nur 93% Bandbreite bei FTTH?

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reox
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nur 93% Bandbreite bei FTTH?

Beitrag von reox » 26.11.2018 17:36:47

Ich habe Zuhause FTTH von A1. Bisher hatte ich einen 50/10Mbit/s Tarif und habe den heute auf 80/15Mbit/s umgestellt.
Vorher bin ich auf ca 49.5/9.5MBit/s gekommen, jetzt schaffe ich ziemlich exakt 75/14.5Mbit. Ich habe auch mal eine 1GB große Datei von meinem Server heruntergeladen und komme dort auch nur auf maximal genau 75.0Mbit. Als zweiten Test habe ich einen netcat sockel aufgemacht und /dev/zero reingepiped. Komme da auf ähnliche Ergebnisse.
Der Wert ist mir viel zu schön, als das er Protokoll Overhead ist...
Telefonat mit der Hotline hat ergeben, dass scheinbar bei Kupferleitungen schon seit längerem, aus Gründen der Stabilität, nur 90% der angegebenen Bandbreite ausgehandelt werden. Der Mitarbeiter meinte aber, das wäre ihm bei FTTH neu.
Jedenfalls wurde ich damit vertröstet, dass ich die minimalen 72Mbit erreiche - welche vom System als das Minimum angegeben werden (Laut Leistungsbeschreibung sind es sogar nur 41MBit).
Nun sollen über den Anschluss angeblich auch 300Mbit gehen - die von der Hotline haben mich mal auf 300MBit testweise umgestellt und siehe da: über die Leitung gehen 280MBit ohne Probleme... Jetzt kommt aber das interessanteste: Das sind ebenfalls nur ca 93% der maximalen Bandbreite. Wenn die selben 93% auch bei den 50Mbit aktiv gewesen wären, hätte ich aber nur 46.5MBit bekommen dürfen.

Die Frage ist jetzt: Bescheißen die aktiv und geben 93% her, ist ja mehr als 90% und jedenfalls viel mehr als Vertraglich zugesichert oder sind die 6-7% tatsächlich ein Overhead, der erst bei 50MBit+ irgendwo magisch dazukommt?
Im Upload ist das Problem ja auch nicht vorhanden:

Code: Alles auswählen

Hosted by Nessus GmbH (10G Uplink) (Vienna) [10.28 km]: 8.398 ms
Testing download speed................................................................................
Download: 283.37 Mbit/s
Testing upload speed......................................................................................................
Upload: 30.52 Mbit/s
Da sollte ich sogar nur 30Mbit upload haben und komme bei dem Test sogar drüber...

DeletedUserReAsG

Re: nur 93% Bandbreite bei FTTH?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 26.11.2018 17:41:58

Hmm. 100MBit/s sind theoretisch auch 12.5MB/s, die man in der Praxis selbst bei mit Crossover-Kabel direkt verbundenen Rechnern nicht erreicht (ich lag da meist zwischen 11 und 12MB/s. Mag also schon hinkommen, die Größenordnung.

reox
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Re: nur 93% Bandbreite bei FTTH?

Beitrag von reox » 26.11.2018 18:36:48

Naja nur die 6% passen nicht zu den vorherigen <1%.
Auch der Techniker bei der hotline meinte es sollten durchaus 80MBit/s drin sein (oder halt nahezu).
Wenn man annimmt das der Ethernet, TCP, IP und pppoe header noch bei der MTU von 1500byte wegkommen, sind das auch nur 4,1% die da wegkommen.

dufty2
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Re: nur 93% Bandbreite bei FTTH?

Beitrag von dufty2 » 26.11.2018 20:04:04

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.11.2018 17:41:58
Hmm. 100MBit/s sind theoretisch auch 12.5MB/s, die man in der Praxis selbst bei mit Crossover-Kabel direkt verbundenen Rechnern nicht erreicht (ich lag da meist zwischen 11 und 12MB/s. Mag also schon hinkommen, die Größenordnung.
Die 100 Mbit/s (bei Fast Ethernet) sind quasi Layer-2 brutto, die 949 Mbps, die man max. erreichen kann bei TCP dann Layer-4+, also 5% Overhead, wenn man so will.

