Linux Distribution Solus , Desktop Enviroment Budgie

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willy4711

Re: Linux Distribution Solus , Desktop Enviroment Budgie

Beitrag von willy4711 » 01.10.2020 22:38:51

Abgesehen davon dass mir langsam nicht klar ist was du uns eigentlich sagen willst, erzähle hier bitte keinen Mist:
Andy64 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
01.10.2020 15:32:24
@rockyracoon: das Teil arbeitet mit libgnome 2.32 und Wayland ...
https://discuss.getsol.us/d/1636-gnome-wayland/12 sagt:
No. We don't support Wayland or even compile most of the functionality related to it. Nothing has changed there. Locking to prevent necro.
Ausführlicher kannst du es hier nachlesen:
https://www.reddit.com/r/SolusProject/c ... or_budgie/

Andy64
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Re: Linux Distribution Solus , Desktop Enviroment Budgie

Beitrag von Andy64 » 02.10.2020 00:38:00

@willi4711: Danke für den Hinweis. Habe in de Softwarvewaltung halt gesehen, daß diesse libgnome 2.32 instaliert war ... (?)

Ich denke mal, ich habe jetzt im Netz ausreichend Informationen gefunden (Blogs, Artikel von Linux-Zeitschriften und Youtube-Kanäle), daß sich das Thema für mich hier dann erledigt hat.

Hätte ja sein können, daß hier auch schon mal jemand Erfahrungen mit Solus oder Budgie gehabt hat. Aber da ich selbst zufriedener Benutzer von Debian und jetzt LMDE bin, verstehe ich auch, daß man eigentlich keinen Grund hat nach etwas anderem auszuschauen.

Servus ...

ps.: Ja , was will oder wollte ich eigentlich sagen. Vielleicht wollte ich meine eigene Erfahrungen hier hinschreiben, weil mir ja nachgesagt wurde, ich sei denkfaul, weil ich hätte ja z.B. bei Distrowach nachsehen können. Da steht schon einiges, aber halt keine Erfahrungen von Benutzer, v.a. die das System auch mal über einen längeren Zeitraum benutzen. Und die YT-Videos können halt auch nur eine Momentaufnahme zeigen.

Wie gesagt, das Thema ist erledigt

rockyracoon
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Re: Linux Distribution Solus , Desktop Enviroment Budgie

Beitrag von rockyracoon » 11.01.2021 20:03:36

To whom it may concern:

Heute habe ich das Solus-OS mit der Budgie-Oberfläche ausgiebig getestet und etwas mit Debian verglichen, obwohl solche Vergleiche eigentlich nicht so richtig sinnvoll sind.

Ja, Solus ist eine eigenständige Distribution, was bei den 100 und leider mehr Distros eine Seltenheit ist.
Ja, das Solus-OS hat daher nichts mit Debian zu tun und es ist in der Tat randständig, dieses Betriebssystem hier im Debianforum zu diskutieren.

Gerne wird "Solus OS" mit "Budgie" gleichgesetzt, daher eine Aufklärung:
- "Solus-OS" ist eine eigenständige Distribution
- "Budgie" ist eine, von vier dort angebotenen Oberflächen (Budgie; Mate; Gnome; Plasma)
- Die Budgie-Oberfläche kann man auch aus dem Debian-Repository installieren, das ist dann aber unter der Haube kein "Solus-OS", sondern eben nach wie vor Debian.

Pro:
- Das Solus-OS ist sehr gut vorkonfiguriert (auch mit nicht-freien Anteilen) und daher für Anfänger sehr geeignet.
- Im Gegensatz zu Debian muß sich der Benutzer nicht erst mit Paketquellen und Einträgen wie "contrib nonfree" auseinandersetzen.
- Das Betriebssystem ist für reine Desktop-User gedacht und hat daher keine "unnötigen" Pakete.
- Als Rolling-Release ist es recht stabil und bedarf wenig Wartung. Die Updates werden bequem angezeigt und sind schnell installiert.
- Die Nutzer brauchen die Konsole erst gar nicht zu starten, da Alles per graphischen Oberflächen zu bedienen ist.
- Die Paketliste ist deutlich kleiner als zum Bespiel bei Debian, aber meiner Meinung nach gut ausgesucht und völlig ausreichend.
- Es finden sich alle bekannten und beliebten Programme, veraltete Exotenwurden nicht aufgenommen.
- Solus-OS ist von irischer Abstammung. :THX:

Con:
- Die Distribution ist noch jung und könnte wie zum Beispiel Antergos irgendwann vom Bildschirm verschwinden.
- Der Nutzer lernt die Stärken von Linux nie kennen, da er sich mit den Essentials nicht auseinandersetzen muß.

