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deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von MartinV » 18.08.2017 15:27:32

Interessante Seite: https://deinwahl.de

Konzept: Über eine Reihe von Bundestagsabstimmungen der letzten Jahre kann man selbst mit Ja / Nein / Enthaltung abstimmen. Am Ende wird angezeigt, welche Parteien so ähnlich gestimmt haben, wie man selbst es getan hätte.

Wahlversprechen adé: besser sehen, was die Parteien tatsächlich tun.
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Drache
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von Drache » 23.08.2017 21:15:21

Dankeschön. Ist ziemlich interessant, bringt mir aber nur die Erkenntnis, dass meine bisherigen Wahlentscheidungen weitgehend richtig (im Sinne von meine Meinung wurde durch die entsprechenden Parteien vertreten) waren, aber nicht in einer Regierungsbeteiligung endeten ;)
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von Radfahrer » 23.08.2017 21:34:56

Ja, genau so ist es bei mir auch. :mrgreen:

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von Emess » 23.08.2017 22:14:33

MartinV hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.08.2017 15:27:32

Wahlversprechen adé: besser sehen, was die Parteien tatsächlich tun.
Dass das nicht jedem offensichtlich ist, ist schlimm genug.
Das ist vollkommen unabhängig von einer Partei.oder Gesinnung.
Sobald Geld und Macht ins Spiel kommt dreht der Mensch durch.
Politik ist ein seehr schmutziges Geschäft.
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von TRex » 23.08.2017 22:18:07

Ja, kann ich so bestätigen. Blöd ist nur, dass wir keinen Simulator für was-wäre-wenn haben... also was wäre passiert, hätten wir Griechenland kein Geld gegeben, keine Flüchtlinge ins Land gelassen, keine Auslandseinsätze genehmigt, keine Steuern erhöht (ich weiß zwar von keiner konkreten Steuer, so informiert bin ich da nicht, aber passiert ist das sicher in kleinem Maßstab) und auch sonst irgendwie immer das gemacht, was die Opposition gerne hätte? Ich will damit sicher nicht CDU/Merkel und co verteidigen, aber die Wiese hinterm Zaun ist nicht nur grüner. Und apropos grün - sobald die Opposition Macht hat, macht sie das gleiche wie die Regierung davor... außer bei Dingen ohne weitreichende Folgen (maximal Elterngeld oder sowas), wie zB die Legalisierung der Gleichgeschlechtlichen-Ehe, das kann man mal als kleine Marketing-Aktion durchreichen.

Ansonsten hab ich persönlich das Gefühl, dass es relativ egal ist, wen man wählt, solange man ein klein wenig gegen die Extremisten kämpft und die Flagge hochhält für die, die zumindest den Anschein erwecken, die richtigen Ideale zu vertreten... leider kam da nach den Piraten nicht mehr viel.
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von Radfahrer » 23.08.2017 22:45:48

Ich denke, es gibt genau zwei Möglichkeiten, wie und wen man wählen kann:

Entweder man wählt die Linke oder irgendeine der anderen Parteien.
Bei den anderen ist es dann egal, wen genau man wählt, man bekommt immer dasselbe.[1] Meiner Meinung nach ist die Linke wirklich die einzige Alternative. Wer die anderen wählt, kann auch gleich CDU, genauer: Merkel, wählen. Wenn jemand das möchte, ist es ja ok. Aber z.B. die SPD oder die Grünen wählen, weil man die CDU nicht möchte, ist sinnlos, weil das Ergebnis in jedem Fall feststeht.

Leider höre ich in meinem Bekanntenkreis immer wieder den gleichen Spruch: "Ja, was die Linke sagt ist schon alles richtig und ich stimme denen auch absolut zu! Aber wählen kann man die natürlich nicht ... sind ja linke Spinner."

Naja.... ich weiß, wen ich wähle.
Ich weiß natürlich nicht, ob die Linke es in der Regierung besser machen würde. Aber ich weiß, was CDU/CSU/SPD/Grüne/usw. bisher gemacht haben. Gibt für mich keinen Grund, irgendeine dieser Parteien zu wählen.
Und eine starke Linke in der Opposition wäre sicherlich auch nicht das Schlechteste.

[1] Extreme Parteien, wie AfD und Kollegen nehme ich übrigens ausdrücklich aus! Diese Parteien zu wählen ist immer ein schlechter Weg!