Bei FTTH/GPON bekommen ja Deine Nachbarn alle Deine (Download-)Daten mit, so wird dann mit AES verschlüsselt. Und GPON soll auch nicht so effektiv sein wie z. B. Ethernet, bin da aber kein Experte.

Jedenfalls denke ich, dass die 80 Mbit/s aus "Endanwendersicht" gerechnet werden und somit erreichbar sein sollten.
Morgen ist auch noch ein Tag, und reox hat vielleicht mehr Glück, ahem, Bandbreite ;)

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Lord_Carlos
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Re: nur 93% Bandbreite bei FTTH?

Beitrag von Lord_Carlos » 26.11.2018 21:24:17

Haha, wollte mal fix ein speedtest bei mir machen.
Da habe ich den server meines Providers getroffen und jetzt wird mir ~192% meiner Bandbreite angezeigt.
Bild

Da schummelt wohl jemand.

Ein anderer server gibt mir mehr oder weniger genau das was ich bestellt habe: https://www.speedtest.net/result/7831675444
Kann aber sein das mein ISP etwas mehr hergibt damit man sich als Kunde nicht beschwert?
Auch "richtige" Download kommen auf die Geschwindigkeit.

Code: Alles auswählen

╔═╗┬ ┬┌─┐┌┬┐┌─┐┌┬┐╔╦╗
╚═╗└┬┘└─┐ │ ├┤ │││ ║║
╚═╝ ┴ └─┘ ┴ └─┘┴ ┴═╩╝ rockt das Forum!

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Re: nur 93% Bandbreite bei FTTH?

Beitrag von r4pt0r » 27.11.2018 10:13:15

Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.11.2018 21:24:17

Da schummelt wohl jemand.

Nö, Netzintern haben die wenigsten ISPs ein Bandbreitenlimit. Ausgenommen die übliche handvoll Verdächtiger (in DE) mit ihren überteuerten 24-Monate-Knebelverträgen, miesem Kundensupport und völlig überprovisionierten Netzen. Die bekommen ja oft nichtmal Netzintern über die ersten 2-3 Hops die angepriesene/verkaufte Bandbreite hin... :roll:

Aber die halbierte Bandbreite im Uplink bei deinem Test weist auf shared fiber/PON hin; bei AON oder direct fiber liegt i.d.r. immer symmetrische Bandbreite an.


Wir haben hier bei einem lokalen ISP Glas (AON) + Funkanbindung (Backup); die Bandbreite zwischen den beiden uplinks ist praktisch nur abhängig von der Wetterlage :lol:
Bandbreitenlimitierung wird erst Egress angewendet; innerhalb des ISP-Netzes ist verfügbar was die Leitungen und Switches hergeben, also 1GBit via Glas, da der GBit Port im Verteiler neben dem Gebäude das kleinste Glied in der Kette ist, oder ~500-800Mbit via Funk je nach Wetterlage.

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Re: nur 93% Bandbreite bei FTTH?

Beitrag von hec_tech » 27.11.2018 11:01:38

Die Frage ist auch immer wie die Peerings aussehen.

Kannst du die Tests mal zu verschiedenen Zeitpunkten machen und in ein Logfile schreiben?

Hast du A1 private oder business? Da gibt es interessant Unterschiede. Eventuell noch IPTV oder VoIP dabei? Da werden auch gleich ein paar MBit abgezogen dafür.

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Re: nur 93% Bandbreite bei FTTH?

Beitrag von reox » 27.11.2018 14:45:06

hec_tech hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.11.2018 11:01:38
Die Frage ist auch immer wie die Peerings aussehen.

Kannst du die Tests mal zu verschiedenen Zeitpunkten machen und in ein Logfile schreiben?

