Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

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MSfree
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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von MSfree » 15.07.2021 13:49:41

mcb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 13:33:30
....
Vielleicht könntest du deine Zitate mal auf das wesentlich kürzen?
Das ist leider überhaupt nicht unfair, die bekommen viel Geld dafür unsere Daten zu verwalten.
Ja ne, is klar.

Hinterher, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist, rumzukrakelen, ist immer ganz einfach.

Heise hat es auch getroffen, und das sind die letzten, denen ich einen laxen Umgang mit ihrer IT unterstellen würde.

Du kannst jetzt fragen, warum man aus den Fehlern nicht gelernt hat. Ich behaupte mal, das hat man, auch in Bitterfeld. Vor 2 Jahren, als es Heise traf, wußte man aber vom PrinterNightmare noch nichts, so daß man seine IT nicht dagegen sichern konnte. Die unrealistiche Alternative lautet ja ohnehin, den Druckservice abzuschalten und gar nicht mehr drucken zu können. Es wird ja vermutet, daß Bitterfeld die Druckerlücke getroffen hat.
Der Kommentar bei fefe trifft es ganz gut:
Fefes Kommentare waren noch nie gut.

mcb

Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von mcb » 15.07.2021 14:05:52

Kein Backup kein Mitleid sagt man ja so salopp https://www.borncity.com/blog/2021/07/1 ... ore-255714

Ich finde das gar nicht lustig - die Bürger leiden jetzt und bezahlen - top ^^^

Und ich bleibe dabei das es eigentlich deren Job ist das zu händeln ...

Aber es besteht nicht die geringste Hoffnung das es besser wird. :(

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hikaru
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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von hikaru » 15.07.2021 14:17:34

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 11:36:49
Ich wäre mit solchen Anschuldigungen sehr vorsichtig. Das, was ich in Verwaltungen bisher erlebt habe, war durchaus professionell, allerdings durch das Korsett an Verwaltungsvorschriften und Durchführungsverordnungen stark in der Agilität gehemmt.
Ich kenne genug verschiedene Berichte meines Bekannten um mir ein Urteil darüber zu erlauben, dass das Problem Inkompetenz ist, nicht fehlende "Agilität". Dafür sind die geschilderten Vorfälle nämlich zu vielfältig.
Viellicht könnte man dem IT-Typen Überlastung zugute schreiben, auch wenn ich aus den Beschreibungen nicht den Eindruck erhalte. Aber auch das wäre Inkompetenz, nur nicht zwangsläufig seine Eigene.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 11:36:49
Ich bin mir sicher, dass es deutlich mehr solcher Attacken gibt als bekannt wird.
Da hat sich die Rechstlage geändert und es gibt eine Meldepflicht für solche Vorfälle.
Du setzt voraus, dass der Angegriffene überhaupt selbst den Angriff bemerkt. Schon das bezweifle ich.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 11:36:49
Meldeämter dürfen Daten herausgeben, wenn du dem nicht explizit widersprichst. Das ist leider mal wieder ein Opt-Out Modell.
Und diesen Widerspruch kannst du bereits bei der Ummeldung geltend machen. Geholfen hat es mir nicht.

