Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Smalltalk

Wie zufrieden seid ihr mit GNU/Linux

100% - volllkommen zufrieden
57
21%
ab 80% - zufrieden, es könnten aber enige Kleinigkeiten besser sein
178
66%
ab 50% - zufrieden, aber viele Sachen brauchen verbesserung
33
12%
ab 20 - unzufrieden, aber ein bißchen gefällt es mir noch
3
1%
unter 20% - GNU/Linux ist für mich (noch)nicht geeignet (aus technischer Sicht)
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 271

TuxPeter
Beiträge: 1966
Registriert: 19.11.2008 20:39:02
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von TuxPeter » 01.06.2012 21:44:06

Six hat geschrieben: ... Um es mal salopp zu sagen, seit 2008 hat GNU/Linux auf dem Desktop meiner Meinung nach ausgerechnet die schlechten Features von MS Windows und Mac OS X (Bevormundung, Intransparenz, überbordende Systemdienste) übernommen und seine eigenen Stärken ... vernachlässigt....
Zwar habe ich die volle Zufriedenheitsquote angegeben, das heißt aber nicht kritikloser Applaus. Gerade diese von Six geschilderte (Fehl-)Entwicklung glaube ich in diesem und jenem Punkt auch zu sehen, vorwiegend im Bereich optischer Laufwerke und der ganzen (Auto-)Mounterei. Einiges hat mich so genervt, daß ich hier schon mal einen Thread mit dem Namen "Linux goes Windows?!" aufmachen wollte, war mir aber letztlich nicht sicher genug, ob meine Beispiele stichhaltig sind. Gefühlt zu wenig KnowHow für so eine vollmundige Aussage.

Versuchsweise hatte ich mal eine Knoppix 3.x gebootet, die meinen Umstiegspunkt auf Linux markiert, um nachzuschauen, ob das wirklich alles so goldig damals war und ... huch, dachte ich, was ne Frickelei war das damals. Und alles ging auf einmal soo langsam.
Auch daß ich in letzter Zeit mich ein paar mal mit Win befassen musste, allerdings auch nur XP, was einfach nur eine ätzende Frickelei war, hat meine Zufriedensheit mit Linux automatisch angehoben.

Grüße, TuxPeter

hnr

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von hnr » 01.06.2012 23:16:56

Ich stimme Six zu. Allerdings sehe nicht die Schuld der heutigen verkomplizierung in Linux, sondern in den Distributoren selbst. Jeder noch so moderne Mist "MUSS" auch unbedingt in die Distribution mit rein, weil das ja die Menschen anlocken soll. Ob es funktioniert, ist eine andere Sache.

Windows 7 ist als Desktop OS wirklich ein ganz anderes Kaliber. Microsoft hat hier wirklich gute arbeit geleistet. Linux ist nicht schlecht, dekt aber nur noch das wenigste was ich am PC haben möchte.

Benutzeravatar
Blackbox
Beiträge: 4289
Registriert: 17.09.2008 17:01:20
Lizenz eigener Beiträge: GNU Free Documentation License

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von Blackbox » 01.06.2012 23:40:38

Ich habe ebenfalls mit 80 % gestimmt, auch wenn ich wahrscheinlich die Unterteilung in 25 - 50 - 75 und 100 gegliedert hätte, wenn es schon so grob differenziert sein muss.

PRO
Für Linux spricht die Stabilität, das meistens logische Design, zentrale Konfiguration in /etc/ und ~, schneller und kompetenter Support.

CONTRA
  • Was mir fehlt sind ein fertig entwickelter Flashplayer (dies ist aber nur noch eine Frage der Zeit)
  • Leider benutzen noch einige Spiele, Komponenten aus contrib oder nonfree, meine Grafikkarte wird mit 100 % freier Software betrieben.
  • Spezielanwendungen, von denen es (noch) keine FOSS Version gibt.
Ihr seht also es ist nicht mehr sehr weit zu den angestrebten 100 %.

Ich möchte unixoide Systeme nicht mehr gegen ein anderes System eintauschen (müssen), es seih denn es gibt irgendwann Unix/Linux 2.0.

Wie ich unseren Windows-Admins immer sage, die Luft wird langsam dünn, auch Ihr (also die) werdet nicht um unixoide Systeme kommen.
Eigenbau PC: Debian Sid - Kernel: 6.5.13 - Xfce 4.18 mit sway
Desktop PC: Dell Inspiron 530 - Debian Sid - Kernel: 6.5.13 - Xfce 4.18 mit sway
Notebook: TUXEDO BU1406 - Debian Sid - Kernel: 6.5.13 - Xfce 4.18 mit sway
Alles Minimalinstallationen und ohne sudo/PA/PW.
Rootserver: Rocky Linux 9.3 - Kernel: 5.14

Freie Software unterstützen, Grundrechte stärken!

shakky4711
Beiträge: 215
Registriert: 09.09.2009 13:33:17

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von shakky4711 » 02.06.2012 09:59:52

Ich habe für 80% gestimmt, obwohl es eigentlich 95% sind. Ich bin eigentlich nur Anwender der Interesse hat dass einfach Sachen funktionieren, daher laufen nahezu alle Systeme bei mir mit Squeeze. Egal auf welchem System, vom P3-850 mit 384MB RAM bis zum Athlon64 X2, vom 14 Zoll Röhrenmonitor bis zum 24" Breitbild TFT, Installation läuft durch und es funktioniert (bei meinen Anforderungen) einfach :-)

Wo Bekannte und Freunde sich noch irgendwelche Treiber von wilden Seiten herunterladen und an ihren XP-Installationen teils ein ganzes Wochenende sitzen hat man mit Debian innerhalb einer oder zwei Stunden ein komplettes System. Bei Sachen die nicht laufen haben das Lesen von Man-Pages, dieses tolle Forum oder Google bisher immer geholfen.

