Newbie-Austausch

Smalltalk
flake
Beiträge: 62
Registriert: 17.05.2020 20:01:15

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von flake » 12.06.2020 23:28:41

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.06.2020 13:11:07
Wobei in Deinem Bild Debian eigentlich der Mercedes wäre und die Fahrschulen auf Trabbies unterrichten würden.
Das ist natürlich ein konsequenter Gedanke als Debianer. Aber was das heißt, verstehe ich vielleicht erst in Jahren.
LOL. Ich denke mal, Du wärst mit Deinen Missionierungsversuchen vielleicht etwas erfolgreicher, wenn erst einmal Dein Wlan läuft... :wink:
Die Missionierung bezüglich Debian scheitert auf jeden Fall an der Komplexität. Kenne wenige in meinem Umfeld, die sich so dafür interessieren würden. Da ist es mit Mint schon anders.
Aber ich glaube, dass ich es mit dem Einstieg ins Terminal über das Einbinden einer offenbar besonders problematischen WLAN-Karte auch besonders schwierig angetroffen habe.
Ohne dieses Problem wäre ich aber wahrscheinlich gar nicht mit dem Terminal warm geworden. Die erste Scheu habe ich jetzt schonmal abgelegt.

willy4711

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von willy4711 » 13.06.2020 00:18:34

Wenn du einen Windows Rechner hast, wäre meine Empfehlung, Virtualbox zu installieren, und nach Herzenslust
in Virtuellen Maschinen zu üben. Das ist absolut ungefährlich, und für das Host Betriebssystem unschädlich.
Voraussetzung : Halbwegs potenter Prozessor, genügend RAM und Platz auf der Platte.
Da ist erfreulicher, als mit einer alten Nudel Frust zu schieben, wenn auch das sehr hilfreich ist.
Außerdem brauchst du nicht den Rechner wechseln, um mit Debian zu arbeiten.
Irgendwann wirst du dann feststellen, dass du Windows nicht mehr unbedingt brauchst.
Dann ist der Zeitpunkt gekommen, den Host mit Debian zu betreiben und Windows in einen VM zu verbannen. :mrgreen:
Kenne wenige in meinem Umfeld, die sich so dafür interessieren würden. Da ist es mit Mint schon anders.
Man sollte nicht vergessen, dass Mint und Ubuntu und wie sie alle heißen, Debian als Grundlage haben.
Ich sehe das inzwischen so: Es sind alle letztendlich aufgehübschte Debian-Derivate.
Ein Paar Tools dazu ein bisschen an der Oberfläche poliert. Sicher erleichtert das dem unbedarften User die Bedienung.
Aber das ist nichts, was du mit Debian auch erreichen kannst.
Ich will da gar nicht die Verdienste von Ubuntu für Linux schmälern.
Gerade die Wiki von Ubuntu ist aus meiner Sicht unerreicht. Und in 90 % der Fälle der Debian Wiki vorzuziehen.

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 10759
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von MSfree » 13.06.2020 00:48:44

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2020 00:18:34
...Da ist erfreulicher, als mit einer alten Nudel Frust zu schieben, wenn auch das sehr hilfreich ist.
Debian läuft auch auf "alten Nudeln" durchaus erfreulich. Mit einem 14 Jahre alten Core2-Duo E6600 mit Onboard-Graphik, 2GB RAM und einer billigen 120GB-SSD kommt man da schon sehr weit. Das taugt zwar nicht für Spiele, die über das Solitaireniveau herausreichen, zum Arbeiten ist sowas aber immer noch gut zu gebrauchen.

Ich bin hier gearde selbst mit einer 12.5 Jahre alten Antiquität unterwegs: Core2 Q9300, 8GB RAM, Onboard Graphik, 240GB SSD. Der packt sogar das Abspielen von H.265 FullHD Video in der CPU mit nur 25% Last.

Mit einem 32Bit-Prozessor würde ich da allerdings nicht mehr anfangen. Mir ist es zwar gelungen, auf einem alten EeePC 4G Buster mit LXDE zu installieren, die Geschwindigkeit ist aber wirklich nur für ganz triviale Dinge gerade noch ausreichend.

flake
Beiträge: 62
Registriert: 17.05.2020 20:01:15

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von flake » 14.06.2020 13:27:36

Hey Willy, schön, dich hier auch in einem anderen Thread zu treffen! Ja, die alte Nudel: Ich finde es gerade deshalb so faszinierend, weil sich mit so einem alten Gerät noch etwas anfangen lässt. Das hat doch viel Positives, z.B. Ressourcen zu schonen.

