Systemd, ein Rant

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schorsch_76
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Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von schorsch_76 » 20.11.2019 09:19:14

Es wird aufgrund einer Meinung ("Man sollte sysvinit erhalten.") gesagt: "Das sind ja alles Kinder/rückständige Leute/Zukunftsverweigerer/etc."
Wow! Da lässt sich ja gut diskutieren!

"Freiheit immer auch die Freiheit der Andersdenkenden."

willy4711

Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von willy4711 » 20.11.2019 09:59:25

schorsch_76 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 09:19:14
"Freiheit immer auch die Freiheit der Andersdenkenden."
Stelle ich die Infrage ? Jeder hat die Freiheit eine Distro ohne Systemd zu wählen, und damit glücklich zu werden.
Vielleicht täusche ich mich ja auch und Debian hat unendliche Ressourcen und kann problemlos vielleicht noch ein drittes
Init - System pflegen neben den Systemen für X- Prozessorarchitekturen.
Dann sind wir noch freier 8O
Erfahrungsgemäß geht so was aber langfristig in die Hose.
Da ich kein Jugendlicher bin, und Rant in seiner Bedeutung in meinem Wortschatz bisher nicht vorkam hab ich mal gesucht:
„Rant“ stand zur Wahl zum Jugendwort des Jahres 2018. Es gewann nicht, sondern „Ehrenmann/Ehrenfrau“ wurde zum Jugendwort des Jahres 2018 gewählt.

Da ein Rant teils sehr spontan und/oder emotional ist, kann dies dazu führen, dass der Rant als Minirede in sich nicht konsistent ist, Widersprüche und Fehler enthält. Im besten Fall ist ein Rant einfach eine Meinungsäußerung, in einem schlechten Fall ist ein Rant unfokussiertes Reden bei dem vom Thema mehrmals abgeschwiffen wird, seltsame Sachen erzählt werden und viel gemeckert wird.
Stimmt

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Lord_Carlos
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Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von Lord_Carlos » 20.11.2019 10:03:36

Es geht dadrum das du Menschen die eine andere Meinung einfach so als Kleinkindern bezeichnest.

Code: Alles auswählen

╔═╗┬ ┬┌─┐┌┬┐┌─┐┌┬┐╔╦╗
╚═╗└┬┘└─┐ │ ├┤ │││ ║║
╚═╝ ┴ └─┘ ┴ └─┘┴ ┴═╩╝ rockt das Forum!

willy4711

Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von willy4711 » 20.11.2019 11:00:15

Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 10:03:36
Es geht dadrum das du Menschen die eine andere Meinung einfach so als Kleinkindern bezeichnest.
Das war zweifellos mit Absicht provozierend gewählt. Aber:
Ich lese halt hier im Forum mit. Die Threads, wo es um Debian ohne Systemd geht, möchte ich schon als "Kinderkram" bezeichnen.
Einzelpersonen, die "ums Verrecken" irgendwelche Funktionen haben möchten, ohne das nun mal bei Debian gesetzte
Init-System, haben sicherlich hohe fachliche Kompetenz. Für Debian Nutzer ist das total irrelevant, verwirrend und in keiner Weise zielführend.
Deshalb ist es innerhalb einer Distribution nix weiter als Spielerei, in meinen Augen sogar destruktiv.
Man muss nicht stolz darauf sein, eine Distribution so umstricken zu können, dass sie ohne Systemd läuft. Auch das ist Spielerei. Nichts anderes.

Und Spielerei ist nunmal Kinderkram. Da Kleinkinder in der Regel noch nicht Spielen wäre es also auf den Begriff Kinder zu reduzieren.

Und nochmal, ich bin der festen Meinung, dass Debian sich verzetteln wird, wenn so weiter gemacht wird. Sollen doch die, die das unbedingt wollen,
noch einen Fork gründen Derivan Initwam ober sonst was. Debian sollte aber an einem Strang ziehen.
Der Standpunkt das jeder innerhalb einer Distribution machen kann was ihm beliebt (Hier: Init- System)
hat sicherlich nichts mit "Freiheit" zu tun, sondern führt zur Selbstzerfleischung.