Fazit:

Im Gegensatz zu vielen "Epigonen" ist das Solus-OS eine eigenständige Distribution mit klarem Konzept und besitzt daher volle Daseinsberechtigung. Es eignet sich für Nutzer, welche ein gutes Linux-System wollen, aber sich mit Grundlagenwissen nicht belasten wollen. Die Oberfläche und Ausstattung ist sehr gut durchdacht und konzipiert. Wenn Solus, dann imho mit Budgie. Für mich ist das Solus-OS aber nicht geeignet, weil ich mit Debian mein PC-System wesentlich bewußter und genauer gestalten kann. Einem interessierten Freund oder Bekannten, welcher ein "pflegeleichtes" Linux will, würde ich es aber empfehlen. Debian ist die große Schwester, Solus ist der kleine Bruder...
Zuletzt geändert von rockyracoon am 12.01.2021 15:08:25, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Linux Distribution Solus , Desktop Enviroment Budgie

Beitrag von TRex » 11.01.2021 20:28:08

Klingt ein bisschen wie Ubuntu (was den Ansatz/die Absichten betrifft). Grundsätzlich bin ich ein wenig skeptisch, erlaube mir darum ein paar Fragen:

1. "da Alles per graphischen Oberflächen zu bedienen ist.": ist der Umfang von "alles" bei Ubuntu weniger? Wenn bei Solus mehr über die Oberfläche konfiguriert werden kann, wie heißt diese Oberfläche? Könnte man die bei debian oder ubuntu ebenfalls installieren?
2. rolling release: Solus ist vermutlich zu jung für die Frage, aber was passiert, wenn zb. gnome2 abgekündigt wird? Oder die Migration zu systemd? python3 (unter der Haube passiert da viel)? Ich verwende auf dem Desktop arch und debian testing, und du musst mir rolling release nicht verkaufen, aber dass das mit weniger Wartung als ein System mit Fixpunkten daherkommt... da hab ich meine Zweifel dran. Wenn man am Ball bleibt und nicht änderungsresistent ist, geht das vermutlich ganz gut, weil man kleinere Migrationen fährt...
3. "veraltete Exoten": die kommen von alleine wieder ;) gnome2 oder sowas ;)

Anmerkung zu "Der Nutzer lernt die Stärken von Linux nie kennen": das muss nicht so sein. Im Gegensatz zu einem VPS, der einmal minecraft und teamviewer verpasst bekommt, bewegt man sich ja auf dem System regelmäßig. Irgendwann kriegt man vielleicht nen Hinweis, dass man dies und jenes elegant austauschen kann, und schon gehts los... debian war bei den wenigsten hier das erste System. Und ebenso wenige lernten ohne Stützräder Fahrrad fahren.
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Re: Linux Distribution Solus , Desktop Enviroment Budgie

Beitrag von rockyracoon » 11.01.2021 20:49:48

@TRex:
Ich bin alles andere als ein IT-Fachmann und bezeichne mich als Autodidakt auf niedrigem Niveau.
Daher kann ich Deine Fragen für Dich sicher nur unbefriedigend beantworten.
Vorneweg: Es geht mir in keinster Weise darum, für das Solus-OS zu werben. Ich wollte einfach nur hier meinen Eindruck weitergeben.