Wenn man von ganz verkrüppelter Hardware absieht, wo ich die Schuld eindeutig den Herstellern zuordne, habe ich mit Linux wesentlich mehr Hardware out-of-the-box zum Laufen bekommen wie unter den verschiedenen Windows Systemen. Beispiel eine Kodak Digitalkamera, bei Windows 300MB Treiber und sonstiges installieren nur um die Bilder von der Kamera runterladen zu können... Bei Debian Kamera anstecken, Nautilus öffnen und fertig... Oder Drucker, bei Windows zwischen x Treibern wählen, etliche Assistenten durchlaufen, unklar gestellte Fragen beantworten müssen, dann geht es irgendwann oder auch nicht. Gegenteiliges Beispiel mit meinem Laptop im Firmennetz, CUPS gestartet, neuer Drucker mit generischem HP-LJ4 Treiber eingerichtet und nach einer Minute kam bereits der erste Druck :-)

Gruß
Shakky

niesommer
Beiträge: 2493
Registriert: 01.10.2006 13:19:37
Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von niesommer » 02.06.2012 10:54:34

Hallo,
Habe auch mit 80% gestimmt, denn Grundsätzlich könnte es ja immer noch ein bisschen besser werden. :lol:
Was mir etwas fehlt sind einige Einstellungssachen für Unerfahren Desktop Benutzer, die sich nicht für die Linux Bastelei interessieren wie zu beispiel:
Energiesparsachen für Laptop/Notebooks: Bluetooth WLAN Karten per Mausklick abschalten/einschalten und die Einstellung auch nach Neustarts beibehalten. Im laufenden Betrieb einfach Deckel schließen weggehen, Deckel öffnen taste drücken und (vielleicht noch Passwort eigeben) sofort weiter arbeiten.
Oder eine einfach zu bedienende Oberfläche für eine Art Personalfirewall wie man sie im Allgemeinen unter den MS-Systemen findet mit integriertem Antiviren Progr. (falls man sich ein installiert wie (Clamav)) damit sich Umsteiger etwas wohler fühlen. Die Graphischen Progs. zur Firewall Einrichtung Bzw. Iptables Einrichtung kann bisher noch kein unerfahrener Umsteiger bedienen (zumindest habe ich noch keinen getroffen der damit klar kam).
Oder auch einfach kleine Programme welche zu Beispiel Kamera und Mikrofon Zugriffe überwachen sie dem Nutzer anzeigen und man dann gegeben falls diese Zugriffe unterbinden kann per Mausklick. Bisher kenne ich dazu nur Cameramonitor, und das zeigt relativ zuverlässig den zugriff auf USB Kameras an, aber mehr auch nicht. Zumal in eigentlich jedem Laptop/Notebook so etwas mittlerweile Standard mäßig verbaut sind. Oder auch Automatische Updates wie es die meisten Umsteiger von Windows oder Mac her kennen einfach per Mausklick einstellen oder abstellen etc.
Mir würden noch ein reihe weiterer Kleinigkeiten einfallen von denen die meisten von euch wahrscheinlich nichts hören wollen oder auch gute Argumente haben warum das eine oder andere vielleicht nicht so sinnvoll wäre. Aber ich habe in meinem Bekanntenkreis sehr viele (wahrscheinlich wie ihr auch) Leute die so langsam die Nase voll haben von der Gängelung und der ständigen Gefahr das der Rechner wegen Infizierung durch schadprog. nicht mehr arbeitet nur weil sie sich ne Website angesehen haben, und die nichts weiter möchten als mit ihren Rechner zu arbeiten bzw. zu surfen. Und KDE kann nach meiner Erfahrung jeder bedienen der aus dem Windows Umfeld kommt und hat mit der Umgewöhnung weniger Schwierigkeiten, als man es oftmals im Netz ließt.
Wie ihr seht es sind eigentlich nur Kleinigkeiten für eine besser Bedienung.
Gruß niesommer
Gruß niesommer

Henrikx

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von Henrikx » 02.06.2012 11:16:33

Ich habe auch mit 80% Prozent gestimmt und möchte nicht mehr auf Linux verzichten.
Ich benutze sowohl Privat/Beruflich kein anderes OS.

Um möglichst flexibel zu bleiben habe ich mich auch mit anderen Distributionen auseinandergesetzt.

Debian ist zwar was besonderes, aber fast alle Derivate zeigen wie es noch einen Tick besser geht.
Es gibt natürlich auch Derivate wie z.B Ubuntu, die völlig übers Ziel hinausschießen und mit Unity/HUD verschlimmern und die Gemeinschaft spalten, nach meiner Meinung.
Abseits von Debian gibt es ebenfalls Distributionen die ich als Kleinod bezeichnen würde, z.B Mageia.

Komfort und Look und Funktionalität sind sehr wichtig für mich.
Linux ist keine Verzichtserklärung für mich.

Privat beschäftige ich mich viel mit Video/Foto.