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Revod
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Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von Revod » 20.11.2019 11:40:25

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 11:00:15
...
Ich lese halt hier im Forum mit. Die Threads, wo es um Debian ohne Systemd geht, möchte ich schon als "Kinderkram" bezeichnen.
...

Und Spielerei ist nunmal Kinderkram. Da Kleinkinder in der Regel noch nicht Spielen wäre es also auf den Begriff Kinder zu reduzieren.
...
Ach so, dann sind jegliche erfolgreiche, funktionale Entwicklungen Kinderkram... :?:

Und wegen Rant,

https://de.wikipedia.org/wiki/Rant

dass ich auch, als Faust im Sack verstehe.

Sorry, doch was Du willst will ich nicht unbedingt und finde es sehr anmassend Entwickler und User die keinen Systemd wollen als " spielende Kinder " zu bezeichnen und Kinderkram bedeutet auch Sinnfrei, ohne jegliche Überlegung, was für mich genau Du das tust, viel zu kurz überlegt.

Und ich glaube nicht Mal meine Antworten der anderen Posting in andere Threads, dass Du mich glaubst als ich über meinen grossen Probleme auf meinen Maschinen hatte darüber berichtete.

Doch das ist mir so was von egal... ich bin hier fertig.
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

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Meillo
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Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von Meillo » 20.11.2019 11:45:03

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 11:00:15
Das war zweifellos mit Absicht provozierend gewählt.
Ich faende es gut, wenn du bei kontroversen und erfahrungsgemaess emotionalen Themen nicht absichtlich provozieren wuerdest.


Man muss nicht stolz darauf sein, eine Distribution so umstricken zu können, dass sie ohne Systemd läuft. Auch das ist Spielerei. Nichts anderes.

Und Spielerei ist nunmal Kinderkram. Da Kleinkinder in der Regel noch nicht Spielen wäre es also auf den Begriff Kinder zu reduzieren.
Ich finde es eine erwachsene Verhaltensweise, die Dinge differenziert zu betrachten, sachlich zu analysieren, mit gegenseitiger Wertschaetzung zu diskutieren, die Andersdenkenden gleichermassen zu achten, die verschiedenen Beduerfnisse der Entwickler- und Nutzerschaft anzuerkennen und zu versuchen ihnen nachzukommen.
Use ed once in a while!

guennid

Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von guennid » 20.11.2019 11:53:35

Meillo hat geschrieben:Ich finde es eine erwachsene Verhaltensweise, die Dinge differenziert zu betrachten, sachlich zu analysieren, mit gegenseitiger Wertschaetzung zu diskutieren, die Andersdenkenden gleichermassen zu achten, die verschiedenen Beduerfnisse der Entwickler- und Nutzerschaft anzuerkennen und zu versuchen ihnen nachzukommen.
:THX:

willy4711

Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von willy4711 » 20.11.2019 12:02:33

Revod hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 11:40:25
Ach so, dann sind jegliche erfolgreiche, funktionale Entwicklungen Kinderkram... :?:
Nö überhaupt nicht.
Du nutzt doch PCLinuxOS weil du Systemd nicht willst. Ist doch völlig ok. Und an der Oberfläche sinnvolle (individuelle) Erweiterungen zu machen ist auch
völlig oK. Das macht jeder und ist einer der großen Vorteile von Linux. Das rüttelt aber niicht an den Grundfesten einer Distro.
Systemd möchte ich aber schon als solche betrachten.
.
Revod hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 11:40:25
Sorry, doch was Du willst will ich nicht unbedingt und finde es sehr anmassend Entwickler und User die keinen Systemd wollen als " spielende Kinder " zu bezeichnen und Kinderkram bedeutet auch Sinnfrei, ohne jegliche Überlegung, was für mich genau Du das tust, viel zu kurz überlegt
Ich habe gesagt, dass die fortwährende Diskussion über Systemd und Versuche Debian zu modifizieren Kinderkram ist.
Ich habe nicht gesagt:
Jeder, der eine Distro benutzt, die nicht Systemd hat, ist deswegen schlechter (oder Kinderkram).

