Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

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BenutzerGa4gooPh

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 01.09.2018 12:16:45

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.08.2018 22:16:12
Ich fänd's nur schick, wenn sie mich da nicht mit reinziehen. Ich will auf keine Kreissägenpartys mit "all you can saw" gehen, keine Auspuffanlage während der Fahrt inspizieren und nicht von "Big Data" zwangsbeglückt werden.
:THX:
Nun @hikaru (stellvertretend für andere :wink: ) "rupfen":
Hast du etwa was zu verbergen?
Aus meinem Bekanntenkreis:
Ich habe nichts zu verbergen. Ich freue mich, wenn ich auf dem Campingplatz bin und mir passende Restaurants angezeigt werden. (Eigene Verwandtschaft, keine Kritik an @guennid)
Oma und Opa und Tante brauchen WhatsApp. Die junge Mutti schickt immer Bilder von dem Kleinen. (Okay, für sinnvolle Texte reichen Zeit und Intelligenz nicht.)
Ich verdiene mein Geld mit Werbung/Websites. (Mitteilung aus DF. Musste mir verkneifen: Ich verdiene mein Geld damit - sagte der SS-Mann und erschoss den Juden. Rein so wegen "Argumentation".)
Ich kann meine Kinder nicht ausgrenzen, alle nutzen WA und FB. "Medienkompetenz". Es ist ja unmöglich, Kindern auch Vor- und Nachteile von Individualität und Verweigerung von "Mainstreamunsitten" als Lebenserfahrung mitzugeben. Mobbing Andersdenkender damit inbegriffen. Juden wurden nicht nur von überzeugten Nazis ausgegrenzt. Mitschüler-Mobbing erfolgt nicht nur von einem. Sonst wäre es kein Mobbing.

Quoten-Fernsehen: Spätestens dann erkennt man die Wirkung des erfassten, analysierten Mainstreams.
"Repräsentative" Demokratie nach christlich-westlichen "Werten" - wo ist der Unterschied nach einem von Massenmedien (entweder in der Hand weniger Privateigentümer oder etablierter Parteien und religiöser Organisationen einschließlich deren Großkunden) publizierten, volksverdummenden, spätestens in einer Koalition gelogenen "Wahlkampf"-Versprechen, Lügeting von sog. "Think Tanks", PR-Agenturen?
Siehe Wahlverhalten. M. E. waren junge Menschen noch nie so karrierebewusst, opportunistisch, unpolitisch. Oder genau so resigniert wie wohlhabende, schlaumeierische Rentner und Pensionäre.

Auch ich möchte nicht in den Mist anderer hineingezogen werden. Und wenn ich mich nicht hineinziehen lassen will, werde ich blöd angemacht. Aluhut, Querulantin, streitsüchtig ... Nur wegen verbreiteter Dummheit, Unwissenheit, Bequemlichkeit mal Alternativen zu recherchieren. Gibt ja nicht nur einen (Whatsapp-) Messanger (nebst SMS, Telefon, Mail mit Attachments). Predigten sinnlos, die Masse bestimmt in einer "repräsentativen Demokratie".
Das größte Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit einem durschschnittlichen Wähler.
Angeblich Winston Churchill.
Demokratie nach christlich-westlicher Implementierung bedeutet deshalb und wohl besser nicht Herrschaft des Volkes. Lebenslange Berufsabgeordnete und -Politiker sind offenbar nicht besser, Speichellecker der Industrie und eigennuetziger Interessen.
Lache nie über die Dummheit der anderen. Sie ist deine Chance.
Angeblich ebenfalls Churchill - jedenfalls kann man damit offenbar gut und lebenlang an den Hebeln der Macht bleiben, öffentliches und privates Geld für wenig Gegenleistung erhalten, Lobbies, Spezl-Wirtschaft und Monopole bilden. :wink:
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 01.09.2018 14:50:59, insgesamt 9-mal geändert.

DeletedUserReAsG

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 01.09.2018 12:20:41

und ja es ist vorhanden.
Ich gebe zu, ich sehe bei deren Paketlisten nicht durch. Ich weiß, dass es in deren Stable nicht enthalten ist, und dass es überdies in der banned.txt ist. Ich finde keine konkrete, umfassende Paketliste von deren derzeitigen Testing – und selbst, wenn es da drin wäre, heißt das noch immer nicht, dass es in deren nächsten Stable landen würde. Insofern: was hat distrowatch davon, solche Infos rauszuhauen?

BenutzerGa4gooPh

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 01.09.2018 12:28:06

thoerb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.08.2018 19:10:36
...
Schau mal, was es alles im Baumarkt zu kaufen gibt. Als auszubildender Schreiner musst du erst mal einen Maschinenlehrgang machen, um an einer Kreissäge oder Tischfräse arbeiten zu dürfen. Wie oft habe ich schon Leute ohne Spaltkeil schneiden sehen. Das geht schon mal eine Zeit lang ganz gut...
Ist zwar OT:
In DDR-Zeiten wurden Kreissägen oft selbst gebaut, Spaltkeil (?) oder Schutz aus Blech deckte das Blatt oben ab. Somit konnte man auch "auf Zweimal" dickes Holz (Rundholz, Balken) sägen.
Heute erhältlich: Blech + dicker Schutz, aus Plastik, nur Bretter (etwa 4 cm) passen drunter: Um dickeres Holz (Feuerholz, verwundene Äste) zu sägen, muss das Plastik abgenommen werden. Leicht möglich. Das verbleibende Blech überdeckt das Sägeblatz kaum, jedenfalls nicht oben. Außerdem ist der Plastikschutz so primitiv hergestellt, dass er nicht lange halten kann bzw. soll. GS- und weitere Schlangenöl-Kennzeichen vorhanden - nebst einer EU-Bedienungsanleitung, die so lang ist, dass niemand das Wichtige liest.
(Zum Vergleich habe ich noch alte Gebrauchsanweisungen von Nähmaschine, mechanischer 4-Spezies-Rechenmaschine, Fernglas, analoger Spiegelreflex-Kamera. Irgendwie scheinen jüngere Nutzer trotz oder wegen neuerer Schulbildung zu verblöden. Oder die EU-Buerokratie.)

