Heute ist Happy Blasphemy Day

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von inne » 05.10.2017 17:10:15

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 16:21:17
Es hätte mich auch interessiert, wenn du auf niemands Simulations-Gedankenexperiment von Seite 3 eingegangen wärst, denn in dem Szenario sind Theismus und Atheismus miteinander vereinbar
Sind nicht gerade solche Gedanken endlos und unsinnig, in anbedacht das diese äußere Welt immer wieder eine weitere äußere Welt offen lässt. Wie Niemand es ja auch schon selbt schreibt. Slebst ein Prof. Dr. Harald Lesch ist auf diese Frage nicht eingegangen ;-)

Ansonsten ein Zitat von Prof. Dr. Harald Lesch, das mir gefallen hat: "Ob ich Atheist bin? Das weiss nur Gott allein."
Zuletzt geändert von Anonymous am 05.10.2017 17:42:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von novalix » 05.10.2017 17:18:37

Ozelot hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 13:34:59
Und auf Deppen, die jeden Scheiß glauben, weils ein anderer sagt, hat die Religion sicher kein Monopol.
Schön vorgelegt.
Ich erhöhe noch um einen, indem ich bekenne, zu der Gruppe der Deppen zu gehören.*
Da wir genetisch allesamt mehr oder weniger aus einem Topf gesprungen sind, sieht es außerdem so aus, dass Ihr alle mit im Boot sitzt.
Sorry, ich kann auch nichts dafür.

*Das ist allerdings mein einziges Bekenntnis. Mein Verhältnis zur Religion lässt sich ansonsten am ehesten mit den Worten des kölschen Kollateralphilosophen Fred Fussbroich beschreiben: "Dat iss für misch persönlisch uninteressant".
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von DeletedUserReAsG » 05.10.2017 17:26:13

Mich interessierte bei der Frage eher, wie man ausschließen will, dass es eben keine übergeordnete Welt gibt. Wenn jemand felsenfest behauptet „da ist nichts außerhalb unserer Welt!“, wird er doch bestimmt auch aufzeigen können, warum das in diesem Gedankenexperiment gezeigte Konstrukt nicht existieren kann. Diese Herleitung hätte mich interessiert. Ansonsten müsste derjenige eingestehen, nur zu glauben, dass es nicht existiert. Und das ist, wo sich der Waschbär in den Schwanz beißt :)

Dass es, wenn es denn so wäre, einen unendlichen Stapel solcher Welten geben könnte, ist ’ne andere Sache. Tatsächlich ist’s auch nicht befremdlicher, als von unendlicher räumlicher Ausdehnung zu sprechen, von unendlicher zeitlicher Ausdehnung, von unendlich vielen Multiversen … auf irgendeine Art ist immer Unendlichkeit im Spiel, wenn man die Welt und das Universum betrachtet.

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von hikaru » 05.10.2017 17:35:42

inne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 17:10:15
Sind nicht gerade solche Gedanken Endlos und unsinnig, in anbedacht das diese äußere Welt immer wieder eine weitere äußere Welt offen lässt.
"offen lassen" - ja, aber "voraussetzen" - nein.
Die äußerste Welt könnte ganz ohne Gott entstanden sein. Ich bin nicht sattelfest genug um das mit Sicherheit sagen zu können, aber soweit ich die Kosmologen verstanden habe wäre es durchaus möglich, dass das was wir als "Urknall" bezeichnen das Ergebnis einer Vakuumfluktuation war. Diese käme ohne Ursache aus, ohne irgendwelche Naturgesetze zu verletzen.

Wir werden nie in der Lage sein, das abschließend zu klären, insofern sind solche Gedanken endlos. Aber sie müssen mMn nicht unsinnig sein, denn eine nicht beweisbare aber zu den Modellen passende Hypothese ist besser als gar keine. Was sich daraus nicht ableiten lässt ist ein ultimativer Wahrheitsanspruch. Demzufolge kann man aus der möglichen rein naturwissenschaftlichen Erklärung nicht schließen, dass es keinen wie auch immer gearteten Weltenerschaffer gibt. Die Festlegung auf die Meinung, dass es keinen Gott gäbe ist daher ein Glaubensbekenntnis, genau wie die Aussage, es gäbe einen.

