Gnome3 vs. MacOS, Desktop-Bedienphilosopie

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BenutzerGa4gooPh

Gnome3 vs. MacOS, Desktop-Bedienphilosopie

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 02.09.2017 21:46:28

Hallo zusammen!

Da es nun den hübschen aber wohl noch unfertigen Pantheon-Desktop
http://www.linux-community.de/Internal/ ... Augenweide
https://wiki.archlinux.org/index.php/Pantheon
und Linux Deepin (Debian basierend, chinesische Distribution)
https://luki.org/2016/03/linux-deepin-elegant-anders/
https://schroeffu.ch/2016/05/ausprobier ... indows-10/
gibt und beide der MAC-Oberflaeche ähneln sollen, würde mich mal Vor- und Nachteile aus eurer Sicht
bezüglich MacOS und Gnome3 im Vergleich interessieren. Beide haben ja den Anspruch"barrierefreier" Bedienung.

(Pantheon und Deepin wird ja hier kaum einer verwenden, deshalb fand ich obigen Vergleich als "Zwischenlösung" zweckmäßiger.)


LG Jana

scientific
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Re: Gnome3 vs. MacOS, Desktop-Bedienphilosopie

Beitrag von scientific » 02.09.2017 22:00:50

Also außer Dock unten, Menü oben haben Pantheon und MacOS nix gemeinsam.

Stimt nicht. CUPS und eine unixähnlichkeit...
Was willst du?
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

BenutzerGa4gooPh

Re: Gnome3 vs. MacOS, Desktop-Bedienphilosopie

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 02.09.2017 22:10:47

scientific hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
02.09.2017 22:00:50
Was willst du?
Erst mal einen für alle interessanten Thread. Und irgendwann wird es Pantheon für Debian geben ...

scientific
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Re: Gnome3 vs. MacOS, Desktop-Bedienphilosopie

Beitrag von scientific » 02.09.2017 22:41:37

Hmmm... Ich konnte, au#er den beiden genannten Ähnlichkeiten nix gemeinsames mit macOS erkennen.

Ok... Den Defaultprinter im GUI kann man ohne root-Rechte verändern...

Und sonst?

Lieber zwei, drei extensions für Gnome schreiben, und gut is...

Meine bescheidene Meinung.

Lg
dann putze ich hier mal nur...

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ViNic

Re: Gnome3 vs. MacOS, Desktop-Bedienphilosopie

Beitrag von ViNic » 02.09.2017 23:44:43

Also ich nutze MacOS und kenne auch Gnome3 und bis auf gewisse Ähnlichkeiten in der GUI, unterscheiden sich Oberflächen schon. Funktional bietet OSX mehr und meiner Meinung nach ist es auch einfacher und angenehmer zu bedienen. Software sieht meist einheitlich aus und an den Bildschirm angepasst. So habe ich zum Beispiel mit Eclipse auf meinem Macbook Pro wenig Schwierigkeiten, alles notwendige auf dem Bildschirm 13 Zoll anzuzeigen. Die Auflösung ist 1280x800. Das selbe Eclipse auf dem ThinkPad mit Gnome3, auch Auflösung 1280x800, und die Elemente haben weniger Platz. Je nach Sicht wird das Layout zerhauen.

Hier kann man jetzt mit Themes heran gehen und man löst vielleicht damit das eine oder andere Problem. Holt sich aber automatisch neue. So hatte ich, nachdem das Platzproblem gelöst war, zum Beispiel das neue Problem das Auswahl plötzlich "unsichtbar" erschien. Dabei waren die Hintergrundfarbe des Fensters, Farbe es Auswahl und die Farbe der Schrift einheitlich. Man meint, plötzlich etwas gelöscht zu haben, oder etwas ist verschwunden usw. Oder Radio-Buttons, plötzlich eckig erscheinen, Scrollbars sieht man gar nicht usw. Software die in Qt geschrieben wurde, passt sich dem neuem Design nicht an. Oder man hat ein Mischmasch aus Gtk2 und Gtk3 Komponenten, wo die Elemente mal klein oder eben (Gnome3 typisch) groß und fett erscheinen.

