Ist youtube-dl legal?

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 18.03.2019 16:44:51

Gute Frage. Warum soll die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung auf solchen Kanälen denn mit der Begründung, die Verbreitung urheberrechtlich geschützten Materials unterbinden zu wollen, eingeschränkt/unterbunden werden? Ich meine, ich unterstelle dabei nicht einmal primär Absicht (mit Hinblick auf den Verschwörungstheorievorwurf); das würde ganz beiläufig geschehen, wenn der Stuss so umgesetzt würde, wie er gerade im Raum steht.

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von Luxuslurch » 18.03.2019 16:56:12

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.03.2019 16:20:12
Nein. Es wird nur nicht mehr in seiner jetztigen Form existieren: als verhältnismäßig freie Plattform, wo jeder seinen Kram verbreiten kann.
Ich stelle mir so eine Meinungsäußerung auf YT so vor: 1. Jemand filmt sich dabei, wie er seinen Sermon zum besten gibt. 2. Dann wird der Inhalt hochgeladen. In welchem dieser Punkte meinst du, würde ihn so ein Upload-Filter behindern?
Debian Stable.
Der Mod spricht rot.

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 18.03.2019 17:07:16

Gibt jetzt schon Geschichten von Usern, die ihren Kram veröffentlichen wollten, und YTs automatisiertes System hat’s unterbunden. YT selbst interessiert’s ziemlich gar nicht. Und gibt noch mehr Geschichten über Content, der aufgrund ’ner mutwillig falschen Meldung verschwunden ist.

Eine Geschichte, die man recht gut verfolgen konnte, weil’s nicht komplett geblockt wurde, sondern „nur“ aufgrund abstruser Behauptungen über „wiederverwendeten Content“ die Monetarisierung der aufwendig selbsterstellten Sachen gekappt wurde, war „The Listening Point”. Die, die’s gar nicht erst durch die Filter geschafft haben, nimmt man nicht mal wahr, weil sie schlicht nicht existieren. Und das ist der Stand von jetzt, nicht das, was kommen soll.

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von Luxuslurch » 18.03.2019 17:11:17

Ach so, die Geschichten. Na, die sind natürlich Legion. Von meinem Onkel dem Schwager sein Sohn hat's auch mal kalt erwischt.
:facepalm: Ich bin draußen.
Debian Stable.
Der Mod spricht rot.

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 18.03.2019 17:12:36

Genau. Was du nicht siehst, existiert nicht. Da hast du dein Weltbild gut zusammengefasst :)

https://netzpolitik.org/2019/mario-bart ... adfiltern/

TomL

Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von TomL » 18.03.2019 17:15:06

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.03.2019 16:34:26
Was hat freie Meinungsäusserung mit der Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material zu tun?
Ich glaube nicht, dass das direkt und vordergründig die freie Meinungsäußerung beschränkt, es beschränkt aber zunächst mal die bisher fast unbehinderte Verbreitung von Wissen. Und man kann davon ausgehen, dass in der Vergangenheit genau dieses bisher unbehindert verfügbare Wissen durchaus auch die Bildung einer eigenen Meinung der Menschen im Land unterstützt hat. Vielleicht ist aber genau das unerwünscht? Wer -außer die einfachen Bürger selber- sollte noch ein Interesse daran haben, dass eben diese eine eigene Meinung haben? Eine eigene Meinung (möglicherweise auch noch konträr) zu haben ist doch völlig kontraproduktiv ... siehe Gelbwesten in Frankreich. Insofern beschränkt es die freie Meinungsäußerung imho indirekt, über Bande gespielt, in dem das verfügbare Wissen, welches zur späteren Meinungbsildung notwendig ist, massiv beschränkt wird.

Wie sieht es 'nach' dem Gesetz aus, wenn jemand seine Meinung äußern will und dabei z.B. auf Misstände, Unwahrheiten, wasweissich hinweisen will, dazu aber auf urheberrechtlich geschütztes Material zurückgreifen muss? Kann er das noch verwenden oder kommt jetzt der Moment, weil er nix mehr verwenden kann ohne zu bezahlen oder sich strafbar zu machen, dass er einfach als Verschörungstheoretiker oder Spinner oder Rechter oder Linker oder Irrer oder sonstwas diffamiert wird? Möglicherweise hatte eine solche Meinungsäußerung 'vor' dem Gesetz durchaus eine Auswirkung auf die Meinungsbildung anderer gehabt... wie ist es aber 'nach' dem Gesetz?

