Insektensterben

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schorsch_76
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Re: Insektensterben

Beitrag von schorsch_76 » 17.10.2018 08:05:46

Zu den Insekten: Mein persönlicher Beitrag: Ich habe abgeholzten Wald geerbt. Vorher war hier reine Fichtenmonokultur. Hier habe ich jetzt 1.2 ha neu angepflanzt aber ich habe mit der Försterin extra Bäume ausgesucht die auch den Insekten und Tieren helfen sowie Sturmstabil sind und eher dem Klimawandel widerstehen. Sprich: Winterlinde, Bergahorn, Feldahorn, Vogelbeere, Stieleiche und Rotbuche. Das wird aber durchaus 10 Jahre dauern bis hier die Pflanzen mehr als Setzlinge sind... Da ist weit und breit um diesen Wald nur Fichtenkultur aber ich hoffe das dieser Laubwald besser für uns und die Tiere ist als reine Fichte. (Das soll keine Selbstbeweihräucherung sein).

Es kann aber jeder von uns seinen Beitrag leisten. Gartenpflanzen richtig wählen, keine grünen Wüsten als Garten, etc pp. Hier gab es letztens auch eine Sendung auf 3sat (nano glaub ich).

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Revod
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Re: Insektensterben

Beitrag von Revod » 17.10.2018 09:38:55

am2 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.10.2018 23:58:28
...
@Revod,
diese Mächtigen sind inzwischen blind geworden und denken wirklich nur noch an sich. Da wird sich nichts tun und wenn wieder ein Flugzeugträger mit Geleit auf den Weg muss, dann geht er auf den Weg, selbst wenn danach die halbe Welt an Atemnot verreckt.

Kohlekraftwerk ist das gleiche wie der verbrennende Kolbenmotor: eine seit Jahrzehnten erprobte, zuverlässige und ziemlich rätselfreie Technologie, überall herzustellen. Manchmal geht es nur darum, dass man, egal wie, vorwärts kommt, weil man vorwärts kommen MUSS, weil Stillstand den Tod bedeutet. Da wird auf Nebenwirkungen nicht geachtet. Wir müssen auf alternative Energiequellen umsteigen aber das wird dauern und diese Zeit steht uns nicht mehr zu Verfügung, fürchte ich. Sterbende Insekten können da so einiges beschleunigen.
Für die Versorgung von einen Flugzeugträger werden mehr co2 Emissionen verursacht, als der gesamte NY Staat ( Dieselschiffe Zulieferer Nahrung, Helikopter und natürlich Kerosin usw. Leider kann ich die Quelle nicht mehr finden ).

Doch einen hab ich, kam gestern,

https://tvheute.at/arte-mediathek/16-10-2018

https://tvheute.at/arte-mediathek/video ... _475665569

und wenn man das hoch rechnet mit anderen Urwälder von Südamerika, Australien, Afrika und ja auch Grosswald Flöchen in der EU, die nun in Steppe, oder Wüste sich verwandelt haben... ja dann fehlen die " Ökolungen " , die in Mialliarden von Tonnen an Co2 in Sauerstoff umwandeln und binden können.

Dazu kommen trockenlegung von Sümpfe ... ( Baulöwen und sogenannte Ferienparadiese ), alle Grossjachten, die in einer Stunde eine davon ca. 500 bis 1000 Liter Diesel verbrauchen, Diesel Frachtschiffe, was ca. 40 % des gesamten Welt Co2 Emissionen ausmacht ( Woher die Insekten her kommen, respektive sich vermehren sollte man doch wissen und alleine das sollte in höchster Zeit sein, dass nicht die kleinen das Sündenbock sind. Das wäre in etwa, 100 m² voll verdreckt und reinigt davon nur ca. einen halbes m² ). :facepalm:

Flugzeuge für Linien und Private Flüge ( 100 Passagier Maschine mit 5 Leute an Bord ), Private Helikopter Mietflüge.....

Ja, es gibt Milliarden von Autos, wie viele Stunden wird die gesamte Weltflotte in der Woche gefahren ( Die meisten fahren damit zur Arbeit und zurück und vielleicht ein paar Stunden am Wochenende irgend wohin, daher reduziert sich das in einen Bruchteil, doch die 24 Std. am Tag betriebene Grossmaschinen,,,, ? Verhältnis...? ) :wink:

Ja, Alternativen gäbe es zu genüge und das sind nicht Batteriebetriebene Fahrzeuge, weil da auch sehr Grünlandschaft vernichtet wird um die Rohstoffen für die Batterien zu finden, plus noch Entsorgung.