Auch ist vieles der Software namentlich an MacOS zumindest angelehnt, Fotos(MacOS) und Photos(Gnome3), kommen meist aber nicht ansatzweise an MacOS Programme heran. Ich mag zum Beispiel iBooks, auch wegen Synchronisation zwischen Apple Geräten (was ich jetzt aber bewusst nicht weiter erwähnen werde). Das selbe für Gnome nennt sich glaub ich, GnomeBooks und bei meinem letztem Test (Gnome3.20), gab es bis auf eine Oberfläche nicht zu sehen. Man kann es sich installieren, aber keine epubs einbinden. Die Software wurde aber auch irgendwo seit 2014 nicht mehr weiter entwickelt und ist praktisch tot. https://github.com/martamilakovic/gnome-books. Viele Programme in MacOS sind schlicht ausgereifter.

Unter Gnome kann man über die Windows Taste im Gnome-Menü nach einem Programm suchen und ausführen, wenn man es will. Zunächst gibt es in MacOS unten die Leiste wo man seine bevorzugten Programme ablegen kann und auswählen, was in Gnome3 mit Extensions möglich wird. In beiden Desktops kann man aber auch Shortcuts definieren. Man kann mit einer Taste in MacOS ebenfalls ein globales Menü aufrufen und dort nach Programmen suchen. Man kann zusätzlich die Suche nutzen (Cmd+Leertaste) und nach Kontakten, Notizen usw. suchen, sowie (einfache) Berechnungen eingeben, die zum Beispiel automatisch im Rechner präsentiert werden.

Alles in allem ist es mit ein paar Extensions eben nicht getan, Gnome3 als eine Alternative MacOS zu machen. Es fehlt meiner Meinung noch zu viel. Gnome3 ist ein grundsolider Desktop für Linux (vielleicht der beste Linux-Desktop) das sich an MacOS und Windows orientiert und dabei seine Ziele verfolgt. Dagegen ist nichts einzuwenden. Als wirkliche Konkurrenz zum MacOS sehe ich Gnome3 aber nicht. Dafür fehlt es an vielem und auch wenn die Gnome Entwicklung immer weiter geht, schläft die Konkurrenz auch nicht.

Meine Meinung.

scientific
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Re: Gnome3 vs. MacOS, Desktop-Bedienphilosopie

Beitrag von scientific » 03.09.2017 09:15:17

Ich will ja auch aus Gnome kein macOS machen... (schon Spannend, wie Desktop und OS bei MS und Apple verzahnt ist... Auch in den Köpfen und in der Sprache) sondern das Bedienkonzept von Gnome an Bedürfnisse anpassen.

Ich muss gestehen, die von Apple haben sich wirklich viel und gutes überlegt. Und es ist kein Fehler, sich daran zu orientieren.

Aber ich finde Gnome bis auf ein paar Dinge ebenfalls sehr gelungen.
Was mich an Gnome stört, ist dass die nicht vorhandene Titelzeile mit Funktionen vollgepackt ist, aber das Menü im Panel kaum genutzt wird.
Und der Titelbereich ich zu hoch.
Die Skalierung auf kleinen Displays haut auch nicht hin. Das Einstellungsfenster von Evolution ist so groß, dass der Abbrechen und Ok-Button unten aus der Anzeigefläche rausragt, und nicht mehr erreichbar ist. (Acer one)

Ich verwende die Extension "Workspaces to Dock", und hab das Dock mit den sichtbaren Workspaces nach links geheftet.
Das ist richtig genial. Ein Bedienkonzept, das ich in dieser Genialität noch bei keinem OS oder Desktop gesehen habe.

Was mir allerdings fehlt ist die Konfigurationsvielfalt der Titelzeile, wie ich sie von FVWM gewohnt bin.