Man muss imho deshalb bei diesem Sachverhalt eigentlich auch die Frage stellen, ob das in den Medien propagierte Ziel Urheberrechtschutz tatsächlich das Ziel ist, oder ob es nur wieder mal etwas ist, mit dem die Menschen im Land hinters Licht geführt werden sollen. In dem Zusammenhang ist es vielleicht auch gar nicht so abwegig, sich mal über den ersten Satz der Zusammenfassung unterhalb des Videos Gedanken zu machen.... und sich dann vielleicht auch den Vortrag anzuhören. Darüber kommt man dann zu der Erkenntnis, dass das, was gerade in Frankreich mit den Gelbwesten passiert, deutlich teurer sein muss, als wenn man Ruhe und Frieden dadurch erreicht, wenn die Menschen im Land die Meinung haben wollen, die sie haben sollen und deswegen gar nicht erst auf die Straße gehen.

https://www.youtube.com/watch?v=Rk6I9gXwack
Luxuslurch hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.03.2019 16:56:12
In welchem dieser Punkte meinst du, würde ihn so ein Upload-Filter behindern?
Das passiert in dem Moment, wenn er seine Meinung zur Herstellung einer Glaubwürdigkeit eigentlich mit Fakten unterlegen muss, was aber 'nach' diesem Gesetz nicht mehr möglich wäre, wenn das geschütztes Material wäre. Damit verschwindet alles aus dieser Meinung aus der Veröffentlichung oder es bleibt einfach nur eine unbelegte Behauptung. ... und wie damit in Follow-Up-Kommentaren umgegangen wird, ist ja hinreichend bekannt. Selbst wenn die ursprüngliche Meinung richtig und gut war, wird von da danach vermutlich nix mehr kommen.

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von wanne » 18.03.2019 18:44:23

Weitere Totschlagargumente.
Nein. Deines ist ein Totschalgargument. Und nur weil dich jetzt welche drauf hinweisen wird deren Argumentation nicht zu einer. Keiner hat je ein alle Straftaten unterbinden können. Entsprechend kann jeder immer darauf verweisen, dass das aktuelle System das Recht ja nicht durchgesetzt hat. (Insbesondere solche wo alle Beteiligtenprofitieren. (Drogenhandel, Steuerhinterziehung, Hochverrat, Urheberrechtsverletzungen...)) Und da Rechtsdurchsetzung allgemein als vorteilhaft angesehen wird, kann keiner dagegen argumentieren.
Man müsste nicht nur HDDs verbieten oder das gesamte Internet, sondern alle Computer, sämtliche Eingabegeräte, ja sogar die Hände, die die kopiererischen Mausklicks ausführen.
Und so passiert es. Seit 1970 gibt es mindestens zwei mal pro Jahrzehnt ein weiteres Gesetz, zum Nutzen der Verwerter und Schaden der Allgemeinheit. Keines in die andere RIchtung.
Und ich gehe jede wette ein, dass in der Zeit pro Jahr mindestens 10 gab, die bisher nicht verbotene Handlungen unter strafe gestellt haben, nicht weil man die Handlung an sich für problematisch hält, sondern weil man hofft andere Straftaten besser unterbinden/verfolgen zu können. Auch da gibt es defakto genau einen Schritt in die andere Richtung. (Geldwäsche, Waffenbesitz, Abhörfreie Telefone...)
Über all diese Zusatzverbote kann man Reden. Viele davon sind sinnvoll. Aber am Ende bleibt halt nicht mehr viel übrig was du machen darfst, wenn das so weiter geht.
Das ganze nützt erstmal den Urhebern, deren Leistung
Nein. Den aller meisten wird es in aller erster Linie Schlechter gehen. (Auch dazu siehe Pauschalabgabe und Artikel 12. Denen brechen mal die Hälfte ihrer Einnahmen weg, die jetzt per Gesetz an den Verwerter geben.) Viel extremer ist es aber für die ganzen kleineren, die (noch) keinen klassischen Verwerter haben.
Die konnten seit ein paar Jahren sehr gut ohne leben. Werden es in Zukunft aber deutlich schwerer haben, das die Kosten für youtube und co deutlich steigen. Was die nicht haben können sie auch nicht weiterleiten. Vielleicht gibt es eine Hand voll Popstars, deren Verkäufe wirklich hoch gehen. Vor allem weil sie weniger Konkurrenz von Indies die das Gesetz beseitigt bekommen. Aber für fast alle Urheber geht das schlecht aus.
Siehe auch wer da dagegen am meisten Protestiert. Das sind kleine Urheber, deren Geschäftsmodell in Gefahr ist.
nicht privat, sondern kommerziell - genutzt wird, ohne dass sie etwas davon hätten.
Nein. Das Bezieht sich explizit au private Nutzer. Gegen Kommerzielle haben wir ja schon lagen sehr effektive andere Methoden. Von denen kannst du Schadensersatz einfordern, der typischerweise um Größenordnungen größer ist, als der möglicherweise entgangene Verkauf. (Für viele dürfte es eher ein plus Geschäft sein. GIbt ja genug, die ihr Zeug sogar selbst auf youtube laden.)
Das ist traurig, aber richtig, denn es gibt doch kein Recht auf freie Verfügbarkeit von allem.
Es gibt die:
GG Art. 2 (1) hat geschrieben:Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
GG Art. 4 (2) hat geschrieben:Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.
Und as wird halt schwieriger wenn mir youtube jetzt mit ner menge false positives zeug wegfiltert.
Und natürlich den:
GG Art. 10 (1) hat geschrieben: Das Briefgeheimnis sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis sind unverletzlich.
Aber ohne rein gucken, keine Filter
GG Art. 12 (2) hat geschrieben: Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen.
Und das wird absehbar deutlich schwerer für kleinere Künstler.

