RSS sei tot

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geier22

Re: RSS sei tot

Beitrag von geier22 » 30.07.2018 22:51:52

ingo2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
30.07.2018 21:28:51
Noch ein Kolleteralschaden der tollen "Rationalisierung" von Firefox:
drer DNSSEC/TLSA Validator https://www.dnssec-validator.cz/
Für mich ein tolles AddOn zur Anzeige des Status im Browser für meinen eigenen "unbound".
Aussage der Entwickler:
Ist das nicht Ersatz ?
https://addons.mozilla.org/de/firefox/a ... src=search
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ingo2
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Re: RSS sei tot

Beitrag von ingo2 » 31.07.2018 11:14:21

geier22 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
30.07.2018 22:51:52
Ist das nicht Ersatz ?
https://addons.mozilla.org/de/firefox/a ... src=search
Vom technischen Standpunkt und der Sicherheit -ja, aber ...
Please note, for the most privacy-inclined users, that it uses Cloudflare's 1.1.1.1 (by default) or Google Public DNS web services to perform DNS queries. So your browsing history will, in a way, be transmitted to Cloudflare or Google.
Es gibt nämlich IIRC nur die 2 offenen DNS-Server, die DoH unterstützen. Was glaubst du, warum Google die Einführung von DoH so puscht, daß es außergewöhnlich schnell zum Internetstandfard wird?
Ich sage nur: "Wer das DNS kontrolliert, kontrolliert das Internet".

BenutzerGa4gooPh

Re: RSS sei tot

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 31.07.2018 16:02:04

Ich befürchte so:
DNS over HTTPS wird von Mozilla und einigen Voreiligen (Cloudflare, 8.8.8.8) ohne allgemeine Standardisierung realisiert. In Mozilla bestimmt mit vielen Umständen und wenig dokumentiert (about:config ohne nähere Ausführungen zur Einstellung vs. GUI-Einstellungen) abschaltbar. (Wer hat schon mal FF vollständig "entgooglet"?)

Aber: In Android-Smartphones, Chrome/Chromium und (Linux-) Forks nicht oder noch schwieriger. Eine wie bisher in der Firewall gehandhabte zwangsweise DNS-Umleitung auf lokalen DNS-Server oder Sperre von 8.8.8.8 & Co. bei Bekanntgabe des eigenen, lokalen DNS-Servers per DHCP (8.8.8.8 wird paar mal probiert, aber Rückfall auf den per DHCP angegebenen Server funktioniert) ist dann nicht mehr so einfach möglich. Wer kann htttps ohne man in the middle / deep packet inspection auswerten, kontrollieren, umleiten?

DNS over TLS (andere Ports als ausgerechnet https/443) wäre eine wohl von Google und Mozilla ungewollte Alternative. Wenn Mozilla kein Alleinstellungsmerkmal vs. Chrome/Chromium hat, schafft sich Mozilla nicht selber ab - sondern beruht auf alten Gerüchten bezüglich Privatsphäre. Ich erinnere nur an "Safe Browsing" - und alles wackelt zu Googles 1e100.net - ohne konkreten Hinweis am entsprechenden FF-Haken: https://www.pcmech.com/article/the-myst ... 1e100-net/
Mozillas Problem: FF funktioniert wohl nicht ganz so gut und flott wie Chrome. Irgendwie gut so!

Jedenfalls sind Admins (pihole, unbound mit dnssec) wohl angearscht. Und alternative, öffentliche DNS-Server-Bertreiber wie CCC und Digitalcourage. Der Masse der User lässt sich leicht ein zensierender DNS vor die Nase setzen. Zensursula hat's nicht geschafft, Google und Mozilla und Chip schaffen das. Geht ja um unsere lieben Kinder und unseren liebgewonnen Terrorismus.

