Installationszeit Win10 vs Debian 9

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scientific
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Installationszeit Win10 vs Debian 9

Beitrag von scientific » 08.11.2017 09:43:14

Ich blicke gern mal über den Tellerrand. Gestern hatte ich einen alten Laptop mit neuer SSD zu installieren.
Ein BIOS-Gerät, 7 Jahre alt mit 4 GB RAM.

Während ich mit ein Win10-Installiso erstellt habe, um es dann mit Rufus auf einen Stick zu schieben, der mir die Installation auf BIOS ermöglicht, habe ich mittels netinstall auf USB probehalber Debian installiert.

Die Installation von Debian dauerte alles in Allem eine gute halbe Stunde. Standardinstallation mit Root+Useraccount. Gnome+LXDE.

Also ein vollwertiges Desktopsystem. Manuelle Kompillierung von remmina-next (brauche leider diese Version, sonst funktioniert RDP nicht in der Arbeit) nochmal 10 Minuten dazu.
Der benötige Netzwerdrucker funktionierte ootb.

Win10 war ab dem Zeitpunkt der fertigen Iso auf Stick in 20 Minuten am Rechner. Ich kann mich das erste Mal einloggen.
Der erste Einlogvorgang PRO USER dauert so 1-3 Minuten... Warum auch immer... Also 2x sind ca 6 Minuten.
Win sucht nach passenden Treibern. Die Bildschirmauflösung ist ein Graus, Audio geht nicht. Und es werden Updates gesucht und installiert. Reboot.
Dann zwinge ich Windows zum schweigsam sein und installiere ooshutup mit eine eigenen Konfiguration. Wiederherstellungspunkt + Reboot. Bei jedem Update manuell auszuführen.

Der Netzwerdruccker funktioniert mit dem wineigenen Treiber nicht gut mit RDP. also anderen Treiber manuell installieren. Win überscgreibt den gern mal beim Update...

Libreoffice und Firefox nachinstallieren.
Internetexplorer für RDP-Login einstellen (leider... Unser IT-Dienstleister will das so).

Nach 20 Min war Windows zwar am Rechner. Schneller als Debian.
Bis der Rechner genauso einsatzbereit war, wie der Debianrechner verging dann aber in Summe über eine Stunde. Und regelmäßiger Supportaufwand für den Administrator (LO, Adobe, ooshutup, Druckertreiber Updates/Korrekturen) mit inbegriffen. Das zeigt mir die Erfahrung der letzten Jahre dass diese Standarddinge permanent notwendig sind...

Zuerst war ich von der Installzeit von Win10 beeindruckt. Dann nicht mehr.

Beides war ein Clean-Install.

Lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

BenutzerGa4gooPh

Re: Installationszeit Win10 vs Debian 9

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 08.11.2017 09:54:33

Und nun machen wir mal Updates ... :wink: :mrgreen:

Ich gebe dir Recht, die reine W10-Install geht recht gut. Dann "Privatsphäre-Einstellungen" (also im Rahmen des Unmöglichen), Menü-Anpassungen, Energieeinstellungen ohne Schnellstart, Schriftgößen, Netzwerk ohne NETBIOS, Mundknebel für Cortana etc.

Nach (stundenlangem) "Creators Upgrade" Schnellstart wiederum raus, Privatsphäre nochmal prüfen ... Neuerdings merkt er sich ja bisschen was und nimmt eine zusätzliche, neue Partition dafür. Debian/Grub und evtl. weitere Distris darfst du dafür korrirgieren, neue Partitionsnummern. Supergrub2 schon mal bereit legen. :wink:

Und es nervt, wenn bei Upgrade-Installation jedesmal nicht automatisch in W10 sondern in Debian gebootet wird, was aber nicht mehr starten kann. Also vor "Creators Upgrade" Bootreihenfolge Win10 first, dass das "Creators Upgrade" wenigstens alleine fertig wird. Ich hatte das verpasst.

