Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

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Revod
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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Revod » 17.07.2017 22:18:55

Wegen PCLinuxOS, wie gesagt, PCC ist nicht mit Yast zu vergleichen.

PCLinuxOS kann man auch nicht mit andere Distri direkt vergleichen, weil es bei der Kompilation andere Sachen berücksichtigt werden, das bedeutet es muss funktionieren. Peripherie und HW Einstellungen alles via PCC ( Configure your Computer irgend wo im Startmenu, wenn es nicht im Kontroll Panel zu finden ist. ).

Ich habe Erfahrung mit Debian und noch länger mit PCLinuxOS, daher kann ich sagen, zwei total unterschiedliche Distrisysteme in der Handhabung, will heissen auch das KDE arbeitet anders. Z. B. Autologin für einen User nicht via KDE einstellen, sondern definitiv via PCC und nur via PCC, via KDE wird es nicht funktionieren.

Wie gesagt, wenn PCC vorhanden ist braucht man keinen " Gnome-Control-Center und Gnome-System-Tools " mehr und auch nicht das KDE-System-Center, weil alle die Tools im PCC sich befinden. Und weil das so ist darf man nicht vom NV-Treiber direkt die neue /etc/xorg.conf Datei erzeugen lassen, das macht der PCC, nach der Abfrage Bestätigung, die die gesamte Video-Setting der xorg.conf Datei vorerst anzeigt ( Also wieder ersichtlich was geändert wurde ).

Ich wiederhole mich, ausgiebig und über eine längere Zeitphase testen. Und ja, es gibt gewisse Sachen, die mit PCLinuxOS schlichtweg besser funktionieren, als bei anderen Distri. Kann Dir jetzt nicht versprechen ob Dein Problem mit PCLinuxOS-KDE damit gelöst ist, kann nur sagen > teeeesten.... :mrgreen:

Und wie gesagt, bei meinen Test unter LXDE mit " Lxrandr " hatte ich mit einen zweites Monitor keine Probleme, nachdem ich es im PCC aktiviert hatte.

Für Mate, XFCE und LXDE DE gibt es die Comunity Iso's

Und Forum Registrierung in der Deu Sektion ist empfehlenswert. Es werden nicht für jedes Desktop Iso bereit gestellt ( Remaster werden gerne gesehen, die nach PCLinuxOS Standarts remastern wollen ).

Und extra wegen Dich hier ( Danach auf das Ordner RPMS.x86_64 klicken und mit der Browser Suche Funktion nach gnome suchen )

http://ftp.nluug.nl/pub/os/Linux/distr/ ... xos/64bit/

nach geguckt, das Gnome3 Desktop und Pakete sind ( Z. B. Gnome-Common-3.1.0 ) vorhanden, eine ganze Liste von Gnome Pakete, was so in den 32 bit Repo nicht gab ( Der 32 bit Repo ist mittlerweile gänzlich gelöscht ).

Also, testen und nun " back to the Thread title " wünsche Dir viel Spass ... :mrgreen:
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

ViNic

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von ViNic » 18.07.2017 14:53:35

Opensuse nutze ich seit 42.1 und kann mich über Yast nicht wirklich beklagen. Es funktioniert eigentlich gut, was ich probiert und genutzt habe.

Module - Software:

Software Management
Software Repositories
Online Update

Es gibt einen unterschied zwischen zypper und Yast. zypper aktualisiert immer auf die aller neuesten (teil als unstable eingestufte) Pakete. In LAMP wird zb. durch zypper auf die neueste PHP 7.1 Version aktualisiert. Offiziell von OpenSuSE unterstützt ist aber die Version PHP 7.0. Gibt noch so weitere Kuriositäten, weshalb ich momentan auf zypper doch verzichte.

Module - System

/etc/sysconfig Editor
Network Settings
Services Manager

Grund solide und eigentlich keine Probleme. Ist kein Networkmanager installiert, kann man per Yast zuverlässig WLAN und LAN konfigurieren. Services Manager gibt eine gute Übersicht zum Leistungsumfang von OpenSuSE, ansonsten wenn man gerade im Terminal ist erledigt man alles mit systemd.

Module - Network Services

Http

Dieses Modul ist grafisch mMn. relativ kompliziert gelöst. Ich habe mal angefangen mich damit zu beschäftigen, da ich aber die textbasierte Konfiguration besser beherrsche, ist eine weitere Einarbeitung in dieses Modul bis auf weiteres eingeschlafen.

OpenSuSE hat eine gute Dokumentation wo Konfiguration in Yast aber auch Konsole gut erklärt wird. Es lohnt sich diese zu lesen damit man keine bösen Überraschungen erlebt. Ja, es ist zum Teil anders vor konfiguriert als Debian.

Ich habe es innerhalb eines Jahres geschafft mein OpenSuSE Leap 5 mal kaputt zu machen. 4 mal war ich Schuld und 1 mal hat sich wohl das Dateisystem btrfs verabschiedet. Die Technische Seite ist sicherlich interessant, dennoch habe ich kein vertrauen in dieses Filesystem. Deshalb setze ich bis auf die VirtualBox installation, ausschließlich auf Ext4. Allein schon die Auswahl von Ext4 bringt ordentlich Tempo. Ich habe verschiedene Installationswege mit Yast gemacht und jedes mal hat alles funktioniert, wie Ausgewählt und ohne böse Überraschungen. Installation, Konfiguration von root und Benutzer, Partitionierung der Festplatten, Einbindung von zusätzlichen Online Quellen während der Installation usw. Jedesmal hat es zuverlässing funktioniert.

Wo ich gescheitert bin, war Multimedia, als ich ins Ausland fuhr. DVDs anschauen konnte ich zb. nicht.

