[fertig] Nochmal: LaTeX
[fertig] Nochmal: LaTeX
Hi,
vor ein paar Wochen hatte ich hier einen Thread zu Latex vs. LO eröffnet, und bin nach einigen Versuchen und diversen wertvollen Tipps für ein bereits begonnenes Textprojekt dann doch bei LO-Writer geblieben.
Inzwischen stecke ich im nächsten Projekt, und ich muss sagen, dass mich die Arbeit mit TeXstudio voll überzeugt hat.
Alleine das völlig problemlose Zusammentackern von 10 oder 20 kleinen Einzeltexten mittels \input{textname} würde schon den Umstieg rechtfertigen. Dieses ist beim Writer mittels Globaldokument auch möglich, aber ein reines Blindekuhspiel, und auch ein ziemliches Happening, welches Format jeweils gewinnt.
Erste Stolperstelle: Der LO-Writer speichert anscheinend unabändlerlich reinen Text mit sog. "Unicode-BOM" ab, und dieses schlägt den Latex-Prozessor KO. Abhilfe war, die Texte nochmals mit Mousepad aufzurufen, dort kann man diesen Header ausschalten und erneut abspeichern.
Nächste Stolperstelle war für mich, ein unnummeriertes Inhaltsverzeichnis zu erhalten, kam aber relativ schnell auf den Trichter, das in 2 Befehle zu packen: mit \section*{Hallo Kapitel} und mit \addcontentsline{toc}{section}{Hallo Kapitel}
Vorteil war auch gleich, dass man dort bei Bedarf auch verschiedenes reinpacken kann. Habe ein Weilchen gebraucht, bis ich heraus bekam, dass Latex mittels \- auch bedingte Silbentrenner kennt, was eine ziemliche Erleichterung ist. Ebenso wie das Schalterpaar \sloppy und \fussy für besonders hartnäckige "overfull boxes".
So etwas ähnliches suche ich jetzt noch für den Seitenumbruch, um die ganzen Schusterjungen und Hurenkinder zu beseitigen. Am liebsten wäre mir eine Einstellung, die das automatisch für den ganzen Text erledigt, damit ich nicht in die ganzen Niederungen von \enlargethispage{baseskipline} etc eintauchen muss, ich hab da noch nicht groß mit herumgetestet.
Ebenso suche ich noch etwas, womit ich einzelne Seiten horizontal und vertikal zentrieren kann, also temporär einen anderen Satzspiegel einstellen, für hervorgehobenen kurze Text oder so. Vielleicht mit minipage, muss noch herumprobieren. Es gibt ja so viele verschiedenen Boxen, die man auch noch schachteln kann, und oft genug machen sie etwas anderes als man ganz naiv erwartet.
Aber echt stark finde ich folgendes: Zum Korrekturlesen wollte ich auch mein Ebook verwenden, da sah das pdf aber total winzig aus. Einmal mittels \geometry andere, fürs Ebook passende Ränder, und der gleiche Seitenspiegel geht von Rand zu Rand. Klasse! Das gleiche Spiel nochmal für das Korrekturlesen auf Papier, für den Druck mit 2 Seiten / Blatt.
LG,
TuxPeter
vor ein paar Wochen hatte ich hier einen Thread zu Latex vs. LO eröffnet, und bin nach einigen Versuchen und diversen wertvollen Tipps für ein bereits begonnenes Textprojekt dann doch bei LO-Writer geblieben.
Inzwischen stecke ich im nächsten Projekt, und ich muss sagen, dass mich die Arbeit mit TeXstudio voll überzeugt hat.
Alleine das völlig problemlose Zusammentackern von 10 oder 20 kleinen Einzeltexten mittels \input{textname} würde schon den Umstieg rechtfertigen. Dieses ist beim Writer mittels Globaldokument auch möglich, aber ein reines Blindekuhspiel, und auch ein ziemliches Happening, welches Format jeweils gewinnt.
Erste Stolperstelle: Der LO-Writer speichert anscheinend unabändlerlich reinen Text mit sog. "Unicode-BOM" ab, und dieses schlägt den Latex-Prozessor KO. Abhilfe war, die Texte nochmals mit Mousepad aufzurufen, dort kann man diesen Header ausschalten und erneut abspeichern.
Nächste Stolperstelle war für mich, ein unnummeriertes Inhaltsverzeichnis zu erhalten, kam aber relativ schnell auf den Trichter, das in 2 Befehle zu packen: mit \section*{Hallo Kapitel} und mit \addcontentsline{toc}{section}{Hallo Kapitel}
Vorteil war auch gleich, dass man dort bei Bedarf auch verschiedenes reinpacken kann. Habe ein Weilchen gebraucht, bis ich heraus bekam, dass Latex mittels \- auch bedingte Silbentrenner kennt, was eine ziemliche Erleichterung ist. Ebenso wie das Schalterpaar \sloppy und \fussy für besonders hartnäckige "overfull boxes".
So etwas ähnliches suche ich jetzt noch für den Seitenumbruch, um die ganzen Schusterjungen und Hurenkinder zu beseitigen. Am liebsten wäre mir eine Einstellung, die das automatisch für den ganzen Text erledigt, damit ich nicht in die ganzen Niederungen von \enlargethispage{baseskipline} etc eintauchen muss, ich hab da noch nicht groß mit herumgetestet.
Ebenso suche ich noch etwas, womit ich einzelne Seiten horizontal und vertikal zentrieren kann, also temporär einen anderen Satzspiegel einstellen, für hervorgehobenen kurze Text oder so. Vielleicht mit minipage, muss noch herumprobieren. Es gibt ja so viele verschiedenen Boxen, die man auch noch schachteln kann, und oft genug machen sie etwas anderes als man ganz naiv erwartet.
