schlechte Werbung für Strato

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Lohengrin
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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von Lohengrin » 19.12.2017 16:59:49

Ich habe heute mit einem Insider gesprochen, und verstehe jetzt besser.

Die Forderung wird gewöhnlich für 40% an einen Eintreiber verscheuert. Für Strato hieße das statt hoffentlich 27 Euro von mir, sicher 11 Euro von Schimmelpfeng. Dass Strato danach meine Kundennumer löscht, und am liebsten gar nichts mehr von mir wissen will, ist damit klar.
Es braucht gar keine Verkumpelung zwischen Strato und Schimmelpfeng. 11 Silberlinge und die Hoffnung, dass daraus kein Schaden durch schlechte Werbung entsteht, reicht.

Für Schimmelpfeng ist das, bei einem Aufwand von vllt 10 Euro, wenn es klappt, und sie 103 Euro von mir kriegen, ein Gewinn von 400%. Als Druckmittel hat Schimmelpfeng die über einen Schufa-Eintrag für mich entstehenden Folgen beim Mieten einer Wohnung, Abschließen eines Telefonvertrags, Unmöglichkeit des Automietens oder Buchens billiger Flüge ohne Kreditkarte, usw.

Da kann ich nur sarkastisch Hurra Rechtsstaat! rufen.
Und es ist gut, das selbst erlebt zu haben, denn wenn einem so etwas nur erzählt wird, neigt man dazu, es nicht zu glauben.
Harry, hol schon mal das Rasiermesser!

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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von DeletedUserReAsG » 19.12.2017 18:44:47

Lohengrin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.12.2017 16:59:49
Da kann ich nur sarkastisch Hurra Rechtsstaat! rufen.
Warum? An welcher Stelle erkennst du ein Unrecht, gegen welches der Staat etwas unternehmen sollte?

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Lohengrin
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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von Lohengrin » 19.12.2017 19:38:30

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.12.2017 18:44:47
Lohengrin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.12.2017 16:59:49
Da kann ich nur sarkastisch Hurra Rechtsstaat! rufen.
Warum? An welcher Stelle erkennst du ein Unrecht, gegen welches der Staat etwas unternehmen sollte?
Die Eintreiber sind in einer sehr mächtigen Position, und sie sind es nicht trotz sondern wegen des Rechtsstaats.
Der Rechtsstaat, der mir das Problem eingebrockt hat, wird mir sicher nicht dabei behilflich sein, das Problem zu lösen.

Ich vermute, dass allein dieser Schimmelpfeng, wenn er sämtliche Fälle von Strato kauft, jeden Tag hundert davon hat. Ist er bei 80 davon erfolgreich, so hat er jeden Tag 6000 Euro.

Wer an Juristerei glaubt, sieht dies als notwendiges Übel auf dem Weg in die goldene Zukunft, die der Rechtsstaat verheißt. Er sieht, wie Anhänger anderer Religionen auch, die Widersprüche nicht, die für einen Ungläubigen, offensichtlich sind.

Ich diskutiere nicht über Recht und Unrecht, denn das wird heute mit "den Gesetzen entsprechend" und "gegen Gesetze verstoßend" gleichgesetzt.
Hier hat jemand ein fürstliches Einkommen, ohne selbst etwas Nützliches zu produzieren.
Es ist nicht Neid, der mich treibt, denn ich will nicht sein Einkommen haben und seine Tätigkeit ausführen, denn dafür würde ich mich schämen. Es ist Zorn, denn ich denke an die, die dieses Einkommen erarbeiten.
Harry, hol schon mal das Rasiermesser!

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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von DeletedUserReAsG » 19.12.2017 20:21:41

Das Problem eingebrockt hat dir sicher nicht der Staat. Dann schon eher die Krankenkasse, sofern sie tatsächlich widerrechtlich dein Konto sperren ließ. In dem Fall würde ich mich mit Schadenersatzforderungen auch an diese Stelle wenden. Und natürlich du selbst, weil du keine Vorkehrungen für einen solchen Fall getroffen hast. Was Strato und deren Inkassodienstleister angeht, ist die Sache eigentlich klar: du hast deine Rechnung nicht bezahlt und auch nicht auf entsprechende Anschreiben/Mitteilungen reagiert (warum, das ist hier unerheblich), und damit ging das Ganze den vorhersehbaren Gang.