Ich wende mich dagegen, innerhalb einer Distro verschiedene Init Systeme zu erlauben, da ich fest der Meinung bin, das dass die Kapazitäten
übersteigen würde, Chaos erzeugt und am Ende zur Spaltung führt, wenn sie nicht schon da ist.

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Revod
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Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von Revod » 20.11.2019 12:34:30

Doch noch was...
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 12:02:33
...
Ich wende mich dagegen, innerhalb einer Distro verschiedene Init Systeme zu erlauben, da ich fest der Meinung bin, das dass die Kapazitäten
übersteigen würde, Chaos erzeugt und am Ende zur Spaltung führt, wenn sie nicht schon da ist.
Siehste, ich mag mich nicht erinnern, dass das " klassische " Init System jemals solche heftige Kontroversen verursacht haben. Daher liegt es für mich offensichtlich in der Logik, ob Init System, oder grundlegendes Systeme das " Gebot " für alle werden soll nicht die richtige Wahl ist ( Wind..... und angefressenes Apfel ), weil es eben so heftige Kontroversen verursacht.

Und der Grund meiner Faust im Sack, ich hätte gerne Debian parallel zu PCLinuxOS weiterhin genutzt, doch wie mehrmals erwähnt das Systemd Kram verunmöglicht es, und übrigens nicht nur ich bin davon betroffen, im PCLinuxOS wurden von anderen User ähnliches berichtet, die von Mageia, Fedora und co. zu PCLinuxOS genau deswegen gewechselt haben und andere von Debian zu Devuan.

Debian verfolgt " stur " das Gnome Desktop als offizielles Standard, dass es eben zwingendermassen Systemd erforderlich ist.

Genau das wollte Ingo ausdrücken, dass dieser Mozilla - > Gnome Zwang nicht zu guter letzt für alle aufgezwungen wird und unter Umstände sehr gute funktionierende Rechner zu verschrotten ( Und ich rede effektiv von 64 bit fähige Rechner, die ca. zwischen 8 - 12 Jahren alt sind, eben, meine Erfahrungen mit Systemd ) und sich neue zu kaufen und nur wegen ... ist doch weg geworfenes Geld.

Und ich möchte es nochmal sagen, es ist einen riesiges Nachteil, dass alle Entwickler sich an Systemd zu richten haben, weil unter Umstände gewisse praktische Funktionalitäten aussen vor bleiben müssen, nur weil Systemd das nie unterstützen wird.

Das kann ich auch sichtlich darstellen, ich weiss nur nicht ob Du das Befehl jemals mit Yad-GTK-2 Mal angewendet hast,

Code: Alles auswählen

yad --color --gtk-palette --expand-palette
zu testen mit Yad-Gtk-2 und Yad-GTK-3 ( Und das damit verbundene Zeitverlust wenn man Mal die Farbpippete braucht ),

viewtopic.php?f=28&t=173685&hilit=gcolor2#p1215011

dass die UI nur noch aus Kacheln bestehen soll, und wir alle gefälligst unsere Rechner verschrotten sollen und iPads zu kaufen haben... Kacheln gehören von mir aus ins Badezimmer...
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

Radfahrer

Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von Radfahrer » 20.11.2019 12:46:02

Warum die Freiheit auf das init-System beschränken?
Ich wäre dafür, neben .deb auch noch . rpm und .exe bei Debian einzuführen. Denn nicht jeder ist mit dem .deb-System von Debian einverstanden. Die Leute, die z.B. von .exe-Dateien gewohnt sind, fühlen sich bestimmt in ihrer Freiheit eingeschränkt, weil es so etwas bei Debian nicht gibt.