Z.B für Fotos benutze ich die Kombination Gimp und darktabel. Spitzenklasse. So würde ich auch unter Windows verfahren.
Bei Video demnächst Lightworks. Habe von den Beta Testern (Linux Version) nur Lob gehört. Ich würde sogar dafür bezahlen.
Für meinen Kulturbeutel :) ganz neu auf der Platte und in deutscher Sprache Qarte. Dank Info von MA RI.
LibreOffice für das Alltägliche.
etc.

Die Zeit wo ich beim Komfort, Look, Funktionalität Kompromisse mache ist vorbei.
Wenn ich unter Debian mein System so anpassen kann bis ich zufrieden bin, ohne tagelang im Netz so suchen, ist es ok.
Wenn nicht, fliegt Debian gnadenlos runter.

Fjunchclick

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von Fjunchclick » 02.06.2012 11:53:41

niesommer hat geschrieben: Oder eine einfach zu bedienende Oberfläche für eine Art Personalfirewall wie man sie im Allgemeinen unter den MS-Systemen findet mit integriertem Antiviren Progr. (falls man sich ein installiert wie (Clamav)) damit sich Umsteiger etwas wohler fühlen.
... und damit die dann an genau den gleichen Scheiß glauben, wie die Windows-DAUs?
Was soll das denn?

owl102

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von owl102 » 02.06.2012 12:08:16

Fjunchclick hat geschrieben:Was soll das denn?
Das verstehe ich auch immer nicht. Das ließt sich für mich immer so, als sei es ein Primärziel von GNU/Linux, Windows-Anwendern den Umstieg zu erleichtern bzw. Windows-Anwender zum Umstieg zu bewegen.

http://www.felix-schwarz.name/files/ope ... t_Windows/

BTW: ReactOS existiert :wink:

niesommer
Beiträge: 2493
Registriert: 01.10.2006 13:19:37
Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von niesommer » 02.06.2012 12:21:33

... und damit die dann an genau den gleichen Scheiß glauben, wie die Windows-DAUs?
Was soll das denn?
Genau darum gehts, es geht nur um die "Gefühlte Sicherheit"! Wenn man jeden Verbingungsaufbau zum Desktop Rechner unterbinden kann, aber die Antwortpakete wieder Reinlassen wie eben beim Surfen oder beim Skypen und bei Fernwartung mittels Teamviewer, fühlt sich der unerfahrene Benutzer weitaus sicherer. Denn diese Benutzergruppe wird sich nicht tiefer mit Rechnern Beschäftigen weder unter Windows Mac noch unter Linux, aber wenigstens würden sie dann Freie Software verwenden. Und sich dabei Wohlfühlen.
Edit:
Das verstehe ich auch immer nicht. Das ließt sich für mich immer so, als sei es ein Primärziel von GNU/Linux, Windows-Anwendern den Umstieg zu erleichtern bzw. Windows-Anwender zum Umstieg zu bewegen.
Davon bin ich schon lange weggekommen, aber mittlerweile werde ich immer öfter darauf angesprochen und gefragt ob ich ihnen ein solches System installieren könne. Dann versuche ich ihnen immer zuerst zu erklären, das Debian nicht Windows ist und stelle dann fest das sie es bei einem anderen bekannten schon gesehen haben und recht begeistert davon sind. Und immer öfter lasse ich mich dann breitschlagen und installiere es ihnen und helfe auch soweit ich das kann.

Gruß niesommer
Zuletzt geändert von niesommer am 02.06.2012 12:30:20, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß niesommer

Fjunchclick

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von Fjunchclick » 02.06.2012 12:29:40

Aha.
Ich möchte aber eigentlich nicht verarscht werden. Wenn es um gefühlte Sicherheit geht, könnte man ja vielleicht auch das Bild eines Knoblauchzopfes als Standarddesktop nehmen.

Aber im Ernst, ich hoffe doch sehr, dass Debian und andere Linuxdistributionen auch in Zukunft auf echte Sicherheit achten und nicht versuchen, durch irgendwelchen Schwachsinn Punkte bei Nutzern zu machen, nur weil die es nicht besser wissen.
Linux ist schließlich nicht die Computer-BILD oder CHIP.
owl102 hat geschrieben: Das ließt sich für mich immer so, als sei es ein Primärziel von GNU/Linux, Windows-Anwendern den Umstieg zu erleichtern bzw. Windows-Anwender zum Umstieg zu bewegen.
Eben, so sehe ich das auch.
Von mir aus braucht niemand von Windows auf Linus umzusteigen. Im Gegenteil, ich froh über jeden, der es nicht tut, es sei denn, er weiß was er macht. Auf diese ganzen "Ich werde jetzt Linuxer, weil Windoof ist ja so doof!"-Leute kann ich gerne verzichten. Und dazu gehören auf jeden Fall auch die Leute, die glauben, dass eine Personal-Firewall auf einem Desktoprechner etwas sinnvolles ist.
Zuletzt geändert von Fjunchclick am 02.06.2012 12:35:45, insgesamt 1-mal geändert.

niesommer
Beiträge: 2493
Registriert: 01.10.2006 13:19:37
Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von niesommer » 02.06.2012 12:35:13

Fjunchclick hat geschrieben: Aber im Ernst, ich hoffe doch sehr, dass Debian und andere Linuxdistributionen auch in Zukunft auf echte Sicherheit achten und nicht versuchen, durch irgendwelchen Schwachsinn Punkte bei Nutzern zu machen, nur weil die es nicht besser wissen.
Linux ist schließlich nicht die Computer-BILD oder CHIP.
Na, da bin ich sehr zuversichtlich das genau das nicht passiert, und das die Entwickler weiterhin auf Sicherheit und auch auf Funktionalität achten werden, und da geht uns die Komandozeile mit Sicherheit auch nicht verloren. Ich will die Persönlich auf keinen Fall vermissen, dadurch wird vieles erleichtert, zumindest für mich.

