deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

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Emess
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von Emess » 25.08.2017 20:40:21

scientific hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.08.2017 20:32:44
Ich wiederhole mich gerne.

Politik ist eine große Kunst. Und hier Karriere zu machen (ja, warum nicht es auch Karriere nennen?) bedarf vielerlei Kenntnisse. Vor allem zwischenmenschliche Intelligenz ist hier gefragt.
Doa muss isch emol koarz lache!
Wie man bei uns Ourrewälder sagt.
Bin wohl zu alt und zuviel erlebt. Ich sage Politik ist die größte Hure die es gibt.
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von Radfahrer » 25.08.2017 21:29:32

Nein, nein, Emess..... Politik ist keine Hure....
... auch Huren machen nämlich nicht alles für Geld! :wink:

Im Ernst, um in der Politik wirklich mitzuspielen, muss man den richtigen Hintergrund haben. Normale Arbeiter, Handwerker, Hausfrauen, usw. haben da überhaupt keine Chance. Schon, weil sie es sich gar nicht leisten können.

Schaut euch mal die Berufsverteilung im Bundestag an. Da kann von "Volksvertretung" überhaupt keine Rede sein. Das Volk besteht nämlich keinesfalls nur aus Juristen und Politikwissenschaftlern.

Sucht mal nach Leuten, die schon einmal ein "normales" Arbeitsleben kennengelernt haben:

https://de.statista.com/statistik/daten ... hlperiode/
scientific hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.08.2017 20:32:44
...dass bei uns arm und reich, alt und jung, Mann und Frau (und auch alle Formen dazwischen) sowohl das aktive als auch das passive Wahlrecht haben. Und jeder der eine Idee hat, und jeder der etwas ändern will, ist eingeladen, mitzuspielen.
.... und wo sind die alle?
Wer als "normaler" Arbeiter oder als Hausfrau extrem engagiert ist, kann vielleicht irgendwo als Kommunalpolitiker über den Zeitpunkt des nächsten Schützenfestes mitentscheiden.
Aber politische Karriere machen? Keine Chance!

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von Emess » 25.08.2017 21:41:23

Radfahrer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.08.2017 21:29:32
Nein, nein, Emess..... Politik ist keine Hure....
... auch Huren machen nämlich nicht alles für Geld! :wink:

Im Ernst, um in der Politik wirklich mitzuspielen, muss man den richtigen Hintergrund haben. Normale Arbeiter, Handwerker, Hausfrauen, usw. haben da überhaupt keine Chance. Schon, weil sie es sich gar nicht leisten können.

Schaut euch mal die Berufsverteilung im Bundestag an. Da kann von "Volksvertretung" überhaupt keine Rede sein. Das Volk besteht nämlich keinesfalls nur aus Juristen und Politikwissenschaftlern.

Sucht mal nach Leuten, die schon einmal ein "normales" Arbeitsleben kennengelernt haben:
Es gab auch normalos, denken wir an BundesNorbert Blüm oder Joschka vom anderen Verein. Edle Absichten will ich gerne bescheinigen. Aber!
Geld und Macht hat sie alle ausnahmslos zu Huren gemacht. Und damit meine ich nicht die guten, die nicht alles für Geld machen
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von MartinV » 25.08.2017 21:49:16

Die Grenzlinie zwischen Gut und Böse verläuft nicht an Ländergrenzen, nicht zwischen Parteien, und nicht zwischen unterschiedlichen Menschen.
Die Grenzlinie liegt in der Seele jedes einzelnen Menschen.

Auf die Wahl bezogen: Ich glaube, man kann keine Parteien als Partei wählen. Man kann nur schauen, welche Menschen an führenden Positionen in den Parteien sind.
Wenn dabei jemand ist, dem man Vertrauen schenkt, ist es eine gute Möglichkeit, dessen Partei zu wählen, in der Hoffnung, der Einfluß dieses Menschen auf die Politik ist gut.
Die Vernunft kann einem schon leidtun. Sie verliert eigentlich immer.

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von schwedenmann » 26.08.2017 23:13:20

Hallo


qRadfahrer
.... und wo sind die alle?
Wer als "normaler" Arbeiter oder als Hausfrau extrem engagiert ist, kann vielleicht irgendwo als Kommunalpolitiker über den Zeitpunkt des nächsten Schützenfestes mitentscheiden.
Aber politische Karriere machen? Keine Chance!
Wieder einer der nur lästert, aber nicht handelt.
geh in eine Partei, laß dich aufstellen und fertig.

Diese ewige Gejammere geht mir dermaßen auf den Senkel.
Jeder kann ich die Politik gehen und dort Karriere machen , wenn er will.Ich möchte da nicht rein. Viele denken ja, die arbeiten blos 40Std., bullshit, teilweise siehe Europaparlamentarier, 80-90Std. die Woche, nicht im Monat :hail:

Und dass die Politiker alle korrupt sind, ist auch so ein Vorurteil, oder gibt es massenweise Gerichtsverfahren, ich kenne jetzt keine, aber immer schön draufkloppen, ohne Beweise (immer pauschal) ist ja heutzutage in (siehe Leute die ihre Meinung, oder das was sie dafür halten,, nur per Socialmedia beziehen).