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von hikaru » 05.10.2017 17:50:25

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 17:26:13
Tatsächlich ist’s auch nicht befremdlicher, als von unendlicher räumlicher Ausdehnung zu sprechen, von unendlicher zeitlicher Ausdehnung, von unendlich vielen Multiversen … auf irgendeine Art ist immer Unendlichkeit im Spiel, wenn man die Welt und das Universum betrachtet.
Ich finde den Gedanken immer gleich viel weniger befremdlich, wenn ich mir vor Augen führe, dass wir mit "Unendlichkeit" eigentlich meist "Unbegrenztheit" meinen.

griffiges Beispiel:
Die Oberfläche einer Kugel ist unbegrenzt, allerdings endlich.

Die Raumzeit ist nach geltender Lehrmeinung ebenfalls unbegrenzt. Ob sie auch unendlich ist, ist allerdings noch offen. Modelle und Messungen deuten auf eine flache Raumzeit hin. Allerdings können wir eine geringfügig gekrümmte Raumzeit momentan nicht ausschließen. Die untere Grenze für die Mindestausdehnung des Universums liegt wohl irgendwo knapp über 70 Lichtjahren.

Und was die unendlich vielen Multiversen angeht, wenn ich Brian Greene richtig verstanden habe, dann ließen die sich im Rahmen der "aufgerollten" Dimensionen in der String-Theorie erklären. Ihre Anzahl wäre dann wohl endlich, aber da zumindest ich keine griffige Vorstellung von der Kompaktifizierung dieser Dimensionen habe, stört es mich auch nicht, dass ich mir die Anzahl der Multiversen nicht vorstellen kann. Vielleicht geht es jemandem, der Calabi-Yau-Manigfaltigkeiten wirklich verstanden hat da besser.

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von inne » 05.10.2017 17:55:32

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 17:35:42
inne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 17:10:15
Sind nicht gerade solche Gedanken endlos und unsinnig, in anbedacht das diese äußere Welt immer wieder eine weitere äußere Welt offen lässt.
"offen lassen" - ja, aber "voraussetzen" - nein.
Die äußerste Welt könnte ganz ohne Gott entstanden sein. [...] Vakuumfluktuation [...]
Ich nehme jetzt mal an, das die Vakuumfluktuation keine äussere Welt vorraussetzt (Finde nur Engl. Literatur)? Dann kann man sie auch als unsinnig/unnötig weglassen ;-) Meine Logik :-) Unsinnig darüber nachzudenken ist es aber bestimmt nicht, das war zu hart formuliert.
Aber ich bin was das angeht eher Biologe und will wissen das die Selbtordnung (Von der (Ei)-Zelle zum Meschen) als Analogie zur Entropie angeht. Leider gehe dabei immer wieder den Krationisten auf dem Leim.
Somit bin ich hier auch wider raus. Vlt. Schreibt Radfahrer ja noch was. Denn Niemand hat in seinem letzten Beitrag ja auch Recht. Kann er seinen Glauben begründen und sich somit vom Glauben freisprechen...
Zuletzt geändert von Anonymous am 05.10.2017 18:33:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von scientific » 05.10.2017 18:06:29

Gott ist tot.
dann putze ich hier mal nur...

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 05.10.2017 18:41:49

scientific hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 18:06:29
Gott ist tot.
Definiere Gott!
Ich sehe in Gott die gesamte Ordnung des Universums, die Struktur der Realität, u. a. die Naturgesetze. Mit obigem Zitat bist du tot, zerfallen. Mein Beileid! :mrgreen:

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von scientific » 05.10.2017 18:51:07

Nanana...

Bevor Gott ins Gras gebissen hat, sprach er noch zu mir. Er sagte mir, er beiße ins Gras und gebe davor den Löffel ab.
Und er hat mir den Auftrag gegeben, die elendigen Ungläubigen mit ihren Götzen wie Buddha, Shiva, Allah, Elohim, Baal, Jesus und wie sie ihre goldenen Lämmer noch nennen, zu ermutigen, mir all ihren Besitz zu überlassen, damit ich ihm zu Ehren, den Besitz verwalten und benützen kann.