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von MartinV » 23.08.2017 23:03:29

Radfahrer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.08.2017 22:45:48
Und eine starke Linke in der Opposition wäre sicherlich auch nicht das Schlechteste.
:THX: Das glaube ich auch. Sarah Wagenknecht spricht im Bundestag oft klar und deutlich Dinge aus, vor denen andere sich drücken.
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von Emess » 23.08.2017 23:15:29

Ja, wenn ich wählen würde wäre mir das Programm der linken auch am, sagen wie genehmsten. Doch die können da auch nix machen, weil alle Politiker die Huren der Wirtschaft sind.
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von MartinV » 23.08.2017 23:21:12

Emess hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.08.2017 23:15:29
weil alle Politiker die Huren der Wirtschaft sind.
Tatsächlich alle? Man sehe sich an, wie Parteien finanziert werden: CDU und FDP erhalten so viele Spenden aus der Wirtschaft, weil sie so gute Politik für die Bürger machen
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von Emess » 23.08.2017 23:40:59

Ich gestehe jedem Menschen oder auch einer Partei zu, gutes zu zu wollen. Trotzdem wird jeder Mensch oder Partei mit solchen Ambitionen früher oder später zu Marionette.
Fragt jeden Menschen auf der Erde ob er sich Frieden und Sicherheit wünscht. Abgesehen von Isis-Spinnern oder sonstigen Hohlbirnen, werdet ihr nur eine Antwort bekommen.
Dennoch sieht die Realität ganz anders aus.
Ich habe zwar keine Ahnung was auf dieser Welt vorgeht. Aber es ist Krank.
So das war dann mein Wort zum Sonntag! :mrgreen: Möge die Macht mit euch sein!
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von catdog2 » 24.08.2017 00:00:21

Nette Idee auf jeden Fall. Ich finde folgende Anmerkung bezüglich des Abstimmungsverhaltens der Opposition aber noch erwähnenswert (http://blog.fefe.de/?ts=a7682234):
Allerdings möchte ich aus Fairnessgründen auch die Gegenposition verlinken. Und zwar hatte abgeordnetenwatch.de eine Aktion namens "Wahrplakat", bei der es darum ging, zu Abgeordneten Wahlplakate mit "der Wahrheit" zu produzieren, d.h. konkret damit, wie sie bei bestimmten Themen abgestimmt haben. Also im Grunde eine ähnliche Idee. Hier die Gegenposition dazu, von Halina Wawzyniak, einer Abgeordneten der Linkspartei. Sie sagt, dass Abgeordnetenarbeit aus viel mehr als Abstimmungen besteht, und dass man auch manchmal gegen ein Gesetz stimmt, das in die richtige Richtung geht, weil es nicht weit genug geht oder weil da als Seiteneffekt inakzeptable Dinge kaputtgemacht werden. Daher ist es nicht so einfach, dass man bloß auf Ja und Nein gucken kann bei Abstimmungen.
Heißt im Zweifel muss man natürlich genauer hin schauen.
Ansonsten hab ich persönlich das Gefühl, dass es relativ egal ist, wen man wählt, solange man ein klein wenig gegen die Extremisten kämpft und die Flagge hochhält für die, die zumindest den Anschein erwecken, die richtigen Ideale zu vertreten... leider kam da nach den Piraten nicht mehr viel.
Naja ganz egal ist es nicht. Zwar sind sich die irgendwie aussichtsreichen Parteien im nicht extremistischen Spektrum (mit Ausnahme vllt. der Linkspartei) derzeit in ihrer Grundausrichtung viel zu nahe, allerdings gibt es schon noch Unterschiede. Gut praktisch gesehen wirds so wie es aussieht eh wieder die Groko, insofern kann man natürlich schon sagen "besser irgendwas als die Nazis".
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von Radfahrer » 24.08.2017 00:02:24

Emess hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.08.2017 23:15:29
Doch die können da auch nix machen, weil alle Politiker die Huren der Wirtschaft sind.
Die Linke ist garantiert die einzige Partei, die nicht von der Wirtschaft "gesponsert" wird. :wink:

Gregor Gysi hat mal gesagt: "Wir linken sind nicht durch die Wirtschaft korrumpiert. Nicht, weil wir bessere Menschen sind, sondern, weil die großen Unternehmer uns einfach nicht mögen." :mrgreen:

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von Emess » 24.08.2017 00:09:47

Radfahrer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2017 00:02:24


Die Linke ist garantiert die einzige Partei, die nicht von der Wirtschaft "gesponsert" wird. :wink:

Gregor Gysi hat mal gesagt: "Wir linken sind nicht durch die Wirtschaft korrumpiert. Nicht, weil wir bessere Menschen sind, sondern, weil die großen Unternehmer uns einfach nicht mögen." :mrgreen:
Ja. kämen sie aber dran, werden sie es. Das ist unausweichlich.
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von hikaru » 24.08.2017 00:19:38

Radfahrer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.08.2017 22:45:48
Entweder man wählt die Linke oder irgendeine der anderen Parteien.
Bei den anderen ist es dann egal, wen genau man wählt, man bekommt immer dasselbe.[1] Meiner Meinung nach ist die Linke wirklich die einzige Alternative.
Im Ergebnis stimme ich dir zu, aber wenn ich dich richtig verstehe, dann halte ich deine Herleitung für falsch.

Die Linke zu wählen ist aus zwei Gründen attraktiv:
1. Sie werden mit Sicherheit in den Bundestag einziehen.
2. Sie werden mit Sicherheit in der Opposition landen.

Es gibt außer der Linken nur eine weitere Partei auf die beides zutrifft, und die ist im allerbesten Fall eine völlig durchgeknallte Version der FDP.

D.h., wenn man grundsätzlich davon ausgeht, dass die Regierungsparteien (wer auch immer das sein wird) keine vernünftige Arbeit abliefern werden, dann ist die Linke zu wählen eine sichere Option die Opposition zu stärken. Und eine starke Opposition ist das einzige Korrektiv in einem Parlament wie unserem.

Deiner Herleitung stimme ich deshalb nicht zu:
Radfahrer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.08.2017 22:45:48
Ich weiß natürlich nicht, ob die Linke es in der Regierung besser machen würde. Aber ich weiß, was CDU/CSU/SPD/Grüne/usw. bisher gemacht haben. Gibt für mich keinen Grund, irgendeine dieser Parteien zu wählen.
Die Linke war und ist in diversen Landesparlamenten an der Regierung beteiligt. Das ist zwar nicht der Bund, aber ich denke gewisse Rückschlüsse auf eine mögliche Regierungsbeteiligung im Bund lässt das durchaus zu.
Als Juniorpartner bewegen sie wenig und selbst wenn sie den Ministerpräsidenten stellen, dann ist das Ergebbnis äußerst dürftig. Ramelow in Thüringen erscheint mir jedenfalls nicht viel linker, als Kretschmann in Baden-Württemberg grün ist.
Ich denke, in Sachen Mainstream-Assimilation hinken die Linken den Grünen lediglich um 15-20 Jahre hinterher.
Radfahrer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.08.2017 22:45:48
Leider höre ich in meinem Bekanntenkreis immer wieder den gleichen Spruch: "Ja, was die Linke sagt ist schon alles richtig und ich stimme denen auch absolut zu! Aber wählen kann man die natürlich nicht ... sind ja linke Spinner."
Dann führe doch die Diskussion zu ihrem logischen Ende:
Wenn deine Bekannten die Positionen "Linker Spinner" für richtig halten, dann liegt es nahe, dass sie selbst "Linke Spinner" sind. Vielleicht liegt der Schlüssel nicht darin, die Linke aus der Spinnerecke herauszuargumentieren, sondern darin, den potenziellen Wähler zur Akzeptanz seiner eigenen Spinnerei zu bringen. Und bis jetzt hat mir noch keiner schlüssig erklären können, warum Linke Spinnerei schlimmer sein sollte als neoliberaler Wahnsinn.
Radfahrer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.08.2017 22:45:48
[1] Extreme Parteien, wie AfD und Kollegen nehme ich übrigens ausdrücklich aus! Diese Parteien zu wählen ist immer ein schlechter Weg!
Zur "Ehrenrettung" der AfD sei vielleicht angemerkt, dass sie bis jetzt noch gar nicht wirklich als einheitliche extremistische Partei in Erscheinung getreten sind. Ja, es gibt deutliche extremistische Tendenzen, allen voran um Gauland herum. Aber wann immer sich dieser extremistische Flügel an relevanter Stelle zu Wort gemeldet hat, dann hat er sich meinem Befinden nach selbst so derrmaßen lächerlich gemacht, dass es mir schwer fällt, das irgendwie politisch ernstzunehmen.
Auf der anderen Seite gibt es so "Realos" wie Petri, die sich zwar in einer Weise äußern, die man ernstnehmen könnte, die aber eigentlich keine Inhalte anzubieten haben, die man nicht auch z.B. rechts außen bei der CDU finden könnte.
Insgesamt halte ich die Partei in ihrer aktuellen Form nicht für handlungfähig. Vor den Petris habe ich keine Angst. Solche Leute haben wir auch jetzt schon. Und vor den Gaulands habe ich auch keine Angst. Die demontieren sich rechtzeitig selbst.