Wen einem die aktuelle politische Landschaft nicht paßt:
Partei gründen und ändern,
oder in eine der etablierten Parteien eintreten und so Politik machen

das nennt sich Demokratie :wink:

Alles andere ist dummes Gesülse von Leuten, die im Grunde keine Ahnung haben, oder eben keine Traute, aber immer schön das Maul aufreißen und kritisieren, ist ja einfacher, als handeln.


mfg
schwedenmann

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von DeletedUserReAsG » 26.08.2017 23:42:21

schwedenmann hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.08.2017 23:13:20
Wen einem die aktuelle politische Landschaft nicht paßt:
Partei gründen und ändern,
oder in eine der etablierten Parteien eintreten und so Politik machen
Ich muss dir leider mitteilen: diese Vorstellung eignet sich allenfalls als Gutenachtmärchen für naive Kinder. Wenn du heutzutage nicht die entsprechenden Beziehungen hast, also nicht aus dem entsprechenden Umfeld kommst, kannst du noch so motiviert sein – du wirst ziemlich bald sehr frustriert das Handtuch werfen. Eine Partei gründen? Ohne Geld für Räumlichkeiten, Ausstattung, Werbung, etc.? Genügend Leute erreichen, um was bewirken zu können, in einer von den „etablierten“ Parteien dirigierten Medienlandschaft? In eine vorhandene Partei eintreten und eigene Ideen einbringen, so, dass mehr als ein „schön, dass wir mal drüber gesprochen haben, nun halten wir uns aber wieder ans Programm, ja?“ übrigbleibt? Amüsante Vorstellungen ….
schwedenmann hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.08.2017 23:13:20
das nennt sich Demokratie
Ist halt sehr schade, dass es sich nur so nennt. Ich finde ja, eine Regierungsform, bei der das einzige Mitspracherecht des Volkes darin besteht, sich alle vier Jahre drei Buchstaben samt Farbe, Logo, Vorzeigekasper und ’ner Handvoll nichtbindender Wahlversprechen auswählen zu dürfen, während die Regierung selbst ansonsten oft genug selbst gegen den Willen und das Wohl des Volkes agiert, eine „Herrschaft des Volkes“ zu nennen, ist schon ’n bisschen sarkastisch.

On Topic (ging ja ganz am Anfang mal um diese Seite da): was die mir vorschlägt, darauf bin ich auch von ganz alleine schon gekommen. Und weil das so ist, habe ich mich mit der betreffenden Partei auch schon etwas auseinandergesetzt und dort leider einige Punkte gefunden, die sie für mich absolut unwählbar machen. Nette Idee also, aber praktisch unbrauchbar.
Zuletzt geändert von DeletedUserReAsG am 26.08.2017 23:54:53, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von spiralnebelverdreher » 26.08.2017 23:47:20

Radfahrer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.08.2017 21:29:32
.... und wo sind die alle?
Wer als "normaler" Arbeiter oder als Hausfrau extrem engagiert ist, kann vielleicht irgendwo als Kommunalpolitiker über den Zeitpunkt des nächsten Schützenfestes mitentscheiden.
Aber politische Karriere machen? Keine Chance!
Erstens:
Woher kommt deine Geringschätzung der Kommunalpolitik???
Du solltest unbedingt selbst in die Kommunalpolitik gehen. Dann wirst du sehen, dass dort deutlich wichtigere Themen behandelt wird als der Termin fürs Schützenfest. Beispiele: Haushalt (inkl. Gewerbesteuersatz, Ausgaben, Verschuldung), Bebauungspläne, Verkehrsplanung, eigene wirtschaftliche Betätigung der Gemeinde im Bereich Wasser, Abwasser und Stromversorgung, Wohnungsversorgung, Sportanlagen, Parks, ...

Zweitens:
Politische Karriere entsteht nicht unwesentlich durchs "Netzwerken", in der eigenen Partei wie sonst im Leben. Klar sind da Leute in Büro/Angestelltenberufen etwas im Vorteil (die können mal zwischendrin mal schnell was telefonisch klären, was beim Arbeiter am Band eher nicht geht) , aber das sollte man nicht überbewerten. Wer erstens mit den Leuten "gut kann" und zweitens in der Lage ist, eine positive Vision aufzubauen und zu vermitteln, der kann und wird Karriere machen.

Drittens:
Alle Parteien suchen händeringend aktive Mitglieder. Andere politische Initiativen und Bürgerinitiativen auch.

