Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

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Meillo
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von Meillo » 21.07.2021 11:50:46

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 11:26:27
eggy hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 10:38:59
Magst Du oder einer der anderen Mods den Rechtschreibteil einfach mal abtrennen?
Erledigt.
Danke fuer die Abtrennarbeit!

Zum Thema:
Ich plenke manchmal absichtlich, obwohl ich weiß, dass es falsch ist.
Wenn du das typographische Mittel eines Abstandes nutzt, um den Sinn, eindeutiger zu machen, dann faellt es mir schwer das als falsch anzusehen. Die Regeln gibt es ja auch nur dafuer, um das Verstaendnis des Inhaltes zu verbessern. Das Ziel ist ja nicht die Regeln genau zu befolgen, weil diese nur ein Hilfsmittel sind. Genau genommen geht es um das hoehere Ziel des Inhaltsverstaendnisses.

Aber du bewegst dich halt auch schon auf einem hohen Niveau, wo du die Regeln kennst und anwenden kannst, und nun in manchen Sonderfallen abwaegst, ob es Sinn macht, die Regeln zu brechen, um dadurch das hoehere Ziel (oder ein in dem Fall besonders wichtiges Nebenziel, das situativ hoehere Prioritaet hat) zu erreichen.
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von Meillo » 21.07.2021 12:09:36

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 11:26:27
Mich stören viel mehr die teils sinnentstellende Ersetzung von "ß" durch "ss" im Schweizerdeutsch
Das finde ich interessant, weil ``sinnentstellend'' so wertend klingt. Letztlich sagst du doch, dass dir das um einen Buchstaben reichere Alphabet des Deutchland-Deutschen lieber ist als das Schweizer-Deutschen, weil es manche Mehrdeutigkeiten vermeidet. Aber gleichzeitig scheinst du kein Problem mit gleichartigen Mehrdeutigkeiten im Deutschland-Deutschen zu haben -- also Teekessel-Woerter wie ``Tonne''. Du sagst, die Fusion von ``in Maßen'' und ``in Massen'' ist doof, aber ``zwei Tonnen Kohle'' nimmst du hin.

Fuer die Schweizer ist doch ``in Massen'' in der Wahrnehmung identisch zu ``zwei Tonnen Kohle'' fuer dich -- in der jeweiligen Sprache kann man es halt nicht wissen. Ebenso wie man in den meisten Sprache nicht wissen kann, ob ``zwei Lehrer'' beide das gleiche Geschlecht haben.

Oder stoert dich einfach grundsaetzlich jede Mehrdeutigkeit in jeder Sprache, weswegen du ein grosses Vokabular und ein grosses Alphabet gut findest? ;-) ... wobei die Sprache gleichzeitig nicht holprig werden soll. :-P

*scnr* ;-)



Im Uebrigen finde ich es immer wieder interessant wie jung diese Sprachnormierung doch ist. Das hat natuerlich etwas mit dem Bildungsniveau zu tun, aber manchmal kommt sie mir so unhinterfragbar und essenziell vor, dabei war sie vor wenigen Generationen noch wenig relevant.
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von Huo » 21.07.2021 12:25:35

eggy hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 10:38:59
Dann können wir auch ganz in Ruhe weiter darüber diskutieren, ob das nicht vielleicht ein Hauptsatz mit Ellipse war, der nach Dudenwunsch zwar ohne Komma geschrieben werden sollte - es von einigen Leuten (incl. mir) trotzdem gern und automatisch gemacht wird, einfach weil man dadurch den Lesefluß mehr der inhaltlichen Struktur folgen lassen will
Dass ein (meines Erachtens) falsches, aber "strukturierendes" Komma wie im fraglichen Satz den Lesefluss erleichtern kann – ich glaube, darauf können wir uns einigen. :D

Die grundsätzliche Frage ist: Soll ich andere Forenmitglieder auf orthografische oder grammatikalische Fehler aufmerksam machen? Und wenn ja: auf welche Weise?

Hinweise auf die (komplizierte) Kommasetzung können, wie man hier unmittelbar erkennt, langwierige und kontroverse Diskussionen nach sich ziehen. Deshalb sollte man in solchen Fällen wohl besser darauf verzichten, andere zu korrigieren – allein schon, um nicht von der eigentlichen inhaltlichen Diskussion abzulenken.