Also her mit den Kröten und euren Göttern abschwören!
Ach ja, und eure Geilheit könnt ihr christenpriesterkonform den Dienern in den Arsch stecken... Oder so irgendwie. Lustigerweise war Gott kein Feminist. Er meinte irgenwas mit Herd, Frauen und dahinter oder so. Dann stürzte sein Windows 13 ab und seitdem hörte ich nix mehr von ihm... Ich bin sicher, er ist tot und ich soll sein Nachfolger hier auf Erden sein.

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von MartinV » 05.10.2017 18:56:59

Nietzsche hat geschrieben:Gott ist tot.
Gott hat geschrieben:Nietzsche ist tot.
8)
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 17:35:42
soweit ich die Kosmologen verstanden habe wäre es durchaus möglich, dass das was wir als "Urknall" bezeichnen das Ergebnis einer Vakuumfluktuation war.
Jetzt wird es schwierig - Vakuum gibt es nur im Raum. Räumliche Ausdehnung ist aber eine Eigenschaft des Universums. Das Universum selbst befindet sich, (behaupte ich, ohne nachgesehen zu haben), nicht innerhalb eines Raumes. Drei Raum-Dimensionen+1xZeit ist eine eher "zufällige" Kombination von Eigenschaften.
Die Vernunft kann einem schon leidtun. Sie verliert eigentlich immer.

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 05.10.2017 19:04:03

@scientific:
Die Hybris [ˈhyːbʀɪs] (altgriechisch ὕβρις hýbris ‚Übermut‘, ‚Anmaßung‘) bezeichnet eine extreme Form der Selbstüberschätzung oder auch des Hochmuts. Man verbindet mit Hybris häufig den Realitätsverlust einer Person und die Überschätzung der eigenen Fähigkeiten, Leistungen und Kompetenzen, vor allem von Personen in Machtpositionen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hybris
Cäsarenwahnsinn bezeichnet eine spezifische Form des Größenwahns und der Paranoia, die insbesondere bei einigen römischen Kaisern aufgetreten sein soll. Der Ausdruck bezeichnet weniger eine Krankheit im medizinischen Sinne als vielmehr ein Bündel von Merkmalen eines zur Herrschaft ungeeigneten Monarchen. Mittlerweile wird der Ausdruck allgemein für krankhafte Übersteigerung des Machtanspruchs bei Diktatoren verwendet.[1]
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Cäsarenwahnsinn
Für welche Diagnose entscheidest du dich aufgrund der gerade geposteten Symptome? :mrgreen:

Edit: MartinV war schneller.

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von scientific » 05.10.2017 19:05:43

Was steht bei Religionsgründer? :D
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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von scientific » 05.10.2017 19:06:27

Und wieso Diagnose?
Andere nennen solche Gespräche mit Gott "Gebet" und werden dafür verehrt!
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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von scientific » 05.10.2017 19:09:46

George Dabblju Bush, Franz von Assisi, Jesus... Alle haben sie erzählt, dass sie von Gott im Gebet Botschafzen erhalten haben, nur ich wäre jetzt zu diagnostizieren???

Aufstampf. Eine Frechheit ist sowas!

:D

PS: Und Mohammed nicht vergessen. Vergesst den scheiß Mohammed nicht! Und den Moses, und den Joseph (den gemobbten jungen, nicht den gehõrnten Ehemann!)
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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 05.10.2017 19:18:53

scientific hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 19:09:46
Alle haben sie erzählt, dass sie von Gott im Gebet Botschafzen erhalten haben, nur ich wäre jetzt zu diagnostizieren???
Na, du bist auch Österreicher, also bezüglich Größenwahn genetisch vorbelastet. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von ChronoBoost » 05.10.2017 19:36:04

scientific hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 19:09:46
[...] PS: Und Mohammed nicht vergessen. Vergesst den scheiß Mohammed nicht! [...]
Join Islam: https://www.youtube.com/watch?v=uQBgrUObbHw
Just do it! ;)