catdog2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2017 00:00:21
Gut praktisch gesehen wirds so wie es aussieht eh wieder die Groko, insofern kann man natürlich schon sagen "besser irgendwas als die Nazis".
Ich würde Schwarz-Gelb oder Schwarz-Grün noch nicht ganz abschreiben. Je nachdem wie die beiden kleinen abschneiden hielte ich das für realistisch ("Schwampel" allerdings nicht).
Ich habe sogar schon darüber nachgedacht, taktisch FDP zu wählen. Das Ergebnnis wäre eine relativ schwache konservative Regierung und eine relativ starke mehr oder weniger linke Opposition, die vielleicht tatsächlich politischen Druck aufbauen könnte, ohne dass sich die SPD zwischen Regierungsbeteiligung und Oppositionsanspruch zerreißen müsste.

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von catdog2 » 24.08.2017 02:05:00

D.h., wenn man grundsätzlich davon ausgeht, dass die Regierungsparteien (wer auch immer das sein wird) keine vernünftige Arbeit abliefern werden, dann ist die Linke zu wählen eine sichere Option die Opposition zu stärken. Und eine starke Opposition ist das einzige Korrektiv in einem Parlament wie unserem.
Kann ich nur zustimmen, deren Oppositionsarbeit im Bundestag war meiner Wahrnehmung nach auch recht engagiert die Letzten Jahre.
Zur "Ehrenrettung" der AfD sei vielleicht angemerkt, dass sie bis jetzt noch gar nicht wirklich als einheitliche extremistische Partei in Erscheinung getreten sind. Ja, es gibt deutliche extremistische Tendenzen, allen voran um Gauland herum. Aber wann immer sich dieser extremistische Flügel an relevanter Stelle zu Wort gemeldet hat, dann hat er sich meinem Befinden nach selbst so derrmaßen lächerlich gemacht, dass es mir schwer fällt, das irgendwie politisch ernstzunehmen.
Auf der anderen Seite gibt es so "Realos" wie Petri, die sich zwar in einer Weise äußern, die man ernstnehmen könnte, die aber eigentlich keine Inhalte anzubieten haben, die man nicht auch z.B. rechts außen bei der CDU finden könnte.
Insgesamt halte ich die Partei in ihrer aktuellen Form nicht für handlungfähig. Vor den Petris habe ich keine Angst. Solche Leute haben wir auch jetzt schon. Und vor den Gaulands habe ich auch keine Angst. Die demontieren sich rechtzeitig selbst.
Wirklich Angst vor der AfD muss man zum jetzigen Zeitpunkt keine haben. Ist halt ein wirres, im Grunde ziemlich uneiniges Sammelbecken von Leuten am rechten Rand und hat sich halt derzeit diesen Protestpartei Nimbus angeeignet. Zukunft mehr als ungewiss würde ich sagen. Mehr Sorgen mache ich mir darum, dass auch in den anderen Parteien wohl als Reaktion auf den Erfolg ein gewisser Rechtsruck zu spüren ist.
Dann führe doch die Diskussion zu ihrem logischen Ende:
Wenn deine Bekannten die Positionen "Linker Spinner" für richtig halten, dann liegt es nahe, dass sie selbst "Linke Spinner" sind. Vielleicht liegt der Schlüssel nicht darin, die Linke aus der Spinnerecke herauszuargumentieren, sondern darin, den potenziellen Wähler zur Akzeptanz seiner eigenen Spinnerei zu bringen. Und bis jetzt hat mir noch keiner schlüssig erklären können, warum Linke Spinnerei schlimmer sein sollte als neoliberaler Wahnsinn.
Viele können sich wohl leider nicht mehr vorstellen, dass der Neoliberale Status quo nicht alternativlos ist. Im großen und ganzen ist das Programm der Linken halt auch keine Linke Spinnerei, das sind halt kompromisslos sozialdemokratische Forderungen. Im wesentlichen scheint sich da denke ich der WASG Teil durchsetzt zu haben wobei der andere Teil der Parteigeschichte sicherlich noch nach hängt und bei einigen zu dieser "Linke Spinner" Wahrnehmung beitragen dürfte. Was auch noch dazu kommt: Selbst wenn einem einzelne Positionen dann doch zu sehr wie Spinnerei erscheinen muss man bedenken, dass diese Partei weit davon entfernt ist alleine an die Macht zu kommen. Heißt am Ende steht ein Kompromiss und es kann durchaus sinnvoll sein linker zu wählen als man selbst steht, wenn die anderen in Frage kommenden Koalitionspartner wiederum bei weitem nicht links genug sind.
Ich habe sogar schon darüber nachgedacht, taktisch FDP zu wählen. Das Ergebnnis wäre eine relativ schwache konservative Regierung und eine relativ starke mehr oder weniger linke Opposition, die vielleicht tatsächlich politischen Druck aufbauen könnte, ohne dass sich die SPD zwischen Regierungsbeteiligung und Oppositionsanspruch zerreißen müsste.
Hat natürlich was für sich. Ist halt auch die Frage ob die SPD schon weit genug am Boden ist um mal endlich diese Agenda Säcke aus der Parteiführung zu kicken, wenn sie in die Opposition geht und sich das mehr oder weniger linke Spektrum wieder zusammen rauft (ich fürchte aber nein).

