PostgreSQL, Nachfrage auf dem Projektmarkt?

Smalltalk
Antworten
PatrickBaer
Beiträge: 90
Registriert: 19.08.2015 14:13:55

PostgreSQL, Nachfrage auf dem Projektmarkt?

Beitrag von PatrickBaer » 01.12.2017 12:13:42

Servus zusammen,

ich bin ja OracleDBA/Consultant und der Fachbereich ist ja schon gefragt.

Jetzt habe ich aber schon einige potentielle Projekte gehabt, in denen der Kunde auch nach PostgreSQL gefragt hat. Ich überlege, mir da Fachwissen anzueignen.

Mal die Frage in die Runde: Wer von Euch nutzt PostgreSQL im produktiven Einsatz? Lohnt es sich, da tiefer einzusteigen? Hat man damit einen signifikanten Wettbewerbsvorteil?

Vielen Dank für Euren Input :)

schwedenmann
Beiträge: 5528
Registriert: 30.12.2004 15:31:07
Wohnort: Wegberg

Re: PostgreSQL, Nachfrage auf dem Projektmarkt?

Beitrag von schwedenmann » 01.12.2017 12:28:17

Hallo


wenn ich mir das hier durchlese,

https://www.heise.de/ix/meldung/Streit- ... 64193.html

dann dürfte wohl Potenzial für postgresql bestehen.

und oracle + KI dürfte wohl keinem admin auf Dauer gefallen

https://www.heise.de/ix/meldung/Oracle- ... 48423.html

mfg
schwedenmann

Milbret
Beiträge: 827
Registriert: 26.05.2008 12:04:54
Lizenz eigener Beiträge: GNU Free Documentation License
Wohnort: Nörten-Hardenberg
Kontaktdaten:

Re: PostgreSQL, Nachfrage auf dem Projektmarkt?

Beitrag von Milbret » 01.12.2017 12:48:46

Wir steigen aktuell aktiv von MS Sql auf PostgreSql um.
Uns kosten die Server einfach zu viel, weshalb wir den Umstieg machen wollen.
Neue Projekte stellen wir also direkt auf PostgreSql um.

PostgreSql ist auch, aus meiner Sicht, schon insgesamt eine gute Konkurrenz zu den bestehenden Business DBs wie Oracle und MS Sql.
Gerade da Oracle ihre Lizenzkosten in dem letzten Jahr 2x verdoppelt hatte, explodieren dort die Kosten gerade.
Für PostgreSql ist dies dann ein Argument bei den Erbsenzählern.
Ob es sich aber dann für die Projekte lohnt, muss man immer in Relation zu den Anforderungen betrachten.

Als erstes sollte man sich in PostgreSql einarbeiten um die Eigenheiten der DB kennen und verstehen zu lernen.
Auch bei uns gibt es von einigen eine Ablehnende Haltung gegen über PostgreSql, was aber meiner Meinung nach an dem Unwillen eines Umstiegs + anlernen liegt.
Meiner Erfahrung nach, lohnt sich aber der Umstieg wenn die Projekte passen.

Martin
Es gibt keine if Schleife -> http://www.if-schleife.de/
Ansonsten GPL/GNU/Linux/Debian/Free Software 4 Ever :D

Benutzeravatar
TRex
Moderator
Beiträge: 8070
Registriert: 23.11.2006 12:23:54
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: KA

Re: PostgreSQL, Nachfrage auf dem Projektmarkt?

Beitrag von TRex » 01.12.2017 13:26:59

Postgres ist klasse. Mit den ganz großen Cluster-Datenbanken kanns meines Erachtens nicht mithalten, aber da zieht man sie vermutlich auch erst gar nicht in Erwägung (oder findet schnell raus, dass man mit was anderem besser bedient ist). Ich hab selbst Erfahrung mit einem Mischbetrieb, "Big Data" (mehrere TB komprimiert, bevor hier wer mit 3GB kommt) auf der großen DB und alles andere (was man trennbar ist) auf der Postgres.

