Bundestagswahl 2017

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wanne
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von wanne » 26.09.2017 14:56:21

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.09.2017 14:31:04
Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.09.2017 14:16:31
Das Parteistatut der Linken ist auch nicht das der SED.
Wenn man nur auf das Pateistatut schaut, ist die AfD auch nicht nationalsozialistisch. :wink:
Pateistatut hin oder her die Parteien haben absolut nichts miteinander zu tun.
Die NSDAP war extrem progressiv und sozialistisch. Die AfD ist Konservativ und kapitalistisch.
Daneben ist die Linke in ihrem Abstimmungsverhalten die liberalste Partei im Bundestag gewesen. (Was sich natürlich vermutlich als Regierungspartei schlagartig ändern würde.) Das würde man der SED nie zuordnen. Wobei die SED da gar nicht so extrem war, wie man das heute oft sieht. (Man siehe die Diskussion ums Nackbaden an nicht FKK Stränden, Frauenrechte etc.) Das waren halt eher Kreise Bettonköpfe, die ein paar unhaltbare Punkte mit aller Gewalt durchsetzen wollten.
Das einzige was die gemeinsam haben, ist Nationalismus. Und wenn du den deutschen den Wikipedia-Artikel zu Nationalismus gibst und das Wort Nationalismus durch was schöneres ersetzt würden dem vermutlich die Mehrheit zustimmen.
https://en.wikipedia.org/wiki/Nationalism
Die NSDAP hatte auch große Zustimmung in der Bevölkerung, bis sie den Krieg verlor. Entsprechend logisch ist es, das Parteien, die die Positionen dieser vertreten nur ohne den Weltkrieg vertreten ordentliche Zustimmmung bekommen. Und entsprechend ist es auch eher logisch, dass da jetzt eine Passende Partei im Bundestag sitzt. Nationalisten bleiben es halt trotzdem.
Ich bin deshalb eindeutig für die muslimische Minus-Zuwanderung [...] Und niemanden steht das Recht zu, die Lebensweise anderer abwertend zu beurteilen.... was im Islam bezüglich unserer Lebensart allerdings obligatorisch ist. Man sollte nicht zusammenzwingen, was überhaupt nicht zusammen passt.
Das Ist aber noch viel Krasser für das Judentum der Fall. Und das Christentum hat bis jetzt auch jeder wirklich gläubige so interpretiert:
Exodus 15.3 hat geschrieben:The Lord is a man of war.
Und zum Thema … aber ... aber altes Testament:
Matthäus 10 hat geschrieben:Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
[…] Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.
Eindeutiges Statement aller größeren Christlichen Kirchen: Frieden erst, wenn es nur noch Leute mit passendem Glauben gibt.
Schöner geht ein Aufruf zu Sebstmordattentaten gegen Ungläubige eigentlich nicht.
Und überall wo du gläubige Christen findest, hast du auch sofort wieder den Aufruf zu Kreuzzügen ins heilige Land.
Und wo sind eigentlich die Christen die sich von Anti-Balaka und HSM distanieren? Den letzteren gewähren wir sogar politisches Asyl. Alleine die LRA dürfte mehr Opfer als al-Qaidaauf dem Gewissen haben. Kein Ton dazu. Sind ja keine Christen, die die umbringen.
Aber die Moslems sollen sich jeder immer für jeden Anschlag erneut entschuldigen? Alle größeren Muslimischen Vereinigungen in Dt. haben sich von den einschlägigen Organisationen distanziert.
Wer aus diesen Gründen gegen Muslime wettert, muss erstmal hier die Kirchtürme einreisen. Von denen haben wir nämlich deutlich mehr. Am Ende bleiben da keine Religiösen mehr übrig.
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guennid

Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von guennid » 26.09.2017 15:09:47

Die NSDAP war extrem progressiv und sozialistisch.
Tut mir leid wanne, aber an der Stelle hast du 'ne Macke.

Die aufzudröseln erfordert allerdings 'ne ganze Menge an Wissen über historische Zusammenhänge. Liefere ich dir gerne per PN, fallls gewünscht.