Was für OpenSuSE mMn. spricht ist das SBS. Ich kann zb. PHP-Repositories ins System einbinden und per Yast zwischen verschiedenen PHP-Versionen mit nur einem Klick hin und her wechseln. Gerade das finde ich prima :THX:

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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Nice » 18.07.2017 16:54:36

@ViNic:
Wo ich gescheitert bin, war Multimedia, als ich ins Ausland fuhr. DVDs anschauen konnte ich zb. nicht.
Den Satz verstehe ich jetzt nicht.
Was hat DVD anschauen mit "Ausland" zu tun?
Ging es um den ominösen "Kopierschutz", der eigenlich ein "Abspielhindernis unter Linux" für legale DVD-Besitzer darstellt?

ViNic

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von ViNic » 18.07.2017 17:07:55

Nice hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.07.2017 16:54:36
@ViNic:
Wo ich gescheitert bin, war Multimedia, als ich ins Ausland fuhr. DVDs anschauen konnte ich zb. nicht.
Den Satz verstehe ich jetzt nicht.
Was hat DVD anschauen mit "Ausland" zu tun?
Ging es um den ominösen "Kopierschutz"?
Ja, sorry. Im Eiltempo geschrieben.

Ich habe meinen Laptop mit OpenSuSE ins Ausland ( 1 Monat Russland bei Schwiegereltern zu Besuch) mitgenommen und habe ihn mit nötiger Software ausgerüstet, damit ich auch im Ausland tätig sein konnte. Für Entspannung wollte ich zb. Filme (DVD klassiker) anschauen, normale Filme, Lehrfilme. Dessen Einrichtung gelang mir aber nicht. Über http://opensuse-community.org/index.html kann man angeblich alle benötigten Codecs und Tools mit einmal installieren. Installieren ging auch, nur zb. DVDs anschauen ging nicht. Im nachhinein war es dann auch egal, DVD Filme geschaut habe ich eh nicht wirklich. Das ich es nicht einrichten konnte, hat mich aber schon gewurmt.

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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von ralli » 18.07.2017 17:14:36

Da fehlt dann immer noch die Bibliothek libdvdcss, die es meinererachtens nur auf debianmultimedia gibt.
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören. Wer keine Brücken baut, muß spalten.

ViNic

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von ViNic » 18.07.2017 17:33:57

ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.07.2017 17:14:36
Da fehlt dann immer noch die Bibliothek libdvdcss, die es meinererachtens nur auf debianmultimedia gibt.
Es existiert nicht nur unter Debian. Die Bibliothek kenne ich und habe es früher auch unter Debian eingesetzt. Unter OpenSuSE habe ich das auch installiert, hatte aber kein Erfolg damit. Ist auch egal, weil hat weder etwas mit Debian noch mit den Thema des Threads etwas zu tun und so wichtig ist es auch nicht. Deswegen "verteufel" ich jetzt weder OpenSuse, noch sonst irgendeine andere Linux-Distribution.

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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von scientific » 18.07.2017 19:46:42

Ist da nicht auch noch ein Regionscode, der in die Firmware geschrieben werden muss? Und den man nur wenige male ändern kann?

Mit dem falschen Regionscode der DVD zum Player geht trotzt libdvdcss nix...

Wer hat sich so einen Scheiß eigentlich ausgedacht?
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von ViNic » 18.07.2017 21:20:52

Um das Gespräch wieder in die "richtigen" Bahnen zu lenken ... habe das hier gerade gefunden.

http://www.zdnet.de/41561589/warum-sich ... 7a2a8b45c1

Nice
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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Nice » 18.07.2017 21:36:10

@scientific:
Ist da nicht auch noch ein Regionscode, der in die Firmware geschrieben werden muss? Und den man nur wenige male ändern kann?
Dein "Wissen" über das Abspielen von DVD-Filmen enttäuscht mich. Dazu gibt es jetzt aber wirklich kilometerweise Threads, sogar mit nützlichen Informationen darunter.

@ViNic:
Um das Gespräch wieder in die "richtigen" Bahnen zu lenken ...
Der Autor über "ERP-Systeme" ("Enterprise Resource Planning") ist mir nicht koscher, um es einmal so zu formulieren.
Die Kommentare ganz unten auf der von Dir angegebenen Seite ( http://www.zdnet.de/41561589/warum-sich ... 7a2a8b45c1 ) sagen in erfrischend klarer Weise Alles, was es dazu zu sagen gibt. Der letzte Kommentar ist aus meiner Sicht der beste.

Aber irgendwie dienlich ist dieser Unsinnsartikel zu unserem Thread doch, wenn auch nicht in Deinem Sinn, weil er zeigt, dass durch Unwissen von Firmenleitern sich in der IT-Branche Geld machen läßt und Unwissen von 0815-Usern diese trotz Unzufriedenheit bei Windows hält. Ein Kommentator schrieb treffend von "künstlich erzeugten Vorurteilen", ein anderer sprach von "Angstszenarien, um Konkurrenz fernzuhalten".

Demnächst bekommen wir Besuch von einer Freundin. Ganz typisch hat sie monatelang erfolgreich verhindert, von Windows-7 auf Windows-10 Upgegraded zu werden. Jetzt will ich ihr Linux zeigen. Zeige ich ihr meinen Arbeits-Laptop, dann wird sie nie zu Linux wechseln. Ich habe eine XFCE-Oberfläche (unter der Haube natürlich Stretch) fast in eine Openbox verwandelt: minimalistisch-spartanisches, aber sehr schönes Hintergrundbild, sonst außer einer kleinen digitalen Uhr oben - nichts. Menüwahl über Rechtsklick oder Programmstart über Tastenkürzel. Und Open-Source-Programme, die Alles abdecken (*).
Wenn ich ihr auf faire, also nichtschockierende Weise Linux näher bringen will, dann zeige ich ihr ein Live-System mit Ubuntu-Mate oder Ubuntu-KDE. Gnome-3 kann sie zu Gesicht bekommen, wenn sie realisiert hat, dass für sie als reine Benutzerin der Unterschied zu Windows marginal ist.


