Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von uname » 26.07.2021 14:41:15

Auf 15% des Klimawandels hat jeder einzelne direkt Einfluss.

Hagen Rether 3Sat Festival - Liebe 2015 - Ernährung, Fleisch, Zukunft
https://www.youtube.com/watch?v=2V39qFdOMeI

fischig
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von fischig » 26.07.2021 14:54:16

wir (sitzen) alle in einem Boot
Und irren in unserer majestätischen Gleichheit alle miteinander und unterschiedslos ziellos auf dem großen Wasser herum.
Das von mir gemeinte "wir" atmet Solidarität und Gemeinschaftssinn
Ich halte nicht viel von solchen schiefen Metaphern in Sachdiskussionen.
Auf 15% des Klimawandels hat jeder einzelne direkt Einfluss.
Das bestreite ich nicht. Und ich finde auch einen Appell an den Einzelnen durchaus sinnvoll. Aber was ist mit den restlichen 85%? Allein vom Zahlenvergleich her scheint mir die Frage naheliegend.

Vielleicht mal das hier lesen:
https://www.medico.de/die-nachtlager-13704

uname
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von uname » 26.07.2021 15:22:54

fischig hat geschrieben:Aber was ist mit den restlichen 85%?
Keine Ahnung was damit ist.

Aber zurück zur Ernährung und zu den 15% (evtl. bis 25%)

Earthling Ed sagt, dass ohne die Änderung der Landwirtschaft die Klimaziele unerreichbar sind.
https://www.youtube.com/watch?v=QnrtRaM28cY&t=144s

Etwas später im Video sagt er, dass der Konsum von Tierprodukten bis 2050 um 70% zunehmen wird.
https://www.youtube.com/watch?v=QnrtRaM28cY&t=550s

Im übrigen werden schon heute 80% der landwirtschaftlichen Flächen für Tierfutter verwendet.
Aber man kann ja weiteren Regenwald roden:
https://www.sojatoaster.com/wp-content/ ... 0x900f.jpg
Also alle schön ein E-Auto kaufen ... gegen den Klimawandel.
Zuletzt geändert von uname am 26.07.2021 15:26:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von Meillo » 26.07.2021 15:25:47

Wie bei allen grossen und schwierigen Problemen wird es keine eine Loesung geben, sondern es wird ein Bemuehen von allen noetig sein. Zudem das Bemuehen, sich nicht an der Frage, wer genau wieviel tun muss und an welchen Stellen man in welcher Reihenfolge ansetzen muss, aufzuhalten und sich von ihr blockieren zu lassen. Wenn dir etwas wichtig ist, dann tust du gerne etwas dafuer, egal wieviel ein anderer tut oder ob die zuerst etwas haetten tun sollen.
Use ed once in a while!

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von uname » 26.07.2021 15:28:09

Da möchte ich mich mal selbst zitieren:
uname hat geschrieben:Am Ende werden nur die Klimamaßnahmen umgesetzt, die irgendjemandem nutzen.
Am Ende wird das zu wenig sein.

Gut, dass es der Erde am Ende egal ist.
Sie wird den Menschen um einige Milliarden Jahre überleben.
Das tröstet mich in meinen Ansichten.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von ralli » 26.07.2021 15:55:40

fischig hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.07.2021 14:54:16
wir (sitzen) alle in einem Boot
Und irren in unserer majestätischen Gleichheit alle miteinander und unterschiedslos ziellos auf dem großen Wasser herum.
Das von mir gemeinte "wir" atmet Solidarität und Gemeinschaftssinn
Ich halte nicht viel von solchen schiefen Metaphern in Sachdiskussionen.
Auf 15% des Klimawandels hat jeder einzelne direkt Einfluss.
Das bestreite ich nicht. Und ich finde auch einen Appell an den Einzelnen durchaus sinnvoll. Aber was ist mit den restlichen 85%? Allein vom Zahlenvergleich her scheint mir die Frage naheliegend.

Vielleicht mal das hier lesen:
https://www.medico.de/die-nachtlager-13704
Du bist ein Meister der Unterstellungen und willst falsch verstehen. Das ist Dein gutes Recht. Aber merk Dir eins:

Was Du oder andere von meinem Humanismus, meiner Ethik und meinen Metaphern halten ist mir wirklich so was von egal, denn ich lebe nicht das Leben der Anderen. Das schließt aber nicht aus, das ich mich trotzdem für das Große und Ganze mitverantwortlich fühle. Ich denke, Dir geht es nicht um eine Annäherung und Ringen um die mögliche Wahrheit, nicht um echten Dialog, sondern um pure Rechthaberei. Dafür ist mir meine Lebenszeit zu schade ....

