Performance: Windows vs. Debian/Linux

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rockyracoon
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Performance: Windows vs. Debian/Linux

Beitrag von rockyracoon » 05.07.2020 19:10:41

@Radfahrer:
Aber Gegenfrage: Wenn man Linux nutzt, aber alles so funktionieren soll, wie bei Windows... warum macht man es dann?
Mit "man" kann ich nicht antworten, aber mit "ich":
- Debian ist schlanker als Windows.
- Debian ist performanter als Windows.
- Debian geht mit meinen persönlichen Daten "besser" um.
- Debian läßt sich in Bezug auf "Privacy, Safety und Security" besser händeln.
- Mit Debian brauche ich keine Hilfsprogramme zur "Systemoptimierung", "Aufräumen" etc.
- Die Updates sind zumindest bei Debian/Stable wesentlich einfacher und schneller als bei Windows.
- Bei Debian bleiben meine Einstellungen, selbstverständlich auch nach einem Update unverändert.
- Bei Debian weiß ich, was "im Hintergrund" abläuft.
- Bei Debian herrscht die Benutzerwünsche respektierendes Opt-In statt unmündigkeitsförderndes Opt-Out.
- Bei Debian kann ich als Desktop-Nutzer die Konsole benutzen, muß es aber nicht, weil gute graphische Benutzeroberflächen vorliegen.
Etc.
- Kurzum: Bei Debian gehört mir das Betriebssystem und nicht umgekehrt.

Was der Threadstarter imho aber wirklich noch einmal gründlich überprüfen sollte ist, inwieweit seine Universität und im Speziellen sein Prüfungsamt wirklich so frei in der Wahl des Betriebssystems beziehungsweise Dateiformaten ist.
Zuletzt geändert von TRex am 06.07.2020 12:38:25, insgesamt 3-mal geändert.
Grund: abgetrennt von https://debianforum.de/forum/viewtopic.php?f=27&t=177915

schwedenmann
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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von schwedenmann » 05.07.2020 19:19:45

Hallo
Was der Threadstarter imho aber wirklich noch einmal gründlich überprüfen sollte ist, inwieweit seine Universität und im speziellen sein prüfungsamt wirklich so frei in der Wahl des Betriebssystems beziehungsweise Dateiformaten ist.
das hängt wphl in erster Linie von der Fakultät ab. wenn man MINT studiert, kommt er um Linux + Tex sowieoso nicht herum und wird auch so von der uni vorrausgesetzt. War jedenfall bei meinem Sohn so (selbst die Dozenten hatten Linux auf ihrem Dienstlappi), der hat alles , Referate + Vorträge + Abschlußarbeiten in Linux + Tex geschrieben und bei den Abschlußarbeiten war von der Uni (Fach = Physik) auch die docuement-class vorgegeben.

mfg
schwedenmann

P.S.
Für Mathe oder Physik macht eine Arbeit ohne Tex einfach keinen Sinn, da verbietet sich Libreoffice oder offive365 von alleine.

rockyracoon
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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von rockyracoon » 05.07.2020 19:27:00

wenn man MINT studiert, kommt er um Linux + Tex sowieso nicht herum
Yep. :THX:

Ich könnte mir aber vorstellen, dass so mancher MINT-DAU "oder" so etwas Ähnliches wie ein Philologe auf unsinnigen Formalien besteht...

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MSfree
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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von MSfree » 05.07.2020 19:34:42

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2020 19:10:41
- Debian ist schlanker als Windows.
Nunja, Debian liegt bei 4-6GB Installationsbasis, Win10 bei 20GB. Bei 18€ für eine 120GB SSD spielt das wohl kaum eine Roltle.
- Debian ist performanter als Windows.
Nein.
- Debian geht mit meinen persönlichen Daten "besser" um.
Mag sein.
- Mit Debian brauche ich keine Hilfsprogramme zur "Systemoptimierung", "Aufräumen" etc.
Die braucht man unter Windows auch nicht. Es gibt aber viele Hersteller, die einem das weismachen wollen.
- Die Updates sind zumindest bei Debian/Stable wesentlich einfacher und schneller als bei Windows.
Einfacher als vollautomatisch geht es nicht, und das klappt mit Windows und Debian gleichermassen.
Schneller als Windows ist Debian allerdings schon.
- Bei Debian bleiben meine Einstellungen, selbstverständlich auch nach einem Update unverändert.
Nein.Es gibt genug Fälle, wo das nicht so ist.
- Bei Debian weiß ich, was "im Hintergrund" abläuft.
Theoretisch köntnest du dir die Arbeit machen, das herauszufinden. Aber alleine der Linuxkernel hat fast 30 Millionen Zeilen Code. Ein guter Leser schaft etwa 2000 Zeilen zu lesen in einer Stunde. Bevor du also alles gelesen hast, vergehen etwa 4 Jahre, wenn du 10h pro Tag liest. Verstanden hast du es danach aber noch lange nicht. Auch bei Linux mußt du darauf vertrauen, das die Leute, die das geschrieben haben, ihre Sache gut machen. Das du weißt, was da abgeht, nehme ich dir also nicht ab.
- Bei Debian herrscht die Benutzerwünsche respektierendes Opt-In statt Opt-Out.
Bei Firefox mußte ich explizit aus der Nutzung eines FF-Accounts out-opten. Soviel zu deiner Theorie.
- Bei Debian kann ich als Desktop-Nutzer die Konsole benutzen, muß es aber nicht, weil gute graphische Benutzeroberflächen vorliegen.
Zur Konfiguration der über 100 Parameter eines SSH-Servers gibt es keine GUI, das geht nur mit einem Texteditor, den man natürlich in der GUI starten kann. Es gibt genug Situationen, wo eine GUI zur Konfiguration unter Linux komplett fehlt. Das ist zwar nicht unbedingt ein Nachteil, wiederlegt deine Aussage aber.
- Kurzum: Bei Debian gehört mir das Betriebssystem und nicht umgekehrt.
Solange du das Betriebssystem auch nur auf Vertrauenbasis (siehe oben) nutzen kannst, gehört es dir genausoi wenig wie Windows.

