Pauschalabgabe für Computer?
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Pauschalabgabe für Computer?
Hallo,
nach einer sehr langen Diskussion, wie üblich in Dt., ist die Entscheidung gefallen, ein Gesetz zu verabschieden, dass die Abgabe einer Pauschale für Computer und andere Geräte einführt. Damit sollen Urheberrechte auch in Zeiten von Universalkopiermaschinen, Computer und die entsprechende Peripherie, durchgesetzt werden.
Abgesehen von den ganzen schon existierenden Pauschalabgaben auf Medien oder Kopierer, beispielsweise die Pauschale für Audio-Leerkassetten aus dem Jahr 1985, möchten die Verwertungsgesellschaften also auch hier die Hand aufhalten.
Einerseits möchte ich schon, dass Bands oder Musiker/Innen ihren kreativen Output in bare Münze wandeln können, andererseits geht bei diesen Systemen IMHO zu viel Geld für den "Verwaltungs-Overhead" drauf.
Oder ist vielleicht eine Pauschale ein weiteres Argument gegen DRM und Begleiterscheinungen wie unzureichenden Kopierschutz?
---
Da diese Meldung gerade eben erst im Radio kam, kann ich leider zur Meldung selbst keine Links anbieten. Wer dazu etwas findet: bitte posten.
Weiteres Lesematerial:
http://www.bdwi.de/forum/fw2-03-15.htm
http://www.attac.de/wissensallmende/sof ... uetung.php
http://www.inidia.de/gema_20030811.htm
http://www.heise.de/newsticker/meldung/33671
ciao, frank
nach einer sehr langen Diskussion, wie üblich in Dt., ist die Entscheidung gefallen, ein Gesetz zu verabschieden, dass die Abgabe einer Pauschale für Computer und andere Geräte einführt. Damit sollen Urheberrechte auch in Zeiten von Universalkopiermaschinen, Computer und die entsprechende Peripherie, durchgesetzt werden.
Abgesehen von den ganzen schon existierenden Pauschalabgaben auf Medien oder Kopierer, beispielsweise die Pauschale für Audio-Leerkassetten aus dem Jahr 1985, möchten die Verwertungsgesellschaften also auch hier die Hand aufhalten.
Einerseits möchte ich schon, dass Bands oder Musiker/Innen ihren kreativen Output in bare Münze wandeln können, andererseits geht bei diesen Systemen IMHO zu viel Geld für den "Verwaltungs-Overhead" drauf.
Oder ist vielleicht eine Pauschale ein weiteres Argument gegen DRM und Begleiterscheinungen wie unzureichenden Kopierschutz?
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Da diese Meldung gerade eben erst im Radio kam, kann ich leider zur Meldung selbst keine Links anbieten. Wer dazu etwas findet: bitte posten.
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ciao, frank
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na dann müsste das Gesetz in der entsprechenden Passage lauten: "...muss es aufgrund der Pauschalerhebung dem Nutzer jederzeit möglich sein, entsprechendes Material zu privaten, nichtkommerziellen Zwecken zu kopieren. ..."peschmae hat geschrieben:Wenn eine Pauschale es erlauben würde urheberrechtlich geschütztes Material zu kopieren wäre es ja was anderes ;)
Dem würde ich auch zustimmen. :)
Wieso denkst du, dass es eine Strafe ist?peschmae hat geschrieben: Aber einfach so mal Kollektivstrafe zahlen auch wenn man gar nix macht ost doof.
ciao, frank
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- Sebastian.S
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In Wirklichkeit ist es eine sehr angenehme Art wieder einmal den Verdienstausfall auf die pösen, pösen Raubkopierer zu schieben ohne auch nur eine Minute über den Qualitätsverlust zu reden, der sich für jeden halbwegs intelligenten Menschen aller, allerspätestens seit dem Emporsprießen von Küblböck und Konsorten offenbart hat. Musik ist keine Kunst, Musik ist Geschäft (Wie der Name MusikINDUSTRIE ja auch glaubhaft versichert) - Aber fehlt die Kunst, nützt das beste Geschäft her, also ruft man nach Staatsprotektorismus wo es nur geht (natürlich in einem Atemzug mit staatlicher Liberalität in Sachen Kündigungsschutz etc).storm hat geschrieben: Wieso denkst du, dass es eine Strafe ist?
So long,
Sebastian
Hast Du wirklich das Gefühl, Bands und / oder Musiker bekommen irgend einen kleinen Euro ? Wie naiv man nur sein kann! Ausser die paar wenigen Topabsahner kriegt niemand etwas, es geht zuallerletzt um Kreativität / Abgeltung für Kreativität.Einerseits möchte ich schon, dass Bands oder Musiker/Innen ihren kreativen Output in bare Münze wandeln können, andererseits geht bei diesen Systemen IMHO zu viel Geld für den "Verwaltungs-Overhead" drauf.
Die wenigen Projekte, welche von lokalen Bands gmacht werden, sind aus der eigenen Tasche bezahlt, damit die Labels und Studios auch ja nicht zu kurz kommen. Und auch bei den Abgaben werden nur die grossen und ganz Grossen bedient.
Willst Du Kreativität fördern so kauf nichts von grossen Labels und geh oft
an Konzerte von Lokalbands. Suche eine kleine Band, welche kreativ ist und unterstütze diese direkt. Alles andere geht in das Vermögen von denen die schon alles haben.
