E-Books ohne Amazon oder Thalia usw.

[kruhling]

Hallo zusammen,

da meine Bücherflut allmählich doch schwer zu bewältigen ist, kam mir der Gedanke vielleicht doch auf ebooks umzusteigen. Leider habe ich noch gar keine Ahnung. Daher bitte ich um ein wenig Hilfe:

- Kann ich ebooks auch unabhängig von Amazon & Co kaufen?
- Kann man sie auch "offline" kaufen und dann auf das Tablet oder Ebookreader spielen?

Hat jemand von euch damit Erfahrungen? Danke.

[guennid]

- Kann ich ebooks auch unabhängig von Amazon & Co kaufen?

Bei jedem örtlichen Buchhändler. Es sei denn Amazon ist selbst der Verlag. Da kenne ich mich dann nicht aus.

Kann man sie auch "offline" kaufen

ja, s.o.

und dann auf das Tablet oder Ebookreader spielen?

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab (E-Buch-Format, Verschlüsselung, und wenn ja, welche)

[justme2h]

Hallo,

Kann ich ebooks auch unabhängig von Amazon & Co kaufen?

Ja. Du hast grob gesagt die Wahl zwischen dem Amazon-Ökosystem und allem anderen Alternativen zu Amazon sind z.B Kobo und Tolino (wobei die von den Kobo Machern neulich gekauft wurden, der Name bleibt aber bestehen).

Folgende Seiten haben mir ziemlich geholfen, als ich mir einen gekauft habe.
http://allesebook.de/ebook-reader/
https://papierlos-lesen.de/

Ich hab mich für einen Kobo entschieden und bin super zufrieden damit.

Kann man sie auch "offline" kaufen und dann auf das Tablet oder Ebookreader spielen?

Bei Thalia könntest du es dir auch offline kaufen. Einen Thalia Account (online) brauchst du soweit ich weis aber trotzdem oder zumindest ein Tolino Gerät. Für einen Kindle (Amazon) kaufst du logischerweise über Amazon. Wenn du beides ablehnst weis ich nichts anderes. Bei allen Herstellern hast du auch die Möglichkeit dir die Bücher online am PC (Browser) zu kaufen und dann mit deinem e-book Reader synchronisieren zu lassen.

Viele Grüße
justme2h

[guennid]

Bei Thalia könntest du es dir auch offline kaufen.

Das kann ich so nicht stehen lassen. Es kommt halt auf das Buch an. NOCH werden die allermeisten Bücher nicht von Amazon und Konsorten selbst verlegt (Dank an radfahrer für den Hinweis). Insofern, kannst du die allermeisten E-Bücher bei jedem Buchhändler zum gleichen Preis wie bei Amazon und Co. offline kaufen. Die Voraussetzung ist dann schlicht der Besitz eines USB-Sticks mit ein paar MB freiem Speicherplatz.

[kruhling]

Ich danke euch für eure schnellen Antworten.
Wenn ich das tatsächlich so machen könnte, also komplett offline kaufen und dann nur rüberkopieren und alles noch im kompletten Offlinemodus, wäre das die Lösung. Ich werde mich beim Händler des Vertrauens mal erkundigen. Wichtig ist mir auf jeden Fall, dass ich kein Account dafür haben muss und den Reader komplett offline betreiben kann.

[guennid]

Der Kauf allein, wird dir aber nicht viel nutzen. Wenn das Buch DRM-geschützt ist, kannst du's nur mit der jeweiligen Entschlüsselungssoftware lesen, und für diese Entschlüsselung musst du wohl einmalig online sein. Aber wie schon gesagt, das hängt vom Buch ab. Aber auch das kann dir der Händler sagen, ob dem so ist.

Als Fan der deutschen Buchpreisbindung wollte ich eigentlich nur darauf hinweisen, dass man bei Amazon u. Co. bei Büchern in der Regel nichts sparen kann.

[KP97]

@Günther
Kann man sich wirklich an so ein Gerät gewöhnen?
Ich als Vielleserin kann mir nicht recht vorstellen, auf Papier zu verzichten.

[ottonormal]

Also ich kaufe normalerweise E-Bücher direkt offline in einem örtlichen Buchhandel, bezahle in bar und brauche nur meinen Namen und E-Mailkonto angeben. Wenn ich dann wieder zu Hause bin, habe ich eine Mail mit einer PDF-Datei im Anhang mit Downloadlink und kann dann die EPUB-Datei downloaden, speichern, konvertieren (wenn ich das möchte) und sofort lesen.
Es bietet aber nicht jede Buchhandlung diese Möglichkeit. Dann achte ich natürlich immer darauf, ausschließlich E-Bücher ohne Kopierschutz, bzw. nur mit Wasserzeichen zu kaufen. Nach meiner Erfahrung ist das inzwischen der überwiegende Teil. Adobe-Kopierschutz kommt mir nicht ins Haus!

[Radfahrer]

Mein Kindle wird auch komplett offline betrieben.
Meine eBooks lade ich beim Kauf auf meinen PC herunter (egal, ob ich sie nun bei Amazon oder sonstwo kaufe). Dort werden sie mit calibre verwaltet und von dort aus werden sie bei Bedarf per USB an den Reader übertragen.