Gruß niesommer
Gruß niesommer

Benutzeravatar
MrGerardCruiz
Beiträge: 905
Registriert: 21.08.2013 12:19:35
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von MrGerardCruiz » 02.06.2012 12:35:55

Ich habe für 50% gestimmt und auch mehr aus Nostalgie, denn mir geht es eigentlich so wie Six. Ich bin 2006/2007 zu Linux gekommen und damals hatte es mit KDE 3.5 gegenüber Windows XP wirkliche Komfortvorteile. Kritische Software wie OpenOffice oder Microsoft Office 2003 unterschieden sich kaum im Funktionsumfang und dem Bedienungskomfort, das restliche System war aber deutlich besser.

Heute nutze ich Linux nur noch der Gewohnheit wegen und wie so manche hier auch wegen der gefühlten Sicherheit (nicht dass ich in den letzten Jahren wirklich mal Schadsoftware unter Windows hatte). Da ich nebenbei noch einige Windows 7 Systeme verwalte und nicht bei XP stehen geblieben bin muss ich Six zustimmen: Es hat die Messlatte für ein gutes Betriebssystem sehr hoch gelegt. Zusammen mit Office 2010 bietet es ein konsistentes Nutzergefühl und hohen Bedienkomfort.

Der Linux-Desktop (gleich ob GNOME, KDE oder whatever) kommt da nicht mehr mit. Man forkt sich dumm und dämlich und vertröstet den Nutzer auf später, wenn dann mal alle Funktionen implementiert sind. LibreOffice/OpenOffice hat für mich seit 2007 keinen spürbaren Vorteil gebracht, es wurde lediglich instabiler und langsamer. Um diese Aussage hier zu treffen habe ich spaßeshalber gerade mal eben Kubuntu 8.04 gebootet. Kann jeder ja mal nachmachen.

Nichtsgestotrotz glaube ich, dass Microsft mit Windows 8 gerade einen richtigen Rohrkrepierer hinlegt - zumindest auf dem Desktopmarkt. Aber hier kommt halt der typische Microsoftvorteil ins Spiel: (X beliebiges Zitat im Windows Umfeld) "Dann benutze ich halt Windows 7 bis 2020, mal schauen was es bis dann gibt". KDE 3.5 konnte ich nicht so lange benutzen bis KDE 4 wirklich ausgereift ist. Eine vernünftige Druckerwarteschlangenverwaltung gibt es bis heute nicht.

Oh man ich fang gleich an zu kotzen. :mrgreen:
http://www.curius.de - Ein paar pragmatische Gedanken zu Linux, KDE und Datenschutz

Fjunchclick

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von Fjunchclick » 02.06.2012 12:36:39

@niesommer
Weiter oben hast du aber noch etwas ganz anderes geschrieben. :wink:

niesommer
Beiträge: 2493
Registriert: 01.10.2006 13:19:37
Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von niesommer » 02.06.2012 12:59:29

Fjunchclick hat geschrieben:@niesommer
Weiter oben hast du aber noch etwas ganz anderes geschrieben. :wink:
Du meinst bestimmt das hier oder?
Oder eine einfach zu bedienende Oberfläche für eine Art Personalfirewall wie man sie im Allgemeinen unter den MS-Systemen findet mit integriertem Antiviren Progr. (falls man sich ein installiert wie (Clamav)) damit sich Umsteiger etwas wohler fühlen.
Damit habe ich eigentlich so etwas gemeint wie es früher mal bei SuSE(seit 9.3 nicht mehr benutzt) war bzw. sowas wie den Iptables_Generator. http://www.harry.homelinux.org/modules. ... _Generator Wo man sich einfach einen einfachen Regelsatz zusammen klicken kann.
Es geht ja nicht darum die Technik zu verändern sondern nur die Bedienung zu vereinfachen. Und wer mehr machen will soll das auch wie gewohnt können. Und wer irgendwelche Dienste im Netz anbieten möchte sollte sich schon damit beschäftigen oder es sein lassen.

Gruß niesommer
Gruß niesommer

Benutzeravatar
catdog2
Beiträge: 5352
Registriert: 24.06.2006 16:50:03
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von catdog2 » 02.06.2012 14:57:44