Gruß ralli
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von DeletedUserReAsG » 26.07.2021 19:26:02

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.07.2021 14:41:15
Auf 15% des Klimawandels hat jeder einzelne direkt Einfluss.
Rechnen wir mal: 15% verteilt auf 7,78×10⁹ Einzelne = 1,93×10⁻⁹ = 0,000000000193% … vielleicht doch nicht so überwältigend, was man da als Einzelner reißen könnte?

Abgesehen davon gibt’s auch plausible Gegendarstellungen zu diesem „Wenn wir alle aufhörten, Fleisch zu essen, wäre alles ganz furchtbar toll!!k“ – ich verzichte an dieser Stelle mal darauf, ein Beispiel dafür zu verlinken: der Interessierte wird’s selbst finden können, und der, der sich seine Meinung bereits gebildet hat, möchte meist nicht mehr mit Fakten belästigt werden.

Edit: Zahlen konkretisiert
Zuletzt geändert von DeletedUserReAsG am 26.07.2021 19:32:35, insgesamt 2-mal geändert.

fischig
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von fischig » 26.07.2021 19:31:35

niemand hat geschrieben:und der, der sich seine Meinung bereits gebildet hat, möchte meist nicht mehr mit Fakten belästigt werden.
:THX: :P

Ich plane, es kommt noch was. Aber ich muss erst mal denken. Das dauert bei mir.

fischig
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von fischig » 26.07.2021 20:18:38

niemand hat geschrieben:und der, der sich seine Meinung bereits gebildet hat, möchte meist nicht mehr mit Fakten belästigt werden.
:THX: :P

Ich plane, es kommt noch was. Aber ich muss erst mal denken. Das dauert bei mir

Vorab:
uname hat geschrieben:Gut, dass es der Erde am Ende egal ist.
Sie wird den Menschen um einige Milliarden Jahre überleben.
Das tröstet mich in meinen Ansichten.
Das Ende der Erde ist mir ziemlich egal. Die 7,8 Millarden derzeit lebenden Menschen (ich hoffe die Zahl ist einigermaßen korrekt) sind mir nicht egal, und zwar jeder einzelne. Mein Humanismus.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von tobo » 26.07.2021 20:33:35

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.07.2021 19:26:02
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.07.2021 14:41:15
Auf 15% des Klimawandels hat jeder einzelne direkt Einfluss.
Rechnen wir mal: 15% verteilt auf 7,78×10⁹ Einzelne = 1,93×10⁻⁹ = 0,000000000193% … vielleicht doch nicht so überwältigend, was man da als Einzelner reißen könnte?
Vielleicht liegt es auch an deiner Unschärfe beim Rechnen (beim Nullenzählen) - es wäre 10mal so viel. Aber, dass das ein Problem für die Gesellschaft und nicht für Einzelne ist, das sollte ja eh klar sein.

Huo
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von Huo » 26.07.2021 20:41:55

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.07.2021 19:26:02
uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.07.2021 14:41:15
Auf 15% des Klimawandels hat jeder einzelne direkt Einfluss.
Rechnen wir mal: 15% verteilt auf 7,78×10⁹ Einzelne = 1,93×10⁻⁹ = 0,000000000193% … vielleicht doch nicht so überwältigend, was man da als Einzelner reißen könnte?
Wahrscheinlich gehörst du auch zu denen, die nie zur Wahl gehen, weil ihre Stimme eh nichts am Wahlausgang ändert. Und du analysierst vielleicht auch messerscharf, dass Deutschland ja bloß mit lächerlichen 2 Prozent zum weltweiten CO2-Ausstoß beiträgt und sich deshalb nun wirklich nicht um mehr Klimaschutz bemühen muss.

Huo
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von Huo » 26.07.2021 20:45:11

fischig hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.07.2021 20:18:38
Die 7,8 Millarden derzeit lebenden Menschen (ich hoffe die Zahl ist einigermaßen korrekt) sind mir nicht egal, und zwar jeder einzelne. Mein Humanismus.
Vielleicht hast Du mitbekommen, dass es nicht nur um die derzeit lebenden Menschen geht, sondern mit besonderer Dringlichkeit auch um die künftigen Generationen?

