Revod hat geschrieben: 17.07.2017 17:36:41
... finde ich Gut, dass Du ... einen Jahr ... schreibst, ca. 8 Monate würden auch genügen um Distributionen auf Herz und Nieren zu prüfen, doch ein Jahr ist besser ( Kann aber auch nach 2 Jahren Testing Update raus kommen, dass es plötzlich den einen Notebook nicht mehr geht, Neuinstallation auf ein ganzes anderes Rechner und zwei Jahre später auch die HW des anderen Rechner nicht mehr mit der Distri harmoniert, meine persönliche Erfahrung ... aber ein W7 bis und darunter und angefressene àfel Sorten kommen definitiv nicht in Frage ).
Die plötzliche Einstellungen von Hardwareunterstützung gehört zu meinen größten Bedenken bei Rolling Release Systemen (dazu zählt auch Windows 10). Gerade wenn man proprietäre Treiber für seine Hardware braucht, dann können die von einem Tag auf den anderen nicht mehr laufen. Nutze ich ein fixed release, dann kann ich sowas ein wenig planen.
Bei dem Test geht's jetzt aber mehr darum breakages aufzuspüren. D. h. das Rolling Release muss ein Jahr mit sämtlicher Desktopsoftware, die von mir verwendet wird, ohne einen manuellen Eingriff durchhalten. Schafft es das nicht, dann ist es m. M. n. nicht für normale Endanwender geeignet, denn die sind mit so einem Eingriff überfordert.
Was Benutzerfreundlichkeit angeht, unter PCLinuxOS lässt sich alles über seinen PCC Benchmark auch bedienen, überhaupt das Herz, was Admin betrifft, steht dem " Bunten " keiner Hinsicht nach und für mich bedeutet genau das der Sinn der Moderne, nämlich nützliche Funktionalität ( PCC = für Benutzer, Samba, Server, Drucker, Firewall, Treiber, Netzwerke usw. )
Das ist ein Control Center ähnlich wie YaST oder das von Mageia? Soll ich Dir was sagen? Meine erste Aktion unter openSUSE: sudo zypper rm -u yast*
Kann diesen grafischen Tools irgendwie gar nichts abgewinnen. Man hat immer den Eindruck, dass sie jetzt mit dem Klick irgendwas zaubern, aber man weiß nicht was und ob sie auch nur das verändert haben. Ich will das irgendwie immer genau wissen, welche Schalter wie umgelegt worden sind.
Braucht keinen Sudo System und hat auch keinen Systemd. Hat sehr hohe Sicherheit und sehr gute Stabilität, was das Kernkonzept dieser Distri ist. Muss es ja wissen, nach 11 Jahren Tag täglicher Gebrauch geschäftlich und Nachts Multimedial.
Wie schaut es mit Breakages aus? Irgendwelche manuellen Eingriffe notwendig?
Muss gestehen, dass ich PCLinuxOS mal vor vielen Jahren ne Woche verwendet hab und seitdem nie wieder ... Wieso? Keine Ahnung, sollte ich evtl. mal wieder probieren ...
Da kommt nach meinen Erfahrungen, weder SolusOS noch Suse mit, was ich auch kenne. Hat das alte Debian Tool " MyliveCD " für meinen konfiguriertes System auf jegliche HW neu installierbar, hat Synaptic > Apt System.
Muss ganz ehrlich sagen, dass openSUSE schon einige gute Seiten hat. Z. B. ist Leap sehr solide und Tumbleweed bisher auch. Man hat eine identisch zu benutzende Distribution, aber kann sich den Releasezyklus aussuchen, das finde ich echt klasse! Ebenso sind die Repos gut gewartet, haben aber weniger Pakete als Debian. Bei Debian sind leider einige Leichen in den Repositories, z. B. Eclipse, welches seit Jahren keinen Maintainer hat und damit in der (für Java 8-Entwicklung) unbrauchbaren 3.8er-Version vorliegt. openSUSE scheint bei sowas konsequenter aufzuräumen. Auch Pakete, welche keinen Upstream-Support mehr haben, fliegen mit dem nächsten "Leap" raus.
Andererseits bin ich aber auch von den ganzen Eigenheiten genervt und viele Dinge erfordern manuelle Handarbeit (z. B. Fingerabdruckleser in GDM und im Terminal), wo es bei Fedora und Debian entweder out of the box oder nach dem Installieren eines Paketes funktioniert. Dazu kommen Netzwerkprobleme (DNS-Server manchmal nicht gefunden) und ungewohnte Orte für Konfigurationsdateien (viel ist in /etc/sysconfig für YaST abgelegt und aus den üblichen Orten herausgetrennt). Dafür sind die Konfigurationsdateien deutlich besser als die von z. B. Debian kommentiert. Bei openSUSE stehen z. B. eigentlich immer die Defaultwerte mit dabei, was ich bei Debian doch schmerzlich vermisse! Klar, manches ist Gewohnheit, anderes aber einfach nur Blödsinn für Heimanwender (z. B. Admin-Passwort erforderlich um mit WLAN zu verbinden, fprintd erfordert manuelle Konfiguration, sudo fragt nach root-Passwort, anstelle dem User-Passwort -> Wozu dann überhaupt sudo? Da kann ich ja gleich su nehmen, etc.).