Im Ernst, Debian sollte sich für EIN init-System entscheiden. Das wäre dann wohl systemd. Wer etwas anderes will, wählt halt eine entsprechende Distri. Ist doch eigentlich ganz einfach. Dann kann man sich dieses ganze rumgerante sparen. :roll:

willy4711

Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von willy4711 » 20.11.2019 12:53:05

Radfahrer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 12:46:02
Im Ernst, Debian sollte sich für EIN init-System entscheiden. Das wäre dann wohl systemd. Wer etwas anderes will, wählt halt eine entsprechende Distri. Ist doch eigentlich ganz einfach. Dann kann man sich dieses ganze rumgerante sparen. :roll:
Genauso ist es :THX:

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Revod
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Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von Revod » 20.11.2019 12:59:57

Radfahrer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 12:46:02
Warum die Freiheit auf das init-System beschränken?
Ich wäre dafür, neben .deb auch noch . rpm und .exe bei Debian einzuführen. Denn nicht jeder ist mit dem .deb-System von Debian einverstanden. Die Leute, die z.B. von .exe-Dateien gewohnt sind, fühlen sich bestimmt in ihrer Freiheit eingeschränkt, weil es so etwas bei Debian nicht gibt.

Im Ernst, Debian sollte sich für EIN init-System entscheiden. Das wäre dann wohl systemd. Wer etwas anderes will, wählt halt eine entsprechende Distri. Ist doch eigentlich ganz einfach. Dann kann man sich dieses ganze rumgerante sparen. :roll:
Empfinde ich auch als Sinnfrei, weil hätte Debian sich nicht für Systemd entschieden hätte man sich diese " ... rumgerante sparen ... " auch sparen können.

Ergänzend dazu, ich denke die Entwickler von LXDE sind nicht auf den Kopf gefallen und ich glaube Ihre Programmierung Wissen sehr hoch ist, dann stellt sich die Frage warum sie nicht auf gtk-3 umgestellt haben, oder andere Apps Entwickler, wie die von Audacious, die beide auf das Qt Toolkitt umgestiegen sind?

Haben alle diese Entwickler die Ansicht von Sinnfreie Freiheiten ( ...exe, ...dmg )?

Grundsätze sollte man schon nicht untereinander vermischen.
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

wanne
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Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von wanne » 20.11.2019 13:16:22

Ich frage mich nur, warum Devuan und die Paar Nischen- Distros dann nicht aufblühen.
Wie gesagt: Es ist umgekehrt. Seit Systemd ist Debian die Niesche. Android und Gentoo blühen überall abseits des Serverbereiches, wo RH halt dominant ist und gemacht wird, was die machen.
War von 5 Jahren Debian auf eingebetteten Systemen üblich läuft da jetzt überall Gentoo oder Android.
willy4711: Du weißt schon, was das Motto von Debian ist?
Ernsthafte Frage!


Für jedes Softwarekomponente eine eigene Distro ist Resourcenverschwendung. Ich hab doch auch keine eigene Distro für Chrome oder KDE – Oder eigentlich schon. Sinnvoll ist es trotzdem nicht.
3 große init systeme (System V, Systemd, OpenRC), 6 große Desktop Umgebungen (KDE, Gnome, LXDE, XFCE, Mate, Cinnamon), 3 große Browser (FF, Chrome, Vivaldi), 5 Paketmanager (yum, dnf, apt, aptitude, urpmi), 3 große Multimediaframeworks (gstreaner, VLC, ffmeg), 5 große crypto libs (NaCL, OpenSSL, GnuTLS, NSS, Libgcrypt), 3 große Sound-Server (Jack, pulseaudio, alsa), 3 Große Kernels (Linux, BSD, Hurd). 10 CPU-Architekturen...