Für Schiffe gäbe es Lichtzellen Panele, die zusammen mit hoch technologische Segeln kombiniert auch fahren könnten, ein Projekt für das Transport von Naturgetreue Kaffeebohnen Anbau ist bereits in Betrieb. Da werden Mialliarden Tonnen Methan Gas einfach ab gefackelt, weil es " Scheinbar " zu unrentabel sei ( Methan lässt ca. 90% weniger co raus ). Solarzellen für die Wasserstoff Produktion, und Haushalte, Rückgewinnung Wärme Technik wie in Schweden usw.

Alternativen gäbe es Massenweise, doch dann würden die Gewinne schmelzen und daher zeigt man hier auch gerne mit den Finger auf die " ahnungslosen kleinen .... "

Es kann doch nicht Fakt logisch sein, dass das " Kleine " das grosse Ausmass ist...
Arte-TV hat geschrieben: Kann ein Öko-Siegel die Forstindustrie stoppen?

Natur und Umwelt D 2018, 97:07
Inhalt
Der kambodschanische Urwald wurde seit dem Jahr 2000 bis auf 25 Quadratkilometer völlig abgeholzt. Die anhaltende Abholzung der Erde ist für mehr CO2 Emissionen verantwortlich als alle Autos und Lastwagen. Die internationale Organisation Forest Stewardship Council (FSC) ist ein Verein zur Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft. Das FSC-Siegel gilt weltweit als das wichtigste Ökosiegel. Mit Hilfe des FSC soll der Verbraucher Möbel, Papier, Terrassendielen und andere Güter aus „umweltgerecht“ gefälltem Holz erkennen können. Der FSC mit Sitz in Bonn hat bislang das Forstmanagement für mehr als 200 Millionen Hektar Wald zertifiziert. Dies entspricht einer Fläche etwa so groß wie Westeuropa. Manfred Ladwig und Thomas Reutter ziehen eine spannende Bilanz: Sie filmten monatelang an globalen Hotspots der Abholzung. Was haben 25 Jahre FSC gebracht? Dabei kommt es zu unschönen Entdeckungen: Firmen, die beschuldigt werden, auch illegal geschlagenes Urwaldholz zu verarbeiten, wird das Ökosiegel nicht zwangsläufig vom FSC entzogen. Und selbst eine Firma, die für illegale Abholzungen im brasilianischen Regenwald verurteilt wurde, darf das Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft weiter nutzen. Ein investigativer Film über die Zusammenhänge zwischen dem FSC, illegalen Rodungen und der Vertreibung von Waldbewohnern.
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

Ellison

Re: Insektensterben

Beitrag von Ellison » 17.10.2018 10:38:13

schorsch_76 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.10.2018 08:05:46
Es kann aber jeder von uns seinen Beitrag leisten. Gartenpflanzen richtig wählen, keine grünen Wüsten als Garten, etc pp. Hier gab es letztens auch eine Sendung auf 3sat (nano glaub ich).
Bin seit vielen Jahren Veganer, gehe also auch Honig komplett aus dem Weg. Parallel haben wir einen naturbelassenen Garten (zum Unmut einiger im Ort, die es lieber erzkonservativ haben inklusive Hecke, auf der man eine Wasserwaage abstellen könnte). Bei uns darf alles leben und gedeihen, wie es die Natur möchte. Mehr geht aktuell nicht :wink:

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novalix
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Re: Insektensterben

Beitrag von novalix » 17.10.2018 11:03:47

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.10.2018 06:57:26
Aber sorry für OT, hier ging’s ja eigentlich um Insekten. Dazu werfe ich mal folgende Frage in den Raum: besteht nicht vielleicht die Möglichkeit, dass es auch bei Insekten natürliche Zyklen gibt, in denen ihre Anzahl zu- und abnimmt? Oder dass es in den 70er-90er Jahren aufgrund der Umweltbedingungen (war ja die Zeit, in welcher der Mensch, im Gegensatz zu heute, ziemlich gedankenlos diesbezüglich agiert hat) eine Überpopulation gab, während es derzeit ein Minimum gibt?
Zum ersten Teil der Frage:
Schwankungen in der Population *einzelner* Insektenarten können tatsächlich enorme Ausmaße annehmen. Üblicherweise werden im Bezug auf das Gesamtaufkommen diese "Lücken" aber schlicht durch das Anwachsen anderer Populationen geschlossen.
Eine Abnahme der Gesamtpopulationen in einem solchen signifikanten Ausmaß lässt sich aber kaum noch mit einem "mal mehr, mal weniger" ab tun.
Weil alles mit allem zusammenhängt sind monokausale Erklärungen mit Vorsicht zu genießen und wir beim zweiten Teil Deiner Frage angekommen.
Die Visualisierung dieses Problems via Windschutzscheibe muss man zeitlich noch ein wenig präzisieren. Hier wurden - vermutlich aus melancholischer Extase heraus - die 70er Jahre als Maßstab angeführt und Du hast mit den geschrubbten Erfahrungswerten aus den 90ern dagegen gehalten.
Der tatsächlich gemessene Abschwung der Insektenpopulationen beginnt aber erst Ende der 80er und nahm erst in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren diese massiven Ausmaße an.
Prägnanz erhält diese Visualisierung also durchaus beim Vergleich Heute (incl. minus .ca 4 Jahre) vs. vor zehn (+5) Jahren und davor, was 70er und 90er etwa gleichwertig einschließt.