Das tragische ist halt, dass linke Politik in D derzeit wohl durchaus mehrheitsfähig wäre, die Akteure es aber nicht gebacken kriegen das Potential zu Nutzen. Dann halt wieder "sie kennen mich" Merkel.
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Beitrag von MartinV » 24.08.2017 07:58:36

catdog2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2017 02:05:00
hikaru hat geschrieben:Und bis jetzt hat mir noch keiner schlüssig erklären können, warum Linke Spinnerei schlimmer sein sollte als neoliberaler Wahnsinn.
Viele können sich wohl leider nicht mehr vorstellen, dass der Neoliberale Status quo nicht alternativlos ist.
Erfolgreiche Medienarbeit. ( = Propaganda im Jahr 2017. Die Medienkonzerne sind in den Händen "wohltätiger Parteispender".)

Tatsächlich sind die Linken die einzigen, die sich konsequent für Sozialdemokratie einsetzen, und konsequent gegen Kriegseinsätze der Bundeswehr sind. Aber die Medien ziehen sie stets durch den Kakao, wenn sie nicht ganz ignoriert werden.
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von Liffi » 24.08.2017 08:39:09

Die Piraten wirken auch so, als wären sie nicht von Firmen finanziert und sind z.T. noch etwas progressiver als die Linken, z.B. beim bedingungslosen Grundeinkommen. Aber: 5% werden sie nicht schaffen und auch für 3 Direktmandate wird es nicht reichen.

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von hikaru » 24.08.2017 10:36:54