Meinen Mann habe ich beim Sägen von dickem Holz ohne Schutz beobachtet - und auch mal selber gesägt. Ich werde das verbliebene Blech ohne primitiver Plastikabdeckung ("Spaltkeil"?) vom Dorf-Schmied "anschweisserisch" verlängern lassen, so dass ohne Plastikschutz das Sägeblatt oben abdeckt und dickes Holz trotzdem "auf Zweimal" gesägt werden kann. Manchmal frage ich mich, was sich Jungkonstrukteure oder EU-Richtlinier vs. Ingenieuren und praktisch wirkenden Handwerkern (DDR-Schlossern) so denken.

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von RobertDebiannutzer » 01.09.2018 14:09:05

Selbst wenn systemd für Devuan verfügbar wäre - zu welcher Erkenntnis würde das führen?
So wie ich es verstehe, ist Devuan keine Distribution im klassischen Sinne. Alle Pakete werden von Debian unverändert übernommen, lediglich die Pakete, die aufgrund systemd-Abhängigkeit verändert werden müssen, werden eben verändert oder durch Alternativen ausgetauscht.
Devuan wirbt mit "init freedom". Demnach wäre es gar nicht mal abwegig, auch systemd als ein "init-System"* unter vielen anzubieten, denn es ist ja aufgrund der Übernahme der Debian-Pakete sowieso da. Es kommt für Devuan ja nur darauf an, Abhängigkeiten zu entfernen, die systemd erzwingen.

*hier sei mal auf Differenzierung verzichtet

thoerb
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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von thoerb » 01.09.2018 15:31:19

OT:
Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
01.09.2018 12:28:06
Meinen Mann habe ich beim Sägen von dickem Holz ohne Schutz beobachtet - und auch mal selber gesägt. Ich werde das verbliebene Blech ohne primitiver Plastikabdeckung ("Spaltkeil"?) vom Dorf-Schmied "anschweisserisch" verlängern lassen, so dass ohne Plastikschutz das Sägeblatt oben abdeckt und dickes Holz trotzdem "auf Zweimal" gesägt werden kann. Manchmal frage ich mich, was sich Jungkonstrukteure oder EU-Richtlinier vs. Ingenieuren und praktisch wirkenden Handwerkern (DDR-Schlossern) so denken.
Die Abdeckung über dem Sägeblatt verhindert eigentlich nur, dass man nicht so viele Späne ins Gesicht bekommt, aber man sollte auch auf jeden Fall eine Schutzbrille tragen. Der Spaltkeil ist wichtig! Der Spaltkeil verhindert, dass Holz mit Spannungen (z.B. drehwüchsiges Holz) sich hinter dem Sägeblatt im Schnitt zusammenzieht. Das hätte zur Folge, dass sich das Werkstück im Sägeblatt verklemmt und dir dann um die Ohren fliegt. Ich kann mir gut vorstellen, dass das nicht jeder weiß, der damit arbeitet.

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 01.09.2018 16:13:20

thoerb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
01.09.2018 15:31:19
Die Abdeckung über dem Sägeblatt verhindert eigentlich nur, dass man nicht so viele Späne ins Gesicht bekommt ...
Und eigene Finger. :wink: Oben ist das Blatt ohne Schutz offen, frei, Zähne durch schnelle Drehung dem Auge "verschwunden". Okay, das mit der Verklemmumung habe ich verstanden. Nach deiner Erklärung müsste der Spaltkeil gleichzeitig Halter vom Schutz sein. Und das Teil bleibt ohne Schutz immer vorhanden. Glaube nicht, dass das ein Laie entfernt. Also ich werde demzufolge den Spaltkeil in vorhandener Blechstärke über das Blatt anstelle des Schutzes verlängern lassen. Damit ist dickes Holz sägbar und Fingerschutz gewährleistet. Den breiten Schutz hat wohl jeder schon oft entfernt - spätestens nach Defekt dauerhaft.

Bildbeispiel: https://www.westfalia.de/shops/werkzeug ... litten.htm
Absaugrohr und -stutzen bei Hobbykreissägen sind auch ein (EU?) Witz. Kein Heimwerker hat eine Absaugung in seinem Hobbyraum oder nimmt den einzig vorhandenen Klein-Staubsauger (5 Liter?). Dann im Freien sägen, eventuell Schutzbrille. Ohne Absaugung funktioniert das Geraffel übrigens nicht, selber getestet, entfernt, neuwertig entsorgt.

Möchte wirklich wissen, wer diese Unfallquellen geplant (Hersteller gezwungen) hat. Idiotischer Schutz weil unpraktikabel und deshalb meist entfernt, dazu leicht entfernbar, minderwertige Qualität, Defekt bei Verklemmen - und dann bleibt das Blatt prinzipiell oben offen. Und mehrere Staubsauger sind sinnlos - wenn Mann im Garten sägt. Meiner würde mitsamt Säge aus dem Haus fliegen lernen. :mrgreen: (Während Bauphasen mag das anders sein.)
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 01.09.2018 16:39:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von thoerb » 01.09.2018 16:37:46

Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
01.09.2018 16:13:20
Und eigene Finger. :wink:
Man sollte immer einen sicheren Abstand zum Sägeblatt einhalten. Und mit den Fingern macht man nichts in der Nähe des Sägeblattes, dafür gibt es Schiebestöcke!.