Was ich sagen will:
Das Problem ist tatsächlich eines. Es ist am ehesten wahrscheinlich, dass es mit Einflüssen menschlichen Handelns auf die natürliche Umwelt zusammen hängt, bzw. diese den größten Impact liefern.
Man kann allerdings imho nicht so ohne weiteres bestimmen, was genau diese Effekte zeitigt. Mit DDT z.B. war man in der Vergangenheit ad hoc nicht so durchschlagend "erfolgreich". Insekten(populationen) sind auf eine irritierend robuste Art sensibel.
Wir müssen derzeit wohl von einem Cocktail verschiedener Einflüsse ausgehen. Die Effekte des Klimawandels mögen da mit rein spielen. In meiner Vorstellung hält Round-Up allerdings ebenso Aktien in diesem Geschäft und zwar weniger weil es, wie DDT et al., Unkraut vernichtet, sondern weil es dies als Antibiotikum tut.
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.

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heisenberg
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Re: Insektensterben

Beitrag von heisenberg » 17.10.2018 11:06:17

@schorsch_76: Dein persönliches Engagement finde ich super!

Davon abgesehen und abgesehen davon, dass ein Point-of-No-Return bereits überschritten ist oder sein könnte, ist das Ökosystem Erde aber an einem Punkt, an dem individuelle Beiträge wahrscheinlich nur eine untergeordnete Rolle spielen. Oder anders gesagt: Wenn das System, in das wir mit unserem vollen Leben eingebunden sind(mit unserer Arbeit, unseren primären Bedürfnissen(Wasser, Strom, Wärme, Kleidung) und unserem ganzen sonstigen Konsum) im Maßstab "Weltvernichtung" angekommen sind, dann hilft es nicht viel, sein eigenes Gärtchen naturbelassen zu halten(auch wenn's 100 ha sind). Aber nur wenn es um die reine Masse geht. Wichtig daran finde ich vor allem die Signalwirkung und die sich ausbreitende, schleichende Änderung der inneren Haltung diesbezüglich. Irgendwann kommt dann die Veränderung auch im Außen an.

Ist für mich wieder einmal der Ansatz mal komplett auf Bio umzustellen(ja ich weiß, dass das auch nicht - die Lösung - ist, und dass es da vieles gibt, worüber man streiten kann, aber es ist besser als nix und es fällt mir richtig schwer, einfach mal so die doppelte Menge an Geld oder für Essen auszugeben).
Wir müssen derzeit wohl von einem Cocktail verschiedener Einflüsse ausgehen.
Ja. Gehe ich auch von aus. Die Diversität und Massivität der Umweltzerstörung ist beachtlich.

Kann man nicht einfach via Crowdfunding gigantische Mengen Regenwald kaufen und dafür sorgen, dass der unberührt wachsen kann bzw. außschließlich nachhaltig bewirtschaftet wird. (Im Großmaßstab bewirkt dass dann wohl, dass Resourcen/Flächen für Billigst-Bewirtschaftng wegfallen und demzufolge Lebensmittel teurer werden, aber dass wäre ja akzeptabel). Gibbet schon: http://www.rainforestconservation.org/ (und andere...) Die haben schon 4000 km² (1,000,000 Acres). Und es ist - wie vermutet - schon viel komplexer, als man sich das vorstellen mag.
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