All diese Gesetze gelten meist nur mit Einschränkungen (insbesondnere durch andere Gesetze) und vor allem nicht grundsätzlich Überall anwendbar. Selbstverständlich kann niemand verlangen in einer Moschee den christlichen Glauben oder den Beruf des Eisbrechers ausüben zu dürfen. Aber es werden hier eine ganze Menge Rechte beschnitten. Und zwar nicht irgend welche sondern "Grundrechte", die wir sogar in unsere Verfassung aufgenommen haben, und die wir sogar nochmal extra mit Art. 19 (2) geschützt haben.
Das ist kein Pappenstiel.

Um jetzt zum Thema zu kommen: Die prevention von Straftaten ist dagegen niemandem irgend wo garantiert. Man hat ein recht auf ein faires Verfahren (Art. 6 EMRK oder zusammenbastelbar aus deiversen Artikeln des GG) aber natürlich kein Recht auf Prävention. Ganz im Gegenteil wird ein solches allgemeines Recht als unvereinbar mit Rechtsstaatlichkeit und Unschuldsvermutung angesehen. Deine Rechte gelten. Aber außer in ausnahmen wo es um die Körperliche Unversehrtheit und Erhaltung der öffentlichen Ordnung geht immer erst im Nachhinein. Erst wenn ein verbrechen geschehen ist, gibt es Repression.
Da ist nach derzeitigen Rechtsprizipien nichts mehr zu wollen.

Bis jetzt haben wir da also eine reine Abwägungssache.

Aber zuletzt haben wir den:
GG Art. 5 (1) hat geschrieben:Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
Und das ist explizit ein Artikel der uns ohne ausnahmen vor deartig Totalitären Bestrebungen Schützt. Und eine staatliche Pflicht vor der Verbreitung von Wort, Schrift und Bild auf Inhalte hin zu überprüfen, ist schlicht quar Definition Zensur. Und zwar für jede Definition, die sich die Autoren des Grundgesetzes vorgestellt haben.
Wird niemanden jucken die heutige Definition von Zensur ist "kommt aus China".
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von tobo » 18.03.2019 22:41:20

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.03.2019 17:07:16
Gibt jetzt schon Geschichten von Usern, die ihren Kram veröffentlichen wollten, und YTs automatisiertes System hat’s unterbunden.
Genau, sowas hier z.B.:
https://netzpolitik.org/2019/mario-bart ... adfiltern/
Das Problem dabei ist, dass das eben nicht nur ihr Kram ist, den sie da veröffentlichen wollen. Somit existiert das Problem bereits und wird durch eine Verschärfung mit Sicherheit nicht besser.
Zuletzt geändert von tobo am 18.03.2019 22:43:06, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von Meillo » 19.03.2019 08:36:53

Die Diskussion finde ich interessant, den Tonfall einiger Beitraege finde ich aber unnoetig konfrontativ. Lieber ist mir eine gemeinsame sachliche Eroerterung des Themas.



