novalix hat geschrieben: 22.07.2017 00:38:21
Die behauptete Beobachtung ist ja, dass es in vielen Szenarien eben nicht so ist, dass durch den Einsatz von ERP-Systemen Prozesse tatsächlich optimiert werden; vor allen Dingen nicht stringent.
Dann wurde das Ziel des Einsatzes nicht optimal oder unvollständig erreicht.
novalix hat geschrieben: 22.07.2017 00:38:21
Ich sehe bisher aber auch kein durchschlagendes Argument, warum "Linux" im ERP-Segment verboten sein müsste.
Korrekt. Es geht mir vor allem um Anwendersicht. Dabei muss nur das Einsatziel kostengünstig und nachhaltig erreicht werden. Also Prozessoptimierung/Einsparung von Personalkosten, Planungssicherheit/Nachhaltigkeit, Support, Hotline, etc. Philosophie egal. (Ich habe den Kapitalismus nicht erfunden.)
novalix hat geschrieben: 22.07.2017 00:38:21
Kleinere Unternehmen mit Kivitendo auszustatten oder mittlere und größere mit odoo bringt, auch in Deutschland und auch mit Ausrufezeichen, genau null Prozent weniger Rechtssicherheit, als die proprietäre Konkurrenz (Lexware, MS-Nav, etc.).
Hier vergleichst du wohl (erfolgreich
) Systeme für kleine Firmen.
novalix hat geschrieben: 22.07.2017 00:38:21
Man braucht hüben wie drüben natürlich einen Dienstleister, der sein Handwerk versteht.
Genau um das vollständige Handwerk geht es größeren Firmen mit "erweiterten" Ansprüchen - also nicht ERP Out of the Box. Und an dem Punkt scheiden sich die Geister für den philosophie- und religionslosen (kapitalistischen) Anwender.
novalix hat geschrieben: 22.07.2017 00:38:21
Man muss seinen Open-Source-Dienstleister schon vernünftig bezahlen. Nicht fürstlich. Aber vernünftig. Zwei Prozent wäre schon mal ein Anfang.
Keine Anwender-Firma hätte was dagegen - kapitalistisch betrachtet müssen nur die gleichen Voraussetzungen der Wettbewerber vorliegen: Referenzen, langjährige und erfolgreiche Branchenerfahrung (Entscheider von Anwenderfirmen kennen sich, haben Branchenverbände) etc.
Genau da haben es Newcomer, kleine Firmen schwer: Den Fuß in die Tür zu kriegen. Entscheider, die Verantwortung für funktionierende Herzstücke einer Firma haben, mit mehr als Worten zu überzeugen. Ansonsten nehmen die Entscheider dasselbe wie die anderen. Zu Alleingängen und Risikoentscheidungen gehört Mut. Hat nicht jeder.
Und da sehe ich die Ursache, dass Linux-ERP (OSS steht noch auf einem ganz anderen Blatt) wohl mit Lexware, MS & Co. (ERP out of the Box) konkurrieren kann. Aber nicht mit Systemhaeusern, die irgendwas (Linux oder MS) branchenspezifisch customizen und langjährigen Support liefetn können. An den anpassenden Systemhaeusern scheiden sich die Geister. Wenn die Linux/OSS nicht wollen, können? Ein neues Systemhaus mit Linux-ERP hat es schwer. Jeder Kunde will für sein "Herzstück" was historisch nachweisbar Erfolgreiches. Egal wie gut das Neue vielleicht ist.
Aber wie gesagt: Ein Handwerkermeister kann eigenverantwortlich experimentieren.
Dass quelloffene und lizenzkostenfreie Software prinzipielle Vorteile hat, müssen wir hier hoffentlich nicht gesondert erörtern.
Vorteile ja - und Nachteile? Für eine Erörterung schlage ich DD-Wrt, OpenWrt und LEDE vs. Cisco/Juniper vor. Ähnlich Spezialprogrammen wie ERP mal nicht so eine grosse Entwicklergemeinschaft wie Debian. Dabei auch Beachtung von mind. 3 Zielgruppen, privat vs. Small Business vs. Big Business. Nicht immer ist billig/kostenlos auch angemessen - wenn mangelhafter. OSS in entspechender (!) Qualität stört wohl nie, damit leider oft verbundene Dinge schon.
DDWrt: Nur ganz wenige Entwickler (Brainslayer, Kong - und wer noch ?) - kostenpflichtig für manche Geräte.
Streitereien der Entwickler, Fork OpenWrt - LEDE und nun wohl wieder zurück.
Ausführliche Feldtests im professionellen oder privatem Umfeld?
Regelmäßige Releases oder nur Betas?
Beta-Test durch Hersteller oder Anwender?
Planbare Termine für Updates?
Konkrete Planung von Supportdauer, End of Sale, End of Life?
Flashing/Bricking vs. gesicherter Update-Technologien?
Konfigurationsaenderungen ohne Verlust mehrerer Dienste?
Dokumentation?
Am Ende doch wieder Blobs für WLAN. Und wehe, Marvell, Broadcom oder Atheros liefert nicht. Zur Entwicklung von WLAN (802.11ac MU-MIMO, Spacial Streams, Richtwirkung mit Rundstrahlern) und Grafikkarten gehört etwas mehr Aufwand, als GNU/Linux oder BSD für Routing zurecht zu stricken.
Oder auch: Was wäre wenn? Windows 10 mit Privacy und gut funktionierenden Updates? Für wen geeignet? 150 Euro sind für ein auf Anhieb (Out of the Box) funktionierendes OS mit > 10jähriger Supportdauer wohl nicht unangemessen. Sogar manche Linux-Distributoren kriegen OOTB nahezu hin. Andere wollen sich elitär fühlende Bastler, die am Ende die gleiche unfreie Firmware nutzen. Der PC, WLAN, Grafik soll ja wenigstens funktionieren. Ein paar Installationsbefehle zu können, genügt keinem wissenschaftlichen oder elitärem Anspruch. Alles nur Anwendung schnell vergänglicher Schemata - und Entwicklungen anderer.
Sorry für Ketzerei und Sakrileg. Frau macht sich nur Gedanken und sieht Unterschiede privat, small und big business und Anwendern mit und ohne "Bastellust", Anwendern, die noch andere Dinge im Leben als wesentlich empfinden, wenig Zeit für Unwesentliches oder Basteleien/Anpassungen haben.
Mich persönlich muss uebrigens niemand von GNU/Linux und FLOSS ueberzeugen, ich bastel auch gern - in Maßen und privat.