Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

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TRex
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von TRex » 20.07.2021 12:40:56

Yadgar macht eine kleine Pause vom Forum. Erwartet seine Antworten frühestens in zwei Wochen wieder. Bitte respektiert den Wunsch nach einer sachlichen Unterhaltung.
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Windows ist doof, Linux funktioniert nichtDon't break debian!Wie man widerspricht

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kalle123
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von kalle123 » 20.07.2021 12:52:16

:THX:

cu KH

curt123
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von curt123 » 20.07.2021 13:51:37

@hikaru:
Mein beruflicher Hintergrund liegt zwar nicht direkt in dem von dir vermuteten Bereich, aber ich nehme das mal als Kompliment. Den von dir wohl auch abgeleiteten Vorwurf kann ich aber wenig nachvollziehen; in meinem letzten von dir als konstruktiv empfundenen Beitrag habe ich Punkte des von dir kritisierten früheren Beitrages weiter ausgeführt. Ich kann auch noch weiter begründen, warum ich z.B. den Videobeitrag des ursprünglichen Links von @inne nicht so toll finde, wollte es aber jetzt nicht zu sehr auswalzen.

Einen Vorwurf wegen zu starker Verkürzung könnte ich nachvollziehen, zumal in diesem Medium mit Teilnehmern aus unterschiedlichen Altersgruppen und Regionen. Allerdings halte ich ein damit verbundenes Minimum an Provokation für sinnvoll, aber noch mehr mögliche Unschärfen, weil sie m.E. nicht zwangsläufig zu Missverständnissen führen, sondern Raum für Neues, für andere Meinungen, Blickwinkel und Interpretationen lassen. Dein Statemant a la "wird jeder konstruktive Beitrag (wie dein Letzter) nur zum potenziellen Fundament für Nebelkerzen." finde ich schwach.

M.E. müssen wir bei den ganzen hochkochenden und hochgekochten Krisen aus dem Panikmodus raus, brauchen solidere breitere Daten und Informationen und pragmatische Lösungen. Etwa Fortbewegung: Es gibt genug Leute, die nicht aufs Auto verzichten können, ÖPVN ist teuer, zu wenig verfügbar und nicht per se ressourcenschonender. Strom kommt auch nicht einfach aus der Steckdose, E-Autos mögen in der Gesamtbilanz sogar schlechter wegkommen. Kann man das Dilemma lösen, indem man sektenmäßig auf die Straße geht? Homeoffice ist auch nicht so toll, die ganze Infrastruktur, Digitaliserung und 5 oder 6 G und noch tausende Satteliten geht auch nicht ohne CO2. "Kobold"-Förderung auch nicht. Mal kleinere Ideen von mir: Infrastruktur für Fußgänger verbessern. Bäume, Alleen, Bänke, öffentliche kostenlose Toiletten. Priorisierung dezentraler Lösungen statt totaler Vernetzung. Und was ist eigentlich aus den Entwicklungen von essbaren oder kompostierbaren Verpackungen geworden, zu teuer, zuviel Energie- oder Rohstoffbedarf?
Dann sollten wir die nächtlichen Beleuchtungsorgien reduzieren und zudem auf weißes/blaues LED Licht verzichten. Und ich hätte, zumindest für flachere Regionen, z.B. lieber ein brauchbares Angebot an günstigen und haltbaren klassischen Fahrrädern, als die meisten derzeitigen E-Produkte. Überhaupt, Gewährleistung sollte bei Produkten wie Waschmaschinen, Fahrrädern, TV drastisch erhöht werden, etwa 10 Jahre aufs Tret- oder Trommellager auch relativ günstiger Produkte sollten doch eher kein so großes Problem darstellen.

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hikaru
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von hikaru » 20.07.2021 15:05:14

curt123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.07.2021 13:51:37
Den von dir wohl auch abgeleiteten Vorwurf kann ich aber wenig nachvollziehen; in meinem letzten von dir als konstruktiv empfundenen Beitrag habe ich Punkte des von dir kritisierten früheren Beitrages weiter ausgeführt.
Du hast zumindest deine Kritik am Wissenschaftsbetrieb so weit präzisiert, dass sie nicht mehr als Fundamentalkritik am Prinzip des wissenschaftlichen Arbeitens zu verstehen ist. Das wäre gut wenn deine ursprüngliche Darstellung auf einem Irrtum oder Schlamperei basiert hätte.
Du hast aber weder deine selektive und damit verzerrende Darstellung zur Korrektur des Temperaturrekords durch den DWD korrigiert; noch die implizite Klimawandelkritik die du daraus konstruierst, einen Zusamenhang zwischen Mondbahnpräzession und Klimawandel herzustellen; noch den Whataboutism mit dem du versuchst, einen Zusammenhang zwischen Reisegewohnheiten und Qualifikation des Autors herzustellen.
curt123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.07.2021 13:51:37
Einen Vorwurf wegen zu starker Verkürzung könnte ich nachvollziehen
Seltsamerweise verkürzt du immer die die selbe Richtung:
Wissenschaft ist nicht seriös, auf Messungen ist kein Verlass, Erkenntnisse zum Klimawandel sind widersprüchlich und Autoren predigen Wasser aber saufen Wein.

