Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

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DeletedUserReAsG

Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von DeletedUserReAsG » 20.07.2021 20:53:36

heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.07.2021 20:45:49
Das fängt bereits bei 1-2x plenken an.
Wo sollte man deiner Meinung nach ansetzen? Oder sollte man es gleich ganz akzeptieren, dass viele Leute heute völlig unlesbar und missverständlich schreiben, und das Entziffern des Beitrags letztlich mehr Aufwand erzeugt, als die Lösung des eigentlichen Problems?

Verweis auf die Forenregeln ist ’ne gute Sache, wenn die sowas hergeben – dann muss man sich nicht jedes …te Mal aufs Neue erklären, warum man es nämlich wichtig fände, dass Beiträge in einer gemeinsamen Sprache verfasst werden, sondern kann eben einfach drauf verweisen → eine unnötige OT-Diskussion vermieden.

hikaru: Abgetrennt aus Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur:
viewtopic.php?f=14&t=179870&start=15#p1277175

mcb

Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von mcb » 20.07.2021 21:07:03

Meno was ist den jetzt

Code: Alles auswählen

plenken
:?: Bin ich schon so alt ?!?

DeletedUserReAsG

Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von DeletedUserReAsG » 20.07.2021 21:39:55

Es gucken doch sonst auch alle jede Kleinigkeit auf WP nach? https://de.wikipedia.org/wiki/Plenk („plenken“ verweist auch darauf, falls das jetzt als Ausrede gebracht werden sollte …).

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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von TRex » 20.07.2021 21:55:33

Also wenn jemand nach nem Fehler fragt und ihn im gleichen Satz macht, würde ich mal nen <°(((((><| hinwerfen.
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von DeletedUserReAsG » 20.07.2021 22:04:24

Du kennst die alten Regeln bestimmt noch. Hier anzuwenden war Hanlon’s Razor.

Huo
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von Huo » 20.07.2021 22:16:37

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.07.2021 20:53:36
Oder sollte man es gleich ganz akzeptieren, dass viele Leute heute völlig unlesbar und missverständlich schreiben, und das Entziffern des Beitrags letztlich mehr Aufwand erzeugt, als die Lösung des eigentlichen Problems?
Zwei der drei Kommas in vorstehendem Satz sind fehl am Platz. Mich stört das genau so wenig oder viel wie ein bis zwei Mal Plenken.

DeletedUserReAsG

Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von DeletedUserReAsG » 20.07.2021 22:24:33

Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.07.2021 22:16:37
Zwei der drei Kommas in vorstehendem Satz sind fehl am Platz.
Sie sind möglicherweise mittlerweile optional (und nicht mal da wäre ich mir so sicher), aber nicht falsch. Plenken ist immer falsch (zumindest im Deutschen), und sorgt unter Umständen dafür, dass das Satzzeichen eine ganze Zeile für sich alleine hat.

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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von katzenfan » 21.07.2021 08:08:47

Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.07.2021 22:16:37
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.07.2021 20:53:36
Oder sollte man es gleich ganz akzeptieren, dass viele Leute heute völlig unlesbar und missverständlich schreiben, und das Entziffern des Beitrags letztlich mehr Aufwand erzeugt, als die Lösung des eigentlichen Problems?
Zwei der drei Kommas in vorstehendem Satz sind fehl am Platz.
Nö; nur eines, nämlich das vor "und das Entziffern"; hier reicht es nämlich, nur "und" oder "," zu setzen. Die restlichen Kommas sind nicht überflüssig und sehr wohl angebracht.


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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von TRex » 21.07.2021 08:38:46

Guter Troll!
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von DeletedUserReAsG » 21.07.2021 09:13:41

katzenfan hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 08:08:47
nur eines, nämlich das vor "und das Entziffern"; hier reicht es nämlich, nur "und" oder "," zu setzen.
Ersetze das „und“ durch ein Komma, und lies den Satz laut → passt nicht ;)

Hier diente das Komma dem Abtrennen des Nebensatzes, weil das „und“ im Satzteil direkt davor zur Anwendung kam. Statt „, und das Entziffern …“ hätte man auch „…, so dass das Entziffern …” schreiben können, wodurch der Sinn des Kommas vielleicht deutlicher geworden wäre.