Zum spielen brauche ich das Gerät nicht. Aber für Office-Programme und um im Internet zu surfen reicht es völlig aus. Das finde ich großartig. Unter ökologischen Aspekten frage ich mich nur, ob der Stromverbrauch nicht viel höher ist.

Ich habe gelesen, dass es Versionen gibt wie Emmabuntüs, die sogar nur von einem USB-Stick laufen (wenn ich das richtig verstanden habe), auf alten Rechnern, bei denen die Festplatten ausgebaut wurden. So können auch Leute an Rechner kommen, die kaum Mittel haben.

Ist ja grade ein großes Thema in Deutschland, weil viele Kinder außer einem Smartphone keine Geräte für digitalen Schulunterricht haben. Da könnte der Gedanke "Freie Software für alle" doch viel Gutes beitragen, wenn dann eben auch Geräte für alle da wären.

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 10759
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von MSfree » 14.06.2020 14:24:55

flake hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.06.2020 13:27:36
Unter ökologischen Aspekten frage ich mich nur, ob der Stromverbrauch nicht viel höher ist.
Was für eine "alte Nudel" hast du denn da?

Gift für den Stromvrebrauch sind Graphikkarten. Selbst Low-End-Karten ziehen im Leerlauf locker 25W mehr als eine Onboardlösung bzw. Graphik in der CPU integriert. Das ist auch der Grund, warum ich in den letzten 12.5 Jahren keine Graphikkarte mehr im Rechner habe.

Zum Vergleich:
Mein o.g. Q9300 zieht im Leerlauf 45W aus der Steckdose. Ich habe hier noch einen moderneren i3-7100, der bei 15W liegt. Das hört sich erstmal nach dreifachem Strom an, dazu kommt aber noch ein Display, und das ist nicht zu unterschätzen. Mein 24" genehmigt sich nämlich fast 60W, was sich dann zu 105W bei dem Q9300, bzw. zu 75W bei dem i3 summieren. Unter Last kommen bei meinen beiden Systemen nochmal rund 50W oben drauf, aber Lastbetrieb mach an der Gesamtlaufzeit nur 1-10% aus.

Ja, der Stromverbrauch ist höher. Bei 30W Unterschied und 12h Betriebszeit pro Tag an 310 Tagen pro Jahr (Urlaub und andere Ausflüge abgezogen), kommen bei mir rund 35€ Stromkosten zusätzlich zusammen. Finanziell lohnt sich eine Modernisierung also erst nach vielen Jahren. Und wenn man den ökologischen Rucksack, der durch Produktion, Transport etc bei Neuware oben drauf kommt, ist es durchaus sinnvoll, alte Hardware so lange wie möglich zu betreiben.

willy4711

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von willy4711 » 14.06.2020 15:02:52

flake hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.06.2020 13:27:36
Ist ja grade ein großes Thema in Deutschland, weil viele Kinder außer einem Smartphone keine Geräte für digitalen Schulunterricht haben.
Tja für die Knete für das Smartie bekommt man in der Regel auch einen einfachen Laptop.
Aber das ist ja wohl heutzutage nicht mehr angesagt.

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 10759
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von MSfree » 15.06.2020 08:44:02

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.06.2020 15:02:52
flake hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.06.2020 13:27:36
Ist ja grade ein großes Thema in Deutschland, weil viele Kinder außer einem Smartphone keine Geräte für digitalen Schulunterricht haben.
Tja für die Knete für das Smartie bekommt man in der Regel auch einen einfachen Laptop.
Aber das ist ja wohl heutzutage nicht mehr angesagt.
Wenn, dann wird ja beides benötigt, ein Smartphone und ein Rechner. Aber es muß ja auch kein Laptop sein. In den meisten Haushalten hat sich doch der ein oder andere ausgemusterte Rechner angesammelt, von denen man auch einige reaktivieren und dem Kind für Hausaufgaben zur Verfügung stellen könnte.