Hier kannst du dir mal anschauen, wofür so ein Spaltkeil gut ist. ;-)

https://www.youtube.com/watch?v=foL5SJZFrPc

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 01.09.2018 16:42:50

Genau. Spaltkeil über Blatt verlängert = Spaltkeil + Fingerschutz + dickes Feuerholz (Rundholz). :wink:
(Im Wikipedia-Bild ist der extra montierte Schutz wenigstens qualitativ vernünftig. Schiebestock benötigt man eher nicht für Feuerholz, nur für feine, kleine Brettlein. Und bei groben Feuerholz, Ästen fasst man weit vom Blatt entfernt - aber doch schnell mal drüber, zumal wenn man nur ab und an sägt, ein langer Ast oder Brett "unvorhersehbar" reagiert.)

Buerste
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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von Buerste » 02.09.2018 10:20:08

Und bei groben Feuerholz, Ästen...
Hier würde ich dann doch eine Kettensäge bzw. eine Wippsäge empfehlen :roll:

Ist doch wirklich interessant wie man von Win vs Linux zu Brennholz kommt :mrgreen:

ViNic

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von ViNic » 02.09.2018 21:31:39

Buerste hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
02.09.2018 10:20:08
Ist doch wirklich interessant wie man von Win vs Linux zu Brennholz kommt :mrgreen:
Ist doch ein netter Übergang von einem sinnlosem Thema, zu einem sinnvollem Thema :)

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von Meillo » 05.09.2018 10:28:21

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.08.2018 22:16:12
Von mir aus können diese Leute sich selbst alle Finger absägen und falls sie danach noch lustig sind, sich vollständig selbst zerhäckseln. Würde ich persönlich nicht so machen, hab ich aber nichts dagegen wenn das andere anders sehen.
Ich habe auch nichts dagegen, wenn sie selbst Spaß daran haben, sich in ihren Blechkisten um Bäume zu wickeln oder ihre gesamte Privatsphäre auf dem Marktplatz aushängen. Jeder wie er mag.

Ich fänd's nur schick, wenn sie mich da nicht mit reinziehen. Ich will auf keine Kreissägenpartys mit "all you can saw" gehen, keine Auspuffanlage während der Fahrt inspizieren und nicht von "Big Data" zwangsbeglückt werden.
... und du willst sicherlich auch nicht mit deinen Krankenkassenbeitraegen deren abgesaegte Finger behandeln lassen. Insofern kann es dir nicht egal sein, ob die sich ihre Finger absaegen. Auch die Umweltbelastung durch das auslaufende Oel aus den an Baeumen klebenden Autos willst du bestimmt nicht tragen muessen. Und letztlich willst du auch keine der gesellschaftlichen Veraenderungen, die solche Verhaltensweisen im groesseren Stil zwangslaeufig mit sich bringen. Dir kann das alles also nicht egal sein. Du hast schon eine starke Meinung zum Verhalten der anderen, denn der in deinem Post formulierte nette Wunsch einer eigenen, abgeschotteten Welt ist realitaetsfern.
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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von hikaru » 05.09.2018 11:18:30

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 10:28:21
Du hast schon eine starke Meinung zum Verhalten der anderen, denn der in deinem Post formulierte nette Wunsch einer eigenen, abgeschotteten Welt ist realitaetsfern.
Natürlich war das extrem vereinfacht dargestellt und mir ist völlig bewusst, dass es realitätsfern wäre, das so umsetzen zu wollen.

Worauf ich hinaus will ist, dass viele Leute IT in einem Rahmen benutzen, der jenseits ihrer eigenen Fähigkeit zur Risikobewertung liegt. Aber anstatt nun dieses Defizit bei sich abzustellen bevor sie die IT benutzen, nutzen sie sie gedankenlos "einfach so", "weil es alle machen". Oder sie tun es in dem vollen Bewusstsein, dass sie eigentlich nicht Herr der Lage sind, hoffen auf das Beste, vergesellschaften das von ihnen ausgehende Risiko und stecken den Kopf in den Sand, wenn sie auf ihr Fehlverhalten aufmerksam gemacht werden.
Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, welche Variante mir mehr missfällt.

theorb kam dann mit seinem Kreissägenvergleich, den ich insofern unpassend finde, als dass er nur das Eigenrisiko betrachtet, das für andere entstehende Risiko durch unsachgemäßen Kreissägengebrauch aber ausblendet.
Darauf zielten dann meine blumigen (und natürlich grob vereinfachenden) Ausführungen zu Kreissägen, Autos und IT ab, denn es ist mir wirklich egal, was jeder mit seinem eigenen Zeug macht, so lange er nicht andere damit belästigt.
Natürlich kann immer etwas schiefgehen, auch nach sorgfältiger Risikoabwägung. Und solche Ausnahmefälle sollte die Gesellschaft dann auch abfangen (Krankenkasse für versehentlich abgesägte Finger, Rettungsdienste für unglücklich Verunfallte, solide IT-Sicherheit falls sich doch mal jemand etwas einfängt). Dazu leiste ich gern meinen Beitrag. Aber ich finde, gerade in der IT ist dieses Gleichgewicht von Eigenverantwortung zu gesellschaftlicher Absicherung völlig aus dem Ruder gelaufen. Keiner kann mir ernsthaft erzählen, dass er eine solide Risikoabwägung bei MS, Google, Facebook oder Apple machen kann. An die dafür nötigen Daten kommt er gar nicht ran. Alle hoffen nur darauf, dass die Anbieter schon nicht zu viel Schindluder treiben. Wenn dann mal etwas an's Licht kommt, dann schreien alle kurz auf, gehen aber gleich wieder zur Tagesordnung über. Kaum einer zieht wirklich Kosequenzen, weil die meisten einfach zu bequem sind.