(*)
Ich vermisse bei Linux lediglich ein Diktierprogramm und ein videofähiges Chatprogramm. Auf beides kann ich aber ohne Probleme verzichten.
Zuletzt geändert von Nice am 18.07.2017 22:43:35, insgesamt 3-mal geändert.

ViNic

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von ViNic » 18.07.2017 22:18:20

Nice hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.07.2017 21:36:10
@ViNic: Der Autor über "ERP-Systeme" ("Enterprise Resource Planning") ist mir nicht koscher, um es einmal so zu formulieren.
Die Kommentare ganz unten auf der von Dir angegebenen Seite ( http://www.zdnet.de/41561589/warum-sich ... 7a2a8b45c1 ) sagen in erfrischend klarer Weise Alles, was es dazu zu sagen gibt. Der letzte Kommentar ist aus meiner Sicht der beste.

Aber irgendwie dienlich ist dieser Unsinnsartikel zu unserem Thread doch, wenn auch nicht in Deinem Sinn, weil er zeigt, dass durch Unwissen von Firmenleitern sich in der IT-Branche Geld machen läßt und Unwissen von 0815-Usern diese trotz Unzufriedenheit bei Windows hält. Ein Kommentator schrieb treffend von "künstlich erzeugten Vorurteilen", ein anderer sprach von "Angstszenarien, um Konkurrenz fernzuhalten".
Ob nun koscher oder nicht, der Artikel zeigt einige Dinge ab, das die Entscheider davon abhält auf Open Source zu setzen. Einiges davon haben wir ja bereits besprochen und so einiges erkenne ich, was mir erklärt wurde. Solche Artikel würde ich zum Beispiel ernst nehmen und mir dann eine Strategie parat legen für die Überzeugungsarbeit, welches dann für Open Source spricht. Dazu müssen dann eben Fakten her zb.

Microsoft Dynamics ist ein großer proprietärer ERP Anbieter für große und mittelständige Unternehmen. Die Weiterentwicklung und Support wird durch Microsoft und ihre Partner Deutschland und Europaweit gewährleistet.

<<Open Source ERP>> ist ein großer Open Source ERP Anbieter für große und mittelständige Unternehmen. Die Weiterentwicklung und Support wird durch <<Open Source ERP>> und ihre Partner Deutschland und Europaweit gewährleistet.

<<>> durch passenden Anbieter ersetzen. Die Entscheider in ihren Bedenken unterstützen. Unternehmen finden, die benötigten Dienste anbieten, am besten haben sie schon einige große Kunden, wo man sehen kann das diese auch morgen noch existieren. Irgendwie so ...

Andere "für Blöd erklären" und keine Lösung anbieten ist mMn. der falsche Weg und ist am Ende sowieso fruchtlos. Und letztendlich hilft das den Open Source Unternehmen, wenn die halt gefunden werden. Dann können die wachsen und mehr Alternativen zum proprietären Anbietern werden.

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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Nice » 18.07.2017 22:23:14

@ViNic:
Solche Artikel würde ich zum Beispiel ernst nehmen
Nein.
Es handelt sich ganz offensichtlich um Aquise, oder plump gesagt, Werbung, und ist als solche nicht neutral oder unparteiisch.

Recht hast Du, wenn Du meinst, dass ein Anbieter von Open-Source-Firmenplanungssoftware sich Argumentationsfiguren zurechtlegen sollte. Klar.
Andere "für Blöd erklären" und keine Lösung anbieten ist mMn. der falsche Weg und ist am Ende sowieso fruchtlos.
Wenn ich davon leben würde, würde sich der blödeste Kunde bei mir wie ein Nobelpreisträger fühlen.

Und wie gesagt, es geht um "die Eroberung des Desktops" (Tara, Tara) und da geht es um normale Endverbraucher mit eigentlich geringen Ansprüchen (Dummschwätzen im Web; Briefe schreiben; sich Musik und Video zu Gemüte führen). Schon CD-Rippen wird als Nerd-Kunst erlebt. Und für all diese Sachen könnte man Windows, Mac oder eine Linux-Distribution nehmen, nimmt aber in der Regel Windows, weil es halt schon auf dem Computer installiert ist, man das seit Jahrzehnten so gewohnt ist, den neuesten Grafiktreiber braucht, weil man Gamer ist oder weil man unbedingt weiter Geld für Photoshop zu Adobe transferieren will.
Zuletzt geändert von Nice am 18.07.2017 22:41:01, insgesamt 8-mal geändert.

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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von scientific » 18.07.2017 22:24:47

Ich gestehe... Ich hab in meinem ganzen Leben ca. 20 DVDs abgespielt. 4 Davon am Laptop. Eine davon hatte einen fernöstlichen Regionscode, und dazu musste ich das DVD-Laufwerk umstellen... Und in dem zusammenhang lernte ich das mit den Regionalcodes...

Btw... Ich vermisse unter Linux auch nichts. Es gefällt mir, ich nutze Gnome3... Und ich zeigs her.

Trotzdem mags es kaum jemand haben. Nur jene, die auf meine privaten Sysadmin-Dienste angewiesen sind, und denen ich Windows nicht warte.
dann putze ich hier mal nur...