Es gibt aber Fehler bzw. schlechte Angewohnheiten, deren konsequente Anwendung beim Lesen stört und denen im Prinzip ohne langschweifige Erklärungen abgeholfen werden kann. Neben Plenken würde ich hierzu fehlende Absätze ("Textwüsten") und konsequente Kleinschreibung ("kaputte Umschalttaste") zählen. So gesehen kann ich es verstehen, wenn @niemand Kommas und Plenks unterschiedlich behandelt wissen möchte. Wichtig fände ich, dass Korrekturen freundlich und nicht zu oberlehrerhaft oder arrogant daherkommen. Sanfte Ironie ist okay, bissige Ironie eher kontraproduktiv.

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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von Meillo » 21.07.2021 13:25:13

Ich wuerde dazu (@Huo) gerne ergaenzen: Je schwieriger/problematischer das Thema, desto weniger sollte man die Rechtschreibung/Typographie thematisieren ... auch wenn die natuerliche Tendenz genau anders rum ist.

Zudem: Wenn ihr wirklich wollt, dass jemand dazu lernt und das zukuenftigt besser kann und macht, dann sind die Chancen dafuer weitaus groesser, wenn ihr ihm oder ihr das per PM schreibst, statt oeffentlich im Thread.
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von KP97 » 21.07.2021 13:45:02

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 09:59:25
Mit tun typographische und manche orthographischen ``Fehler'' oft in den Augen weh...
Ist zwar etwas aus dem Zusammenhang gerissen, trifft es für mich aber genau.
Wenn schon im ersten Satz des Beitrages Fehler auftreten und sich das weiter fortsetzt, lese ich den Beitrag nicht mehr weiter.
Wenn das ständig und immer bei einem User so ist, gibt es auch noch die Ignoreliste.

Ansonsten stimme ich @niemand 100%ig zu!

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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von hikaru » 21.07.2021 16:27:42

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 12:09:36
Das finde ich interessant, weil ``sinnentstellend'' so wertend klingt. Letztlich sagst du doch, dass dir das um einen Buchstaben reichere Alphabet des Deutchland-Deutschen lieber ist als das Schweizer-Deutschen, weil es manche Mehrdeutigkeiten vermeidet. Aber gleichzeitig scheinst du kein Problem mit gleichartigen Mehrdeutigkeiten im Deutschland-Deutschen zu haben -- also Teekessel-Woerter wie ``Tonne''. Du sagst, die Fusion von ``in Maßen'' und ``in Massen'' ist doof, aber ``zwei Tonnen Kohle'' nimmst du hin.
Ja, das war auch wertend gemeint. Dabei geht es mir aber nicht um den einen Buchstaben mehr oder weniger. Seit der letzten Rechtschreibreform ist "ß" auch in der deutschen Rechtschreibung so selten, dass man es von mir aus ganz abschaffen könnte.
Es geht mir im Extrem genau um das von dir gebrachte Beispiel "in Maßen" vs. "in Massen", wobei durch die Verwendung von "ss" statt "ß" der Inhalt einer Aussage umgekehrt wird. Dabei gäbe es eine einfache und eindeutge Möglichkeit, auch ohne "ß" eindeutig zu sein: "ß" nicht durch "ss" ersetzen, sondern durch "sz". Warum wird die nicht, bzw. so selten genutzt?
Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 12:09:36
Fuer die Schweizer ist doch ``in Massen'' in der Wahrnehmung identisch zu ``zwei Tonnen Kohle'' fuer dich
Die Tonne als Maszeneinheit der Masse stört mich auch. Aber die dann anschließende Kette der Ungereimtheiten wird so lang, dass ich mir selten die Mühe mache, mir darüber den Kopf zu zerbrechen:
Eigentlich sollte man 2000kg statt 2 Tonnen sagen. Aber warum 2000kg? Das sind 2Mg. Das wäre der passende Si-Vorsatz. Womit wir beim nächsten Thema sind: Abgeleitete Si-Einheiten, welche die Masse enthalten, beziehen sich oft auf 1kg. Warum definiert man sowas? Die Grundeinheit der Masse ist 1g, nicht 1kg.