Aber komplett offline? Geht das tatsächlich?
Buchhändler erlauben also tatsächlich, dass fremde USB-Sticks in ihre Computer gesteckt werden? Die sind ja mutig.

[guennid]

@KP97
"niemand" kann's wohl Ich auch nicht. Aber für Urlaubslektüre finde ich so'n Reader, bei mir Tolino, fantastisch. So gut wie alle öffentlichen Büchereien verleihen mittlerweile auch online und dass du dir bei Langeweile am Uluru Lesestoff aus Marburg besorgen kannst, finde ich genial.

@radfahrer
noch nicht praktiziert, aber da es mich interessierte, hat mir meine Buchändlerin vor Ort den Plan bestätigt. Aber ich schätze, lieber ist es ihr auch, wenn sie mir 'nen Link mailt, über den ich das "Buch" dann selber runterladen kann. Aber ich habe ihr was zu verdienen gegeben und ich genieße Buchläden

[Radfahrer]

Kann man sich wirklich an so ein Gerät gewöhnen?
Ich als Vielleserin kann mir nicht recht vorstellen, auf Papier zu verzichten.

Bei mir ist es umgekehrt.
Gerade als Vielleser möchte ich auf meinen eReader auf gar keinen Fall mehr verzichten. Leichter bequemer, handlicher. Ein 1300-Seiten-Roman ist genauso handlich wie eine Kurzgeschichte. Dazu kommen so Schmankerl wie das Nachschlagen von Fremdwörtern, Übersetzungen per antippen fremdsprachiger Wörter, suchen nach Textstellen, usw., usw..

Und, was mich zum Kauf eines Readers bewogen hat... die ganzen alten Klassiker, die es kostenlos gibt.
Und alles ganz ohne Berge von Papier!

Ich kaufe auch Papierbücher.
Das sind dann aber Fachbücher, Bildbämde, usw. Normaler Lesestoff, also Romane, Kurzgeschichten, usw. ist für mich Verbrauchsmaterial. Das wird gelesen und dann steht es im Falle von Papierbüchern nur rum und nimmt Platz weg. Ich habe zwar auch früher schon Romane weiterverschenkt oder im Bus liegengelassen oder so. Aber es sammelt sich doch mit der Zeit viel an.

eBooks nehmen keinen Platz weg und stauben auch nicht ein.

[Radfahrer]

@guennid
Puh, ich weiß ja nicht.
Als Linuxer sehe ich das zwar nicht so eng, aber wenn ich Windows nutzen würde, würde ich mir überlegen, einen USB-Stick an meinen Computer zu stecken, der vorher bei irgendeinem Buchhändler befüllt wurde. Und zwar von einem Computer, an den alle möglichen Leute ihre Sticks anklemmen.... nee, nee, muss nicht sein.

[kruhling]

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, komme ich dann aber auf keinen Fall daran vorbei, dass mein Name mit dem Buch verknüpft wird. Das ist jetzt keine Paranoia oder Machenschaften. Ich will einfach meine Lesegewohnheiten nicht Big Data spendieren.
Ich werde mal bei mir im Ort fragen.

[Radfahrer]

Wenn du bei einem Buchhändler ein Buch bestellst, kennt der deinen Namen doch auch. Und der sieht doch auch, was für Bücher du kaufst.

[justme2h]

Wichtig ist mir auf jeden Fall, dass ich kein Account dafür haben muss und den Reader komplett offline betreiben kann.

Dann fallen Kobo Geräte schonmal raus, weil du da zwingend einen Kobo Account haben musst. Du musst über den Account nicht einkaufen sondern kannst auch aus anderen Quellen deine Bücher auf das Gerät laden, der Account selbst ist aber erstmal Pflicht. Zur Registrierung wird allerdings nur eine Mail Adresse verlangt.

[TomL]

Kann man sich wirklich an so ein Gerät gewöhnen?
Ich als Vielleserin kann mir nicht recht vorstellen, auf Papier zu verzichten.

Bei mir ist es umgekehrt. Gerade als Vielleser möchte ich auf meinen eReader auf gar keinen Fall mehr verzichten.

Ist bei uns genau so. Wir sind beide Vielleser und gedruckte Bücher sind nur noch die Ausnahme. Wenn ich die Wahl zwischen EBook und Papier habe, wähle ich heute immer das EBook. Wenn ich nicht die Wahl habe und es nur eine Papierausgabe gibt, warte ich lieber, bis es als EBook verfügbar ist. Dieses Gehampel mit Seiten im Wind und immer beide Hände benutzen zu müssen, will ich nicht mehr. Und auf Reise abends im Dunkeln draußen mit Hintergrundbeleuchtung zu lesen.. darauf will ich auch nicht mehr verzichten.

[kruhling]

Na klar. In meiner örtlichen Buchhandlung ist das aber dann nicht Big Data, sondern Frau "Piesepampel aus Kleinquetschenkrombach" Die speichern eben nicht meine Lesegewohnheiten. Die müssen mich jedes Mal erneut nach meiner Telefonnummer fragen. Das ist noch ein wenig anders.