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 12:13:50
Im Nachhinein ist man immer schlauer. Natürlich hätte man das Netzwerk feiner granulieren können, z.B. ein Subnetz pro 4-10 Rechner, mit gerouteten Subnetzen und Firewalls dazwischen. Dann breitet sich die Schadsoftware zunächst halt nur über ein Subnetz aus. Wenn die Schadsoftware aber aggressiv genug ist, überwindet die auch diese Barrieren.
Rechner "zufällig" in Subnetze zu trennen ist der falsche Ansatz. Der richtige Anstz wäre, Rechner die Kontakt zum offenen Netz haben konsequent von solchen zu trennen, die mit sensiblen Daten arbeiten. Wenn Daten zwischen beiden Netzen ausgetauscht werden müssen, dann werden wirklich nur diese Daten und nur nach vorhergehender Prüfung übertragen.
Konkret: In der sensiblen IT muss nicht das PDF aus der Mail selbst ankommen, sondern die darin enthaltenen Daten, und nur diese Daten.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 11:36:49
Man müsste von den Mitarbeitern echte [IT-Kompetenz] verlangen
[sic]
Das ist schlicht unrealistisch.
Dann muss man für Strukturen sorgen, in denen die Erwartung realistisch ist. Oder meinst du, weil es 1900 keine Führerscheine gab, wäre es 2021 immer noch ok, dass jeder Hanswurst einen 40-Tonner durch die Gegend fahren darf, weil es ja unrealistisch wäre zu erwarten, dafür eine Kompetenz nachzuweisen?
Das Internet in seiner heutigen Form gibt es im Grunde seit den 90er Jahren. Das ist eine ganze Generation und wir begnügen uns immer noch damit, es als "Neuland" zu betrachten. Das ist einfach weltfremd.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 11:36:49
Du wirst kaum einen Mediziner in einem Gesundheitsamt finden, der qualifizierter IT-Kompetenz hat.
Ich darf doch aber erwarten, dass er lesen und schreiben kann und rudimentär die Grundrechenarten beherrscht. Ein gewisses Maß an IT-Kompetenz (z.B. nicht alles anklicken was nicht bei drei auf den Bäumen ist) ist heute ebenso eine grundlegende Kulturtechnik, ohne deren Beherrschung man für gewisse Berufe einfach nicht geeignet ist. Und das war auch vor 20 Jahren nicht prinzipiell anders, es ist nur das Ausmaß des Bedarfs zur Sorgfalt gewachsen.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 11:36:49
Überall, wo sich Routine einschleicht, werden die Leute nachlässig. Auch der Berufskraftfahrer setzt nicht immer den Blinker, obwohl ihm das in der Fahrschule eingetrichtert wurde. Und zeig mir einen LKW-Fahrer, der 80km/h auf der AB fährt, deren (gesetztlich vorgeschriebene) Begrenzer erlauben in der Regel eine Überschreitung von 14km/h, was ein km/h weniger ist, als die Überschreitung, bei der es einen Punkt in Flensburg gibt.
Aber wer bei solchen Nachlässigkeiten erwischt wird, der wird dafür bestraft, damit sich das Fehlverhalten nicht einschleift. So zumindet die Idee.
Nun können wir gern über strengere Verkehrskontrollen diskutieren, aber der springende Punkt ist, dass es nichts Vergleichbares in der Verwaltungs-IT gibt. Das unbedachte Öffnen eines Dokuments aus unbekannter Quelle sollte meiner Ansicht nach im Wiederholungsfall ein Abmahnungsgrund sein.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 11:36:49
Wenn ein Bürohengst hingegen mit einem Dokument aus ungeprüfter Quelle eine IT-Infrastruktur schrottet, wird ihm das jenseits eines "Dudu!" nicht zur Last gelegt.
Wenn du Vorsatz nachweisen kannst, hat das durchaus Konsequenzen.
Warum erst bei Vorsatz?
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 11:36:49
Vom Zugang zu sensiblen Daten habe ich nichts geschrieben. Es reicht doch schon aus, wenn die "normalen" Rechner geschrottet werden, um eine Behörde oder einen Betrieb arbeitsunfähig zu machen.
Wenn das Schrotten eines Rechners den Mitarbeiter arbeitsunfähig macht, dann war das ein Rechner mit sensiblen Daten. Sonst würde er einfach einen Ersatzrechner bekommen und spätestens nach einer Stunde Downtime weiterarbeiten.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 11:36:49
Und warum das Anklicken ausreicht, um eine Welle auszulösen, muß der Softwarehersteller beantworten. Meiner Meinung nach werden die Hersteller viel zu wenig in die Verantwortung gegen solche Vorfälle genommen. Ein PKW-Hersteller muß seinen Produkte zurückrufen und Abhilfe schaffen. Ein Softwarehersteller schreibt in die EULA, daß er für nichts verantwortlich ist und kann sich so drücken.
Eben. Warum werden solche Zustände in der IT akzeptiert? Anbieter die so arbeiten, müssten schon in der Ausschreibung rausfliegen.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 11:36:49
Falls ihm das zu viel Arbeit ist, weil er z.B. die Mail an 100 Mitarbeiter geschickt hat, dann ist die Mail der falsche Ort für das Dokument. Dann wäre das PDF besser aufgehoben in einem hauseigenen, als sicher annehmbaren CMS und die Mail enthält dann einen Link.
Und die hektisch ins Home-Office verbannten Arbeitnehmer erreichen dann diese CMS nicht, weil sie von aussen nicht an das System kommen.
Die für Homeoffice nötigen Strukturen kann man vorher aufbauen.* Bei uns hat es zu Beginn des ersten Lockdowns genau eine Woche etwas ǵeholpert, bis die bereits seit Jahrzehnten vorhandenen Strukturen auf die gestiegene Last angepasst waren. Voll arbeitsfähig waren wir jederzeit.