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von novalix » 05.10.2017 20:08:38

inne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 17:55:32
Aber ich bin was das angeht eher Biologe und will wissen das die Selbtordnung (Von der (Ei)-Zelle zum Meschen) als Analogie zur Entropie angeht. Leider gehe dabei immer wieder den Krationisten auf dem Leim.
Ich bin absoluter Laie.
So wie ich das verstanden habe, haken die Kreationisten - die Saubande - gerne in die neutrale Theorie ein und rechnen sich den Wolf, bis sie bewiesen zu haben glauben, dass die ganze Genentwicklung in der "kürze der Zeit" ja gar nicht habe geschehen können: ergo Schöpfergott.
Die neutrale Theorie zeigt allerdings imho zunächst mal lediglich, dass das Konzept der "natürlichen Selektion" nicht das be-all-and-end-all der Entwicklung sein kann. Das ist für die Anhänger der neo-darwinistischen bzw. synthetischen Evolutionstheorie natürlich schwerer Tobak. Da haben diese halt ihr gesamtes Geld drauf gesetzt.
Zwischen diesen Extremistengruppen Kreationisten und Selektionisten lässt sich aber hoffentlich noch ein Restbestand von Sachbezug und gesundem Menschenverstand finden.
Ob das Konzept der Entropie dabei hilfreich ist, kann ich nicht beurteilen.
Interessant finde ich das Modell des Chilenen Humberto Maturana. Ausgehend von der Autopoesis als funktional beschreibendes Modell lebender Systeme entwickelt er eine Evolutionstheorie, die - das ist jetzt sehr verkürzt - den Lebensvollzug selbst als wesentlichen Motor der Veränderung beschreibt. Dabei braucht es weder einen Oberdesigner noch den letzlich metaphysischen Ballast einer alles entscheidenden "natürlichen Selektion", obwohl beides eine (kleinere) Rolle spielen könnte.
http://www.aynrandaufdeutsch.de/Die%20E ... t%20V4.pdf(PDF)
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von inne » 05.10.2017 20:35:56

Danke für deinen Beitrag. Zu Chilenen Humberto Maturana muss ich mal etwas suchen. Ich lese z.Z. "Der schöperische Impuls" von Josef H. Reichholf. (Und keinen Background-Check zu dem gemacht. :-))

Die Kreationisten gehen von vielem aus. Z.B. auch das im Labor bis Heute nur Mikroevolution nachgewiesen werden konnte (Verschiedene Hunde/Taube/Finken-Rassen – Evolution auf einer Ebene) aber keine Makroevolution. Also kein entstehen neuer Geneketten, welche für neue Arten und Funktionen gesorgt hätten, nachgewiesen werden konnte (Im Experiment wohlgemerkt). Man hatte ja schon unzählige (echte) Bakteriengenerationen im Labor, die sich aber nie zu etwas wirkliche neuen weiterentwickelt haben (Antibiotikaresistens z.B. ist hier auch nur als Mikroevolution zu sehen). Der Fehler liegt hier aber darin, dass aus *echten* Bakterien wohl nie höheres Leben enstanden ist – imo. Das waren andere "Bakterien" die sich dann weiterentwikelten.
Auch Rechnen die u.ä. vor, das wenn man analog annimmt das der Otto-Motor zufällig (wie bei der Evolution erstande sein soll). Dann würde das niemand ersthalft behaupten. Immerhin ist der Otto-Motor sehr komplex, auch wenn alle Bausteine dazu vorhanden sind. Das ist aber wieder so, wie mit dem Affen der sinnfrei auf einer Schreibmaschien tippt und nie ein Buch zusammen tippen wird. Ausser angenommen alles unsinnge wird wider gelöscht (natürliche Auslese).

Wenn du mal eine Stunde Lebenszeit hast, kannst du zum "Abendbrot" mal hier reinschauen: https://www.youtube.com/watch?v=sHZx-PLe7vs (Genetik – Neue Erkentisse).
Die Doku erklärt wie der Hase läuft, bei den Kreationisten. Die Doku ist eigenllich ganz gut, um zu verstehen wie Kreationisten argumentieren. Basiert wohl auf dem Buch "Evolution - ein kritisches Lehrbuch" von Prof. Dr. Scherer, was ich aber nicht weiter kenne (Er war ehrenamtlicher Vorsitzender der evangelikalen Studiengemeinschaft Wort und Wissen, die eine auf der Bibel basierende Schöpfungslehre vertritt).
Zuletzt geändert von Anonymous am 11.10.2017 21:18:10, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von scientific » 05.10.2017 20:42:34

Ich hab mal einen Vortrag eines Kreationisten angehört... Und durchgehalten bis zum Ende...