catdog2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2017 02:05:00
Wirklich Angst vor der AfD muss man zum jetzigen Zeitpunkt keine haben. Ist halt ein wirres, im Grunde ziemlich uneiniges Sammelbecken von Leuten am rechten Rand und hat sich halt derzeit diesen Protestpartei Nimbus angeeignet. Zukunft mehr als ungewiss würde ich sagen. Mehr Sorgen mache ich mir darum, dass auch in den anderen Parteien wohl als Reaktion auf den Erfolg ein gewisser Rechtsruck zu spüren ist.
Ich glaube den gibt es mit oder ohne AfD. Völkische Schreihälse gab es in der CSU schon immer. Und ob die nun angefeuert von der AfD etwas lauter schreien oder nicht erscheint mir recht egal. Alles abseits des Völkischen ist durchaus Neoliberalismus-kompatibel und wird daher früher oder später eh von CDU (und möglicherweise FDP) besetzt. Die SPD sammelt dann rechts auf, was beim Stühlerücken der CDU links runterfällt.
catdog2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2017 02:05:00
Viele können sich wohl leider nicht mehr vorstellen, dass der Neoliberale Status quo nicht alternativlos ist.
Ich mir auch nicht. Aber deshalb muss ich dieses System noch längst nicht unterstützen.
catdog2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2017 02:05:00
Im großen und ganzen ist das Programm der Linken halt auch keine Linke Spinnerei, das sind halt kompromisslos sozialdemokratische Forderungen.
Ich denke, das ist kein Widerspruch. Sozial-Demokratie IST heute Linke Spinnerei.
Das Ende der Sozialen Marktwirtschaft hat zwar keiner offiziell ausgerufen, aber sie ist spätestens seit dem Zusammenbruch des Ostblocks stetig auf dem Sinkflug und mMn seit der Agenda 2010 unter der Wasserlinie verschwunden. Wer jetzt noch ernsthaft daran festhält, hat einfach einen langen Atem.
Die Demokratie als Anspruch der Politik wurde offiziell abgeschafft, nämlich mit Merkels Forderung, sie müsse marktkonform werden. Demokratie ist aber vom Wesen des Vertretungsanspruchs her kompromisslos. Entweder hat das Volk die Souveränität (auch über den Markt und seine Akteure) oder es hat sie nicht. Man kann Volkssouveränität nicht marktkonform machen, höchstens Souveränität an den Markt abtreten.
catdog2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2017 02:05:00
Im wesentlichen scheint sich da denke ich der WASG Teil durchsetzt zu haben wobei der andere Teil der Parteigeschichte sicherlich noch nach hängt und bei einigen zu dieser "Linke Spinner" Wahrnehmung beitragen dürfte.
Ich denke, die "Linken Spinner" (echte Sozialdemokraten) kamen eher aus dem ehemaligen WASG-Teil. Die öffentliche Wahrnehmung trübt aber der ehemalige PDS-Teil als Erbe der SED. Das wird dann von polemischen Kritikern und unkritischen Wählern vermengt und so werden die Sozialdemokraten als Mauerschützen hingestellt.
catdog2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2017 02:05:00
Was auch noch dazu kommt: Selbst wenn einem einzelne Positionen dann doch zu sehr wie Spinnerei erscheinen muss man bedenken, dass diese Partei weit davon entfernt ist alleine an die Macht zu kommen. Heißt am Ende steht ein Kompromiss und es kann durchaus sinnvoll sein linker zu wählen als man selbst steht, wenn die anderen in Frage kommenden Koalitionspartner wiederum bei weitem nicht links genug sind.
Auf die gleiche Weise könnte man für die AfD argumentieren - was keine Kritik an deiner Aussage sein soll.
catdog2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2017 02:05:00
Ist halt auch die Frage ob die SPD schon weit genug am Boden ist um mal endlich diese Agenda Säcke aus der Parteiführung zu kicken, wenn sie in die Opposition geht und sich das mehr oder weniger linke Spektrum wieder zusammen rauft (ich fürchte aber nein).
Ich fürchte, dazu wird es nie kommen. Dazu ist in der SPD zu wenig Sozialdemokratie übrig. Die meisten, die dahingehend ernste Ambitionen haben sind längst bei den Linken. Der Rest dürften hauptsächlich "Alt-Sozen" sein, denen die Linke zu schmuddelig ist. Letztere werden irgendwann rein demographisch entsorgt.
Ich sehe die SPD auf absehbare Zeit weiter als profillosen Mehrheitsbeschaffer einer großen Koalition, wenn die Mehrheitsverhältnisse gerade nichts anderes hergeben (was der Regelfall sein dürfte). Dabei wird sie immer weiter an Stimmen verlieren, bis sie irgendwann vielleicht um die 20% dümpelt.
catdog2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2017 02:05:00
Das tragische ist halt, dass linke Politik in D derzeit wohl durchaus mehrheitsfähig wäre, die Akteure es aber nicht gebacken kriegen das Potential zu Nutzen. Dann halt wieder "sie kennen mich" Merkel.
Linke Politik ja, aber nicht linke Parteien. Dass linke Akteure nichts gebacken kriegen liegt daran, dass es momentan nur einen politisch relevanten linken Akteur gibt, nämlich die Linke. Und die stehen zu sehr in der Schmuddelecke (siehe Radfahrers Bekannte!).