DeletedUserReAsG

Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von DeletedUserReAsG » 26.07.2021 21:08:39

tobo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.07.2021 20:33:35
Vielleicht liegt es auch an deiner Unschärfe beim Rechnen (beim Nullenzählen) - es wäre 10mal so viel.
Vielleicht wollte ich nur mal schauen, wer das zum Anlass nimmt, dagegen zu argumentieren, um dann direkt zu relativieren?¹

Dass diese „Rechnung“ auch ohne das Unsinn ist, sollte für jeden klar sein – genauso, wie diese 15%-Rechnung Unsinn ist, nur eben mit anderem Vorzeichen. Das war eigentlich der Gedanke hinter diesem Beitrag.
Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.07.2021 20:41:55
Wahrscheinlich gehörst du auch zu denen, die nie zur Wahl gehen, weil ihre Stimme eh nichts am Wahlausgang ändert.
Wahrscheinlich gehörst du auch zu denen, die ihre eigene Interpretation von etwas für die objektive Wahrheit ansich halten …

---
¹) vielleicht habe ich mich aber tatsächlich auch nur verzählt …

Huo
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von Huo » 27.07.2021 08:58:30

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.07.2021 21:08:39
Wahrscheinlich gehörst du auch zu denen, die ihre eigene Interpretation von etwas für die objektive Wahrheit ansich halten …
Okay, du hast recht, versuchen wir es vielleicht anders: Statt uns wieder in einer fruchtlosen und inhaltsleeren Ironiespirale zu drehen, könnten wir z.B. den von dir eingebrachten Aspekt des Veganismus/Vegetarismus vs. Fleischkonsum konkret diskutieren - mit einem Schwerpunkt auf die Klimaauswirkungen der Ernährung, um das Thema dieses Threads nicht zu verfehlen.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.07.2021 19:26:02
Abgesehen davon gibt’s auch plausible Gegendarstellungen zu diesem „Wenn wir alle aufhörten, Fleisch zu essen, wäre alles ganz furchtbar toll!!k“ – ich verzichte an dieser Stelle mal darauf, ein Beispiel dafür zu verlinken: der Interessierte wird’s selbst finden können, und der, der sich seine Meinung bereits gebildet hat, möchte meist nicht mehr mit Fakten belästigt werden.
Allerdings fühlte ich mich durch die Art, wie du das Thema ansprachst, potentiell vorverurteilt. Du hast dir bereits deine Meinung gebildet, dass ich mir bereits meine Meinung ... Auch so eine Spirale ...

Falls du aber auf eine einschlägige Seite verlinken möchtest oder deine Argumente in eigenen Worten kurz darlegen willst, bin ich zu einer inhaltlichen Diskussion bereit (im Rahmen meines Zeitbudgets). Um in Vorleistung zu gehen: Ich gestehe ein, dass eine extensive Weidewirtschaft ökologisch durchaus wertvoll ist, weil sie z.B. Pflanzen und Insekten einen Lebensraum bietet und so die Artenvielfalt fördert. Das beweidete Grasland ist sogar laut dem Fleischatlas 2021 (PDF) eine "wichtige Kohlenstoffsenke", leistet also somit einen Beitrag gegen die Erderwärmung. Von einem solchen nachhaltigen Pastoralismus, wie er etwa bei Hirtenvölkern in der dritten Welt verbreitet ist, ist unsere intensive, quasi durchindustrialisierte und güllegetränkte Massentierhaltung allerdings Lichtjahre entfernt.

Off-Topic: Was bedeuten eigentlich diese "!!k" in deinen Beiträgen? Plenk-Ersatz? :?: :wink:

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B52
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von B52 » 27.07.2021 09:37:42

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.07.2021 19:26:02
Rechnen wir mal: 15% verteilt auf 7,78×10⁹ Einzelne = 1,93×10⁻⁹ = 0,000000000193% … vielleicht doch nicht so überwältigend, was man da als Einzelner reißen könnte?
Das ist eine Milchbüchleinrechnung oder wie man in D sagt eine Milchmädchenrechnung. Ab hier höre ich mit lesen und diskutieren auf...
«Der Vorteil der Klugheit besteht darin,
dass man sich dumm stellen kann.
Das Gegenteil ist schon schwieriger.»
(Kurt Tucholsky)

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von uname » 27.07.2021 09:48:03

Ich möchte an dieser Stelle mal behaupten, dass (fast) alle Menschen in der 1. und 2. Welt aktuell und zukünftig zu viel CO2 und andere klimaschädlichen Beiträge leisten. Um das zu ändern dürfte man auch nicht mehr regelmäßig neue Häuser oder Autos konsumieren. Unabhängig vom CO2-Abdruck der Häuserheizung bzw. der eigentlichen Auto-Bewegung. Ob dann in Südamerika für den eigenen Fleischkonsum Regenwälder gerodet werden, spielt dabei eine untergeordnete Rolle bzw. ist nur ein kleiner Bestandteil in dieser Gleichung.