Radfahrer

Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von Radfahrer » 26.08.2017 23:49:07

@schwedenmann und spiralnebelverdreher

Nur mal zur Info:
ICH bin in einer Partei! Und zwar seit 10 Jahren. In welcher, sollte klar sein. Davor war ich übrigens von 1985 bis 2003 in einer anderen. In der, die sich für Umweltschutz einsetzt, damit die Besserverdiener auch ja zu ihrem Häuschen im Grünen kommen. :wink:

Ich weiß sehr genau, wie das da läuft. Ich kann niemand da nur zustimmen. Die Leute, die glauben, dass man mal so eben in eine Partei eintritt und dann die Welt verändert, glauben auch an den Weihnachtsmann.

Und ihr? Wo seid ihr politisch engagiert? Oder schwadroniert ihr nur in Laberthreads wie diesem herum?

Radfahrer

Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von Radfahrer » 27.08.2017 00:00:09

spiralnebelverdreher hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.08.2017 23:47:20
Dann wirst du sehen, dass dort deutlich wichtigere Themen behandelt wird als der Termin fürs Schützenfest. Beispiele: Haushalt (inkl. Gewerbesteuersatz, Ausgaben, Verschuldung), Bebauungspläne, Verkehrsplanung, eigene wirtschaftliche Betätigung der Gemeinde im Bereich Wasser, Abwasser und Stromversorgung, Wohnungsversorgung, Sportanlagen, Parks,
Das passiert in den Landesverbänden. In den Ortsgruppen der Parteien passiert gar nichts. Da wird sich einmal die Woche getroffen und die Leute erzählen sich dann, was sie so gemacht haben. Im Kleingarten, auf der Arbeit und was in der Familie so los ist.... das wars dann auch schon. Mit Politik hat das wenig zu tun.

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von spiralnebelverdreher » 27.08.2017 00:11:33

Radfahrer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.08.2017 00:00:09
spiralnebelverdreher hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.08.2017 23:47:20
Dann wirst du sehen, dass dort deutlich wichtigere Themen behandelt wird als der Termin fürs Schützenfest. Beispiele: Haushalt (inkl. Gewerbesteuersatz, Ausgaben, Verschuldung), Bebauungspläne, Verkehrsplanung, eigene wirtschaftliche Betätigung der Gemeinde im Bereich Wasser, Abwasser und Stromversorgung, Wohnungsversorgung, Sportanlagen, Parks,
Das passiert in den Landesverbänden. In den Ortsgruppen der Parteien passiert gar nichts. Da wird sich einmal die Woche getroffen und die Leute erzählen sich dann, was sie so gemacht haben. Im Kleingarten, auf der Arbeit und was in der Familie so los ist.... das wars dann auch schon. Mit Politik hat das wenig zu tun.
Dann habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt: mein Appell ist, dich als Kandidat fürs Kommunalparlament aufstellen lassen und nicht im Ortsverein den Rückblick aufs Sommergrillfest als TOP in die Breite ziehen.

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spiralnebelverdreher
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von spiralnebelverdreher » 27.08.2017 00:13:07

Radfahrer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.08.2017 23:49:07
@schwedenmann und spiralnebelverdreher

.... Davor war ich übrigens von 1985 bis 2003 in einer anderen. In der, die sich für Umweltschutz einsetzt, damit die Besserverdiener auch ja zu ihrem Häuschen im Grünen kommen. :wink:
Hast du sehr schön formuliert!

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von hikaru » 28.08.2017 09:28:11

spiralnebelverdreher hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.08.2017 00:11:33
mein Appell ist, dich als Kandidat fürs Kommunalparlament aufstellen lassen und nicht im Ortsverein den Rückblick aufs Sommergrillfest als TOP in die Breite ziehen.
Ich kenne jemanden ziemlich gut, der zwar selbst kein Politiker ist, aber 15 Jahre lang sowas wie die "rechte Hand" eines Kommunalpolitikers (parteilos, mit Amt) war. Vor 100 Jahren hätte man sowas vielleicht als "Sekretär" bezeichnet, keine Ahnung, ob das heutige Verständnis der Rolle einer "Sekretärin" dem noch gerecht wird.
Seine Rolle war öffentlich bekannt und akzeptiert. Er war oft an politischen Entscheidungen beteiligt und erhielt für seine Arbeit sowohl von Politikern als auch von Bürgern dafür entsprechenden Respekt (und natürlich auch Kritik).
Die Arbeit empfand er lange als anstrengend aber erfüllend, kam in den letzten 5 Jahren aber immer mehr zu dem Schluss, dass er kaum noch was bewegen kann, weil Bürger sich zunehmend in unsachlichen Kleinigkeiten verzetteln und Politiker (auch sein Arbeitgeber) sich immer mehr darauf konzentrieren, ihre politische Position nicht zu gefährden (den Schilderungen zufolge wohl teils unbewusst).
Letztes Jahr ließ er sich daher auf eine rein technische Stelle ohne direkten Kontakt zu politischen Entscheidungen versetzen. Er schlägt immer noch die Hände über dem zusammen, was "da oben" passiert, aber wenigstens kann er sich jetzt einreden, daran nicht mehr mitschuldig zu sein.