Sorry für Schwarzseherei - zumindest für die Masse der Browser-User. Was hat DNS im (Mozilla-) Browser zu suchen? Für Netzwerk einschl. DNS ist doch das Betriebssystem einschl. unseres allseits geliebten systemd zuständig. Oder? :wink: :mrgreen:

mein Tipp: Wann kauft Google Cloudflare auf? Wenn es in wichtigen Browsern etabliert ist.
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 31.07.2018 16:33:30, insgesamt 1-mal geändert.

struppi
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Re: RSS sei tot

Beitrag von struppi » 31.07.2018 16:24:11

Das Problem ist doch, dass etlich Menschen Firefox total gut fanden und einst dafür gesorgt haben, dass ein Firefox sich immer mehr verbreitet hat. Dieses Menschen sind technisch interessiert und waren begeistert von dem AddOn System und den vielen Konfigurationsmöglichkeiten die Firefox geboten hat. Ich habe im Laufe der Jahre einige Menschen davon überzeugt, statt dem IE Firefox zu benutzen. Auch wenn er zwischenzeitlich immer mal wieder massive Speicherproblem hatte und natürlich der 08/15 Nutzer nicht alles nutzt.

Aber das Nichtnutzen von AddOns ist kein Argument für Firefox. Letztlich hat Chrome es vorgemacht. Es gibt viele Leute die einfach nur einen Browser benutzen wollen - dagegen gibt es auch überhaupt nichts zu sagen. Einige von denen die ich zum Firefox geführt habe sind jetzt bei Chrome resp. Chromium. Auch gut, ich will niemanden zu etwas zwingen.

Das Problem ist das die, die jetzt noch bei Firefox geblieben sind, sind die Nutzer die desse Vorteil oder Unterschied zu schätzen wussten. In den letzten Jahren hat Mozilla alles getan, um diesesn Vorteil abzubauen und hat währendessen kontinuierlich Nutzer verloren (schön zu sehen auf https://www.browser-statistik.de/marktanteile/ Höchstand 2009:55,9% - 2018:13,0%).

Das ist traurig. Ich bin begeisterter Netscape 3.01 Gold gewesen und seitdem Mozillanutzer (mit einer kleinen Pause, wo der 4.7 gar nicht mehr nutzbar war). Ich fühle mich von einer Horde Hipster vertrieben, die daraus ein Lifestyleprodukt machen wollten. Die gleiche Entwicklung wie bei Gnome. Das sind Menschen, die sich Appleprodukte kaufen sollten und Menschen denen de Technik wichtiger als das Aussehen ist, mit ihren Missionierungen verschonen.

[update: Punkt u. Komma sind meine Feinde]
Zuletzt geändert von struppi am 01.08.2018 07:43:02, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: RSS sei tot

Beitrag von ingo2 » 31.07.2018 21:07:13

struppi hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.07.2018 16:24:11
.....
Das ist traurig, ich bin begeistertet Netscape 3.01 Gold gewesen und seitdem Mozillanutzer (mit einer kleinen Pause, wo der 4.7 gar nicht mehr nutzbar war). Ich fühle mich von einer Horde Hipster vertrieben die daraus ein Lifestyleprodukt machen wollten. Die gleiche Entwicklung wie bei Gnome. Das sind Menschen die sich Appleprodukte kaufen sollten und Menschen denen de Technik wichtiger als das Aussehen mit ihren Missionierungen verschonen.
Ja, da kann ich nur beipflichten.
Noch leicht off topic: in der letzten c't H.16/2018 gibt's einen interessanten und ausführlichen Artikel über "x2go" (ist ab Buster in den Repos) mit tollen Remote-Fähigkeiten. Da wird am Schluß gleich darauf hingewiesen, dass solche "möchte gern Lifestyle- und Design-Monster" wie Gnome3 und Firefox darüber unbenutzbar sind. Als Alternative wird Mate, XFCE und PaleMoon genannt. Ob diese Entwicklung/Trend von den Hardware-Herstellern gesponsert wird, damit die ihre GByte und GHz verkaufen können???