Ich sehe einen gewaltigen Unterschied zu zum Beispiel Ubuntu, welchen ich aber nicht diskutieren will. Nur ein Stichwort: "Geschäftsmodell".
Die Bedienung per Oberfläche ist nicht anders als bei Debian, Ubuntu, Mint, etc. Eher weniger. Es gibt z.B. keinen Sysnaptic-Paketverwalter.
Man kann natürlich Befehlen in der Konsole das soluseigene Apt-System nutzen, wird es aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht tun.
Das Rolling-Release scheint wie bei Manjaro "abgefedert" und "vorgefiltert" zu sein, um Komplilkationen vermeiden.
Zudem sind die Entwickler nach eigenen Angaben bemüht, nur Programme aufzunehmen, welche zu dem Solus-System passen.
Ich konnte alle Programme installieren und nutzen, welche ich auch unter Debian verwende.

Mein Eindruck ist ein durchaus gutes Engagement und Geradlinigkeit des Projekts, aber den Hauptknackpunkt sehe ich, wie oben mit Antergos verglichen, in der unwägbaren Nachhaltigkeit und Zukunftsgarantie der Distribution.

Auf meinem produktiv eingesetzen PC habe ich debians Fast-Stable-Bullseye, auf meinem Alt-Laptop werde ich längere Zeit das Solus-OS nutzen, welches schnörkellos-praktisch ist, schön ausschaut und (bis jetzt) stabil läuft.
Zuletzt geändert von rockyracoon am 11.01.2021 21:02:52, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Linux Distribution Solus , Desktop Enviroment Budgie

Beitrag von TRex » 11.01.2021 21:02:25

Du musst kein Fachmann sein. Auch hab ich kein Interesse an einem Vergleich mit ubuntu auf nicht-technischer Ebene - es ist einfach bloß das nächstbeste vorkonfigurierte System, das Solus näher kommt als debian selbst, und die meisten es kennen. Als ich dich gefragt habe, wie es beispielsweise um das "alles" steht, hatte ich im Hinterkopf, dass du vermutlich in der Vergangenheit nachteilige Erfahrungen mit der Konsole machen musstest, die dir Solus erspart hätte. Dass du nicht alles kennst, nahm ich schon an und ist auch nicht notwendig.

Ich werde dir auch nicht mit der Werbekeule kommen - du wolltest vermutlich über Solus berichten und Erfahrungen austauschen, und daran bin ich ebenfalls interessiert.

Sollte aus der Unterhaltung herauskommen, dass es "einfach nur" eine angepasste Distribution ist, könnte man die Vorteile zumindest partiell auf eine debian-Installation anwenden, und das sage ich nicht, weil man dann Solus nicht mehr braucht, sondern weil man dann für den Fall, dass Solus verschwindet, nicht ohne eine Absicherung dasteht. Außerdem lerne ich gerne ein wenig dazu.
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Re: Linux Distribution Solus , Desktop Enviroment Budgie