Mir ist schon klar, dass all diese Unstimmigkeiten in der Alltagssprache verwurzelt sind. Aber es zeigt eben, dass wir auch nach Jahrhunderten nur den halben Weg weg von Kannen und Füßen, hin zu konsistenten Maßeinheiten geschafft haben - und zwar nicht nur in unserer Alltagssprache, sondern selbst in der Definition unseres eigentlich als konsistent angesehenen Si-Einheitensystems.

Nun könnte man auf die Idee kommen, eine neue Einheitenreform anzustoßen, die alle abgeleiteten Si-Einheiten wirklich auf die Grundeinheiten bezieht. Aber auch das wäre nur eine halbe Sache, denn eigentlich ist das Si-Einheitensystem an sich überholt, da alle Grundeinheiten seit ihrer Einführung neu definiert wurden und daher heute bezogen auf ihre Definitionsbasis krumme Zahlenwerte haben.
Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 12:09:36
Ebenso wie man in den meisten Sprache nicht wissen kann, ob ``zwei Lehrer'' beide das gleiche Geschlecht haben.
Ob zwei Lehrer das gleiche Geschlecht haben oder nicht, ist in den meisten Situationen nicht von Belang, den es hat keinen Einfluss auf ihre Qualifikation als Lehrer.
Und wenn es doch mal von Belang ist (z.B. um zu entscheiden, ob von den beiden Anwesenden nun der Sportlehrer oder die Sportlehrerin in die Mädchenumkleide geht um zu fragen, wem das in der Sporthalle liegengelassene Schweißband gehört), dann gibt es in jeder (mir bekannten) Sprache die Möglichkeit, das Geschlecht zu differenzieren.

In Anbetracht der Gender-Diskussion und der damit verbundenen Abkehr vom generischen Maskulinum finde ich es sogar hinderlich, dass im Deutschen hier so stark getrennt wird. Denn genau das ist es, was die "gendergerechten" Neuschöpfungen so sperrig macht.
Dabei sind zumindest die verbreiteten Neuschöpfungen (":innen" und das etwas aus der Mode gekommene Binnen-I) gar nicht gendergerecht im Sinne von geschlechtsneutral. Sie zeigen lediglich an, dass sowohl Frauen als auch Männer gemeint sind. Alle die sich weder als Mann noch als Frau fühlen, werden nach wie vor ausgeschlossen.

btw: Sind hier Kenner der französischen Alltagskultur unterwegs? Im Französischen ist doch das 3. Personalpronomen Plural geschlechtsabhängig. Bei einer ausschließlich weiblichen Gruppe heißt es "elles". Kommt auch nur ein Mann hinzu, wird es zu "ils".
Gibt es hier ähnliche Gender-Diskussionen wie im Deutschen? Z.B. könnte man argumentieren, das Pronomen nach Mehrheit zu nutzen. Das führt dann freilich zu so lustigen Effekten wie, dass man auch bei beliebig großen Gruppen (Fußballstadion) erst mal durchzählen müsste, bevor man den Mund aufmacht. ;)
Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 12:09:36
Oder stoert dich einfach grundsaetzlich jede Mehrdeutigkeit in jeder Sprache, weswegen du ein grosses Vokabular und ein grosses Alphabet gut findest? ;-)
Ja, das stört mich zum Teil, denn diese Mehrdeutigkeiten erschweren manchmal die Kommunikation. Das fällt mir besonders dann auf, wenn es im Deutschen Mehrdeutigkeiten gibt, die es in anderen Sprachen (v.a. Englisch, weil ich nur das wirklich beherrsche) nicht gibt.
Die konsequente Alternative wäre, auch für interpersonelle Kommunikation eine formale Sprache zu nutzen. Das hat aber andere Nachteile, die ich vermutlich nicht mal im Ansatz überblicke.
Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 12:09:36
Im Uebrigen finde ich es immer wieder interessant wie jung diese Sprachnormierung doch ist. Das hat natuerlich etwas mit dem Bildungsniveau zu tun, aber manchmal kommt sie mir so unhinterfragbar und essenziell vor, dabei war sie vor wenigen Generationen noch wenig relevant.
Die Sprache unterliegt, wie die meisten anderen Bereiche des Lebens, einem kulturhistorisch recht jungen Formalisierungsdruck, der dadurch entsteht, dass unser modernes Leben stärker als je zuvor von Formalismen bestimmt ist.