Aber der Punkt ist, dass Plenken immer und eindeutig falsch ist, und man daher nicht drüber nachdenken, oder gar den Duden oder sonstige Anleitungen zur Rate ziehen müsste, sondern es einfach unterlassen kann.
TRex hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 08:38:46
Guter Troll!
Aber: für die Kommunikationskultur ist eine möglichst weitgehende Beachtung der Regeln der Sprache in der Regel überaus förderlich – insofern zumindest im Sinne des Threadtitels durchaus On-Topic ;)

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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von Meillo » 21.07.2021 09:59:25

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 09:13:41
Aber der Punkt ist, dass Plenken immer und eindeutig falsch ist, und man daher nicht drüber nachdenken, oder gar den Duden oder sonstige Anleitungen zur Rate ziehen müsste, sondern es einfach unterlassen kann.
Oder ist der Punkt, dass diese Dinge zwar nervig, aber letztlich fast immer Nebensaechlichkeiten sind, die man lernen zu abstrahieren kann, um sich um den eigentlichen Inhalt der Themen zu kuemmern?

Mit tun typographische und manche orthographischen ``Fehler'' oft in den Augen weh, aber noch mehr leide ich darunter, wenn diese den Thread uebernehmen, weil ich diese Nebendiskussionen und ihren Tonfall viel schlechter ausblenden kann als Plenks und Rechtschreibfehler.

Mich interessiert viel mehr der Inhalt der Posts als ihre Darstellungsform.

Mich interessiert viel mehr das gemeinsame Vorankommen als wer Recht hat.
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von Huo » 21.07.2021 10:22:30

eggy hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 08:31:32
https://www.duden.de/sprachwissen/sprac ... -Hauptsatz
Diese Duden-Erläuterung lässt sich in unserem Fall nicht anwenden. Denn in @niemands Satz wird durch das fragliche „und“ kein Hauptsatz eingeleitet, sondern ein gleichgeordneter Nebensatz.

Schön erklärt wird die Kommasetzung vor „und“ im Blogbeitrag einer professionellen Texterin und Schreibtrainerin:
https://www.annika-lamer.de/beliebte-re ... g-vor-und/

Mir geht es nicht um Erbsenzählerei. Mein Hinweis auf die Kommasetzung war im Gegenteil als kleiner Appell gedacht, Nachsicht zu üben mit den formalen Fehlern anderer. In Online-Foren treffen Menschen mit unterschiedlichen Bildungshintergründen aufeinander, und im besten Fall kann von einem Fehler sogar eine eigenwillige Poesie ausgehen. Das Komma vor „und“ in meinem letzten Satz sollte übrigens nach der oben verlinkten Dudenseite in Ordnung gehen, da das „und“ einen Hauptsatz einleitet :wink:.

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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von eggy » 21.07.2021 10:38:59

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 09:59:25
Mit tun typographische und manche orthographischen ``Fehler'' oft in den Augen weh, aber noch mehr leide ich darunter, wenn diese den Thread uebernehmen, weil dich diese Nebendiskussionen und ihren Tonfall viel schlechter ausblenden kann als Plenks und Rechtschreibfehler.
Magst Du oder einer der anderen Mods den Rechtschreibteil einfach mal abtrennen?

Dann können wir auch ganz in Ruhe weiter darüber diskutieren, ob das nicht vielleicht ein Hauptsatz mit Ellipse war, der nach Dudenwunsch zwar ohne Komma geschrieben werden sollte - es von einigen Leuten (incl. mir) trotzdem gern und automatisch gemacht wird, einfach weil man dadurch den Lesefluß mehr der inhaltlichen Struktur folgen lassen will

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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von hikaru » 21.07.2021 11:26:27

eggy hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 10:38:59
Magst Du oder einer der anderen Mods den Rechtschreibteil einfach mal abtrennen?
Erledigt.

Zum Thema:
Ich plenke manchmal absichtlich, obwohl ich weiß, dass es falsch ist. Das mache ich, um im Fließtext stehende, für Copy&Paste gedachte Elemente vom Rest des Satzes abzuheben.