Da ich nebenbei noch einige Windows 7 Systeme verwalte und nicht bei XP stehen geblieben bin muss ich Six zustimmen: Es hat die Messlatte für ein gutes Betriebssystem sehr hoch gelegt.
Doch nicht im Ernst oder? Unter der bunten Oberfläche ist es noch der gleiche Krampf wie früher, nur noch undurchschaubarer und chaotischer.
Etwas was auch nur in die Nähe eines Paketmanagers kommt gibt es weiterhin nicht, stattdessen die gewohnten langwierigen, nervtötenden Installationsklickstrecken und pro Programm mindestens einen (Halb)autoupdater im Hintergrund.
Und selbst die bunte Oberfläche ist nur marginal besser geworden, der Window Manager kann immer noch nichts, Virtuelle Desktops? Fehlanzeige! Die Taskleiste ist ganz nett das wars auch fast schon.
Vom gescheiterten Versuch eine funktionierende Netzwerkverbindung zum Dateiaustausch zwischen 2 direkt verbundenen Windows 7 Rechnern will ich gar nicht erst anfangen. Minimum eine Stunde dran gesessen, google wollte auch nicht so recht helfen ... grml.org, ein CD Rohling und ssh haben dann geholfen.
Also ich bin froh, dass ich selten damit zu tun habe.
KDE 3.5 konnte ich nicht so lange benutzen bis KDE 4 wirklich ausgereift ist. Eine vernünftige Druckerwarteschlangenverwaltung gibt es bis heute nicht.
Heul doch. Ansonsten RHEL 5 müsste noch KDE 3 haben, Support bis 2017.
Nichtsgestotrotz glaube ich, dass Microsft mit Windows 8 gerade einen richtigen Rohrkrepierer hinlegt - zumindest auf dem Desktopmarkt.
Das sowiso. Aber Tablets sind ja die Zukunft muss man Wissen und von einem goldenen Käfig so wie beim Apfel träumt man ja bei Microsoft schon länger.
Das verstehe ich auch immer nicht. Das ließt sich für mich immer so, als sei es ein Primärziel von GNU/Linux, Windows-Anwendern den Umstieg zu erleichtern bzw. Windows-Anwender zum Umstieg zu bewegen.
Nein das ist es nicht und das soll es doch bitte nicht sein. Zum Windows für arme soll es nicht werden.
Allerdings halte ich in die andere Richtung auch nichts davon Dinge unnötig zu verkomplizieren nur um sich schön elitär fühlen zu können.
Unix is user-friendly; it's just picky about who its friends are.

Benutzeravatar
MrGerardCruiz
Beiträge: 905
Registriert: 21.08.2013 12:19:35
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von MrGerardCruiz » 02.06.2012 15:31:11

War klar das die Reaktion kommen musste. Ich habe keine Lust das hier auszudiskutieren, führt doch eh zu nichts.

Bleiben wir beim linuxspezifischen:
Heul doch. Ansonsten RHEL 5 müsste noch KDE 3 haben, Support bis 2017.
Eben nicht. Mir ist schon klar, dass RedHat, SUSE Enterprise und auch Debian KDE 3.5 noch lange über EOL hinaus in den Repos haben. Davon kann ich mir aber keinen Blumentopf kaufen. Noch nicht einmal RedHat ist in der Lage dieses unwartbare Softwaremonster ohne Hilfe der KDE Community vernünftig zu warten. Wenn es um das Risiko eines Schadsoftwarebefalls geht kann ich genau so gut Debian Lenny weiter verwenden, auch wenn es nicht mehr supportet wird. Das ändert aber nichts daran, dass ich auf alten Fehlern sitzen bleibe und auch keine neuen Drittanwendungen mehr benutzen kann (die lassen sich schlicht auch irgendwann nicht mehr installieren)

Ein Windows 7 Nutzer wird noch lange nach Erscheinen von Windows 8 mit seiner komplett neuen Benutzeroberfläche Fehlerbehebungen und Sicherheitsupdates bekommen. An XP sieht man auch wie lange Drittanwendungen eine alte Version unterstützen können. Das ist zweifellos ein Vorteil für Windows-Nutzer (und weniger für Microsoft, ich will gar nicht wissen, was das Unternehmen in Redmond heute noch für XP ausgibt).

Ich kann also nicht sagen ich warte bis das neue ausgereift ist (was viele Windows-Nutzer machen) sondern muss irgendwann die bittere Pille schlucken. Im Debian Fall heißt das Debian Lenny -> Debian Squeeze mit KDE 4.4 *hust*

Das kann man jetzt genau so gut mit GNOME 3 durchspielen. Nur ist hier die Forkwahnsinn noch schlimmer als ich mir das jemals vorstellen konnte.

Da kann man nun sagen so funktionierte freie Software, häufige Releases, lange Supportzeiträume müssen finanziert werden usw. usf. Weiß ich auch alles, ändert nur einfach nichts an den Fakten.

Und jaja ich weiß du magst Windows nicht, ist auch dein gutes Recht. Innerhalb des Windows-Ökosystems haben aber sehr viele Benutzer freiwillig und vor Ablauf des Supportzeitraumes von XP nach 7 gewechselt. Das ist einfach so, lässt sich nicht wegreden und ist auch nicht selbstverständlich wenn man sich Vista anschaut. Windows-Nutzer sind nicht die blöden DAUs für die sie in der Linuxwelt gerne gehalten werden.
http://www.curius.de - Ein paar pragmatische Gedanken zu Linux, KDE und Datenschutz

Benutzeravatar
whisper
Beiträge: 3193
Registriert: 23.09.2002 14:32:21
Lizenz eigener Beiträge: GNU Free Documentation License
Kontaktdaten:

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von whisper » 02.06.2012 16:21:08

Wulfnoth hat geschrieben:IDa ich nebenbei noch einige Windows 7 Systeme verwalte und nicht bei XP stehen geblieben bin muss ich Six zustimmen: Es hat die Messlatte für ein gutes Betriebssystem sehr hoch gelegt. Zusammen mit Office 2010 bietet es ein konsistentes Nutzergefühl und hohen Bedienkomfort.
Bin gerade die letzten Tage im Urlaub und lese das hier... Ich muss bei der Arbeit W7 mit Outlook benutzen, das ist doch eine einzige Zumutung!
Was ist da denn konsistent? Ich suche mir jedesmal nen Wolf, wenn ich mal eine Einstellung ändern will. Und die Suche taugt ja noch nicht mal als abschreckendes Beispiel, so ein völlig nutzloser Quatsch, da finde ich mit Grep und locate 100 mal schnelle eine bestimmte mail. und grafisch im thunderbird ebenfalls. Da ärgere ich mich mindestens 5 mal aum Tag drüber. Immer wird global gesucht, wenn ich nur einen bestimmten Ordner wie z.B. gesendet durchsuchen will, ist das mir nicht möglich. Wahrscheinlich bin ich zu alt und zu Linux verwöhnt... kann sein
Wulfnoth hat geschrieben: bis KDE 4 wirklich ausgereift ist. Eine vernünftige Druckerwarteschlangenverwaltung gibt es bis heute nicht.