Genau auf diese Diskussionskultur habe ich keine Lust, denn sie ist nicht sachlich. Als Nächstes kommt dann von dir wieder ein sachlicher Beitrag der zeigen soll, dass du ja doch vernünftig diskutierst. Und Menschen die nicht die Kenntnisse haben deine sachlichen von deinen unsachlichen Aussagen zu trennen, nehmen dann alles für bare Münze.

Das ist Populismus.

curt123
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von curt123 » 20.07.2021 16:28:46

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.07.2021 15:05:14
Das ist Populismus.
Dann geht es dir eher um Politik als um Wissenschaft, ok, verstanden.
selektive und damit verzerrende Darstellung zur Korrektur des Temperaturrekords durch den DW
So weit ich die damalige Situation erinnere, hat der DWD lange auf dem Rekord beharrt. Seine Begründung war wohl damals, dass ja die Messung an sich richtig gewesen wäre. Der ungeeignet Standort war dem DWD anscheinend damals schon länger bekannt. Richtig gewesen wäre die Messung an sich auch, wenn jemand jeden Tag Eiswürfel daneben gelegt hätte. Ob der DWD dann auch solange gezögert hätte?
Autoren predigen Wasser aber saufen Wein.
Wenn jemand aus einem Ballungsraum wie Berlin, Köln oder Hamburg auf Auto verzichtet, ist das je nach Entferung zum Arbeitsplatz meist sogar erstmal eine Verbesserung der Lebensqualität. Es gibt auch noch ein paar Sportliche, die mit dem Rad auch große Strecken schaffen. Mehr gibt das aber erstmal nicht her, wer mehr möchte könnte z.B. Arbeitsplätze oder Wohnraum verlegen, oder eigentlich unnötige Arbeitsplätze (das Minenfeld lass ich erstmal offen) partiell oder ganz streichen und damit Berufsverkehr reduzieren.
Zusammenhang zwischen Reisegewohnheiten und Qualifikation des Autors
Ich habe ihn sinngemäß so verstanden, dass er stolz auf seine CO2 Bilanz o.ä. (Autoverzicht) sei. Wenn ich seine Vita richtig gefunden habe (sonst sorry), muss er irgendwie in die USA (und zurück) gekommen sein. Das wäre pro Hin- und Rückflug jedesmal (mindestens einmal) wohl um die 3 t CO2. Heutzutage offenbar kein Luxus, nach früheren und ggf. zukünftigen Maßstäben aber doch wohl mindestens Jet-Set verdächtig.
Zusamenhang zwischen Mondbahnpräzession und Klimawandel
Der Mond kann selbstverständlich je nach (18,6Jahre / Rotationszyklus) Situation die Flut höher oder niedriger ausfallen lassen. Hier war das Ereignis offenbar abweichend von der Erwartung, die Überschrift im Medium wenn ich es richtig verstanden habe falsch und reißerisch. Und der Klimawandel/Wasserstand womöglich schwächer/niedriger als behauptet, wenn eigentlich der Stand hätte höher sein müssen. Überschrift: "Das Wetter und der Mond: Trabant verstärkt indirekt Folge des Klimawandels". Situation: "Doch obwohl die Fluten dadurch auf der Erde eigentlich höher sein sollten, beobachtet die US-Raumfahrtbehörde an den Küsten der USA aktuell keinen verstärkten Effekt."
Wissenschaft ist nicht seriös
Wissenschaft ist dann Wissenschaft oder seriös, wenn sie Widersprüche/Kritik und andere Ansätze nicht nur zulässt, sondern diese fordert und beinhaltet. Genau daran mangelt es offenbar schon seit längerem, einige Ursachen habe ich bereits benannt.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von fischig » 21.07.2021 08:41:11

Warum nehmen wir es nicht hin, wie es ist. Die Appelle an vernünftiges und sachliches Diskutieren sind schön und richtig, fruchten aber in aller Regel nicht bei denen, bei denen es fruchten sollte. Das mal erkannt: „Draufhauen“ bei schrägen Beiträgen bewirkt nur das, was wir jetzt sehen: Weg mit Smalltalk. Was nicht heißt, dass man sich mit diesen schrägen Beiträgen nicht vernünftig und sachlich auseinandersetzen soll: Gibt ja auch hier mind. ein schönes Beispiel (werde ich jetzt nicht personalisieren) und die unangemessenen Reaktionen bestätigen nur den Eingangssatz. Wenn die Möglichkeit, it-fremde Beiträge zu verfassen, wegfällt, begünstigt das nur einen Trend zum Fachidiotismus. Ich finde das Debianforum und die überwiegende Zahl seiner Mitglieder halten da schon eine gute Balance (und die Forenleitung schlägt halt zu, wo's nötig ist.) In dem diesen Thread auslösenden anderen war's halt wieder mal der Fall. Gut so!
Im Übrigen sind es ja nicht nur it-fremde Sachverhalte, die hier angesprochen werden. Ich z.B benutze Smalltalk auch gerne bei IT-Fragen, bei denen ich gar keine richtig/falsch-Lösung erwarte.
Ich profitiere durchaus von manchen überlegten Beiträgen und den Unterhaltungswert von manchen anderen genieße ich auch (möglichst ohne Öl ins Feuer zu gießen).