Klar, dabei gibt es immer Stolperstellen. Alte Rechner haben häufig nur einen VGA-Ausgang, was Probleme mit aktuellen Monitoren aufwerfen kann. Auch RAM ist in alten Kisten nicht so üppig vorhanden, gut wer jemanden kennt, der noch alte Riegel im Fundus hat. SSD-Nachrüstung ist zwar billig, geht aber bei ganz alten Kisten nicht, weil es denen an SATA-Schnittstellen fehlt. ...

Trotzdem lohnt sich für solche Einsatzzwecke ein Blick auf den alten Kram, ob man den nicht doch noch flott machen kann, bevor man sie beim Wertstoffhof abgibt.

flake
Beiträge: 62
Registriert: 17.05.2020 20:01:15

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von flake » 16.06.2020 20:38:42

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.06.2020 08:44:02

Klar, dabei gibt es immer Stolperstellen. Alte Rechner haben häufig nur einen VGA-Ausgang, was Probleme mit aktuellen Monitoren aufwerfen kann. Auch RAM ist in alten Kisten nicht so üppig vorhanden,
Trotzdem lohnt sich für solche Einsatzzwecke ein Blick auf den alten Kram, ob man den nicht doch noch flott machen kann, bevor man sie beim Wertstoffhof abgibt.
Es gibt auch Projekte, alte Rechner, die z.B sogar aus Schulen jetzt ausgemustert werden, weil die jetzt alle was neues bekommen, wieder flott zu machen mit Linux und sie z.B. Flüchtlingsfamilien zu geben. Habe gehört, dass jemand das mit Grundschulkindern bewerkstelligt hat, wohl mit Mint. So mussten die alten Geräte nicht weggeworfen werden, und die Grundschüler hatten ein tolles Erfolgserlebnis. Wird ja viel über Teilhabe gesprochen. Das war jedenfalls ein guter Ansatz dazu.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.06.2020 14:24:55
Was für eine "alte Nudel" hast du denn da?
Meine "Nudel" ist ein Dell Vostro 1000, lief mit Windows Vista.
Eine Grafikkarte ist drin. Also Stromverbrauch dann wohl nicht so toll. Aber das Argument mit dem Material und der Herstellung zählt natürlich trotzdem positiv, wenn er länger verwendet wird. Ich finde das jedenfalls begeisternd, so etwas, das ja eigentlich technisch noch in Ordnung ist, weiter verwenden zu können.
Zuletzt geändert von flake am 16.06.2020 21:04:58, insgesamt 1-mal geändert.

flake
Beiträge: 62
Registriert: 17.05.2020 20:01:15

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von flake » 16.06.2020 21:01:45

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2020 00:18:34
Wenn du einen Windows Rechner hast, wäre meine Empfehlung, Virtualbox zu installieren, und nach Herzenslust
in Virtuellen Maschinen zu üben.
Danke für den Tipp! Dafür hätte ich wahrscheinlich auf dem Windows-Rechner genug Kapazität. Nur dass es sich dann am Schreibtisch so sehr nach Arbeit anfühlt. Mit dem Laptop auf dem Sofa ist schon besser.

Eigentlich denke ich auch, dass ich sowieso schon viele Sachen nutze, die auch auf Debian laufen, wie Libre Office, Firefox, Thunderbird. Für Fotos und Videos müsste ich mich schlau machen und zum Brennen von CD's, aber letzteres kommt ja sowieso aus der Mode. Ansonsten überlege ich, ob ich nicht schon ganz auf Windows verzichten könnte.
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2020 00:18:34
Irgendwann wirst du dann feststellen, dass du Windows nicht mehr unbedingt brauchst.
Dann ist der Zeitpunkt gekommen, den Host mit Debian zu betreiben und Windows in einen VM zu verbannen. :mrgreen:
Vielleicht kommt der Zeitpunkt dann schon sehr schnell, zumal ich mich immer mehr über Windows ärgere: Heute wieder, als ein Fenster aufploppte mit dem neuen Edge, und dieses nicht wegzuklicken war. Zu zweit haben wir rumprobiert, und es ging nur über das Anklicken des Buttons "weiter". Erst dann konnte man das Fenster schließen. Also echt! Das ist doch Nötigung!
Man sollte nicht vergessen, dass Mint und Ubuntu und wie sie alle heißen, Debian als Grundlage haben.
...
Gerade die Wiki von Ubuntu ist aus meiner Sicht unerreicht. Und in 90 % der Fälle der Debian Wiki vorzuziehen.
Das ist eine interessante Info. Dann werde ich da auch mal lesen.