*) Sofern Homeoffice überhaupt eine Option für das Tätigkeitsfeld ist. Klar, kann der Maurer nicht im Homeoffice Wände hochziehen. Aber darum geht's hier ja nicht. Hier geht's um Sesselfurzer und Schreibtischpiloten, für deren Tätigkeit es prinzipiell egal ist, wo sie ihre vier Buchstaben hinpflanzen.

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Luxuslurch
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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von Luxuslurch » 15.07.2021 14:22:44

mcb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 14:05:52
Und ich bleibe dabei das es eigentlich deren Job ist das zu händeln ...
Es ist sicher nicht (!) Aufgabe der Sachbearbeiter/innen, das zu händeln. Die müssen Kraftfahrzeuge zulassen oder Sozialhilfe auszahlen. Um in den Beispiel zu bleiben: Der LKW-Fahrer ist auch nicht dafür verantwortlich, wenn der Hersteller der Reifen mangelhafte Ware ausliefert, die sich äußert anfällig gegen bewusst dorthin gestreute Reißzwecken auf der Fahrbahn zeigen.

Hinzu kommt das Fachkräfteproblem. Mit einem Diplom in "Informatik" (als Überbegriff) lässt sich in der freien Wirtschaft locker das Doppelte verdienen als in einer popeligen Kreisverwaltung. Das Gleiche gilt übrigens für die dort tätigen Mediziner oder Juristen. Wer kompetent ist, wird dies auch in bare Münze umsetzen wollen. Als Abhilfe könnte der Kreis ja auch die Kreisumlage erhöhen und die reichen Städte und Gemeinden des Landkreises Bitterfeld schröpfen. Wie erfolgreich das auch sein mag...

Realistischer erscheint da schon, das als gesamtdeutsches Problem zu sehen und nicht der kommunalen Selbstverwaltung in Gänze zu überlassen. Darauf zielt ja auch die Cybersicherheitsstrategie des Bundes ab. Leider wird die kommunale Perspektive nicht ernsthaft berücksichtigt. Auch handelt es sich hautpsächlich bisher um Informationsangebote.
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 14:17:34
Warum werden solche Zustände in der IT akzeptiert? Anbieter die so arbeiten, müssten schon in der Ausschreibung rausfliegen.
Weil wir hier nicht im Sektor der freien Wirtschaft sind.
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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von mcb » 15.07.2021 14:26:04

Ich meinte nicht die Sachbearbeiter :roll:

Die IT-Verwaltung ist dafür zuständig. Einfach nur traurig.

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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von hikaru » 15.07.2021 14:34:30

Luxuslurch hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 14:22:44
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 14:17:34
Warum werden solche Zustände in der IT akzeptiert? Anbieter die so arbeiten, müssten schon in der Ausschreibung rausfliegen.
Weil wir hier nicht im Sektor der freien Wirtschaft sind.
Welche Relevanz hat das?
Falls du jetzt auf die knappen Finanzen der öffentlichen Hand abzielst, gerade die freie Wirtschaft hat oft hohen Konkurrenz- und damit Finanzdruck. Ich sehe hier also keinen Grund, einen Unterschied zu machen.