Rechtsklick au den Fenstertitel bringt das Fenster in den Vordergrund, falls es weiter hinten liegt. Und wenns ganz vorne ist, schickt es ein Rechtsklick ganz nach hinten... Weiß zufällig jemand, wie ich genau dieses Verhalten bei Gnome3 kriege? In Kombination mit Focus-follows-Mouse und dass Fenster nicht angehoben werden, wenn man ins Fenster reinklickt, genial (copy-paste, abtippen von Infos in ein Formular...)

dann putze ich hier mal nur...

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Re: Gnome3 vs. MacOS, Desktop-Bedienphilosopie

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 07.09.2017 13:46:06

ViNic hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
02.09.2017 23:44:43
Also ich nutze MacOS und kenne auch Gnome3 und bis auf gewisse Ähnlichkeiten in der GUI, unterscheiden sich Oberflächen schon.
Da hat schon mal der Richtige geschrieben und einen langen, nachdenkenswerten Text. Danke! Habe keinen MAC, Gnome natürlich ausprobiert. Also werde ich nichts dazu sagen, einfach interessiert Kenntnis genommen. :THX:
scientific hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
03.09.2017 09:15:17
Ich will ja auch aus Gnome kein macOS machen ... sondern das Bedienkonzept von Gnome an Bedürfnisse anpassen.
Letzteres sollten eigentlich die Entwickler an die Bedürfnisse einer Gruppe von Anwendern gemacht haben. Ansonsten suche ich mir ein anderes konsistentes DE, dessen Gesamt-Bedienphilosphie halbwegs passt - ohne prinzipielle "Vergewaltigungen" der Bedienphilosophie (Gnome3 -> Classic Mode / hierarchisches Menü etc).

Ich danke euch beiden. Schade dass nicht mehr Leute geschrieben haben. Ich habe keinen MAC. Allerdings kann man dahin gehende Empfehlungen für Einstellungen geeigneter Linux-Desktöppe im Netz finden. Also auch Linux-Desktop Richtung MAC anpassen - so man Apples Bedienphilosophie eben gut findet. Bei Gelegenheit schaue ich mir im Internet mal die MacOS-Bedienung an. :wink:

Zu Pantheon / Elementary OS (Ubuntu-basierend): Kann man selbstverständlich in VM testen. Momentan lohnenswert? Bis Pantheon vllt. und offiziell zu Debian Stable kommt, vergehen mindestens 2,5 Jahre (bis zum nächsten Stable Release). Also nicht unbedingt lohnenswert für Debianer. Bis dahin ändert sich noch viel im Tempel der Götter, auch Pantheon genannt. Oder eben zuviel (selber gesehen):
https://de.wikipedia.org/wiki/Pantheon_(Rom)
("Heidnische" Kunstwerke findet man mit viel Anstehen in den vatikanischen Museen. Neben öffentlich zugänglichen Ruinen aus vorchristlicher Zeit.)

Wenn noch jemand schreibt - wird gern gelesen. :wink:
(Desktop-Threads haben hier ungewöhnlich viele Aufrufe.)

Edit: Rechtschreibprüfung
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 07.09.2017 14:39:19, insgesamt 1-mal geändert.

scientific
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Re: Gnome3 vs. MacOS, Desktop-Bedienphilosopie

Beitrag von scientific » 07.09.2017 14:28:23

Ich finde Pantheon irgendwie patschert. Die Icons gefallen mir nicht. Und das Bedienkonzept ist Gnome3 nicht unähnlich.

Für mich ists ein weiterer überflüssiger Desktop, dessen Entwicklerenergie besser in Gnome-Extensions aufgehoben wäre...

Das einzige, was mir wirklich getaugt hat, ist die Möglichkeit, den Standarddrucker als User über das Applet ändern zu können, ohne das Passwort eingeben zu müssen... Aber das ist wirklich das einzige.

Als Musikprogramm nutze ich sowieso mpd mit mpDris und der Multimedia-Extension, Videos spiele ich mit totem, da vlc zwar super ist, aber totem nutzt gstreamer direkt und belastet die CPU/GPU durchs Konzept weniger, da vlc die Videoausgabe nochmal zurückschleift, totem nicht.
dann putze ich hier mal nur...

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