Korodny
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Re: RSS sei tot

Beitrag von Korodny » 02.08.2018 16:51:01

struppi hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.07.2018 16:24:11
Das Problem ist das die, die jetzt noch bei Firefox geblieben sind, sind die Nutzer die desse Vorteil oder Unterschied zu schätzen wussten.
Laut Mozilla hat den eigenen Telemetrie-Daten zufolge auch vor zwei Jahren nur ein verschwindend kleiner Bruchteil der Nutzer (an die genauen Zahlen kann ich mich nicht erinnern) überhaupt AddOns installiert. Man könnte jetzt noch argumentieren, dass nur technisch weniger versierte - d.h. nicht so sehr an Privatsphäre interessierte - Nutzer die Übertragung von Telemetrie-Daten aktiviert haben, aber seriöse Argumentation sieht anders aus.
Ich fühle mich von einer Horde Hipster vertrieben, die daraus ein Lifestyleprodukt machen wollten.
Mozilla hat für die Entfernung des alten AddOn-Systems absolut nachvollziehbare, technische Gründe ins Feld geführt. Man kann anderer Meinung sein oder wie ich die Art der Umstellung kritisieren - aber von "Hipstern" und "Lifestyleprodukten" zu sprechen ist wenig zielführende Hysterie.

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Re: RSS sei tot

Beitrag von struppi » 08.08.2018 08:53:55

Korodny hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
02.08.2018 16:51:01
struppi hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.07.2018 16:24:11
Das Problem ist das die, die jetzt noch bei Firefox geblieben sind, sind die Nutzer die desse Vorteil oder Unterschied zu schätzen wussten.
Laut Mozilla hat den eigenen Telemetrie-Daten zufolge auch vor zwei Jahren nur ein verschwindend kleiner Bruchteil der Nutzer (an die genauen Zahlen kann ich mich nicht erinnern) überhaupt AddOns installiert. Man könnte jetzt noch argumentieren, dass nur technisch weniger versierte - d.h. nicht so sehr an Privatsphäre interessierte - Nutzer die Übertragung von Telemetrie-Daten aktiviert haben, aber seriöse Argumentation sieht anders aus.
OK, dann zeig mir die Nutzerzahlen von Firefox! Die sinken seit Jahren.

Weiße, auf der einen Seite wird ständig mit diesem Scheiß Marketingargumenten (wer dort mal tätig war, weiss es zählen nur "Telemetrie"-daten, mit denen werden nahezu alle Projekte gegenüber den zahlenden Kunden begründet) versucht den Leuten ein zu reden, dass etwas gutes nicht genutzt wird. Aber Tatsache ist, die Leute wandern ab.

Meine "unseriöse" Theorie ist: das genau die, Leute die Firefox gross gemacht haben durch solche Sachen vertrieben werden. Das sowas keiner von Mozilla untersuchen würde liegt auf der Hand, es widerspricht ihrer Ideologie.

Und ja, ich weiß, dass die meisten Leute, denen ich Firefox näher gebracht habe von sich aus niemals ein AddOn installieren würden. Trotzdem ist es merkwürdig, dass gerade dort, wo sich Freifox noch von Chrome deutlich unterschieden hat, alles glatt gebügelt wurde. Die Mehrheit der Leute sind "google Gläubig", warum läuft Mozilla denen hinterher?
Mozilla ist gross geworden, weil es gegen Microsoft "gekämpft" hat und nicht, weil Firefox immer mehr wie der IE wurde.
Ich fühle mich von einer Horde Hipster vertrieben, die daraus ein Lifestyleprodukt machen wollten.
Mozilla hat für die Entfernung des alten AddOn-Systems absolut nachvollziehbare, technische Gründe ins Feld geführt. Man kann anderer Meinung sein oder wie ich die Art der Umstellung kritisieren - aber von "Hipstern" und "Lifestyleprodukten" zu sprechen ist wenig zielführende Hysterie.
[/quote]
Es ist mein Gefühl!

Mozilla, die so auf "emotionen" und "diversity" und dieser ganzen Begriffspalette der Wohlfühlaktivisten setzen, sollte auch auf die Gefühle der Menschen achten, die ihren Browser einst geliebt haben.

Ich fühle mich emotional von Mozilla ausgegrenzt und nicht beachtet. Ich gehöre zu den Menschen, die Firefox von anbeginn genutzt haben und lange davor schon Mozilla unterstützt und verbreitet haben. Das ist vorbei und ich sehe die sinkenden Nutzerzahlen nicht nur in den Statistiken, sondern auch im persönlichen Umfeld. Insofern kannst du das "unseriös" oder "Hysterie" nennen, es ist leider ganz einfach die Realität.

