Was haltet ihr von libre Computer?

[Colttt]

Hiho..

was haltet ihr davon? Nur ein weiterer china-sbc oder könnte da mehr hinter stecken? Vor allem der LePotato(https://libre.computer/products/boards/aml-s905x-cc/) wird als RPi killer gehandelt.

Alsi die reine Rechenleistung ok,aber wie sieht es mit der Hardware-Decoder Unterstützung aus damit kodi/librelec darauf flüssig läuft? Leider hab i genau dazu nicht allzu viel gefunden. Denn nur wenn das Unterstützung findet haben die eine Chance..

[MSfree]

...Denn nur wenn das Unterstützung findet haben die eine Chance..

Als ob Kodi das einzige ist, was Anwender mit ihren Raspi(klone)s machen.

Heise hatte auch schon über das Ding berichtet, und ich hatte den Eindruck, daß es nur ein weiterer Raspiklon ist, ohne sich wesentlich von diesem absetzen zu können.

[breakthewall]

Nun ja, wann war der Raspberry Pi denn jemals gut? Ist nach wie vor proprietäre Hardware, und von daher prinzipiell problematisch. Ebenso wird die Hardware offenkundig absichtlich klein gehalten, während viele andere Minicomputer bedeutend mehr Leistung aufweisen.

Hier hebt sich Libre-Computer deutlich ab, indem man schon generell auf freie Hardware setzt. Und diese kann somit ohne weiteres mit einem Mainline-Kernel angesprochen werden, womit hier jede beliebige Linux-Distribution laufen kann. Von daher ein deutlicher Fortschritt, sowohl in Sachen Leistung als auch Vertrauenswürdigkeit. Wie es hinsichtlich Encoding/Decoding aussieht, kannst den Spezifikationen der ARM-CPU entnehmen. Im Zweifel würde ich die Hardware schlicht ausprobieren.

Was mich derzeit nervt ist, dass es vor einiger Zeit eine Ankündigung gab, bei 96boards.org, hinsichtlich eines High-End Server-Boards mit leistungsstarker AMD-APU, für knapp 400€. Das wäre komplett frei gewesen, und modernen x86_64 CPUs leistungstechnisch ziemlich nahe gekommen. Aber inzwischen ist nichts mehr davon zu sehen. Dabei wäre es ideal gewesen hinsichtlich der Ausstattung.

[MSfree]

Nun ja, wann war der Raspberry Pi denn jemals gut? Ist nach wie vor proprietäre Hardware...
Hier hebt sich Libre-Computer deutlich ab, indem man schon generell auf freie Hardware setzt.

Was ist denn bitte an einerm CPU-Design frei, an dem die ARM-Corporation zahlreiche Patente hält?

Das Ding ist genauso frei bzw. unfrei wie der Raspberry.

Und diese kann somit ohne weiteres mit einem Mainline-Kernel angesprochen werden, womit hier jede beliebige Linux-Distribution laufen kann.

Das gilt für den Raspi genauso. Es scheitert auch nicht am Kernel sondern am Bootloader, wenn bestimmte Distris nicht laufen.

Von daher ein deutlicher Fortschritt, sowohl in Sachen Leistung als auch Vertrauenswürdigkeit.

Solche Porjekte sind zu 99% Eintagsfliegen. Die werden mit viel Tamtam angekündigt, dann ein paar hundert mal verkauft und verschwinden dann wieder in der Versenkung. So viel zum Thema Vertrauen.

Wie es hinsichtlich Encoding/Decoding aussieht

Videoencoding ist vom ersten bis zum letzten Bit patentverseucht, kann also niemals frei sein.

[Lord_Carlos]

aber wie sieht es mit der Hardware-Decoder Unterstützung aus damit kodi/librelec darauf flüssig läuft? Leider hab i genau dazu nicht allzu viel gefunden.