Ich für meinen Fall habe daraus bereits Konsequenzen gezogen.
Ich bin über den nicht mehr abzuwendenen Klimawandel nicht mehr entsetzt.
Wer glaubt ihn tatsächlich abwenden zu können oder zu wollen, sollte endlich mal echte Vorschläge bringen.
Ja Gesamdkonzepte sind notwendig. Aber noch niemand hat diese wirklich vorgeschlagen.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von DeletedUserReAsG » 27.07.2021 19:27:00

Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.07.2021 08:58:30
Statt uns wieder in einer fruchtlosen und inhaltsleeren Ironiespirale zu drehen, könnten wir z.B. den von dir eingebrachten Aspekt des Veganismus/Vegetarismus vs. Fleischkonsum konkret diskutieren - mit einem Schwerpunkt auf die Klimaauswirkungen der Ernährung, um das Thema dieses Threads nicht zu verfehlen.
Mein Punkt ist: nicht der Fleischkonsum selbst ist ein Problem, sondern das Übermaß desselben, das eben zu der Massentierhaltung und allen damit einhergehenden negativen Folgen für alle Beteiligten führt. Aber Übermaß ist immer ein Problem – egal, in welchem Kontext.

Was mir in diesem Zusammenhang immer so gegen den Strich geht: die Verfechter der fleischlosen Ernährung kommen mit den ungeprüften 15% um die Ecke und meinen, wenn ich (als bekennder Fleischfresser – und da stehe ich auch zu) nur aufhören würde, Fleisch zu essen, wäre das globale Klima so gut, wie gerettet. Ich hingegen weiß, dass das Fleisch, das ich konsumiere, kaum bis gar nicht zusätzlich zur Treibhausgasemission beiträgt – und muss mir das doch immer wieder vorwerfen lassen und mir anhören, dass ich nur aufhören müsste, Fleisch zu essen, und alles wäre super. Das vielleicht als Erklärung für meine etwas überspitzte Reaktion – nicht zu verwechseln mit Entschuldigung dafür, denn auch dazu stehe ich weiterhin.


OT:
Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.07.2021 08:58:30
Was bedeuten eigentlich diese "!!k" in deinen Beiträgen? Plenk-Ersatz?
Mein Äquivalent zu „Dies ist ein Ausrufesatz!!1!einself“ – bei dem von mir benutzten Tastaturlayout liegt das Ausrufezeichen nicht auf der 1-Taste, sondern eben auf der k-Taste (entsprechend der Lage der z-Taste im QWERTZ-Layout).
B52 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.07.2021 09:37:42
[…]
… du bist also so stolz auf deine Leistung, einen Beitrag nicht zuende zu lesen und so den Sinn nicht zu erfassen, dass du eigens einen OT-Beitrag verfasst, um auf diesen Umstand hinzuweisen? Faszinierend …

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von fischig » 28.07.2021 08:20:20

Huo hat geschrieben:Vielleicht hast Du mitbekommen, dass es nicht nur um die derzeit lebenden Menschen geht, sondern mit besonderer Dringlichkeit auch um die künftigen Generationen?
Habe ich durchaus, und ich bin nicht bereit, die gegeneinander auszuspielen.
uname hat geschrieben:Ja Gesamdkonzepte sind notwendig.
Und das bedeutet, dass gesellschaftliche Konflikte gehändelt werden müssen. Gut gemeinte Appelle ans Gemeinwohl halte ich für wenig(er) nützlich. Darauf wollte ich hinweisen.
Konzepte gibt es schon, und mit denen kann man sich konkret auseinandersetzen. In meiner Wahrnehmung überwiegt eher die pauschale Ablehnung.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von Huo » 28.07.2021 11:02:47

fischig hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.07.2021 08:20:20
Huo hat geschrieben:Vielleicht hast Du mitbekommen, dass es nicht nur um die derzeit lebenden Menschen geht, sondern mit besonderer Dringlichkeit auch um die künftigen Generationen?
Habe ich durchaus, und ich bin nicht bereit, die gegeneinander auszuspielen.
Das verlangt doch auch niemand. Die Ablehnung einer Nach-mir-die Sintflut-Mentalität hat nichts zu tun mit einem Gegeneinander-Ausspielen von Generationen, sondern mit Verantwortung für Nachgeborene. Und davon abgesehen würde eine nachhaltigere Lebensweise – weg vom Immer-Mehr, Immer-Weiter und Immer-Schneller – bereits das Wohlbefinden und die Lebensqualität der heute Lebenden grundlegend verbessern.

"Meine Kinder sollen es einmal besser haben" wünschten sich Eltern zu Zeiten des sogenannten Wirtschaftswunders. Dieses Motto, das damals vor allem auf eine Steigerung des materiellen Wohlstands abzielte, muss heute ganz neu interpretiert werden. Übrigens hat doch auch der von dir geschätzte Karl Marx in generationenübergreifenden Zeitspannen gedacht; seine Lehre enthielt im Kern eine Erlösungsutopie, deren Verwirklichung erst einer Menschheit in ferner Zukunft zugedacht war. In dieser Radikalität war das vielleicht tatsächlich fast eine Art "Gegeneinander-Ausspielen" von Generationen?