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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von rockyracoon » 05.07.2020 20:18:30

@MSfree:
Nunja, Debian liegt bei 4-6GB Installationsbasis, Win10 bei 20GB. Bei 18€ für eine 120GB SSD spielt das wohl kaum eine Roltle.
Spannende Pseudo-Logik.
Wenn ich also z.B. eine 128 GB SSD benutze, dann kann ich also ca. 16 GB unnötigen Balast getrost gut finden? Und was befindet sich in diesen funktional eigentlich unnötigen GB`s?
Einfacher als vollautomatisch geht es nicht, und das klappt mit Windows und Debian gleichermassen.
Nur dass man bei Debian wählen kann, was installiert wird. Automatisch werden nur, wenn gewünscht, Sicherheitsupdates.
Und bei Windows weiß man nicht, was so Alles installiert wird - außer vielleicht einem hauseigenen Browser, welchen man gar nicht wollte.
Schneller als Windows ist Debian allerdings schon.
Das meinte ich mit "performant" ( https://de.wikipedia.org/wiki/Rechenleistung ), was Du oben selbstwidersprüchlich verneint hast.
Und schneller ist Debian wegen dem "fehlenden" Balast, welcher nicht nur in passiven aber unnötigen Programmen, sondern auch in unnötig mitlaufenden Diensten besteht.
Aber diese Dienste kann man ja wieder mit eigentlich unnötigen Aufräumprogrammen vielleicht herausfinden und deaktivieren.
Bei Firefox mußte ich explizit aus der Nutzung eines FF-Accounts out-opten. Soviel zu deiner Theorie.
Ich sprach von Debian als Betriebssystem, nicht von Firefox.
Zur Konfiguration der über 100 Parameter eines SSH-Servers
Ich sprach oben von einem Desktop-User, nicht von einem Server-Administrator. Auch hier streust Du wieder Konfusion.

irgendwas
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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von irgendwas » 05.07.2020 21:39:10

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2020 19:34:42
rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2020 19:10:41
- Debian ist schlanker als Windows.
Nunja, Debian liegt bei 4-6GB Installationsbasis, Win10 bei 20GB. Bei 18€ für eine 120GB SSD spielt das wohl kaum eine Roltle.
Schlanker ist es alle mal, wenn man an Backups bzw. Vollsicherungen denkt :mrgreen:
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2020 19:34:42
- Debian ist performanter als Windows.
Nein.
Ähm doch, definitiv. Wenn ich die Performance zwischen meinem privaten und meinen beruflichen Laptop vergleiche, dann ist der private (mit Debian) um Welten performanter, als der dienstliche (Preisunterschied ca. 1500 €; gleicher Hersteller, nur unterschiedliche CPU, RAM und SSD).
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2020 19:34:42
- Debian geht mit meinen persönlichen Daten "besser" um.
Mag sein.
Das ist tatsächlich so, denn es stecken keine kommerziellen Interessen dahinter ;)
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2020 19:34:42
- Die Updates sind zumindest bei Debian/Stable wesentlich einfacher und schneller als bei Windows.
Einfacher als vollautomatisch geht es nicht, und das klappt mit Windows und Debian gleichermassen.
Ein wesentlicher Unterschied in der Updatepolitik ist aber, dass ich als Homeanwender zu Updates gezwungen werde (was auch seine Vorteile hat). Des Weiteren muss ich wichtige Zusatzprogramme in Windows manuell aktualisieren, während in bei Debian (bzw. allen ähnlichen Systemen) einfach über die Paketquellen z.B. Thunderbird, Firefox, usw. aktualisieren kann.

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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von MSfree » 05.07.2020 22:55:50

irgendwas hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2020 21:39:10
Schlanker ist es alle mal, wenn man an Backups bzw. Vollsicherungen denkt :mrgreen:
Wozu sollte man sich Vollsicherungen antun? Software ist genauso schnell wieder installiert und man ist den ganzen alten Ballast auch mal los, der sonst von der Vollsicherung zurückkäme.

Wichtig sind doch die Daten und die nehmen unter Windows genauso viel Platz weg wie unter Linux.
Ähm doch, definitiv. Wenn ich die Performance zwischen meinem privaten und meinen beruflichen Laptop vergleiche, dann ist der private (mit Debian) um Welten performanter, als der dienstliche
Das ist ein höchst subjektiver Eindruck. Du wirst auch nicht das selbe mit dem privaten Rechner machen wie mit dem geschäftlichen. Und das, was du privat machst, ist offensichtlich weniger anspruchsvoll, fühlt sich also schneller an.

Vor allem aber wirst du auf deinem privaten PC nicht zu irgendwelchen Virenscannern gezwungen. Auf unseren Geschäftsrechner wird halt Antivirensoftware zwangsweise ausgerollt, und es läuft ein Scanner, der die Rechner regelmässig auf unlizensierte Software untersucht und deinstalliert. Das kostet natürlich alles Performance, die man aber nicht Windows ansich anlasten kann.
Das ist tatsächlich so, denn es stecken keine kommerziellen Interessen dahinter ;)
Auch im Debian Repository gibt es Software, die kommerzielle Insteressen verfolgt, allen voran der Firefox.
Ein wesentlicher Unterschied in der Updatepolitik ist aber, dass ich als Homeanwender zu Updates gezwungen werde (was auch seine Vorteile hat).
Auch Debian installiert mittlerweile Debianunattended-upgrades, wenn man nicht explizit eine Minimalinstallation durchführt. Man ist also auch da in gewisser Hinsicht "gezwungen".
Des Weiteren muss ich wichtige Zusatzprogramme in Windows manuell aktualisieren
Wenn ich unter Linux irgendwelcher AppImages, Flatpacks oder ähnliches installieren, werden die auch nicht aktualisiert. Der Umfang der Pakete, die automatische Updates erhalten, ist unter Debian zweifelsfrei größer als unter Windows, komplett ist er aber nicht.

