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von TomL » 11.10.2017 18:25:21
Wenn ich ehrlich bin, geht mir das einigermaßen auf den Senkel, dass in letzter Zeit zunehmend viele neue User, die nicht sofort synchron mit den Rudel heulen, als Trolle abgestempelt werden, nur weil sie eine andere Meinung haben. Und mir persönlich wird zu oft und zu lange mit solcherart Äußerungen provoziert, dass sich der Thread schließlich gar nicht mehr in anderer Richtung entwickeln kann und der User regelrecht in eine Abwehrreaktion gezwungen wird, die nur weitere Aggression hervorruft. Was bleibt? Ein User, der irgendwann frustiert und wütend geht und dem Debian-Forum ein Image nachsagt, was nicht der Wahrheit entspricht.
Ich glaube nicht, dass das ein Troll ist, sondern das es schlichtweg jemand ist, dem die Erfahrung fehlt, irgendwelche Artikel objektiv zu bewerten und der deswegen zu falschen Schlüssen gekommen ist und darüber hinaus zu falschen Formulierungen in seinen Aussagen. Wer von Windows kommst, kennt die Linux-Philosophie und ihre Besonderheiten im ersten Moment doch gar nicht. Allein die Tatsache, dass behobene und offen kommunizierte Fehler bei Debian negativer bewertet werden, als die von Microsoft verschwiegenen Fehler gibt einem doch nur zu denken, wenn man sich vorher damit befasst hast und erst dann kann man das anders einordnen. Wenn ich mich an den Patchumfang von früher W7 erinnere, dann weiss ich heute, dass der massiv umfangreicher war, als das, was mir im Schnitt der letzten 2 Jahre Debian sendet. Da kann man doch erahnen, wo in Wahrheit die Fehler sitzen.
Dann die Tatsache zu ignorieren, dass Debian nicht ein grafisches Betriebssystem ist, sondern dass der Grafikteil auf Debian aufgesetzt wird, zeigt doch, dass er das gar nicht differenziert.
Debian ist stattdessen nach meiner Erfahrung derzeit das stabilste Betriebsystem, welches ich bisher kennengelernt habe. Es ist für mich/uns das Betriebssystem, welches absolut geringen Wartungsaufwand nachsichzieht. Die grafischen Desktop-Umgebungen sind das aber nicht in gleichem Maße... das muss man zugeben. Ganz im Gegenteilt, ich denke da nur an die KDE. Aber wer von denen, die von Windows kommen, unterscheidet denn, dass es für Libre Office eine völlig eigene Community gibt, oder für die KDE, oder für xfce... deren Entwickler vermutlich sogut wie kaum am Debian selber mitentwickeln? Vielleicht gibts da Schnittmengen und Gemeinsamkeiten..... aber Fehler in LibreOffice, in der KDE oder Sicherheitslücken im Browser sind keine Debian-Fehler.
Ich würde mir wünschen, dass man hier etwas gelassener mit Meinungen umgeht, die manchmal auch eben nicht Forumskonform sind. Und ich würde mir wünschen, dass nicht jedem Andersdenkenden sofort Trollgehabe und miese Absichten unterstellt wird. Ich kann mich sehr gut selber an meine Unsicherheiten erinnern, als ich aus der Linux-Welt noch gar nix unterscheiden konnte und mit wählbaren Desktop-Umgebungen und verschiedenen Distributionen hoffungslos überfordert war. Ich bin darüber hinaus der festen Überzeugung, dass dieses Forum über genügend menschliches Format verfügt, um eben auch mit solchen Themen gelassen umzugehen und die auszubremsen, die m.E. viel zu häufig für Bad Vibrations sorgen...
j.m.2.c.