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von curt123 » 21.07.2021 10:31:10

Es geht ja häufig um gesellschaftliche Themen und Politik. Politik und was noch dranhängt ist wie ich meine irgendwie relativ dominanter, womöglich kann man es auch als übergriffiger empfinden, geworden. Und das führt dazu, dass Alltag und übliche Kommunikation zunehmend anfälliger geworden sind. Mit der Verengung von Meinungskorridoren, Ansprüchen auf Deutungshoheit bis hin zu fragwürdigen Google- und Youtube-Richtlinien (was ich da meine kann ich auf Wunsch gerne erläutern) kann jeglicher Smalltalk anfälliger, angreifbarer werden, selbst ohne ausgefallene systemkritische Fragestellungen. Ich halte es für die falsche Reaktion, deswegen Kommunikation einzustellen. Richtig scheint mir, dass das hier kein politisches Forum ist und auch nicht wird. Wenn man sich dann aber nichteinmal mehr über Wetter, Zukunft oder uns betreffende Katastrophen austauschen könnte, weil solche Themen politisch sind oder politisiert und instrumentalisiert werden,wäre das falsch. Und Politik grundsätzlich auszulassen würde wegen der Durchdringung des Alltags sehr weit gehen und auch bedeuten, gerade für wohl viele Teilnehmer im Forum relevante Themen wie Datenschutz, Whistleblower etc. auszulassen oder zu zensieren.

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Luxuslurch
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von Luxuslurch » 21.07.2021 11:08:56

curt123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 10:31:10
Wenn man sich dann aber nichteinmal mehr über Wetter, Zukunft oder uns betreffende Katastrophen austauschen könnte, weil solche Themen politisch sind oder politisiert und instrumentalisiert werden,wäre das falsch.
Spätestens seit den 70er Jahren ist alles (tm) politisch. Die Frage ist vielmehr, wie man damit umgeht. Spricht man z.B. von "Zensur", wenn seine eigenen Aussagen in einem privaten Forum unerwünscht sind, dann "politisiert und instrumentalisiert" man die Diskussion.
curt123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 10:31:10
Und Politik grundsätzlich auszulassen würde wegen der Durchdringung des Alltags sehr weit gehen und auch bedeuten, gerade für wohl viele Teilnehmer im Forum relevante Themen wie Datenschutz, Whistleblower etc. auszulassen oder zu zensieren.
Q.E.D.
Debian Stable.
Der Mod spricht rot.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von curt123 » 21.07.2021 13:10:04

Luxuslurch hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 11:08:56
] Spricht man z.B. von "Zensur"
Kurz dazu: Ich habe das Wort an der Stelle nicht als politischen Kampfbegriff verstanden. Ansonsten geht es mir in der Richtung grundsätzlich um Vielfalt und den auch daraus entstehenden Chancen zu Qualität.

Soweit ich das verstehe ist hier jetzt wohl thematisch eine Art nachfolgender Misch-Thread, wo es auch oder immer noch um Wetter, Klimawandel und die konkrete Katastrophe in NRW geht. In China mag es wohl auch Probleme geben, wobei neben Starkregen usw. vielleicht auch Erdbeben oder Baumängel (oder ggf. einfach zu große Projekte) relevant sein könnten.

Zum Thema Klimawandel und Wetter möchte ich noch einen Aspekt aufzeigen:
https://www.wissenschaft.de/astronomie- ... n-den-usa/
In den drei Tagen nach den Anschlägen vom 11. September waren in den USA die Tage messbar wärmer und die Nächte kälter. Der Grund: Es gab keine Kondensstreifen am Himmel, da jeglicher zivile Flugverkehr über den USA verboten war. Das berichtet der amerikanische Meteorologe David J. Travis diese Woche auf einem Kongress der Amerikanischen Meteorologischen Gesellschaft in Portland.
Das scheint mir sehr interessant. Da könnten sich bei den vermutlich angewandten Klimamodellen und Algorithmen die Temperaturen ausgleichen. Oder womöglich könnte man meinen, dass insgesamt sogar ein geringerer Energieeintrag der Sonne immerhin vorstellbar wäre.
Wenn aber nun das aktuelle Krisen-Geschehen zunächst mit der Verlangsamung der Luftströmungen und zu stabilen langfristigen Wetterlagen zusammenhängt, dann kann das m.E. gerade (auch) durch die geringe Temperaturdifferenz von Tag zu Nacht erklärt werden. Eine geringere Temperaturdifferenz von Tag zu Nacht mag auch sonst (etwa Vegetation, Nachtruhe, Rhythmus bei Mensch und Tier) schädlich sein. Als mögliche Forderungen sehe ich Flugverbot, geringere Flughöhe trotz Mehrverbrauch, Hochgeschwindigkeitszüge. Akkuflugzeuge kann ich mir erstmal nicht gut vorstellen. Wasserstoff als Energieträger würde auch Wasserdampf erzeugen, als Wasser sammeln ginge wohl eher nicht (oder Elektromotor und Stromaggregat/Wasserstoff getrennt)?