Oh man ich fang gleich an zu kotzen. :mrgreen:
Tja, also ich finde die Druckerkatastrophe unter Windows auch zum kotzen. Was man da alles anstellen muss, damit man mal das gewünschte Ergebnis bekommt... Ach ja und einmal im Monat quält mich Excel, wenn es sich mal wieder weigert alles auf eine DIN A4 Seite zu drucken, wenn dann klappt (Druckbereich und so) dann wir das Blatt noch nicht mal voll ausgenutzt.
Ja total konsistent und Nutzerfreundlich dieser Windows Kram. :oops:

Benutzeravatar
MrGerardCruiz
Beiträge: 905
Registriert: 21.08.2013 12:19:35
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von MrGerardCruiz » 02.06.2012 16:48:24

Tja so hat jeder sein Kreuz zu tragen. Es hängt sicherlich auch mit den eigenen Anforderungen an ein Betriebssystem zusammen. Ich würde unter Linux nämlich oft eine wirkliche Volltextsuche, die auch funktioniert, brauchen. Man kann ein hundertseitiges PDF einfach nicht so benennen, dass es sich nur über den Titel wiederfinden lässt.
http://www.curius.de - Ein paar pragmatische Gedanken zu Linux, KDE und Datenschutz

owl102

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von owl102 » 02.06.2012 18:03:00

Wulfnoth hat geschrieben:An XP sieht man auch wie lange Drittanwendungen eine alte Version unterstützen können.
Das liegt aber nicht an XP, sondern einzig und alleine an Vista. (Was ich übrigens seit SP2 durchaus brauchbar und benutzbar finde.)
Windows-Nutzer sind nicht die blöden DAUs für die sie in der Linuxwelt gerne gehalten werden.
Bei Windows kommt man IMHO nie über den DAU-Status hinaus.

Benutzeravatar
MrGerardCruiz
Beiträge: 905
Registriert: 21.08.2013 12:19:35
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von MrGerardCruiz » 02.06.2012 18:08:54

Ersteres ist nicht wahr. Firefox hat erst kürzlich den Support für Windows 2000 eingestellt, es liegt also mitnichten an XP. Zweiteres ist pure Arroganz. Jeder Mensch ist auf jedem ihm unbekannten Betriebssystem ein DAU. Das sag ich jetzt mal so, weil ich kürzlich an MacOSX saß (und den Hype darum nicht verstehen kann).
http://www.curius.de - Ein paar pragmatische Gedanken zu Linux, KDE und Datenschutz

Fjunchclick

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von Fjunchclick » 02.06.2012 18:15:14

Wulfnoth hat geschrieben: Ich würde unter Linux nämlich oft eine wirkliche Volltextsuche, die auch funktioniert, brauchen.
Hm, ist ja komisch, das funktioniert bei mir schon seit Jahren.

hnr

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von hnr » 02.06.2012 19:05:40

Fjunchclick hat geschrieben:
Wulfnoth hat geschrieben: Ich würde unter Linux nämlich oft eine wirkliche Volltextsuche, die auch funktioniert, brauchen.
Hm, ist ja komisch, das funktioniert bei mir schon seit Jahren.
Wie das den?
owl102 hat geschrieben:Bei Windows kommt man IMHO nie über den DAU-Status hinaus.
IMHO, ist das Blödsinn.

Benutzeravatar
Blackbox
Beiträge: 4289
Registriert: 17.09.2008 17:01:20
Lizenz eigener Beiträge: GNU Free Documentation License

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von Blackbox » 02.06.2012 19:24:41

Wulfnoth hat geschrieben:Ich habe für 50% gestimmt und auch mehr aus Nostalgie, denn mir geht es eigentlich so wie Six. Ich bin 2006/2007 zu Linux gekommen und damals hatte es mit KDE 3.5 gegenüber Windows XP wirkliche Komfortvorteile. Kritische Software wie OpenOffice oder Microsoft Office 2003 unterschieden sich kaum im Funktionsumfang und dem Bedienungskomfort, das restliche System war aber deutlich besser.

Heute nutze ich Linux nur noch der Gewohnheit wegen und wie so manche hier auch wegen der gefühlten Sicherheit (nicht dass ich in den letzten Jahren wirklich mal Schadsoftware unter Windows hatte). Da ich nebenbei noch einige Windows 7 Systeme verwalte und nicht bei XP stehen geblieben bin muss ich Six zustimmen: Es hat die Messlatte für ein gutes Betriebssystem sehr hoch gelegt. Zusammen mit Office 2010 bietet es ein konsistentes Nutzergefühl und hohen Bedienkomfort.

Der Linux-Desktop (gleich ob GNOME, KDE oder whatever) kommt da nicht mehr mit. Man forkt sich dumm und dämlich und vertröstet den Nutzer auf später, wenn dann mal alle Funktionen implementiert sind. LibreOffice/OpenOffice hat für mich seit 2007 keinen spürbaren Vorteil gebracht, es wurde lediglich instabiler und langsamer. Um diese Aussage hier zu treffen habe ich spaßeshalber gerade mal eben Kubuntu 8.04 gebootet. Kann jeder ja mal nachmachen.