Aber echt stark finde ich folgendes: Zum Korrekturlesen wollte ich auch mein Ebook verwenden, da sah das pdf aber total winzig aus. Einmal mittels \geometry andere, fürs Ebook passende Ränder, und der gleiche Seitenspiegel geht von Rand zu Rand. Klasse! Das gleiche Spiel nochmal für das Korrekturlesen auf Papier, für den Druck mit 2 Seiten / Blatt.
LG,
TuxPeter
Zuletzt geändert von TuxPeter am 09.03.2018 08:09:27, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Nochmal: LaTex
Vielleicht hilft dir da:TuxPeter hat geschrieben:02.03.2018 09:00:11So etwas ähnliches suche ich jetzt noch für den Seitenumbruch, um die ganzen Schusterjungen und Hurenkinder zu beseitigen. Am liebsten wäre mir eine Einstellung, die das automatisch für den ganzen Text erledigt, damit ich nicht in die ganzen Niederungen von \enlargethispage{baseskipline} etc eintauchen muss, ich hab da noch nicht groß mit herumgetestet.
Code: Alles auswählen
\setlength{\parskip}{1.0ex plus 1.0ex minus 0.5ex}
Edit: Vielleicht funktioniert dieses \setlength mit plus/minus auch bei anderen Groessen, wie dem oberen und unteren Seitenrand ...
Use ed once in a while!
Re: Nochmal: LaTex
Werde ich ganz bestimmt probieren, danke!
Re: Nochmal: LaTex
Gegen Hurenkinder/Schusterjungen hilft das Paket nowidow, beispielsweise:
Code: Alles auswählen
\usepackage[defaultlines=3,all]{nowidow}
Re: Nochmal: LaTex
Danke, sieht gut aus mit diesem nowidow. (Klingt wie eine Figur aus einem russischen Roman)
- slughorn
- Beiträge: 179
- Registriert: 26.01.2014 22:43:35
- Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
- Wohnort: Grimma; 51°14'N, 12°44'O
Re: Nochmal: LaTex
Sagen Dir folgende Befehle
etwas?
Auch das Paket
https://ctan.org/pkg/microtype?lang=de
soll laut Herbert Voß "Einführung in LaTex" S. 171
https://www.lehmanns.de/shop/mathematik ... g-in-latex
zur Verbesserung des Umbruchs beitragen.
Ich habe mir das Buch 2014 anläßlich der CLT gekauft. Kann ich nur empfehlen.
Code: Alles auswählen
\newpage
Code: Alles auswählen
\pagebreak[Priorität]
Code: Alles auswählen
\nopagebreak[Priorität]
Code: Alles auswählen
\clearpage
Code: Alles auswählen
\cleardoublepage
Auch das Paket
Code: Alles auswählen
microtype
soll laut Herbert Voß "Einführung in LaTex" S. 171
https://www.lehmanns.de/shop/mathematik ... g-in-latex
zur Verbesserung des Umbruchs beitragen.
Ich habe mir das Buch 2014 anläßlich der CLT gekauft. Kann ich nur empfehlen.
Re: Nochmal: LaTex
„widow“ (wörtl. „Witwe“) ist der engl. Begriff für Hurenkinder.
Re: Nochmal: LaTex
Aha!
Danke, interessant! Ich habe jetzt den Wert 2 eingesetzt, damit sieht alles für mich ganz brauchbar aus. Falls es es interessiert, hier mal die ganze Präambel:
40187
Was mich auch fasziniert hat: wie schnell das Ganze funktioniert. Die immerhin 178 Seiten kommen praktisch sofort nach Tastendruck in der PDF-Vorschau an. Zuerst dachte ich, dass das Ding irgendwie inkrementell arbeitet, aber wenn alles neu gemacht werden muss, geht es genau so schnell.
Weiß nicht, ob ich den Stolperstein bei \input{filename} schon erwähnt habe, der mich eine Weile ordentlich irritiert hat: filename darf da keine Umlaute haben. Und ich dachte, dieses Problem sei bereits mit der Verabschiedung von ASCII gegessen.
Also, ich bin mit wehenden Fahnen zu LaTeX übergelaufen, allein, wenn ich bedenke, wie komplett mühelos die Umstellung von Kapiteln nebst Generierung eines neuen Inhaltsverzeichnisses funktioniert.
Die (das?) Package scrbook hatte ich übrigens auch angetestet und bin nicht so gut mit klar gekommen.
Nochmals Dank für die Tipps
Grüße, TuxPeter
Danke, interessant! Ich habe jetzt den Wert 2 eingesetzt, damit sieht alles für mich ganz brauchbar aus. Falls es es interessiert, hier mal die ganze Präambel:
40187
Was mich auch fasziniert hat: wie schnell das Ganze funktioniert. Die immerhin 178 Seiten kommen praktisch sofort nach Tastendruck in der PDF-Vorschau an. Zuerst dachte ich, dass das Ding irgendwie inkrementell arbeitet, aber wenn alles neu gemacht werden muss, geht es genau so schnell.
Weiß nicht, ob ich den Stolperstein bei \input{filename} schon erwähnt habe, der mich eine Weile ordentlich irritiert hat: filename darf da keine Umlaute haben. Und ich dachte, dieses Problem sei bereits mit der Verabschiedung von ASCII gegessen.
Also, ich bin mit wehenden Fahnen zu LaTeX übergelaufen, allein, wenn ich bedenke, wie komplett mühelos die Umstellung von Kapiteln nebst Generierung eines neuen Inhaltsverzeichnisses funktioniert.
Die (das?) Package scrbook hatte ich übrigens auch angetestet und bin nicht so gut mit klar gekommen.
Nochmals Dank für die Tipps
Grüße, TuxPeter