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von Meillo » 05.09.2018 11:32:07

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 11:18:30
Natürlich kann immer etwas schiefgehen, auch nach sorgfältiger Risikoabwägung. Und solche Ausnahmefälle sollte die Gesellschaft dann auch abfangen (Krankenkasse für versehentlich abgesägte Finger, Rettungsdienste für unglücklich Verunfallte, solide IT-Sicherheit falls sich doch mal jemand etwas einfängt). Dazu leiste ich gern meinen Beitrag. Aber ich finde, gerade in der IT ist dieses Gleichgewicht von Eigenverantwortung zu gesellschaftlicher Absicherung völlig aus dem Ruder gelaufen. Keiner kann mir ernsthaft erzählen, dass er eine solide Risikoabwägung bei MS, Google, Facebook oder Apple machen kann. An die dafür nötigen Daten kommt er gar nicht ran. Alle hoffen nur darauf, dass die Anbieter schon nicht zu viel Schindluder treiben. Wenn dann mal etwas an's Licht kommt, dann schreien alle kurz auf, gehen aber gleich wieder zur Tagesordnung über. Kaum einer zieht wirklich Kosequenzen, weil die meisten einfach zu bequem sind.
Deinen Einschaetzungen stimme ich zu.

Ein Grossteil des Problems sehe ich darin, dass die Entwicklungen zu schnell passieren. Gesellschaften und ihre Wertemodelle und die daraus resultierenden Rechtslagen brauchen Zeit um sich anzupassen. Sie kommen mit den derzeitigen Entwicklungen nicht mit. Daher ruehren einige Probleme. Bei langsamerer Entwicklung haetten wir zwar auch Uebergangszeiten, in denen die Dinge nicht recht passen, aber man kaeme zu Loesungen im gesellschaftlichen Umgang, bevor die naechsten zwei Entwicklungsstufen des Sachverhalts ueber einem hereinbrechen. Derzeit befinden wir uns aber konstant in einer Uebergangszeit, in der die Dinge nicht recht passen. Bevor man eine Sache durchgearbeitet hat, ist man schon mit zwei neuen konfrontiert.


Btw: Deine Wortschoepfung ``Kosequenzen'' finde ich niedlich! Das werde ich zukuenftig verwenden. Es macht die Welt ein bisschen freundlicher. :THX:
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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von hikaru » 05.09.2018 13:23:47

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 11:32:07
Ein Grossteil des Problems sehe ich darin, dass die Entwicklungen zu schnell passieren. Gesellschaften und ihre Wertemodelle und die daraus resultierenden Rechtslagen brauchen Zeit um sich anzupassen.
Das sehe ich auch so. Näher betrachtet komme ich dann zu einer von zwei Schlussfolgerungen, und ich weiß nicht welche zutrifft:

1. Das aktuelle, durch die Technik getriebene Entwicklungstempo ist tatsächlich historisch so außergewöhnlich, dass die gesellschaftliche Entwicklung damit nicht mithalten kann. Sie hinkt nicht nur hinterher, sondern fällt ohne Aussicht auf ein Aufholen auch immer weiter zurück. In dem Fall würde ich behaupten, wir sind schon mitten drin in der technologischen Singularität und keiner hat es gemerkt, weil die Singularität nicht in der prognostizierten Form einer gut sichtbaren Revolution kam, sondern in der unsichtbaren Form einer Evolution.

2. Das technische Entwicklungstempo mag zwar hoch sein, ist aber nicht die eigentliche Ursache für das Hinterherhinken der Gesellschaft. Das Hinterherhinken gesellschaftlicher Rahmenbedingungen hinter der Realität (technisch oder anderweitig) ist viel mehr der Normalzustand, weil die Veränderung der Gesellschaft rein reaktionär ist. Und sämtliche Bemühungen den Rückstand aufzuholen waren immer wie der Versuch des Esels, die Karotte an der Angel zu kriegen.

Auf einen grünen Zweig kommen wir mit keinem der Szenarien.

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von novalix » 05.09.2018 16:07:45

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 13:23:47
Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 11:32:07
Ein Grossteil des Problems sehe ich darin, dass die Entwicklungen zu schnell passieren. Gesellschaften und ihre Wertemodelle und die daraus resultierenden Rechtslagen brauchen Zeit um sich anzupassen.
Das sehe ich auch so. Näher betrachtet komme ich dann zu einer von zwei Schlussfolgerungen, und ich weiß nicht welche zutrifft:

1. Das aktuelle, durch die Technik getriebene Entwicklungstempo ist tatsächlich historisch so außergewöhnlich, dass die gesellschaftliche Entwicklung damit nicht mithalten kann. Sie hinkt nicht nur hinterher, sondern fällt ohne Aussicht auf ein Aufholen auch immer weiter zurück. In dem Fall würde ich behaupten, wir sind schon mitten drin in der technologischen Singularität und keiner hat es gemerkt, weil die Singularität nicht in der prognostizierten Form einer gut sichtbaren Revolution kam, sondern in der unsichtbaren Form einer Evolution.
Die Sache mit der Singularität halte ich für eine (post-)moderne Chimäre. So etwas lassen sich Leute einfallen, die zu viel fernsehen oder Internet gucken; reine Literatur.
Wenn ich auch mal Augur spielen darf, dann würde ich sagen, in Zukunft kann so einiges passieren, außer irgendeiner Singularität. Falls sie doch passieren sollte, wird sie nicht erfahrbar sein.
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 13:23:47
2. Das technische Entwicklungstempo mag zwar hoch sein, ist aber nicht die eigentliche Ursache für das Hinterherhinken der Gesellschaft. Das Hinterherhinken gesellschaftlicher Rahmenbedingungen hinter der Realität (technisch oder anderweitig) ist viel mehr der Normalzustand, weil die Veränderung der Gesellschaft rein reaktionär ist. Und sämtliche Bemühungen den Rückstand aufzuholen waren immer wie der Versuch des Esels, die Karotte an der Angel zu kriegen.
Die Sache wird möglicherweise dadurch kniffeliger, dass die Technologie tatsächlich nicht vom Himmel fällt, sondern ein Produkt ebenjener Gesellschaft ist.
Es gibt ja sogar Leute (ich), die behaupten, dass "Realität" durchaus auch ein gesellschaftliches Produkt ist, zumindest der Teil, den wir davon verstehen.
Dass der Urheber seinem Werk hinterherhinkt, muss nicht falsch sein, wird normalerweise aber eher selten unterstellt.
Im Bereich der Computertechnologie wird allerdings seit eh und je gerne mit (pseudo-)magischen Analogien gearbeitet.
Es ist ja auch nicht ganz einfach, auch nur Teilaspekte in voller Tiefe zu durchblicken.
Das ist allerdings, wenn man genau hinguckt, bei vielen Sachen so.
Wenn man bis ins Detail beschreiben wollte, was passiert und was alles mit reinspielt, wenn Du Dir eine Tasse Tee zubereitest und verköstigst, dann kommen da so viele zu erklärende Aspekte in diesen Versuchsaufbau hinein, dass die tragfähigste Erklärung letztlich die wäre, dass so etwas schlicht unmöglich ist. Eine Tasse Tee zubereiten und verköstigen. Viel zu kompliziert.
Jetzt würde wohl keiner so ohne weiteres sagen, die Gesellschaft hinke der Teestunde hinterher, obwohl da durchaus was dran sein könnte.
Sechzehn Uhr. Ich mache mir jetzt einen Kaffee.
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von hikaru » 05.09.2018 17:03:46

novalix hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 16:07:45
Wenn ich auch mal Augur spielen darf, dann würde ich sagen, in Zukunft kann so einiges passieren, außer irgendeiner Singularität.
Mutige These! Schließt du das aus der Beobachtung deiner Katze? ;)
novalix hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 16:07:45
Falls sie doch passieren sollte, wird sie nicht erfahrbar sein.
Woher wissen wir dann, dass wir nicht schon mittendrin sind?
novalix hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 16:07:45
Es gibt ja sogar Leute (ich), die behaupten, dass "Realität" durchaus auch ein gesellschaftliches Produkt ist, zumindest der Teil, den wir davon verstehen.
Warum schließt du gerade den unverstandenen Teil aus? Eben der ist doch spannend, weil sich Unverstandenes so schlecht steuern lässt.
novalix hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 16:07:45
Im Bereich der Computertechnologie wird allerdings seit eh und je gerne mit (pseudo-)magischen Analogien gearbeitet.
Das könnte als Erklärung herhalten, warum so viele Menschen Computer eher wie eine trübe Glaskugel behandeln, anstatt sich für die technische Funktionsweise zu interessieren. Oder ist es genau andersrum, und die Magie kommt aus dem mangelnden Interesse?
novalix hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 16:07:45
Es ist ja auch nicht ganz einfach, auch nur Teilaspekte in voller Tiefe zu durchblicken.
Das ist allerdings, wenn man genau hinguckt, bei vielen Sachen so.
Eben das verwundert mich ja so. Warum begreifen die Leute, dass es keine gute Idee ist, mit einem Auto durch die Gegend zu heizen, bevor sie gelernt haben es zu bedienen? Und warum ist das bei Computern so anders? An der mangelnden Komplexität von Autos wird's ja wohl nicht liegen.
novalix hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 16:07:45
Wenn man bis ins Detail beschreiben wollte, was passiert und was alles mit reinspielt, wenn Du Dir eine Tasse Tee zubereitest und verköstigst, dann kommen da so viele zu erklärende Aspekte in diesen Versuchsaufbau hinein, dass die tragfähigste Erklärung letztlich die wäre, dass so etwas schlicht unmöglich ist. Eine Tasse Tee zubereiten und verköstigen. Viel zu kompliziert.
Ich weiß was du meinst. Als ich seinerzeit im Urlaub in Marokko als Grundschulknirps der Teezeromonie im Privathaus unseres "Reiseleiters" beiwohnte, war ich äußerst verblüfft darüber, wieviel Bohei man um eine Teekanne machen kann.
Aber man könnte sich ja der Einfachheit halber erstmal auf die Punkte konzentrieren, die eine Gefahr für einen selbst oder andere darstellen. Ich hatte damals jedenfalls dankend abgelehnt, als ich gebeten wurde nachzuschenken, denn die Tradition verlangte es offenbar, den heißen Tee schwungvoll aus 1m Höhe unfallfrei in "Schnapsgläser" zu füllen. Das traute ich mir nicht zu und ließ dem etwa gleichaltrigen Sohn des Gastgebers den Vortritt. Der wusste wie es ging.

Siebzehn Uhr. Tea Time!