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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von Luxuslurch » 15.07.2021 14:41:11

In der freien Wirtschaft überleben dann aber auch nur die Betriebe, die dem Druck standhalten können. Und die Betriebe sind eben ziemlich frei, wie sie ihr Überleben sichern. Diese Freiheiten hat eine Verwaltung nicht. [edit: Und aus einer Ausschreibung kann sie auch nicht rausfliegen.] Die hat gesetzliche Aufgaben zu erfüllen und sonst gar nichts. Für irgendwas anderes als "Bonus" hat sie keine Luft, selbst wenn der Wille da wäre. Und genau an diesen gesetzlichen Vorgaben mangelt es halt. Kurz: Bevor der Bund nicht entsprechende Vorgaben macht und die Kommunen zur Erfüllung dieser Aufgaben mit finanziellen MItteln ausstattet, wird sich niemals etwas ändern.
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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von hikaru » 15.07.2021 14:51:29

Da hast du natürlich recht. Meine Frage ging aber nicht an die Gemeinde bzw. den Landkreis, sondern an die Gesellschaft als Ganze, bzw. an den Bund als Richtliniengeber.

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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von MSfree » 15.07.2021 15:09:03

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 14:17:34
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 11:36:49
Ich bin mir sicher, dass es deutlich mehr solcher Attacken gibt als bekannt wird.
Da hat sich die Rechstlage geändert und es gibt eine Meldepflicht für solche Vorfälle.
Du setzt voraus, dass der Angegriffene überhaupt selbst den Angriff bemerkt. Schon das bezweifle ich.
Irgendwann merkt man es auf alle Fälle. Zu spät ist es in jeden Fall, selbst wenn die Kiste erst 2 Minuten mit Verschlüsseln beschäftigt ist.
Der richtige Anstz wäre, Rechner die Kontakt zum offenen Netz haben konsequent von solchen zu trennen, die mit sensiblen Daten arbeiten.

Was sind sensible Daten?

Wenn ich einem Verwaltungsbeamten meinen sensiblen Daten, also Namen, Vornamen, Straße, Hausnummer, PLZ und Wohnort mündlich nenne, und der die Daten eintippt, auf welchem Rechner soll das passieren. Nach deiner Spielart darf das ja nicht auf einem Rechner passieren, der "sensible" Daten verarbeitet und spiechert. Also ist es ein Rechner im "öffentlichen" Bereich, aber der darf ja keine sensiblen Daten verarbteiten. Ergo, Zisckmühle.
Wenn Daten zwischen beiden Netzen ausgetauscht werden müssen, dann werden wirklich nur diese Daten und nur nach vorhergehender Prüfung übertragen.
Und du kannst garantieren, daß das Filterprogramm nicht anfällig gegen Angriffe ist?
(z.B. nicht alles anklicken was nicht bei drei auf den Bäumen ist)
Glaubst du wirklich, daß Bitterfeld auf so plumpe weise überfallen wurde? Natürlich steht das so in Bildzeitung oder bei Fefe, stimmen tut es aber eher nicht.
Warum erst bei Vorsatz?
Weil erst dann ein Tatbestand vorliegt, den man sanktionieren kann.
Sonst würde er einfach einen Ersatzrechner bekommen und spätestens nach einer Stunde Downtime weiterarbeiten.
Durch die lauffeuerartige Verbreitung (aber das hatten wir ja schon) ist nicht nur ein Rechner betroffen sondern viele. Einfach mal 1000 neue Rechner zu organisieren, geht nicht. Und die bestehenden Rechner neu zu installieren dauert.
Anbieter die so arbeiten, müssten schon in der Ausschreibung rausfliegen.
Einen Softwareanbieter, der wirklich haftet, gibt es nicht. Folglich dürfte unsere Verwaltung überhaupt nicht mit Software arbeiten. Es lebe Papier und Bleistift.