Die Webseite verlinkt auf diesen Thread: http://forum.loverpi.com/discussion/17/libreelec
4k HDR scheint wohl zu funktionieren.

[breakthewall]

Was ist denn bitte an einerm CPU-Design frei, an dem die ARM-Corporation zahlreiche Patente hält?

Das Ding ist genauso frei bzw. unfrei wie der Raspberry.

Es geht nicht um irgendwelche Patente bezüglich des CPU-Designs. Sondern es ist nur relevant, dass die CPU mit freier Software ansprechbar ist, und jegliche Quellcodes frei verfügbar sind. Ist doch völlig bedeutungslos ob Gebühren auf das grundlegende CPU-Design anfallen, was sowieso mit jedem Verkauf abgegolten wird. Hauptsache die CPU selbst ist keine Blackbox, und kann gänzlich mit freier Firmware programmiert werden.

Das gilt für den Raspi genauso. Es scheitert auch nicht am Kernel sondern am Bootloader, wenn bestimmte Distris nicht laufen.

Wo steht das es am Linux-Kernel liegen soll? Es sind unfreie Treiber bzw. Bestandteile notwendig, was den Raspberry Pi disqualifiziert. Und das ist bei diesem Produkt hier eben nicht der Fall.

Solche Porjekte sind zu 99% Eintagsfliegen. Die werden mit viel Tamtam angekündigt, dann ein paar hundert mal verkauft und verschwinden dann wieder in der Versenkung. So viel zum Thema Vertrauen.

Glaskugel? Klingt nach Vorverurteilung.

Videoencoding ist vom ersten bis zum letzten Bit patentverseucht, kann also niemals frei sein.

Es geht hier um VP9 und X.264, die beide unter freien Lizenzen stehen. Und auch wenn H.265 unfrei ist, so ist der reine Decoder lizenztechnisch unproblematisch. Wobei die CPU ohnehin keinen teuren Encoder für H.265 mitbringt.

[eggy]

Hauptsache die CPU selbst ist keine Blackbox, und kann gänzlich mit freier Firmware programmiert werden.

Jede CPU ist eine Blackbox.

[ChoMar]

Ich bevorzuge ja freie Systembestandteile.
Viel wichtiger für mich ist allerdings, das das Zeug funktioniert.
Bei Raspberry gibt es einfach viel funktionierende Software, einige Tutorials etc.
Wenn sich keine Community darum bildet und der Kram zwar frei, aber undokumentiert ist (zumindest für Anwender) etc. nutzt das niemandem was und verschwindet.
Meine Meinung: Wer mag und sich extrem gut auskennt: Ausprobieren. Alle anderen: Abwarten.

[tijuca]

Naja, wenn alle abwarten wird sich nie etwas entwickeln.

Die CPU um die es beim LePotato geht ist eine aarch64 Plattform, also 64Bit. Gut, die hat der RPi 3 auch, was macht den Unterschied aus? ARM verkauft nur Lizenzen an einem SoC Design, das ist etwas mehr wie nur die CPU. Die Firmen die diese Lizenzen besitzen können damit fast machen was diese wollen. LibreComputer hat sich für Amlogic S905X als SoC für das LePotato Board entschieden, die wird auch in Settopboxen z.B. benutzt. Raspberry III setzt immer noch auf Broadcom SoC's
Der nun alles entscheidende Unterschied ist, dass ARM aber die Verwendung von ATF (Arm Trusted Firmware) bei 64Bit Variante der CPU als zwingende Voraussetzung gesetzt hat. Das gilt also auch für den Raspberry III. Wer etwas dazu lesen findet die Spezifikationen hier, ist aber eher trockener Natur. Die Referenzimplementierung von ARM selber findet man auf GitHub.