geier22

Re: Installationszeit Win10 vs Debian 9

Beitrag von geier22 » 08.11.2017 10:13:10

Gerechter Weise solltest du auch die Download Zeit für das ca. 4 GB große Iso von Win dazurechnen. Bei mir (langsame Leitung) frisst das den Löwenanteil der Installation mit der Net-Install Cd. Dann wird das wohl ziemlich Unentschieden
wenn nicht sogar mit mit einem Vorteil für Linux ausgehen.
Von dem komfortablen Updates bei Linux (wenn man denn nix ohne Repos installiert) ganz zu schweigen.
Wenn ich mal das Suchen von Win nach Updates betrachte (mache es nicht automatisch) habe ich in der Zeit ein komplettes Dist - Upgrade hingelegt. An das Feuerwerk von Programmen die Updates empfehlen in der Taskleiste möchte ich erst gar nicht reden.
Gestern ne VM (Siduction) mit fast 500 MB geupdatet - gerade mal ne Minute zum suchen (update) und dann 10 Min. für das upgrade.

Habe Windows nur noch in VM's laufen. hatte mal ein Win 10 mit WinToUSB auf eine USB- Festplatte installiert. Neulich überlegte ich, was auf dieser Platte wohl sei, weil ich die seit über einem halben Jahr nicht mehr angeschlossen hatte :facepalm: :mrgreen:
WinToUSB ist übrigens ein tolles Tool.

scientific
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Re: Installationszeit Win10 vs Debian 9

Beitrag von scientific » 08.11.2017 11:02:05

Stimmt... Die Zeit zum Downloaden und erstellen eines Win-ISOs muss ich beim Vergleich mit einer Netinstall dazurechnen.
Da kommt dann noch als Unterschied hinzu, dass ich bei der Netinstall sofort die aktuellen Versionen installiert bekomme, bei Windows nur eine "veraltete" Version, so wie eine vollständige Installations-ISO bei Debian, wenn ich denn so eine Downloade.

Da dieser Rechner nur per BIOS zu betreiben ist, das Windows-Media-Creation-Tool zwar dirket auf USB erstellen kann, diese dann aber nur mit UEFI klappen, muss die Zusatzschleife über Rufus mit eingerechnet werden... Also auf meinem Rechner mit meiner Internetverbindung im Büro ist das über eine Stunde gewesen...

Ja und dann bleibt bei Windows die Ungewissheit, ob denn die Schweigeeinstellungen wirklich bis zum nächsten Update so bleiben... Und die wirklich lästige Update/Upgrade-Orgie für Userprogramme. alle immer manuell Upgraden/Updaten... denn nicht alle bringen eine Upgrade-Funktion mit, wie es Firefox z.B. macht. Ein WSUS updatet ja auch nur MS-eigene Komponenten. Oder gibts da etwas, das ich noch nicht kenne?

Ich habe hier auf Debian ein eigenes Repo, wo ich div. eigene Pakete und Software auf den Maschinen in meiner Verantwortun verteile. Eines dieser Programme welches kein eigenes Linux-Repo mitbringt, aber ein DEB zum Download anbietet ist "Anydesk".
Dieses pflege ich im Repo, sodass dort immer die aktuelle Version vorhanden ist. Alle anderen Maschinen bekommen es dann beim unattended-upgrade.
Mit dem eigenen Repo kann ich sogar userspezifische Einstellungen anpassen, wenn ich das als Admin möchte. Und das zentral...

Auf Windows tauschen wir die Icons/Verknüpfungen am Desktop für den RDP-Login aus. Also zu jedem einzelnen Rechner hin, Stick rein, neue Verknüpfung kopieren, alte löschen, stick raus. In Debian würd ich in diesem Fall einfach die Desktopdatei in /usr/share/applications und in den User-spezifischen Verzeichnissen in ~/.local/share/applications austauschen. Das geht per deb.
Gnome hat ja glücklicherweise defaultmäßig keine Desktop-Icons mehr. :)

lg scientific
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