Hast du A1 private oder business? Da gibt es interessant Unterschiede. Eventuell noch IPTV oder VoIP dabei? Da werden auch gleich ein paar MBit abgezogen dafür.
Interessant, wie gesagt ich hatte ca 5 Jahre lang die 50Mbit Leitung und nie weniger als 49Mbit, wenn ich getestet habe.
Ich werde das mal beobachten...
Ob ich privat oder business bin weiß ich gar nicht so richtig, bzw A1 a net... Lustigerweise bekomme ich die Mails immer mit Business aber bin scheinbar trotzdem Privatkunde. Der Techniker bei der Hotline hat das gestern auch festgestellt und gemeint da haben sie irgendwie schon länger solche Kunden die irgendwie beides sind.
Ich hab weder IPTV noch Voip. Ist ein reiner Internetanschluss.

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Re: nur 93% Bandbreite bei FTTH?

Beitrag von reox » 27.11.2018 19:31:59

So, ich denke ich hab das Problem gefunden. Es ist tatsächlich Protokoll Overhead...
mittels Debiancbm:

Code: Alles auswählen

  Interface                                               Receive                                               Transmit                                                  Total
  eth0                                                     300.35 Mb/s                                              3.53 Mb/s                                            303.88 Mb/s
  eth0.2                                                   297.52 Mb/s                                              3.53 Mb/s                                            301.05 Mb/s
  ppp0                                                     295.96 Mb/s                                              2.48 Mb/s                                            298.44 Mb/s
Auf einem Server rennt ein netcat sockel und der bekommt /dev/zero reingepiped. Auf den verbinde ich mich direkt am router.
Wie man sieht ist auf eth0 zimelich genau 300Mbit/s. Übers VLAN gehen dann nur noch 297.5Mbit und über das PPPoE nur noch 296.
Was mich nur wundert: bei 1500 byte MTU sind die 4 Byte für den VLAN Tag doch nur 0.26% - also sagen wir mal 299.5Mbit, wo gehen die anderen 2Mbit hin? Aber grundsätzlich sind 296Mbit schonmal deutlich mehr als die 280Mbit gestern...

Was ich mir dazu noch gedacht habe: eth0 und eth0.2 haben beide eine MTU von 1500. Müsste ich nicht eigentlich die MTU auf eth0.2 auf 1496 setzen, damit ich den VLAN tag am eth0 dann extakt drauf bekomme? die MTU von ppp0 ist dzt 1492, müsste dann aber wohl 1488 sein?

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Lohengrin
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Re: nur 93% Bandbreite bei FTTH?

Beitrag von Lohengrin » 28.11.2018 19:13:36

Kann es sein, dass die dir früher ein paar Prozent mehr gegeben haben als im Vertrag steht, und jetzt nicht mehr?
Außerdem fällt mir auf, dass 80 zu 75 genau das Verhältnis von Gibi zu Giga ist. Könnte aber Zufall sein.

Ich habe mal was von Jumbopaketen gelesen. Das sollen Ethernetpakete sein, die 64 KiB haben statt der üblichen 1500 (oder waren es 1492) Byte. IPv6 soll damit klarkommen. Wenn dein Provider damit klarkommt, und praktisch keine Pakete unterwegs versaut werden, dann könnte man dadurch den Overhead erheblich verkleinern.
reox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.11.2018 14:45:06
Ich hab weder IPTV noch Voip. Ist ein reiner Internetanschluss.
IPTV und VOIP ist, wie der Name schon sagt, auch Internet.
scnr
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Re: nur 93% Bandbreite bei FTTH?