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von Colttt » 05.09.2018 21:25:45

tl;dr

Ich antworte mal auf den ursprünglichen Post.
Was für Windows spricht ist die perfekte Verzahnung der Software innerhalb des MS Universums. Das sucht man bei GNU vergebens, leider.
MS hat mit Exchange, dem AD und Lync schon was recht geniales am start. In Linux kann ich nicht mal eben zentral Zugriffe Steuern, Programme sperren, Start- menü anpassen, software installieren, Updates ausrollen, etc. Das gibts in Linux nunmal nicht, bzw ist das alles andere als einfach um zu setzen. Und genau das braucht man aber in Unternehmen, ich will den Mitarbeitern zentral sagen was ihr drucker, startseite und hintergrundbild ist und denem Solitaire sperren. Da hinkt Linux leider hinter her.
Debian-Nutzer :D

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ViNic

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von ViNic » 06.09.2018 07:34:51

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 17:03:46
novalix hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 16:07:45
Es ist ja auch nicht ganz einfach, auch nur Teilaspekte in voller Tiefe zu durchblicken.
Das ist allerdings, wenn man genau hinguckt, bei vielen Sachen so.
Eben das verwundert mich ja so. Warum begreifen die Leute, dass es keine gute Idee ist, mit einem Auto durch die Gegend zu heizen, bevor sie gelernt haben es zu bedienen? Und warum ist das bei Computern so anders? An der mangelnden Komplexität von Autos wird's ja wohl nicht liegen.
Weil ein Auto kein PC ist.
Weil man mit PCs keine Menschenleben, auch nicht sein eigenes (während man im PC drin sitzt), riskiert.
Weil der Schaden oft nicht so astronomisch hoch erscheint, falls etwas während der Benutzung des PCs passiert ist. Hier muss man sich oft schon etwas mühe geben. Wenn du mit dem Auto nicht geübt bist und erstmal reihenweise andere Autos angekratzt hast, oder jemanden anfährst oder überfährst, versteckst du das nicht so leicht und das man dir diesen "Fehler" verzeiht ist auch unwahrscheinlich.

Nur so mein Gedanke.

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von hikaru » 06.09.2018 09:17:56

ViNic hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.09.2018 07:34:51
Weil man mit PCs keine Menschenleben, auch nicht sein eigenes (während man im PC drin sitzt), riskiert.
Das ist kurzsichtig und außerdem falsch. [1][2] Wer die Kontrolle über seinen Rechner verliert, der kann gar nicht mehr entscheiden, für wen er eine Gefahr darstellt oder nicht.
ViNic hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.09.2018 07:34:51
Weil der Schaden oft nicht so astronomisch hoch erscheint, falls etwas während der Benutzung des PCs passiert ist.
"erscheint" ist hier das Schlüsselwort. Wenn ich mit dem PKW mit 100km/h durch eine geschlossene Ortschaft fahre, dann erscheint die Gefahr auch gering, Auf Ampeln kann ich immer noch reagieren, andere KFZ sehe ich von Weitem und Fußgänger/Radfahrer haben ja auf den ihnen zugewiesenen Wegen zu bleiben.
Trotz dieses Anscheins von Sicherheit fährt abgesehen von ein paar unrühmlichen Ausnahmen keiner mit 100km/h durch geschlossene Ortschaften. Ähnliches Verhalten in der IT ist aber Gang und Gäbe.
ViNic hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.09.2018 07:34:51
Wenn du mit dem Auto nicht geübt bist und erstmal reihenweise andere Autos angekratzt hast, oder jemanden anfährst oder überfährst, versteckst du das nicht so leicht und das man dir diesen "Fehler" verzeiht ist auch unwahrscheinlich.
Also ist die Nachlässigkeit in der IT gesellschaftlich akzeptiert, weil hier das Sankt-Florian-Prinzip funktioniert. Ich kann durchaus verstehen, dass das für den Einzelnen als Begründug für sein Fehlverhalten ausreicht. Aber ich verstehe nicht, dass das gesellschaftlich akzeptiert wird.
Wenn ich auf dem Supermarktparkplatz mit meinem Auto in ein anderes Auto fahre und dann Unfallflucht begehe, weil ich mangels Lackspuren meine davonzukommen, dann wird mein Verhalten noch lange nicht von der Gesellschaft akzeptiert. Ich weiß, dass ich etwas falsch gemacht habe und ich werde nicht mutwillig andere Autos beschädigen. In der IT kann ich ständig andere anrempeln und keiner hält es mir vor.


[1] https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 17880.html
[2] https://www.zeit.de/digital/internet/20 ... ser-hacker

ViNic

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von ViNic » 06.09.2018 13:10:51

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.09.2018 09:17:56
In der IT kann ich ständig andere anrempeln und keiner hält es mir vor.
Ist das wirklich so?

Also wenn ich nachweislich Mist gebaut habe, bekomme ich schon Probleme. Und bekam die auch. Und andere Leute, wo ich Zeuge war, hatten auch Probleme.

Es ist eine unverhältnismäßige Diskussion. Man kann hier nicht, einen PC und Fahrzeug vergleichen, sonst könnte man auch PC vs. Schusswaffe ran ziehen können. Wenn ich einen (auch zum erstem mal) PC einschalte, bringe ich noch niemanden in Gefahr. Ich kann über einen PC einen Auftragsmord organisieren oder den PC einen auf den Kopf werfen, ist natürlich klar.

Man kann alles herbei-, und zerreden bis man das "Haar in der Suppe" nachgewiesen hat. Fakt ist, diese beiden Dinge haben unterschiedliche Nutzungsarten und besitzen unterschiedliches Gefahren potential. Wenn du den PC nicht beherrschst, leidet erstmal bis auf dich niemand. Wenn du dein Auto nicht beherrschst, können ungewollt ganz schnell schlimme Dinge passieren. Wegen Physik und so.