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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von schwedenmann » 20.07.2017 19:19:45

Hallo

Mit dem falschen Regionscode der DVD zum Player geht trotzt libdvdcss nix...

Wer hat sich so einen Scheiß eigentlich ausgedacht?

das hängt

1. mit bei Filmen, DVD,unterschiedlichen Veröffentlichungsdaten , je nach Region (USA,Euriopoa,Asien) zusammen
2. mit den regionalen Lizennehmern bzw. Lizenzwächtern zusammen

Ist für den Kunden höchst unerfräulich (in den USA gekaufte DVd kannst du hier in den playern nur durch Umstellung des regioncodes genießen. Aus wirtschaftlicher Sicht ev. zu vertreten.




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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Nice » 20.07.2017 19:23:54

Und wie gesagt, der Wissensstand von scientific ist veraltet.
Ein Blick in die Paketquellen von Debian-Stretch rentiert sich.

ViNic

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von ViNic » 20.07.2017 20:04:38

schwedenmann hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.07.2017 19:19:45
Hallo

Mit dem falschen Regionscode der DVD zum Player geht trotzt libdvdcss nix...

Wer hat sich so einen Scheiß eigentlich ausgedacht?

das hängt

1. mit bei Filmen, DVD,unterschiedlichen Veröffentlichungsdaten , je nach Region (USA,Euriopoa,Asien) zusammen
2. mit den regionalen Lizennehmern bzw. Lizenzwächtern zusammen

Ist für den Kunden höchst unerfräulich (in den USA gekaufte DVd kannst du hier in den playern nur durch Umstellung des regioncodes genießen. Aus wirtschaftlicher Sicht ev. zu vertreten.




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CD, DVD, BD ist eigentlich keine Zukunftsfähigen Konzepte mehr. Alles wird mehr und mehr gestreamt. Man braucht sich eigentlich nur ein Vertriebskanal zu suchen und dort die Filme zu kaufen oder eben mieten.

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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von scientific » 21.07.2017 09:31:55

Nice hat geschrieben:Und wie gesagt, der Wissensstand von scientific ist veraltet.
Ein Blick in die Paketquellen von Debian-Stretch rentiert sich.
Ahso.
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Nice » 21.07.2017 11:43:26

@scientific:
Ahso
Ich meinte Deinen veralteten Wissensstand zum Thema "Abspielen" von kopiergeschützten DVD`s unter Linux".
Sonst bist Du sicher ein Ass, was Linux betrifft.
Seit Stretch kann man mit dem Inhalt der Paketquellen "Contrib Non-Free" im Gegensatz zu Früher ideal mit DVD`s zurechtkommen.

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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von novalix » 21.07.2017 12:29:50

ViNic hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.07.2017 22:18:20
Ob nun koscher oder nicht, der Artikel zeigt einige Dinge ab, das die Entscheider davon abhält auf Open Source zu setzen. Einiges davon haben wir ja bereits besprochen und so einiges erkenne ich, was mir erklärt wurde. Solche Artikel würde ich zum Beispiel ernst nehmen und mir dann eine Strategie parat legen für die Überzeugungsarbeit, welches dann für Open Source spricht. Dazu müssen dann eben Fakten her zb.
Ja, das mit den Fakten ist immer der kniffelige Teil.
Zunächst einmal ist der Artikel, den Du hier ins Spiel gebracht hast, gute fünf Jahre alt. Die Marktsituation muss nicht aber könnte sich seit dem geändert haben.
Die Frage unter welcher Perspektive man die "Fakten" beobachtet, ist für mich in allererster Linie interessant.
Es gibt ohne Zweifel ein weitgehend etabliertes und funktionierendes Geschäftsmodell, welches auf den Vertrieb von Lizenzen für proprietäre Software-Lösungen setzt.
Hunderte Systemhäuser in ganz Deutschland machen genau das (zertifizierte Partner von Weltmarktführerprodukten).
Das sieht für den Kunden auch schön greifbar aus. Da werden auch gerne Boxen mit Installations-CDs (wie früher) abgebildet, um dem Kunden zu sagen:
"Schau her! So sieht Dein Produkt aus. Das kaufst Du. Das hast Du in der Hand. Dahinter steht der Weltmarktführer. Wir sind seine zertifizierten Vertreter. Alles ist sauber und sicher. Garantiert."
Das funktioniert bisher im geschäftlichen Sinne recht gut.
Die Realität ist allerdings nicht ganz so rosig. Mit der Garantie ist es nicht weit her, wenn man mal einen Blick in die Vertragsbedingungen wirft. "Garantiert" wird da lediglich, dass die Software an sich im Allgemeinen soweit funktioniert, wenn nichts dazwischen kommt.
Der Autor des ZDnet-Artikels bemängelt, dass die Einrichtung von Open-Source ERPs Geld kostet und damit ja kein Vorteil für den Kunden gegenüber Lizenzlösungen bestünde. Als ob MS-Dynamics, SAP, Sage und Consorten out-of-the-Box die spezifischen Anforderungen des jeweiligen Kunden abdecken würden.
In Wirklichkeit sieht es häufig genug so aus, dass Kunden eine Installation mit einer minimal angepassten Grundkonfiguration, mit ebenfalls minimaler Anzahl von Arbeitsplatz-Lizenzen verpasst bekommen und dann ist das IT-Budget auch schon ausgereizt. In der Folge werden die Geschäftsprozesse auf die Funktionsweise des ERP angepasst und nicht umgekehrt. Selbstverständlich wird das Systemhaus in regelmäßigen abständen angefragt, ob man nicht Dies und Das irgendwie anders "einstellen" könnte, oder so. Die Antwort gerät ebenso hervorsehbar nach Radio Eriwan Muster: Im Prinzip ja, aber man müsse dann den OberChefKonfigurator .ca fünf Wochen lang für 120 Eurodollar die Stunde rumfrickeln lassen und eine Erfolgsgarantie könne man leider nicht geben, weil das ja so sonst nie vorkommt. Altenativ könne man gerne ein Angebot über ein Upgrade zu einer neueren Version, die leider nicht rückwärtskompatibel aber ansonsten viel besser sei, mit einer Erweiterung der Arbeitsplatz-Lizenzen anbieten. Oder auf SAP gehen. Das kann alles, was sie brauchen.
Klingt nach Voodoo, ist aber so.
Man verzeihe mir die Polemik, aber auf solche Szenarien bin ich schon derart häufig gestossen, dass mir zwischenzeitlich schon der Gedanke kam: Vielleicht ist das ja alles ganz anders und du bist einfach nur "ideologisch verblendet"? Dann wäre die Welt in Ordnung und novalix kaputt. Könnte ich verschmerzen.