Für jede dieser Komponenten gibt eine Menge Distributionen, die sich explizit auf jeweils eine der Alternativen Festlegen. Denn Cryptolibrarys, audiosysteme oder Desktopumgebungen sind weit tiefer in Anwendungen verzahnt als das init-System. Als die DEs neu waren meinte jede Distribution sich für eine entscheiden zu müssen. Das selbe galt für Paketverwaltungssysteme und Sound-Server.
Mandriva wurde explizit als KDE-Distribution gestartet, weil RH das nicht supporten wollte. Arch als explizite i686-Distribution, weil es da keine gab, Mint als MATE/Cinnamon-Distro, weil es das in Ubuntu nicht gab. Schon ChromeOSes Name hört man was da wohl im Vordergrund stand.
Man kann daraus folgen, dass man 364500 Distributionen braucht damit jeder seine Lieblingskombination benutzen kann.
Oder man denkt halt darüber nach, dass es total dämliche Ressourcenverschwendung ist, für jede Kombination von Komponenten eine eigene Distribution zu bauen und stellt sowas wie Gentoo, Debian oder Mageia hin, dass einfach dem Nutzer überlässt beliebig zu kombinieren was ihm passt.
Wie gesagt: ist nicht das erste mal, dass Distributionen meinen, unbedingt auf ein Pferd setzen zu müssen. Im allgemeinen verschwinden die, die das machen nach der 2. oder 3. solchen Entscheidung in die Bedeutungslosigkeit, weil man 9/10 mit einer dieser Entscheidungen verscheucht hat.
Ich würde wetten in 10 Jahren unterstützt jede größere Distro alle größenren init-Systeme wie sie das heute mit den DEs machen.
ch wäre dafür, neben .deb auch noch . rpm und .exe bei Debian einzuführen. Denn nicht jeder ist mit dem .deb-System von Debian einverstanden. Die Leute, die z.B. von .exe-Dateien gewohnt sind, fühlen sich bestimmt in ihrer Freiheit eingeschränkt, weil es so etwas bei Debian nicht gibt.
Mein Debian kann diverse exe-Dateien ausführen. Dafür gibt es das Paket Debianmono-runtime. Daneben unterstützt Debian auch noch AppImage, Flatpak und Snap. Nicht im Geringsten eine Monokultur. Nur RPMs hat noch niemand eingebaut bekommen. Dafür gibt es mit Debianalien einen Konverter zu deb. Ich bin mir sicher wenn du ein passendes Paket ohne Bugs submitest und Maintainst, wird auch ein Installer für RPMs in Debian aufgenommen. So wie über Jahre aptitude in Mandriva verfügbar war, weil es da halt jemand gab der sich die Mühe gemacht hat.
Es ist ein gewaltiger unterschied, ob es etwas nicht gibt, weil es niemand Maintained oder ob es massenhaft Leute gibt, die das Maintainen würden, aber Debian es trotzdem nicht haben will. Das gibt es sonst nur für unfreie Software. Die kommt dann in non-free.
Ich wende mich dagegen, innerhalb einer Distro verschiedene Init Systeme zu erlauben, da ich fest der Meinung bin, das dass die Kapazitäten
übersteigen würde, Chaos erzeugt und am Ende zur Spaltung führt, wenn sie nicht schon da ist.
Und ich wende mich ausrücklich dagegen wengen so einen Pfurz wie einem Initsystem alle Distros nochmal neu zu bauen. Das ist Kapazitätsverschwendung.
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Radfahrer

Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von Radfahrer » 20.11.2019 13:17:48

Revod hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 12:59:57
Empfinde ich auch als Sinnfrei, weil hätte Debian sich nicht für Systemd entschieden hätte man sich diese " ... rumgerante sparen ... " auch sparen können.
Tja, willkommen im Leben! Dinge ändern sich. Aber für manche war wohl schon die Entscheidung, die Bäume zu verlassen ein Schritt in die falsche Richtung. Hätte man sich auch sparen können. :mrgreen:

wanne
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Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von wanne » 20.11.2019 13:24:08

Radfahrer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 13:17:48
Tja, willkommen im Leben! Dinge ändern sich. Aber für manche war wohl schon die Entscheidung, die Bäume zu verlassen ein Schritt in die falsche Richtung.
Sagen wir eher so: Die Entscheidung auf rausgehen vollständig zu verzichten, weil wir ja jetzt Häuser haben, wäre reichlich dämlich gewesen.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

wanne
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Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von wanne » 20.11.2019 13:38:15