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Re: Insektensterben

Beitrag von hikaru » 17.10.2018 11:54:11

heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.10.2018 11:06:17
Wichtig daran finde ich vor allem die Signalwirkung und die sich ausbreitende, schleichende Änderung der inneren Haltung diesbezüglich. Irgendwann kommt dann die Veränderung auch im Außen an.
Ich vermute, diese "sich ausbreitende, schleichende Änderung der inneren Haltung" die du wahrnimmst ist Confirmation Bias.
Seitdem du dich mit dem Thema beschäftigst, nimmst du immer mehr Menschen wahr, die sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigen. Das muss aber noch nicht heißen, dass es tatsächlich eine Zunahme dieser Verhaltensweise gibt.
heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.10.2018 11:06:17
Kann man nicht einfach via Crowdfunding gigantische Mengen Regenwald kaufen und dafür sorgen, dass der unberührt wachsen kann bzw. außschließlich nachhaltig bewirtschaftet wird. (Im Großmaßstab bewirkt dass dann wohl, dass Resourcen/Flächen für Billigst-Bewirtschaftng wegfallen und demzufolge Lebensmittel teurer werden, aber dass wäre ja akzeptabel). Gibbet schon: http://www.rainforestconservation.org/ Die haben schon 4000 km² (1,000,000 Acres). Und es ist - wie vermutet - schon viel komplexer, als man sich das vorstellen mag.
Da gab's doch mal so eine schöne Aktion eines bekannten Gerstensaftherstellers: "Saufen für den Regenwald" oder so. "Kaufe einen Kasten unseres Gebräus und wir kaufen über eine windige Stiftung einen winzigen Flecken Erde in einem Gebiet wo Wilderer vorher wie hinterher Elefanten abknallen!"
Dazu lief im Fernsehen ein Werbespot, vorzugsweise während einer Sendung in der Leute zu sehen waren, die viel Geld dafür bekamen, um mit hochgezüchteten PS-Boliden stundenlang im Kreis zu fahren.

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heisenberg
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Re: Insektensterben

Beitrag von heisenberg » 17.10.2018 11:59:20

"Kaufe einen Kasten unseres Gebräus und wir kaufen über eine windige Stiftung einen winzigen Flecken Erde in einem Gebiet wo Wilderer vorher wie hinterher Elefanten abknallen!"
Ganz genau das ist wohl ein Problem, dass auf der erwähnten Projektseite auch beschrieben wird. Wenn man sich nicht gleichzeitig darum kümmert, was dort passiert: Jemand anderes wird es auch nicht tun(Die Regierung, die unter chronischem Geldmangel leidet schon mal gar nicht) und es ändert sich nichts.
Ich vermute, diese "sich ausbreitende, schleichende Änderung der inneren Haltung" die du wahrnimmst ist Confirmation Bias.
Nein. Es ist Hoffnung und Vertrauen.
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

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Re: Insektensterben

Beitrag von pferdefreund » 17.10.2018 12:04:06

Also bei mir zu Hause sterben die Insekten immer an der Fliegenklatsche - oder die Katzen fangen sie vorher weg. Eventuell liegt es ja auch daran, dass nicht mehr so viel Sch..ße und Müll in der Landschaft rumliegt. Wer auf dem Dorf wonht, wo jetzt seit einiger Zeit die Hundebesitzer die Hinterlassenschaften aufsammeln - weiß, dass die Häufchen immer beliebte Fliegensammelstellen waren -genau so wie die vielen Misthaufen der Kleinbauern. Da es in vielen Gegenden auch viel weniger Viehzucht gibt - die ziehen auch Fliegen an - nimmt das logischerweise auch immer mehr ab. Dann wird heutzutage alles penibel mit was weiß ich perfekt sauber gemacht und damit auch den Insekten die Nahrung entzogen. Was die Erde angeht, so wie ich das sehe, löst sich das Problem Mensch eh in den nächsten 20 - 50 Jahren von alleine - und dann kann sich die Natur, so es noch etwas gibt - auch wieder erholen und hoffentlich macht sie nicht nochmal den gleichen Fehler und läßt einen Menschen entstehen.

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Re: Insektensterben

Beitrag von uname » 17.10.2018 14:42:59

pferdefreund hat geschrieben:genau so wie die vielen Misthaufen der Kleinbauern
Bei uns gibt es auch keine Misthaufen mehr, sondern nur noch Unmengen flüssige Gülle aus der Massentierhaltung. Als Fliege würde ich da auch nicht ran gehen. Aber vielleicht liegt es ja auch eher an Monsanto's bzw. Bayer's RoundUp. Der Mensch ist wirklich das dumm und nur auf Gewinnmaximierung aus.
Albert Einstein hat geschrieben:"Nichts wird die Gesundheit der Menschen und die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung."
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

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Re: Insektensterben

Beitrag von peter1969 » 17.10.2018 16:38:29

Kennt Ihr eigentlich das Buch "Die Grenzen des Wachstums" ? Ist 1972 erschienen und danach mehrmals upgedated worden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Grenzen_des_Wachstums


Das ist sehr unterhaltsam und aufschlussreich, empfehle ich wärmstens.

„Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht.“ – Schlussfolgerung aus: Die Grenzen des Wachstums von 1972 !

Wenn sich also irgendjemand herausreden will, dass die jetzt vermehrt auftretenden Probleme ganz neu seien und man ja nicht wissen bzw. ahnen hätte können blabla…, dann lügt er gewaltig. Die Prognosen zum Systemkollaps sind seit langem da und der Politik auch bekannt. Aber wenn man wiedergewählt werden will, ignoriert man das besser.
Googlet, so werdet Ihr finden. Klicket, so wird Euch aufgetan.