MartinV hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2017 07:58:36
Tatsächlich sind die Linken die einzigen, die sich konsequent für Sozialdemokratie einsetzen, und konsequent gegen Kriegseinsätze der Bundeswehr sind. Aber die Medien ziehen sie stets durch den Kakao, wenn sie nicht ganz ignoriert werden.
Im Neoliberalismus stören linke Positionen nur. daher ist es im Interesse des Systems (als emergentem Handlungsträger - sorry guennid ;) ), solche Positionen kleinzuhalten. Das sehen wir seit Ewigkeiten bei den Linken und deren Vorgängern, es war vermutlich ein Teil der Ursache für die Demontage der Piraten und es war ein interner Prozess bei den Grünen der nötig war um sie vom politischen Arm von Greenpeace über Kosovo-Krieger mit Bauchschmerzen zur Landesregierung in BW mit Bekenntnis zum Benziner zu bringen.

Liffi hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2017 08:39:09
Die Piraten wirken auch so, als wären sie nicht von Firmen finanziert und sind z.T. noch etwas progressiver als die Linken, [..]
Die Piraten waren mir zu ihrer Hochzeit viel zu heterogen in ihren politischen Positionen um sie ernstnehmen zu können.
Was mich am ehesten dazu hätte bringen können sie zu wählen, waren ihre Bestrebungen zum Thema Datenschutz. Gleichzeitig gab es aber die "Datenschutzspackeria", die im Grunde eine völlige Abkehr vom Prinzip der Privatheit forderte, weil es rein technisch eh nicht mehr haltbar sei.
Was soll ich da als Wähler machen? Wenn ich sie wegen Datenschutz wähle, sich dann aber aus welchen Gründen auch immer die Spackeria durchsetzt, dann habe ich mit meiner Wahl genau das Gegenteil von dem getan was ich eigentlich wollte.
Liffi hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2017 08:39:09
z.B. beim bedingungslosen Grundeinkommen.
Das halte ich für ein völlig utopisches Konzept, allerdings nicht aus den Finanzierungs- und Motivationsgründen die überall als Kritik genannt werden.
Aber ich denke das führt hier zu weit.

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von catdog2 » 24.08.2017 12:27:17

Auf die gleiche Weise könnte man für die AfD argumentieren - was keine Kritik an deiner Aussage sein soll.
Ja kann man durchaus. Kommt halt denk ich drauf an wo man die Grenze zieht zwischen "Spinnerei" und "geht einfach gar nicht".
Ich glaube den gibt es mit oder ohne AfD. Völkische Schreihälse gab es in der CSU schon immer.
Gut das ist da ja Parteilinie, dass es keine rechte Partei braucht weil rechts genug ist man schließlich selber.
Linke Politik ja, aber nicht linke Parteien. Dass linke Akteure nichts gebacken kriegen liegt daran, dass es momentan nur einen politisch relevanten linken Akteur gibt, nämlich die Linke. Und die stehen zu sehr in der Schmuddelecke (siehe Radfahrers Bekannte!).
Und ist leider auch ein bisschen Wahlkampfunfähig. Die haben halt irgendwie keinen der die Leute wirklich begeistern und mitreißen kann.
Die Piraten waren mir zu ihrer Hochzeit viel zu heterogen in ihren politischen Positionen um sie ernstnehmen zu können.
Naja so eine gewisse Grundausrichtung war zumindest ursprünglich schon erkennbar aber man hat sich geweigert auch mal klar zu sagen wo man steht. Man wollte halt auch vieles anders machen was innerparteiliche Entscheidungsprozesse angeht, ist dann über den Eigenen Erfolg gestolpert und hat sich dann nicht mal mehr darauf einigen können das Thema anzugehen.
Was mich am ehesten dazu hätte bringen können sie zu wählen, waren ihre Bestrebungen zum Thema Datenschutz. Gleichzeitig gab es aber die "Datenschutzspackeria", die im Grunde eine völlige Abkehr vom Prinzip der Privatheit forderte, weil es rein technisch eh nicht mehr haltbar sei.
Gut ein paar seltsame Gestalten hast halt überall. Kam mir jetzt nie so vor als ob das eine mehrheitsfähige Haltung gewesen wäre.
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MartinV
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von MartinV » 24.08.2017 12:45:59

catdog2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2017 12:27:17
[Die Linke] ist leider auch ein bisschen Wahlkampfunfähig. Die haben halt irgendwie keinen der die Leute wirklich begeistern und mitreißen kann.
Die Linke hat keine Millionenspenden aus der Wirtschaft, um Wahlwerbung zu finanzieren.