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von schorsch_76 » 21.07.2021 14:56:19

OMG: Habt ihr gesehen was in China gerade abgeht? Die Videos die ich gesehen habe waren furchtbar :( :( :( :(

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von curt123 » 21.07.2021 15:35:29

schorsch_76 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 14:56:19
OMG: Habt ihr gesehen was in China gerade abgeht? Die Videos die ich gesehen habe waren furchtbar :( :( :( :(
Ich hatte gerade schon gesucht und auf den mir verfügbaren Medien / TV etc. wenig Konkretes gefunden.

Der große Damm immerhin soll angeblich trotz Mängeln halten.

Gerade auffindbare Meldungen: Der Dax hat sich angeblich erholt, und Jeff Bezos hat sein Projekt Weltraumtourismus gestartet, Energiebedarf pro Person angeblich ähnlich einer ganzen vollbesetzten 747 und Langstreckenflug. Die Party geht zumindest für einen Teil der Bevölkerung offenbar fröhlich weiter. Und, jetzt eine Spekulation von mir, womöglich betreibt er das mit Umweltstrom und völlig "klimaneutral".

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von schorsch_76 » 21.07.2021 15:51:43


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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von curt123 » 21.07.2021 16:08:39

Ja danke für den Link, ich hab nun gezielter gesucht und doch noch was in unseren ÖR-Medien gefunden:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute-se ... o-100.html

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von curt123 » 21.07.2021 16:26:17

schorsch_76 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 15:51:43
EDIT:
https://www.tagesschau.de/ausland/china ... n-101.html
Dort findet sich auch:
Der Klimaexperte im China-Büro von Greenpeace, Li Shuo, sagte dem ARD-Hörfunk: "Sowohl in Europa, vor allem in Deutschland, als auch in Henan in China sehen wir dieser Tage diese Überflutungen. Diese Extremwetterlagen erinnern uns nochmal daran, wie dringend es ist, etwas gegen Klimawandel zu unternehmen. Der beste Wirkstoff gegen den Klimawandel weltweit ist es, sich mit der Energiewende zu beeilen, um den Ausstoß von CO2 zu reduzieren."
Und da
https://taz.de/Emissionshandel-in-China/!5781452/
„Unser Ziel ist es, dass der Ausstoß von Kohlendioxid vor 2030 den Höchststand erreicht und dass wir Klimaneutralität vor 2060 erreichen“, sagte Xi.
Ich befürchte ja, dass es mit dem aktuellen Ausbau der Kohlekraftwerke in China erstmal kräftig in die andere Richtung geht, und dass womöglich wesentliche Ursachen für Klimawandel ausser CO2 zu wenig erforscht oder berücksichtigt werden. Auch, dass womöglich der Zertifikatehandel kontraproduktiv sein mag. Oder dass die Energieaufnahme von Solarzellen nicht ordentlich durchbilanziert sein könnte, vielleicht sollten wir eher testen, Dächer und Dachpfannen weiß anzupinseln. Fällt bei Beton CO2 Steuer an? (vgl. https://www.tagesspiegel.de/wissen/die- ... 33772.html )

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von schorsch_76 » 21.07.2021 22:13:38

https://www.ipcc.ch/report/ar5/syr/

Hier ist der letzte IPCC Bericht über den Wandel. Er ist von 2014. Ein neuer Bericht wird wohl 2022 fertig werden.

Zumindest "Summary for Policymakers", denke ich, ist für viele zu verstehen. Auch manche ich mir Gedanken über die damaligen Prognosen und die jetzigen Entwicklungen.....

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ralli
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von ralli » 22.07.2021 07:21:58

Was sich ein Mensch nicht vorstellen kann, findet in seiner Realität nicht statt.

(Ralph xxxx) alias ralli

Genau hier sehen wir die Grenzen unserer Erkenntnis. Dies können wir eindrucksvoll beobachten bei der aktuellen Klimakatastrophe. Kaum jemand konnte sich Schäden apokalytischen Ausmaßes hier in Deutschland wirklich vorstellen. Im Rest der Welt ja .... aber wir leb(t)en ja auf einer Insel der Glückseligen. Die sintflutartigen Regenfälle werden sich in immer kürzeren Abständen wiederholen. Jetzt geht es um Schadensbegrenzung, um zukünftige Klimakatastrophen abzufedern, damit möglichts wenig Schaden entsteht an Leib und Leben und existenzielle Lebensgrundlagen (Infastruktur) weitestgehend erhalten bleibt. Verhindern können wir solche Ereignisse nicht.