Angefangen hat er in der Bobel nachzusehen, ob man lt. Bibel überhaupt über eine 4. Dimension NACHDENKEN DARF. An dieser Stelle wollt ich wieder abdrehen.

Und er fand natürlich auf Basis der Bibel alle möglichen Erklärungen wie toll Gott ist und untermauerte die mit allerhand wissenschaftlicher Erkenntnisse... Am Ende gabs ein Gebet...

Sehr schräg das ganze.

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Radfahrer

Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von Radfahrer » 05.10.2017 23:43:02

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 17:26:13
Mich interessierte bei der Frage eher, wie man ausschließen will, dass es eben keine übergeordnete Welt gibt.
Mich interessiert eher die Frage, woher die Annahme kommt, dass man einfach irgend etwas behaupten kann (es gibt einen Gott, es gibt eine übergeordnete Welt, es gibt Außerirdische im Bundestag, Regentänze funktionieren, Kühe können fliegen...), um dann von anderen zu verlangen, es entweder ebenfalls zu glauben oder es gefälligst zu widerlegen.

Ausschließen kann man gar nichts. Man kann auch nicht auschließen, dass ab morgen gebratene Tauben durch die Gegend fliegen und niemand mehr hungern muss.
Nur.... wie sinnvoll ist es, von so einer Annahme auszugehen?
Wie sinnvoll ist es, von der Existenz einer übergeordneten Welt auszugehen, obwohl es nicht den allerkleinsten Hinweis darauf gibt?
Das ist alles nur pseudophilosophisches Geschwafel ohne jeden Nutzen. Und die meisten wissen es tief im Inneren auch.

Wie heißt es so schön: Religiöse Menschen glauben an etwas, obwohl sie wissen, dass es nicht wahr ist.
Jedenfalls gilt das für jeden, der auch nur einen Funken Verstand besitzt.

So, und jetzt bin ich wirklich weg. Kommt ja eh nichts neues mehr. :wink:

thoerb
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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von thoerb » 06.10.2017 00:10:05

Radfahrer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 23:43:02
Wie heißt es so schön: Religiöse Menschen glauben an etwas, obwohl sie wissen, dass es nicht wahr ist.
Jedenfalls gilt das für jeden, der auch nur einen Funken Verstand besitzt.
Und ich bin mir ziemlich sicher, auch du glaubst daran, dass zwei Papierscheine aus deiner Geldbörse den gleichen Wert besitzen als ein gefüllter Einkaufswagen mit Lebensmittel. Und auch du weißt, dass das nicht wahr ist. Also musst du ein religiöser Mensch sein.

TuxPeter
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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von TuxPeter » 06.10.2017 08:06:22

Radfahrer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 23:43:02
Und die meisten wissen es tief im Inneren auch. [...] glauben an etwas, obwohl sie wissen, dass es nicht wahr ist.
thoerb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.10.2017 00:10:05
...auch du glaubst daran, dass zwei Papierscheine aus deiner Geldbörse den gleichen Wert besitzen als ein gefüllter Einkaufswagen /quote]

Ja, der Hang zur Selbsttäuschung zwecks Erlangung des Seelenfriedens ist wohl ein sehr großer - und zwar nicht nur im religiösen Bereich! Wer von uns kann sagen, dass er wirklich ganz frei ist von dem Glauben, und zwar gegen alle Erfahrung, dass die Obrigkeit letztendlich auch das Gute will, dass Geld ein immer gültiger (Tausch-)Wertausdruck ist, dass wir Menschen die Welt schon nicht ganz zu Grunde richten werden usw. usf. So ein bisschen Glauben und Selbsttäuschung ist vielleicht manchmal geradezu zum psychischen Überleben notwendig. Und manchmal kann es sogar auch produktiv werden.