Beitrag von rockyracoon » 11.01.2021 21:05:54

@TRex:
Auch hab ich kein Interesse an einem Vergleich mit ubuntu auf nicht-technischer Ebene - es ist einfach bloß das nächstbeste vorkonfigurierte System, das Solus näher kommt als debian selbst,
Da möchte ich widersprechen.
Mir scheint eher Deepin ein Vergleichskandidat zu sein.
Dass es aus China kommt, ist für mich kein Contra (bitte jetzt keine politischen Flame-Diskussionen... :roll: ).
Deepin würde ich Solus-OS sogar vorziehen, weil es noch besser und imho wirklich gekonnt vorkonfiguriert ist. Gestört hat mich aber, dass man bei der Installation eine AGB absegnen soll, was mich dann wie bei einem Deja-Vu-Erlebnis an ein gewisses anderes Betriebssystem erinnert hat. :wink:
Als ich dich gefragt habe, wie es beispielsweise um das "alles" steht, hatte ich im Hinterkopf, dass du vermutlich in der Vergangenheit nachteilige Erfahrungen mit der Konsole machen musstest, die dir Solus erspart hätte.
Mit der Konsole hatte ich eigentlich nie negative Erfahrungen gemacht - ganz im Gegenteil, aber lange Zeit hatte ich zu diesem nützlichen Instrument eine irrationale Berührungsangst, welche wohl viele jahrzehntelangen Windows-User haben. :wink: Um die Konsole sinnvoll nutzen zu können, muß man zudem viel über die Grundlagen des Linux-Systems wissen. Wegweisend dazu war für mich ein "alter Schinken", welcher didaktisch hervorragend aufgebaut ist: Wendzel, S. Plötner, J. 2006. Einstieg in Linux. Eine distributionsunabhängige Einführung. Bonn: Galileo Press. Neuere Bücher setzen imho gleich zu hoch an und lassen die "Hinführung" vermissen. Aber mal ehrlich: suche in Deinem "normalen" Freundes- und Bekanntenkreis jemanden, der sich für so etwas interessiert... :roll:
Sollte aus der Unterhaltung herauskommen, dass es "einfach nur" eine angepasste Distribution ist, könnte man die Vorteile zumindest partiell auf eine debian-Installation anwenden
Ich bin nach ca. 8 Jahren noch "frischer" Windows-Migrant ( 8O ) und erinnere mich noch gut an die Hürden, welche es zu überwinden gab* (Wlan-Instandsetzung > Drucker/Scanner Treiber einrichten > kopiergeschützte DVD-Filme zum Laufen bringen > Sources.List mit contrib nonfree aufpeppen etc.). Das könnte man neuen Nutzer/innen ersparen, indem man diese Dinge wie bei Deepin und dem Solus-OS vorinstalliert oder eine kleine umgangssprachlich-idiotensichere ToDo-Liste vorgibt.




* Nur hat mich das nicht genervt, sondern war für mich ein sportlicher Anreiz. 8)
Mittlerweile vermisse ich direkt solche Herausforderungen mit nachfolgendem Erfolgs-Erlebnis, weil alles wie geschmiert läuft.

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Re: Linux Distribution Solus , Desktop Enviroment Budgie

Beitrag von TRex » 11.01.2021 22:50:30

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.01.2021 21:05:54
Mir scheint eher Deepin ein Vergleichskandidat zu sein.
Kenn ich leider nicht. Meine Neugierde ist auch nicht groß genug, mich damit zu befassen - da könnte ich auch gleich Solus in einer VM installieren. Ich bin aber nicht die Zielgruppe und könnte nie und nimmer den Windowsumsteiger ohne Bedürfnisse wie zusätzliche Software oder übliche Fragen nach dem Umstieg simulieren. Darum hatte ich gehofft, dass du das besser kannst (und dir darum Solus angeschaut hast). Schau nach meinen ersten Threads hier im Forum, wenn du wissen willst, was mich bewegt hat, als ich schon ein klein bisschen Erfahrung außerhalb des Desktops hatte. Meine ersten Fragen zu GNU/Linux (vor debian) waren eher so "wo installiert man Treiber für ne fritz!DSL Karte, und was macht dieses yast?". Ich brauche jemand anderen, um die richtigen Fragen für eine "Neulings-Distri" zu stellen. An den Antworten kann ich dann selbst mitarbeiten. Heißt nicht, dass ich dir von dir genannten Hürden nicht auch überwinden musste - aber ich war allgemein technisch schon etwas reifer und war oft nicht aufgeschmissen genug, nicht selbst eine Antwort zu finden. Die am meisten genannten Punkte (Geräteunterstützung) macht ubuntu durch seine ebenso laxe nonfree-Politik aber auch wett.
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Re: Linux Distribution Solus , Desktop Enviroment Budgie

Beitrag von rockyracoon » 12.01.2021 13:17:26

Für mich kommt Solus als produktives Betriebs-System nicht in Frage.
Zudem läuft bei mir Debian problemlos, also "why change a running system?"
Wie von TRex angeregt, ergibt sich aber die Frage, ob zum Beispiel Debian von dem Solus-Ansatz etwas „lernen“ könnte.