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von scientific » 28.08.2017 09:49:27

niemand hat geschrieben:
schwedenmann hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.08.2017 23:13:20
Wen einem die aktuelle politische Landschaft nicht paßt:
Partei gründen und ändern,
oder in eine der etablierten Parteien eintreten und so Politik machen
Ich muss dir leider mitteilen: diese Vorstellung eignet sich allenfalls als Gutenachtmärchen für naive Kinder. Wenn du heutzutage nicht die entsprechenden Beziehungen hast, also nicht aus dem entsprechenden Umfeld kommst, kannst du noch so motiviert sein – du wirst ziemlich bald sehr frustriert das Handtuch werfen. Eine Partei gründen? Ohne Geld für Räumlichkeiten, Ausstattung, Werbung, etc.? Genügend Leute erreichen, um was bewirken zu können, in einer von den „etablierten“ Parteien dirigierten Medienlandschaft? In eine vorhandene Partei eintreten und eigene Ideen einbringen, so, dass mehr als ein „schön, dass wir mal drüber gesprochen haben, nun halten wir uns aber wieder ans Programm, ja?“ übrigbleibt? Amüsante Vorstellungen ….
schwedenmann hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.08.2017 23:13:20
das nennt sich Demokratie
Ist halt sehr schade, dass es sich nur so nennt. Ich finde ja, eine Regierungsform, bei der das einzige Mitspracherecht des Volkes darin besteht, sich alle vier Jahre drei Buchstaben samt Farbe, Logo, Vorzeigekasper und ’ner Handvoll nichtbindender Wahlversprechen auswählen zu dürfen, während die Regierung selbst ansonsten oft genug selbst gegen den Willen und das Wohl des Volkes agiert, eine „Herrschaft des Volkes“ zu nennen, ist schon ’n bisschen sarkastisch.

On Topic (ging ja ganz am Anfang mal um diese Seite da): was die mir vorschlägt, darauf bin ich auch von ganz alleine schon gekommen. Und weil das so ist, habe ich mich mit der betreffenden Partei auch schon etwas auseinandergesetzt und dort leider einige Punkte gefunden, die sie für mich absolut unwählbar machen. Nette Idee also, aber praktisch unbrauchbar.
Das geht sehr wohl.

Ich bin damals nach Wien gegangen und hatte überhaupt keine Kontakte, aber eine große Idee.

Hab dann bei der einzigen Partei angeklopft, die diese Idee zumindest auch in Worten am Papier für gut hielten.

Da ich eine entsprechende Ausbildung und vor allem diese große Idee hatte, wurde ich innerhalb eines Jahres im Bezirksparlament gewählt (zuerst in der Partei als Kandidat, dann vom Wahlvolk durch die entsprechende Stimmenanzahl für unsere Liste, sodass ich mit meinem Listenplatz reingekommen bin).

Hab mich auch konsequent auf Parteiveranstaltungen (sowohl Festivitäten als auch Fachgremien) laut zu Wort gemeldet und habe es geschafft, innerhalb weniger Jahre die Meinung dieser Partei tatsächlich in die Richtung meiner Idee zu formen. Und das ist sie heute noch, obwohl ich mich vor 8 Jahten aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen hab.

Zu sagen das geht nicht, weil man Beziehungen brauch, oder Geld, oder Räumlichkeiten, oder weiß der Kuckuck was noch ist bloß eine gutklingende aber faule Ausrede. Dann hast du keine Idee, oder glaubst selbst nicht dran.

Und wenn du selber nicht dran glaubst, wie sollst du Mitstreiter finden, die an diese Idee glauben?

Eine Idee ohne Feuer ist nur ein wertloser feuchter Fetzen im Schlamm.

Das gleiche ists mit der Partei. Dazu brauchst du eine Idee und Feuer dafür. Einen offenen Mund. Sonst findest du nie gleichgesinnte...

Und wenn du keine Beziehungen hast, dann schaffe welche. Geh hin zu den Organisationen und lerne die Leute kennen. Denn wenn du sie kennenlernst, lernen die dich auch kennen... Und wenn ihnen gefällt, was du zu erzählen hast, hast du schon deine Beziehungen.
So haben die das mit Beziehungen auch gemacht. Aber wenns pfui ist, einflussreiche Leute kennenzulernen, dann ists wohl besser, hier anonym im Netz über "das System" und "die da oben" zu schimpfen. Dann gehe ich mit recht davon aus, dass du keine Ideen hast, für die es sich lohnt, sich einzusetzen.

Ciao.
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von scientific » 28.08.2017 09:51:35

Btw... "die Politik" lechzt nach Menschen mit guten Ideen und Tatendrang. Denn weil diese fehlen, kommen solche Hiasln an Positionen, wo sie nicht hingehören.

Und gleichzeitig haben "die Politiker" Angst vor solchen, weil diese mit Rechte ihre Fleischtöpfe gefährden... Ein zutiefst menschliches Verhalten.

Lg
dann putze ich hier mal nur...

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von DeletedUserReAsG » 28.08.2017 10:13:41

Dann erzähl’ doch mal bitte von der Idee, damit man schauen kann, was tatsächlich draus geworden ist.