[TomL]

Dann fallen Kobo Geräte schonmal raus, weil du da zwingend einen Kobo Account haben musst.

Das ist schlichtweg falsch. Wir haben 1 Kobo und 2 Tolino Shine... und alle 3 werden völlig problemlos offline über Calibre bedient......

[kruhling]

Wenn ich aber nur eine Mailadresse brauche, kann ich damit leben. Dann nehme ich eine, hinter der nicht mein Name steht. Kein Problem.

[ottonormal]

Wenn ich aber nur eine Mailadresse brauche, kann ich damit leben. Dann nehme ich eine, hinter der nicht mein Name steht. Kein Problem.

Ich nutze dafür ein Alias E-Mail-Konto. Da ich auch dem Buchhändler persönlich nicht bekannt bin, kann ich natürlich auch einen Fantasienamen nutzen. Mehr Datenschutz geht nicht.

[kruhling]

Da hast du Recht. Vielleicht sollte ich einfach Platz im Regal schaffen.

[justme2h]

Dann fallen Kobo Geräte schonmal raus, weil du da zwingend einen Kobo Account haben musst.

Das ist schlichtweg falsch. Wir haben 1 Kobo und 2 Tolino Shine... und alle 3 werden völlig problemlos über Calibre bedient......

Über die Bedienung habe ich auch nichts geschrieben. Wenn du ein Kobo Gerät erstmalig in Betrieb nimmst, wird ein Kobo Account verlangt. Wenn du keinen hast, musst du einen anlegen. War zumindest du jedem Kobo-Modell so, was ich bisher in den Händen hatte. Geht wunderbar mit einer Fake-Mail-Adresse aber machen musst du es. Wie du das Ding hinterher bedienst ist eine völlig andere Frage...

[maroc]

Gerade als Vielleser möchte ich auf meinen eReader auf gar keinen Fall mehr verzichten. Leichter bequemer, handlicher. Ein 1300-Seiten-Roman ist genauso handlich wie eine Kurzgeschichte. [...] Und alles ganz ohne Berge von Papier!

Ist bei uns genau so. Wir sind beide Vielleser und gedruckte Bücher sind nur noch die Ausnahme. Wenn ich die Wahl zwischen EBook und Papier habe, wähle ich heute immer das EBook. Wenn ich nicht die Wahl habe und es nur eine Papierausgabe gibt, warte ich lieber, bis es als EBook verfügbar ist. Dieses Gehampel mit Seiten im Wind und immer beide Hände benutzen zu müssen, will ich nicht mehr. Und auf Reise abends im Dunkeln draußen mit Hintergrundbeleuchtung zu lesen.. darauf will ich auch nicht mehr verzichten.

Auch wenn diese Diskussion natürlich leicht off-topic ist, möchte ich als Kontrast gerne ein Lob des analogen Lesens anstimmen :

Jedes Buch aus Papier hat nämlich seine unverwechselbare Identität, die ich nur ungern missen möchte. Sie bestimmt sich u.a. aus dem Gewicht des Buches, seiner Umschlaggestaltung, seinem individuellen Druckbild, dem ihm eigenen Griff und Geruch des Papiers. Dies kann so kein E-Book(-Reader) bieten: Lesen als sinnliche und körperliche Erfahrung. Dafür nehme ich gerne auch die beidhändige Bedienung in Kauf, falls (eigentlich schön!) mal eine frische Brise die Seiten flattern lassen sollte. Ich sehe es auch nicht als Vorteil, wenn etwa Prousts mehrere tausend Seiten starke "Suche nach der verlorenen Zeit" scheinbar auf die Handlichkeit einer Kurzgeschichte zusammengeschmolzen ist. Beim papiernen Buch ist der Lesefortschritt ganz unmittelbar sicht- und fühlbar, genauso wie der Weg, der noch vor einem liegt. Selbst die Doppelseiten haben bei mir einen mnemotechnischen Effekt und tragen zur Einprägsamkeit des Gelesenen bei: Möchte ich eine gelesene Stelle nachlesen, kann ich mich fast immer erinnern, ob sie auf einer linken oder rechten Seite stand.

"Berge aus Papier" sind für mich keine abschreckende Metapher. Lektüre ist oft einer Bergwanderung vergleichbar, deren Mühen ihren Lohn finden in wunderbaren Gipfeln, Hochebenen und Weitsichten. Meine Bücherregale nehmen zwar viel Platz in Anspruch, sind aber auch eine stets präsente Karte meiner Leseerfahrungen, die immer auch Lebenserfahrungen sind.

[guennid]

Ich finde, das hast du wunderbar gesagt, Herr maroc!

[kruhling]

Da kann ich mich nur anschließen. Ich liebe Bücher, gerade wegen der beschriebenen Merkmale. Ich merke lediglich, dass meine Liebe zu Büchern allmählich die Staumöglichkeiten überschreitet.
Es gibt ja in manchen Regionen auch Büchertürme oder Tauschbörsen oder andere Möglichkeiten, Bücher gewinnbringend zu verschenken oder zu tauschen.