Beitrag von reox » 28.11.2018 20:07:45

Lohengrin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.11.2018 19:13:36
Kann es sein, dass die dir früher ein paar Prozent mehr gegeben haben als im Vertrag steht, und jetzt nicht mehr?
Das hab ich mir auch schon gedacht... Vllt haben sie es mit der Bandbreite nicht so genau genommen :D
Lohengrin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.11.2018 19:13:36
Außerdem fällt mir auf, dass 80 zu 75 genau das Verhältnis von Gibi zu Giga ist. Könnte aber Zufall sein.
Richtig, ich zitiere mal die Leistungsbeschreibung:
Für den Zugang zum weltweiten Internet steht eine Datenübertragungskapazität (auf Basis eines Best-Effort Prinzips) von mindestens mehr als 153600/20480kbit/s (downstream/upstream) als Untergrenze und maximal bis zu 307200/30720kbit/s (downstream/upstream) auf der Anschlussleitung zur Verfügung
3072 klingt nach kibits umgerechnet in kbits... Also sie meinen wohl 300Mibits bzw 307.2MBit...
Naja kA :D
Lohengrin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.11.2018 19:13:36
Ich habe mal was von Jumbopaketen gelesen. Das sollen Ethernetpakete sein, die 64 KiB haben statt der üblichen 1500 (oder waren es 1492) Byte. IPv6 soll damit klarkommen. Wenn dein Provider damit klarkommt, und praktisch keine Pakete unterwegs versaut werden, dann könnte man dadurch den Overhead erheblich verkleinern.
Ja, ich hatte mal 9000 Byte Pakete bei mir im LAN aktiv. Ich meine aber, dass die nicht mehr als 1500 Byte durchlassen, hab es aber noch nie selber getestet...
Lohengrin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.11.2018 19:13:36
IPTV und VOIP ist, wie der Name schon sagt, auch Internet.
scnr
;)
(Ja nur auf der Rechnung steht ich zahle nur für Internet und nicht für Telefon oder Fernsehn :D)

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Re: nur 93% Bandbreite bei FTTH?

Beitrag von r4pt0r » 28.11.2018 20:16:07

jumbo frames (nicht pakete! pakete sitzen "auf" den frames, einen layer höher) haben eine maximale Größe von (je nach Implementierung) 9000-9214 (IIRC) byte - framegröße im internet ist aber _IMMER_ 1500 byte abzügl. ggf overhead durch Kapselung z.B. L2TP oder PPPoE auf den "letzten metern".
Zu große frames führen zu fragmentierung (i.d.r am ersten interface/link das eine kleinere MTU hat) und zu deutlich erhöhtem overhead, da der zweite frame bei fragmentierung dann nur noch wenige byte payload enthält.

Normalerweise sorgt Path MTU Discovery dafür, dass es nicht zu fragmentierung kommt; je nach equipment (billige plastikrouter...) ist das oft aber entweder fehlerhaft oder erst garnicht implementiert/möglich. Auch Verbugtes LRO/LTO in vielen billigen NICs macht hier oft probleme. Gerade bei WAN-Anbindung per PPPoE ist es daher fast immer sinnvoll die tatsächliche MTU manuell zu ermitteln und zu setzen.
PPPoE bei FTTH habe ich aber bisher noch nie gesehen. Manche ISPs bieten hier sogar auf anfrage jumbo frames an - man holt sich damit aber i.d.r. mehr Probleme als Vorteile.
Ich habe ausschließlich in VLANs in denen wirklich große Datenmengen (backups!) bewegt werden jumbo frames aktiviert. Sämtliche Schnittstellen (NICs, switches) in einem Netz mit aktiven jumbo frames müssen die gesetzte framegröße unterstützen; zu große frames werden i.d.r. gedroppt. Da nicht jeder frame die maximale Größe ausnutzt, bekommt man meist erst bei erhöhtem Durchsatz Paketverluste - debugging ist dann oft ziemlich mühselig, speziell wenn auch noch durch Virtualisierung oder Tunnels/VPN der Overhead auf manchen Teilstrecken zusätzlich erhöht wird. TL; DR: jumbo frames am besten deaktiviert lassen oder nur zwischen switches nutzen, wenn man das letzte quäntchen performance benötigt (und nicht auf größere uplinks umrüsten kann).

Nochmal zur path MTU discovery: Problem bei framegrößen <1500 ist aber immer, dass das LAN i.d.r. mit der Standard-framegröße von 1500 byte arbeitet - funktioniert die path MTU im LAN nicht korrekt, muss der router zum kleineren link (also z.b. zum PPPoE tunnel) doch wieder fragmentieren. Also ggf prüfen ob der Client mit dem getestet wird die path MTU korrekt erkennt!