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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von Tintom » 15.07.2021 15:09:46

Luxuslurch hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 14:22:44
Hinzu kommt das Fachkräfteproblem. Mit einem Diplom in "Informatik" (als Überbegriff) lässt sich in der freien Wirtschaft locker das Doppelte verdienen als in einer popeligen Kreisverwaltung. Das Gleiche gilt übrigens für die dort tätigen Mediziner oder Juristen. Wer kompetent ist, wird dies auch in bare Münze umsetzen wollen.
Es gibt auch andere Anreize als Geld. Gerade die großen Kanzleien werben Kandidaten schon nicht mehr mit der Work-Life-Balance, sondern mit der Work-Life-Choice - ein Schelm wer böses dabei denkt :twisted: .
Für viele Juristen ist eine Karriere im öffentlichen Dienst attraktiv, weil a) geregelte Arbeitszeiten, b) geregelte Aufstiegschancen und c) kein Zeit-/Umsatzdruck.

Für Ärzte ist es ähnlich: Welcher Amtsarzt macht Wochenend-/Nachtdienste? Richtig: Keiner!

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Luxuslurch
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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von Luxuslurch » 15.07.2021 15:21:18

Tintom hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 15:09:46
Es gibt auch andere Anreize als Geld.
Klar, nur sieht das in der Praxis anders aus. Zunächst einmal ist der Fachkräftemangel ja überall enorm problematisch. Und auch die Amtsärzte schieben Überstunden, die sie niemals abbauen können. Die gehen dann einfach 3-6 Monate vor dem eigentlichen Datum "in Rente". Wenn die dann noch sehen, dass ihre Studienkollegen als Chefärzte mit dem Dreifachen nach Hause kommen, ist der Vorteil des öffentlichen Dienstes ganz schnell weggeschmolzen.
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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von mcb » 15.07.2021 15:31:04

Mal abwarten ev. war es auch das Paßwort Praktikant2021 gepaart mit zu hohen Rechten :wink:

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hikaru
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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von hikaru » 15.07.2021 15:40:16

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 15:09:03
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 14:17:34
Du setzt voraus, dass der Angegriffene überhaupt selbst den Angriff bemerkt. Schon das bezweifle ich.
Irgendwann merkt man es auf alle Fälle. Zu spät ist es in jeden Fall, selbst wenn die Kiste erst 2 Minuten mit Verschlüsseln beschäftigt ist.
Es ging hier um das unbefugte Kopieren von Daten (vulgo: Datenklau). Das merkt der Betroffene nicht in jedem Fall.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 15:09:03
Was sind sensible Daten?
Alle Daten die zur Aufrechterhaltung des Arbeitsablaufs nötig sind, oder geeignet sind Rechte der Betroffenen zu berühren.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 15:09:03
Wenn ich einem Verwaltungsbeamten meinen sensiblen Daten, also Namen, Vornamen, Straße, Hausnummer, PLZ und Wohnort mündlich nenne, und der die Daten eintippt, auf welchem Rechner soll das passieren. Nach deiner Spielart darf das ja nicht auf einem Rechner passieren, der "sensible" Daten verarbeitet und spiechert. Also ist es ein Rechner im "öffentlichen" Bereich, aber der darf ja keine sensiblen Daten verarbteiten. Ergo, Zisckmühle.
In deinem Beispiel könnten die Daten direkt in die sensible IT eingetippt werden, denn sie werden ja eingetippt, kommen also nicht aus eier Quelle die geeignet wäre, die Infrastruktur zu kompromittieren.
Anders sähe es z.B. aus, wenn ich dem MA meine Daten zumaile. Dann müssen die durch die DMZ.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 15:09:03
Und du kannst garantieren, daß das Filterprogramm nicht anfällig gegen Angriffe ist?
Wenn es ein sauber gepflegter Whitelist-Filter ist, dann ja. Bei einem Blaclklist-Filter oder einer schlampig gepflegten Whitelist geht das natürlich nicht.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 15:09:03
(z.B. nicht alles anklicken was nicht bei drei auf den Bäumen ist)
Glaubst du wirklich, daß Bitterfeld auf so plumpe weise überfallen wurde? Natürlich steht das so in Bildzeitung oder bei Fefe, stimmen tut es aber eher nicht.
Ich weiß es nicht. Ich arbeite dort nicht in deren IT. Der springende Punkt ist, dass Angriffsziel Null nicht von der sensiblen Infrastruktur abgeschirmt war. Diesen Designfehler gilt es zu beheben.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 15:09:03
Warum erst bei Vorsatz?
Weil erst dann ein Tatbestand vorliegt, den man sanktionieren kann.
Das BGB kennt auch grobe Fahrlässigkeit. Ich sehe die hier gegeben.
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 15:09:03
Sonst würde er einfach einen Ersatzrechner bekommen und spätestens nach einer Stunde Downtime weiterarbeiten.
Durch die lauffeuerartige Verbreitung (aber das hatten wir ja schon) ist nicht nur ein Rechner betroffen sondern viele.
Die "lauffeuerartige Verbreitung" ist an sich schon Folge eines Strukturproblems, das unhaltbare Zustände offenbart (s.o.).
MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 15:09:03
Einen Softwareanbieter, der wirklich haftet, gibt es nicht. Folglich dürfte unsere Verwaltung überhaupt nicht mit Software arbeiten. Es lebe Papier und Bleistift.
Dann muss man eben mit Papier und Stift arbeiten, bis man eine hinreichend sichere IT-Infrastruktur gewährleisten kann.
Um mal wieder ein Autobeispiel zu bringen: Wenn Dienstwagen angeschafft werden, dann müssen die auch durch den TÜV. Wenn es keinen KFZ-Anbieter gibt der Fahrzeuge anbieten kann die es durch den TÜV schaffen, dann muss man eben Dienstfahrten mit den Öffis machen, bis es TÜV-taugliche KFZ gibt.
Wenn ein Staat mit 80 Mio. Einwohnern so handelt oder eine Staatengemeinschaft mit 450 Mio., dann löst sich das Problem mit den Anbietern von ganz allein.

