USB-Stick Dateisystem

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peter1969
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USB-Stick Dateisystem

Beitrag von peter1969 » 06.05.2021 15:02:39

Hallole, welches Dateisystem ist Eurer Meinung nach das beste für einen USB-Stick unter Linux? Ext2 oder Ext4 vielleicht?
Googlet, so werdet Ihr finden. Klicket, so wird Euch aufgetan.

rhHeini
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Re: USB-Stick Dateisystem

Beitrag von rhHeini » 06.05.2021 16:00:00

Kommt drauf an was Du willst und brauchst.

FAT32, exFAT, ext2, ext3, ext4: geht alles.

FAT32 ist universell mit den bekannten Beschränkungen, exFAT etwas moderner, braucht aber Treiber. Bootsticks brauchen auch FAT32.

ext2 wenns ein Linux-Dateisystem sein soll, vor allem bei langsamen Sticks. Bei schnellen kannst Du auch ext3/ext4 nehmen mit dem Vorteil des Journaling. Ich hab mir einen SANDISK Extreme Pro gegönnt, der läuft mit ext4.

Rolf

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hikaru
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Re: USB-Stick Dateisystem

Beitrag von hikaru » 06.05.2021 16:09:22

Kommt darauf an - insbesondere den Einsatzzweck:

Sticks zum Datenaustausch mit prinzipell beliebigen Rechnern würde ich mit NTFS formatieren. Das kann fast jeder lesen und gegenüber FAT32 (das wirklich jeder lesen kann) hat es den Vorteil, dass es mit Dateigrößen aus dem 21. Jhd. umgehen kann. Der Nachteil ist halt, dass man es im Zweifel unter Linux nicht repariert kriegt. Die Daten darauf sind also gewissermaßen "Fire and Forget".
(Prinzipiell ginge wohl auch UDF als Austauschdateisystem mit Windows, aber zumindest WinXP weigerte sich, UDF von irgendwas anderem als runden Scheiben zu lesen.)

Sticks die nur an Linuxrechnern benötigt werden habe ich früher mit Ext2 formatiert, weil ich die Flash-Zellen schonen wollte indem ich ihnen kein Journal zumuten wollte. Als ich dann aber doch mal einen Ext2-Stick reparieren musste habe ich mich von dem Gedanken veabschiedet und nehme seitdem Ext4.

Edit:
rhHeini hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.05.2021 16:00:00
Ich hab mir einen SANDISK Extreme Pro gegönnt, der läuft mit ext4.
Ich habe so einen (ohne Gehäuse) seit Jahren als System-SSD in meinem Notebook und da macht er wirklich eine gute Figur. Vor so mancher "richtigen" SSD muss er sich nicht verstecken, auch wenn er in dem Vergleichsfeld sicher keine Spitzenposition einnimmt.
Das Gehäuse gefällt mir aber nicht so sehr. Der Schiebemechanismus ist unzuverlässig und ganz ohne Kappe taugt er auch nicht wirklich als mobiler Datenträger. Da bevorzuge ich den Corsair Voyager Survivor, auch wenn der langsamer ist als der Sandisk (für ein Notfallsystem reicht's trotzdem locker).

DeletedUserReAsG

Re: USB-Stick Dateisystem

Beitrag von DeletedUserReAsG » 06.05.2021 17:06:16

Wenn kein altes System drauf zugreifen können muss, würde sich exfat anbieten. Ja, ist von MS – aber ist u.A. für Flash optimiert, und ist im Kernel ab 5.4 (in älteren Versionen wär’s allerdings trotzdem mittels fuse nutzbar).

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Tintom
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Re: USB-Stick Dateisystem

Beitrag von Tintom » 06.05.2021 17:57:09

Je nach Alter und Einsatzzweck des Sticks wäre evtl. auch ein Dateisystem wie F2FS (Debianf2fs-tools) angebracht.

Arminius-Bln
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Re: USB-Stick Dateisystem

Beitrag von Arminius-Bln » 06.05.2021 20:43:52

Ich betreibe für jeglichen Datenaustausch einen Stick von AXE, Typ Superb mit 128 GB mit NTFS und er macht was er soll.
Unter ext4 mit LUKS-Verschlüsselung scheint er nichts von seiner Geschwindigkeit zu verlieren.
Entscheidend für die Wahl des Dateisystem war für mich der jeweilige Einsatzzweck:
für meine Daten --> ext4 mit LUKS
für den Datenaustausch mit Dritten --> NTFS

wanne
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Re: USB-Stick Dateisystem

Beitrag von wanne » 07.05.2021 00:59:20

Eigentlich sollte UDF das Dateisystem sein, das explizit für Interoperabilität und Austauschfähigkeit – Sprich für wechseldatenträger designend wurde. Funktionieren tut das eher kläglich.
NTFS hatte von der Idee her genau Gegenteilige Desighn Ziele. (Nur für Windows. Unmengen nicht abwärtskopatible Erweiterungen...) tut aber gefühlt in der Praxis am besten.
ext4 ist flott und zeitgemäß. Die UNIX-Dateirechte waren aber nie für den Austausch zwischen Rechnern gedacht. (Kann man aber mit ausreichend großen Rechten und gid-Bit fixen.)
ext2/FAT: Sehe ich wie hikaru: Gerade USB-Sticks sind die Medien wo mal ein Schreibvorgang schief geht. Entsprechend will man genau da ein Dateisystem haben, dass sich wegen sowas direkt vollständig selbst zerlegt. Der Geschwindigkeitsvorteil den es gegenüber ext3 hatte ist mit ext4 auch Geschichte. Außer dem Schreiben von großen Files ist ext4 schneller.
btrfs: Ist explizit darauf ausgelegt, Flash Memory zu schonen. Daneben gilt: Wer regelmäßig Checksummen überprüft weiß dass die Schreibvorgänge auf den meisten USB-Sticks eine gewisse Zufallskomponente haben. btrfs im dup modus hat da gewisse zuverlässigkeitsboni. Dafür halbiert data-dup den Speicherplatz (Ist IMHO eh kein problem, weil es Jahre braucht moderne riesen USB-Sticks voll zu schreiben.) und die Geschwindigkeit.
F2FS und ähnliche habe ich nie getestet. Die sind aber eher für die dumme Application Managed Flashes gedacht.
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peter1969
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Re: USB-Stick Dateisystem

Beitrag von peter1969 » 07.05.2021 07:44:48

Meine Wenigkeit nimmt gerne
- exFAT fürs Auto (von Ford für Firmware-Updates gefordert).
- NTFS für den Fernseher (mit vFAT oder FAT32 wird der USB-Stick vom Fernseher gelegentlich zerschossen) oder den Austausch mit Windows (Büro :roll: ).
- ext4 für Sticks, auf denen Datensicherungen mit Grsync gemacht werden. Mit FAT & Co. funktioniert Grsync meiner Erfahrung nach nicht richtig.
Googlet, so werdet Ihr finden. Klicket, so wird Euch aufgetan.

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