Zum Inhaltlichen:

Hierauf will ich gerne kurz eingehen:
wanne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.03.2019 18:44:23
Das ganze nützt erstmal den Urhebern, deren Leistung
Nein. Den aller meisten wird es in aller erster Linie Schlechter gehen. (Auch dazu siehe Pauschalabgabe und Artikel 12. Denen brechen mal die Hälfte ihrer Einnahmen weg, die jetzt per Gesetz an den Verwerter geben.) Viel extremer ist es aber für die ganzen kleineren, die (noch) keinen klassischen Verwerter haben.
Die konnten seit ein paar Jahren sehr gut ohne leben. Werden es in Zukunft aber deutlich schwerer haben, das die Kosten für youtube und co deutlich steigen. Was die nicht haben können sie auch nicht weiterleiten. Vielleicht gibt es eine Hand voll Popstars, deren Verkäufe wirklich hoch gehen. Vor allem weil sie weniger Konkurrenz von Indies die das Gesetz beseitigt bekommen. Aber für fast alle Urheber geht das schlecht aus.
Ich denke, dass wanne hier einen guten Punkt anspricht, der auf den ersten Blick so nicht ersichtlich ist.

Urheberrechte sind erstmal gut fuer Urheber. Verwertungsstrukturen, die auf diesen Urheberrechten aufbauen, dienen aber nicht immer den Urhebern oder nicht allen von ihnen. Leider gibt es dabei immer wieder die Situation einer grossen Menge von kleinen Contentschaffenden, die wenigen grossen Verwertern gegenueberstehen. Die Machtverhaeltnisse zwischen ihnen sind nicht so wie sie sein sollten, naemlich dass die Schaffenden Rechte haben, die sie frei nutzen koennen und frei entscheiden koennen ... dass also sie die Macht innehaben. Die Macht ist eher bei den grossen Verwertern gebunden, weil diese homogener und besser organisiert sind und dadurch mehr Druck auf die Politik ausueben koennen. Wenn unabhaengige Verbreitung und Selbstvermarktungsmoeglichkeiten reduziert und eingeschraenkt werden, bleibt nur noch die Akzeptanz der (knebelnden) Bedingungen der grossen Verwerter. Neben den tatsaechlichen Rechten ist auch relevant welche Praxisnachteile ich in Kauf nehmen muss, wenn ich meine Rechte in Anspruch nehme.

Hat jemand vielleicht noch ein paar gute Texte zu diesem Thema, die man verlinken koennte? Oder steckt das schon in den verlinkten Beitraegen drin? (Ich habe sie mir nicht genau angeschaut.)



Dann will ich gerne noch diesen Artikel verlinken, auf den ich ueber die FSF-Mailingliste gekommen bin:
https://motherboard.vice.com/en_us/arti ... y-are-real
Ich finde, dass er gut zeigt, wie die Versprechungen von Gesetzen von ihren tatsaechlichen Auswirkungen abweichen. Waren die Gruende also nur vorgeschoben? Unsere Gesellschaften muessen die *Ergebnisse* der politischen Entscheidungen evaluieren, die Verspechungen mit den Auswirkungen abgleichen, damit das nicht weiterhin die folgenlose, bequeme und zugleich destruktive Praxis bleibt.
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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von atarixle » 20.03.2019 14:58:28

Ich sehe das Problem in der unmöglich zu realisierenden technischen Umsetzung: der Filter müsste täglich aktualisiert über JEGLICHES WELTWEIT VERÖFFENTLICHTE Werk der letzten 70 Jahre (danach sind Werke allgemeinfrei) verfügen: alle Filme, alle Fotos, jedes Lied. Jedes Video, was bei Youtube hochgeladen wird, müsste mit ALLEM JE GESCHAFFENEN Material verglichen werden. Und bei Youtube werden minütlich Videos einer Länge von mehreren hundert Stunden hochgeladen.
Eine solche Datenbank mit dieser Rechenleistung GIBT ES NICHT mal eben auf den Servern eines jeden Website, die Upload-Möglichkeiten bietet.
Es geht also nicht um Youtube in Artikel 13, sondern um JEDE WEBSEITE im gesamten Internet!