@TomL
Die Wähler der AfD interessiert nicht deren Fremdenfeindlichkeit, die interessieren (und mit Recht) die sozialpolitischen Folgen (vor allem Arbeit und Mieten). Es wird sich uswiesen, ob die anderen, allen voran Angies CDU das kapiert und die Probleme zu lösen vermag.

Grüße, Günther

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MartinV
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von MartinV » 28.09.2017 22:00:32

Ich bin mit dem Wahlergebnis insgesamt zufrieden.

Die große Koalition ist praktisch abgewählt worden. (Auch wenn rechnerisch noch eine knappe Mehrheit bleibt.)

Die AfD hat einen Prozentanteil erreicht, der realistisch ist und möglich wurde durch den Medienhype, der vorher um sie gemacht wurde. Das hat sie als "Protestpartei" attraktiv gemacht. Ich behaupte, daß sie mit weniger "rechten" Inhalten mehr Wähler hätte bekommen können - aber dann hätte die kostenlose Werbung durch alle Medien gefehlt.
Die AfD war die naheliegendste Möglichkeit, Unzufriedenheit zu zeigen.

Aus den nachdenkseiten.de:
Moritz Klingmann hat geschrieben:Warum wählen also die Menschen vermeintlich gegen ihre eigenen Interessen AfD oder Front National? Unter anderem weil viele und immer mehr jegliches Vertrauen in die bürgerlichen Parteien verloren haben. Weil sie denen – bildlich gesagt – in die Fresse spucken wollen. Das ist die einzige Möglichkeit, die unsere rein repräsentative Demokratie die Bürgerinnen und Bürgern zu lassen scheint.
Möglicherweise gibt es jetzt eine Koalition CDU, CSU, FDP, Grüne, mit nur knapper Mehrheit. Eine Mischung, die mir nicht schmeckt, aber der eine große Opposition entgegensteht.
Falls die Verhandlungen scheitern, oder im Laufe der nächsten 4 Jahre diese Koalition bröckelt, kann die SPD bei Neuverhandlungen sich stark fordernd stellen.
Die Aussage, sofort in die Opposition zu gehen, kann durchaus taktisch vor diesem Hintergrund gemacht worden sein. Vielleicht gibt es mit etwas Verspätung doch noch eine GroKo.

Was gut an dieser Wahl ist: Es gibt keine sicheren, starken Platzhirsch-Parteien mehr.
Stattdessen gibt es eine Reihe von kleinen und mittelgroßen Parteien.
Auch wenn es (leider, vermutlich) jetzt noch nicht dazu kommt: Ein Bundestag ganz ohne dauerhafte Koalition, stattdessen eine Minderheitenregierung, die bei jeder Abstimmung durch Überzeugungsarbeit und gute Argumente die fehlenden Stimmen gewinnt, wäre ein großer Gewinn für die Demokratie.
(Ich befürchte jedoch, daß es dazu nicht kommt, weil ja dann auch Linke und AfD entscheidende Stimmen geben oder vorenthalten würden. Diese fast. 25% der Volksvertretung sollen ja auf keinen Fall mitregieren dürfen ...)

Fefes Blog:
Fefe hat geschrieben:Meine Lieblingsregierung, ich hatte das ja hier schon ein paar Mal gesagt, ist eine Minderheitsregierung, die für jede Sachfrage die Mehrheiten mit inhaltlichen Argumenten zusammenverhandeln muss. Da sind wir nicht mehr weit von entfernt. Ich würde fast vermuten, dass Jamaica faktisch auf sowas hinauslaufen würde, weil die klugen Köpfe von der FDP jetzt mit Sicherheit einen auf dicke Hose machen werden.
Etwas OT, weil es nicht die Wahl 2017 betrifft: Auf nachdenkseiten.de gibt es aktuell einige sehr interessante Leserbriefe zu Thema "Volksabstimmungen" nach Schweizer Vorbild.
Die Vernunft kann einem schon leidtun. Sie verliert eigentlich immer.

guennid

Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von guennid » 28.09.2017 23:01:07