Hier ist angesichts der Not der Menschen auch nicht der Platz, wissenschaftliche Expertisen in Frage zu stellen. Natürlich gibt es sie, die seriöse Wissenschaft. Wer sich mal tiefer einlesen möchte, dem empfehle ich Literatur von Karl Popper.

Über Moral zu predigen, ist einfacher, als Moral zu begründen.

(Schopenhauer)

Hier sehen wir ein mal mehr die Kluft zwischen Denken und Handeln. Leider haben wir unter unseren Politikern viel mehr Gesinnungsethiker als Verantwortungsethiker.

Gruß ralli
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von eggy » 22.07.2021 08:04:04

ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.07.2021 07:21:58
Was sich ein Mensch nicht vorstellen kann, findet in seiner Realität nicht statt.
Würde ich in der Absolutheit nicht unterschreiben wollen. Es gibt viele Sachen, die ich mir nicht vorstellen kann, dennoch gehe ich davon aus, dass sie existieren.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von curt123 » 22.07.2021 08:47:18

Ich schreib mal was über meine Erfahrungen, wobei die Situation für mich in dem Punkt noch relativ harmlos war, als mein Leben nicht unmittelbar bedroht wurde. Insofern also kein Vergleich.
Vor fünfundreißig Jahren hatte ich Hochwasser in meiner gerade (nicht in einem typischen Hochwassergebiet) gegründeten Firma. Es ging um mindestens meine ganze wirtschaftliche Existenz und Zukunft. Glücklicherweise war ich im Betrieb, habe das Wasser kommen sehen und konnte Computer, Drucker usw. noch hochstellen. Trotzdem war vieles hin, wichtige Bücher nicht zu retten, neu gekaufte Einrichtung, auch der frisch verlegte Fußboden gequollen und Schrott, tagelange Aufräumarbeiten, Wasser schieben und Pumpen und Schlamm schaufeln usw.. Und natürlich keine erledigten Arbeiten oder Einnahmen. Keine der ganzen tollen Versicherungen war zuständig, keinen hat das interessiert.

Und noch etwas zur "wissenschaftliche Expertise", die ist nun mal nicht konstant, Klimamodelle sind nur Modelle. Wenn da z.B. jemand Algorithmen solange anpasst, bis die Simulation stimmt und sich mit dem CO2 Gehalt in Übereinstimmung bringen lässt, dann schaut das erst einmal plausibel aus. Wenn dann später deutlich wird, dass durch Fracking und Leckagen in Gaspipelines sehr viel mehr massiv klimawirksames Methan freigesetzt wird als bekannt war, dann muß der Algorithmus angepasst werden, dann muss aber auch geschaut werden, wie solche Methan-Emissionen, und das dürfte mehr sein als im Kuhstall, verhindert werden können. Vielleicht ist da schon ein wenig geschehen, aber es gibt da offenbar mehr Faktoren, und bei Jetstreams dürfte noch mehr wichtig sein.

Als Sofortmaßnahme hinsichtlich der Folgen und Risiken kann man vielleicht per Computersimulation sehr kurzfristig Risikogebiete, also vielleicht lange Täler, weite Hänge auf beiden Seiten o.ä. ermitteln, und Ausweichflächen schaffen. Wahrscheinlich dürfte es ähnliche Daten bereits geben. Evtl. noch Ablaufsimulationen. Und vielleicht nochmal nach Bergbau und Kiesgruben etc. schauen, dass nicht der Pferdeacker und dann der ganze Strassenzug wegrutschen kann. Wobei es da teuer werden könnte und totale Sicherheit auch nicht möglich ist.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von schwedenmann » 22.07.2021 09:03:49

Hallo

Keine der ganzen tollen Versicherungen war zuständig, keinen hat das interessiert.
Klar ,wen man keine Elementarversicherung abschließt (ist ja so billiger) und dann z.B. in Abwasserleitung keine Rückstauklappe drin hat (ohne die übernimmt dann nämlich die Vers. den Shaden auch nicht) und nat. das Kleingedruckte nciht gelesen.
Klar kann man auf Alle und jeden Schimpfen,aber man sollte sich erst mal selbst an die Nase packen.

mfg
schwedenmann

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von curt123 » 22.07.2021 09:24:47

schwedenmann hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.07.2021 09:03:49
Klar ,wen man keine Elementarversicherung abschließt (ist ja so billiger) und dann z.B. in Abwasserleitung keine Rückstauklappe drin hat (ohne die übernimmt dann nämlich die Vers. den Shaden auch nicht) und nat. das Kleingedruckte nciht gelesen.
Klar kann man auf Alle und jeden Schimpfen,aber man sollte sich erst mal selbst an die Nase packen.
Schimpfen sieht anders aus. Das Wasser kam in dem Fall irgendwann durch Tür, Fenster und Wand, und Elementarversicherung war zumal in der Region damals nicht üblich und ist weder seitens der Bank, die sonst extrem vorsichtig war und alles überversichert haben wollte, erwähnt oder angeraten worden, noch vom zustandigen Versicherungsagenten. EDV-Versicherung, klar, das sollte sein. Ich könnte natürlich meine Nase drangsalieren, weil ich den Fehler gemacht hatte, bei Bank und Versicherung möglicherweise nicht optimal beraten worden zu sein. Eine Betriebsunterbrechungsversicherung hätte kurz nach Gründung vielleicht auch nicht so viel geholfen.