Ja, und diese Filterdaten müssten ebenfalls lizensiert werden. Wer nimmt diese Lizenzgebühren ein? Der Verwerter, der die Einnahmen aus den Werken seiner Autoren geschützt wissen will!

Uploadfilter gibt es nicht, genauso wie Zeitreisen! Aber man will sie durchdrücken. Am Volk vorbei.

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von MSfree » 20.03.2019 15:47:05

atarixle hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.03.2019 14:58:28
...Werk der letzten 70 Jahre (danach sind Werke allgemeinfrei) ...
Nein, Werke sind eben nicht nach 70 Jahren allgemeinfrei, sondern erst 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers. Um ein berühmt (berüchtigtes) Beispiel zu nennen: Mein Kampf wurde 1925 veröffentlicht, das Urherberrecht ist aber erst am 31.12.2015 (70 Jahre nach Hitlers Tod) erloschen.

Das heißt aber nicht, daß man dieses Machwerk nun ungehindert verbreiten dürfte, die ungekürzten und/oder unkommentierten Version steht zum einen auf dem Index und die Verbreitung kann als Volkverhetzung ausgelegt werden.

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von atarixle » 21.03.2019 11:44:55

... womit der Upload-Filter ja noch mehr Werke kennen und außerdem noch mit den Sterbedaten der Urheber gewartet werden müsste.

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von MSfree » 21.03.2019 12:12:06

atarixle hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.03.2019 11:44:55
... womit der Upload-Filter ja noch mehr Werke kennen und außerdem noch mit den Sterbedaten der Urheber gewartet werden müsste.
Bei Filmen ist die Sache dann beliebig kompliziert. Jeder Schauspieler, jeder Filmstudiomitarbeiter, alle am Drehbuch beteiligten Personen bis hin zu Maskenbildnern könnten theoretisch Urheberrechte beanspruchen.

Noch lustiger wird es, wenn die Produktionsfirma ein altes Werk nur restauriert, wie z.B. geschehen am Klassiker Frankenstein mit Boris Karloff. Für das Original erlischt dann zwar irgendwann das Urheberrecht, die restaurierte Fassung bekommt aber erneut 70 Jahre Schutz bis nach dem Tod des letzten Restaurators und Kaffeekochers.

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von ralli » 24.10.2020 16:55:15

Offensichtlich wird jetzt doch gegen Downloads von Youtube mittels youtube-dl vorgegangen. Guckst Du hier:

https://www.golem.de/news/urheberrecht- ... 51700.html

Smtube funktioniert schon nicht mehr ....

Gruß ralli
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören. Wer keine Brücken baut, muß spalten.

DeletedUserReAsG

Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 24.10.2020 17:08:59

ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.10.2020 16:55:15
Guckst Du hier:
Tust du lieber Originalquelle gucken tun: https://github.com/github/dmca/blob/mas ... 23-RIAA.md

Und dann tust du dir deine Meinung bilden tun.

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von Meillo » 24.10.2020 17:13:45

Das kann man auch lesen, ohne seine Daten an hunderte Unternehmen weitergeben zu lassen oder alternativ 3,- im Monat zu zahlen.
Use ed once in a while!

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ralli
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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von ralli » 24.10.2020 17:57:44

Ich hatte von einer renommierten Anwaltskanzlei ein offiziell veröffentliches Statement, das private Kopien einschließlich deren Downloads legal seien. Das habe ich noch abgespeichert. Wie es aussieht, ändert sich die Situation gerade. Möglicherweise wurde das auch jahrelang nur geduldet. Smtube und youtube-dl habe ich deinstalliert und werde es nicht mehr verwenden. Es ist zur Zeit ja noch in den allermeisten Linux Distributionen enthalten. Aber das wird sich jetzt wohl ändern. Macht nichts, was ich mag, kaufe ich auch und fertig... Auf meinen Datenträgern befindet sich nichts illegales auch nicht in auf meiner 1und1 Cloud.

Gruß ralli
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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 24.10.2020 18:05:04

ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.10.2020 17:57:44
Wie es aussieht, ändert sich die Situation gerade.
Nein, rechtlich hat sich nix geändert, und ob der DMCA-Takedown-Request der RIAA selbst legal und zu befolgen war, wird sich auch erst noch zeigen müssen. Eigentlich™ ist sowas nur auf unzulässige Kopien selbst anwendbar, aber keinesfalls auf Werkzeuge.