Beispiel:
Zeig bitte die Dateien /etc/apt/sources.list und /etc/apt/apt.conf ! Dann können wir dir vielleicht weiterhelfen.
Der Plenk vor dem Ausrufezeichen dient dazu, dass der User nicht versucht, /etc/apt/apt.conf! zu öffnen.
Alternativ könnte ich das natürlich auch mit Code-Block schreiben:
Zeig bitte die Dateien:

Code: Alles auswählen

/etc/apt/sources.list
/etc/apt/apt.conf
Dann können wir dir vielleicht weiterhelfen.
Das braucht aber viel mehr Platz auf dem Schirm, was bei einem längeren Beitrag gern mal unübersichtlich wird - insbesondere wenn es noch andere wichtigere Abschnitte gibt, die wirklich einen Codeblock rechtfertigen.

Ich weiß übrigens auch, dass das Minus in meinem letzen Satz typografisch falsch ist und entweder ein Komma oder ein Geviertstrich sein sollte. Wenn ich einen Geviertstrich meine, bin ich schlicht zu faul dazu, es richtig zu machen.
Die Rechtschreibreform von 1996 fiel mitten in meine Schulzeit. Diese Umgewöhnung hat in meiner Rechtschreibkompetenz bleibende Schäden hinterlassen. Meine generelle Einstellung ist, dass ich auf Rechtschreibung nur so weit Wert lege, wie sie für Verständnis und Lesefluss wichtig ist.
Korrekte Großschreibung finde ich z.B. hilfreich, aber nicht zwingend nötig. Mich stören viel mehr die teils sinnentstellende Ersetzung von "ß" durch "ss" im Schweizerdeutsch oder die leseflusshemmende ":innen"-Mode.

Es ist gut, dass es klare Regeln gibt. Aber so lange man nicht in Bereiche von "Komm wir essen Opa!" kommt, finde ich, dass man das mit der Rechtschreibung in der Praxis eher entspannt sehen sollte.

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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von Meillo » 21.07.2021 11:50:46

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 11:26:27
eggy hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 10:38:59
Magst Du oder einer der anderen Mods den Rechtschreibteil einfach mal abtrennen?
Erledigt.
Danke fuer die Abtrennarbeit!

Zum Thema:
Ich plenke manchmal absichtlich, obwohl ich weiß, dass es falsch ist.
Wenn du das typographische Mittel eines Abstandes nutzt, um den Sinn, eindeutiger zu machen, dann faellt es mir schwer das als falsch anzusehen. Die Regeln gibt es ja auch nur dafuer, um das Verstaendnis des Inhaltes zu verbessern. Das Ziel ist ja nicht die Regeln genau zu befolgen, weil diese nur ein Hilfsmittel sind. Genau genommen geht es um das hoehere Ziel des Inhaltsverstaendnisses.

Aber du bewegst dich halt auch schon auf einem hohen Niveau, wo du die Regeln kennst und anwenden kannst, und nun in manchen Sonderfallen abwaegst, ob es Sinn macht, die Regeln zu brechen, um dadurch das hoehere Ziel (oder ein in dem Fall besonders wichtiges Nebenziel, das situativ hoehere Prioritaet hat) zu erreichen.
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von Meillo » 21.07.2021 12:09:36

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 11:26:27
Mich stören viel mehr die teils sinnentstellende Ersetzung von "ß" durch "ss" im Schweizerdeutsch
Das finde ich interessant, weil ``sinnentstellend'' so wertend klingt. Letztlich sagst du doch, dass dir das um einen Buchstaben reichere Alphabet des Deutchland-Deutschen lieber ist als das Schweizer-Deutschen, weil es manche Mehrdeutigkeiten vermeidet. Aber gleichzeitig scheinst du kein Problem mit gleichartigen Mehrdeutigkeiten im Deutschland-Deutschen zu haben -- also Teekessel-Woerter wie ``Tonne''. Du sagst, die Fusion von ``in Maßen'' und ``in Massen'' ist doof, aber ``zwei Tonnen Kohle'' nimmst du hin.