Was aber nicht bedeutet, dass ich jirgendeinem religiösen und anderen Obskurantismus irgendwelche Credits einräume, der diese Wünsche nach geistiger Geborgenheit in einem hübschen, stimmigen Weltbild, nach widerspruchsloser Ordnung im eigenen Kopf, (auch um den Preis viel größerer Widersprüche zur wirklichen Welt, zur sog. Realität) skrupellos für Herrschafts- und Unterwerfungszwecke ausnutzt.

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von hikaru » 06.10.2017 09:59:27

inne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 17:55:32
Ich nehme jetzt mal an, das die Vakuumfluktuation keine äussere Welt vorraussetzt (Finde nur Engl. Literatur)? Dann kann man sie auch als unsinnig/unnötig weglassen ;-)
Vakuumfluktuation ist notwendige Voraussetzung für Hawkingstrahlung. Ich bin nicht ganz auf dem Laufenden, meine aber, dass deren Existenz als gesichert gilt.

MartinV hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 18:56:59
Jetzt wird es schwierig - Vakuum gibt es nur im Raum. Räumliche Ausdehnung ist aber eine Eigenschaft des Universums.
Der Begriff "Vakuumfluktuation" (wörtlich: Zustandsschwankungen IN einem leeren Raum) ist in dem Kontext unglücklich, aber so heißt nun mal das Konzept das ausgehend von der Heisenbergschen Unschärferelation besagt, dass auf Quantenebene selbst der Zustand des "Nichts" (um den Begriff "leerer Raum" zu vermeiden) nicht objektiv bestimmbar ist.
Ich habe dazu noch keine Aussage eines Experten gelesen, aber meinem Verständnis nach ist die Einbettung in eine Raumzeit keine Voraussetzung für die Existenz von Vakuumfluktation. Im Kontext der Loop-Quantengravitation erscheint es mir sogar schlüssig, dass die Entstehung von Raumzeit selbst das Ergebnis von Vakuumfluktuation sein könnte.

Radfahrer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 23:43:02
Ausschließen kann man gar nichts. Man kann auch nicht auschließen, dass ab morgen gebratene Tauben durch die Gegend fliegen und niemand mehr hungern muss.
Nur.... wie sinnvoll ist es, von so einer Annahme auszugehen?
Wie sinnvoll ist es, von der Existenz einer übergeordneten Welt auszugehen, obwohl es nicht den allerkleinsten Hinweis darauf gibt?
Das ist alles nur pseudophilosophisches Geschwafel ohne jeden Nutzen. Und die meisten wissen es tief im Inneren auch.
Hast du bemerkt, dass du gerade den Kontext deiner Argumentationsgrundlage gewechselt hast?
Bisher hast du aus der festen Überzeugung (dem Glauben) heraus argumentiert, dass es nichts Jenseitiges gibt. Hier aber bezweifelst du lediglich die Sinnhaftigkeit der Annahme von etwas Jenseitigem. Ersteres ist Atheismus, letzteres Agnostizismus (Ignostizismus).

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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von ChronoBoost » 06.10.2017 11:58:18

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.10.2017 09:59:27
MartinV hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.10.2017 18:56:59
Jetzt wird es schwierig - Vakuum gibt es nur im Raum. Räumliche Ausdehnung ist aber eine Eigenschaft des Universums.
Der Begriff "Vakuumfluktuation" (wörtlich: Zustandsschwankungen IN einem leeren Raum) ist in dem Kontext unglücklich, aber so heißt nun mal das Konzept das ausgehend von der Heisenbergschen Unschärferelation besagt, dass auf Quantenebene selbst der Zustand des "Nichts" (um den Begriff "leerer Raum" zu vermeiden) nicht objektiv bestimmbar ist.
Ich habe dazu noch keine Aussage eines Experten gelesen, aber meinem Verständnis nach ist die Einbettung in eine Raumzeit keine Voraussetzung für die Existenz von Vakuumfluktation. Im Kontext der Loop-Quantengravitation erscheint es mir sogar schlüssig, dass die Entstehung von Raumzeit selbst das Ergebnis von Vakuumfluktuation sein könnte.
Ich sehe das wie MartinV. Derartige Spekulationen könnten schwierig werden, denn...
  • Wie soll "etwas" ohne Raum und Zeit "fluk­tu­ie­ren"?
  • Wie sollen überhaupt Begriffe aussehen, die in Abwesenheit von Raum und Zeit irgendetwas erklären?
  • Ist "Erklärung" nicht schon ein Begriff, der Raum und Zeit vorraussetzt? (Weder "Dinge", noch "Veränderungen", noch deren gesetzmäßiges Verhalten ergeben ohne Raum und Zeit einen Sinn)
Ich denke, dass Raum und Zeit, durch die evolutionäre Prägung des Gehirns, für die Bewohner dieses Universums etwas so Fundamentales sind, dass es jenseits der Vorstellungskraft liegt, wie eine "Außenwelt" (schon der Begriff "außen" setzt wieder den Raum voraus) funktionieren könnte.