Ich hab beruflich von Zeit zu Zeit mit Kommunalpolitikern zu tun – mein Bild stammt aus diesen Quellen. Vielleicht ist’s in AT anders, in D hat man jedoch keine große Möglichkeit, von der Position aus etwas zu bewegen. Zumindest nicht, wenn man nicht aus den entsprechenden Kreisen stammt und die notwendigen Kontakte besitzt.

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von scientific » 28.08.2017 10:20:54

Und noch etwas fãllt mir auf...

Wenn du kein Geld am Anfang hast, wirst du wohl eigenes Geld investieren müssen, oder jemand für dich gewinnen, der eigenes Geld investieren kann.
So haben in der Tat alle Parteien angefangen.

Aber das Argument "ooooch ich kann mich nicht engagieren, weil ich ja kein Geld und keine Beziehungen hab" ist doch nur der neidische Blick auf jene, die das für sich schon geschafft haben.

Einerseits findest du Parteienfinanzierung - wie auch immer - abstoßend, andererseits jammerst du, dass du dich nicht engagieren kannst, weil du kein Geld und keine Infrastruktur hast...

Und dann sind "die da oben" oder gleich das ganze System schuld... Und am besten sollten sich gleich alle kostenlos engagieren, dann must du selber erst recht wieder nix tun. Und die sollten es dann ALLE richtig machen. Und richtig ist, wie DU es dir vorstellst...

Erkennst du die widersprüchlichen Gedanken? Erkennst du dass du nur Ausreden hast, um nichts tun zu müssen?
Erkennst du, dass Politiker zu sein anstrengender ist, als bliß dort und da auf Steuergelder sich die Wampe vollschlagen ist?

Oder bin ich jetzt einer von "denen"? Oder glaubst du dem einen oder anderen entfernten Bekannten mehr, dass "die da oben" eh bloß Scheiße bauen, und dass es sich gar nicht lohne, sich zu engagieren? Lieber nix tun, dann ist man nicht mitschuld...

So einfach ist die Welt.

Dieses Schimpfen auf "die da oben" widert mich an. Berechtigte Kritik gibt es zu Hauf. Aber eine Generalverurteilung ist letzklassiger Populusmus. Wären Politiker (und Beamte) von grüner Hautfarbe, könbt es glatt als Rassismus durchgehen, was hierzulande geschimpft wird.

Ciao
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
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deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von DeletedUserReAsG » 28.08.2017 10:24:10

Ich finde es sehr vermessen von dir, mir Neid zu unterstellen. Ich habe keine politischen Ambitionen, aber, wie gesagt, von Zeit zu Zeit Kontakt zu Leuten, die welche haben (oder oft auch hatten). Solange du keine Beispiele in D auf den Tisch legst, wo jemand aus der, ich nenn’s mal etwas provokativ so, „Arbeiterklasse“ in politischen Kreisen etwas bewegt hat, bleibe ich bei dem Bild, das ich aus Gesprächen mit o.g. Personenkreis aufgebaut und weiter oben dargelegt habe.

Deine Idee, mit der du was bewegt hättest, hast du immer noch nicht näher beschrieben. Erzählen kann man viel – ich würde gerne selbst nachschauen.

scientific
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von scientific » 28.08.2017 11:29:38

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.08.2017 10:24:10
Ich finde es sehr vermessen von dir, mir Neid zu unterstellen. Ich habe keine politischen Ambitionen, aber, wie gesagt, von Zeit zu Zeit Kontakt zu Leuten, die welche haben (oder oft auch hatten). Solange du keine Beispiele in D auf den Tisch legst, wo jemand aus der, ich nenn’s mal etwas provokativ so, „Arbeiterklasse“ in politischen Kreisen etwas bewegt hat, bleibe ich bei dem Bild, das ich aus Gesprächen mit o.g. Personenkreis aufgebaut und weiter oben dargelegt habe.

Deine Idee, mit der du was bewegt hättest, hast du immer noch nicht näher beschrieben. Erzählen kann man viel – ich würde gerne selbst nachschauen.
Naja... Auf "die da oben" schimpfen, dass die eh nur Mist bauen würden und Steuergelder verschwenden und nur im eigenen Interesse handeln, oder sonst noch so ein Argument aus diesem bekannten Politiker-Bashing-Themenkreis und gleichzeitig erwähnen, dass man ja sowieso keine Chance hätte und das Geld fehlt und die Räumlichkeiten fehlen... usw. Das ist für mich subsummiert Neid und Hilflosigkeit, Jammern und Schimpfen.

Wenn das alles so ein Mist ist, was "die da oben" machen, dann gibts wirklich nur einen Weg: Sich selber einbringen.