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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von irgendwas » 05.07.2020 23:34:40

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2020 22:55:50
Wozu sollte man sich Vollsicherungen antun? Software ist genauso schnell wieder installiert und man ist den ganzen alten Ballast auch mal los, der sonst von der Vollsicherung zurückkäme.
Bei einer Systrmpartition von 8 oder 16 GB brauch ich nicht lang überlegen. Da sichere ich mir das System in einem festen Zyklus einfach weg.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2020 22:55:50
Ähm doch, definitiv. Wenn ich die Performance zwischen meinem privaten und meinen beruflichen Laptop vergleiche, dann ist der private (mit Debian) um Welten performanter, als der dienstliche
Das ist ein höchst subjektiver Eindruck. Du wirst auch nicht das selbe mit dem privaten Rechner machen wie mit dem geschäftlichen.
Ich mach tatsächlich fast das gleiche, aber darum geht es nicht. Ich meine die Performance vom System selbst. Startvorgang, Dateiexplorer, usw. Windows wird seit XP immer ressourcenhungriger. Man kann darüber vermutlich ganze Abhandlungen verfassen, ob das an dem Bling-Bling (wobei es auch ressourcenschonende und optisch schöne Distributionen gibt) oder am ganzen Windows-Ballast aus früheren Versionen liegt, von denen sich Windows seit Jahrzehnten nicht trennen kann/mag*. Fakt ist, dass Windows niemals (wieder) die gleiche Performance von Linux/BSD erreichen wird, denn dafür schleppt es zu viel mit sich rum. Diese Trägheit merkt man nicht nur an den Desktop-Systemen, sondern auch (wenn nicht sogar am ehesten) an den Server-Versionen. An einen Heimserver mittels Einplatinencomputer brauchst mit Windows gar nicht erst anfangen - mal ganz unabhängig von CPU-Architekturen oder Lizenzkosten.

An meinem i7 aus der ersten Generation läuft Debian 10 flüssig. Eine Testinstallation mit Windows zeigt, wie hungrig ein Windows mittlerweile ist. Das hat mit Softwarequalität nichts mehr zu tun und ist inzwischen einfach nur noch Mist.

Nachtrag: Bestes Beispiel sind die Einschränkungen der Dateinamen/Ordner (u.a. CON und PRN), dessen relevanten Jahre vor 40 Jahren (!) waren. Seitdem hat sich im Kern von Windows nichts verändert. Die Leute bezahlen mit der Lizenz nur eine hübsche GUI. Wenn man also ein Paradebeispiel für alten Ballast sucht, findet man es bei Windows. ;)
Zuletzt geändert von irgendwas am 06.07.2020 08:51:19, insgesamt 3-mal geändert.

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frox
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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von frox » 06.07.2020 05:21:16

Radfahrer hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
03.07.2020 14:46:10
Aber Gegenfrage: Wenn man Linux nutzt, aber alles so funktionieren soll, wie bei Windows... warum macht man es dann?
Damit man später seinen Enkeln irgendwas zu erzählen hat. :lol:
Gruß, Fred

Die Zeit salzt alle Wunden

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MSfree
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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von MSfree » 06.07.2020 08:51:48

irgendwas hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2020 23:34:40
An meinem i7 aus der ersten Generation läuft Debian 10 flüssig. Eine Testinstallation mit Windows zeigt dir erst, wie hungrig ein Windows mittlerweile ist.
Ich habe zuhause auch eine "Testhure", die immer wieder für alles mögliche herhalten muß. Das ist ein Celeron J1900, also ein Quad-Core Atom mit 1.6GHz, und 4GB RAM. Da hatte ich von Win7, über Win10 bis hin zu Windows Server 2018 schon alles am Laufen, allerdings immer auf SSD installiert. Ich war immer wieder selbst überrascht, daß Windows längst nicht so schlimm ist, wie du es hier darstellst, und die Bootdauer ist ein schlechter Indikator für Gesamtperformance.

Ob ich den Firefox aber unter Windows oder unter Linux auf der selben Hardware aufrufe, macht so gut wie keine Unterschied. Der Läuft auch praktisch genauso schnell.

Es gibt genug Gründe, Windows nicht zu verwenden, aber Geschwindigkeit gehört eher nicht dazu, denn selbst auf einem Billigstlaptop mit einem Celeron N3050 (Dual Core Atom) läuft Windows noch ganz gut, wenn nicht irgendwelche Bloatware von Drittanbietern so ein Teil verstopft.

Privat habe ich auch keine Lust, für jedes Schlückchen Software Lizenzkosten abzudrücken. Entweder, man muß sich mit 90-Tage Testversionen zufrieden geben und ggfls. alle paar Monate neu installieren, damit man wieder in der "Genuß" von Testversionen gelangt. Oder man erträgt irgendwelche Werbeblaotware, die die Software finanzieren soll oder man zahlt. Die Idee, Klauware einzusetzen, halte ich nicht nur moralisch für verwerflich, man riskiert damit unter Umständen auch teurer Abmahnungen.

Da ist man mit Linux wirklich deutlich befreiter. Mit dem Software Repository von Debian steht einem eine Fülle von Software bereit, die man ganz ohne schlechtes Gewissen und ohne künstliche Kastration nutzen kann. Es gibt auch keine beschnittenen Home- oder Pro-Versionen, und selbst die Server-Versionen sind bei Windows pro Client zu lizensieren.

Es wäre aber unfair, Linux nur auf das Geld zu reduzieren. Linux ist einfach viel flexibler, man kann es sich anpassen, nicht nur auf dem Desktop, sondern auch bei den ganzen Servermöglichkeiten, Entwicklungswerkzeugen etc.

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kalle123
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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von kalle123 » 06.07.2020 11:36:55

Fast 3h für den upgrade von 1909 auf 2004 und das auf der Ryzen Kiste hier ...

Separate SSD für WIN 10. OK, hab nicht den schnellesten DSL Anschluß.
(DSL verbunden, ↓ 17,7 Mbit/s ↑ 2,2 Mbit/s)

Und dann immer wieder 'Einen Moment ....' o.ä. :facepalm:
Dazu dann noch Zwangsbeglückungen durch MS, zuletzt dieser komische Browser ...

Ich schaue mir den Schei... an und weiß dann, warum ich Linux nutze.

Hatte einen Kollegen, der hat im Office seinen Rechner (noch zu WIN 7 Zeiten) nicht mehr ausgeschaltet. Er hasste es einfach, morgens ins Büro zu kommen und dann wurden erst mal Updates eingespeilt und 1h war futsch.

cu KH

irgendwas
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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von irgendwas » 06.07.2020 11:40:21

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.07.2020 08:51:48
Ich war immer wieder selbst überrascht, daß Windows längst nicht so schlimm ist, wie du es hier darstellst, und die Bootdauer ist ein schlechter Indikator für Gesamtperformance.
Ich mein damit nicht "schlimm" im Sinne von "nicht bedienbar", sondern eher "enttäuschend langsamer". Ich meine auch nicht nur die Bootzeit, sondern das Gesamtpaket. Sämtliche Dienste, windowseigene Programme, Dateioperationen usw. sind nicht optimiert. Solche Verzögerungen erwarte ich von einem Raspbian auf einem Raspberry Pi 4, aber nicht von einem Betriebssystem, dass auf einer zwar älteren, aber immer noch potenten Hardware läuft. Und schon gar nicht, wenn andere Systeme auf eben genau dieser Hardware flüssig und flott laufen.