Noch eine Anmerkung zu deinen tests: mit null gefüllte frames (cat /dev/zero | nc) können das Ergebnis komplett verfälschen wenn Kompression zum Einsatz kommt. IIRC wird das speziell in Kabelnetzen oft verwendet um trotz hoffnungsloser Überprovisionierung zumindest noch etwas Bandbreite bis zum Kunden zu bekommen. Am besten/einfachsten nutzt man immer tools wie z.b. iperf3; notfalls zumindest /dev/random. Bei Systemen mit niedriger Entropie (embedded/ASIC/MIPS), bei denen /dev/random zu langsam ist piped man am besten erst in eine Datei passender Größe für den Test. (Ich setze hier mal voraus, dass keine Krücke zum Einsatz kommt die sowieso nicht mal annähernd in line-speed routen kann, geschweige den NATen; dann kann man sich die Benchmarks nämlich sparen...)

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Re: nur 93% Bandbreite bei FTTH?

Beitrag von Lohengrin » 28.11.2018 21:20:52

r4pt0r hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.11.2018 20:16:07
jumbo frames (nicht pakete! pakete sitzen "auf" den frames, einen layer höher)
Ich habe deutsch geschrieben. Hätte ich etwa Jumborahmen sagen sollen?
Ich bin mir nicht sicher, ob das immer konsequent durchgehalten wird. Den Unterschied zwischen frame und packet (mich Zecka) zu machen, ist nur sinnvoll, wenn es aus dem Zusammenhang heraus nicht klar ist. Nicht nur zuwenig, sondern auch zuviel Präzision beeinträchtigt die Verständlichkeit.
r4pt0r hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.11.2018 20:16:07
haben eine maximale Größe von (je nach Implementierung) 9000-9214 (IIRC)
Steht so in Wikipedia. Wird wohl so sein. Aber da war irgendwas mit 64 KiB. Ich erinnere mich aber nicht mehr daran, was das war.
r4pt0r hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.11.2018 20:16:07
byte
Nochmal zur übermäßigen Präzision. Es gibt Leute, die immer und überall Oktett statt Byte hören wollen, weil Byte in grauer Vorzeit mal 7 Bit hatte, oder so ähnlich.
r4pt0r hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.11.2018 20:16:07
framegröße im internet ist aber _IMMER_ 1500 byte abzügl. ggf overhead durch Kapselung z.B. L2TP oder PPPoE auf den "letzten metern".
Was ist Internet? Wenn ich etwas baue, das Jumboframes verträgt, dann ist das doch auch Internet.
Oder ich reite mal wieder auf der Präzision herum, und behaupte, dass Internet das ist, was im Ethernet steckt. Dann gibt es dort gar keine Frames.
Warum sollte ein Provider, der teures Gerät kauft, um damit Fernsehen anzubieten, keine Jumboframes vertragen. Ich würde es ausprobieren.
r4pt0r hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.11.2018 20:16:07
Zu große frames führen zu fragmentierung (i.d.r am ersten interface/link das eine kleinere MTU hat) und zu deutlich erhöhtem overhead,
Ich habe über IPv6 bisher nur etwas gelesen, selber damit noch nicht herumgespielt. Aber ich meine mich zu erinnern, dass es da keine Fragmentierung gibt. Man muss es mit Path MTU Discovery ausprobieren, und wenn zu groß, ist das Paket weg.
Dass Ethernetframes fragmentiert würden, ist mir neu.
r4pt0r hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.11.2018 20:16:07
zu große frames werden i.d.r. gedroppt.
Das ist übel. Das frisst schnell die paar Prozente, die man sich durch Jumboframes verschafft hat, auf.
Die Framegröße ist ein Kompromiss zwischen Overhead und Frameverlust. Wenn viel Störung dabei ist, zB Funk, ist mglw schon 1500 Bytes zu groß, und man sollte besser auf 500 gehen.
Harry, hol schon mal das Rasiermesser!

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Re: nur 93% Bandbreite bei FTTH?