Was fürstliche Bezahlung für nix angeht, wüsste ich da ein paar Kandidaten, die noch weniger machen und noch mehr dafür bekommen – und der Steuerzahler zahlt‘s. Auf der anderen Seite sehe ich Händler, die Waren günstig kaufen und für das Doppelte verkaufen – die machen doch im Grunde auch nix, und lassen sich das ordentlich bezahlen? Was ist dann mit denen verkehrt, die legitime Forderungen kaufen und versuchen, diese gewinnbringend einzutreiben?

Nein, ich mag die Inkassoindustrie auch nicht. Aber deren Geschäftsmodell ist legitim, und wenn man das nicht unterstützen mag, hält man sich halt von denen fern. Man kann aber auch mal die andere Seite betrachten: was, wenn jeder Dienstleistungen in Anspruch nehmen und Waren erwerben könnte, ohne anschließend dafür zu bezahlen, weil es keine Dienstleister gibt, welche die Forderungen durchsetzen könnten und halt nicht jeder Anbieter jede Forderung einzeln einklagen kann/mag? Wenn du für jemanden was machst, und der den vereinbarten Betrag dafür nicht bezahlt, von dem du vielleicht einen Monat oder länger zu leben gedachtest, du‘s dir aber auch nicht leisten kannst, den Rechtsweg selbst zu beschreiten? Das wäre dann ein besserer „Rechtsstaat“?

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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von Lohengrin » 19.12.2017 21:09:14

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.12.2017 20:21:41
Das Problem eingebrockt hat dir sicher nicht der Staat. Dann schon eher die Krankenkasse, sofern sie tatsächlich widerrechtlich dein Konto sperren ließ.
Was da passierte, war alles irgendwelchen Gesetzen entsprechend und anderen Gesetzen widersprechend, also das Übliche. Wenn ein Richter darüber entscheidet, kommt mit Ermessensspielraum und anderem Blabla der Wille des Mächtigen dabei heraus.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.12.2017 20:21:41
In dem Fall würde ich mich mit Schadenersatzforderungen auch an diese Stelle wenden.
Ich habe da keine Chance, denn ich bin nicht mächtig genug. Also lasse ich es sein.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.12.2017 20:21:41
Und natürlich du selbst, weil du keine Vorkehrungen für einen solchen Fall getroffen hast.
Ich habe nicht damit gerechnet, dass das passiert. In den letzten Wochen habe ich noch viel verrücktere Sachen erlebt. Es ist unmöglich gegen alles Mögliche Vorkehrungen zu treffen.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.12.2017 20:21:41
Was Strato und deren Inkassodienstleister angeht, ist die Sache eigentlich klar: du hast deine Rechnung nicht bezahlt und auch nicht auf entsprechende Anschreiben/Mitteilungen reagiert (warum, das ist hier unerheblich), und damit ging das Ganze den vorhersehbaren Gang.
Hätte ich gewusst, wie das Geschäftsmodell von Eintreibern funktioniert, wäre es für mich vorhersehbar gewesen. Aber ich war zu naiv.
Ich habe einfach nicht erwartet, dass ein Außenstehender aus der Sache ein Geschäft mit 400% Gewinn machen kann.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.12.2017 20:21:41
Was fürstliche Bezahlung für nix angeht, wüsste ich da ein paar Kandidaten, die noch weniger machen und noch mehr dafür bekommen – und der Steuerzahler zahlt‘s. Auf der anderen Seite sehe ich Händler, die Waren günstig kaufen und für das Doppelte verkaufen – die machen doch im Grunde auch nix, und lassen sich das ordentlich bezahlen? Was ist dann mit denen verkehrt, die legitime Forderungen kaufen und versuchen, diese gewinnbringend einzutreiben?
An allen von denen ist etwas verkehrt. Und der Begriff "legitim" ist Opium fürs Volk, betäubt bei Gläubigen das, was bei Ungläubigen noch funktioniert. Er wirkt ähnlich wie "heilig" oder "Sakrament" bei Katholiken.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.12.2017 20:21:41
Nein, ich mag die Inkassoindustrie auch nicht. Aber deren Geschäftsmodell ist legitim, und wenn man das nicht unterstützen mag, hält man sich halt von denen fern.
Nein, ich mag die Inquisition auch nicht. Aber die vollzieht ein heiliges Amt, und wenn man das nicht unterstützen mag, verhält man sich so, dass die einem fern bleiben.
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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von KP97 » 19.12.2017 21:16:04