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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von Meillo » 21.07.2021 16:41:09

Nur eines zu deinen vielen Gedanken:
hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 16:27:42
Dabei gäbe es eine einfache und eindeutge Möglichkeit, auch ohne "ß" eindeutig zu sein: "ß" nicht durch "ss" ersetzen, sondern durch "sz". Warum wird die nicht, bzw. so selten genutzt?
... weil das in der deutschen Sprache nicht korrekt ist. :-P :-D

Womit wir dann wieder beim urspruenglichen Thema waeren. ;-)

Tja, ist 'ne doofe Entscheidung gewesen damals, das `ß' mit `ss' statt mit `sz' zu ersetzen. :roll:

... war auch 'ne doofe Entscheidung, die so sehr aehnlichen Woerter ``in Maßen'' und ``in Massen'' mit unterschiedlichem Sinn zu belegen, oder all die anderen Problemkandidaten wie ``das/dass'' zu haben, statt sie zu vermeiden. Aber selbst konstruierte Sprachen, die nur eine kleine Semantik abdecken muessen, wie Programmiersprachen, sind nicht perfekt ...
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von mcb » 21.07.2021 16:56:50

Ach die neue deutsche Rechtschreibung ... :roll:

DeletedUserReAsG

Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von DeletedUserReAsG » 21.07.2021 18:11:39

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 11:26:27
Ich plenke manchmal absichtlich, obwohl ich weiß, dass es falsch ist. Das mache ich, um im Fließtext stehende, für Copy&Paste gedachte Elemente vom Rest des Satzes abzuheben.
Damit ist nichts verkehrt. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, mittels [‎tt] und [/tt] eine Abgrenzung zu versuchen, außerdem ziehe ich auch in Foren eher untypische Anführungszeichen heran, um sowas darzustellen: „Was ist die Ausgabe von ›uname -a‹?“

Ansonsten bin ich auch eher dagegen, die Kritik an der Rechtschreibung als einzigen Inhalt in eine Antwort zu packen. Im Gegenteil – (← ist der korrekte Strich, sieht auch nicht sehr viel anders aus, als ’n -) ich sehe eigentlich zu, dass der On-Topic-Teil der Wichtigere ist, und ich kennzeichne den Rechtschreibhinweis mittels „OT: […]“ am Ende des Beitrags als nebensächlich. Und ich werde auch sicher nicht hingehen, und jeden Rechtschreibfehler ankreiden – aber wenn’s gar zu arg wird, kann man schonmal drauf aufmerksam machen, finde ich. Manchmal ist den Schreibern ja nicht mal bekannt oder bewusst, dass ihr „Stil“ für geübte Leser eine Zumutung ist. Und das Argument, man könne es ja trotzdem entziffern: einerseits schleift sich das auch bei einem selbst ein, wenn man dauernd eine falsche Schreibweise liest, andererseits erzeugt sowas eigentlich immer ein Stocken des Leseflusses. Und nicht zuletzt arbeiten wir hier ja mit einem OS, bei dem vieles über Texteingaben läuft, und wenn die nicht akkurat sind, funktioniert’s nicht. Warum sollte man das nicht auch beim Verfassen seiner Beiträge üben?

Nachdem hier nun einige Interessierte mitlesen, frage ich mal, ob jemand eine Erklärung für das Phänomen hat, das mir erst in der letzten Zeit vermehrt aufgefallen ist: randomisierte Groß-/Kleinschreibung. Und zwar völlig ohne erkennbares Muster. So wird zum Beispiel das gleiche Wort in gleicher Funktion in einem Satz groß, und in einem anderen Satz klein geschrieben. Die Sache mit den völlig kaputten Trennungen zusammengesetzter Wörter konnte ich ja mittlerweile schon den völlig kaputten Tastatur-Apps mobiler Geräte zuordnen (wobei ich mich da immer noch frage, was das Problem der Anbieter ist, da ein korrektes Wörterbuch mitzuliefern, und stattdessen solche Wörterbücher reinzupacken, in denen die richtigen Schreibweisen nicht mal vorhanden sind, und die daher korrekte Eingaben zu Fehlern „korrigieren“), aber randomisierte Groß-/Kleinschreibung muss eine andere Ursache haben. Weiß da jemand was?

