breakthewall hat geschrieben: 23.01.2018 20:00:11
Radfahrer hat geschrieben: 23.01.2018 15:24:42
Nur, dass es standardmäßig so dermaßen hässlich ist, dass man vier Wochen Einarbeitung,Recherche und tausend externe Dinge wie Icon-Sets und Themes braucht, bis es halbwegs annehmbar aussieht. Es sei denn, man steht auf das Design der 90er Jahre.
Stimmt schon in gewisser Weise. Und wer auf Technologie der 90er Jahre steht, ist damit auch gut beraten. Was bei diesen alten Desktops oft übersehen wird ist, dass es nur mangelhafte Bestrebungen hinsichtlich moderner Technologien gibt. Überwiegend ist eine veraltete und lediglich betreute Codebasis am Werk, die modernen Ansprüchen garnicht gerecht wird, und regelmäßig Jahre erfordert um mal etwas zeitgemäßes zu integrieren.
Doch schlimmer noch ist die Abwesenheit jeglicher Sicherheitstechnologien im gesamten Desktop-Environment, wo faktisch nur KDE, Sway und Gnome etwas bewegen. Ein moderner Desktop muss mehr leisten können, als einfach nur vielseitig und sparsam an Ressourcen zu sein. Wenn man dann noch daran denkt, wieviele Leute auf bspw. LXDE schwören, was garnicht mehr weiterentwickelt wird, ist ohnehin alles zu spät.
Wenig ermutigend sind auch Desktop-Forks wie Mate oder Cinnamon, die jeweils alte Codebasis in großer Menge von Gnome übernommen haben, und noch mit deren Fehlern oder gar Sicherheitslücken unterwegs sind. Probleme die erst spät gefixt werden, die Gnome längst hinter sich gelassen hat. Hier sind Caja und Nemo gute Beispiele, die vom alten Nautilus etliche Fehler geerbt haben, und unter anderem aufgrund von Speicherlecks heute noch regelmäßig abstürzen. Auch diverse Funktionen in Cinnamon, wie die Splices oder Erweiterungen funktionieren seit langem nicht richtig, bleiben laufend hängen oder stützen nur ab. Hinzu kommen noch deren Python-Scripte für graphische Elemente, die öfters hängen und schön die CPU endlos auslasten. Und nicht zu vergessen ist auch der Server-Hack, und die Kompromittierung sensibler Daten. Aber Hauptsache großartig Eyecandy einführen. Deren Fokus liegt auf gänzlich anderen Dingen, was kein Vertrauen fördert.
Das Grundproblem ist schon das unüberlegte Forken an sich, wenn man nicht die dauerhaften Ressourcen hat um alten und neuen Code richtig zu betreuen, und zuzüglich ewig Zeit dafür benötigt. Nichts gegen Auswahl und Alternativen, aber bei so einer Entwicklung existiert mehr Risiko als tatsächlicher Nutzen. Aber man muss es ja nicht nutzen.
Hhmm, interessante Gedanken. Wobei ich hier Gnome und KDE als "Schuldige" sehe: Mit deren "Extremismus" (zu wenig Einstellmöglichkeiten vs. zu viele mit damit verbundenen Bugs und Instabilitäten) sind sie meines Erachtens Verursacher der Forks. Und dann ist alles eine Frage der Finanzierung:
Spätestens ab der Version 2.0 sind mehrere große Unternehmen und Organisationen in der Weiterentwicklung des Gnome-Desktops involviert. Die Unterstützung reicht von Hardwarespenden über das Beschäftigen der Hauptentwickler und das Herstellen freier Applikationen bis zur Vorgabe einer Entwicklungsstrategie. Nachfolgend sind einige dieser Organisationen aufgeführt:
Canonical, Hauptunterstützer von Ubuntu
Debian
Free Software Foundation
Google Inc.