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.12.2017 20:21:41
...du hast deine Rechnung nicht bezahlt und auch nicht auf entsprechende Anschreiben/Mitteilungen reagiert (warum, das ist hier unerheblich), und damit ging das Ganze den vorhersehbaren Gang.
Genauso ist es.
Wenn man kostenpflichtige Dienste in Anspruch nimmt und diese anschließend nicht bezahlt, muß man mit den Konsequenzen leben, die sich aus einer solchen Haltung ergeben. Punkt!
Das war übrigens schon immer so, und hat nichts mit Staat, Politik, Firmen oder der Gesellschaft schlechthin zu tun.

Jetzt hatten wir ja eine ganze Weile Ruhe. Ich kann mich noch sehr gut an die ähnlichen Posts in der Vergangenheit erinnern.
Nun geht das schon wieder los. Was sind das doch alles für böse, böse Leute, die tatsächlich von Herrn Lohengrin Geld wollen...eine Frechheit sondergleichen...

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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von DeletedUserReAsG » 19.12.2017 21:23:13

Lohengrin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.12.2017 21:09:14
An allen von denen ist etwas verkehrt.
Tjo … sorry, dass dir diese Welt nicht gefällt und du nicht drin zurechtkommst. Grundsätzlich funktioniert’s aber ganz gut, zumindest in diesen Regionen, so dass ich die nun nicht für dich umbauen mag.

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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von Lohengrin » 19.12.2017 22:22:56

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.12.2017 21:23:13
Grundsätzlich funktioniert’s aber ganz gut, zumindest in diesen Regionen, so dass ich die nun nicht für dich umbauen mag.
Das versuche ich ja auch nicht im großen Stil. Die große Mehrheit will "weiter so", und das respektiere ich.
Jedes Volk in jeder Zeit hat seine Religion, und die verändert sich nur langsam, über Generationen hinweg. Man kann ein bisschen schieben, in seinem kleinen Umfeld, mehr nicht. Und dazu dient dieser Thread.
Der Versuch einer großen Veränderung hat bisher immer zur Katastrophe geführt.
Mehr dazu bei "Psychologie der Massen" von Gustave Le Bon.
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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von DeletedUserReAsG » 19.12.2017 22:33:11

Um’s mal auf den Ausgang zurückzubringen: der Threadtitel ist „schlechte Werbung für Strato“ und wurde von dir gewählt, weil Strato die Angelegenheit nach unbeantworteter Zahlungserinnerung und Mahnung weitergegeben hat, um wenigstens einen Teil des ihnen zustehenden Betrages zu erhalten.

Gut, dann kann man ja auch ‘nen „Schlechte Werbung für’n Bäcker“-Thread machen. Als ich heute bei einem war, wollte der Geld für das Brötchen. Unerhört, nicht wahr? Dabei kaufe ich bei dem schon seit Jahren Brötchen, da kann der doch auch mal drauf verzichten? Oder auch „Schlechte Werbung für’n Stromversorger“ – wenn man da nicht bezahlt und auf ein, zwei Briefe nicht reagiert, kommen die auch mit Inkasso an und stellen einem auch noch den Strom ab! Und dabei bin ich schon seit Jahren bei dem Stromanbieter, da kann der doch auch mal drauf verzichten? Furchtbar, nicht wahr? Oder Internetprovider … die wollen auch immer Geld und fangen an zu mahnen, wenn man nicht bezahlt. Und dabei bin ich doch schon soo lange dort und habe immer bezahlt! Was für schreckliche Werbung das doch ist!

