wanne hat geschrieben: 06.07.2020 14:56:29
Beim Memory Management stellt sich Linux traditionell auch deutlich besser an. Lass einfach mal ein Windows 10 auf ner HDD laufen. Am besten schön mit 1GiB RAM. – Dann merkst du was ich meine.
Damit mißt du aber nicht das Memory Management sondern die Plattengeschwindigkeit beim Swappen. Und Linux ist nun auch nicht wirklich so toll, wenn es ums Swappen geht. Da erscheint die Kiste auch schonmal minutenlang zu hängen, weil ein Programm 1kB Speicher anfordert, das RAM voll ist, und erstmal eine 2MB große Hugepage rausgeswappt wird. Aber meine Meinung zu Swap ist sowieso nicht mit deiner vereinbar. Swap bremst immer, wenn er genutzt wird. Man braucht einfach immer genug RAM.
Vor allem weil die UI RAM des Todes frisst, der dann deiner eigentlichen Anwendung fehlt.
Ich habe vorhin mal auf der WIn10 Kiste im Büro nachgeschaut, da waren 800MB RAM effektiv belegt. Linux mit KDE oder Gnome saugt ähnlich viel RAM.
Aber die Realität ist, dass Windows für ein übliches Update mindestens 10 Nutzerinteraktionen will, die nicht abzuschalten sind.
Die Updates an den übliichen Patchdays laufen seit Win10 weitgehend im Hintergrund ab, ohne daß da eine Interaktion nötig wäre. Die Rerlease-Upgrades, z.B. von 1909 auf 2004 führen manchmal zum Abnicken irgendwelcher neuer "Datenschutzbestimmungen" (also eigentlich das Einholen der Zustimmung zum Verzicht auf Datenschutzes) mehr aber auch nicht.
Ganz sicher ist, dass Windows nicht in der Lage ist Programme upzudaten.
MS-eigene (z.B. Office, Visual Studio) kann Windows schon updaten, Software von Drittherstellern nicht. Aber so eine Situation hast du unter Linux auch, wenn du AppImages oder Flatpacks nutzt.
Nein. Debian erlaubt dir (und anderen) jederzeit den Code zu lesen und Änderungen vorzunehmen. Und dazu musst du eben nicht 30 Millionen Zeilen lesen sondern im Normalfall nur die 10 für dich relevanten.
Die 10 relevanten Zeilen mußt du aber erstmal in 30 Millionen Codezeilen finden
Davon abgesehen dürfte die Zahl der Codezeilen, die sich hinter den 57000 Debianpaketen verbergen, insgesamt in die zig-Milliarden gehen. Der Kernel ist davon ja nur ein winziger Teil.
Auch, wenn du meinst, daß die ganze Weltbevölkerung sich über den Code hermachen könnte, ist die Zahl derjenigen, die das wirklich machen, sehr sehr klein. Ich weiß nicht, wie viele Leute gerade am Kernel entwickeln, aber das dürften deutlich unter 1000 sein. Und selbst bei 1000 Leuten sind das immer noch 30000 Zeilen Code pro Entwickler.
Die die Signatur von MS nicht haben und damit hunderttausenden von Karten von heute auf morgen unbrauchbar gemacht haben.
Auch alte Drucker, Scanner, Firewiregeräte... werden dadurch regelmässig entwertet. Aber auf der einen Seite wird hier im Thread gefordert, Altlasten über Bord zu werfen, andererseits wird dann festgestellt, daß man alte Hardware plötzlich nicht mehr nutzen kann.
Natürlich ist es nicht im Sinne der Umwelt, wenn fehlerfrei funktionierende Geräte nicht mehr nutzbar sind. Die Hersteller freuen sich aber, wenn sie den ein oder anderen Drucker neu verkaufen können.
Deswegen sind die Codeeinsichten die MS früher gegeben hat auch komplett sinnlos. Kein Mensch kann nicht in 4h Einsichtzeit mal kurz 30Mio Zeilen kontrollieren.
Richtig. Viel mehr als die Formatierung kann man da nicht kontrollieren und die entscheidet am allerwenisgten über die Funktionalität und Fehlerfreiheit.
Die Weltbvölkerung kann das aber locker
Nunja, wenn man davon ausgeht, daß rund die Hälfte der Weltbevölkerung unter der Armutsgrenze lebt und damit ganz bestimmt keine PC hat und auch von den verbleibenden nur jeder zweite Zugang zu Computern hat, reduziert sich das schonmal auf 2 Milliarden, die in den Code schauen könnten. Davon nutzt nur 1% aktiv Linux, macht also 20 Millionen, und davon sind vielleicht 10% mit Softwareentwicklung vertraut. Es bleiben also maximal 2 Millionen, die sich um zig-Milliarden Zeilen Code kümmern. Damit kommt man dann schon in Dimensionen die eher um 10000+ Zeilen/Kopf liegen. OK, das ist zwar immer noch machbar, aber diese 10000 Zeilen mußt du koordiniert kontrollieren und an dieser Koordination fehlt es auf alle Fälle.
Letzten Endes hast du zwar die theoretische Möglichkeit, alles zu kontrollieren, es wird dir aber schon wegen der Menge nicht gelingen. Du mußt also doch wieder vertrauen, daß andere den Code kontrolliert haben. Nicht mehr, und nicht weniger, meinte ich oben, als ich von Vertrauen schrieb.
Ob man Open-Source eher vertraut als Microsoft, überlasse ich jedem einzelnen. Ich habe bei Open-Source das bessere Gefühl.