Und wie gesagt. systemd-udevd ist ist genau so wenig "Fortschritt" wie die Abholzung des Regenwaldes oder der Ölteppich von new-Horizon oder der CO₂-Ausstoß von nem Kohlekraftwerk.
Es ist irgend ein buggy Schrott der halt überall hinkommt weil er in ungeschickter weise an das init-System gebundelt ist. Das selbe gilt für systemd-logind und Gnome. Keiner würde das freiwillig nehmen. Gnome drückt den Schrott halt durch.
Über das journal kann man geteilter Meinung sein. Jeder der im HPC umfeld arbeitet weiß, dass es für sowas einfach nicht geeignet ist, weil ihm die passende Performance fehlt. Etwa die Hälfte der Beschwerden über systemd sind Probleme mit journald dass Systemd da halt unnötigerweise reingebundelt hat, um sich die Arbeit einfacher zu machen.
Ist ja nicht so dass es nicht so dass es da keine patches gäbe systemd ohne journald zu betreiben. Systemd weigert sich nur konsequent das einzubauen und baut so schnell am Code rum, dass keiner Chancen hat kompatibel zu neueren Systemd-Versionen zu bleiben.
Das hat Pöttering ausdrücklich auch so gesagt: Ihr könnt gerne alternativen zu journald schreiben. Wir werden nur so schnell die APIs ändern, dass es abseits von HedHat niemand geben wird, der die Ressourcen hat, da schnell genug mit zu springen.
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debianoli
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Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von debianoli » 20.11.2019 13:49:42

wanne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 13:38:15
Das hat Pöttering ausdrücklich auch so gesagt: Ihr könnt gerne alternativen zu journald schreiben. Wir werden nur so schnell die APIs ändern, dass es abseits von HedHat niemand geben wird, der die Ressourcen hat, da schnell genug mit zu springen.
Hat der das echt geschrieben? Wieso? Verletzte Eitelkeit? Oder regt es ihn auf, dass man ihn immer recht heftig angeht?

Schließlich stammt zB auch pulseaudio von Pöttering, das viel zu früh in einige Distris rutschte und dort nur Ärger machte. Die Schuld hat man aber immer pulseaudio gegeben.

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OrangeJuice
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Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von OrangeJuice » 20.11.2019 14:30:36


willy4711

Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von willy4711 » 20.11.2019 15:44:13

.
wanne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 13:38:15
Und wie gesagt. systemd-udevd ist ist genau so wenig "Fortschritt" wie die Abholzung des Regenwaldes oder der Ölteppich von new-Horizon oder der CO₂-Ausstoß von nem Kohlekraftwerk.
Es ist irgend ein buggy Schrott der halt überall hinkommt weil er in ungeschickter weise an das init-System gebundelt ist. Das selbe gilt für systemd-logind und Gnome. Keiner würde das freiwillig nehmen. Gnome drückt den Schrott halt durch.
Keiner muss Gnome nehmen. Jede Distro bietet mehrere DE's an. Trotzdem ist es meines Wissens nach das weit verbreitetste DE.
Viele sagen (auch hier im Forum: Es funktioniert einfach)
Na dann meine Hochachtung, dass du dich immer noch für Debian hergibst. Wenn das meine Meinung wäre, wäre ich nicht mehr dabei.

Naja der Schrott wird ja immerhin in Großrechenzentren eingesetzt (Stichwort OpenStack)
was Wunder, dass die Weltwirtschaft noch funktioniert.

Was nun die DE's oder gar irgendwelche Browser mit Systemd zu tun haben sollen, entzieht sich meiner Vorstellung.
Ich sehe in keinem DE , das von Systemd irgendetwas außer übergeordneten Systemdiensten gestartet wird, die für jedes DE zur Verfügung stehen.

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Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von wanne » 20.11.2019 15:47:40