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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von mcb » 15.07.2021 15:46:40

Mal nur als Idee wiso arbeitet der Staat nicht mit Linux und läßt sich ein Office programmieren (gegen Geld) ?

Ich werde das nächste mal dem Finanzamt auch melden sorry die bösen Russen die Bescheinigungen sind alle weg - Systemfehler - kann ich nichts machen. Backup hat mir niemand gesagt das man sowas braucht ...

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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von MSfree » 15.07.2021 16:22:53

mcb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 15:46:40
Mal nur als Idee wiso arbeitet der Staat nicht mit Linux und läßt sich ein Office programmieren (gegen Geld) ?
Für Linux haftet keiner, wer sollte das auch tun? Linus Torvalds?

Selbst programmierte Software gab es früher, wurde aber aus Kostengründen aufgegeben. Der Bundesrechnugnshof wäre nicht glücklich über solche Aufträge.
Ich werde das nächste mal dem Finanzamt auch melden sorry die bösen Russen die Bescheinigungen sind alle weg - Systemfehler - kann ich nichts machen.
Als Angestellter hast du zwar einige Unanehmlichkeiten aber sonst nicht viel zu befürchten. Die Einkommensbescheinigung kommt vom Arbeitgeber, deine Nebeneinkünfte werden aus den Vorjahren geschätzt. Das kostet Nerven und ggfls. durch die Schätzung ein paar € extra. Strafrechtliche Folgen hat es aber nicht.

Als Selbstständiger, siehe unten:
Backup hat mir niemand gesagt das man sowas braucht ...
Oh doch, als Selbsständiger bist du verpflichtet für Backups zu sorgen.

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Luxuslurch
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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von Luxuslurch » 15.07.2021 16:48:34