Selbst wenn Windows Open-Source, völlig kostenlos oder irgendwelche anderen Vorteile bieten würde, ist die Performance bzw. der effiziente Umgang mit den vorhandenen Ressourcen ein wichtiges (KO-) Kriterium. Da ist Windows im Vergleich zu anderen ein sehr ineffizientes System. Auch wenn ich kein Apple-Fan bin, ist deren OS effizienter, was aber viel (aber nicht nur) an der eigenen Hardware liegt.

Ich bezweifel sehr stark, dass sich das für Windows irgendwann ändern wird, denn dazu ist eine radikale Entschlackung notwendig, zu der sich Microsoft aber nicht traut. Das sieht man ja auch gut an der doppelten Systemsteuerung-Optik (alt/neu), die seit 5 Jahren vorhanden ist und eigentlich vollständig abgelöst werden sollte.

schwedenmann
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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von schwedenmann » 06.07.2020 11:42:21

Hallo

Fast 3h für den upgrade von 1909 auf 2004 und das auf der Ryzen Kiste hier ...
ok, aber du vergelchst Äpfel mit Birnen.

mach mal bei debian-Sid oder bei Arch 6 Monate lang kein update :mrgreen:

Klar wenn du Buster als Keferenz nimmst, uralt SW, da kommen in 4 Jahren kaum updates zustande

mfg
schwedenmann

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MSfree
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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von MSfree » 06.07.2020 12:19:58

schwedenmann hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.07.2020 11:42:21
mach mal bei debian-Sid oder bei Arch 6 Monate lang kein update :mrgreen:
Naja, da düften dann um die 500 Pakte zu aktualisieren sein. Zugegeben, es dauert unter Debian nur eine Minute, die neuen Paketlisten runterzuladen und festzustellen, welche Paket zu ersetzen sind. 500 Pakete sind dann aber auch eine Weile am rödeln, da kann es irgenwas zwischen 5 Minuten und einer Stunde dauern, je nachdem, wie schnell die Internetverbindung und das Zielmedium (Platte, SSD) sind. Mit meinem lokalen Debianmirror bin ich über GBit-Ethernet natürlich näher an den 5 Minuten als an einer Stunde.

Die überlste Updatezeit hatte ich unter Windows mit einer Win10 1509 (5 Jahre alter Win-Installer) mit anschließendem Upgrade auf die 1909. Das hat 4 Updateiterationen gebraucht und insgesamt etwa 8h auf dem J1900 gebraucht.

Nimm mal ein Jessie und dist-upgrade das auf SID. Ich fürchte, da wirst du auch in die Nähe von 8h kommen. :mrgreen:

TomL

Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von TomL » 06.07.2020 12:25:02

irgendwas hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2020 23:34:40
Bei einer Systrmpartition von 8 oder 16 GB brauch ich nicht lang überlegen. Da sichere ich mir das System in einem festen Zyklus einfach weg.
Da bin ich hingegen ganz bei msfree... die Vollsicherung eines Debian-Systems ist so ziemlich das unsinnigste, was ich mir für meine Systemlandschaft vorstellen kann, ob 8 oder 16 GB spielt dabei keine Rolle.

Die letzte automatische 'Vollsicherung' meines Servers, also das, was notwendig ist, um in kürzester Zeit nach einem Crash ein Folgesystem mit exakt gleicher Funktionalität herzustellen, beansprucht hier weniger als 1 MB.

Code: Alles auswählen

ls server_200705.tgz
-rw-r--r-- 1 root root 979K 2020-07-05 05:00 server_200705.tgz
Mein Server enthält ohne /media ca 140.000 Dateien, das Backup, um den Server 1:1 wieder herzustellen enthält genau 712 Dateien. Das bedeutet, das Backup entspricht 0,5% aller Dateien, aber es sind genau die Dateien, die nicht ohne Aufwand reproduzierbar sind. Also wären im Umkehrschluss ca. 99,5% faktisch Müll in einem Full-Backup, weil man das sowieso zu jederzeit kostenlos und ohne Aufwand wiederbeschaffen kann. Also ca. 139.000 Dateien kämen völlig automatisch durch den Installer bzw. durch den anschließenden "apt install" der notwendigen Pakete wieder auf eine neue Platte. Warum sollte man also so etwas überhaupt sichern?

Darüber hinaus ist es ein leichtes für mich, mal eben die Integrität meiner Backups zu prüfen. Ich kann wegen der geringen Größe jederzeit mit geringstem Aufwand sicherstellen, dass das Backup tatsächlich auch als Backup brauchbar ist. Weiterhin kann ich meine Backups locker über 1 oder 2 Jahre versionieren, um jederzeit ein funktionales Rollback zu ermöglichen... denn bei der Größe muss ich mir um Speicherplatz wirklich keine Gedanken machen. Darüber hinaus kann ich jedes aktuelle Backup mal eben via sshfs innerhalb von Sekunden verschlüsselt auf meinen Web-Space sichern, als Präventivmaßnahme, falls mir mal ein Blitzschlag alle E-Geräte im Haus grillt. Mach das alles mal mit einem 8GB-Fullbackup.... teste doch nur mal eben auf die Schnelle, ob ein 8GB-Backup auch wirklich als Backup verwendbar ist.

Sorry, ist nur meine Meinung.... aber Full-Backups halte ich jedenfalls für totalen Quatsch. Das was in /media gespeichert ist, also die auf Platten gespeicherten Nutzerdaten, sind hingegen 'ne andere Kiste.... die werden natürlich in eigenen Prozessen vollständig gesichert... eben weil es Nutzerdaten sind. Aber ich unterscheide sehr wohl zwischen Systemdaten und Nutzerdaten.

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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von Lord_Carlos » 06.07.2020 12:53:12

irgendwas hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2020 21:39:10
Ähm doch, definitiv. Wenn ich die Performance zwischen meinem privaten und meinen beruflichen Laptop vergleiche, dann ist der private (mit Debian) um Welten performanter, als der dienstliche (Preisunterschied ca. 1500 €; gleicher Hersteller, nur unterschiedliche CPU, RAM und SSD).
Brudi meinst du das ernst?
Windows ist langsamer weil dein Firmenlaptop langsam ist?