Zwei Beispiele:
1. Vor einigen Jahren bin ich von einem klassischen Versandhändler für einen Nischenmarkt gefragt worden, ob ich seinen Online-Auftritt nicht irgendwie verbessern könnte, wegen Google und so. Vorgefunden habe ich eine frame-basierte Seite, die vollständig die jeweilige Session durch den Besuch geschleift hat. Die Website konnte nicht nur nicht indexiert werden, sondern es konnten auch keine Deep-Links zu Produktdetailseiten etc. geteilt werden. Das ganze war keine Web-Plattform, sondern ein Browser-Game namens "Kaufmannsladen".
Technisch war das der Versuch des ERP-Herstellers einen Online-Shop an sein Produkt an zu flanschen. Das ERP war veraltet. Der Hersteller hatte wohl bemerkt, dass er auf dem Holzweg war. Die neue Version war in keiner Weise kompatibel. Das Systemhaus, das dem Kunden vor einigen Jahren diese Lösung implementiert hatte, bastelte sich eine neue Lösung bestehend aus Microsoft Dynamics und einem Open-Source Webshop auf Dotnet-Basis (nopcommerce) zusammen. Ich habe mir diese Lösung angeschaut. Totaler Schrott. Weniger Totaler Schrott als die vorige Lösung, aber immer noch Totaler Schrott und überteuert. Upgadebillity der Shop-Lösung? Fehlanzeige. Dabei war die verwendete Version schon zu diesem Zeitpunkt outdated. Synchronisation zwischen ERP und Shop? Total grottig und einfach nicht funktionsadäquat.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich gerade einen Prototyp für eine Lösung mit Magento, das ich gut kannte, und OpenERP (heute Odoo) gebaut. Da waren noch einige hakelige Stellen drin, aber insgesamt funktionierte das und zwar um Magnitüden besser als die Systemhaus-Lösung. Ich hatte auch schon Kontakt zu einem OpenERP-Dienstleister aufgenommen und wäre mit einem deutlich niedrigeren Angebot und mit einem technisch überlegenen Konzept in den Wettbewerb gegangen. Dazu kam es nicht. Das Weltmarktführer-Argument war unüberwindlich. Der kontaktierte OpenERP-Dienstleister dazu: "Ist eigentlich immer so."

2. Bei einem großen deutschen Handelsunternehmen mit SAP müssen jeden Monat hochbezahlte Mitarbeiter, die normalerweise komplexe strategische Aufgaben betreuen, stunden- und z.T. tagelang triviale Probleme der Rechnungsbearbeitung per Sneaker Net bewältigen. Die Anpassung des ERP an die Erfordernisse des Geschäftszweigs will keiner in Angriff nehmen. Üblich bei SAP-Installationen: Wenn das einmal irgendwie läuft, traut sich keiner mehr laut zu husten, Pssst! Man könnte den Prozess auch entzerren, indem man zusätzliche Zugriffe auf das System einrichten würde. Das scheitert an den exorbitanten Kosten der Arbeitsplatz-Lizenzen und der notwendigen Konfiguration der Zugriffsrechte. Monatlich grüßt das Murmeltier.

Quintessenz: Es kann gut sein, dass für ein Unternehmen eine proprietäre ERP-Lösung die richtige Wahl ist. Meistens wissen die Entscheider das aber garnicht und glauben stattdessen einfach daran.
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.

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Revod
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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Revod » 21.07.2017 13:21:19

@ novalix

Woher nimmst Du bloss die Geduld her... :mrgreen:

... und zu alle dem, da gibt es sehr teure ERP / FiBu für " Wind..... " ( Gänzlich SAP aus dem Spiel gelassen, die für spezifisches noch zusätzliche Unsummen kosten ) bei denen nicht Mal einen eigenes Formular Editor haben, will heissen, man muss irgend was am Standard Formular etwas ändern, oder man braucht einen zweites, drittes dann kostet das Formular nebst jährliche Lizenz Kosten nochmals zusätzlich extra.

Ich finde man muss schon das Gesamte Kostenbild von Close Share und OSS Kosten angucken und differenziert berücksichtigen, in dem was man nebst ERP und FiBu Lizenzen sonst noch für Lizenzen und extra Kosten anfallen.