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cougar
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von cougar » 28.07.2021 11:39:18

Moin,

ich hab zwar nicht alle Beiträge gelesen aber die meisten, evtl.
hab ich also etwas übersehen.

Zunächst, ich bin fast 58 Jahre alt und seit 42 Jahren aktiv in der Landwirtschaft
tätig, so das ganze Programm incl. fundierter Ausbildung zum Gesellen und
weiter zum Staatl. geprüften Wirtschafter und Bewirtschaftung des eigenen Betriebes.
Den haben wir vor einigen Jahren aufgegeben aufgrund sinnloser Auflagen aus Brüssel.

Die ganze Diskussion bzgl. Fleischkonsum ist in meinen Augen rein Ideologisch.
Wenn man sich mal vor Augen führt das es knapp 8Mrd. Menschen gibt, Tendenz zunehmend,
die alle satt werden wollen muss man sich fragen wo die Nahrungsmittel herkommen
sollen.
Natürlich ist es nicht i.O. dass Regenwälder dafür gerodet werden um entweder als
Weideland oder Anbauflächen für zumeist Soja zu dienen. Das könnte auch anders
"geregelt" werden!
Wenn nun allg. der Fleischkonsum runtergefahren wird braucht es Ersatz, der wird
viel aus Soja hergestellt. Wie sollen Tier-Nebenprodukte z.B. auch aus Schlachtungen hergestellt werden
die in vielen Bereiche nicht wegzudenken sind? Kann man machen, kein Problem,
dafür braucht es aber wieder Fläche und aufwendige Prozesse bei denen einiges
an THG (Treibhausgasen) freigesetzt wird. der Flächenverbrauch wird sich nicht ändern.
Zudem ist die Landwirtschaft bei weitem nicht der Klimakiller als der sie
hingestellt wird. Dazu hier ein Link zur vom BMEL herusgebenden Zeitschrift
"Berichte über Landwirtschaft"

https://buel.bmel.de/index.php/buel/article/view/354

Essenz daraus:

Ausgehend von den Tatbeständen, dass (i) ein substantieller Teil der landwirtschaftlichen THG-Emissionen bereits vor Beginn der Klimaerwärmung existierte und (ii) die biogenen CH4-Emissionen aus der Fütterung der Nutztiere nicht zur Klimaerwärmung beitragen, weil dieser Quelle (ebenso wie den CO2-Emissionen aus den Stoffwechselvorgängen von Mensch und Tier) nach Oxidation zu CO2 (innerhalb von ca. 10 Jahren) die Produktion der Futterpflanzen als CO2 bindende Senke gegenübersteht, wurde eine Neuschätzung des Anteils der landwirtschaftlichen THG-Emissionen an den THG-Emissionen Deutschlands vorgenommen. Unter der Prämisse, dass die Klimaerwärmung frühestens ab 1850 (Beginn der Industrialisierung in Deutschland mit der anfänglichen Nutzung der Klima beeinflussenden fossilen Energieträger) oder aber erst ab etwa 1910 (Jahre mit den geringsten Durchschnittstemperaturen in der Zeitspanne von 1850 bis 2018) einsetzte, ergibt sich, dass der Anteil der THG-Emissionen aus der deutschen Landwirtschaft im Jahre 2018 nicht, wie bisher geschätzt, bei 7,4, sondern nur bei 1,5 bzw. 0,2 % liegt.
Insbesondere beeinflusst der Fleisch- und Milchverbrauch das Klima nicht. Mehr oder weniger Nutztiere als Folge höheren oder geringeren Fleisch- und Milchverzehrs führen zu mehr oder weniger CO2-Bindung durch den größeren oder kleineren Umfang des Anbaus von Futterpflanzen. Die Landwirtschaft ist nicht der "Klimakiller" wie von verschiedenen Seiten immer wieder gesagt wird.


In der EU werden jährl. zig Mill. Tonnen Lebensmittel weggeworfen nur weil sie einfach
nicht der EU Norm entsprechen, der helle Wahnsinn! Brüssel hat das ins Leben
gerufen und hält daran fest.
Der eigene Nachbau von z.B. Getreide funktioniert nicht mehr, man kann also nach
der Ernte davon nichts mehr nehmen für eine Neuansaat da das Saatgut durch Genmanipulation
entweder gar nicht erst keimt oder taube Ähren produziert. Zudem wurde es
schlicht verboten nicht Zertifiziertes Saatgut zu verwenden und das ist jedes
aus dem eigenen Nachbau. Die Herstellung von zertifiziertem Saatgut braucht mehr Fläche
da einiges ausgesiebt und auch verworfen wird/werden muss als z.B. Brotgetreide...