debianoli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 13:49:42
Die Schuld hat man aber immer pulseaudio gegeben.
Und hat es IMHO auch gehabt.
Aus zwei Gründen:
a) Am 20.10.2011: Setzte es die Versionsnummer von 0.x auf 1.0. Das war viel zu früh.
b) Pulseaudio gab sich von Anfang an als ALSA aus. Unterstützte aber bei weitem nicht alle Funktionen.
Gleiches Problem mit Systemd und der crypttab: Systemd interpretiert die crypttab ohne alle der dortigen Optionen alle zu unterstützen, die der ursprüngliche bash Parser konnte.
Warum hat man dem Ding nicht einfach ein eigenes config file geben können? Dann hätte ich selbst entscheiden können ob ich das Systemd machen lasse oder weiter den bash Parser nehme. In demfall ist es harmlos. Den parser konnte ich problemlos auf einen neuen Namen patchen. Mit dem riesenprojekt systemd hast du keinen bock jedes mal selber neu zu compilieren.
Das sind diese mit Absicht verursachten Inkompatibilitäten mit denen alle Pötteringprojekte aufwarten: Pulseaudio versucht explizit zu verhindern, dass Anwendungen ALSA parallel verwenden können. Da konnte ich das noch verstehen. Gab zu viel Zeug, dass da Schmu getrieben hat.
Aber in Sachen crypttab, elogind, PID 1, journald... Überall sind sehr explizit Checks eingebaut, dass keine "Konkurrenzsoftware" parallel laufen kann.
Um Nochmal zum letzten zu kommen: Systemd logged nur nach journald. Entsprechend hat z.B. Uselessd versucht eine alternative mit gleicher API zu bauen. Genau n dem zusammenhang erwähnte Pöttering dann, dass er die API so oft ändert, dass das nicht funktionieren wird. Das Projekt starb dann auch wenige Monate später. Stattdessen leiteten die meisten dann die Logmessages einfach durch und hängten sich sozusagen hinter journald. Was die meisten aber nicht die Performanceprobleme behebt. Kurz später fing journald einfach an log-Messages zu schlucken und nur noch intern abrufbar zu machen.
Ob mit Absicht oder weil es ihn nicht Schert. Das hat in all seinen Projekten Konzept. Statt mit anderen Programmen zusammen zu arbeiten schreibt er lieber eigene neue und ist dann ausdrücklich nur mit denen kompatibel.
Ich fand diese Meldung etwas eigenartig: Systemd: Lennart Poettering möchte das Home-Verzeichnis modernisieren
So ganz eigenartig finde ich das nicht.
Ubuntu bietet für den User verschlüsselte Verzeichtnisse schon lange an. Knoppix konnte $HOME auf automatisch erkannten Disketten speichern und NFS als /home gibt es nicht erst seit Linux sondern sogar schon in System V. – Nur halt dank overlay und bind-mounts so, dass man auch drauf verzichten kannst, wenn man es nicht braucht.
Ich wette Systemd-Homed das wieder inkompatibel zu Alternativsystemen und die fluchen werden, die seit 20 Jahren problemlos $HOME-Ordner auf Netzlaufwerken liegen haben und das unter umständen machen, denen Systemd-Homed die ersten paar Jahre erstmal nicht gewachsen ist.
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Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von wanne » 20.11.2019 15:49:41

Naja der Schrott wird ja immerhin in Großrechenzentren eingesetzt (Stichwort OpenStack)
Zufällig ist ist es mein Job so ein Ding zu betreiben. Und hier fluchen alle über Systemd und vor allem journald. Grund genug von RH abzuspringen ist es (noch) nicht. Gibt halt zu viel andere Software, die da gut läuft.

Debian oder Redhat werden genau wegen ihrer Universalität eingesetzt man hat da über Jahre auf die eigenen Zwecke angepasst und schmeißt das nicht kurz mal über den Haufen.
In den VMs sieht man aber btw. mittlerweile ziemlich oft Alpine. Vor ein paar Jahren gabs bei Nutzern fast ausschließlich CentOS, Debian und SUSE.
Die die neu anfangen, tun sich das oft nicht mehr an.
Aber am Ende baut niemand mal kurz eine Distro mit 50000 Paketen auf. Wenn es da ein paar wegen dem init-System killt sind das halt immer noch bei weitem mehr als jeder Newcommer.
Aber je mehr Sachen Systemd killt um so mehr werden irgend wann auf andere Distros ausweichen, weil sie da besser bedient sind. Und desto mehr leute werden dann halt da Pakete Maintainen.
Am Ende bleibt aber Debian die Distro, die ihrem Motto – trotz Systemd – am besten gerecht wird. (Und ich bitte dich nochmal auf der Webseite nachzugucken was das Motto von debian ist. Und wer da offensichtlich die falsche Distro gewählt hat.)