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 14:51:29
Meine Frage ging aber nicht an die Gemeinde bzw. den Landkreis, sondern an die Gesellschaft als Ganze, bzw. an den Bund als Richtliniengeber.
Und hier haben wir das Problem. Vielleicht relativiert folgende Ausführung aber auch ein wenig die Angelegenheit: Das dafür zuständige Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur schafft es nicht einmal, eine Autobahnmaut einzuführen, die nicht mit einem Husten vor Gericht einkassiert wird. Geschweige denn, dass sie dafür sorgen könnte, dass weniger als bisher ca. 3.000 Menschen jedes Jahr auf der Straße sterben. Die Verkehrstoten sind ja auch nicht nur auf individuelles Versagen zurückzuführen, sondern z.B. auch dadurch, dass überhöhte Geschwindigkeit lächerlich gering bestraft wird oder der Abbiegeassistenz für LKWs erst irgendwann in vielen Jahren verpflichtend eingeführt werden soll, auch wenn es ihn schon lange gibt. Das sind strukturelle Versäumnisse vergleichbar mit fehlenden Vorgaben zu Backups oder anderer Datensicherheit (mit ungleich gravierenderen Auswirkungen). Darüber hinaus hätte der Bund hier volle Regelungsgewalt und könnte durchregieren, was bei Eingriffen in die kommunale Selbstverwaltung eben nicht so leicht ist.
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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von hikaru » 15.07.2021 17:18:45

Luxuslurch hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 16:48:34
Das dafür zuständige Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur schafft es nicht einmal, [..]
Ja, gerade das Verkehrministerium ist sicher zur Zeit ein besonderes Negativbeispiel. Und es hat sich auch in der Vegangengheit nicht mit Ruhm bekleckert.
Die andere Seite der Medaille ist aber, dass wir alle als Gesellschaft es der Bundesregierung durchgehen lassen, ein Ministerium in dieser Form zu führen. Das lässt sich auch nicht mit einer Wahl fixen, denn egal welche Person oder Partei das Ministerium als nächste führt, der in Jahrzehnten entstandene Sumpf bleibt der gleiche, weil wir als Gesellschaft hier keine höheren Maßstäbe fordern.

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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von DeletedUserReAsG » 15.07.2021 17:29:43

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 17:18:45
Die andere Seite der Medaille ist aber, dass wir alle als Gesellschaft es der Bundesregierung durchgehen lassen, ein Ministerium in dieser Form zu führen. Das lässt sich auch nicht mit einer Wahl fixen, denn egal welche Person oder Partei das Ministerium als nächste führt, der in Jahrzehnten entstandene Sumpf bleibt der gleiche, weil wir als Gesellschaft hier keine höheren Maßstäbe fordern.
Hättest du auch eine mögliche Lösung? Der vorgeblich vorgesehene, „demokratische“ Weg geht nunmal über die Wahlen, aber dass man bei Wahlen nur Namen und Buchstaben austauscht, ist ja auch kein Geheimnis. Der Spruch „Wenn Wahlen was verändern könnten, wären sie verboten“ ist nicht so ganz aus der Luft gegriffen – die Situation ist so gewollt. Aber was tun?

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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von hikaru » 15.07.2021 20:11:00

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.07.2021 17:29:43
Hättest du auch eine mögliche Lösung?
Nein.

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sirius01
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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von sirius01 » 16.07.2021 13:50:51

Ich gehe mal zurück auf "Windows 11 Desktop wandert in die Cloud".

Das Problem was ich dabei sehe. Auf welche Server liegt die Cloud und ist sie sicher?
Ich persönlich halte keine Cloud für sicher. Wer kann für fremde Betreiber oder
Mitarbeiter die Hand ins Feuer legen? Noch schlimmer ist es wenn die Cloud auf einen US-Server liegt.
Da dürfen die Geheimdienste dann ganz legal reinschauen.
Meine Win11 Testversion habe ich ohne MS Konto zu laufen.
Sollte es irgendwann ohne nicht mehr gehen, dann heißt es für mich endgültig By By MS.
Die meisten Maschinen von mir laufen schon auf Linux. Daher wäre es für mich kein Problem.
Nur die Frau ............................. 8O :lol: :lol: :lol: :lol:

gruß sirius01 :) 8) :)

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Re: Windows 11 Desktop wandert in die Cloud

Beitrag von TRex » 16.07.2021 14:59:19

sirius01 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.07.2021 13:50:51
Nur die Frau
Hat andere Prioritäten und will sich nicht umgewöhnen, weil sie der "Paranoia" nicht zustimmt?
Jesus saves. Buddha does incremental backups.
Windows ist doof, Linux funktioniert nichtDon't break debian!Wie man widerspricht

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