Nichtsgestotrotz glaube ich, dass Microsft mit Windows 8 gerade einen richtigen Rohrkrepierer hinlegt - zumindest auf dem Desktopmarkt. Aber hier kommt halt der typische Microsoftvorteil ins Spiel: (X beliebiges Zitat im Windows Umfeld) "Dann benutze ich halt Windows 7 bis 2020, mal schauen was es bis dann gibt". KDE 3.5 konnte ich nicht so lange benutzen bis KDE 4 wirklich ausgereift ist. Eine vernünftige Druckerwarteschlangenverwaltung gibt es bis heute nicht.

Oh man ich fang gleich an zu kotzen. :mrgreen:
Dazu möchte ich nur eine kleine Anektode erzählen, wie wir in unserer Firma zu Linux kamen.
Mein momentaner Arbeitgeber hat mich eine ganze Weile gezwungen, auf einem vermeintlich besser zu bedienenden Windows 7 zu arbeiten, es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich meinen Vorgesetzten davon überzeugen konnte das ich mit einem Linux (bevorzugt Debian) besser und effektiver arbeiten kann.

Lange Rede kurzer Sinn, nach einer gaaaannnnzen Weile (eine gefühlte Ewigkeit), konnte ich ihn dann doch überzeugen, seine erste Frage war, wie viel Lizenzkosten mein neues spezielles OS kosten würden, ich muss dazusagen, meine Chef ist BWLer - und als ich ihm sagte nichts, war er das erste Mal verblüfft, seitdem stellt er es jedem Mitarbeiter frei, welches Betriebssystem wir nutzen, einzige Einschränkung ist, die Anschaffung darf nicht mehr kosten als eine Windowslizenz, diese Hürde konnte ich ja problemlos nehmen. :mrgreen:

Er wusste auch nicht, dass bei uns fast alle Server schon unter Linux/Unix laufen, da es ihn ja nicht interessierte, dass war das zweite Mal, dass wir ihn verblüffen konnten.

Er hat sich zwar gewundert, dass als die Migration zu Windows Server 2008 anstand, plötzlich weniger Lizenzkosten nötig waren, aber er dachte sich wahrscheinleich, solang es nicht mehr kostet ist es okay. (vermute ich mal) :mrgreen:

Mittlerweile arbeiten in meiner Abteilung, 4 von 6 Kollegen mit Linux ihrer Geschmacksrichtung, mein Chef freut sich über die gesparten Kosten, wir uns über die Bedienfreudlichkeit.

Wir diskutieren gerade, ob wir in unserer Firma weitere Rechner von Anwendern die dem Thema offen gegenüber stehen auch zu Linux zu migrieren, aber dieses Ansinnen hat die Diskussionphase noch nicht überschritten.

Das Einzige was wirklich zickt, ist der in einer Testumgebung befindliche Scalix-Server, der irgendwann die teuren Exchange ablösen soll.
Wir hoffen, dass wir den irgendwann ordentlich zum laufen bewegen können und unseren Chef wieder verblüffen können - Zukunftsmelodie.

Nicht dass ihr denkt, dass dies alles innerhalb von einem Jahr geschafft wurde, nein, die Planungen existierten bereits, bevor ich in diese Firma eintrat.
Eigenbau PC: Debian Sid - Kernel: 6.5.13 - Xfce 4.18 mit sway
Desktop PC: Dell Inspiron 530 - Debian Sid - Kernel: 6.5.13 - Xfce 4.18 mit sway
Notebook: TUXEDO BU1406 - Debian Sid - Kernel: 6.5.13 - Xfce 4.18 mit sway
Alles Minimalinstallationen und ohne sudo/PA/PW.
Rootserver: Rocky Linux 9.3 - Kernel: 5.14

Freie Software unterstützen, Grundrechte stärken!

owl102

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von owl102 » 02.06.2012 20:00:29

Wulfnoth hat geschrieben:Ersteres ist nicht wahr.
Sehr viele Firmen (unter anderem diejenige, bei der ich angestellt bin) setzen immer noch Windows XP ein, da sie den Umstieg auf Vista nicht vollzogen haben. Die Drittanbieter können es sich also - dank Vista - nicht leisten, ihre Software nicht unter XP lauffähig herauszubringen. Weiterhin richten sich die Firmen mit dem Support ihrer Produkte nach dem Supportzeitraum, den Microsoft für Windows vorgibt. Wird Windows 2000 nicht mehr mit Sicherheitsupdates versorgt, stellen auch die Drittanbieter nach-und-nach den Support ein. Und warum bekommt XP extra langen Support von MS? Wegen Vista.
Zweiteres ist pure Arroganz.
Ich entwickele seit über 20 Jahren Windows Software, habe während des Studiums ein Windows-Netzwerk eingerichtet und betreut, seit dem Diplom entwickele ich seit ca. 15 Jahren (bis heute) beruflich Windows-Treiber und -Anwendungen. Und ich bin immer noch ein Windows-DAU (und meine Kollegen auch), weil Windows unter der Haube weder ausreichend Transparenz, Konsistenz, Dokumentation, oder Möglichkeiten zur Problemanalyse mitbringt. Man denkt, so langsam hat man Windows halbwegs im Griff, da kommt das nächste Problem daher, welches einem das Gegenteil aufzeigt. (BTW: Es gibt tatsächlich Probleme, die in der MS-KB beschrieben sind, und für die MS nur eine Neuinstallation von Windows als Lösung anbietet.)