Hewlett-Packard
IBM
Intel
Motorola
Nokia hat mit der Nokia-Internet-Tablet-Serie mobile Handhelds herausgebracht, deren Desktop Hildon auf Gnome basiert
Novell als Hauptunterstützer von openSUSE und mit den Projekten Mono und Evolution
Red Hat mittels der Advanced Development Labs und als Hauptunterstützer von Fedora
Sun bietet den Sun Java Desktop an, welcher ein Gnome-Desktop mit Java-Erweiterungen ist
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gnome
Mehrere Unternehmen sind aktiv an KDE beteiligt, wie Collabora , Erfrakon, Intevation GmbH, Kolab Konsortium, Klarälvdalens Datakonsult AB (KDAB), Blue Systems und KO GmbH.
Nokia verwendete Calligra Suite als Basis für ihre Office Viewer- Anwendung für Maemo / MeeGo . [93] Sie haben auch die KO GmbH damit beauftragt, MS Office 2007 Dateiformat-Filter zu Calligra zu bringen. [94] Nokia hat auch mehrere KDE-Entwickler direkt eingesetzt - entweder um KDE-Software für MeeGo (zB KCal ) [95] oder als Sponsor zu nutzen.
Die Softwareentwicklungs- und Beratungsunternehmen Intevation GmbH aus Deutschland und die schwedische KDAB verwenden Qt- und KDE-Software - insbesondere Kontact und Akonadi für Kolab - für ihre Dienstleistungen und Produkte, daher beschäftigen beide KDE-Entwickler.
...
Viele Linux-Distributionen und andere freie Betriebssysteme sind an der Entwicklung und dem Vertrieb der Software beteiligt und daher auch in der KDE-Community aktiv. Dazu gehören kommerzielle Distributoren wie SUSE / Novell [97] oder Red Hat [98], aber auch staatlich finanzierte nichtkommerzielle Organisationen wie der Wissenschaftliche und Technologische Forschungsrat der Türkei mit seiner Linux-Distribution Pardus.
...
Deutschland verwendet KDE-Software in seinen Botschaften auf der ganzen Welt und repräsentiert rund 11.000 Systeme. Durch den Einsatz von Pardus , einer lokalen Linux-Distribution, nutzen viele Teile der türkischen Regierung KDE-Software, darunter die türkischen Streitkräfte , [101] Ministerium für auswärtige Angelegenheiten , [101] Ministerium für Nationale Verteidigung , [102] türkische Polizei , [101] und der SGK (Sozialversicherungsanstalt der Türkei), [101] [103] obwohl diese Abteilungen oft nicht ausschließlich Pardus als ihr Betriebssystem verwenden. CERN (Europäische Organisation für Kernforschung) verwendet KDE-Software. [104]
Die große US-amerikanische Baumarktkette Lowe's verwendet eine Version von OpenSuSE, auf der KDE auf Computern ausgeführt wird, die von Geschäftspartnern verwendet werden. [105]
automatisch übersetzt von
https://en.m.wikipedia.org/wiki/KDE
Infos über Finanzierung Fehlanzeige:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Xfce
Google hilft nicht viel weiter.
Einen Vergleich der Sicherheitslücken mit Quellenangabe hast du leider nicht genannt. Die Sicherheitslücken X-Server vs. Wayland lösen die finanzstarken DEs natürlich zu erst (Anpassung an Wayland). Mit Geld und angestellten Entwicklern bei großen Firmen kunstfrei, zumindest leichter und schneller realisierbar.
Sarkasmus: Bezüglich Gnome-Desktop-Icons würde ich mir keine Sorgen machen, werden sicherlich 10 Extensions (davon 2 "gute") dafür programmiert. Hoffentlich ohne Sicherheitslücken. Mit etwas "gutem" Willen kann man die Vielzahl Extensions als erzwungenen Fork ansehen: Betrachtung Gesamtaufwand! Als gut bezahlte Gnome-Chefplanerin würde ich mir Gedanken über Restriktionen des Originals machen: Wieviel bleibt vom Originalrezept beim Esser übrig, wenn der einen ganzen Gewuerzschrank (gefüllt durch fremde Köche) für Geniessbarkeit braucht? Und man muss noch Aufwand für Qualitätskontrolle x ähnlicher Zutaten teils suspekter Köche betreiben. Der reiche und völlig unabhängige/objektive Mozilla kann das ja bestens. Beispiel: Vielzahl Adblocker, nur wenige (einer?) ist gut.