Schau zurück in die Geschichte der Arbeiterparteien... Marx suchte sich Engels als reichen Sponsor für seine Ideen. Ohne Engels hätt es nie die Idee der Sozialdemokratien und des Kommunismus in einer Form welche durchaus mal die Welt beherrscht hat gegeben. Und ich weiß, dass dieses Beispiel jetz gefährlich ist... Hitler war ein Sohn einer ganz einfachen Familie... Du weißt, wie mächtig der wurde. Und wie lange er gleichgesinnte suchte.
Karl Renner war aus gänzlich ärmlichen Bedingungen in einem böhmischen Bauerndorf und wurde Staatsgründer und Bundeskanzler von Österreich.
Thomas Klestil war der Sohn einer klassischen Arbeiterfamilie (Straßenbahner in Wien) und wurde Bundespräsident.
Alexander van der Bellen ist der aktuelle Bundespräsident Österreichs. Ein Flüchtlingskind.

Thomas Klestil erzähle einmal, dass ihn sein Lehrer in der Volksschule fragte, was den sein Vater von Beruf sei: "Straßenbahner" erzählte der Bub ganz stolz. Dann sagte der Lehrer zu ihm: "Dann wirst du halt auch Straßenbahner". Das kränkte den Buben so sehr, dass er beschloß mehr zu erreichen. Und erreichte es. Er wurde Diplomat und dann Bundespräsident.

Was meine "Verdienste" anbelangt... in Wien wird seit vielen Jahren Straßenbahn abgebaut und stattdessen U-Bahn gebaut. Ich finde diese Entwicklung nicht gut. Und mein mir selbst auferlegter Auftrag war es damals, die Straßenbahn zurückkehren zu lassen. Dazu mussten sowohl einzelne Bezirksgruppen einer Partei umgestimmt werden, die alle wientypisch ganz auf die teure U-Bahn eingeschossen waren. Dann musste die Landespartei dieser Partei umgestimmt werden, dass sie von ihren Forderungen die U-Bahn auszubauen ablassen und die Straßenbahn einfordern müssen.
Und in der Tat gelang mir das. Das wirst du leider nicht auf irgendwelchen Websites nachlesen können... Sowas findet mit den Meinungsmachern im persönlichen Gespräch statt. Die habe ich kennengelernt, getroffen und in vielen Gesprächen beackert. Mit Fakten und Emotionen versorgt... bis der Schwenk kam.
Zu der Zeit, als ich dann aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden bin, kam der Bauauftrag für eine neue Straßenbahnlinie in "Transdanubien". Der erste große Neubau einer langen Strecke seit fast 20 Jahren.
Das die Linien am Ring in Wien, welche zuvor nur im Kreis gefahren sind, nun wieder mit Durchgangsstrecken befahren werden, welche den Umsteigezwang massiv verminderten war nicht allein mein Verdienst. Ich bin aber mit verschiedensten Vorschlägen von Pontius zu Pilatus gerannt. Sowohl in meiner damaligen Partei, bei den Verkehrsbetrieben und beim politischen Mitbewerber mit vollumfänglicher Macht in Wien...

Das so etwas durchgeht bedarf nicht einer Handlung. Das bedarf einer Entscheidung bei den Entscheidern und das bedarf der Zustimmung und Unterstützung beim politischen Gegner (bei dem ich damals aktiv war).

Meinen Namen wirst du in all diesen Zusammenhängen nirgends im Netz finden... den wirst du möglicherweise hören, wenn du gezielt bei den damaligen Akteuren nachfragst... ich war jeden Abend auf Veranstaltungen, war in Gremien tätig, hab Papers (mit)verfasst und hab mich an allen Ecken und Enden engagiert. Ja, das ist aufwändig. Und wäre mir meine Gesundheit nicht dazwischengekommen, säße ich wohl heute im Landtag in Wien oder gar schon im Parlament. Und das, obwohl ich aus ganz einfachen Verhältnissen stamme.

Für so eine Karriere muss aber mehr mitspielen. Ich hab den Stress nicht mehr ausgehalten und bin zusammengeklappt. Renner, Klestil, usw. haben das besser gemacht oder hatten robustere Naturelle wie ich...

Aber zu behaupten "Es geht nicht" ist absoluter Topfen. Dann zieht man sich halt in Internetforen zurück, lamentiert über die Zustände und behauptet, man habe keine politischen Ambitionen... Das glaub ich einfach nicht. Dafür bist du zu intelligent.

(Und ich muss gestehen... mit dem "du" in meinen Texten zuvor warst nicht nur du, niemand, gemeint. Es gibt hier mehrere User, die ich damit angesprochen habe... ;-) )

lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

DeletedUserReAsG

Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von DeletedUserReAsG » 28.08.2017 11:50:48

Ich fasse also zusammen: viele Worte, aber nix zum Nachprüfen; dafür Bezug auf längst vergangene Zeiten, die zwar sicher interessant waren, jedoch keine Rückschlüsse auf heutige Gegebenheiten erlauben.

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hikaru
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von hikaru » 28.08.2017 12:05:26

@scientific:
Erstmal möchte ich meinen Dank für deine Schilderung und meinen Respekt für dein offenbar langanhaltenes Engagement ausdrücken!