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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von Lohengrin » 19.12.2017 22:52:18

KP97 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.12.2017 21:16:04
Was sind das doch alles für böse, böse Leute, die tatsächlich von Herrn Lohengrin Geld wollen...eine Frechheit sondergleichen...
Ich bin hier der Freche.
Vieles von dem, was mir in den letzten zwei Jahren widerfahren ist, hatte ich so erwartet, wie es dann gekommen ist. Allerdings hatte ich keine Angst davor, und habe es erleben wollen.
Was nicht geklappt hat, war, mich vom Gerichtsvollzieher, so wie er es mir auf rotem Papier angedroht hatte, weil ich mich weigerte die Eidesstattliche Versicherung abzugeben, verhaften zu lassen.
Ich wollte das nicht, um wehzuklagen, dass der Staat so böse sei. Ich wollte das, um vorzuführen, wie kafkaesk es zugeht. Leider ist das eine gefährliche Gratwanderung, denn wenn man es übertreibt, wird man für geisteskrank erklärt und psychiatrisiert. Und das ist etwas, was ich nicht erleben will, weil ich die weitere Entwicklung dann nicht mehr kontrollieren können würde.
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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von Lohengrin » 20.12.2017 05:38:20

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.12.2017 22:33:11
Um’s mal auf den Ausgang zurückzubringen: der Threadtitel ist „schlechte Werbung für Strato“ und wurde von dir gewählt, weil Strato die Angelegenheit nach unbeantworteter Zahlungserinnerung und Mahnung weitergegeben hat, um wenigstens einen Teil des ihnen zustehenden Betrages zu erhalten.
Es war für Strato die falsche Entscheidung. Denn ich hätte ja bezahlt, wäre sogar Stratos Kunde geblieben.
Wie üblich können Juristen die Frage, wem hier was zusteht, in jede Richtung interpretieren, in diesem Fall zB mit Wucher argumentieren, was sie aber gemäß dem Gesetz (im Sinne von Wissenschaft, nämlich als Beschreibung einer reproduzierbaren Beobachtung) "Macht setzt Recht" nicht tun.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
19.12.2017 22:33:11
Gut, dann kann man ja auch ‘nen „Schlechte Werbung für’n Bäcker“-Thread machen. Als ich heute bei einem war, wollte der Geld für das Brötchen. Unerhört, nicht wahr? Dabei kaufe ich bei dem schon seit Jahren Brötchen, da kann der doch auch mal drauf verzichten?
Einen Bäcker, der auf seinen langjährigen Kunden, der mit Einzugsermächtigung bezahlt hat, einen Eintreiber hetzt, weil der Eintreiber dem Bäcker 10% seiner erhofften Beute gibt, würde ich boykottieren.


Und nun noch eine gute Werbung für die Sparkasse, bei der mein Konto gepfändet worden ist.
Ich habe jetzt ein P-Konto bei einer anderen Bank, und wollte das alte Konto schließen lassen. Dazu musste ich aber die Kontoführungsgebühren, die seit der Pfändung aufgelaufen sind, bezahlen, was erst ging, als ich das P-Konto hatte. Der Mann am Telefon hat mir einen Betrag genannt, den ich überweisen soll, hat aber die Gebühren für Dezember und die Schuldzinsen vergessen. Jetzt habe ich die letzten Kontoauszüge bekommen. Und, siehe da, eine Buchung von der Sparkasse mit 10 Euro, Verwendunszweck "Auflösung Girokonto". So geht "Schwamm drüber!".
Nochmal 10 Euro zu fordern wäre kleinlich, aber ok gewesen. Und die Forderung für 4 Euro an einen Eintreiber zu verticken, der dann 40 Euro von mir haben will, wäre dreist gewesen.
Harry, hol schon mal das Rasiermesser!

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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von DeletedUserReAsG » 20.12.2017 11:53:47

Lohengrin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.12.2017 05:38:20
Es war für Strato die falsche Entscheidung. Denn ich hätte ja bezahlt, wäre sogar Stratos Kunde geblieben.
... und woher genau hätte Strato das wissen sollen? Länger überfällige Forderungen ans Inkasso zu übergeben erscheint, nüchtern betrachtet, nunmal erfolgversprechender, als von Astrologen ermitteln zu lassen, ob sich der Schuldner vielleicht doch noch irgendwann melden wird.