Wie oben schon angemerkt es gibt teile die das arbeiten deutlich stärker beeinflussen wie das init-System und da bietet Debian halt noch immer am meisten Auswahl.
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JTH
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Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von JTH » 20.11.2019 16:03:32

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 15:44:13
[…] das von Systemd irgendetwas außer übergeordneten Systemdiensten gestartet wird, die für jedes DE zur Verfügung stehen.
Du wirst dich wundern, da sind doch einige Benutzerdienste (und Targets u.a.), die z.B. hier beim Gnome-Login fast alle gestartet werden – für den/als der Benutzer:

Code: Alles auswählen

$ systemctl --user list-unit-files
[…]
111 unit files listed.
Manchmal bekannt als Just (another) Terminal Hacker.

willy4711

Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von willy4711 » 20.11.2019 16:29:19

wanne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 15:49:41
Zufällig ist ist es mein Job so ein Ding zu betreiben. Und hier fluchen alle über Systemd und vor allem journald. Grund genug von RH abzuspringen ist es (noch) nicht. Gibt halt zu viel andere Software, die da gut läuft.
Aber es Läuft ? Was läuft ist doch erstmal kein Schrott. Das das eine Umstellung ist und war glaube ich gerne. Und Fluchen gehört nun mal zum Handwerk.
Zum Journal kann ich nichts sagen, da ich an einem Mini - Home Netzwerk sitze und es da als wirklichen Fortschritt gegenüber rsyslog und seinen
x- log- Dateien betrachte.

Ich weiss trotzdem nicht, wo das eigentliche Problem liegt. Bis vor kurzem gab es auch nur ein Init System. Da hat sich über die "Vergewaltigung"
keiner beschwert. Jeder hat halt vor sich hin gebastelt was dann von Distro zu Distro verschieden aussah. Das zu vereinheitlichen, finde ich einen
großen Fortschritt. Spielraum gibt es ja wohl trotzdem genügend, innerhalb von Systemd und seinen Units usw.

Auch deine Kritik an PulseAudio kann ich nicht teilen. Zu früh eingesetzt - das mag sein. Ich kann mich aber noch sehr gut an das Audio- Chaos in KDE4
erinnern. Wehe dem, der mehr als 1 Soundkarte in seinem Rechner hatte. War für mich der Grund, einen USB- DAC anzuschaffen.
Bis auf die Browser kann ich in jeder halbwegs soliden Anwendung wählen, ob Geräusche direkt via Alsa ausgegeben werden sollen oder erst durch PA
geleitet werden. Inzwischen funktioniert das Umschalten von PA auf alsa direkt fast ohne Verzögerung störungsfrei. Ich kann da keinerlei Bevormundung sehen. Wenn das z.B. in Firefox nur noch mit Tricks geht, ist das doch nicht die Schuld von Systemd und PA. Auf der anderen Seite ist es
bei Internet- Gedudele auch vollkommen Egal, da da eh nichts über 48 kHz rüberkommt. Dann gibt es noch ein paar Puristen, die sich standhaft weigern,
auch nur daran zu denken, PA zu installieren, und sich dann beschweren, in ihrer "Freiheit" eingeschränkt zu sein. Kann ich nicht verstehen.

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Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von Meillo » 20.11.2019 16:37:40

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 16:29:19
Bis vor kurzem gab es auch nur ein Init System.
Was ist mit Debianfile-rc?

Oder Debianupstart?


Ich weiss trotzdem nicht, wo das eigentliche Problem liegt.
Ich finde es etwas schwierig (um nicht zu sagen kindlich), zu behaupten die Loesung zu kennen, wenn es dir am Verstaendnis der Situation fehlt.
Use ed once in a while!

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Re: Systemd, ein Rant

Beitrag von KBDCALLS » 20.11.2019 16:59:37

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.11.2019 16:37:40
Bis vor kurzem gab es auch nur ein Init System.


Was ist mit Debianfile-rc?

Oder Debianupstart?
upstart war doch soein Eigengewächs von Canonical/Ubuntu. Wie die dann kein Bock mehr hatten ist das ganz schnell in der Versenkung verschwunden.
Was haben Windows und ein Uboot gemeinsam?
Kaum macht man ein Fenster auf, gehen die Probleme los.

EDV ist die Abkürzung für: Ende der Vernunft

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