Wenn die Tierproduktion runtergefahren wird braucht es auch Ersatzdünger da Wirtschaftsdünger
dann ja in großem Maße wegfällt. Wo und wie wird der produziert? Hauptsächlich
in Asien und Osteuropa unter teilw. unglaublichen Bedingungen.

Zudem wird man den Klimawandel nicht aufhalten können, der wird ja nun nicht nur
vom Menschen beeinflusst.
Aber egal, es soll fast alles alles am bösen CO² hängen welches uns eigentlich ernährt ->
Dazu sollte man wissen dass CO² außerordentlich wichtig für das Pflanzenwachstum ist. Nehme
ich an dass die 250ppm im Jahre 1850 so stimmen dann war das da aber eng! Die wirklich
wichtigen C3 Pflanzen (u.a. Getreide) haben ein Wachstumsoptimum bei knapp 1000ppm CO².
Nicht dass bei 250ppm kein Getreide wächst, das ist erst ab ca. 100ppm der Fall,
die 250ppm aus 1850 sind aber wahrlich nicht Bringer und wenn wir da wieder hingehen
würden, was nicht zu erwarten ist, wäre das eine Katastrophe und würde tatsächlich
Weltweite Hungersnöte auslösen.

Das ist ein weites Feld und vielfach spielt eins ins andere nur passt das nicht zur aktuellen
Ideologie. Die ist zwar schön aber nicht umsetzbar und wenn sie es wäre hätten wir
tatsächlich Probleme. Wir haben jetzt schon welche, will aber niemand sehen. Beispiel wäre:
"2000km in die Richtung" haben die Menschen nichts zu beissen, wir aber werfen Lebensmittel
weg weil Gurken zu krumm sind oder Tomaten eine bestimmte Größe haben oder auch nicht usw.
Wir haben grade ein Ackerrandstreifenprogramm (Insekten) beschlossen welches viele Hektar aus der Produktion
nimmt, die Insekten aber durch die bereits vorhandenen und noch weit mehr
gewünschten Windkrafträder geschreddert werden. Man darf keinen größeren Stall bauen,
auch um mehr Platz/Tier zu bekommen, weil z.B. das Fledermausgutachten negativ ausgefallen
ist, dass aber ca. 200.000 dieser Tiere jährl. durch die Windmühlen sterben juckt keinen,
die werden halt der Ideologie geopfert.

Ich könnte 100 Seiten dazu schreiben aber mal so an der Oberfläche gekratzt muss reichen.
Der Wahnsinn, verbrochen von Leuten die in ihrem Leben noch nichts selbst produziert
haben, ist noch lange nicht am Ende angekommen.

Abschliessend noch eine kleine Grafik für die Klimahüpfer, die wohlstandsverwöhnten
Kinder behaupten ja das auch meine Generation nichts gegen das böse böse CO² unternommen hätte.

Quelle steht im Bild

Bild

Wobei wir nicht 24/7 online waren, ständig neue Klamotten hatten, unsere Eltern
uns nicht überall hingefahren haben, wir keine E-Roller oder Fernseher in jedem Raum hatten,
es werden jetzt die meisten Konsumgüter verbraucht, das waren nicht wir, anstatt bei
der Flutkatastrophe z.B. zu helfen haben sie prima Plakate gemalt usw... die wollen eine
(Klima-) Revolution starten finden aber ohne Smartphone nicht den Weg nach Hause, wissen
nicht ob sie Männlein oder Weiblein sein wollen usw... die starten nicht mal einen
Rasenmäher! (geklauter Spruch)

Wenn wir hier aus Ideologischen Gründen aufhören entsprechend zu produzieren machen das
halt andere und das Zeugs muss unter großem Aufwand hergekarrt werden. Hier unter besseren
Umweltbedingungen zu produzieren wäre zwar deutlich sinnvoller, scheint aber nicht gewollt zu sein.

Wir werden lernen müssen mit dem Klimawandel umzugehen, der wird sich kaum uns
anpassen, umgekehrt wird ein Schuh draus. Den hat es immer gegeben und wird es immer geben
und es ist gut dass er nicht gesteuert werden kann!

Damit überlasse ich euch wieder das Feld :wink:

^ Just my 2 cent die keinerlei Anspruch auf alleinige Weisheit haben!
Viele Grüße
Holger

fischig
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von fischig » 28.07.2021 12:31:10

Huo hat geschrieben:
fischig hat geschrieben:ich bin nicht bereit, die (Generationen) gegeneinander auszuspielen.
Das verlangt doch auch niemand.
Kann es sein dass du das ziemlich selektiv wahrnimmst?

