Und deswegen brauchen wir uns alle auch nicht wundern das Linux auf dem Desktop nicht in die Pötte kommtNice hat geschrieben:23.01.2018 11:11:05Meiner Meinung nach unterschätzt Du die Problematik deswegen, weil Du "den Teufel mit dem Beelzebub austreiben willst". Oder, um es mit Paul Watzlawick auszudrücken, "mehr Desselben" zu betreiben.Die angebliche Benutzerfreundlichkeit von aufgebohrten Debian-Forks hat imho meist einen "Pferdefuß", welchen den unbedarften Nutzer oder seinen mutigen Supporter auf Dauer erst Recht überfordert. Daher: kein Linux verwenden, oder Debian nutzen, aber mit der Bereitschaft, sich die Grundlagen dazu wenigstens in bescheidenen Maß anzueignen. Du wirst einach keine Linux-Distribution finden, welche mittelfristig benutzt ein "No-Brainer" für User ist.Witzig. Guennid schreibt (richtig beobachtet), daß ich die Problematik eher überschätze, Du schreibst, ich unterschätze sie.
Warum Windows mMn. so erfolgreich ist, ist weil man es bei Microsoft geschafft hat ihr System dem "normalo" näher zu bringen. Er kann nach wie vor vieles falsch machen, aber wenn es auch einfach nur läuft, kann der Benutzer damit arbeiten. Mit der Zeit wurden dann Routinen entwickelt wo auch derjenige die sich nicht mit Computern rumschlagen, viele Sachen richtig machen können.Nice hat geschrieben:23.01.2018 11:11:05Was Windows-10 betrifft - und hier trage ich sicher mit diesen Informationen in diesem Forum "Eulen nach Athen" - so ist seine Benutzerfreundlichkeit imho ein Mythos. Schon nach dem Betrieb eines damit scheinbar fertig vorkonfiguierten Computers heißt es, "Zusatzprogramme" zum Optimieren, zum Entmüllen, zum Virenschutz und zum vermeintlichen Schutz vor "Spionage" zu installieren und zu konfigurieren. Wobei sich diese meist "kostenlosen" Zusatzprogramme gelegentlich erst Recht als "Destabilisierer", "Ressourcenfresser" oder "Datensammler" entpuppen. Um begabten Entwertern zuvorzukommen, habe ich das Defragmentieren weggelassen, damit mir niemand unterstellt, ich wolle SSD`s defragmentieren (LOL)...
Ich habe auch schon 16 Jahre an Linux Erfahrung auf dem Buckel. Während dieser Zeit habe ich privat wie beruflich Linuxe installiert und betreut und bin froh es nicht mehr zu machen. Beziehungsweise bin ich froh es privat nicht mehr machen zu müssen. Linux auf dem Desktop ist auch im Jahr 2017/18 einfach kompliziert. Ich nutze seit bestimmt 4 - 5 Jahren (also ab Squeeze) kein Debian (außer in Form eines Raspberry) und das vermeintliche Wissen ist eingeschlafen. Im Jahr 2017 habe ich Debian installieren wollen, da musste ich die "source.list" anpassen, die unfreie Firmware installieren und ... schon während der Installation flog Debian wieder runter, mit der Begründung: "Ich will doch nur ein Linux installieren und keine Wissenschaft daraus machen". OpenSuSE hat es dann auch gemacht. In der VirtualBox muss man noch die GastErweiterung hinzu kompilieren, macht man als Laie ganz bestimmt einfach so... . Früher war das für mich auch kein Problem und jemand der Debian täglich nutzt ist das wohl das normalste von der Welt. Aber wer nicht oft mit Debian zu tun hat und vielleicht seine Philosophie nicht kennt oder versteht, für den ist es hochgradig komplex und auch irgendwo unnötig.
Ich habe bei meiner Familie und Freunden Linux installiert und supportet. Jedesmal wenn wir uns zusammentraffen durfte ich irgendwelche Probleme ausbügeln. Und die waren eben zahlreich. Mal hat ein Linux-System keine Updates eingefahren. Mal musste ich die Treiber für eine TV Karte wieder ins System kompilieren, weil der Update den Kernel aktuallisiert hatte und der kompilierte Treiber danach weg war und und und... Das wurde langsam alles durch Windows ausgetauscht und siehe da, jeder kommt mit Windows gut und besser zurecht. Und wer sich nicht auskennt, der hat Freunde in der nähe die helfen können. Software und Hardware installieren kann von ihnen auch jeder, weil es immer die gleiche Vorgehensweise ist. Und darüber hinaus nutzen sie ihren PC für was auch immer sie möchten. Musizieren, Grafiken machen, Programmieren etc... einen Teil den ich halt nicht kann und auch nicht können muss. Diese Arbeiten gebe ich gern an andere ab.
Und seien wir doch mal ehrlich. Wenn jeder das gleiche können würde, wären ein Teil der Jobs schon gar nicht mehr existent. Und wer verlangt das man mit seinen System erstmal Grundlegende Informatik ablegen muss und grundlegende Systemkenntnisse erlangen sollte damit er das System nutzen darf/kann, der muss faierhalber halt auch die Grundlagen der Teigwaren erschließen und lernen wie man Brötchen backt, bevor er in die Bäckerei seines vertrauens geht um sich ein Brötchen zu bestellen das er dann verputzen darf. Sonst hat er ja keine Freude ... an seinem Brötchen
Man muss es halt einfach nicht.