(Naja, vielleicht liegt’s ja auch daran, dass Bier in Massen als gesund angesehen wird …)

curt123
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von curt123 » 21.07.2021 19:22:24

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 18:11:39
aber randomisierte Groß-/Kleinschreibung muss eine andere Ursache haben. Weiß da jemand was?
Vermuten kann ich mal, und geht es um KI oder menschliche Eingabe? Wenn ich die Problemstellung hoffentlich richtig annehme, dann tippe ich auf unklare Regeln für Namensbestandteile und Substantivierungen etc., dann mag es zufällig entschieden werden. Und bei der menschlichen Kontrolle sind Wörter evtl. in der Wahrnehmung nochmals kontextgebunden, dann mag es auch davon abhängen, worauf sich jemand beim Schreiben konzentriert hat. Vielleicht wird manches als Gruppe gesehen, anderes orientiert sich vielleicht an Klangbildern, also unterschiedliche Situationen. Oder 'das' vs. 'dass' mag auch mal leicht überlesen werden, und beim Lesen wird wohl sowieso notfalls (und dann hoffentlich wenigstens im Sinne der ursprünglichen Intention) schon unbewusst korrigierend nachgeholfen. Wobei ich bei manchen Eingabegeräten schon froh bin, wenn die Buchstaben stimmen. Bei der Eingabe wäre noch denkbar, dass das Hochstellen mal verschleppt wird, mal nicht.

Ansonsten: Plenken finde ich z.B. ebenfalls bei Links und für Copy & Paste nützlich.

eggy
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von eggy » 21.07.2021 20:24:21

@niemand: Ich schreib die erste Fassung meiner Beiträge oft fast durchgehend klein, und korrigier Groß-/Kleinschreibung erst beim nochmal drüberlesen. Kann vorkommen, dass dann mal ein Wort entwischt.

leolein
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von leolein » 21.07.2021 20:54:14

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 18:11:39
[...]randomisierte Groß-/Kleinschreibung. Und zwar völlig ohne erkennbares Muster. So wird zum Beispiel das gleiche Wort in gleicher Funktion in einem Satz groß, und in einem anderen Satz klein geschrieben.[...]
Eine weitere Ursache könnte sein, dass es diese Wörter in beiden Schreibweisen in der Sprache vorkommen und beide einzeln betrachtet korrekt geschrieben sind. Leicht passiert es, dass man statt "Auf dem Weg nach..." 'Auf dem weg nach...." schreibt. Nicht jede Autokorrektur oder jeder Vorschlag ist zusätzlich noch auf richtige Grammatik geprüft.

Bei der Tastatur im Mobiltelefon z. B. habe ich bis heute nicht verstanden weshalb die immer nur eine bestimmte Schreibweise vorschlägt. Obwohl die andere Schreibweise sehr wohl im Wörterbuch enthalten ist. Dann müsste man das Wort neu schreiben und gleich mit einem gross oder klein geschriebenen Buchstaben beginnen.

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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von fischig » 21.07.2021 20:59:29

Zwei Erklärungsansätze:
1. Maschinenschreiben lernen ist so out wie Handgeschriebenes.

2. Denglisch

DeletedUserReAsG

Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von DeletedUserReAsG » 21.07.2021 21:19:08

curt123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 19:22:24
Vermuten kann ich mal, und geht es um KI oder menschliche Eingabe?
Um Forenbeiträge, mit hoher Wahrscheinlichkeit von menschlichen Usern – kaputte ML-Algorithmen dürften’s also nicht sein.
eggy hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 20:24:21
Kann vorkommen, dass dann mal ein Wort entwischt.
Bei den besagten Beiträgen ist die Fehlerquote gefühlt bei deutlich über 30% – das sollte also auch nicht die Ursache sein.
leolein hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 20:54:14
Eine weitere Ursache könnte sein, dass es diese Wörter in beiden Schreibweisen in der Sprache vorkommen und beide einzeln betrachtet korrekt geschrieben sind.
Es geht um eindeutige Substantive, Verben, Adjektive. Nicht mal um so minderexotischen Kram, wie Substantivierungen oder Eigennamen oder so, sondern um eigentlich eindeutigen Kram. In diesem Forum ist das Phänomen nicht so ausgeprägt, aber zum Beispiel im mikrocontroller.net ist’s teils extrem. Ich verlinke mal einen Beispielbeitrag, wenn mir einer über den Weg läuft – das ist wirklich gruselig.