Naja, ich werde wohl irgendwann eine Anleitung veröffentlichen, wie man die Eigenheiten von openSUSE herauskonfiguriert und dann ein sehr angenehmes System zum Arbeiten hat. Momentan aber WIP.
Bei Solus OS fehlt mir grundsätzlich als erstes die stabile Variante*. Dafür ist die rollende Variante wirklich ziemlich gut gelungen und erfordert - im Gegensatz zu openSUSE - keine Nachkonfiguration.
*Bin nicht so der Freund davon, auf jedem Gerät eine andere Distribution zu verwenden (momentan openSUSE, Sailfish OS und Debian).
Bei GraKa Treiber Fehler führt es selbstständig Diagnose durch und wählt das richtige Treiber aus, was via PCC nach geprüft werden kann. War das selbstständige Diagnose Konfiguration Tool erfolglos erscheint in der Konsole, init 3 Modus eine Option Tafel auf Ncurses Basis, der jedem klar ist wie es bedienen soll, und lässt Dich den Treiber auswählen.
Das klingt spannend! Ich verzweifle gerade mit openSUSE Leap und dem NVIDIA-Treiber auf einem Desktop-PC (NVIDIA kommt mir nimmer ins Haus). Das ist definitiv eine Schwachstelle von openSUSE. Aber gut, da können die auch nichts dafür, denn der NVIDIA Treiber ist bekanntermaßen Müll. AMD und Intel machen das dafür jetzt sehr vorbildlich!
EDIT: War doch nicht so schwierig. Hatte nur Probleme, da anscheinend eine xorg.conf-Datei vorhanden war (war ne frische Installation). Hab die gelöscht und seitdem läuft es wunderbar!
Ich merke gerade: Wird evtl. bissl viel über openSUSE, weiß nicht, ob das euch hier so interessiert
Doch langer Rede, kurzer Sinn wie man so schön sagt ( Gesagt habe ich bereits zu viel und auch PCLinuxOS hat seine Stolpersteine, wer nicht... ). Wenn Du SolusOS ( Kenne ich auch, hat Systemd und Sudo zwingend ) oder und Suse, letzteres auch wegen der Politik definitiv nicht mein Liebling, unbedingt willst nur zu zur...
Was stört Dich denn an openSUSE und dessen Politik? Ist ja eigentlich eine fast reine Community-Distribution ... Wird auf jeden Fall deutlich weniger als Fedora beeinflusst ...
PS: Ubuntu wollte ca. vor 7 Jahren das PCC, respektive alle dessen Funktionen ins Ubuntu, als UCC übernehmen, was sie trotz ihrer sogenanntes grosses Know How nicht gelungen ist.
Vermutlich, weil man dafür, wie bei openSUSE, auch an der Ordnerstruktur einiges ändern müsste? Und dann wäre man ja zu Debian inkompatibel geworden ...
Ich kenne Ubuntu und nun hast Du mir das OEM erklärt, was bezüglich Rechner und Notebook betrifft, wird in der Communitiy auch angeboten, Notebooks und PC mit PCLinuxOS.
Mir geht's ja insbesondere darum, dass ich selbst so eine OEM Installation durchführen kann. Geht das mit PCLinuxOS?
Auch an dieser Stelle will ich sagen, Linux fähige HW Komponente und Peripherie berücksichtigen, dann ist alles kein Problem.
Das ist bei mir schon längst alles umgestellt ... Zumindest meine alltägliche Hardware.
Daher bin ich ja auch so zufrieden und verstehe das Genörgle aus der Windows-Welt nicht ^^
Was mich ein wenig erstaunt ist nur, dass Du Dich shr gut auskennst unter der Motorhaube und deswegen vielleicht ein Opfer Deiner eigene Routine geworden bist.
Sowas kann natürlich immer sein ...
Wobei ich eigentlich versuche auch immer ein wenig verschiedene Distributionen einzusetzen, damit man da nicht einrostet und flexibel bleibt. Daher gebe ich auch mit openSUSE so schnell nicht auf ... Gefällt mir nämlich außerdem viel zu gut
Nice hat geschrieben: 17.07.2017 18:12:41
Endlich kommt eine sinnvolle Diskussion zu Stande.
Endlich Informationen statt Rabulistik und neoliberale Sprüche.
Hier lerne ich dazu und lese gerne passiv mit.
Dank vor Allem an breakthewall, revod und syscrh
Volle Zustimmung! Jetzt ist's besser
Ich bin ehrlich gesagt ziemlich verwundert, wie man sich bei heise und anscheinend auch hier die Köpfe über so belangloses Zeug einschlagen kann ... War von früher eigentlich etwas anderes gewohnt ... Klar, bei heise ging es schon immer hoch her, aber zwischendurch gab es immer wieder Threads mit sachlicher und sinnvoller Diskussion, welche ich gerne gelesen habe. Die letzten 4500 Kommentare waren aber jetzt zum größten Teil Müll. Vermutlich haben die "sachliche Beiträge-Schreiber" keine Lust mehr da mitzudiskutieren und Zeit zu vergeuden ... Verständlich, wie ich finde.