Soweit ich gehört hab, gabs mit der v10 noch einige bedeutende Verbesserungen - aber ich hab da keine Benchmarks und mir fehlt auch die Erfahrung, einen Postgres-Cluster mit einer Datenbank auf mehreren Knoten zu betreiben (und welche Firmen da wie gut platziert sind, sofern man da kommerziellen Support braucht).
Jesus saves. Buddha does incremental backups.
Windows ist doof, Linux funktioniert nichtDon't break debian!Wie man widerspricht

PatrickBaer
Beiträge: 90
Registriert: 19.08.2015 14:13:55

Re: PostgreSQL, Nachfrage auf dem Projektmarkt?

Beitrag von PatrickBaer » 01.12.2017 14:08:05

Ja, hm, das ist ja jetzt die technische Seite :)

Ich hatte das jetzt mehr vom wirtschaftlichen Aspekt wissen wollen?

Konkret:

"Bekomme ich als Oracle-DBA mit PostgreSQL-Wissen 20% mehr Stundensatz, als ein reiner Oracle-DBA?"

"Erhalte ich den Zuschlag bei mehr Projekten, weil ich auch mit PostgreSQL-Fachwissen glänzen kann?"

Das sind halt so die Sachen, die mich beschäftigen!

pferdefreund
Beiträge: 3791
Registriert: 26.02.2009 14:35:56

Re: PostgreSQL, Nachfrage auf dem Projektmarkt?

Beitrag von pferdefreund » 01.12.2017 19:48:19

Ich benutze z. B. Postgresql produktiv und es stimmt - mit Version 10 hat die sich richtig gemausert - parallel Query usw, funktion-index und ähnliches. Das Teil ist wirklich super.
Habe damit mal Bestandsabgleich für ne Kassenfusion gefahren (Über Name, Versnr, usw..) und das lief perfekt auf einer Uralt-IBM-Thinkcentre-Kiste. Momentan nutze ich die noch für Laufzeitstatistiken aus SAP-Batch-Jobs und ähnlichem und natürlich für mein Hobby-Projekt - eine Pferdeverwaltung, geschrieben in c mit graphapp als grafische Bibliothek. Die DB hat übrigens, wie z. B. Oracle oder DB/2 auch eine high-level-Schnittstelle mit Präprozessor für exec sql... , Hostvariablen und was man da so alles braucht.

Colttt
Beiträge: 2986
Registriert: 16.10.2008 23:25:34
Wohnort: Brandenburg
Kontaktdaten:

Re: PostgreSQL, Nachfrage auf dem Projektmarkt?

Beitrag von Colttt » 02.12.2017 10:55:30

PatrickBaer hat geschrieben:Ja, hm, das ist ja jetzt die technische Seite :)

Ich hatte das jetzt mehr vom wirtschaftlichen Aspekt wissen wollen?

Konkret:

"Bekomme ich als Oracle-DBA mit PostgreSQL-Wissen 20% mehr Stundensatz, als ein reiner Oracle-DBA?"

"Erhalte ich den Zuschlag bei mehr Projekten, weil ich auch mit PostgreSQL-Fachwissen glänzen kann?"

Das sind halt so die Sachen, die mich beschäftigen!
Ich glaub das dir das hier kaum einer sagen kann. Du bist halt breiter aufgestellt und kannst mehr Kunden ansprechen.. ob das mehr Geld bringt liegt an dir bzw dein Verhandlungsgeschick ;)
Debian-Nutzer :D

ZABBIX Certified Specialist

PatrickBaer
Beiträge: 90
Registriert: 19.08.2015 14:13:55

Re: PostgreSQL, Nachfrage auf dem Projektmarkt?

Beitrag von PatrickBaer » 02.12.2017 12:27:51

Naja, das finde ich relativ relativ :)

Ich weiss, daß ich als Oracle-DBA mehr Stundensatz verlangen kann als ein MySQL-DBA und der bekommt mehr als ein Linux-Systemadministrator.

Ich schätze Postgres als nicht so teuer wie Oracle ein, einfach aufgrund der Tatsache, daß ein Unternehmen mit 999,999 Euro Lizenzkosten pro Jahr mehr für einen Externen zahlt, als ein Unternehmen mit einer Open Source-Datenbank.

Aaaaaaber es ist halt eine Zusatzqualifikation. Wer zum Beispiel einen Oracle DBA mit MSSQL-Expertenwissen sucht, sucht ziemlich lange und muß das halt auch bezahlen.

Antworten