Nachtrag:

Ich möchte noch meine Ausführungen -s.o.- zu Methan etwas ergänzen und konkretisieren, da ist entweder Bewegung in der Einschätzung, oder es sind unterschiedliche Ansätze und/oder Mengen. Einen Trend / Chronologie hab ich noch nicht recherchiert.

Methan soll sich auch in absehbarer Zeit abbauen, also würde eine Änderung dort sehr rasch wirken.

https://oekosystem-erde.de/html/treibhausgase.html
mit knapp 15 Prozent zum Treibhauseffekt bei (b
https://www.sternenfair.de/wissenswerte ... wandel.php
Methan ist weltweit mit ca. 20 % am gesamten Treibhausgaseffekt beteiligt
https://de.wikipedia.org/wiki/Methan
Methan trägt rund 20 bis 30 % zum anthropogenen Treibhauseffekt bei.

Und noch zu den von mir schon hinsichtlich möglicher Wetter/Klimaeinflüsse erwähnten Kondensstreifen:

Der Flugverkehr nutzt ja den Jetstream, Wasserdampf oder Eiskristalle werden also gerade mitten in das System eingebracht, welches offenbar derzeit nachteilige 'Änderungen oder Störungen aufweist.
Zuletzt geändert von curt123 am 22.07.2021 10:17:15, insgesamt 1-mal geändert.

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ralli
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von ralli » 22.07.2021 11:00:07

Auch ich verfüge über Hochwasserfahrung, auch wenn es Lichtjahre (1968) her ist. Damals war ich in meiner Heimatstadt Altena im Sauerland in der Ausbildung. Mein Ausbildungsbetrieb lag direkt an der Lenne. Hinter der Firma war ein ca. 5 mtr. breiter Parkplatz für unsere Firmenbullis. Da floß dann die Lenne vorbei. Es dürfte 2 Tage vor Weihnachten gewesen sein, als es Hochwasseralarm gab. Die damaligen Talsperren hatten nicht die nötige Kapazität, um die Wassermassen der Schneeschmelze zurück zu halten. Lebensgefährlich war die Situation wohl nicht. Zumindest habe ich das damals nicht so empfunden. Der Wasserpegel der Lenne stieg unaufhörlich stündlich. Wir waren ein Groß- und Einzelhandel für Farben - Lacke mit Fußbodenbelägen. Angegliedert war ein Handwerksbetrieb des Seniorchefs und ein Glasbau. Wir waren 2 Auszubildende und mußten die Ware und schweren Bodenbeläge in den 1. Stock bringen. Vorab, Menschen kamen nicht zu schaden. Das Wasser stand über der Ladentheke (ca. 1,50 mtr) und wurde einerseits durch die Kanalisation hochgedrückt und kam beim Pegelhöchststand auch durch die Fenster. Was ich am schlimmsten empfand, war der Umstand, das nach dem Rückgang des Hochwassers die Lenne In jedem Regal in jeder Ritze Schlamm und Geröll hinterließ. Das alles mußte ja zeitnah wieder entsorgt und gesäubert werden. Natürlich war das wieder die Aufgabe für uns Auszubildende. Noch Wochen später stank es muffig im Laden. Ja, ja lang ist es her, aber vergessen habe ich es nicht, fast so, als ob es gestern gewesen wäre. Ist wahrscheinlich nicht vergleichbar mit der Klimakatastrophe am letzten Wochenende, aber wenn Du Dich in der aktuellen Gefahrensituation befindest, weißt Du ja nicht wirklich, wie es sich entwickelt. Später wurden die Talsperren vertieft und diese Situation wiederholte sich in meiner Zeit nicht mehr.

Grüße ralli
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören.

willy4711

Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von willy4711 » 22.07.2021 12:07:17

Die Rolle, die Methan bei der Erderwärmung spielen wird. wird - denke ich - noch wesentlich unterschätzt.
Stichwort Permafrost / Erwärmung Weltmeere (Methanhydrat).
Siehe:
https://www.wissenschaft.de/erde-klima/ ... ermafrost/
https://wiki.bildungsserver.de/klimawan ... php/Methan

Noch ein Paar zumindest denkbare Baustellen:

Abholzung der Regenwalds in Südamerika:

Wäre doch einfach, die Hauptakteure (speziell Brasilien) mit Sanktionen zu belegen, das ihnen Hören und Sehen vergeht.
Aber das ist natürlich nur für politisch missliebige Staaten vorgesehen und nicht für Mitglieder unserer Wertegemeinschaft.
Und außerdem ist das schöne Tropenholz für unsere Wohnzimmer unverzichtbar, genauso, wie das tägliche Steak