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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von irgendwas » 06.07.2020 12:57:35

Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.07.2020 12:53:12
Windows ist langsamer weil dein Firmenlaptop langsam ist?
Nein, der Firmenlaptop ist der mit der besseren (und teureren) Hardware.
TomL hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.07.2020 12:25:02
Da bin ich hingegen ganz bei msfree... die Vollsicherung eines Debian-Systems ist so ziemlich das unsinnigste, was ich mir für meine Systemlandschaft vorstellen kann, ob 8 oder 16 GB spielt dabei keine Rolle. [..] Sorry, ist nur meine Meinung.... aber Full-Backups halte ich jedenfalls für totalen Quatsch.
Das mag für dich Quatsch sein und es gibt viele Anwendungsfälle, in denen eine Vollsicherung kein Sinn macht. Jede Backupmethode (Voll, Inkrementell, Differentiell) hat aber seine Daseinsberechtigung. Eine davon von vornherein auszuschließen halte ich allerdings für totalen Quatsch. :wink:

Ein Raspbian auf einer 8 GB MicroSD-Karte sichere ich sehr gerne mit dd - nicht täglich, sondern in sinnvolle Abständen. Die eine Karte sichere ich ca. monatlich, eine andere jährlich.

Aaaber: Es ging nicht um Backups ansich, sondern die Effizienz bzw. die benötigten Ressourcen. Da ist die SSD nur ein Teil von mehreren.

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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von Lord_Carlos » 06.07.2020 13:26:01

irgendwas hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.07.2020 12:57:35
Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.07.2020 12:53:12
Windows ist langsamer weil dein Firmenlaptop langsam ist?
Nein, der Firmenlaptop ist der mit der besseren (und teureren) Hardware.
Ja, mein Firmenlaptop mit Windows ist auch langsam obwohl er bessere Hardware als mein Privater Linux laptop hat.
Liegt aber nicht an Windows.

Der Rechner von meiner Mutti war auch mal schnarchlangsam. Ich hatte den gleichen, der war fixer. Beide hatten Windows.

Was ich sagen will, nur weil dein Firmenlaptop langsam ist, ist nicht ganz Windows langsam.

Gibt sicherlich einige Anwendungsfälle wo Linux schneller ist.
Genau so wie es Anwendungsfälle gibt wo 16GB Festplattenverbrauch unterschied sehr viel aus machen. Und andere wo es pap egal ist. 🤷‍♀️

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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von MSfree » 06.07.2020 14:11:34

Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.07.2020 13:26:01
Was ich sagen will, nur weil dein Firmenlaptop langsam ist, ist nicht ganz Windows langsam.
Ack. Wer weiß, was da alles installiert ist und die CPU belastet. Ich hatte mal so einen Fall in der Hand (Billigslaptop, Win10 mit Dual-Core Celeron N3050) der zu nichts zu gebrauchen war. Bootzeit um die 5 Minuten, Login dauerte dann ebenfalls nochmal 5 Minuten und das Betätigen des Startmenüs wurde mit teilweise 15 Minuten Wartezeit bestraft. Die Platte war im Dauerbetrieb.

Wie bei diesen Billigsteilen üblich, war natürlich jede Menge Bloatware, die automatisch gestartet wurde, diverse Testversionen von Virenscannern, die alle gleichzeitig laufen wollten, etc. installiert. Das zu bereinigen, war also völlig aussichtslos, weil jeder Mausklick minutenlange Wartezeiten zur Folge hatte. Also, Festplatte durch SSD ersetzt und Win10 neu installiert. Danach hatte der Spuck ein Ende und selbst diese Low-End-CPU war nicht mehr überfordert.
Gibt sicherlich einige Anwendungsfälle wo Linux schneller ist.
Natürlich gibt es das, aber Welten liegen nicht mehr dazwischen. Vor allem aber, wenn es um Graphik geht, ist Linux praktisch immer unterlegen. Die Graphiktreiberunterstützung ist für Windows einfach besser. Unter Linux gibt es nur eine Graphikhardware, die immer, unter allen Umständen und ohne murren funktioniert und das ist Intel. Alle anderen haben kleinere bis große Macken. Und Intelgraphik würde ich jetzt nicht als schnell bezeichnen. Mir reicht die zwar locker aus, aber graphiklastiges wird damit zur Diashau.
Genau so wie es Anwendungsfälle gibt wo 16GB Festplattenverbrauch unterschied sehr viel aus machen. Und andere wo es pap egal ist. 🤷‍♀️
Ich habe aus Spaß mal ein Buster auf einen alten EeePC mit 4GB SSD installiert. Das ist zwar möglich, läuft auch halbwegs, sinnvoll verwendbar ist die Kiste aber nicht mehr wirklich. Klar läuft da sogar der Firefox, aber schnell ist was anderes. Und ein Bildschirm mit 800x480 Pixel ist heute einfach mehr als grenzwertig.

Windows war auf diesen EeePCs gar nicht vorgesehen, XP konnte man aber mit Tricks installieren, unter anderem ging das nur mit Laufwerkkompression, aber die war für Buster auch nötig. Win7 hat, so weit ich weiß, niemand auf diesen Kisten ausprobiert. :mrgreen:

irgendwas
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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von irgendwas » 06.07.2020 14:13:34

Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.07.2020 12:53:12
Was ich sagen will, nur weil dein Firmenlaptop langsam ist, ist nicht ganz Windows langsam.
Dann haben wir völlig verschiedene Erwartungen. Von einem System, dass auf einer Hardware läuft, die um ein vielfaches potenter ist, kann/muss man erwarten, dass das System flott und flüssig läuft. Aber selbst wenn es flüssig laufen würde, rechtfertigt es nicht den verschwenderischen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen.

Ich hab schon wirklich viele Clients von Windows auf ein anderes System migriert und das Ergebnis war (auch im Vergleich zu einer Windows Neuinstallation ohne Internetverbindung) immer das gleiche: Die Leistung wird besser genutzt, dass System war wesentlich kleiner und flotter. Das sind halt meine Erfahrungswerte (und ich war nicht immer Debiannutzer oder Windows-Verfechter).

Es geht aber nicht nur um den Ressourcenverbrauch, sondern eben auch die Altlasten, die seit 30-40 Jahren von Windows in jeder neuen Version mitgeschleift werden.