(1) Installation von „benutzerfreundlichem“ Zusatzkram und proprietärem Zusatzkram.
- Ubuntu, Mint, Deepin, Manjaro, Solus etc. nehmen dies dem Nutzer ab.
- bei Debian muß der Nutzer dies selbst vornehmen.
Auf den ersten Blick ist die Vorinstallation benutzerfreundlicher. Jedoch zu dem Preis, dass der Nutzer nicht genau weiß, was und warum es gemacht wurde und zudem oft zusätzliche Dinge installiert bekommt, die er vielleicht gar nicht will. Das Vorinstallieren erinnert somit an Windows oder Android, was aber die meisten Nutzer zu wünschen scheinen.

(2) Kann man von den „pflegeleichten“ Distributionen etwas lernen?
Bei Solus gibt es einige Voreinstellungen die ich recht praktisch finde. Beim Booten zum Beispiel kann der Nutzer Solus starten oder eine Zeile darunter in das Bios gehen. Ade, F2-Taste. Bei Grub geht das nicht. Die Kantenglättung von Schriften wird gleich auf "Subpixel für LCD" eingestellt, statt dies zu wissen und selbst vornehmen zu müssen. Es gibt noch viele andere solche Details, welche einem als PC-Oft-Benutzer bei Solus angenehm auffallen. Wer sich einen Live-Boot von Solus anschaut, wird das schnell erkennen. Ich selbst sehe dies bei Gnome3 aber schon weitgehend erfüllt und es ist kein Zufall, dass Solus bei Budgie als Grundlage Hauptelemente von Gnome3 übernommen hat. Weiterhin ist es zwar ein Rolling Release, aber nicht am „Bleeding End“, da durch eine Zwischenstufe systeminstabilisierende Updates verhindert werden. Bei Solus wird man auch vor einer Update-Überflutung geschützt, da es bei Weitem nicht so oft wie bei Debian-Testing aktualisiert werden muß. Es ist also keine große Sache, wenn die Entwickler von Debian und Gnome3 das Eine oder Andere an guter Funktionalität von Solus erkennen und übernehmen können. Viel und so Grundlegendes, dass ich von Debian zu Solus wechseln würde, ist das imho aber nicht.

(3) Sollte proprietäre Software vorinstalliert sein?
Das ist Ansichtssache. Ich sage „Nein“, weil man damit nicht weiß und als Konsument nicht mitverantwortet, was im Hintergrund geschieht. Das Vorgehen von Debian, die Nachinstallation hier durch den Nutzer selbst vornehmen zu lassen, ermöglicht einen problemlosen Gebrauch der PC/Laptop`s, verhindert aber blindes Verwenden seiner Maschine. Hier scheiden sich eben die Geister, wie man zu der Open-Source-Bewegung steht. Der Mainstream will aber, wie bereits gesagt, ein No-Brainer-System.

(4) Kritik an Solus.
Die Paketmenge ist zwar gut ausgesucht und recht aktuell, man findet aber nicht Alles. Zum Beispiel fehlt der meiner Meinung nach sehr praktische Synaptic-Paketmanager (was bei einer Eigenentwicklung natürlich auch keinen Sinn macht) oder XSane. Xsane ist aber notwendig, wenn der Scanner in Gimp einbindbar sein soll. Auch wenn sich die gewohnten Vorgänge auch anders vollziehen lassen, ist man bei der Vorselektion der Programme unter dem Solus-OS auf die Wahl der Maintainer beschränkt, ist also auch hier nicht mehr „Herr des Systems“. Mit der Unterstützung von Wayland scheint es zu hapern. Hier hat Debian die Nase vorn. So etwas ist mir wichtiger, als das neueste LibreOffice zu haben und das Firefox per Flatpack installiert (statt ESR aus dem Repository).

P.S.:
Wie ich lese, grassiert auch bei Solus der Fork-Virus - https://itsfoss.com/serpent-os-announcement/
Forks sind wohl zugleich der Fluch und Segen von Linux... :roll:

Mein Laptop läuft jetzt wieder auf Bullseye. Er war nett, mein kleiner Rückfall in das Distro-Hopping. Die Einrichtung von Debian hat zwar etwas länger gedauert und erforderte etwas mehr Vorwissen, aber dafür läuft Alles ohne Probleme. "Einfach" und "benutzerfreundlich" ist imho eben nicht tatsächlich einfach und benutzerfreundlich.

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