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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von Lohengrin » 20.12.2017 20:43:05

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.12.2017 11:53:47
Lohengrin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.12.2017 05:38:20
Es war für Strato die falsche Entscheidung. Denn ich hätte ja bezahlt, wäre sogar Stratos Kunde geblieben.
... und woher genau hätte Strato das wissen sollen?
Für den Einzelfall können sie es nicht wissen. Sie müssen mit Wahrscheinlichkeiten rechnen und diese schätzen.
Für elf Euro vom Eintreiber hätte ich die Chance, den Kunden nicht zu verlieren, und die Chance, dass dieser Kunde gute statt schlechte Werbung für mich macht, nicht verspielt, und hätte auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen "Schwamm drüber!" gemacht.
Ich schätze, dass Strato durch solche Fehlentscheidungen täglich hunderte Euro durch die Lappen gehen, worüber der Schimmelpfeng vor Lachen wiehert.
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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von DeletedUserReAsG » 20.12.2017 20:48:34

Wahrscheinlich haben genau die Statistiken gesagt, dass es sinnvoller wäre, zumindest noch ’nen Teilbetrag rauszuholen, statt alles abschreiben zu müssen.

Wie auch immer – ich erkenne in dem ganzen Thread keine schlechte Werbung für Strato. Die haben sich verhalten, wie ich es von einem Unternehmen erwarten würde. Daran kann ich nichts Falsches erkennen. Mir wäre ’n Unternehmen, das hier mal ’n Auge zudrückt und da mal auf den ihm zustehenden Geldeingang verzichtet, eher suspekt. Sowas hält sich nicht lange am Markt.

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heisenberg
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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von heisenberg » 20.12.2017 23:35:12

Auf der sachlichen Ebene ist das Thema für mich längst geklärt und abgehakt. Da gibt es für mich nur wenig noch hinzuzufügen.(Pflicht zur Kontrolle des Briefkastens?)

Auf der emotionalen Ebene sehe ich das Kopf-an-die-Wand-schlagen von Lohengrin aufgrund des Konfliktes, dass man einem zahlungswilligen Kunden mit Anlauf in den Arsch tritt und so bei demjenigen extrem viel Unmut erzeugt.

Eine Lösung im Sinne des Kunden sehe ich da nicht. Aber bei einem umfassenden Bewusstsein für ein Problem bzw. der Auseinandersetzung damit, ergibt sich die Lösung ja manchmal fast schon von selbst.
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

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anachoret4
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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von anachoret4 » 21.12.2017 07:38:02

@Lohengrin: Ich danke dir, dass du die Welt an deiner Sichtweise teilhaben lässt. Mein einfacher Ratschlag ist nun dieser, dass du in Zukunft deine Rechnungen rechtzeitig begleichen solltest. Damit erstparst du dir und deinen Mitmenschen eine Menge Ärger.

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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von TuxPeter » 21.12.2017 14:47:56

Ich bin erstaunt, wie in den Beiträgen doch relativ einhellig die Tatsache betont wird, dass Strato formell ja völlig im Recht sei.

Lohengrins implizite Meinung, ein langjähriger treuer Kunde und braver Zahler könne doch eigentlich erwarten, dass noch mal etwas gewartet werde, ehe das große Inkasso-Geschütz aufgefahren wird, hat ja einiges für sich, auch wenn sie aus einer Zeit stammt, als die Verkäufer ihre Kunden sozusagen noch persönlich kannten oder man einen eventuell noch vorhanden Sachbearbeiter überreden konnte, seinen Ermessensspielraum großzügig im Sinne des Kunden auszulegen. Natürlich konnte man auch da an einen "ganz scharfen" geraten, der es genau andersrum machte.

Den positiven Werbeeffekt für das Braten solcher Extrawürste schätze ich allerdings als relativ gering ein.

Ich wiederhole meine weiter oben geäußerte Anmerkung, dass man solche Extrabehandlung nicht erwarten kann, wenn der Geschäftsgang automatisiert und ausgeknautscht ist, sowenig wie man von der Bahn erwarten kann, Orte anzufahren, wo keine Schienen gelegt sind.