Sarah Wagenknecht könnte begeistern und mitreißen, wenn ihre Auftritte von den Medien gezeigt werden würden. (Sie wird stattdessen entweder zerrissen oder totgeschwiegen).
Die Vernunft kann einem schon leidtun. Sie verliert eigentlich immer.

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von catdog2 » 24.08.2017 13:00:46

Die Linke hat keine Millionenspenden aus der Wirtschaft, um Wahlwerbung zu finanzieren.
Bezog sich auf das Personal was halt bis vllt. auf Wagenknecht etwas dröge daher kommt. Vergleiche das mal mit so jemandem wie Jeremy Corbyn.
Sarah Wagenknecht könnte begeistern und mitreißen, wenn ihre Auftritte von den Medien gezeigt werden würden. (Sie wird stattdessen entweder zerrissen oder totgeschwiegen).
Dass die Medien hier auch ihren Teil dazu beitragen möchte ich nicht bestreiten.
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von hikaru » 24.08.2017 13:04:59

catdog2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2017 12:27:17
Und ist leider auch ein bisschen Wahlkampfunfähig. Die haben halt irgendwie keinen der die Leute wirklich begeistern und mitreißen kann.
Ich denke, da sind die Linken nicht allein und das sehe ich zumindest historisch nicht als Problem. Lafontaine und Gysi taugten sehr wohl als Zugpferde, was der Partei aber nicht wirklich half. Ohne die beiden ist es natürlich nicht einfacher geworden, aber ich finde, Wagenknecht macht da als Nachfolge durchaus eine gute Figur. Kipping ist solala und Riexinger ist in meinen Augen ein Totalausfall in Sachen Öffentlichkeitswirkung.
Aber wenn man das mal mit anderen Parteien vergleicht, dann stehen die Linken in dem Punkt nicht schlechter da als andere Parteien. Merkel und Gabriel sind ausgelutscht, der Schulz-Hype ist im Grunde vorbei, bei den Grünen hat eigentlich nur Hofreiter sowas wie Format, Lindner wirkt nur als Model auf Plakaten und Petri ist so gut wie abgesägt.
catdog2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2017 12:27:17
Naja so eine gewisse Grundausrichtung war zumindest ursprünglich schon erkennbar
Ja, "IMM - Irgendwas mit Medien". Das taugt aber als politische Aussage noch weniger als als Studienwunsch.
catdog2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.08.2017 12:27:17
aber man hat sich geweigert auch mal klar zu sagen wo man steht.
Genau das ist das Problem. Wenn ich eine Einthemenpartei wähle weil mir das Thema wichtig ist, dann ist das Letzte was ich brauche eine Unklarheit seitens der Partei in welcher Richtung das Thema bearbeitet werden soll. Das ist nach dieser Entscheidung auch keine Frage von Mehrheiten mehr. Aber die Entscheidung muss halt mal fallen, und zwar vor der Wahl.
Ich wähle ja auch keine sozialdemokratische Partei weil mir das Thema soziale Gerechtigkeit wichtig ist, wenn sich die Partei nicht mal darauf einigen kann, ob sie für mehr oder weniger soziale Gerechtigkeit ist.

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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von Emess » 24.08.2017 14:12:34

Bei diesen langen Lobpreisungen von A oder B bin ich raus. Weil sie sich im wirklichen Leben nichts geben.
Und dieses Ellenlange geseier bestätigt meinen ersten Kommentar.
Debian Testing (bleibt es auch)
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Re: deinwahl.de - gute Wahl-Entscheidungshilfe

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 24.08.2017 18:50:07

Bis auf den letzten, "fischverdaechtigen" Beitrag fand ich die Diskussion, Argumente und Analysen interessant. Offensichtlich kann sich nicht jeder zivilisiert, zumindest nicht beleidigend ausdrücken.


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