Benutzeravatar
unitra
Beiträge: 638
Registriert: 15.06.2002 21:09:38
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: 127.128.129.130

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von unitra » 16.06.2020 21:39:43

Newbie-Austausch finde ich gut. Wenn Du schon so weit bist, daß Dich Windows unheimlich ärgert, dann verbanne Windows so schnell wie möglich. Ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung mitteilen, daß man kein Dual-Boot system betreiben sollte, man bootet dann meistens Windows, ja so ist es. Man lernt dann nicht so schnell, weil man sowieso WIndows dann bootet. Wenn Du keine aktuellen Spiele spielst, dann mach die Windows Systeme platt und benutze sie nie wieder. Ich habe den Linux Native only Umzug vor langer Zeit schon gemacht. Die ersten 3 Monate ohne Windows waren für mich die Hölle. Heute vermisse ich nichts mehr von Windows. Am besten Windows Platte abklemmen und Debian installieren auf einer separaten Platte. Die Windows Platte kann man in der Not noch mal booten, wenn wirklich nichts mehr geht. Aber gehe lieber den unbequemen Weg am Anfang und stelle alles auf Linux um. Wirklich, es lohnt sich. Du wirst es nicht mehr vermissen. Alles andere wird sich schon ergeben... :THX:

Mein letztes Windows hatte ich im März 2006 verabschiedet. Die CD's fliegen hier noch irgendwo rum.
flake hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.06.2020 21:01:45
...
Vielleicht kommt der Zeitpunkt dann schon sehr schnell, zumal ich mich immer mehr über Windows ärgere: Heute wieder, als ein Fenster aufploppte mit dem neuen Edge, und dieses nicht wegzuklicken war. Zu zweit haben wir rumprobiert, und es ging nur über das Anklicken des Buttons "weiter". Erst dann konnte man das Fenster schließen. Also echt! Das ist doch Nötigung!

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 10759
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von MSfree » 16.06.2020 21:48:11

flake hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.06.2020 20:38:42
Meine "Nudel" ist ein Dell Vostro 1000, lief mit Windows Vista. Eine Grafikkarte ist drin. Also Stromverbrauch dann wohl nicht so toll.
Achso, das ist ein Schlepptop.

Ich habe hier einen Notebooktest gefunden:
https://www.notebookcheck.com/Test-Dell ... 817.0.html

Laut denen liegt der Stromverbrauch wohl um die 20W, unter Last bis 50W. Das liegt im damals üblichen Bereich für Notebooks.

KP97
Beiträge: 3428
Registriert: 01.02.2013 15:07:36

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von KP97 » 17.06.2020 20:16:15

flake hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.06.2020 21:01:45
Man sollte nicht vergessen, dass Mint und Ubuntu und wie sie alle heißen, Debian als Grundlage haben.
...
Gerade die Wiki von Ubuntu ist aus meiner Sicht unerreicht. Und in 90 % der Fälle der Debian Wiki vorzuziehen.
Das ist eine interessante Info. Dann werde ich da auch mal lesen.
Meinen Beitrag hattest Du gelesen?

Benutzeravatar
Meillo
Moderator
Beiträge: 8813
Registriert: 21.06.2005 14:55:06
Wohnort: Balmora
Kontaktdaten:

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von Meillo » 17.06.2020 21:07:01

unitra hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.06.2020 21:39:43
Ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung mitteilen, daß man kein Dual-Boot system betreiben sollte, man bootet dann meistens Windows, ja so ist es. Man lernt dann nicht so schnell, weil man sowieso WIndows dann bootet. Wenn Du keine aktuellen Spiele spielst, dann mach die Windows Systeme platt und benutze sie nie wieder. Ich habe den Linux Native only Umzug vor langer Zeit schon gemacht. Die ersten 3 Monate ohne Windows waren für mich die Hölle. Heute vermisse ich nichts mehr von Windows.
Das passt gut zu meinen Erfahrungen. Dual-Boot hat bei mir auch nie wie gewuenscht funktioniert. Da hat immer die Traegheit gesiegt: Ich habe immer das gleiche System gebootet. Einen Fallback zu haben fand ich anfangs aber doch gut. Den sollte man sich moeglichst so einrichten, dass er mehr Aufwand erzeugt (wegen der Traegheit ;-) ). Eine Windows-VM finde ich darum sinnvoller als Dual-Boot ... falls das als Fallback und nicht als Dauerloesung fuer Spiele oder so gedacht ist.