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Re: Insektensterben

Beitrag von inne » 17.10.2018 17:14:31

Aber wenn man wiedergewählt werden will, ignoriert man das besser.
Was sind denn funkionierende Lösungen? Konkret als Frage fällt mir ein: Was ist denn die Alternative zu Roundup/Glyphosat? Doch nicht etwa z.B. Kupfer (Wobei das ein Fungizid ist), wie es scheinheilig in der ökologischen Landwirschaft eingesetzt wird!?

BenutzerGa4gooPh

Re: Insektensterben

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 17.10.2018 18:38:25

Findet das Insektensterben nur in DE/Europa statt? Oder weltweit, gibt es untersuchte Zyklen?
Intensive Landwirtschaft mit Einsatz von Herbiziden und Pestiziden, Kunstdünger und Guelle gibt es schon seit Jahrzehnten und früher unkontrollierter.

Mir aufgefallene Änderungen meines satten, lokalen Kurzzeitgedächtnisses (über 40 Jahre auf dem Dorf, in Schulferien selber Färsen gefüttert und ausgemistet. Melken kann ich nicht.)
- Kleine Ställe und Kleinbauern als "Magnete" für Insekten und Schwalben sterben aus. Bemerkbarkeit der Anwohner geändert?
- Extreme Zunahme von Transporten (Strassenverkehr, Schifffahrt, Flugzeuge, "Drehkreuze" dafür.) Ich meine nicht nur Urlaubsreisen. Auswirkungen? Oder besser nicht forschen, könnte unliebsam werden.
- Mehr junge Öko-Fuzzis mit lokaler Kurzzeiterfahrung in einer Überflussgesellschaft. Freiwillige Veganer gibt es nur in Überflussgesellschaften. Nach meinem Wissen auch erst seit etwa 100 Jahren. Zumindest predigen die seit dem. Kann jeder selbst googeln.
inne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.10.2018 17:14:31
Was ist denn die Alternative zu Roundup/Glyphosat?
Jäten. Dafür gibt es seit Jh. auch Werkzeugs, mittlerweile Maschinen. Glyphosat ist ein Herbizid, zu gut deutsch Unkrautvernichtungsmittel :wink:

Knackpunkt des Threads nach Überfliegen: Langzeit-Forschung ("Studie") über die weltweite Biomasse der Insekten? Wo, welche, Link? Ansonsten werden zumindest Entscheider in Politk und Wirtschaft lokale, persönliche und interessengesteuerte individuell festgestellte und wegen mir lokal und temporär gültige "Wahrheiten" ignorieren. Vielleicht sogar berechtigt? Es müssen 8 Milliarden anspruchsvolle Homo sapiens von immer weniger Bauern ernährt werden. Öko-Fuzzis sieht man maximal in ihrem Kleingarten sich selbst in "Blogs" über alle Beete lobend, professionell ernten Osteuropäer, professionell anbauen die Bauern und Züchter.

Persönlich finde ich den (temporären?) Rückgang der Honigbienen schade (nebst Massentierhaltung). Stechmücken und Fliegen gab es hier auf dem Lande genug und wie immer. Auch schön, wenn Städter und Ökos was bemerken. Bitte mehr als individuelles Gefühl in einem zu warmen Sommer, bitte Langzeitforschung über den gesamten Planeten! Unsere "Demokratie" funktioniert offenbar so, dass "Entscheider" gezwungen werden müssen. Persönliche und damit zeitlich und lokal begrenzte Gefühle sind nutzlos für die eigentlichen Ernährer unserer Welt. Kleingaertnerende, vegetarisierende, schlaumeierische und demonstrierende Ökos und Sesselfurzer tun das nicht. :wink:

Komisch, fehlende Insekten hat wer noch konkret benannt? Weltweite Langzeitstudien? Ist nichf mein Thread.
Ach so und "Tierliebhaber" passen selbst ihr geliebtes Viehzeg eigenen Bedürfnissen an. Kastrieren von Katern (Sterilisieren von Katzen sehe ich ein), neuerdings werden junge Hündinnen der Bequemlichkeit halber totaloperiert. Ergibt die erwünschte Wesensänderung. Reine Wohnungshaltung von Raubtieren?
Das Tier und verzogene Sprösslinge müssen halt passen. Bald gibt es intelligente Maschinen - hoffentlich ersetzen diese menschliche Sprösslinge. Künstliche Intelligenz kann offenbar nicht schlechter als menschliche werden.
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 17.10.2018 20:02:06, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Insektensterben