Abgesehen davon kannst du dir mit ’nem „offiziellen Statement“ deiner Anwaltskanzlei aus D in den USA den Hintern abwischen (denn eines der A in RIAA steht für „America“), und vice versa.
ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.10.2020 17:57:44
Es ist zur Zeit ja noch in den allermeisten Linux Distributionen enthalten. Aber das wird sich jetzt wohl ändern.
Ja, möglicherweise. Aber nicht, weil’s illegal wäre, sondern weil’s bald schlicht nicht mehr funktioniert. YT ändert alle paar Wochen mal was, woraufhin yt-dl bislang dann angepasst wurde, und es bis zum nächsten Mal wieder tat. Da Github als zentrales Entwicklerrepo nun erstmal zugemacht hat, wird’s zumindest dort nicht weiterentwickelt, und es muss etwas Neues gefunden werden (oder die RIAA in ihre Schranken verwiesen werden).

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von rockyracoon » 24.10.2020 18:07:46

@ralli:
Wie es aussieht, ändert sich die Situation gerade.
Das ist auch mein Informationsstand.
@niemand:
Eigentlich™ ist sowas nur auf unzulässige Kopien selbst anwendbar, aber keinesfalls auf Werkzeuge.
Ja, aber sobald Du das Werkzeug illegal benutzt, ändert sich die Sache.
...sondern weil’s bald schlicht nicht mehr funktioniert.
Weil die Entwickler sich aus rechtlichen Gründen zurückgezogen haben.

DeletedUserReAsG

Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 24.10.2020 18:10:33

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.10.2020 18:07:46
Ja, aber sobald Du das Werkzeug illegal benutzt, ändert sich die Sache.
Nein. Sobald ich anfange, Menschen mit ’nem erlaubten Messer zu pieksen, bleibt das Messer selbst legal.
Weil die Entwickler sich aus rechtlichen Gründen zurückgezogen haben.
Haben sie aber nicht. Deren Github-Repo wurde von Github (Microsoft) zugemacht, weil die RIAA einen Takedown-Request geschickt hat.

Wenn du nun argumentieren willst, dass alle Sachen verboten wären, mit denen man auch illegale Handlungen vornehmen könnten, dann lege dich bitte nackt in die Wüste und bleibe dort bis auf weiteres liegen. Alles andere könnte illegal werden.

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von rockyracoon » 24.10.2020 18:12:52

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.10.2020 18:10:33
rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.10.2020 18:07:46
Ja, aber sobald Du das Werkzeug illegal benutzt, ändert sich die Sache.
Nein. Sobald ich anfange, Menschen mit ’nem erlaubten Messer zu pieksen, bleibt das Messer selbst legal.
Ich habe die Antwort auf Dein Zitat
Eigentlich™ ist sowas nur auf unzulässige Kopien selbst anwendbar, aber keinesfalls auf Werkzeuge.
daher auch mit "Ja" begonnen. Trotzdem haben sich die Entwickler zurückgezogen, wohl weil der juristische Druck recht hoch ist.

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 24.10.2020 18:15:30

Und ich habe herausgestellt, dass die Art der Anwendung eines Werkzeugs keinen Einfluss auf dessen rechtlichen Status hat. Ist ja nicht so, dass man mit yt-dl nur von der RIAA einverleibtes Material laden könnte – ich lade damit gerne freie Dokus zum Späterschauen.

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von rockyracoon » 24.10.2020 18:18:03

@niemand: (Fast) alles richtig, was Du sagst. Die Entwickler ziehen sich trotzdem zurück, so dass dem Programm die Zukunft fehlt, egal wer wie das Tool verwendet hat.
Zuletzt geändert von rockyracoon am 24.10.2020 18:21:52, insgesamt 2-mal geändert.

DeletedUserReAsG

Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 24.10.2020 18:21:25

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.10.2020 18:18:03
Die Entwickler ziehen sich trotzdem zurück
Hättest du da einen Link auf die Primärquelle?

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Re: Ist youtube-dl legal?

Beitrag von rockyracoon » 24.10.2020 18:22:46

Hättest du da einen Link auf die Primärquelle?
https://linuxnews.de/2020/10/youtube-dl ... -entfernt/ , aber das wird Dir natürlich nicht genügen... :mrgreen:

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