Aber in eben dieser Schilderung steckt auch schon das Problem:
scientific hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.08.2017 11:29:38
Für so eine Karriere muss aber mehr mitspielen. Ich hab den Stress nicht mehr ausgehalten und bin zusammengeklappt.
Genau das hat auch mein Bekannter "Politikersekretär" hinter sich. Bevor er in die Politik ging war er auch etwa 15 Jahre in einer ähnlichen Position in einem für die lokale Wirtschaft wichtigen Unternehmen. D.h. er stand zwar auch dort in der zweiten Reihe aber er hat von dort viel bewegt und das war öffentlich bekannt (und meist geschätzt).
Dieser Einsatz hat ihn an seine gesundheitlichen Grenzen gebracht, und zwar so weit dass er von Freunden und Familie zum Schluss gedrängt wurde dort aufzuhören, weil sie angesichts seiner gesundheitlichen Probleme Sorgen hatten, ob er das nächste Jahr überleben würde.
Dann hat er zwei Jahre lang einen eher entspannten Beruf fernab der Politik ausgeübt, der ihn auf Dauer aber nicht ausgefüllt hat, bis er zu seiner zweiten Sekretärskarriere kam, bei deren Erlangung natürlich die Erste als exzellente Referenz diente. Die hat er meiner Einschätzung nach 3-5 Jahre vor dem Punkt des Zusammenklappens aufgegeben an dem er am Ende seiner ersten Karriere war.
An den Spätfolgen leidet er bis heute.

Sich an menschelndem Kleinkrieg die Gesundheit zu ruinieren um gesellschaftlich etwas zu bewegen, das kann es irgendwie nicht sein. Ich bin mit der Lebensgeschichte dieses Bekannten aufgewachsen und es war für mich ein wichtiger Grund, keine Führungsposition oder etwas Vergleichbares anzustreben.

BenutzerGa4gooPh

Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 28.08.2017 12:17:17

scientific hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.08.2017 09:49:27
Hab mich auch konsequent auf Parteiveranstaltungen (sowohl Festivitäten als auch Fachgremien) laut zu Wort gemeldet und habe es geschafft, innerhalb weniger Jahre die Meinung dieser Partei tatsächlich in die Richtung meiner Idee zu formen.
Wieviele Jahre? Effizienzfrage halt ...
scientific hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.08.2017 09:49:27
... und wenn du keine Beziehungen hast, dann schaffe welche. Geh hin zu den Organisationen und lerne die Leute kennen. Denn wenn du sie kennenlernst, lernen die dich auch kennen... Und wenn ihnen gefällt, was du zu erzählen hast, hast du schon deine Beziehungen.
Dgl
scientific hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.08.2017 10:20:54
Wenn du kein Geld am Anfang hast, wirst du wohl eigenes Geld investieren müssen, oder jemand für dich gewinnen, der eigenes Geld investieren kann.
So haben in der Tat alle Parteien angefangen.
scientific hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.08.2017 10:20:54
Und dann sind "die da oben" oder gleich das ganze System schuld... Und am besten sollten sich gleich alle kostenlos engagieren, dann must du selber erst recht wieder nix tun. Und die sollten es dann ALLE richtig machen. Und richtig ist, wie DU es dir vorstellst...

Erkennst du die widersprüchlichen Gedanken? Erkennst du dass du nur Ausreden hast, um nichts tun zu müssen?
Finde den Widerspruch selber! Auch zur Demokratie als "Herrschaft des Volkes": Soll ja auch Arme geben. Die Reichen haben ihre Parteien bereits. Schaue mal, wieviele Unterstützungsunterschriften du für eine Neugründung brauchst. Und unter welchen bürokratischen Bedingungen für die Unterstützer. Wahlkampfgelder im Vorfeld haben auch nur die Etablierten. Offenbar will man unter sich bleiben.
scientific hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.08.2017 11:29:38
Wenn das alles so ein Mist ist, was "die da oben" machen, dann gibts wirklich nur einen Weg: Sich selber einbringen.
Unter den Bedingungen nicht. :roll:

Ich frage auch: Was hast du konkret und in welcher Zeit geschafft? Warum hast du keine eigene Partei gegründet?

Zuletzt: Die 5%-Hürde schließt wieviele Wählerstimmen bei der momentanen Zersplitterung (viele Kleinparteien) aus? Der "Wählerwille" wievieler Wähler von Kleinparteien bleibt derzeit völlig unberücksichtigt, fällt indirekt Mehrheitsparteien zu???

Edit: letzter Absatz und Rechtschreibung.
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 28.08.2017 12:34:56, insgesamt 4-mal geändert.