Fuer die Schweizer ist doch ``in Massen'' in der Wahrnehmung identisch zu ``zwei Tonnen Kohle'' fuer dich -- in der jeweiligen Sprache kann man es halt nicht wissen. Ebenso wie man in den meisten Sprache nicht wissen kann, ob ``zwei Lehrer'' beide das gleiche Geschlecht haben.

Oder stoert dich einfach grundsaetzlich jede Mehrdeutigkeit in jeder Sprache, weswegen du ein grosses Vokabular und ein grosses Alphabet gut findest? ;-) ... wobei die Sprache gleichzeitig nicht holprig werden soll. :-P

*scnr* ;-)



Im Uebrigen finde ich es immer wieder interessant wie jung diese Sprachnormierung doch ist. Das hat natuerlich etwas mit dem Bildungsniveau zu tun, aber manchmal kommt sie mir so unhinterfragbar und essenziell vor, dabei war sie vor wenigen Generationen noch wenig relevant.
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von Huo » 21.07.2021 12:25:35

eggy hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 10:38:59
Dann können wir auch ganz in Ruhe weiter darüber diskutieren, ob das nicht vielleicht ein Hauptsatz mit Ellipse war, der nach Dudenwunsch zwar ohne Komma geschrieben werden sollte - es von einigen Leuten (incl. mir) trotzdem gern und automatisch gemacht wird, einfach weil man dadurch den Lesefluß mehr der inhaltlichen Struktur folgen lassen will
Dass ein (meines Erachtens) falsches, aber "strukturierendes" Komma wie im fraglichen Satz den Lesefluss erleichtern kann – ich glaube, darauf können wir uns einigen. :D

Die grundsätzliche Frage ist: Soll ich andere Forenmitglieder auf orthografische oder grammatikalische Fehler aufmerksam machen? Und wenn ja: auf welche Weise?

Hinweise auf die (komplizierte) Kommasetzung können, wie man hier unmittelbar erkennt, langwierige und kontroverse Diskussionen nach sich ziehen. Deshalb sollte man in solchen Fällen wohl besser darauf verzichten, andere zu korrigieren – allein schon, um nicht von der eigentlichen inhaltlichen Diskussion abzulenken.

Es gibt aber Fehler bzw. schlechte Angewohnheiten, deren konsequente Anwendung beim Lesen stört und denen im Prinzip ohne langschweifige Erklärungen abgeholfen werden kann. Neben Plenken würde ich hierzu fehlende Absätze ("Textwüsten") und konsequente Kleinschreibung ("kaputte Umschalttaste") zählen. So gesehen kann ich es verstehen, wenn @niemand Kommas und Plenks unterschiedlich behandelt wissen möchte. Wichtig fände ich, dass Korrekturen freundlich und nicht zu oberlehrerhaft oder arrogant daherkommen. Sanfte Ironie ist okay, bissige Ironie eher kontraproduktiv.

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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von Meillo » 21.07.2021 13:25:13

Ich wuerde dazu (@Huo) gerne ergaenzen: Je schwieriger/problematischer das Thema, desto weniger sollte man die Rechtschreibung/Typographie thematisieren ... auch wenn die natuerliche Tendenz genau anders rum ist.

Zudem: Wenn ihr wirklich wollt, dass jemand dazu lernt und das zukuenftigt besser kann und macht, dann sind die Chancen dafuer weitaus groesser, wenn ihr ihm oder ihr das per PM schreibst, statt oeffentlich im Thread.
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von KP97 » 21.07.2021 13:45:02

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 09:59:25
Mit tun typographische und manche orthographischen ``Fehler'' oft in den Augen weh...
Ist zwar etwas aus dem Zusammenhang gerissen, trifft es für mich aber genau.
Wenn schon im ersten Satz des Beitrages Fehler auftreten und sich das weiter fortsetzt, lese ich den Beitrag nicht mehr weiter.
Wenn das ständig und immer bei einem User so ist, gibt es auch noch die Ignoreliste.

Ansonsten stimme ich @niemand 100%ig zu!