Ich könnt's auch auf die Spitze treiben:
Huo hat geschrieben:Vielleicht hast Du mitbekommen, dass es nicht nur um die derzeit lebenden Menschen geht, sondern mit besonderer Dringlichkeit auch um die künftigen Generationen?
Möcht' ich aber gar nicht.

Man liest nur , was man lesen will.

KP97
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von KP97 » 28.07.2021 13:05:55

cougar hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.07.2021 11:39:18
Wobei wir nicht 24/7 online waren, ständig neue Klamotten hatten, unsere Eltern
uns nicht überall hingefahren haben, wir keine E-Roller oder Fernseher in jedem Raum hatten,
es werden jetzt die meisten Konsumgüter verbraucht, das waren nicht wir, anstatt bei
der Flutkatastrophe z.B. zu helfen haben sie prima Plakate gemalt usw... die wollen eine
(Klima-) Revolution starten finden aber ohne Smartphone nicht den Weg nach Hause, wissen
nicht ob sie Männlein oder Weiblein sein wollen usw...
[...]
Wir werden lernen müssen mit dem Klimawandel umzugehen, der wird sich kaum uns
anpassen, umgekehrt wird ein Schuh draus. Den hat es immer gegeben und wird es immer geben
und es ist gut dass er nicht gesteuert werden kann!
Ein ausnehmend guter Beitrag!
Solange die dummen Blagen bei uns schwadronieren dürfen von Dingen, von denen sie keinen Schimmer haben, solange die Qualitätsmedien den gleichen Mist verkünden, solange die Leute das glauben und auch noch die passende Partei wählen, solange wird sich nichts daran ändern, im Gegenteil.

Gute Nacht Deutschland.

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Meillo
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von Meillo » 28.07.2021 14:25:27

KP97 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.07.2021 13:05:55
cougar hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
28.07.2021 11:39:18
[...]
Ein ausnehmend guter Beitrag!
Gute Beitraege sind aus meiner Sicht welche, die eine Offenheit fuer eine konstruktive Diskussion zeigen und alle Personen als Menschen wertschaetzen.

Leider ist der erwaehnte Beitrag keine Einladung zu einer gemeinsamen Loesungsfindung, sondern das Ende jeder Diskussion zwischen Personen unterschiedlicher Meinung oder Lebensgestaltung. (An der Stelle geht es noch gar nicht darum, ob man inhaltlich gleicher oder anderer Meinung ist, sondern darum, ob in dieser Form ueberhaupt konstruktiv miteinander umgegangen werden kann.)
Use ed once in a while!

curt123
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von curt123 » 28.07.2021 16:19:43

@Meillo, ich fand den Beitrag teilweise konstruktiv - und, Thema Wertschätzung, den Begriff "Klimahüpfer" noch halbwegs verzeihlich, aber die Empfindlichkeiten mögen da natürlich sehr unterschiedlich sein. Und eine "gemeinsame Loesungsfindung" halte ich deshalb für schwierig, weil offenbar an vielen Punkten geschäftliche oder gesellschaftspolitische Interessen Einfluss haben, und immer wieder "Wissenschaft" gewissermaßen religiös als absolute Wahrheit verkauft wird. Zugleich drängt sich mir immer wieder der Eindruck auf, dass Menotarisierung und Besteuerung wie in anderen Bereichen auch dass einzig Beständige sind.

Bei der CO2 Problematik kann ich mir vorstellen, dass noch etwas Spielraum bleibt, und dass einige andere Aspekte auch klimarelevant sein mögen. Wir haben vmtl. derzeit auch deutliche Vorteile durch stärkeres Pflanzenwachstum, solange die Qualität noch ausreicht - allerdings sehe ich da keinen Grund für Untätigkeit, z.B. für einige Pflanzen könnte es sonst bald auch zu viel werden.

Methan und Landwirtschaft und/oder Fleischkonsum ist auch nur bedingt ein Thema:
https://www.landundforst.de/landwirtsch ... ehe-563629
Satellitenbilder zeigen jedoch: In Brasilien, einem Land mit einem besonders hohen Anteil an Rinderherden, ist die Methankonzentration in der Atmosphäre eher gering.
Optimierte Weidesysteme stellen neben einem kostengünstigen Hochleistungsfutter für Milchkühe erhöhte Umwelt- und Gemeinwohlleistungen dar: Dies umfasst Beiträge zum Klimaschutz (Kohlenstoffspeicherung unter Grünlandböden), Biodiversität durch Vielartengemenge, die Bestäubern als Nahrung dienen, geringe Belastungen des Grundwassers durch verminderte Nährstoffeinträge aufgrund von etwa 100 km Wurzeln je qm Grünland sowie bessere Tier- und Klauengesundheit.
Und bei Stallhaltung und ungünstigem Futter kann Methan offenbar aufgefangen und als Energieträger genutzt werden.