Beitrag von reox » 29.11.2018 10:33:50

r4pt0r hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.11.2018 20:16:07
Nochmal zur path MTU discovery: Problem bei framegrößen <1500 ist aber immer, dass das LAN i.d.r. mit der Standard-framegröße von 1500 byte arbeitet - funktioniert die path MTU im LAN nicht korrekt, muss der router zum kleineren link (also z.b. zum PPPoE tunnel) doch wieder fragmentieren. Also ggf prüfen ob der Client mit dem getestet wird die path MTU korrekt erkennt!
Ich hab bisher mit ping -M do -s <größe> solange herumgespielt bis ich eine Fehlermeldung bekommen habe.
Allerdings verstehe ich nicht ganz wie da die größen gerechnet werden. Hier als Beispiel:

Code: Alles auswählen

$ ping -M do -s 1472 debianforum.de
PING debianforum.de (144.76.154.165) 1472(1500) bytes of data.
1480 bytes from zoidberg.debianforum.de (144.76.154.165): icmp_seq=1 ttl=55 time=54.1 ms
dH nacher muss ich nur den wert +28 (8 Byte ICMP + 20 Byte IPv4) nehmen und das ist die maximale MTU die da funktioniert, richtig?
Ist das jetzt schon der korrekte Test um zu schauen ob die Path MTU Discovery korrekt rennt, und zB nicht irgendwo die ICMP Pakete gedropped werden?
(Ich fühle mich gerade dezent in meine Schulzeit zurückversetzt wo wir sowas eigentlich mal gelernt haben :oops: )
r4pt0r hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.11.2018 20:16:07
Noch eine Anmerkung zu deinen tests: mit null gefüllte frames (cat /dev/zero | nc) können das Ergebnis komplett verfälschen wenn Kompression zum Einsatz kommt. (Ich setze hier mal voraus, dass keine Krücke zum Einsatz kommt die sowieso nicht mal annähernd in line-speed routen kann, geschweige den NATen; dann kann man sich die Benchmarks nämlich sparen...)
Danke für den den Hinweis, das wusste ich nicht. Ich werde das noch testen... Router ist ein APU2, ich merke zwar das die CPU was zu tun bekommt aber das hält sich noch in Grenzen.

hec_tech
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Re: nur 93% Bandbreite bei FTTH?

Beitrag von hec_tech » 29.11.2018 12:15:55

Ping sollte so passen.

APU2 kann bis etwa 300MBit/s routen. Wie hoch die NAT Leistung ist weiß ich nicht.

reox
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Re: nur 93% Bandbreite bei FTTH?

Beitrag von reox » 29.11.2018 19:10:13

hec_tech hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
29.11.2018 12:15:55
Ping sollte so passen.

APU2 kann bis etwa 300MBit/s routen. Wie hoch die NAT Leistung ist weiß ich nicht.
Also ich hab jetzt nochmal mit /dev/urandom als source probiert und komme da auch auf 300.25MBit mit cbm, bzw auf etwas weniger mit nicstat.
Und die 300Mbit bekomme ich auch problemlos genattet.

Code: Alles auswählen

    Time      Int   rMbps   wMbps   rPk/s   wPk/s    rAvs    wAvs %Util    Sat
19:00:56     eth0   286.5    4.75 25475.4  8412.8  1473.8   74.02  30.0   0.00
19:00:56   eth0.2   283.7    4.75 25475.4  8411.8  1459.8   74.02  29.8   0.00
19:00:56     ppp0   282.2    3.34 25475.4  8411.8  1451.8   52.02  0.00   0.00
Da sind es wieder die 280... Laut Sourcecode von nicstat wird da durch 1024 geteilt, also sind es dann Mibits. Sind also ca 300417024 bits pro sekunde, dH angenommen die rechnen da sonst auch in metrischen bits würde das ziemlich gut hinkommen.

Wegen der MTU hab ich nochmal geschaut:

Code: Alles auswählen

$ ping -M do -s 1472 debianforum.de
PING debianforum.de (144.76.154.165) 1472(1500) bytes of data.
From _gateway (172.16.23.1) icmp_seq=1 Frag needed and DF set (mtu = 1492)
$ ping -M do -s 1464 debianforum.de
PING debianforum.de (144.76.154.165) 1464(1492) bytes of data.
1472 bytes from zoidberg.debianforum.de (144.76.154.165): icmp_seq=1 ttl=56 time=21.1 ms
Ich tät sagen das passt soweit.

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