In meinen ersten paar Monaten hatte ich zwei Computer parallel -- einen mit Linux und einen mit Windows. Das hat das Debuggen erleichtert. Wenn X nicht laeuft oder kein Netz da ist, dann ist ein zweites Geraet Gold wert ... wobei sich das mit Smartphones und weniger grundlegenden Problemen auf Linux-Systemen insgesamt gebessert hat.

Jedoch hat die harte Tour, also keinen Fallback zu haben, auch etwas fuer sich. Ein Erfolgsfaktor in der fruehen Entwicklung von Linux, dem Kernel, war, dass Linus irgendwas in seinem Host-System zerschossen hat und sein sich gerade in der Entwicklung befindliches Linux das einzige noch funktionsfaehige System auf seinem Rechner war. Daraufhin hatte er umso mehr Anreiz dieses voll funktionsfaehig zu machen. ;-)
Use ed once in a while!

willy4711

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von willy4711 » 17.06.2020 21:48:01

KP97 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
17.06.2020 20:16:15
Meinen Beitrag hattest Du gelesen?
Dazu wäre zu sagen, dass ich keinen Unterschied (bis auf die Einbindung von ppa's) zwischen
einer Debian-Live DVD /Installation und Ubuntu feststellen kann.
Und ansonsten sind die Linux Befehle / Programm im Wiki von Ubuntu in der Regel klarer
erklärt und schneller nachvollziehbar (mit Beispielen) als bei Debian.
Ich benutze beides.
Ich finde das ist ein unbestreitbarer Verdienst von den Ubuntu's.

KP97
Beiträge: 3428
Registriert: 01.02.2013 15:07:36

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von KP97 » 18.06.2020 14:03:11

Mir ging es um die Unterschiede, z.B. heißt der Kernel _immer_ anders, viele Libs haben ebenfalls andere Namen oder sind so im Debian Repo gar nicht vorhanden.
Von den PPA's aus ungeprüften Quellen und dem verbogenen sudo ganz zu schweigen...aber das hatte ich ja schon geschrieben.
Man sollte also nicht so tun, als ob Debian und Ubuntu das Gleiche wäre, dem ist definitiv nicht so.

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 10759
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von MSfree » 18.06.2020 14:18:52

KP97 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.06.2020 14:03:11
...und dem verbogenen sudo ganz zu schweigen
sudo ist bei Debian genauso verbogen, wenn man bei der Installation kein root-Paßwort angibt. Dann nämlich wird der Benuzer, den man bei der Installation anlegt, automatisch in die sudo-Gruppe übernommen. Und das ist nicht erst seit gestern so.

Auch ist die sudo-Konfiguration bei Debian und Ubuntu völlig identisch. Der angelegte Benutzer darf einfach alles, wenn er nur sudo vor jeden Befehl tippt.

Das ist halt so wie bei den Windows-Home Versionen, der erstangelegte Benutzer ist automatisch Administrator.

Benutzeravatar
TRex
Moderator
Beiträge: 8071
Registriert: 23.11.2006 12:23:54
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: KA

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von TRex » 18.06.2020 16:48:13

unitra hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.06.2020 21:39:43
Ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung mitteilen, daß man kein Dual-Boot system betreiben sollte, man bootet dann meistens Windows, ja so ist es
Darf ich da noch ein "als Umsteiger" hinzufügen? Ich sehe durchaus Situationen, wo es sinnvoll ist, ein Windows zu haben - sei es wegen Spielen (mein Fall) oder Bürosoftware, die nicht gut unter wine oder mäßig in einer VM läuft. Es darf nur eben nicht die Flucht vor dem "hab ich noch nicht gelernt, wie das geht" sein.
Jesus saves. Buddha does incremental backups.
Windows ist doof, Linux funktioniert nichtDon't break debian!Wie man widerspricht

rockyracoon
Beiträge: 1475
Registriert: 13.05.2016 12:42:18
Lizenz eigener Beiträge: GNU Free Documentation License