Die Frage des Fleichkonsums habe ich nochmal, soweit gerade möglich, recherchiert:
https://www.weltagrarbericht.de/themen- ... ittel.html
Seit kurzem nimmt der Verbrauch ab und die Zahl der Veganer und Vegetarier steigt stark an. Zudem verschiebt sich der Konsum immer mehr vom Rind aufs Huhn. Doch am meisten wird in Deutschland Schweinefleisch vertilgt – ebenso wie in China. Dort stieg der Fleischverbrauch pro Kopf seit 1965 um mehr als das Sechsfache. Da sich die Bevölkerung zugleich auf 1,4 Milliarden verdoppelte, nahm die globale Nachfrage nach Fleisch und Futtermitteln enorm zu.
Auch wenn das Thema grundsätzlich interessant oder wichtig sein mag, so finde es schon sehr fragwürdig, einen global zunehmenden Fleichkonsum in Deutschland anzumahnen, wo der Verbrauch offenbar rücklaufig ist. statista.com: "Der Fleischkonsum in Deutschland sinkt tendenziell ab. Im Jahr 2020 summierte sich der menschliche Verzehr von Fleisch auf rund 57,33 Kilogramm pro Kopf". Und nein, ich muss mir auch nicht den Verbrauch von Nachbars Pudel, und auch nicht den extra angeschaffter Corona-Ausgangssperren-Kuscheltiere, anrechnen lassen, siehe auch Schweden.

katzenfan
Beiträge: 562
Registriert: 19.04.2008 22:59:51

Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von katzenfan » 28.07.2021 19:38:47

uname hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.07.2021 12:27:36
Somit ist die Einschränkung des Tourismus wichtig.
Die Einnahmen aus dem Tourismus sind für manche Regionen die einzigen Einnahmen. Wenn diese Regionen zwecks verstärkter Industrieansiedlung ihre Region landschaftlich so platt machen, wie es die "westliche Welt" mit ihren Landschaften getan hat, hat letztlich auch keiner was von.

Für das Klima, für den Sauerstoffgehalt der Luft, zur natürlichen Trinkwasserregeneration braucht es global wie regional trinkwasserfördernden Mischwald hinreichender Dimension auf von jeder wasserundurchlässigen Versiegelung freigehaltenem Boden.

Es spricht überhaupt nichts dagegen, bezahlbaren Tourismus für alle weltweit beizubehalten; das entscheidende Kriterium ist hier nur die Art des Reisens, bzw. die Art des Antriebs des Reisemittels.

Bitte nie vergessen, daß jede Nation das Recht hat, sich wirtschaftlich zu entwickeln; das ist kein Vorrecht der sog. westlichen Welt.

Es braucht global wie regional mehr Schutzgebiete; auch wenn diese zwar touristisch genutzt sind, steht das dem Schutzkonzept nicht entgegen, wenn sie von nicht ökologischer Bebauung freigehalten werden.

Es wird sich, auch global, alles dem Erhalt der natürlichen Trinkwasser(bildungs)ressourcen unterzuordnen haben; jegliche Art von derzeit bekanntem Leben ist davon abhängig, daß es stets genug Trinkwasser hat.

Nicht CO2 ist das wirkliche Problem; es ist nur das preisbare Vehikel, um das andere zu erreichen, denn auch Trinkwasser zur menschlichen, tierischen, landwirtschaftlichen wie wirtschaftlichen Nutzung muß bezahlbar bleiben.

Wald nimmt CO2 auf, speichert davon das C und gibt O2 wieder ab; wir benötigen O2 zum Atmen; daneben speichert Wald mitsamt des unversiegelten Bodens, auf dem er wächst, H2O, also Wasser, (hier bereits fast mit Trinkwasser identisch), und schafft sich sein eigenes Mikroklima, (siehe Amazonas), wenn Zeit und Raum dafür belassen werden.

Ist der Wald in der Fläche hinreichend groß, schafft sich dieser sein eigenes Trinkwasser, (siehe Amazonas), wenn mensch ihn läßt.

Das Problem des Menschen ist seine Gier auf immer mehr; sein künstlich geschaffener Wahn des permanenten Wachstums, sein punktuelles Nichtvermögen der Selbstbegrenzung. Aber auch in der menschlichen Welt wächst nix ewig, siehe Imperium Romanum.

Europa wird die Studie aufstellen, wieviel Trinkwasser die Unionsbürger, (inkl. Wirtschaft etc.), alltäglich real benötigen und damit abgleichen, welche natürlichen Trinkwasserbildungsressourcen es dafür unionsweit überhaupt hat; es wird unionsweit zu ermitteln sein, wo es Mangel an Trinkwasser hat, und wo Überfluß davon.

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