Elektroautos (Batterie) Individualverkehr

Aufgrund der Tatsache , dass schon jetzt über eine Rationierung des Stroms beim Aufladen, diskutiert wird, weil schlicht zu wenig da ist.
zeigt sich die ganze Absurdität dieses Vorhabens.
siehe:
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Parlam ... onFile&v=2
https://automotive-opinion.com/2021/01/ ... ressenten/

Uns hat es natürlich scheißegal zu sein, was in den Ländern passiert (z.B. Chile) wo das Lithium für die Batterien abgebaut wird (ist fast CO2 neutral)

Ist das Batterie Auto wirklich massentauglich ? Ich stelle mir das Szenario in Großstädten und besonders dort in Großsiedlungen vor:
Kampf um die Ladesäule ---->
und dann wird der Strom rationalisiert, weil Polen auch gerade keinen Kohlestrom liefern kann, weil es halt Winter ist :facepalm:
Die Betreiber der großen Übertragungsnetze gehen davon aus, dass Deutschland in Zukunft stärker auf Stromimporte angewiesen
sein wird, um in Extremsituationen die Stromversorgung aufrechterhalten zu können.

Wie man das Problem des Individualverkehrs lösen soll ? Keine Ahnung.


Vielleicht so:
Fokus auf Brennstoffzelle mit H2 / bzw. Metanol - Antrieb.
Einen Zwang, Fahrgemeinschaften zu bilden --- > Einzelpersonen im Auto ---> Hohe Bussgelder :mrgreen:
ÖPNV---> Dauert in Deutschland Jahrzehnte.

Übereiltes Abschalten der Großkraftwerke

(Kohle /Kernkraft), ohne eine entsprechende Infrastruktur vorher zu schaffen (Inselbetrieb)
Besonders kritisch kann sich da die Verminderung der Momentanreserve (Rotierende Massen der Generatoren) auf die Frequenzstabilität des
Verbundnetzes auswirken. Windräder und Solaranlagen haben sowas halt nicht.
Wer sich dafür interessiert kann mal hier lesen:
https://www.saurugg.net/hintergrundthemen
https://www.saurugg.net/blackout/risiko ... -situation

Auch auf dieser Seite:
Das Österreichische Bundesheer schätzt in seiner Sicherheitspolitischen Jahresvorschau 2020 das Szenario Blackout mit einer sehr hohen Eintrittswahrscheinlichkeit binnen der nächsten 5 Jahre ein. Damit wird erstmalig von einer österreichischen staatlichen Stelle diese Risikoeinschätzung offiziell bestätigt und unterstrichen!
Was ein längerandauernder Blackout bedeutet:
ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.07.2021 07:21:58
Was sich ein Mensch nicht vorstellen kann, findet in seiner Realität nicht statt.
Ich stelle mir dabei vor: Ein Ereignis, dass die jetzige Katastrophe wie einen Fliegenschiss erschienen lassen wird.

Ich beschäftige mich schon länger mit diesem Thema, und wie man den steigenden Energiebedarf dieses Planeten vernünftig abdecken kann.
Ich bin dabei auf eine Variante der Kernenergie gestoßen, die mir vernünftig erscheint:

Der Dual Fluid Reaktor
Nicht nur, dass das Problem des Atommülls damit (teilweise) gelöst werden könnte, erscheint mit dieses Verfahren relativ sicher.
Beschreibung:
https://www.europeanscientist.com/de/en ... d-reaktor/

Ziemlich langes aber gutes Video:
https://youtu.be/aRkNChZ2puo

Wäre mal interessant, eure Meinung dazu zu hören.

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heisenberg
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von heisenberg » 22.07.2021 13:00:12

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.07.2021 12:07:17
Der Dual Fluid Reaktor
Auch wenn ich selbst nicht in die Diskussion einsteigen möchte, möchte ich zwei außschließlich befürwortende Dokumente nicht allein stehen lassen:

PDF Bundesumweltministerium: Thorium Flüssigsalzreaktoren - Sicherheitsaspekte
DLF: Dual Fluid Reaktor
ausgestrahlt: Der Dual Myth-Reaktor
YouTube: Lesch & Co: Der Flüssigsalzreaktor

Außerdem meine Frage welche von den 100 Gründen (gegen Atomkraft) bei diesem Reaktortyp nicht mehr zutreffen?

https://www.100-gute-gruende.de/
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von schorsch_76 » 22.07.2021 13:03:56

@willy: Ich bin mir nicht mehr sicher ob wir eine technische Lösung für das Problem überhaupt finden können. Meine Zweifel was das angeht sind eher groß....