Die Reaktionen auf diese Gefühle aus dem Umfeld von Mozilla tut ihr übriges.

Da kommen Beschimpfungen, Diffamierungen und ich hatte bereits einen reichlich unfreundlichen email wechsel mit Soeren Hentzschel (einer der kritikunfähigsten Menschen, die je erleben durfte) der überwiegend aus Beleidigungen von ihm Bestand. Was ich im Kontext einer technischen Diskussion als völllig unangebracht empfinde und für mich auch ein Zeichen von Dummheit ist, wenn man es nicht schafft über Technik und unterschiedliche Standpunkte zu diskutieren ohne die andere Sichtweise ständig abzuwerten, ignorieren oder einfach nicht versteht.

Daher ist meine Unzufriedenheit über die akutelle Entwicklung mittlerweile tatsächlich einer grossen Wut gewichen und du hast den Kontext vergessen, dass Problem der "Hipsterisierung" betrifft auch andere Software, die ich gerne genutzt habe. Es gibt Software die die eigentlich toll finden, woher kommen diese Entwickler die glauben missionieren zu müssen?
Ich finde "häßliche" Software toll und freue mich über viele Einstellungsmöglichkeiten und habe kein Problem, wenn mal was nicht so funktioniert, wie ich es möchte. Aber der Weg, dass alles "schön" sein muss und möglichst "unkompliziert" sein muss, ist für mich ein Horror. Egal ob Firefox, Nautilus, Gnome, .. da passieren Dinge die mir die Freude am Computer langsam nehmen. Was für jemanden der sich für Computer seit ca. 1980 interssiert ein herber Verlust ist. Daher die "Hysterie", diese Leute nehmen mir ein Teil meines Lebens, wenn es so weiter geht.

ViNic

Re: RSS sei tot

Beitrag von ViNic » 10.08.2018 15:19:08

Du machst den Eindruck als ob du ein richtiges Hobby suchst. Lern coden :wink:

Nimm eine Sprache und arbeite dich Stück für Stück ein. Mach ein kleines Projekt. :THX:

buhtz
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Re: RSS sei tot

Beitrag von buhtz » 13.08.2018 13:59:50

Um jetzt mal das Thema wieder auf die ursprüngliche Frage zu richten:

Die von euch beschriebenen Probleme mit RSS-Anwendungen (verlorene Übersichtlichkeit bei zu vielen Feeds) und RSS-Feeds (buggy generatoren, neue IDs, ...) kenne ich auch zur Genüge. Daher entwickle ich gerade (mit leider zu wenig Zeit und Kontinuität) einen eigenen RSS-Reader "Feedybus" (basierend auf dem Python3 package feadparser).

- Bisher hatte ich noch keinen so kaputten Feed, dass der Reader ihn nicht hätte handlen können. Eine Herausforderung war es aber durchaus. Nehme hier gerne Worst-Case-Beispiele entgegen.
- Managment von umfangreichen Feeds ist mir ein großes Anliegen. Hier werde ich Filtermechanismen, keywords, priorisierungen und eine (vermutlich neue) Art von Listenanzeige implementieren.
- Natürlich alles FOSS, plattform-unabhängig (derzeitiger Fokus Linux) und am "Ende" der anvisierte Ritterschlag durch die Aufnahme ins Debian repository ;)
- Und portabel in dem Sinne, dass sich die Anwendungsdaten problemlos zwischen Maschinenen synchronisieren lassen - z.B. durch ownCloud & Co

Weiter Weg, wenig Zeit. Bin noch nicht so weit, dass ich ein offenes Repository zeigen könnte. Ich kündige dass dann aber gerne hier an.
Debian 11 & 12; Desktop-PC, Headless-NAS, Raspberry Pi 4
Teil des Upstream Betreuer Teams von Back In Time (Debianbackintime)

buhtz
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Re: RSS sei tot

Beitrag von buhtz » 14.08.2018 15:59:50

Passender Beitrag auf Heise https://heise.de/-4136678
Debian 11 & 12; Desktop-PC, Headless-NAS, Raspberry Pi 4
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