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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von Lohengrin » 21.12.2017 18:27:44

TuxPeter hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.12.2017 14:47:56
formell ja völlig im Recht
Die Formulierung formell hilft nicht, sie verschleiert nur.
Dahinter steckt der Gedanke, dass es ein Recht gäbe, das durch die Gesetze nicht korrekt beschrieben würde. "Es entspricht den Gesetzen." wird zu "Es ist formell zu Recht.". So wird eingestanden, dass es einen Unterschied gibt, aber der Glaube an die Existenz des Rechts besteht weiter.
Auch der Begriff Naturrecht verschleiert das Problem und löst es nicht.

Ein weiser Mensch hat das mal so formuliert
Unbekannter Verfasser hat geschrieben: Unser Recht liegt auf der Gewalt. Das Wort "Recht" ist ein bloßer Gedanke und durch nichts erwiesen. Das Wort besagt nicht weiter als: Gib mir, was ich brauche, um einen Beweis zu haben, daß ich stärker bin als du.
Harry, hol schon mal das Rasiermesser!

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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von DeletedUserReAsG » 21.12.2017 18:37:33

TuxPeter hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.12.2017 14:47:56
Lohengrins implizite Meinung, ein langjähriger treuer Kunde und braver Zahler könne doch eigentlich erwarten, dass noch mal etwas gewartet werde, ehe das große Inkasso-Geschütz aufgefahren wird, hat ja einiges für sich, auch wenn sie aus einer Zeit stammt, als die Verkäufer ihre Kunden sozusagen noch persönlich kannten oder man einen eventuell noch vorhanden Sachbearbeiter überreden konnte, seinen Ermessensspielraum großzügig im Sinne des Kunden auszulegen. Natürlich konnte man auch da an einen "ganz scharfen" geraten, der es genau andersrum machte.
Ich bin mir ziemlich sicher: Hätte Lohengrin sich zeitnah zur Zahlungserinnerung, spätestens aber nach Erhalt der Mahnung, bei Strato gemeldet, hätte es auch einen Weg ohne Inkasso gegeben. Leider gibt’s ja keine konkreten Zeitangaben in diesem Thread; ich gehe mal naiv davon aus, dass zwischen Fälligkeit und Einleiten der Maßnahmen mindestens ’n Monat gelegen hat. Lohengrin mag die konkreten Zeiträume nachreichen, sollte ich falsch liegen.

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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von TuxPeter » 21.12.2017 20:01:54

Lohengrin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.12.2017 18:27:44
TuxPeter hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.12.2017 14:47:56
formell ja völlig im Recht
Die Formulierung formell hilft nicht, sie verschleiert nur.
Dahinter steckt der Gedanke, dass es ein Recht gäbe, das durch die Gesetze nicht korrekt beschrieben würde.
Da hast du meine Gedanken falsch erraten.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.12.2017 18:37:33
Ich bin mir ziemlich sicher: Hätte Lohengrin sich zeitnah zur Zahlungserinnerung, spätestens aber nach Erhalt der Mahnung, bei Strato gemeldet,
Gerade dessen bin ich mir absolut NICHT sicher, Habe ich doch gerade im Familienbereich erlebt, wie ein Hersteller / Lieferant von Medizinbedarf einer 81jährigen wegen einer angeblich versäumten Zuzahlung ein Inkassobüro auf den Hals gehetzt hat, obwohl sie von dieser Zuzahlung qua Zusatzversicherung befreit ist, die entsprechenden Bescheinigungen fristgerecht vorglegt wurden und dieses immer wieder in schriftlicher, telefonischer und Email-Form zu klären versucht wurde. Erst als ich dazu übergegangen bin, die Nachrichten zwischen der Firma und dem Inkassobüro wechselweise weiterzuleiten wurde irgendwann eine Prüfung zugesagt und es hörte auf. So etwas wie ein entschuldigendes Wort kam aber nicht.
Kafkaeske Situationen könnte ich auch, aus eigener Erfahrung, aus dem Bereich der Bahn sowie der Telekommunikation schildern.