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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von Lord_Carlos » 06.07.2020 14:23:16

irgendwas hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.07.2020 14:13:34
Lord_Carlos hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.07.2020 12:53:12
Was ich sagen will, nur weil dein Firmenlaptop langsam ist, ist nicht ganz Windows langsam.
Dann haben wir völlig verschiedene Erwartungen. Von einem System, dass auf einer Hardware läuft, die um ein vielfaches potenter ist, kann/muss man erwarten, dass das System flott und flüssig läuft.
Das erwarte ich auch. Aber vielleicht ist der Rechner nicht langsamer wegen Windows, sondern wegen anderen sachen die sonnst noch installiert sind. Was MSFree sagt.

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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von MSfree » 06.07.2020 14:33:31

irgendwas hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.07.2020 14:13:34
Es geht aber nicht nur um den Ressourcenverbrauch, sondern eben auch die Altlasten, die seit 30-40 Jahren von Windows in jeder neuen Version mitgeschleift werden.
Das, was du als Altlast bezeichnet, benötigt weder groß Speicher noch hemmt sie die Geschwindigkeit. Ein komplettes Win 3.11 hat vor 30 Jahren 20 Megabyte Speicherplatz auf der Festplatte benötigt und kam mit 2MB RAM aus. Heute haben CPUs mehr L3-Cache als damals das komplette Windows im RAM belegt hat.

Von den 20GB, die ein heutiges Win10 auf der Platte belegt, sind vielleicht 100MB Altlast auf der Platte, wenn man sowas wie Win95 noch dazu zählt. Im RAM und in der CPU benötigen diese Altlasten gar keinen Platz, solange die altlastigen Bibliotheken nicht benötigt werden.

Davon abgesehen hat man bei MS den 16-Bit Ast schon lange abgesägt, diese Altlasten existieren also nicht mehr,

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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von wanne » 06.07.2020 14:56:29

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2020 19:34:42
- Debian ist performanter als Windows.
Nein.
So im allgemeinen kann man das nicht beantworten, da stark von der Anwendung abhängig. Debian legt wert auf Kompatibilität mit alter Hardware und nicht auf Geschwindigkeit wert wie z.B. Arch.
Aber natürlich sorgt der Linux Unterbau der schon immer (auch) auf Leistung getrimmt war* in den aller meisten Fällen für deutlich mehr speed. NTFS ist z.B. einfach krückenlahm. Das merkst du natürlich ach wenn du z.B. den FF auf gleicher Hardware (das erste mal) startest. Beim Memory Management stellt sich Linux traditionell auch deutlich besser an. Lass einfach mal ein Windows 10 auf ner HDD laufen. Am besten schön mit 1GiB RAM. – Dann merkst du was ich meine. Vor allem weil die UI RAM des Todes frisst, der dann deiner eigentlichen Anwendung fehlt. Aber wenn du reine CPU Bound Sachen wie z.B. den ffmpeg hast, wirst du keinen Unterschied feststellen und hin und wieder unter Windows sogar besser weg kommen. Zum Beispiel beim ruckelfreien abspielen von Videos. (Wayland fixt das Problem btw!) und dann hast du natürlich Spiele wo üblicherweise nicht das Original auf Linux läuft (wie bei Doom und Wolfenstein) sondern eigene "Ports" mit einem Bruchteil der Entwicklerpower erstellt werden. Die sind oft genug (aber bei weitem nicht immer) inperformanter. Streng genommen vergleicht man da aber auch Äpfel mit Birnen. Im Allgemeinen sind das auf jeden Fall absolute Special cases.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2020 19:34:42
- Die Updates sind zumindest bei Debian/Stable wesentlich einfacher und schneller als bei Windows.
Einfacher als vollautomatisch geht es nicht, und das klappt mit Windows und Debian gleichermassen.
Vielleicht kenne ich mich da einfach nicht gut genug aus. Aber die Realität ist, dass Windows für ein übliches Update mindestens 10 Nutzerinteraktionen will, die nicht abzuschalten sind.
Ganz sicher ist, dass Windows nicht in der Lage ist Programme upzudaten. Es hat zwar mit dem Store einen vernünftig funktionierenden Updater bekommen. Der kann aber eben nur die Native-Apss updaten die nur einen extrem begrenzten Funktionsumfang haben können. Sowas wie den Apache wird Windows nie automatisiert updaten können.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2020 19:34:42
- Bei Debian bleiben meine Einstellungen, selbstverständlich auch nach einem Update unverändert.
Nein.Es gibt genug Fälle, wo das nicht so ist.
ja es gibt diese Ausnahmen,, wo das absolut unmöglich ist. Berühmt dürfte da z.B. Openssl 1.0.0k sein Wo einfach in der API ne Lücke war. Pro Major Version ~15 Auf alle 57.000 Pakete.
Aber das ist einfach kein Vergleich zu einem OS das Monatlich hunderte Einstellungen – Inklusive des Bildschirmhintergrundes – ohne Triftigen Grund verändert.
Die Philosophie möglichst stabiel vs. "Stay in touch. Get always the newest features" oder so geworben hat merkst du natürlich massiv.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2020 19:34:42
- Kurzum: Bei Debian gehört mir das Betriebssystem und nicht umgekehrt.
Solange du das Betriebssystem auch nur auf Vertrauenbasis (siehe oben) nutzen kannst, gehört es dir genauso wenig wie Windows.
Nein. Debian erlaubt dir (und anderen) jederzeit den Code zu lesen und Änderungen vorzunehmen. Und dazu musst du eben nicht 30 Millionen Zeilen lesen sondern im Normalfall nur die 10 für dich relevanten. Mal abseits von FF und Chrome ist das üblicherweise Leserlich genug, dass man die auch findet.
berühmtestes Beispiel hier der Nvidia-Treiber sein. Den hat der Kernel nicht haben wollen und er wäre auch nicht complient zu den Debian-Richtlinien. Trotzdem gibt es hier zig Leute, die den nutzen. Hast du mal versucht einen Treiber den Microsft nicht OK findet einzuspielen?! Seit Windows 8 keine Chance mehr. Ich hätte da z.B. ganz gerne den fbdev-Treiber, der es mir erlaubt beliebige Bildschirminhalte mit zu schneiden. Oder die alten ATi-Treiber. Die die Signatur von MS nicht haben und damit hunderttausenden von Karten von heute auf morgen unbrauchbar gemacht haben.
Anderes aktuelles Beispiel ist Devuan: Die wollte kein Systemd haben. Also haben sie innerhalb von Monaten halt ein Debian ohne Systemd gebaut. – Weißt du wie viele seit Jahrzehnten den Internetexplorer los haben wollen?!
Es ist absoluter Quatsch dass man alles selber machen muss. Ich kann nicht 30 Millionen Zeilen Code lesen. Aber ich und die 8Mrd anderen Leute die das lesen dürfen, haben da absolut kein Problem mit. Wenn nur jeder hundertste mal rein guckt Heißt das pro Mann eine drittel Zeile. – Klingt machbar.
Deswegen sind die Codeeinsichten die MS früher gegeben hat auch komplett sinnlos. Kein Mensch kann nicht in 4h Einsichtzeit mal kurz 30Mio Zeilen kontrollieren. Und den einen kann man auch noch leicht bestechen. Die Weltbvölkerung kann das aber locker und keiner hat ansatzweise die Möglichkeit mal alle Menschen außer mir zu bestechen...
Das ist so in etwa ob es realistisch ist, dass deine Frau dich betrügt oder dass es die große Weltverschwörung gibt. Beim ersten musst du deiner Frau vertrauen bei letzterem hast du einfach einen Schuss, wenn du das glaubst.
Vor allem aber, wenn es um Graphik geht, ist Linux praktisch immer unterlegen. Die Graphiktreiberunterstützung ist für Windows einfach besser. Unter Linux gibt es nur eine Graphikhardware, die immer, unter allen Umständen und ohne murren funktioniert und das ist Intel. Alle anderen haben kleinere bis große Macken. Und Intelgraphik würde ich jetzt nicht als schnell bezeichnen. Mir reicht die zwar locker aus, aber graphiklastiges wird damit zur Diashau.
So pauschal kann man das nicht sagen. Rechnen (z.B. 3D-Objekte) auf NVIDIA-Karten ist unter Linux praktisch immer deutlich performanter unter Linux. – Das hat nichts damit zu tun, dass es ein pain in the ass ist, die NVIDIA-Treiber zum laufen zu bringen und vor allem ist es danach streng genommen kein Linux mehr. (Und darf diesen Namen auch nicht mehr tragen.)
Davon abgesehen hat man bei MS den 16-Bit Ast schon lange abgesägt, diese Altlasten existieren also nicht mehr,
Ja. Würde da auch zustimmen. Windows war eigentlich immer schneller im Altlasten absägen. Aber gewisse APIs, schon zu DOS-Zeiten weg gehören bieten sie bis heute an...
Aber selbst wenn es flüssig laufen würde, rechtfertigt es nicht den verschwenderischen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen.
In manchen Fällen ist Ressourcen Verschwenden und maximale Performance eine Abwägungssache. Das ist genau das was eigentlich ein gutes OS aus macht: Dass es auf wenig Hardware noch läuft und bei genügend auch davon profitiert. Und ich denke da ist Windows extrem schlecht drin. Es wird schon immer auf die gerade üblichen PCs optimiert. In anderen Umgebungen versagt es. Linux und die BSDs haben das schon immer besser hinbekommen.