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von rockyracoon » 18.06.2020 17:11:03

Ob man Windows wirklich braucht (Phoootoshop; Games; Steuersoftware etc.), muß jeder selbst entscheiden.
Ich hatte jedenfalls nach Win95 > Win XP > (Win7 übersprungen) > Win8 > Win8.1 > Win10 von den allseits bekannten Kritikpunkten die Nase voll.
Es folgte ein langwieriges Herantasten an Linux.
Zuerst (natürlich) Ubuntu > Mint > "etliche" Distro-Hoppings ( :facepalm: ) und dann Debian (Stable > Testing > Stable / XFCE > Gnome3 > Mate > XFCE > Gnome3 :roll: ).
Live-Boots und Dual-Boots gehörten dabei auch zum Marathonlauf.

Mir ging es schließlich wie unitra ( :THX: ) und vielen Anderen hier:
Irgendwann habe ich mich gefragt, ob ich mit Debian wirklich "ernsthaft" produktiv arbeiten will.
Auch war mir die Doppelpflege zweier Systeme bei meinem Perfektionsanspruch zu lästig.
Also bin ich alle meine Anwendungsbedürfnisse sorgfältig durchgegangen und habe festgestellt, dass ich Windows mit Debian eindeutig besser ersetzt finde.
Dort habe ich meine Standardprogramme zusammengesucht, installiert und genau kennengelernt.
Es ist einfach erfrischend und entspannend, wenn Alles stabil und bequem so funktioniert, wie es soll.

Diese lange Strecke der Erfahrungssammlung braucht man imho nicht, weil Linux zu kompliziert ist, sondern weil man jahrzehntelang an Windows gewöhnt war.
Und Umlernen ist kognitiv umständlicher uns anstrengender, als von Anfang an ein System kennenzulernen und "zu atmen".
Ich vergleiche es mit Jemandem, der Schreibmaschinenschreiben zu lange mit zwei Fingern praktiziert hat und nun auf 10 Fingergebrauch umlernen will.

Mein Installations-Mantra habe ich oben ja schon genannt:
AMD > Ext4 > GPT > Bios-Mode > Debian-Stable > Contrib Non-Free > Gnome3 > Wayland > Standardprogramme > Hotkeys > Papirus-Icon-Theme > Relaxen 8)
Zuletzt geändert von rockyracoon am 18.06.2020 18:15:24, insgesamt 1-mal geändert.

TomL

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von TomL » 18.06.2020 17:52:24

Bei mir war der Umstieg kurz, radikal und endgültig .... :mrgreen:

Ich komme noch aus der DOS-Prompt-Ära. Und als ich begriffen habe, dass ich mich von den ganzen Fesseln undurchsichtiger GUI-Dialoge und dem undurchsichtigem Verhalten proprietärer Programme befreien kann und mir Linux gleichzeitig die Entscheidung vollverantwortlich überlässt, aus Linux sowohl ein sicheres oder auch unsicheres Betriebssystem gestalten zu können, war die Entscheidung endgültig gefallen. Ich musste dann nur noch den Punkt erreichen, wo ich einige meiner Gewohnheiten unter Linux eben mit Linux-Programmen abbilden konnte. Schwierig war es, einen Audio-Player als Nachfolger für foobar2000 zu finden, heute liebe ich meinen DeadBeef. Oder für den TotalCommander, den ich dann mit DoubleCommander abgelöst habe. VLC hat mich schon vorher immer genervt, mit dem SMPlayer habe ich mich deutlich verbessert. GIMP war anfangs echter Horror, heute find ichs genial, für Mail-Client, Office und Browser hat sich gar nichts geändert, sind die gleichen wie vorher, nur eben als Linux-Programme unter Debian.