Das Problem an dieser Firmware ist nun einfach, es ist Firmware und eben eine Binärblob. Man benötigt aber nun etwas Wissen wie die Firmware aufgebaut ist und wo in der Firmware die magischen Sachen stehen damit ein Bootloader (in der Regel U-Boot, oder auch alles andere was weiß was es tun muss) die richtigen Adressen und Register initialisiert damit der Kernel mit der CPU reden kann. Für Debian ist dies ein Problem, gemäß DFSG werden die Sourcen der ATF benötigt um es offiziell die Einplatinenrechner mit Debian Images versorgen zu können.

So, was macht LibreComputer hier nun besonders?
LibreComputer hat BayLibre beauftragt die nötigen Anpassungen in U-Boot und im Kernel zu tätigen damit eben ein Mainline Kernel auf dem Teil laufen kann. Der nötige "Grundsupport" für diese Amlogic Plattform ist seit Kernel 4.13 vorhanden und man kann inzwischen relativ einfach eigene Kernel bauen. Auch ist U-Boot inzwischen entsprechend angepasst damit man eben auch die Vorteile von U-Boot gegenüber den ARM Bootloader fast komplett benutzen kann. Man benötigt aktuell aber noch die Firmware die original mit dem Teil ausgelifert worden ist, finden kann man die bei BayLibre im Git Tree. Wer helfen kann diese mit indirekter Analyse in die Einzelteile zu zerlegen würde es ermöglichen das eines Tages eventuell der Debian installer auch ein Debian installieren kann.

Die Hardwareausstattung vom LePotato ist deutlich anders gegenüber einem RPi 3, man kann diese Teile allein durch die unterschiedlichen SoC's die verwendet werden nur bedingt miteinander vergleichen. Im Verhältnis zum RPi ist das LePotato deutlich freier in der Hardware.

Ich habe so ein Teil hier, das verhält gefühlt um Welten flüssiger wie ein RPi 3.

[ViNic]

Naja, wenn alle abwarten wird sich nie etwas entwickeln.

Das stimmt allerdings

Ich habe so ein Teil hier, das verhält gefühlt um Welten flüssiger wie ein RPi 3.

Und es gibt noch andere Hersteller die mehr Leistung anbieten als RPi 3. Nur haben sie keine so starke Community und Software wie RPi.

Ich plane mir nach etlichen Jahren noch ein Raspberry Pi zu kaufen, also wohl Model 3. Für mich spielt die Dokumentation und hohe Verbreitung, habe min. 1 in der Familie der auch ein RPi nutzt, eine hohe Rolle. Es gibt Magazine, Bücher und Internet die sich um RPi und damit zusammenhängende Projekte drumherum. Das ist für mich eben sehr reizvoll. Nebenher habe ich noch ein Funduino Board womit ich mich hin und wieder beschäftige

Zum libre Computer fehlt mir leider das nötige technische Verständnis um seine Vorteile effektiv nutzen zu können. Und wie ich das jetzt so verstanden haben, liegt der Vorteil jetzt darin das irgendwann Debian über seinen Installer installiert werden kann. Ich bin mit dem Raspbian aber auch zufrieden.

[Colttt]

@tijuca du hast also nen RPi und nen lepotato da? Ich möchte mir so nen ding zu legen, vor allem zum zocken (mit lakka) und als Mediacenter (libreelec - gleich bei lakka mit bei). Wie ist da die Performance? Gehen filme in 1080p und laufen spiele dort flüssig?

Vielen dank vorab für die Info!

[tijuca]

Ich kann diese Frage wohl nicht zufriedenstellend beantworten da ich weder etwas in diese Richtung wirklich was probiert aber auch keinen Fokus in diese Richtung habe. Es sollte aber keine besonderen Problem in diese Richtung geben, die AmLogic CPU hat hier deutlich mehr Power gegenüber dem RPi. Wenn Du allgemein von Filmen in 1080 sprichst ist dies am Ende immer vom verwendeten Dateiformat bzw. Container anhängig.

Ein paar mehr Antworten findest Du eventuell unter http://forum.loverpi.com/categories/lib ... l-s905x-cc