Beitrag von inne » 17.10.2018 19:31:53

Hallo Jana,

bin kein Landwirt und nur belesen.
Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.10.2018 18:38:25
inne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.10.2018 17:14:31
Was ist denn die Alternative zu Roundup/Glyphosat?
Jäten. Dafür gibt es seit Jh. auch Werkzeuge, mittlerweile Maschinen.
;-)

Dann stellt sich nur die Frage was der Grund ist, dass man das Heute nicht mehr macht. Nur Bequemlichkeit, und gilt das für alle Kulturen? Wenn man aber ins Detail geht, stellt sich auch die Frage, ob es diese Intensive Landwitschaft wirklich braucht (Sofern dies der Grund für das Insektensterben ist). Der Einsatz von Gyphosat, wurde z.B. auch soweit wie möglich (wohl zur Absatzsteigerung) ausgedehnt, Stichwort Sikkation.

Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.10.2018 18:38:25
Glyphosat ist ein Herbizid, zu gut deutsch Unkrautvernichtungsmittel :wink:
Auch lesen kann man ua. das zur Unkrautbekämpfung auch Kupfersulfat eingesetzt werden kann/wurde. Wobei es Heute wohl als Herbizid deklariert/indiziert ist. Aber ich hätte einfach kupferhaltig schreiben sollen.
Zuletzt geändert von Anonymous am 17.10.2018 21:22:55, insgesamt 2-mal geändert.

BenutzerGa4gooPh

Re: Insektensterben

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 17.10.2018 19:43:56

Kupferverbindungen nimmt man im Obst- und Weinbau gegen Pilze an der Nutzpflanze. Allerdings kenne ich nicht alle Präparate.

Glyphosat (anderes Ziel, Unkrautvernichtung "untenrum") ist halt billiger als Jäten (mit Maschinen), lässt sich sprühen. Unter Obstbäume und unter Weinstöcke, macht Unkraut nahezu komplett platt - und verletzt die Wurzeln einer (verholzten) Nutzpflanze nicht. M. E. liegt im Obst- und Weinbau dort der Knackpunkt, man müsste wohl manuell jäten. Bin aber keine Bäuerin, rede nur mit Leuten und habe einen Kirschbaum, der kaum trägt.

Gute Nacht @inne!

DeletedUserReAsG

Re: Insektensterben

Beitrag von DeletedUserReAsG » 17.10.2018 20:59:52

Jana66 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.10.2018 19:43:56
M. E. liegt im Obst- und Weinbau dort der Knackpunkt, man müsste wohl manuell jäten.
Imho liegt der Punkt beim Verbraucher, denn die müssten den Wein oder das Obst, das auf diese Weise gezogen wurde, entsprechend bezahlen. Arbeitskraft ist erheblich teurer, als einfach irgendwas draufzusprühen. Und da reden wir nicht von „vielleicht 20% mehr für’s Endprodukt“, sondern eher von dem Dreifachen des jetzigen Preises, wenn nicht mehr.

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Re: Insektensterben

Beitrag von hikaru » 17.10.2018 23:13:38

Da stellt sich mir die Frage, was Fontane wohl über Herrn Ribbeck schrübe, wenn beide heute lebten.

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Re: Insektensterben

Beitrag von uname » 18.10.2018 10:18:56

Ich denke es ist jeden klar, dass die Produktion von tierischen Produkten (benötigen viel Futter) sowie nicht saisonaler Ware (Treibhaus-Tomaten aus Spanien) weitaus mehr Umweltprobleme generieren als saisonale und lokale Produkte wie deutsche Äpfel oder demnächst deutscher Grünkohl. Vor 100 Jahren brauchte der Mensch auch keine wirkliche Abwechslung. Es gab das ganze Jahr Kartoffeln, Gemüse aus den eigenen Garten, Obst im Herbst und viel weniger tierische Produkte (z. B. Sonntagsbraten). Der tägliche Eintopf (mit wenig bis manchmal gar kein Fleisch) hat den Menschen und der Umwelt damals weniger geschadet als unser heutiges viel zu fettlastige und tierreiche Fast-Food.

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Re: Insektensterben

Beitrag von Livingston » 18.10.2018 13:14:00

Ein wenig OT zum Thema "Jahrhundersommer" und dadurch bedingte Pegelstände der Wasserstraßen vom WDR:https://www1.wdr.de/nachrichten/rhein-p ... r-102.html
Kohlefrachter betroffen

Der Energiekonzern RWE kann das Steinkohlekraftwerk in Hamm weiterhin nicht mit vollen Kohlefrachtern beliefern. Die Schiffe können zum Kraftwerk nur etwas mehr als zwei Drittel der eigentlichen Ladung transportieren. Im Sommer war die Anlage für wenige Tage vom Netz genommen worden, weil es Probleme beim Kohlenachschub gab.
Das nennt sich dann wohl negatives Feedback oder Regelkreis. Ich glaube, in der Redaktion gab's beim Schreiben dieser Erwähnung ein paar sarkastische Lacher.