Und bei aller SW ist es, " ... use own your risk ... "
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

BenutzerGa4gooPh

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 21.07.2017 13:38:39

Nice hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.07.2017 21:36:10
Der Autor über "ERP-Systeme" ("Enterprise Resource Planning") ist mir nicht koscher, um es einmal so zu formulieren.
Die Kommentare ganz unten auf der von Dir angegebenen Seite ( http://www.zdnet.de/41561589/warum-sich ... 7a2a8b45c1 ) sagen in erfrischend klarer Weise Alles, was es dazu zu sagen gibt. Der letzte Kommentar ist aus meiner Sicht der beste.
Ohne deinen Idealismus allzu sehr kritisieren zu wollen - die Anwendersicht wurde gut dargestellt:
Oft ist der individuelle Anpassungsbedarf der quelloffenen Software in den Unternehmen sehr hoch. So müssen entweder teure Dienstleistungen eingekauft werden, oder die unternehmensinterne IT wird vor hohen Arbeitsaufwand gestellt. Weiterhin fehlt es den Open-Source-Projekten im ERP-Bereich an prominenter Unterstützung durch potente Sponsoren.

Der geschäftliche Einsatz von quelloffener Software als ERP-System bringt daher bedeutende Risiken für den Unternehmenserfolg mit sich. Zum einen ist die Zukunftssicherheit vieler Lösungen nicht gegeben, zum anderen übernehmen die Open-Source-Anbieter zumeist keinerlei Haftung für das Funktionieren der Software.

Die bekannteren ERP-Lösungen auf Open-Source-Basis wehren sich gegen diese Bedenken, indem sie wie die klassischen ERP-Hersteller auch umfänglich Service- und Supportdienstleistungen anbieten und sich diese bezahlen lassen. Auch hier werden zumeist sowohl Lizenzkosten als auch Support- und/oder Wartungsgebühren fällig. Die tatsächlich anfallenden Kosten unterschieden sich daher nur geringfügig von denen „unfreier“ Software.
"Bester" (letzer) Kommentar:
ERP-Software aus der OPEN-Gemeinde hat sich laengst durchgesetzt. Der Autor dieses Berichtes scheint ein „Angestellter“ zu sein, einer mit relativ wenig Engagement, Vergleiche zwischen komerzieller und offener SW gemacht zu haben. Ansonsten wuerde hier anderes stehen. Ich als „Selbstaendiger“ habe schon einiges probiert, derzeit teste ich Dolibarr und find es HAMMERGUT wie viele andere auch.
Nun schauen wir mal n den Shop nach Support und Hotline:
https://www.dolibarr.de
https://www.dolistore.com/de/
und vergleichen:
https://www.aareon.de
Läuft in einer mir bekannten Firma seit 17 Jahren, wurde deutschen (!) Gesetzlichkeiten ständig angepasst, weiterentwickelt. Nun wird auf "Wodis" umgestellt. Kosten werden an Kunden weitergegeben, wesentlich ist, dass die anwendende Firma kontinuierlich läuft. Rechtssicher, ab und an kommen Wirtschafts- und Steuerpruefer. Es ist auch nett (und gefährlich), wenn alles über ein System läuft, Buchhaltung, Vertrieb, Wohnungsverwaltung, Betriebskostenabrechnung, Fremdverwaltung, Auftragsverwaltung etc. Dafür will man Kontinuität und Sicherheit. Anpassungen macht das Systemhaus für teuer Geld. Na und? Wird an Endkunden/Mieter weitergegeben. Die anwendende Firma verdient mit Hilfe des ERP-Systems auch Geld. Das einzig Wesentliche ist, dass die Prozesse sicher und regelkonform zu sich aendernden deutschen Gesetzlichkeiten laufen. Und das garantiert bzw. absehbar (Erfahrungswerte der Branche). Mit einem guten (einheitlichen) Prozess / 1 Programm werden wiederum Personalkosten gespart. Altdatenuebernahme bei. o. g. Systemwechsel ist möglich und beauftragt. Keiner will nochmal Massendaten einklimpern.

Als kleine, arme Handwerkerfirma mit wenig Daten, Mitarbeitern und einfachen (Standard-) Prozessen würde ich über OpenSource-ERP abseits von Erfahrungen meiner Berufskollegen nachdenken. Oder wer liefert das oben Gesagte? Nachweislich aufgrund langjähriger Tätigkeit/Entwicklung von deutscher (!) Branchensoftware?

Ist keine Linux- oder OSS-Kritik, es gibt viele Gründe warum Linux-ERP nicht so weit ist, sein kann. (Wobei ich nicht jedes ERP-System kenne.) Als Firmeninhaber wären mir Umsatz, Personalkosten und damit sichere und einfache Prozesse wichtiger als Lizenzkosten, OSS-Philosophie und Religion. :wink:

TomL

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von TomL » 21.07.2017 14:23:38

novalix hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2017 12:29:50
Man verzeihe mir die Polemik, aber auf solche Szenarien bin ich schon derart häufig gestossen, dass mir zwischenzeitlich schon der Gedanke kam: Vielleicht ist das ja alles ganz anders und du bist einfach nur "ideologisch verblendet"?
Ich sehe da weder Polemik noch Verblendung, das hat einfach die Realität beschrieben. Bei uns galt damals die Devise (SAP-Systeme) "Nur Anpassung durch Customizing, keine Modifikation".... der Rest war Anpassung der Geschäftsprozesse an die Software. Und das in einem Unternehmen mit sehr hohem 7-stelligen jährlichen IT-Budget. Spezielle und optimale Lösungen können sich kleine Unternehmer definitiv nicht leisten... schon mal gar nicht mit dem Anspruch auf Nachhaltigkeit und Investitionsschutz über Mittel- bis Langfristigkeit..

scientific
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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von scientific » 21.07.2017 14:40:03

Ich hab mit ERP keinerlei Erfahrung, das sei vorausgeschickt.

Aber ich kann das Argument immer noch nicht gelten lassen, dass einem Unternehmen Kosten wichtiger zu sein haben als Philosophie...