Warum wählen also die Menschen vermeintlich gegen ihre eigenen Interessen AfD oder Front National?
Also was denn jetzt? "Gegen ihre eigenen Interessen"? Dann ist das "vermeintlich" fehl am Platze. Oder doch: "vermeintlich gegen ihre eigenen Interessen"? Ergo wählten sie "im Einklang mit ihrern Interessen" und das "vermeintlich" wäre wiederum fehl am Platze. Der Autor meint vielleicht, dass die Interessen der genannten Wähler durch die von ihnen Gewählten nicht verteten/umgesetzt werden, kriegt aber diese Idee sprachlich nicht auf die Reihe. Ergo: er labert! Fällt aber weiter nicht auf, da er sich ja der in dem gewählten Medium vertretenen Mainstream-Meinungen relativ sicher sein kann. Ach ja, der Mausfeld ist natürlich auch wieder mit von der Partie.
Vorsicht mit den selbsternannten Rettern des Vaterlandes/Vertretern der ultima ratio/deutschlandweiten Stammtischen (nachdenkseiten, fefe), auch wenn sie selbst diese Zuschreibung gerne von sich weisen.

Grüße, Günther

scientific
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von scientific » 29.09.2017 10:51:15

Wenn Wohlstandsverlierer FPÖ, AfD oder Front National wählen, wählen sie Parteien die ihren Wählern zwar ERZÄHLEN, dass sie sich für die "Kleinen, armen und schwachen" einsetzen.

In wahrheit setzen sie sich aber bei Abstimmungen für ihre Geldgeber - alte besitzende Adelsfamilien, Großunternehmer usw. ein.

Man sehe sich die ersten Beschlüsse der Stadt- und Landesregierungen in Oberösterreich an, was da die rechte FPÖ mit der bürgerlichen ÖVP beschlossen hat:
* Streichung der Unterstützung für Aleinerzieher und Alleinerzieherinnen
* Streichung der Unterstützung für Frauenhäuser, wo Frauen mit Ihren Kindern aus Haushalten mit einem gewalttätigen Mann flüchten können.
* Streichung der Mittel zur barrierefreimachung öffentlicher Gebäude... Freu dich als Rollstuhlfahrer oder Sehbehinderter...

Die Liste liese sich noch fortsetzen... Alles Maßnahmen, die DEFINITIV NICHT für den "kleinen Mann" sind...
Kranke und Obdachlose werden als "faul" bezeichnet, und diese Parteien möchten auch noch die Mindestsicherungen kürzen.
Mindestlöhne, damit arbeitende Menschen von ihrem Job auch leben können, wollen sie auch nicht.

Also wählen Rechtswähler die nicht wohlhabend oder reich sind, sondern eher am absteigenden Ast, eigentlich gegen ihre Interessen... Nur checken sie das nicht... Weil die Medien ja eh nur lügen würden...

Naja...

dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von debianoli » 29.09.2017 11:02:15

guennid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.09.2017 15:09:47
@TomL
Die Wähler der AfD interessiert nicht deren Fremdenfeindlichkeit, die interessieren (und mit Recht) die sozialpolitischen Folgen (vor allem Arbeit und Mieten). Es wird sich uswiesen, ob die anderen, allen voran Angies CDU das kapiert und die Probleme zu lösen vermag.
Woher hast du dieses Einsicht? Die wählen AfD, weil sie schon immer gegen "Ausländer" sind und jetzt haben sie wieder eine Partei, die das offen ausspricht. Die CDU/CSU hat dieses Terrain aufgegeben, mal sehen, ob die wieder in die Richtung gehen.

Nur zur Erinnerung: Hessens CDU-Spitzenkandidat Roland Koch hatte im hessischen Landtagswahlkampf 1999 eine Unterschriften-Kampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft gestartet. Die CSU in Bayern stellte damals ebenfalls Stände zum Unterschreiben auf. O-Ton einer Frau am Stand, als ich zufällig vorbeilief: "Wo kann man hier gegen Ausländer unterschreiben?"

Wieso sollten diese Leute in den letzten Jahren ihre Ansichten geändert haben?

Edit:

Dazu diese Foto-Strecke auf Spiegel: http://www.spiegel.de/fotostrecke/rolan ... 391-4.html

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