(Edit: falsches Wort korrigiert
Edit2: fehlerhafte Zitatzuordnung richtiggestellt)
Zuletzt geändert von DeletedUserReAsG am 21.07.2021 22:40:18, insgesamt 3-mal geändert.

curt123
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von curt123 » 21.07.2021 21:57:24

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 21:19:08
In diesem Forum ist das Phänomen nicht so ausgeprägt, aber zum Beispiel im mikrocontroller.net ist’s teils extrem.
Mal kurz geschaut. Wie wär's mit: Rasche Antworten, hohes Tempo, Eingabefehler, Tastatur suboptimal, und später keine Korrektur. Und vielleicht noch auf einem Wischbrett in der Bahn geschrieben.

Und wenn die Verstädndigung trozdme klappt, wtf oder so? Oder ein paar Fehlerchen gehören heute einfach zum guten Ton.

DeletedUserReAsG

Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von DeletedUserReAsG » 21.07.2021 22:01:00

curt123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 21:57:24
Wie wär's mit: Rasche Antworten, hohes Tempo, Eingabefehler, Tastatur suboptimal, und später keine Korrektur. Und vielleicht noch auf einem Wischbrett in der Bahn geschrieben.
Nein, das ist’s nicht – geht teils um den Eingangsbeitrag selbst. Da muss sich keiner beeilen, und den kann man in dem Forum immer korrigieren. Wie gesagt, wenn mir mal wieder ein besonders „schönes“ Exemplar auffällt, verlinke ich das mal.

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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von Meillo » 21.07.2021 22:04:15

curt123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 21:57:24
Wie wär's mit: Rasche Antworten, hohes Tempo, Eingabefehler, Tastatur suboptimal, und später keine Korrektur.
Dem Erklaerungsversuch wuerde ich mich anschliessen: zu wenig Zeit, zu wenig Muehe/Sorgfalt und schlechte Rahmenbedingungen.

@niemand: Es muesste sich vielleicht niemand beeilen, aber sie nehmen sich die Zeit trotzdem nicht. Die Gehetztheit kann auch aus dem Lebenstempo, dem Umfeld, von Stress oder zu vielen Dingen gleichzeitig stammen. Das betrifft auch Konzentrationsspannen und wieviel Text jemand lesen kann ohne in Gedanken abzuschweifen/-schalten.
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von trickykid » 22.07.2021 06:18:00

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.07.2021 20:53:36
heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.07.2021 20:45:49
Das fängt bereits bei 1-2x plenken an.
Wo sollte man deiner Meinung nach ansetzen? Oder sollte man es gleich ganz akzeptieren, dass viele Leute heute völlig unlesbar und missverständlich schreiben, und das Entziffern des Beitrags letztlich mehr Aufwand erzeugt, als die Lösung des eigentlichen Problems?

hikaru: Abgetrennt aus Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur:
viewtopic.php?f=14&t=179870&start=15#p1277175
Was erwartest Du, wenn selbst ein Moderator des df nicht gewillt ist seiner Tastatur Umlaute zu entlocken oder es als schick empfindet keine Umlaute zu tippen. Ich hatte das unlängst reklamiert. Der Betreffende hat es nicht kapiert.

Dann gibt es immer mehr die alles in Kleinbuchstaben tippen oder eine Leertaste vor jedem Komma setzen oder mit Latein um sich werfen.

Ich lese online den Berliner Tagesspiegel. Der hat eine linke bis ganz linke Leserschaft. Entsprechend sind die Kommentare durchsetzt - die durch den TP stark zensiert werden. Andere politische Richtungen kommen in den Kommentaren kaum noch vor. Jedenfalls schreibt dort der Pöbel der ANTIFA genauso wie jemand bei dem die Lektüre von Karl Marx zur Tagesroutine gehört. Ja, die gibt es! Entsprechend wirr und von Hass erfüllt bzw. geschwurbelt unverständlich sind häufig die Kommentare und diese Häufigkeit wird immer häufiger. Gudrun Ensslin von der RAF hatte einen ähnlichen Schreibstil und würde sich beim TP pudelwohl fühlen.