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Re: Insektensterben

Beitrag von novalix » 18.10.2018 17:48:21

inne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.10.2018 17:14:31
Was sind denn funkionierende Lösungen? Konkret als Frage fällt mir ein: Was ist denn die Alternative zu Roundup/Glyphosat?
Ganz naiv oder auch gerade heraus: Kein Glyphosat.
Etwas pragmatischer wäre die Antwort, deutlich weniger davon einzusetzen.

Das problematische am Einsatz dieser Verbindung ist wohl möglich der Umstand, dass er vielen als unproblematisch gilt.
Die hauptsächliche Wirkungsweise ist ja, dass es jede Pflanze, die den Kopf aus dem Boden streckt, abtötet.[*]
Ist der Job getan, wird Glyphosat relativ umfangreich mikrobiell abgebaut. Die überdauernden Dosen in den Böden und eigentlichen Nutzpflanzen gelten als gesundheitlich absolut unbedenklich bzw. ungiftig.
Das ist (im sehr, sehr groben) der Blick auf diese Substanz als Herbizid.
Glyphosat ist allerdings auch als Antibiotikum patentiert. Der Blick auf seine Eigenschaften in dieser Hinsicht ist wesentlich weniger klar erforscht. Man kann allerdings die Erkenntnis als gesichert annehmen, dass dieser Stoff Auswirkungen auf das mikrobielle Umfeld seines Einsatzgebietes hat.
Bereits erforscht wurden die Auswirkungen auf das Mikrobiom (vulgo Darmflora) von Versuchstieren: https://www.dw.com/de/glyphosat-ver%C3% ... a-44091947
Wenn ich das richtig sehe, dann stehen bzw. erwachsen wir in so einer Art Suppe des Lebens. Will sagen: Kein mehrzelliges Tierchen kann sich lange aufrecht halten, wenn die Einzeller sich mal eben verabschieden.
Es ist allerdings unglaublich unübersichtlich in dieser Suppe mit linearen Ursache-Wirkungs-Schemata hausieren zu gehen.
Deswegen sage ich nicht Glyphosat bewirkt das Insektensterben, sondern es ist eine informierte Hypothese, die zu überprüfen wäre.

[*]Ausgenommen sind die genetisch manipulierten Sorten der Industrie und neuerdings in den Ländern, wo das Zeug kübelweise ausgeschüttet wird, auch zunehmend natürliche resistente "Unkräuter".
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.

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Re: Insektensterben

Beitrag von inne » 18.10.2018 19:13:59

novalix hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.10.2018 17:48:21
Das problematische am Einsatz dieser Verbindung ist wohl möglich der Umstand, dass er vielen als unproblematisch gilt.
Das stimmt, schau z.B. ins Parteiprogramm der Partei der Humanisten dazu: https://diehumanisten.de/blog/2017/11/0 ... glyphosat/
Als rationale Partei setzen wir auf wissenschaftliche Fakten und fordern daher, Glyphosat im Rahmen gängier landwirtschaftlicher Praxis zur Steuerung des Erntetermins oder zur Optimierung des Drusches zuzulassen, sowie die Forschung auf diesem Gebiet zu fördern.
Steuerung des Erntetermins und Optimierung des Drusches: D.h. heisst Glyphosat auch wieder für alles möglich einzusetzen (Sikkation)... Kurz vor der Ernte. Und in der Nahrungs(kette) und Körper will ich Glyphosat auch nicht haben. Doch dort wurde es ja auch schon nachgewiesen.
Die hauptsächliche Wirkungsweise ist ja, dass es jede Pflanze, die den Kopf aus dem Boden streckt, abtötet.[*]
So kenne ich es auch, wenn man Resistenzen mal aussen vor lässt (Superweeds).
Ist der Job getan, wird Glyphosat relativ umfangreich mikrobiell abgebaut.
Die überdauernden Dosen in den Böden und eigentlichen Nutzpflanzen gelten als gesundheitlich absolut unbedenklich bzw. ungiftig.
Das es seine sehr geringe(?) Halbwertzeit hat habe ich auch gelesen.
Glyphosat ist allerdings auch als Antibiotikum patentiert.
Bereits erforscht wurden die Auswirkungen auf das Mikrobiom (vulgo Darmflora) von Versuchstieren: https://www.dw.com/de/glyphosat-ver%C3% ... a-44091947
Das wusste ich so noch nicht... Aber dieser Fakt spricht für die Tatsache, dass Glyphosat bei Bienen die Darmflora zerstört und deswegen zum Bienensterben beiträgt. Ob das auf alle Inseken Übertragbar ist, kann ich nicht sagen...
[...]Deswegen sage ich nicht Glyphosat bewirkt das Insektensterben, sondern es ist eine informierte Hypothese, die zu überprüfen wäre.
Zum Insektensterben trägt Glyphosat wohl weniger bei, hier stehen die Neonikotinoide im Zentrum und für Neonikotinoide also Insektizide gibt es wohl auch wirkliche Alternative, deren Langzeitwirkung aber z.T. auch nicht in Gänze erforscht sind.