Ich würde mich selber für unfähig halten, was meinen Beruf angeht, wenn ich nicht den Vergleich mit Kollegen und den Internet-Foren hätte. Man braucht doch nur mal in die Windows-Foren reinzuschauen, in der überwiegenden Mehrheit findet man dort bei Suchanfragen zu Problemen Leute, die ihre Probleme durch wildes Herumprobieren lösen, und wenn das nicht geht, wird eben neu installiert. Selbst Zeitschriften wie die CT machen hier keine Ausnahme, deren Lösung zur Umschaltung IDE-Emulation zu AHCI unter Windows XP ist wirklich abenteuerlich und offensichtlich aus mehreren Try-and-Error-Zyklen entstanden. (Da wird zunächst in der Registry herumgepfuscht und dann erst hinterher der Treiber vernünftig installiert, mit Finger kreuzen selbstverständlich. Dabei geht es deutlich direkter und einfacher, wenn man denn weiß, wie. Ich habe es leider auch erst später erfahren, schade, das hätte mir einen ganzen Tag Windows-Herumpfuscherei erspart.)

Aber ab wann ist man kein DAU mehr? Ich nehme da gerne drei Kriterien zur Beurteilung:

1. Der gefühlte DAU-Status: Wie sicher ist man gefühlt unterwegs? Wenn plötzlich ein unerwartetes Problem auftritt, hat man das Gefühl, in endlicher Zeit eine Lösung oder wenigstens eine brauchbare Problemanalyse zu haben, so daß man in der Regel relativ zeitnah weiterarbeiten kann?

2. Das "Schulterzuck-Kritierium": Kann man einem DAU bei jedem Problem helfen, und sei es nur, indem man die Problemanalyse vorantreiben kann?

3. Das "Aufgeb-Kritierum": Kann man bei einem Problem immer herausfinden, woran es harkt, oder gibt es auch Probleme, wo man aufgeben musste, weil man der Meinung war, daß sein eigenes Know-How hierfür absolut nicht ausreicht, und somit eine Lösung auch nach Wochen nicht in Sicht wäre?

Windows setze ich wie schon geschrieben seit Jahrzehnten beruflich und privat ein. Dennoch signalisieren mir die obrigen drei Kriterien, daß ich das DAU-Stadium noch nicht verlassen habe (Ergebnis: 0 von 3, also 100% DAU, bestenfalls 0.5 von 3, also ca. 85% DAU), und kann (leider) reichlich konkrete Beispiele diesbezüglich vorweisen. Linux setze ich hingegen seit ein paar Jahren ein, und das auch nur privat in meiner Freizeit. Dennoch komme ich hier schon auf einen Punktestand von ca. "2.5 von 3", bin hier also nur noch zu ca. 15% DAU.

Zusammenfassend läßt sich also sagen, daß es nicht Arroganz ist, sondern Selbsterkenntnis. In der Regel helfe ich guten Bekannten mit Windows-Problemen, indem ich ihnen Linux installiere. Nicht aus missionarischen Gründen, sondern weil ich dann den Rechner in einem Zustand habe, wo ich bei auftretenden Problemen helfen kann.

Und um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen: Ich kann zwar nicht sagen, ob ich mit GNU/Linux 100%ig zufrieden bin, aber gefühlt bin ich aufgrund obriger Erfahrungen sehr zufrieden, auch wenn mir spontan diverse Ecken einfallen, wo es IMHO Verbesserungspotential gibt. Gerade XFCE entwickelt sich IMHO z.Z. in eine Richtung, die ich nicht gutheißen mag. (xfdesktop und Thunar driften immer weiter auseinander anstatt sich weiter anzunähern. Mir ist aber klar, daß dies keine gewollte, strategische Entscheidung ist, sondern lediglich dem Zeit- bzw. Entwicklermangel geschuldet ist.)
Zuletzt geändert von owl102 am 03.06.2012 12:14:14, insgesamt 8-mal geändert.

Benutzeravatar
MrGerardCruiz
Beiträge: 905
Registriert: 21.08.2013 12:19:35
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Seid ihr mit GNU/Linux 100% zufrieden?

Beitrag von MrGerardCruiz » 02.06.2012 20:06:42

Fjunchclick hat geschrieben:
Wulfnoth hat geschrieben: Ich würde unter Linux nämlich oft eine wirkliche Volltextsuche, die auch funktioniert, brauchen.
Hm, ist ja komisch, das funktioniert bei mir schon seit Jahren.
Das würde mich jetzt mal interessieren. Was heißt seit Jahren und was setzt du ein?

Zum anderen: Ich habe nie behauptet, dass es für Linux keine Einsatzzwecke gibt und der Preis ist sicherlich immer ein Argument. Ich bemängelte lediglich die Forkerei im Desktop (GNOME 2 -> GNOME3/Cinnamon/Unity (XFCE)) und Office-Bereich (OpenOffice.org -> LibreOffice/Apache OpenOffice), was lediglich Entwickleregos befriedigt und den Benutzer permanent außenvor lässt. Zumindest in meinen Augen hat z.B. LibreOffice den Anschluss verloren, den es mal hatte (jaja Ribbons, Keks?)
http://www.curius.de - Ein paar pragmatische Gedanken zu Linux, KDE und Datenschutz

Antworten