* Linux hat HPC-Systemen, wo sich Optimierung schon des Stromverbrauchs lohnt auf der einen Seite und Embeddet Systemen, die die Leistung nicht haben auf der anderen Seite. Solche "Kunden" hatte Windows NT nie und hat deswegen nie derartige Optimierungen erfahren. Auf der anderen Seite hast du DOS (und damit Windows 9X) das nochmal deutlich Ressourcensparender ist, weil für nochmal schwächere Hardware desighned.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

TomL

Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von TomL » 06.07.2020 15:46:13

irgendwas hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.07.2020 12:57:35
Das mag für dich Quatsch sein und es gibt viele Anwendungsfälle, in denen eine Vollsicherung kein Sinn macht. Jede Backupmethode (Voll, Inkrementell, Differentiell) hat aber seine Daseinsberechtigung. Eine davon von vornherein auszuschließen halte ich allerdings für totalen Quatsch.
Ich zweifel keine einzige Backup-Methode an... weil jede einzelne sinnvoll ist. Ich halte es allerdings ausschließlich für sinnvoll, genau die Daten zu sichern, deren Wiederbeschaffung entweder hohen Aufwand bedarf, oder hohe (relativ!) Kosten verursacht, oder schlichtweg unmöglich ist, weil es sich um nicht-reproduzierbare persönliche Nutzerdaten handelt. Und genau vor diesem Hintergrund ist es völlig egal, ob es sich um ein Windows oder Linux handelt.... denn bei beiden gilt für den System-Rest das gleiche... es ist schlichtweg völlig unwirtschaftlich, solche Sachen zu sichern, die man sowieso nicht verlieren kann, weil man sie jederzeit vom jeweiligen Installer zurück bekommt.
Ein Raspbian auf einer 8 GB MicroSD-Karte sichere ich sehr gerne mit dd - nicht täglich, sondern in sinnvolle Abständen. Die eine Karte sichere ich ca. monatlich, eine andere jährlich.
Ja, kann man so machen... aber die Sinnhaftigkeit beruht m.M.n. allein auf Wunschdenken, nicht auf technischer Notwendigkeit ... sowohl sachliche Notwendigkeit als auch sinnvolle Verwertbarkeit befinden sich dabei imho außerhalb der Metrik und beinhalten mehr Risiken als Chancen.
Aaaber: Es ging nicht um Backups ansich, sondern die Effizienz bzw. die benötigten Ressourcen. Da ist die SSD nur ein Teil von mehreren.
Du hast das als Argument angeführt... nicht ich... und ich widerlege das nur technisch. Und soweit es Effizienz und Ressourcen angeht, sind Fullbackups via dd imho so ziemlich das ineffizienteste mit dem denkbar schlechtesten Verhältnis im Ressourcenverbrauch überhaupt.