Sehr brauchbar sind Schreibereien in den deutschen BSD Foren. Leider vergreift sich dort mancher im Ton und wird arrogant belehrend oder macht den Frager lächerlich. Das kenne ich sonst nur aus den Mailinglisten. Von daher haben wir es hier im df Forum noch ganz gut getroffen.

Was mich beim df wirklich wundert sind nicht unlesbare Schreibereien sondern ist die Tatsache, dass hier im df kaum Neubürger schreiben. Jedenfalls kann ich kaum welche identifizieren.

eggy
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von eggy » 22.07.2021 06:54:21

trickykid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.07.2021 06:18:00
Der Betreffende hat es nicht kapiert.
Wozu persönliche Angriffe?
trickykid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.07.2021 06:18:00
oder mit Latein um sich werfen.

Das Debianforum meinst Du aber nicht, oder?
trickykid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.07.2021 06:18:00
Berliner Tagesspiegel [...] Pöbel [...] geschwurbelt unverständlich [...] RAF

Und das hat bitte was mit dem Thema zu tun?
trickykid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.07.2021 06:18:00
Neubürger
Was willst Du uns damit sagen?

willy4711

Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von willy4711 » 22.07.2021 07:05:02

trickykid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.07.2021 06:18:00
Ich lese online den Berliner Tagesspiegel. Der hat eine linke bis ganz linke Leserschaft. Entsprechend sind die Kommentare durchsetzt - die durch den TP stark zensiert werden. Andere politische Richtungen kommen in den Kommentaren kaum noch vor. Jedenfalls schreibt dort der Pöbel der ANTIFA genauso wie jemand bei dem die Lektüre von Karl Marx zur Tagesroutine gehört. Ja, die gibt es! Entsprechend wirr und von Hass erfüllt bzw. geschwurbelt unverständlich sind häufig die Kommentare und diese Häufigkeit wird immer häufiger. Gudrun Ensslin von der RAF hatte einen ähnlichen Schreibstil und würde sich beim TP pudelwohl fühlen.
Ich finde, genau solche Ausdrucksweisen brauchen wir hier nicht. Wer so schreibt, ist meist auch nicht besser.
Mal abgesehen davon, dass dir durch deine ziemlich reduzierte Sichtweise offensichtlich jede Orientierung
verloren gegangen ist. Mit Differenzieren und Argumentieren bist du offensichtlich überlastet.

katzenfan
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von katzenfan » 22.07.2021 18:23:30

Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 10:22:30
da das „und“ einen Hauptsatz einleitet :wink:.
Sicher?
und das Entziffern des Beitrags letztlich mehr Aufwand erzeugt, als die Lösung des eigentlichen Problems?
Ein per Komma bzw. "und" an einem Hauptsatz angeschlossener Hauptsatz, hab' ich mal gelernt, muß auch alleine stehen können; sprachlich sinnvoll wäre das bei dem zitierten Satz aber nur mit einer Umstellung des Wörtchens "erzeugt", nämlich derart, daß es vor "letztlich" eingefügt wird, dann aber ohne Fragezeichen am Schluß dieses Hauptsatzes. Oder es bedarf des Hinzufügens bspw. des Wörtchens "wenn" zwischen "und" und "das Entziffern", wenn das Fragezeichen stehen bleiben soll.

Oder?

alberich
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von alberich » 22.07.2021 21:45:33

Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.07.2021 22:16:37
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.07.2021 20:53:36
Oder sollte man es gleich ganz akzeptieren, dass viele Leute heute völlig unlesbar und missverständlich schreiben, und das Entziffern des Beitrags letztlich mehr Aufwand erzeugt, als die Lösung des eigentlichen Problems?
Zwei der drei Kommas in vorstehendem Satz sind fehl am Platz. Mich stört das genau so wenig oder viel wie ein bis zwei Mal Plenken.
Das erste Komma wäre okay, vor allem dann wenn es in einem längeren Text durch die übrige Zeichensetzung legitimiert wird. Bei dem zweiten Komma würde ich ab Niveau B2 einen Fehler in der Zeichensetzung rechnen.