Sowas sollte man meiner Meinung nach schon unterscheiden.

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von hikaru » 06.09.2018 14:09:00

ViNic hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.09.2018 13:10:51
Also wenn ich nachweislich Mist gebaut habe, bekomme ich schon Probleme. Und bekam die auch.
Solche Fälle sind mir nur im Zusammenhang mit unzureichend gesicherten WLANs und Störerhaftung bekannt. Und selbst da ging es nicht darum, welchen Schaden die Fahrlässigkeit des WLAN-Betreibers anderen Menschen (bzw. deren IT) angetan hat, sondern immer darum, welchen Urheberrechtsverletzungen Dritter er damit Tür und Tor geöffnet hat. Der Streitpunkt war also immer profitorientiert, nie personenorientiert.
Ich habe noch nie davon gehört, dass ein Privatmensch wegen (grober) Fahrlässigkeit Probleme mit seinem sozialen Umfeld bekam. Sorglosigkeit im Umgang mit IT ist meiner Wahrnehmung nach nicht sozial geächtet.
ViNic hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.09.2018 13:10:51
Es ist eine unverhältnismäßige Diskussion. Man kann hier nicht, einen PC und Fahrzeug vergleichen, sonst könnte man auch PC vs. Schusswaffe ran ziehen können.
Die Diskussion wird unverhältnismäßig, wenn du IT und Fahrzeuge mit Schusswaffen gleichsetzt. Es ist der eigentliche Zweck der meisten Schusswaffen, Lebewesen Schaden zuzufügen. Bei IT und Fahrzeugen ist der Schaden nur ein Nebeneffekt, der bei unsachgemäßem Umgang oder vorsätzlichem Missbrauch entsteht.
ViNic hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.09.2018 13:10:51
Wenn ich einen (auch zum erstem mal) PC einschalte, bringe ich noch niemanden in Gefahr.
Doch, das tust du, zumindest wenn du ihn an einem öffentlichen Netz hängend mit unzureichender Sicherheitsausstattung durchbootest. Aus meiner Zeit als ich noch Windows verwendete (XP und früher) erinnere ich mich an lebhafte Diskussionen darüber, wie viele neu installierte PCs bereits infiziert sind, bevor überhaupt der Virenscanner installiert ist.
Das ist etwa so, als würdest du ein Fahrzeug mit unbekanntem Bremsenzustand auf eine öffentliche Straße bringen. Da geht auch Gefahr für andere aus, nur wird das weitgehend dadurch verhindert, dass Bremsen durch die letzte TÜV-Prüfung für gewöhnlich als funktionierend angesehen werden können und du bei fehlender TÜV-Plakette bei der nächsten Kontrolle aus dem Verkehr gezogen wirst.
ViNic hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.09.2018 13:10:51
Wenn du den PC nicht beherrschst, leidet erstmal bis auf dich niemand.
Wozu habe ich wohl die beiden Links in meinem letzten Post platziert? Falls du noch einen dritten brauchst, bitte sehr, ganz frisch. [3]

Ich darf daraus mal zitieren:
Bei Kliniken gebe es leider Beispiele, wo drei Externe aus der Zentrale vier bis fünf Kliniken betreuten, der Chefarzt über die IT entscheide und Passwörter auf gelben Zetteln am Monitor stünden. "Das gilt natürlich nicht für alle – aber es gilt noch allzu oft."
Ich hoffe ja, dass die Aussage überspitzt ist und kein noch so IT-unkundiger Mediziner tatsächlich die klischeehaften Passwortzettel an Monitore heftet, aber es zeigt das grundlegende Problem:
Wenn unzureichend geschulte Mitarbeiter die IT betreuen, dann stellt das eine Gefahr dar und dann gibt es möglicherweise Datenlecks und kritische Infrastrukturausfälle. Dass so ein Organisationszustand überhaupt auftreten KANN ist eine Absurdität. Es käme ja auch keiner auf die Idee, angesichts des allseits bekannten medizinischen Personalmangels den professionellen Admin ohne jede Medizinkenntnis in den OP-Saal zu stellen.

Und das setzt sich eben im Privaten fort:
Wenn ich als Nichtmediziner feststelle, dass meine Freundin offenbar ein ernsthaftes gesundheitliches Problem hat, dann fahre entweder ich sie in's Krankenhaus oder rufe gleich die 112 und leiste bestenfalls bis zum Eintreffen der Profis Erste Hilfe. Was ich mit Sicherheit nicht tue ist, sie selbst planlos mit der Hausapotheke vollzupumpen oder zuzulassen, dass sie noch selbst ins Krankenhaus fährt, einerseits aus Sorge um ihre Gesundheit, andererseits aus Rücksicht auf alle anderen, denen sie auf dem Weg ins Krankenhaus begegnen könnte.
Aber wenn mein PC sich einer Bot-Armee angeschlossen hat, dann fummele ich als jemand der einen RAM-Riegel nicht von einem Betriebssystem unterscheiden kann daran rum und bete zu den Göttern, oder was?


[3] https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 56152.html

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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von Meillo » 09.09.2018 09:16:28

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 17:03:46
Warum begreifen die Leute, dass es keine gute Idee ist, mit einem Auto durch die Gegend zu heizen, bevor sie gelernt haben es zu bedienen? Und warum ist das bei Computern so anders? An der mangelnden Komplexität von Autos wird's ja wohl nicht liegen.
Es liegt einfach dran, dass es Autos schon laenger gibt. *Heutzutage* haben die Leute begriffen, dass ein Fuehrerschein wichtig ist. In den ersten Jahren des Autofahrens gab's auch noch keine Fuehrerscheine.