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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von hikaru » 21.07.2021 16:27:42

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 12:09:36
Das finde ich interessant, weil ``sinnentstellend'' so wertend klingt. Letztlich sagst du doch, dass dir das um einen Buchstaben reichere Alphabet des Deutchland-Deutschen lieber ist als das Schweizer-Deutschen, weil es manche Mehrdeutigkeiten vermeidet. Aber gleichzeitig scheinst du kein Problem mit gleichartigen Mehrdeutigkeiten im Deutschland-Deutschen zu haben -- also Teekessel-Woerter wie ``Tonne''. Du sagst, die Fusion von ``in Maßen'' und ``in Massen'' ist doof, aber ``zwei Tonnen Kohle'' nimmst du hin.
Ja, das war auch wertend gemeint. Dabei geht es mir aber nicht um den einen Buchstaben mehr oder weniger. Seit der letzten Rechtschreibreform ist "ß" auch in der deutschen Rechtschreibung so selten, dass man es von mir aus ganz abschaffen könnte.
Es geht mir im Extrem genau um das von dir gebrachte Beispiel "in Maßen" vs. "in Massen", wobei durch die Verwendung von "ss" statt "ß" der Inhalt einer Aussage umgekehrt wird. Dabei gäbe es eine einfache und eindeutge Möglichkeit, auch ohne "ß" eindeutig zu sein: "ß" nicht durch "ss" ersetzen, sondern durch "sz". Warum wird die nicht, bzw. so selten genutzt?
Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 12:09:36
Fuer die Schweizer ist doch ``in Massen'' in der Wahrnehmung identisch zu ``zwei Tonnen Kohle'' fuer dich
Die Tonne als Maszeneinheit der Masse stört mich auch. Aber die dann anschließende Kette der Ungereimtheiten wird so lang, dass ich mir selten die Mühe mache, mir darüber den Kopf zu zerbrechen:
Eigentlich sollte man 2000kg statt 2 Tonnen sagen. Aber warum 2000kg? Das sind 2Mg. Das wäre der passende Si-Vorsatz. Womit wir beim nächsten Thema sind: Abgeleitete Si-Einheiten, welche die Masse enthalten, beziehen sich oft auf 1kg. Warum definiert man sowas? Die Grundeinheit der Masse ist 1g, nicht 1kg.

Mir ist schon klar, dass all diese Unstimmigkeiten in der Alltagssprache verwurzelt sind. Aber es zeigt eben, dass wir auch nach Jahrhunderten nur den halben Weg weg von Kannen und Füßen, hin zu konsistenten Maßeinheiten geschafft haben - und zwar nicht nur in unserer Alltagssprache, sondern selbst in der Definition unseres eigentlich als konsistent angesehenen Si-Einheitensystems.

Nun könnte man auf die Idee kommen, eine neue Einheitenreform anzustoßen, die alle abgeleiteten Si-Einheiten wirklich auf die Grundeinheiten bezieht. Aber auch das wäre nur eine halbe Sache, denn eigentlich ist das Si-Einheitensystem an sich überholt, da alle Grundeinheiten seit ihrer Einführung neu definiert wurden und daher heute bezogen auf ihre Definitionsbasis krumme Zahlenwerte haben.
Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 12:09:36
Ebenso wie man in den meisten Sprache nicht wissen kann, ob ``zwei Lehrer'' beide das gleiche Geschlecht haben.
Ob zwei Lehrer das gleiche Geschlecht haben oder nicht, ist in den meisten Situationen nicht von Belang, den es hat keinen Einfluss auf ihre Qualifikation als Lehrer.
Und wenn es doch mal von Belang ist (z.B. um zu entscheiden, ob von den beiden Anwesenden nun der Sportlehrer oder die Sportlehrerin in die Mädchenumkleide geht um zu fragen, wem das in der Sporthalle liegengelassene Schweißband gehört), dann gibt es in jeder (mir bekannten) Sprache die Möglichkeit, das Geschlecht zu differenzieren.