Genau in diesem Aspekt der Systemsicherung liegt heute nämlich einer meiner maßgeblichen Beweggründe gegen Windows und für Debian... und zwar, weil mir Debian ermöglicht, auf genau solche vernebelnden GUI-Dialoge oder auch auf die Registry zu verzichten, die mir das Verstehen meines Systems dadurch erschweren, weil das, was da passiert, nicht transparent passiert.
Habe ich die bei Linux üblichen /etc/*.confs sowie den dahinterstehenden Gedanken verstanden, empfindet man die Grafik-Dialoge fürs Customizing häufig nur noch als Bremsklotz. Die Handhabung aller Settings im CLI mit einem hohen Grad von Nachvollziehbarkeit ermöglicht mir im Laufe der Zeit ein deutlich besseres Grundverständnis für mein System .... und es versetzt mich in die Lage, meine Backups eben genau nach den Prämissen effektiv durch niedrigen Ressourcenverbrauch und effizient durch niedrigen Aufwand der Prozesse zu erledigen. Es ist wie mit einem Buch, bei dem ich ganz am Ende nur eine einzige Seite benötige. Wenn ich aber weder die Schrift noch den Inhalt des Buches grundsätzlich verstehe, muss ich halt das ganze Buch in der Hoffnung kopieren, auch die eine notwendige Seite erwischt zu haben. Ich bleibe dabei, Fullbackups helfen nur dem, der das nicht anders handhaben kann.... es ist also ein Problem der Sachkenntnis, nicht der Materie oder der Notwendigkeit an sich. Die Speichergröße eines Fullbackups als Argument für oder gegen Windows/Debian anzuführen, hat imho nichts mit der technischen Wahrheit zu tun.

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Re: Von Windows ins Debian?

Beitrag von MSfree » 06.07.2020 16:58:03

wanne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.07.2020 14:56:29
Beim Memory Management stellt sich Linux traditionell auch deutlich besser an. Lass einfach mal ein Windows 10 auf ner HDD laufen. Am besten schön mit 1GiB RAM. – Dann merkst du was ich meine.
Damit mißt du aber nicht das Memory Management sondern die Plattengeschwindigkeit beim Swappen. Und Linux ist nun auch nicht wirklich so toll, wenn es ums Swappen geht. Da erscheint die Kiste auch schonmal minutenlang zu hängen, weil ein Programm 1kB Speicher anfordert, das RAM voll ist, und erstmal eine 2MB große Hugepage rausgeswappt wird. Aber meine Meinung zu Swap ist sowieso nicht mit deiner vereinbar. Swap bremst immer, wenn er genutzt wird. Man braucht einfach immer genug RAM.
Vor allem weil die UI RAM des Todes frisst, der dann deiner eigentlichen Anwendung fehlt.
Ich habe vorhin mal auf der WIn10 Kiste im Büro nachgeschaut, da waren 800MB RAM effektiv belegt. Linux mit KDE oder Gnome saugt ähnlich viel RAM.
Aber die Realität ist, dass Windows für ein übliches Update mindestens 10 Nutzerinteraktionen will, die nicht abzuschalten sind.
Die Updates an den übliichen Patchdays laufen seit Win10 weitgehend im Hintergrund ab, ohne daß da eine Interaktion nötig wäre. Die Rerlease-Upgrades, z.B. von 1909 auf 2004 führen manchmal zum Abnicken irgendwelcher neuer "Datenschutzbestimmungen" (also eigentlich das Einholen der Zustimmung zum Verzicht auf Datenschutzes) mehr aber auch nicht.
Ganz sicher ist, dass Windows nicht in der Lage ist Programme upzudaten.
MS-eigene (z.B. Office, Visual Studio) kann Windows schon updaten, Software von Drittherstellern nicht. Aber so eine Situation hast du unter Linux auch, wenn du AppImages oder Flatpacks nutzt.
Nein. Debian erlaubt dir (und anderen) jederzeit den Code zu lesen und Änderungen vorzunehmen. Und dazu musst du eben nicht 30 Millionen Zeilen lesen sondern im Normalfall nur die 10 für dich relevanten.
Die 10 relevanten Zeilen mußt du aber erstmal in 30 Millionen Codezeilen finden :mrgreen:
Davon abgesehen dürfte die Zahl der Codezeilen, die sich hinter den 57000 Debianpaketen verbergen, insgesamt in die zig-Milliarden gehen. Der Kernel ist davon ja nur ein winziger Teil.

Auch, wenn du meinst, daß die ganze Weltbevölkerung sich über den Code hermachen könnte, ist die Zahl derjenigen, die das wirklich machen, sehr sehr klein. Ich weiß nicht, wie viele Leute gerade am Kernel entwickeln, aber das dürften deutlich unter 1000 sein. Und selbst bei 1000 Leuten sind das immer noch 30000 Zeilen Code pro Entwickler.
Die die Signatur von MS nicht haben und damit hunderttausenden von Karten von heute auf morgen unbrauchbar gemacht haben.
Auch alte Drucker, Scanner, Firewiregeräte... werden dadurch regelmässig entwertet. Aber auf der einen Seite wird hier im Thread gefordert, Altlasten über Bord zu werfen, andererseits wird dann festgestellt, daß man alte Hardware plötzlich nicht mehr nutzen kann.

Natürlich ist es nicht im Sinne der Umwelt, wenn fehlerfrei funktionierende Geräte nicht mehr nutzbar sind. Die Hersteller freuen sich aber, wenn sie den ein oder anderen Drucker neu verkaufen können.
Deswegen sind die Codeeinsichten die MS früher gegeben hat auch komplett sinnlos. Kein Mensch kann nicht in 4h Einsichtzeit mal kurz 30Mio Zeilen kontrollieren.
Richtig. Viel mehr als die Formatierung kann man da nicht kontrollieren und die entscheidet am allerwenisgten über die Funktionalität und Fehlerfreiheit.
Die Weltbvölkerung kann das aber locker
Nunja, wenn man davon ausgeht, daß rund die Hälfte der Weltbevölkerung unter der Armutsgrenze lebt und damit ganz bestimmt keine PC hat und auch von den verbleibenden nur jeder zweite Zugang zu Computern hat, reduziert sich das schonmal auf 2 Milliarden, die in den Code schauen könnten. Davon nutzt nur 1% aktiv Linux, macht also 20 Millionen, und davon sind vielleicht 10% mit Softwareentwicklung vertraut. Es bleiben also maximal 2 Millionen, die sich um zig-Milliarden Zeilen Code kümmern. Damit kommt man dann schon in Dimensionen die eher um 10000+ Zeilen/Kopf liegen. OK, das ist zwar immer noch machbar, aber diese 10000 Zeilen mußt du koordiniert kontrollieren und an dieser Koordination fehlt es auf alle Fälle.

Letzten Endes hast du zwar die theoretische Möglichkeit, alles zu kontrollieren, es wird dir aber schon wegen der Menge nicht gelingen. Du mußt also doch wieder vertrauen, daß andere den Code kontrolliert haben. Nicht mehr, und nicht weniger, meinte ich oben, als ich von Vertrauen schrieb.

Ob man Open-Source eher vertraut als Microsoft, überlasse ich jedem einzelnen. Ich habe bei Open-Source das bessere Gefühl.

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