Bei Proprietäresoftware wird mit der Summe X kalkuliert. Das darf IT kosten. Gibts Überschreitungen, weil das Upgrade nicht funktioniert hat... Muss man das schlucken.

Wenn ich mir ansehe, wieviele Arbeitsstunden in Büros so verschissen werden, weil die Mitarbeiter Office nicht bedienen können... Weil sich Finger wundgeklickt werden, da die Mitarbeiter sed, grep und awk nicht kennen (können, weil M$)... Weil Mitarbeiter nicht angehalten und schon als Schüler nicht gelehrt wurden, Hirnschmalz in Systeme und Systemverstãndnis zu stecken, sondern fertige Lösungen auswendig zu lernen.

In meiner Schulzeit kamen gerade programmierbare Taschenrechner auf. HP21S war mein Schätzchen.

Ein Lehrer von mir meinte, ihm ist es egal, ob wir die Studierzeit mit auswendiglernen oder mit Beschäftigung mit dem Taschenrechner verbringen. Denn wenn ich lerne den Taschenrechner zu programmieren, muss ich die Aufgabenstellung ebenfalls kapieren. Nur kann ich die Programmierkenntnisse und das System der Aufgabenstellung später weiterverwenden... Das auswendig gelernte für diese Prüfung aber nicht...

Wenn ich heut im Büro sitze und Zeit in den Augen meiner Kollegen mit Makroprogrammierung oder Skripting "verplempere", frag ich mich immer wieder, ob denn das immer gleiche Eintippen der gleichen Geschichte nicht viel mehr Geld über die Jahre kostet, als einmal zwei Tage in ein gutes und adaptierbares Skript zu stecken.
Da ich aber der Einzige bin, der überhaupt Skripten kann, bringen diese Skripte nur mir etwas... Die Kollegen klopfen weiterhin stupid in die Tabellenkalkulation und denken, ich verplempere Arbeitszeit mit Computerspielen.

Mir ist schon klar, warum Mitarbeiter nicht Skripten lernen wollen. Das gefährdet ihre Arbeirsplätze... Was heute 3 Leute benötigt, braucht nacher nur mehr einen halben. Dass Geschäftsführer das nicht wollen, liegt meiner Erfahrung nach daran, dass sie es nicht können oder verstehen, oder schon so viel Geld in eine proprietäre Lösung gesteckt haben, die dann überflüssig wäre...

Hier werden Excelfiles mitgeschleppt, die mittlerweile so groß sind, dass Excel die Bearbeitung fast verweigert. In eine Datenbank transferieren scheitert an den Fähigkeiten, eine Datenbank zu bedienen und zu erstellen, und dass keine vorhanden ist. Und dann an Lizenzkosten, da natürlich nur die M$-Produkte angeboten werden.
Drucken ist seit ich im Unternehmen bin ein Problem. Zuerst aus der Citrix, jetzt aus dem Terminalserver.

Ein eigener Printserver kommt aus Lizenzkostengründen nicht zum Zug, das wiederum nur M$-Produkte vom Dienstleister angeboten werden... Wieviele Stunden jede Woche aber gewartet werden müssen, weil die Kollegen nicht drucken können... Das fließt nicht in die Kalkulation ein und wird mangels Erfahrungen mit Alternativen als gegeben hingenommen.

Die erzählen mir dann "Linux geht nicht bei uns, denn die IT muss einfach funktionieren"... Dann lache ich mittlerweile nur mehr. Denn was da teuer bezahlt regelmäßig NICHT funktioniert, füllt Bände.

60 MA können sich zwei Wochen lang eine Stunde täglich nicht am Terminalserver einloggen... Das sind bei einem Bruttosatz von im Schnitt 50€ in zwei Arbeitswochen 30.000€... Das kommt regelmäßig vor. Ist aber egal. Denn Linux funktioniert sowieso nicht zuverlässig... Und viel schlechter als Windows...

Aber Unternehmer schauen ja nur auf die Kosten und nicht auf die Philosophie. Dass ich nicht lache!
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von Revod » 21.07.2017 15:26:12

scientific hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2017 14:40:03
Ich hab mit ERP keinerlei Erfahrung, das sei vorausgeschickt.
...
Hängt auch mit ERP zusammen. Danke auch Dir für Deinen Erfahrungsbericht. Richtig, es gibt Linux, die nicht richtig funktionieren, kommt auf die Distri und auf das Knoh How der Admins über die betreffende Distri an.

Da fällt mir noch ein, vor ca. 17 Jahren kannte ich einen der unbedingt für seine " Ich AG " eine " Wind..... " ERP hatte, vielleicht noch hatte. In meinen Büro zeigte ich ihm wie mit einer Anzahl überschaubare Kunden arbeitete, mit einen Hauptordner " Kunden " > " Hauptkategorie Ordner Namen " darin und in diese > Ordner mit " A-C, D-F usw. bis Z " und darin befanden sich die " alfre-z.doc, beate-d.doc usw.doc " benannte Rechnungen DOC Dateien, die je nach Auftrag flexibel und schnell mutiert werden können ( Eine Andere Kategorie war " Gerbutstage " Ordnername nach dem selben Muster wie unter Rechnungen usw, wie Mahnungen, Rechnungen mit Rabatte etc. etc. etc ).

Er hatte damals ca. 30 Kunden und dafür bezahlte er eine jährliche Jahreslizenz von CHF 150.-- ohne eigenes Firmenformular Anpassung Möglichkeit. Für jedes angepasste Formular wäre eine Rechnung von CHF 200.-- fällig gewesen und konnte sich kaum den Toner für seinen S/W Drucker leisten, so wie er sagte.