In Anbetracht der Gender-Diskussion und der damit verbundenen Abkehr vom generischen Maskulinum finde ich es sogar hinderlich, dass im Deutschen hier so stark getrennt wird. Denn genau das ist es, was die "gendergerechten" Neuschöpfungen so sperrig macht.
Dabei sind zumindest die verbreiteten Neuschöpfungen (":innen" und das etwas aus der Mode gekommene Binnen-I) gar nicht gendergerecht im Sinne von geschlechtsneutral. Sie zeigen lediglich an, dass sowohl Frauen als auch Männer gemeint sind. Alle die sich weder als Mann noch als Frau fühlen, werden nach wie vor ausgeschlossen.

btw: Sind hier Kenner der französischen Alltagskultur unterwegs? Im Französischen ist doch das 3. Personalpronomen Plural geschlechtsabhängig. Bei einer ausschließlich weiblichen Gruppe heißt es "elles". Kommt auch nur ein Mann hinzu, wird es zu "ils".
Gibt es hier ähnliche Gender-Diskussionen wie im Deutschen? Z.B. könnte man argumentieren, das Pronomen nach Mehrheit zu nutzen. Das führt dann freilich zu so lustigen Effekten wie, dass man auch bei beliebig großen Gruppen (Fußballstadion) erst mal durchzählen müsste, bevor man den Mund aufmacht. ;)
Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 12:09:36
Oder stoert dich einfach grundsaetzlich jede Mehrdeutigkeit in jeder Sprache, weswegen du ein grosses Vokabular und ein grosses Alphabet gut findest? ;-)
Ja, das stört mich zum Teil, denn diese Mehrdeutigkeiten erschweren manchmal die Kommunikation. Das fällt mir besonders dann auf, wenn es im Deutschen Mehrdeutigkeiten gibt, die es in anderen Sprachen (v.a. Englisch, weil ich nur das wirklich beherrsche) nicht gibt.
Die konsequente Alternative wäre, auch für interpersonelle Kommunikation eine formale Sprache zu nutzen. Das hat aber andere Nachteile, die ich vermutlich nicht mal im Ansatz überblicke.
Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 12:09:36
Im Uebrigen finde ich es immer wieder interessant wie jung diese Sprachnormierung doch ist. Das hat natuerlich etwas mit dem Bildungsniveau zu tun, aber manchmal kommt sie mir so unhinterfragbar und essenziell vor, dabei war sie vor wenigen Generationen noch wenig relevant.
Die Sprache unterliegt, wie die meisten anderen Bereiche des Lebens, einem kulturhistorisch recht jungen Formalisierungsdruck, der dadurch entsteht, dass unser modernes Leben stärker als je zuvor von Formalismen bestimmt ist.

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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von Meillo » 21.07.2021 16:41:09

Nur eines zu deinen vielen Gedanken:
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 16:27:42
Dabei gäbe es eine einfache und eindeutge Möglichkeit, auch ohne "ß" eindeutig zu sein: "ß" nicht durch "ss" ersetzen, sondern durch "sz". Warum wird die nicht, bzw. so selten genutzt?
... weil das in der deutschen Sprache nicht korrekt ist. :-P :-D

Womit wir dann wieder beim urspruenglichen Thema waeren. ;-)

Tja, ist 'ne doofe Entscheidung gewesen damals, das `ß' mit `ss' statt mit `sz' zu ersetzen. :roll:

... war auch 'ne doofe Entscheidung, die so sehr aehnlichen Woerter ``in Maßen'' und ``in Massen'' mit unterschiedlichem Sinn zu belegen, oder all die anderen Problemkandidaten wie ``das/dass'' zu haben, statt sie zu vermeiden. Aber selbst konstruierte Sprachen, die nur eine kleine Semantik abdecken muessen, wie Programmiersprachen, sind nicht perfekt ...
Use ed once in a while!

