Ich habe ne ganze Zeit lang bei einem IT-Systemhaus gearbeitet, mittlerweile bin ich aber aus dem Dienstleistungssektor weg und betreue die IT eines einzigen Unternehmens. Bzgl. dieses Threads habe ich also tatsächlich viel erlebt
Aus meiner Erfahrung spielt das Serverbetriebssystem was den Wartungsaufwand angeht, keine Rolle. Da funktioniert Linux genauso wie Windows, vorausgesetzt der Admin versteht sein Handwerk. Vorteil von Linux ist ganz klar die Kostenersparnis bzgl. Lizenzen, bessere Fernwartungsmöglichkeiten und eben auch bessere "Rettungsmöglichkeiten", wenn das Betriebssystem beim Bootvorgang hängen bleibt. Letzteres fällt in Zeiten von Virtualiesrung und vernünftigem Backup-Konzept/Snapshotting der VM's aber zugegebenermassen weniger ins Gewicht. Nachteil für das Unternemen ist natürlich die eingeschränkte Auswahl an neuen Mitarbeitern und externen Dienstleistern, die in der Lage und Willens sind, Linux überhaupt zu betreuen.
Im Client-Bereich sieht die Sache leider anders aus. Lizenzkosten wären hier eigentlich auch ein Vorteil, allerdings muss man immer auch in Betracht ziehen, das die Benutzer die Windows-Umgebung von zu Hause kennen und sich häufig in dem Fall bei Problemen selber helfen können oder eben einen Technik-affinen Kollegen um Hilfe bitten können, ohne gleich den Help-Desk oder das Systemhaus anrufen zu müssen. Ausserdem wundert man sich, wieviel Dritt-Software im Einsatz ist, die einfach nicht für Linux erhältlich ist. Ein Betrieb unter Wine oder in einer VM führt nur zu Ärger. Versuch mal, für so eine Anwendung Support vom Software-Hersteller zu bekommen; da hat man ja schon Probleme, die Software ohne lokale Adminrechte nativ zum Laufen zu kriegen - oder unter Windows 10
Terminalserver sind ne super Sache, wenn die Softwareumgebung überschaubar ist, sprich Office, ERP/Wawi, Internet und Mail. Die Lizenzkosten sind zwar höher als bei vollwertigen Windows-Clients, dafür ist die Client-Hardware billiger und die zentrale Administration und Wartung spart Geld, ausserdem kann der Nutzer "seine Dateien" gar nicht erst lokal vorhalten und es wird auch alles von der Datenischerung erfasst. Für alles andere gelten die o.g. Probleme beim Einsatz von Linux-Clients. Insel-Lösungen sind dann häufig die Folge, bspw. in der Buchhaltung (sfirm, starmoney, und wie sie alle heissen).
Ausserdem muss ich aus meiner Erfahrung leider sagen, das man bei der Arbeit via RDP auf einem Terminalserver etwas geduldiger sein muss. "Normales Surfen" im Internet fühlt sich bei Weitem nicht so "flott" an wie mit einem vollwertigen Client, gleiches gilt aus meiner Erfahrung für das Betrachten von PDF's, wobei Office, Mail und Wawi/ERP i.d.R. okay sind. Bebilderte und mit Videos gestaltete Webseiten und eben PDF's müssen beim "scrollen" zigfach komplett neu auf dem Thinclient gerendert werden - und 24-Zoll-Monitore verschlimmern die Situation noch. Die Folge ist ein deutliches "Nachziehen" auf dem Benutzerbildschirm.
Linux in Arztpraxen und Apotheken
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Re: Linux in Arztpraxen und Apotheken
ich kann keine andere Aussage treffen, weil ich es auch nur von der anderen Seite des Tisches erlebt und selbst auch nur als Zuschauer keine Ahnung habe. Ich hatte aber den Eindruck dass die Supportmitarbeiter nicht ganz auf der Höhe waren, denn deren Telefonate wirkten hilflos.ViNic hat geschrieben:29.03.2018 10:09:55"Warum auch immer", ist eine nichts aussagende Aussage. Wichtig ist immer so gut wie Möglich die Probleme, von allen Seiten beleuchten und zu dokumentieren. Denn dann kann man dazu lernen und irgendwo die Probleme versuchen zu lösen. Vielleicht ganz zu lösen.berlinerbaer hat geschrieben:29.03.2018 07:48:00In einer Apotheke im thüringschen Gera habe ich mehrmals übers Jahr 2003 miterlebt, dass das Chamäleon außer Rand und Band war und die keinen ordentlichen Geschäftsablauf in die Reihe bekamen, warum auch immer.
Gruß
vom Bären
Endlich in Rente! Nur weg aus dem Irrenhaus.
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Re: Linux in Arztpraxen und Apotheken
Es war keine Kritik an dirberlinerbaer hat geschrieben:30.03.2018 11:51:18ich kann keine andere Aussage treffen, weil ich es auch nur von der anderen Seite des Tisches erlebt und selbst auch nur als Zuschauer keine Ahnung habe. Ich hatte aber den Eindruck dass die Supportmitarbeiter nicht ganz auf der Höhe waren, denn deren Telefonate wirkten hilflos.ViNic hat geschrieben:29.03.2018 10:09:55"Warum auch immer", ist eine nichts aussagende Aussage. Wichtig ist immer so gut wie Möglich die Probleme, von allen Seiten beleuchten und zu dokumentieren. Denn dann kann man dazu lernen und irgendwo die Probleme versuchen zu lösen. Vielleicht ganz zu lösen.berlinerbaer hat geschrieben:29.03.2018 07:48:00In einer Apotheke im thüringschen Gera habe ich mehrmals übers Jahr 2003 miterlebt, dass das Chamäleon außer Rand und Band war und die keinen ordentlichen Geschäftsablauf in die Reihe bekamen, warum auch immer.
Mit solchen Sätzen versuche ich lediglich andere zur Ursachenforschung zu animieren, wenn sie auf irgendwelche Probleme treffen. Weil sowas sehr hilfreich sein kann.