Was ich nicht wirklich mag (falls das jemanden interessiert, was ich mag oder nicht), ist, wenn man Zeichensetzung willkürlich benutzt, und dann so tut, als ob man es besser weiß, oder weil es hip ist, oder oder... Über die Zeichensetzung von Kleist gibt es genug Untersuchungen. Kleist weicht in den Dramen grundsätzlich von der regulären Zeichensetzung ab. Aber aus guten Grund! Das ist bewusst so gestaltet und funktional. Und das mag ich wiederum ganz doll. :wink:
curt123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.07.2021 19:22:24
Ansonsten: Plenken finde ich z.B. ebenfalls bei Links und für Copy & Paste nützlich.
Das finde ich _sehr_ interessant. Mal abgesehen davon, dass ich noch nie etwas Copy&Paste Würdiges mit gelpenkten Satzzeichen gesehen habe (gibt es das überhaupt? :wink: ), zeigt es doch, dass veränderte Gegebenheiten die Rechtschreibung verändern können. Zum Beispiel könnte man ja auf die Idee kommen, vermehrt in oline Texten zu plenken, damit man besser kopieren kann. Dann hätte das Plenken eine Funktion.

DeletedUserReAsG

Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von DeletedUserReAsG » 22.07.2021 22:11:22

alberich hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.07.2021 21:45:33
Das erste Komma wäre okay, vor allem dann wenn es in einem längeren Text durch die übrige Zeichensetzung legitimiert wird.
Interessant, dass du es also für optional hälst, während ich beim Nachgucken nirgends etwas Anderes gefunden habe, als sinngemäß: „Da gehört ein Komma hin“.
alberich hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.07.2021 21:45:33
Was ich nicht wirklich mag (falls das jemanden interessiert, was ich mag oder nicht), ist, wenn man Zeichensetzung willkürlich benutzt, und dann so tut, als ob man es besser weiß, oder weil es hip ist
Falls ich damit gemeint gewesen sein sollte, weil’s ja im Kontext meines Zitats geschrieben wurde: ich nutze Zeichensetzung nach bestem Wissen und Gewissen zum Zweck, meine oft längeren Sätze so zu gliedern, dass der Leser sie einfacher erfassen kann. Das zweite Komma ist übrigens kein Fehler, und wenn mir das jemand als Solchen anstreichen würde (und es mir wichtig wäre), könnte ich auch viel Text drauf verschwenden, den Punkt klarzustellen. Allein: ist hier und jetzt nicht wichtig – hier ging’s um eindeutige Fehler.

Was ich hingegen nicht mag, sind Leute, die vorgeben, sich damit auszukennen – und dann zeigen, dass sie’s nicht tun ;)

curt123
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von curt123 » 23.07.2021 11:46:42

alberich hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.07.2021 21:45:33
Das finde ich _sehr_ interessant. Mal abgesehen davon, dass ich noch nie etwas Copy&Paste Würdiges mit gelpenkten Satzzeichen gesehen habe (gibt es das überhaupt? :wink: ), zeigt es doch, dass veränderte Gegebenheiten die Rechtschreibung verändern können.
Links wurden ja schon erwähnt, und Plenken könnte, je nach Sehschärfe, Astigmatismus und Schriftart, vielleicht auch mal die Lesbarkeit erhöhen. Oder, Sprache kein Selbstzweck, sondern williges Werkzeug, und Plenken einfach mehr Stilmittel !

TuxPeter
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur - Rechtschreibungs-Spinoff

Beitrag von TuxPeter » 23.07.2021 12:24:25

Dass Plenken u.U. die Lesbarkeit erhöhen könnte, kann ich nicht erkennen. Im Gegenteil: Satzzeichen gehören normalerweise zum vorhergehenden Satzteil (nun gut, es gibt Ausnahmen, Zitierzeichen, Auslassungsstriche, Klammern beispielsweise). Deshalb verbessert es den Lesefluss, wenn sie an der richtigen Stelle stehen, und deshalb ist es auch meist sinnvoll, sie beim Zitieren mit zu kopieren. Links werden meistens sowieso extra behandelt.

Und was der Kleist darf - naja.

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