Und was meinen kleinen Server angeht... da markiert Debian das Maximum des für mich erreichbaren.... besser geht nicht.... :THX:

Benutzeravatar
Meillo
Moderator
Beiträge: 8813
Registriert: 21.06.2005 14:55:06
Wohnort: Balmora
Kontaktdaten:

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von Meillo » 18.06.2020 19:34:45

TomL hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.06.2020 17:52:24
GIMP war anfangs echter Horror, heute find ichs genial
Das war bei mir genauso, und nicht nur beim GIMP. Auch ich hatte Schwierigkeiten eine akzeptable Alternative fuer meinen Musikplayer (Winamp 2) zu finden, schliesslich bin ich zu cplay gekommen. Meine Anforderungen hatten sich inzwischen geaendert und cplay passt heute sogar noch besser zu mir als Winamp 2 damals. In vielen Faellen liegt die Schwierigkeit in Erwartungshaltungen, Bedienpraktiken, Gewohnheit. Das braucht halt Zeit und die Offenheit die zunaechst fremden Einfluesse wirken zu lassen. Nur wenn man dafuer bereit ist etwas noch besseres als das Bekannte zu finden, kann das auch gelingen.

Fuer die Faelle wo dies nicht die Hinderungsgruende sind, also bestimmte Spiele und Spezial-Soft- und -Hardware, stimme ich TRex zu, da spricht nichts gegen ein zusaetzliches Windows-System. (Ich habe seit Jahren eine Windows-Kiste fuer so ein paar alte Spiele, die ich noch immer hin und wieder (d.h. inzwischen kaum noch) zocke. Heutzutage koennte ich die auch vollstaendig in Software emulieren weil sie inzwischen so verhaeltnismaessig kleine Anforderungen haben, aber die Hardwarekiste steht halt noch da.)
Use ed once in a while!

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 10759
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von MSfree » 18.06.2020 21:04:16

TomL hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.06.2020 17:52:24
Ich komme noch aus der DOS-Prompt-Ära.
Ich auch. Ich hatte danach ganz kurz Berührung mit Windows 3.0. Dann kam beruflich eine Unixkiste mit X11-Graphik, und das war eine Offenbahrung, SGI MIPS R3000. Windows war dagegen der vollendete Müll, Unix war den Windowskisten schlicht 25 Jahre voraus. Keine Systemabstürze, Multitasking, und Multiuserbetrieb. Auf der Kiste haben wir mit 5 Leuten gleichzeitig gearbeitet, und das mit 48MB RAM und 35MHz CPU-Takt.

Privat hatte ich dann auch Unix, erst Consensys, dann Solaris auf dem PC. Ab 1998 war dann auch Linux soweit, mein Unix abzulösen, das war Suse 5.2. Mein erster 64Bit PC bekam dann wegen fehlender 64Bit Distributionen erst LFS verpaßt, dann Gentoo und ab 2007 Debian Etch. Debian ansich hatte ich aber schon ab Woody auf einem PC und mein ausgemusterter 80486 hat jahrelang damit als DSL-Router gedient.

Mit Windows habe ich privat nur zu tun, wenn ich mal wieder eine Kiste aus dem Bekanntenkreis flott machen muß. :mrgreen:

Benutzeravatar
Animefreak79
Beiträge: 299
Registriert: 25.11.2017 12:29:51
Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von Animefreak79 » 18.06.2020 21:56:08

MSfree hat geschrieben: Ich hatte danach ganz kurz Berührung mit Windows 3.0. Dann kam beruflich eine Unixkiste mit X11-Graphik, und das war eine Offenbahrung, SGI MIPS R3000. Windows war dagegen der vollendete Müll, Unix war den Windowskisten schlicht 25 Jahre voraus. Keine Systemabstürze, Multitasking, und Multiuserbetrieb. Auf der Kiste haben wir mit 5 Leuten gleichzeitig gearbeitet, und das mit 48MB RAM und 35MHz CPU-Takt.
Die Windows 3.0 hatte ich nie, dafür aber Die 3.1er. ;) Allerdings muss ich sagen, dass ich zu dieser Zeit zumeist noch auf...
TomL hat geschrieben:Ich komme noch aus der DOS-Prompt-Ära.
... genau dort unterwegs war, um beispielsweise Games wie Realms of Chaos oder Amberstar zu zocken, dessen Sequel ich sogar zusätzlich noch auf der ebenfalls vorhandenen Amiga 500 gezockt habe (von Ambermoon wurde ja leider nie eine PC-Version publiziert). Ich erinnere mich noch, dass ich zur DOS-Ära mindestens 3 verschiedenen Konfigurationen für AUTOEXEC.BAT und CONFIG.SYS ausgedruckt in den Schubladen liegen hatte (naja, später kannte ich den Inhalt der Dateien so gut wie auswendig, trotzdem, sicher ist sicher) und man Festpplattenparamterer im BIOS noch auf einen Zettel gekritzelt hat, falls da Änderungen an der Konfiguration bzw neue Hardware im Raum standen. Lang, lang ist's her, trotzdem... An solche Dinge wie das Älterwerden hat man irgendwie damals noch nicht gedacht. Oo
~ Never change a flying system ~

flake
Beiträge: 62
Registriert: 17.05.2020 20:01:15

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von flake » 26.06.2020 19:59:58