Uebrigens gab's in den ersten Jahre der Computer auch noch keine Verhaltensregeln. Einige Forschritte sind also auch hier schon passiert (egal wie man die im Konkreten bewertet).
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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von Colttt » 09.09.2018 21:22:06

Ich würde mich sehr freuen wenn ein Mod den ganzen OT kram hier raus lösen kann, hier hat fast nichts mehr mit dem ursprünglichen Thread zu tun, was ich schon recht schade finde.
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Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von weshalb » 10.09.2018 20:15:44

Colttt hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.09.2018 21:25:45
tl;dr

Ich antworte mal auf den ursprünglichen Post.
Was für Windows spricht ist die perfekte Verzahnung der Software innerhalb des MS Universums. Das sucht man bei GNU vergebens, leider.
MS hat mit Exchange, dem AD und Lync schon was recht geniales am start. In Linux kann ich nicht mal eben zentral Zugriffe Steuern, Programme sperren, Start- menü anpassen, software installieren, Updates ausrollen, etc. Das gibts in Linux nunmal nicht, bzw ist das alles andere als einfach um zu setzen. Und genau das braucht man aber in Unternehmen, ich will den Mitarbeitern zentral sagen was ihr drucker, startseite und hintergrundbild ist und denem Solitaire sperren. Da hinkt Linux leider hinter her.
Ja, das ist leider so, doch es kommt auch auf das Unternehmen und die Anforderungen selbst an. Ich sehe die Chancen bei Webapplikationen, die mit einer vernünftigen Rechteverwaltung einherkommen und Features mitbringen, die an Exchange so geschätzt werden. Siehe Horde mit seinen Kalendern und Kontakten.

LibreOffice deckt in vielen Firmen bereits schon das ab, was man im normalen Büroalltag benötigt und es liegt bei immer mehr Herstellern von spezifischen Clientprogrammen der Trend vor, ihre Software ebenfalls im Web zu positionieren. Das liegt aber auch schlicht an der Verbreitung von Smartphones und Tablets, auf denen die Sachen jetzt laufen "müssen".

Ich merke das gerade selbst bei einigen Kunden, bei denen der stationäre Server zur Nebensache wird.

Ein großter Wermutstropfen ist allerdings , dass in vielen Firmenumfeldern der Umgang mit Linux regelrecht gescheut wird, da sich niemand in diese Thematiken einarbeiten möchte. Ich finde es gibt genug Applikationen, die es tausendmal mehr Wert sind, in bestimmten Unternehmen eingesetzt zu werden, als sich mit irgendwelchen Sachen auf Microsoftbasis rumzuplagen.


Denn ein Microsoftnetzwerk wird mit der Zeit nicht selten zu einer Frickelkiste, nur mit dem Unterschied, dass ich mit Linux eher am Anfang frickeln musste, es dann aber seinen Dienst durchgängig tut.

ViNic

Re: Windows vs. GNU: kann Windows Rückblickend punktuelle Vorteile aufweisen?

Beitrag von ViNic » 11.09.2018 23:22:09

weshalb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.09.2018 20:15:44
Ein großter Wermutstropfen ist allerdings , dass in vielen Firmenumfeldern der Umgang mit Linux regelrecht gescheut wird, da sich niemand in diese Thematiken einarbeiten möchte.
Das wird sich vermutlich auch nicht ändern solange Linux auf dem Desktop auch nur gleich gut ist wie Windows. Es muss besser sein damit man Vorteile nutzen kann. Ich nutze liebend gern LInux auf einem Raspberry, oder als LAMP-Workstation, weil ich hier einfach viele Vorteile sehe. Hier ist Linux meine Nr. 1. Aber für alles weitere nutze ich dann doch lieber Apple oder Microsoft, weil die dann einfach punkten.
weshalb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.09.2018 20:15:44
Ich finde es gibt genug Applikationen, die es tausendmal mehr Wert sind, in bestimmten Unternehmen eingesetzt zu werden, als sich mit irgendwelchen Sachen auf Microsoftbasis rumzuplagen.
Die meisten dieser Applikationen wird es vermutlich auch für Windows geben. Ich wüsste jetzt nichts wo ich unter Windows etwas vermissen würde, anders rum schon. LibreOffice gibt es für verschiedene Systeme, MS Office nicht. Und was tatsächlich dann fehlt lässt sich oft durch eine andere Lösung auch ersetzen. Unter Linux nutze ich zb. die Bash, unter Windows die PowerShell. Aufgaben lassen sich mit beiden Werkzeugen lösen, zb. eigenen Backup Skript schreiben.
weshalb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.09.2018 20:15:44
Denn ein Microsoftnetzwerk wird mit der Zeit nicht selten zu einer Frickelkiste, nur mit dem Unterschied, dass ich mit Linux eher am Anfang frickeln musste, es dann aber seinen Dienst durchgängig tut.
Also muss man unter Windows am Anfang nicht Frickeln, aber bei Linux von Anfang an. Ist jetzt keine Vorteil von Linux :mrgreen:
Es kommt ganz auf die Sorgfalt, Kenntnisse und Erfahrung des Benutzers/Admins an. Gruselige Konfigurationen sah ich unter Windows, wie auch Linux. Da ist kein System wirklich besser, denn der Mensch macht die Musik. Wenn ein Anwender sein Linux permanent und ausschließlich mit root-Rechten betreibt, ja solche sah ich schon mal, dann hilft keine Linux-"Sicherheit".

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