Ich sags nochmal: das Dingens läuft wie auf Schienen, und wo keine Fehlerbehandlung vorgesehen ist, kann auch keine geschehen - egal wer für den Fehler verantwortlich ist.

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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von DeletedUserReAsG » 21.12.2017 20:52:41

TuxPeter hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.12.2017 20:01:54
Gerade dessen bin ich mir absolut NICHT sicher, Habe ich doch gerade im Familienbereich erlebt, […]
Ich verstehe den Zusammenhang zum vorliegenden Fall nicht. Ich bin absolut sicher, dass selbst bis kurz nach der ersten Mahnung eine Lösung ohne Inkasso möglich gewesen wäre – und sei’s, dass man den Betrag zzgl. der vielleicht 5€ Mahngebühren überwiesen hätte. Teuer hat’s ja hier erst das Inkasso gemacht – und das kommt nunmal, wenn man Anschreiben und Mahnungen für längere Zeit ignoriert – warum, ist unerheblich.

Von einer Firma zu erwarten, sie würden einem was schenken wenn man auf Anschreiben und so nicht reagiert, weil man ja für ’ne gewisse Zeit Kunde dort war und bislang jeden Monat eine bescheidene Anzahl an Münzen gezahlt hat, erscheint mir recht weltfremd.

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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von Lohengrin » 22.12.2017 07:22:56

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.12.2017 18:37:33
ich gehe mal naiv davon aus, dass zwischen Fälligkeit und Einleiten der Maßnahmen mindestens ’n Monat gelegen hat.
Ist richtig.
Ende März wurde meine Kreditkarte gesperrt. Ende April hat Strato kein Geld bekommen. Anfang Mai hat Strato meinen Server gesperrt und ende Mai abgeräumt. Und ende Juni habe ich den Stapel Briefe gefunden. Zwischen Fälligkeit und dem Datum vom Schimmelpfeng liegen 49 Tage.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.12.2017 20:52:41
Ich bin absolut sicher, dass selbst bis kurz nach der ersten Mahnung eine Lösung ohne Inkasso möglich gewesen wäre – und sei’s, dass man den Betrag zzgl. der vielleicht 5€ Mahngebühren überwiesen hätte.
Dessen bin ich mir auch sehr sicher.
Hätte ich vor zwei Jahren schon gewusst, dass Strato mir für Pipifax einen Eintreiber schicken wird, dann hätte ich schon vor zwei Jahren meinen Vertrag mit Strato gekündigt. Und hätte Strato mir nur den Server abgeräumt, dann hätte ich mit Strato einen neuen Vertrag gemacht mit Mindestlaufzeit von 24 Monaten.
Nachher ist man immer schlauer. Bei falscher Einschätzung der zukünftigen Entwicklung trifft man falsche Entscheidungen.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.12.2017 20:52:41
Teuer hat’s ja hier erst das Inkasso gemacht – und das kommt nunmal, wenn man Anschreiben und Mahnungen für längere Zeit ignoriert – warum, ist unerheblich.
Bei der Sparkasse ist das nicht passiert. Die wollten seit April von mir Geld haben, und ich habe mit denen erst ende November telefoniert.
Das kommt nicht nunmal, sondern kann kommen oder auch nicht. Und Firmen, bei denen das für Pipifax kommt, versuche ich zu boykottieren.
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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von Lord_Carlos » 22.12.2017 13:09:37

Und die Moral von der Geschicht', Smartphone hat man, oder nicht :)

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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von Lohengrin » 22.12.2017 14:31:01

Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.12.2017 13:09:37
Und die Moral von der Geschicht', Smartphone hat man, oder nicht :)
Seit fünf Wochen habe ich auch eins, und komme damit jetzt einigermaßen klar.
Ich finde es aber sehr bedenklich, dass man, wenn man ein paar Monate offline ist, so etwas erleben kann.
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Re: schlechte Werbung für Strato

Beitrag von DeletedUserReAsG » 22.12.2017 18:31:57

Ich find’s eher bedenklich, wenn man ’nen (v)Server fährt und sich paar Monate nicht drum kümmert. Sorry, musste mal erwähnt werden.

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