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von novalix » 28.08.2017 12:31:04

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.08.2017 09:28:11
Ich kenne jemanden ziemlich gut, der zwar selbst kein Politiker ist, aber 15 Jahre lang sowas wie die "rechte Hand" eines Kommunalpolitikers (parteilos, mit Amt) war. Vor 100 Jahren hätte man sowas vielleicht als "Sekretär" bezeichnet, keine Ahnung, ob das heutige Verständnis der Rolle einer "Sekretärin" dem noch gerecht wird.
"Persönlicher Referent" heißt sowas auf Ministerebene. "Technokrat" hört sich ein wenig verächtlich an, entspricht aber häufig den realen Funktionen.
"Spin Doctor" ist wohl eher ein Extremfall.
Im politischen Geschäft driften, so wie in anderen Lebens- und Arbeitsbereichen auch, Anspruch und Wirklichkeit auseinander. Viele (nicht alle) Politprofis sind reichlich unbeleckt von jeglicher Sachkenntnis, außer eben derjenigen, sich Mehrheiten zu beschaffen. Eine für meine Begriffe recht eigenartige Spezialisierung.
Eine der neuen Ministerinnen hier in NRW (weiß nicht mehr welche, ist eh austauschbar) hat in ihrer Antrittspressekonferenz erklärt, dass in ihrem Zuständigkeitsbereich (egal welcher) bislang alles total falsch angegangen wurde, und sie jetzt vollständig neue Wege einschlagen würde.
Auf die Frage, wie konkret Analyse und Lösungsweg aussehen, antwortete sie, das wisse sie nicht, da müsse sie sich erst mal einarbeiten. Ach so! Na dann. [1]
Was Deinen Bekannten wahrscheinlich aus dem engeren Politikbetrieb heraus getrieben hat, ist die Tatsache, dass die vermeintliche Notwendigkeit des Machterhalts bzw. der Machtgewinnung jegliche sachliche Perspektive und darüber hinaus auch persönliche Beziehungen usurpiert.
Das ist ein Sachverhalt, der wiederum strategisch verarbeitet werden muss. Mehr self-fulfilling prophecy geht nicht.
Für einen gewissen Zeitraum läßt sich diese belastende Konstellation ohne tiefgreifende mentale Degeneration ertragen. Auf Dauer kann das aber einfach nicht gesund sein.
Das ist zumindest meine Erfahrung, die ich im "politischen Geschäft" gesammelt habe.
In Anlehnung an Donald E. Knuths "Premature Optimization is the root of all evil" könnte man formulieren: Strategische Kommunikation ist die Wurzel alles Übels. [2]

[1] Das Beispiel hat streng genommen nichts mit meinem Argument, so denn ein solches zu erkennen ist, zu tun. Es soll ein wenig die regelmäßig auftretenden absurden Situationen veranschaulichen.

[2] Stimmt natürlich nicht grundsätzlich. Die axiomatische Formulierung ist Teil einer ironischen Brechung. Dies nur zur Sicherheit, falls hier Kinder mitlesen.

Edith sagt noch, dass ich lahmer Gaul mit der Geschwindigkeit der eintrudelnden Beiträge einfach nicht mithalten kann.
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von hikaru » 28.08.2017 13:11:01

novalix hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.08.2017 12:31:04
"Persönlicher Referent" heißt sowas auf Ministerebene. "Technokrat" hört sich ein wenig verächtlich an, entspricht aber häufig den realen Funktionen.
"Spin Doctor" ist wohl eher ein Extremfall.
Persönlicher Referent würde passen, wenn die Tätigkeit meines Bekannten an den Politiker gebunden gewesen wäre. Sie war aber an das Amt gebunden.
Technokrat passt ab dem Zeitpunkt, wo eine politische Richtungsentscheidung gefallen ist. Davor hat er sich nur bedingt an sachlichen Notwendigkeiten orientiert, sondern falls möglich lieber an Bürgerwünschen (oder was er dafür hielt).
Spin Doctor passt nicht, denn öffentlichkeitswirksame Schaumschlägerei war ihm für gewöhnlich zuwider (Ausnahmen bestätigen die Regel).
novalix hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.08.2017 12:31:04
Eine der neuen Ministerinnen hier in NRW (weiß nicht mehr welche, ist eh austauschbar) hat in ihrer Antrittspressekonferenz erklärt, dass in ihrem Zuständigkeitsbereich (egal welcher) bislang alles total falsch angegangen wurde, und sie jetzt vollständig neue Wege einschlagen würde.
Auf die Frage, wie konkret Analyse und Lösungsweg aussehen, antwortete sie, das wisse sie nicht, da müsse sie sich erst mal einarbeiten.
Ja, ist austauschbar. Wärest du nicht so spezifisch gewesen (NRW), dann hätte ich spontan an eine gewisse Dame gedacht, die als Bundesgebärmaschine anfing und später Karriere als Flintenuschi machte.
novalix hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.08.2017 12:31:04
Was Deinen Bekannten wahrscheinlich aus dem engeren Politikbetrieb heraus getrieben hat, ist die Tatsache, dass die vermeintliche Notwendigkeit des Machterhalts bzw. der Machtgewinnung jegliche sachliche Perspektive und darüber hinaus auch persönliche Beziehungen usurpiert.
Eigentlich wr es eher der exorbitante persönliche Einsatz, der über Jahre hinweg nötig war um Bewegungen zu erzeugen die mehr als eine Drehung im Kreis waren.

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