Alle Zahlen um den neuen Corona Virus sind noch hochgradig unsicher, seine es die Fallzahlen, die Anzahl der Todesfälle, der r0 Faktor, die Anzahl der Fälle ohne Symptome. Das sieht man auch daran, das die Zahlen zwischen den Ländern kaum vergleichbar sind, grade die Fallzahlen. Aus Eigeninteresse wäre es mir zum Beispiel sehr lieb, wenn möglichst rasch geklärt wird, ob kleine Kinder wirklich im selben Maße anstecken sind wie Erwachsen oder nicht. Es gibt Hinweise, das dem vielleicht nicht so ist, aber nichts genaues weiß man nicht. Davon hängt aber ab, ob die Maßnahme, Kindergärten zu schließen sinnvoll ist oder nicht. Sind Kinder nicht wie befürchte "Superspreader", die die Krankheit ohne Symptome weitergeben, ist die Maßnahme Unsinn, kleine Kinder sind selbst die am wenigsten gefährdete Gruppe. Die Politik befindet sich hier an vielen Stellen mehr oder weniger im Blindflug und betreibt ein Try und Error spiel. Allerdings ein mit potentiell dramatischen Folgen, sowohl durch den Virus als auch durch die negativen Folgen auf Wirtschaft und Gesellschaft.
Es hilft aber nichts, Politik und Behörden hier ein böses Spiel zu unterstellen, so gerne ich das an andere Stelle tue.
Sicher kann man einzelne Maßnahmen kritisieren und bessere Begründungen fordern. Wieder aus Eigeninteresse wäre es mir lieber, Frisöre und Möbelhäuser blieben zu und dafür wären die Kindergärten geöffnet, und man schaut dann was passiert. Aber an Stelle der Entscheider möchte ich im Moment auch nicht sein.
Trotz aller Unsicherheit ist es absolut eindeutig, das dieser Virus bei ungebremster Verbreitung brandgefährlich ist, so groß sind die Unsicherheiten einfach nicht, als das man das noch bestreiten könnte.
Zum Punkt Obduktion: Die Kritik im verlinkten Artikel richtet sich nicht darauf, das durch fehlende Obduktionen die Zahl der Todesfälle falsch gezählt wird, sondern das man durch die Obduktion mehr über den Krankheitsverlauf und die mögliche Behandlung erfahren könnte. Ich kenne aber auch die andere Kritik, das wäre zum Beispiel Herr Plüschel. Die These covid19 raffe ausschließlich mulitmorbide 80jährige dahin, ist aber längst durch die Entwicklung in aller Welt widerlegt, ebenso die Hoffnung, die zusätzliche Sterblichkeit würde sich "nicht mal als Peak in der Jahressterblichkeit bemerkbar machen". Das gilt aktuell noch für Deutschland, für Italien, Spanien und GB gilt es schon nicht mehr. Hunderte tote Krankenpfleger und Ärtze in Europa würden dem auch widersprechen, wenn sie noch könnten.
Natürlich frage ich mich auch teilweise, ob die aktuellen Maßnahmen nicht überzogen sind, hoffe es auch, aber sie sind jedenfalls nicht einfach nur aus Dummheit und Ignoranz von machtgeilen Politikern eingeführt worden, und in Deutschland nach meiner Auffassung auch in letzter Minute, nachdem der Virus viel zulange verharmlost wurde. Deswegen waren sie auch so drastisch erforderlich. Ich hoffe, dass es jetzt gelingt, einen vernünftigen Mittelweg zu finden, der tatsächlich ein Jahr oder länger durchzuhalten ist, wenn mehr über Infektionswege und Ansteckungsrisiken bekannt wird und Maßnahmen die wirklich helfen. Die aktuelle Situation ist sicher nicht so lange durchzuhalten, da stimme ich zu. Einen Mundschutz in der Öffentlichkeit dagegen ist wohl im Vergleich zuzumuten, wenn die Politik es den schafft, eine ausreichende Produktion oder Beschaffung zu organisieren. Und selbst über die Installation der ominöse Trackin app würde ich nachdenken, wenn dafür das Kindergeschrei nebenan aufhört. Ach verdammt, da ist er doch, der geheime Plan der Regierung