Deswegen kann ich mir schon vorstellen, dass manche glauben, dass das Universum "erschaffen" wurde. Etwa, wie Menschen eine Computersimulation "erschaffen". Nur, wer hat den Schöpfer erschaffen...usw. Das mit dem "äußersten" aller Universen ist dann schlecht zu erklären. Das kam ja im Thread irgendwo auch schon vor.

Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass das Universum "alles" ist, was existiert. Die Vorstellung, dass aus "Nichts" etwas entsteht, fällt meinem biologisch evolviertem Gehirn aber dennoch schwer.

Für mich persönlich kommt nur der Agnostizismus in Frage. Damit meine ich die Erkenntnis, dass ich als Bestandteil dieses Universums keine sinnvollen Aussagen zu solchen Zusammenhängen treffen kann. Die Spekulation über solche Dinge üben aber doch einen gewissen Reiz aus :).

Alles Andere ist für mich "Glauben" (auch der Atheismus, wie guennid ja schon andeutete). Vielleicht kann auch nicht jeder psychologisch gut damit Leben, wenn derartig grundlegende Fragen im Angesicht des Todes offen bleiben. Deswegen finde ich den Spott, mit dem manche Atheisten "Andersgläubige" überschütten, nur weil die an etwas glauben etwas arrogant. Konkrete Religionen bieten natürlich reichlich Material für Spott ;)

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hikaru
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Re: Heute ist Happy Blasphemy Day

Beitrag von hikaru » 06.10.2017 13:07:50

ChronoBoost hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.10.2017 11:58:18
  • Wie soll "etwas" ohne Raum und Zeit "fluk­tu­ie­ren"?
  • Wie sollen überhaupt Begriffe aussehen, die in Abwesenheit von Raum und Zeit irgendetwas erklären?
  • Ist "Erklärung" nicht schon ein Begriff, der Raum und Zeit vorraussetzt? (Weder "Dinge", noch "Veränderungen", noch deren gesetzmäßiges Verhalten ergeben ohne Raum und Zeit einen Sinn)
In der Loop-Quantengravitation ist die Raumzeit kein Gefäß in dem alles andere stattfindet, sondern sie ist selbst nur ein topologisches Netz das sich zwischen Quantenpunkten aufspannt. Alle raumzeitlichen Begriffe sind topologische Beziehungen innerhalb dieses Netzes. Materie- und Energiequanten sind keine "Objekte" in diesem Netz sondern Anregungen der Quantenpunkte selbst. Bewegungen sind Übertragungen von Anregungszuständen von einem Quantenpunkt zum Nächsten entlang der Raumzeitkanten.

Die Neuentstehung von Raumzeit ist die Neuentstehung neuer Quantenpunkte und -kanten. Meinem Verständnis nach braucht man so einen Prozess innerhalb der Loop-Quantengravitation schon allein um die kosmische Inflation zu erklären. Der selbe Mechanismus könnte mMn auch Teil der Vakuumfluktuation sein, nur eben weniger strukturiert. Der Urknall ließe sich so als die durch Vakuumfluktuation verursachte Entstehung eines Quantenpunkts erklären, der die Eigenschaft hatte, selbst neue Quantenpunkte zu erzeugen. Woher er diese Eigenschaft bekam kann dann ein Thema der Theologie sein.

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