So " gutmütig " wie ich bin sitzte ich 3 halbe Nächte vor dem PC um im Internet nach " Wind..... " ERP zu suchen, download und testen.

Ich fand eine, für CHF 150.-- einmalige Lizenz Zahlung womit nach Listen arbeitete und einen vorzüglichen Formular Editor hatte. Er testete es bei mir und war über Funktionen und Bedienung hell begeistert und sagte sie unvergleichbar besser und überlegen, als die seine.

Da sagte ich ihm, siehste drei halbe Nächte gesucht und getestet und gut ist. Seine Antwort war, das seii für ihn nicht ökonomisch drei Nächte Lang danach zu suchen... :facepalm:

" Diplomatisch und freundlich " bat ich ihm, er solle gehen, er sei für mich nicht ökonomisch mein Büro zu besetzen... :twisted: :mrgreen:

Daher kann mir sehr gut vorstellen, wenn ein bis mehrere Vorstandmitglieder ähnliche Einstellungen haben, dass dann Linux nicht richtig funktioniert und Unkosten werden ja eh auf die Kunden breit verteilt, also wo liegt das Problem... :?: :evil:

Zurück zu meinen Post, der " ... Geduldsfrage an novalix ... " , vlt. wird es missverstanden. Ich meinte es im folgendes Sinne, wer " Wind..... und seine closes, ach soooo dolle findet " ist es für mich ganz ok, mittlerweile ist es mir wirklich sehr egal wer den " Wind..... und SAP und weiss ich noch was an share close SW so dolle indet " , jedem sein Bier und daher bin ich eher zurückhaltend für anderweitige eigene Erfahrungen und reale Lösungen, die ich für mich nutze hier zu geben... daher wenn ich jemand " unglücklich getroffen " haben sollte bitte ich um Verzeihung.
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

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Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von scientific » 21.07.2017 15:36:06

Mit dem Argument "das sei wirtschaftlich notwendig, schließlich wäre er Unternehmer" wird oft nur verschleiert, dass auch Unternehmer Mist bauen können und es regelmäßig auch tun.
Rennen die Geschäfte gut, fällt es halt nicht so auf. Rennen die Geschäfte nicht so gut, zeigt sich sehr schnell, wer wirklich unternehmerisch gut entscheiden kann, und wer nicht...

Ich bin überzeugt, dass auch MS-Office gut verwendbar ist. Aber wenn ich sehe, wie viele es heute noch wie eine Schreibmaschine verwenden... Formatvorlagen verwenden ist schon eine Besonderheit. Diese auch noch anzupassen... Gänzlich unbekannt. Makros... Reine Zauberei (und Spielerei für Nerds zum Zeit verscheißen)...
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
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auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

BenutzerGa4gooPh

Re: Warum Linux den Desktop nie erobern wird...

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 21.07.2017 16:16:02

scientific hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2017 14:40:03
Aber ich kann das Argument immer noch nicht gelten lassen, dass einem Unternehmen Kosten wichtiger zu sein haben als Philosophie...
Bei Proprietäresoftware wird mit der Summe X kalkuliert. Das darf IT kosten. Gibts Überschreitungen, weil das Upgrade nicht funktioniert hat... Muss man das schlucken.
Wenn ich mir ansehe, wieviele Arbeitsstunden in Büros so verschissen werden ...
Software soll Prozesse abbilden und vereinfachen, also Kosten sparen. Im letzten zitierten (Halb-) Satz schneidest du Prozesse an. Den Kosten eines ERP-Systems (Lizenzen, Update, Support, Hotline, Anpassungen) stehen immer die eingesparten Personalkosten gegenüber. Wenn mal was nicht funktioniert, kann man das bei einer Kosten-Nutzen-Rechnung berücksichtigen. :wink:

Warum muss denn unbedingt Linux für alles richtig sein? Unbestritten sind doch Server, Smartphones, Datenbanken, private Desktops. Am Ende geht es auch um Menschen: Arbeiter, Chef, Manager, Entwickler und Kunden sind in/bei einer erfolgreichen Firma besser aufgehoben.

Mit meinem letzten Beitrag wollte ich ausdrücken, dass es ERP-Systeme für kleine und grosse Firmen gibt. Kleine Firmen können wohl eher Standard-Software (ERP out of the Box) selber einrichten, evtl. sogar einzelne Prozesse der SW anpassen, einfacher wechseln, mehr riskieren. Ein ERP-System ist Herzstück der Firma. Ein guter Grund für Vorsicht, viele und gute branchenspezifische (!) Referenzen des Anbieters, nachweisbare Nachhaltigkeit, Teststellungen. Nicht gerade ein leichtes Feld für Newcomer, ausländische Anbieter, kleine Anbieter von OSS. Mir irgendwie verständlich - wenn ich mich einfach in die Lage eines Beraters oder IT-Verantwortlichen oder Chefbuchhalters versetze. Wer kann schon eine belastbare Ausschreibung für derart komplexe Systeme?

Des Weiteren erinnere ich an Firmen, die GNU/Linux nutzen, verändern, die veränderten Teile lizenzgerecht als OSS zur Verfügung stellen. Aber: Den weiteren Aufbau jedoch nicht! Nur ein Beispiel ist Astaro/Sophos. Den freien Teil kann man sogar einzeln installieren. Ich schätze, viele Router-Firewall-Hersteller und Hersteller von fertigen Linux-Servern für Firmen mit ausgefeilter GUI tun das Gleiche. Darüber gibt es keine Diskussionen?! Poehser Microsoft, poehser Cisco, poehser SAP, kuhter TP-Link! :mrgreen:

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