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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von mcb » 21.07.2021 16:56:50

Ach die neue deutsche Rechtschreibung ... :roll:

DeletedUserReAsG

Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von DeletedUserReAsG » 21.07.2021 18:11:39

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 11:26:27
Ich plenke manchmal absichtlich, obwohl ich weiß, dass es falsch ist. Das mache ich, um im Fließtext stehende, für Copy&Paste gedachte Elemente vom Rest des Satzes abzuheben.
Damit ist nichts verkehrt. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, mittels [‎tt] und [/tt] eine Abgrenzung zu versuchen, außerdem ziehe ich auch in Foren eher untypische Anführungszeichen heran, um sowas darzustellen: „Was ist die Ausgabe von ›uname -a‹?“

Ansonsten bin ich auch eher dagegen, die Kritik an der Rechtschreibung als einzigen Inhalt in eine Antwort zu packen. Im Gegenteil – (← ist der korrekte Strich, sieht auch nicht sehr viel anders aus, als ’n -) ich sehe eigentlich zu, dass der On-Topic-Teil der Wichtigere ist, und ich kennzeichne den Rechtschreibhinweis mittels „OT: […]“ am Ende des Beitrags als nebensächlich. Und ich werde auch sicher nicht hingehen, und jeden Rechtschreibfehler ankreiden – aber wenn’s gar zu arg wird, kann man schonmal drauf aufmerksam machen, finde ich. Manchmal ist den Schreibern ja nicht mal bekannt oder bewusst, dass ihr „Stil“ für geübte Leser eine Zumutung ist. Und das Argument, man könne es ja trotzdem entziffern: einerseits schleift sich das auch bei einem selbst ein, wenn man dauernd eine falsche Schreibweise liest, andererseits erzeugt sowas eigentlich immer ein Stocken des Leseflusses. Und nicht zuletzt arbeiten wir hier ja mit einem OS, bei dem vieles über Texteingaben läuft, und wenn die nicht akkurat sind, funktioniert’s nicht. Warum sollte man das nicht auch beim Verfassen seiner Beiträge üben?

Nachdem hier nun einige Interessierte mitlesen, frage ich mal, ob jemand eine Erklärung für das Phänomen hat, das mir erst in der letzten Zeit vermehrt aufgefallen ist: randomisierte Groß-/Kleinschreibung. Und zwar völlig ohne erkennbares Muster. So wird zum Beispiel das gleiche Wort in gleicher Funktion in einem Satz groß, und in einem anderen Satz klein geschrieben. Die Sache mit den völlig kaputten Trennungen zusammengesetzter Wörter konnte ich ja mittlerweile schon den völlig kaputten Tastatur-Apps mobiler Geräte zuordnen (wobei ich mich da immer noch frage, was das Problem der Anbieter ist, da ein korrektes Wörterbuch mitzuliefern, und stattdessen solche Wörterbücher reinzupacken, in denen die richtigen Schreibweisen nicht mal vorhanden sind, und die daher korrekte Eingaben zu Fehlern „korrigieren“), aber randomisierte Groß-/Kleinschreibung muss eine andere Ursache haben. Weiß da jemand was?

(Naja, vielleicht liegt’s ja auch daran, dass Bier in Massen als gesund angesehen wird …)

curt123
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von curt123 » 21.07.2021 19:22:24

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 18:11:39
aber randomisierte Groß-/Kleinschreibung muss eine andere Ursache haben. Weiß da jemand was?
Vermuten kann ich mal, und geht es um KI oder menschliche Eingabe? Wenn ich die Problemstellung hoffentlich richtig annehme, dann tippe ich auf unklare Regeln für Namensbestandteile und Substantivierungen etc., dann mag es zufällig entschieden werden. Und bei der menschlichen Kontrolle sind Wörter evtl. in der Wahrnehmung nochmals kontextgebunden, dann mag es auch davon abhängen, worauf sich jemand beim Schreiben konzentriert hat. Vielleicht wird manches als Gruppe gesehen, anderes orientiert sich vielleicht an Klangbildern, also unterschiedliche Situationen. Oder 'das' vs. 'dass' mag auch mal leicht überlesen werden, und beim Lesen wird wohl sowieso notfalls (und dann hoffentlich wenigstens im Sinne der ursprünglichen Intention) schon unbewusst korrigierend nachgeholfen. Wobei ich bei manchen Eingabegeräten schon froh bin, wenn die Buchstaben stimmen. Bei der Eingabe wäre noch denkbar, dass das Hochstellen mal verschleppt wird, mal nicht.

Ansonsten: Plenken finde ich z.B. ebenfalls bei Links und für Copy & Paste nützlich.

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