KP97 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.06.2020 16:26:29
Was hast Du denn da für altes Zeug ausgegraben?
Hier ist das richtige:
https://debian-handbook.info/browse/de-DE/stable/

Schau hier ins Wiki, nutze die Forensuche, das Arch-Wiki und das Ubuntu-Wiki sind auch ganz gute Anlaufpunkte.
Aber Vorsicht dabei! Die Tipps sind nicht 1:1 zu übernehmen, dazu sind die Distros zu unterschiedlich.
Und nein, Ubuntu ist nicht Debian, auch wenn das viele glauben. Das unterscheidet sich schon gravierend, bis hin zum verbogenen sudo Befehl der Buntumaintainer.

Gut Ding braucht Weile....wenn Du dran bleibst, wird das schon...
Ja, danke, das hatte ich auch gelesen, arbeite mich langsam voran. Ausgegraben hatte ich das ja nicht, sondern bei den Links für Anfänger hier im Forum gefunden:
viewtopic.php?f=27&t=100492
Debiananwenderhandbuch klang so schön grundlegend, genau das Richtige für blutige Anfänger wie mich :?

Könnte man vielleicht dort löschen. Der Link funktioniert sowieso nicht mehr direkt, sondern man muss https:// selbst davor setzen.

Ja, da ist dein Link natürlich viel hilfreicher!

Ist ja so, als hätte ich zum Sprache lernen ein Wörterbuch aus dem 18. Jahrhundert gehabt.

Also danke vielmals!

flake
Beiträge: 62
Registriert: 17.05.2020 20:01:15

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von flake » 26.06.2020 20:21:55

Animefreak79 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.06.2020 21:56:08
MSfree hat geschrieben: Ich hatte danach ganz kurz Berührung mit Windows 3.0. /quote]
Die Windows 3.0 hatte ich nie, dafür aber Die 3.1er. ;) Allerdings muss ich sagen, dass ich zu dieser Zeit zumeist noch auf...
TomL hat geschrieben:Ich komme noch aus der DOS-Prompt-Ära.
... Ich erinnere mich noch, dass ich zur DOS-Ära mindestens 3 verschiedenen Konfigurationen für AUTOEXEC.BAT und CONFIG.SYS ausgedruckt in den Schubladen liegen hatte
Wow, da habt Ihr ja enorme Erfahrung.
Toll, dass Ihr sie hier teilt. V.a. mit welchen Anwendungen man Windows-Programme ersetzen kann, finde ich sehr hilfreich. Gimp scheint dabei eine Herausforderung.
So weit bin ich noch nicht mit dem Erkunden.
Interessant, dass VLC gar nicht so gut ist. Hatte ich vorher schon gerne verwendet. Aber jetzt stehen mir offenbar bessere Sachen zur Verfügung.
Gibt es eigentlich auch etwas für Video-Schnitt?

flake
Beiträge: 62
Registriert: 17.05.2020 20:01:15

Re: Newbie-Austausch

Beitrag von flake » 26.06.2020 20:34:50

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.06.2020 21:48:11

Ich habe hier einen Notebooktest gefunden:
https://www.notebookcheck.com/Test-Dell ... 817.0.html

Laut denen liegt der Stromverbrauch wohl um die 20W, unter Last bis 50W. Das liegt im damals üblichen Bereich für Notebooks.
Okay, das ist natürlich deutlich mehr als neuere Laptops. Aber wie du früher schriebst: Es zählt ja auch die Herstellung und das Material bei der Umweltbilanz.

Im Test kommt er ja nicht gut weg. Dabei finde ich die Qualität des Gehäuses und auch die Tasten schön zum Anfassen. Und er hält immer noch, nach so vielen Jahren. Ein Fujitsu Siemens-Laptop war damals genau nach zwei Jahren defekt. Wundert ja nicht, dass es die Firma nicht mehr gibt...

Antworten