Einzig als Beizmittel für Saatgut gelten Neonikotinoide wohl als zielgerichtetes Mittel, auch wenn es in der Pflanze verbleibt. Dort soll es ja /auch/ später auf dem Feld zielgerichtet wirken (Landet desswegen aber auch wider in der Nahrungs(kette)). Nur Heute werden Neonikotinoide auch in der späteren Kultur schon profilaktisch gesprüht und das z.T. auch falsch, dass heist während der Blüte, Insektenflugzeiten usw.

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Ibex
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Re: Insektensterben

Beitrag von Ibex » 19.10.2018 16:48:49

novalix hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.10.2018 17:48:21
Zum Insektensterben trägt Glyphosat wohl weniger bei, hier stehen die Neonikotinoide im Zentrum und für Neonikotinoide also Insektizide gibt es wohl auch wirkliche Alternative, deren Langzeitwirkung aber z.T. auch nicht in Gänze erforscht sind.
Nun, eine diskutierte und wie ich finde recht plausible Art wie Glyphosat zum Insektensterben beiträgt, ist das es die Nahrungsquelle vom Insekten abtötet. Heutige Felder sind sehr sortenreine Monokulturen, kaum noch Ackerrandstreifen, kaum noch anderes blühendes "Unkraut". Das ist sicher nicht die einzige Ursache, aber wenn so eine Biene mit Neonikotinoidevergiftung dann obendrein nicht genug Nahrung findet, wird ihr das auch nicht unbedingt weiterhelfen, und erst recht nicht stärker spezialisierten Insekten, die teilweise auf eine einzige Art zum Überleben angewiesen sind.

Insgesamt ist es wohl das Zusammenspiel vieler Faktoren, das die meisten davon mit der Industriellen Landwirtschaft zusammenhängen, scheint aber recht offensichtlich zu sein.

Das macht die Lösung natürlich auch schwieriger, weil es nicht eine Substanz gibt, die man verbieten kann, und das Problem ist gelöst. Es müsste eine grundsätzlichen Wechsel in der Bewirtschaftung geben, der sehr sicher auch mit Ernteeinbußen und höheren Produktionskosten einhergehen würde. Und als wäre das nicht schon schwer genug durchzusetzen, ist der Kenntnisstand, welche Maßnehmen das genau sein müssen, und welche nur viel Kosten und wenig bringen, auch noch recht dünn. Und ganz ohne Dünger und Pflanzenschutz wird es auch nicht gehen.

uname
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Re: Insektensterben

Beitrag von uname » 19.10.2018 19:17:30

Jeder kann seinen Anteil an der Problematik auf bis zu ca. 5% senken. Die Entscheidung trifft jeder bei seinen Einkauf: https://www.youtube.com/watch?v=u4GfJ_nEMjA

guennid

Re: Insektensterben

Beitrag von guennid » 19.10.2018 20:18:56

Nun, eine diskutierte und wie ich finde recht plausible Art wie Glyphosat zum Insektensterben beiträgt, ist, dass es die Nahrungsquelle vom Insekten abtötet.
Die übliche grüne Kurzschlüssigkeit. Glyphosat als solches trägt Null zum Insektenschwund bei.
Heutige Felder sind sehr sortenreine Monokulturen, kaum noch kein Ackerrandstreifen, kaum noch kein anderes blühendes "Unkraut".
Da liegt der Hund im Wesentlichen begraben, bzw. da sollte man ansetzen. Setzte allerdings Denkleistungen statt Zielen auf wohlfeile Pappkameraden voraus.

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Re: Insektensterben

Beitrag von uname » 19.10.2018 21:13:15

guennid hat geschrieben:Glyphosat als solches trägt Null zum Insektenschwund bei.
Beweis für genau Null? Auch nur ein betroffenes Insekt widerlegt deine Aussage.

https://de.wikipedia.org/wiki/Quantor
Zuletzt geändert von uname am 20.10.2018 07:07:03, insgesamt 2-mal geändert.

DeletedUserReAsG

Re: Insektensterben

Beitrag von DeletedUserReAsG » 19.10.2018 21:15:13

Also wenn so ’ne Fliege in das Fass fällt, wird sie dran ertrinken. Verbieten, sage ich!

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