Ich beschäftige mich mit dem letzten Berich des IPCC. Den gibt es auch auf deutsch [1] (weiter unten auf der verlinkten Seite). Schon 2014 hat es dort gehießen:
IPCC AR5 Synthesis Report hat geschrieben: SPM 1.4 Extremereignisse
Seit ca. 1950 wurden Veränderungen vieler extremer Wetter- und Klimaereignisse beobachtet.
Einige dieser Veränderungen wurden mit Einflüssen des Menschen in Verbindung gebracht, dar
unter ein Rückgang kalter Temperaturextreme, ein Anstieg warmer Temperaturextreme, eine
Zunahme extrem hoher Meeresspiegel und ein Anstieg der Anzahl von Starkniederschlagsereig
nissen in etlichen Regionen. {1.4}

Es ist sehr wahrscheinlich, dass auf globaler Ebene die Anzahl der kalten Tage und Nächte zurückgegangen und die Anzahl der warmen Tage und Nächte gestiegen ist. Es ist wahrscheinlich, dass die Häufigkeit von Hitzewellen in weiten Teilen Europas, Asiens und Australiens zugenommen hat. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Einfluss des Menschen zu den beobachteten globalen Veränderungen der Häufigkeit und Intensität von täglichen Temperaturextremen seit Mitte des 20. Jahrhunderts beigetragen haben. Es ist wahrscheinlich, dass der Einfluss des Menschen die Eintrittswahrscheinlichkeit von Hitzewellen in einigen Gegenden mehr als verdoppelt hat. Es besteht mittleres Vertrauen, dass die beobachtete Erwärmung hitzebedingte Todesfälle vermehrt und kältebedingte Todesfälle in einigen Regionen verringert hat. {1.4}
Es gibt wahrscheinlich mehr Landgebiete, in denen die Anzahl von Starkniederschlagsereignissen gestiegen ist als solche, in denen sie abgenommen hat. Der jüngste Nachweis zunehmender Trends extremer Niederschläge und Abflüsse in einigen Wassereinzugsgebieten bedeutet höhere Überschwemmungsrisiken auf regionaler Ebene (mittleres Vertrauen). Es ist wahrscheinlich, dass extreme Meeresspiegel (wie sie z.B. bei Sturmfluten auftreten) seit 1970 zugenommen haben, was hauptsächlich auf den Anstieg des mittleren Meeresspiegels zurückzuführen ist. {1.4}
Folgen jüngster extremer klimatischer Ereignisse wie Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen, Wirbelstürme und Wald- oder Flächenbrände, zeigen eine signifikante Verwundbarkeit und Exposition einiger Ökosysteme und vieler Systeme des Menschen gegenüber derzeitigen Klimaschwankungen (sehr hohes Vertrauen). {1.4}
In der Eifel hat es laut Wikipedia [2] in 48h 150-200mm Regen in 48h gegeben. In China hat es in einer STUNDE 201mm [3] Regen gegeben. Über einen Tag hat es dort über 620mm Regen gegeben. Das macht mich absolut fassungslos.


[1] https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads ... refrei.pdf
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Hochwasse ... ssfaktoren
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Hochwasser_in_Henan_2021

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Tintom
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von Tintom » 22.07.2021 13:50:13

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.07.2021 12:07:17
Wie man das Problem des Individualverkehrs lösen soll ? Keine Ahnung.
[...]
Ich beschäftige mich schon länger mit diesem Thema, und wie man den steigenden Energiebedarf dieses Planeten vernünftig abdecken kann.
Global stellt sich das Problem nicht, es werden weiter AKW geplant, gebaut und betrieben. Staaten mit großen Energiehunger und den nötigen finanziellen Mitteln werden diesen dadurch stillen können.

Hier in D wird es (noch mehr als jetzt schon) auf weiter gesteigerte Energieeffizienz und dezentrale Energieerzeugung ankommen. Ohne Nachbarschaftshilfe wird es aber auch nicht funktionieren: Wenn AKW-, Steinkohle- und Gaskraftwerke nicht gewollt sind, muss nachts und/oder bei Windstille Energie aus den Nachbarländern importiert werden, wenn der Fokus weiterhin auf erneuerbare Energien gesetzt werden soll.

Beim Thema Individualverkehr bin ich mitterweile der Ansicht, dass es nicht die Norm sondern ein Luxusgut darstellt. Es wird von der Politik nur noch nicht einheitlich so behandelt, weil es vielerorts noch keine Alternative gibt. Dies soll sich ja mit der Einführung des sog. „Deutschland-Taktes“ ändern, mal abwarten... Lokal jedoch, also in Städten oder urbanen Regionen, tun die Verwaltungen ihr möglichstes um Autos unattraktiv zu machen. Am Ende ist es dann eine Rechenaufgabe: Schaffe ich mir ein Auto an, zahle Geld für Steuern, Versicherungen, Kraftstoff-/Energiekosten, Reparaturen, Parkplatz und ärgere mich jeden morgen über verschenkte Lebenszeit im Stau oder steige ich in die nächste S-Bahn und mache mir über den Rest keine Gedanken. Ich habe beide Varianten gelebt: Ersteres als mir Flexibilität sehr wichtig war, zweiteres dann, wenn ich preisbewusst unterwegs war, Abläufe zeitlich besser planen konnte und Flexibilität einen geringeren Stellenwert hatte. Es gibt hier kein richtig oder falsch, jeder beurteilt das anders anhand seiner Bedürfnisse.

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