/Edit: Der heisst 'Kübelkotz'
/Edit2: Edit1 war ein billiger Witz
Freedom is the freedom to say that two plus two make four. If that is granted, all else follows.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/48848
Wer glaubt denn, das diese Autoren tatsaechlich dieses Geld bekommen?
Vielleicht brauchen unsere hochverehrten Volksvetreter noch ein wenig Salz fuer solche Peanuts:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/48843
Wer glaubt denn, das diese Autoren tatsaechlich dieses Geld bekommen?
Vielleicht brauchen unsere hochverehrten Volksvetreter noch ein wenig Salz fuer solche Peanuts:
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Das nennt sich "Privatkopie" und ist, im Gegensatz zur Propaganda der Medienindustrie, immer noch erlaubt (neuerdings darf man jedoch keinen Kopierschutz umgehen)storm hat geschrieben:na dann müsste das Gesetz in der entsprechenden Passage lauten: "...muss es aufgrund der Pauschalerhebung dem Nutzer jederzeit möglich sein, entsprechendes Material zu privaten, nichtkommerziellen Zwecken zu kopieren. ..."
Dem würde ich auch zustimmen.
Aber eine DVD darf man sich (meines Wissens nach) immer noch in der Videothek ausleihen und für private Zwecke kopieren
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Wie naiv man sein muss, um solch gefährliches Halbwissen zu verbreiten, entzieht sich mir. Du sagst aber *auch* es geht um Abgeltung von Kreativität. Wie möchtest du das machen? <zyn>Vielleicht mit Band-Patenschaften</zyn>?domo hat geschrieben:Hast Du wirklich das Gefühl, Bands und / oder Musiker bekommen irgend einen kleinen Euro ? Wie naiv man nur sein kann! Ausser die paar wenigen Topabsahner kriegt niemand etwas, es geht zuallerletzt um Kreativität / Abgeltung für Kreativität.Einerseits möchte ich schon, dass Bands oder Musiker/Innen ihren kreativen Output in bare Münze wandeln können, andererseits geht bei diesen Systemen IMHO zu viel Geld für den "Verwaltungs-Overhead" drauf.
Wie so oft tritt Schwarz-Weiss-Malerei anstelle einer sachlichen Diskussion. Dass es nicht so ist, wie du behauptest, kann ich bestätigen. Es gibt viele Künstler/Musiker, die aufgrund der Ausschüttungen der GEMA leben können, wenn auch nicht komplett davon. Ob die GEMA ein überholtes Modell ist, steht in einem anderem Buch.
Ausserdem geht es doch nicht nur um Musik, was ist mit den vielen freien Autoren? Wo bitte sollen die ihre Rechte durchsetzen, wenn nicht über zB VG Wort? Oder sollen in Zukunft Journalisten oder Autoren komplett über die GNU FDL veröffentlichen?
Ich geh sogar noch weiter: der Anteil an Bands, die komplett in Eigenregie produzieren und vertreiben, ist in den letzten Jahren konstant gestiegen. Nur dass sich viele beklagen, dass der Aufwand so hoch ist, dass weniger Zeit für das kreative Schaffen ansich bleibt. Es gibt genug Bands, die gern einen Vertrag mit einem Label haben möchten, nur um sich nicht selbst mit den ganzen Details eines Band-Alltags rumschlagen zu müssen, sei es Tour-Organisation, Post-Production, etc.Die wenigen Projekte, welche von lokalen Bands gmacht werden, sind aus der eigenen Tasche bezahlt, damit die Labels und Studios auch ja nicht zu kurz kommen. Und auch bei den Abgaben werden nur die grossen und ganz Grossen bedient.
Wie gesagt: Schwarz-Weiss-Argumentation! Allerdings steh ich auch zum local-Support und allein deshalb bin ich regelmässig auf Konzerten. Nur denkst du etwa, eine Band kann von Eintrittsgeldern und 20 Cds am Abend leben? Wie lange haben die wohl Bock in der Woche zu malochen und am WE zu spielen?Willst Du Kreativität fördern so kauf nichts von grossen Labels und geh oft
an Konzerte von Lokalbands. Suche eine kleine Band, welche kreativ ist und unterstütze diese direkt. Alles andere geht in das Vermögen von denen die schon alles haben.
Mahlzeit! frank
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und das ist der Witz dabei, denn dadurch hat sich der Gesetzgeber seine Kontrolle über sein eigenes Gesetz genommen und die Entscheidung 'Privatkopie ja/nein' der Industrie überlassen. Entweder sie verwenden eine Kopierschutz, dann gibt es keine Privatkopie oder sie verwenden keinen Kopierschutz, dann gibt es noch die Privatkopie.Joghurt hat geschrieben:Das nennt sich "Privatkopie" und ist, im Gegensatz zur Propaganda der Medienindustrie, immer noch erlaubt (neuerdings darf man jedoch keinen Kopierschutz umgehen)
Ich glaube es war Volker Grassmuck der dieses Gesetz so passend "Ermächtigungsgesetz für den Cyberspace" genannt hat.
Zuletzt geändert von BeS am 04.07.2004 21:41:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Genau das sollte "muss möglich sein" ausdrücken. Das man halt nicht durch irgendwelche Maßnahmen am Kopieren gehindert wird. Soviel zum Ermessensspielraum. :)Joghurt hat geschrieben:Das nennt sich "Privatkopie" und ist, im Gegensatz zur Propaganda der Medienindustrie, immer noch erlaubt (neuerdings darf man jedoch keinen Kopierschutz umgehen)storm hat geschrieben:na dann müsste das Gesetz in der entsprechenden Passage lauten: "...muss es aufgrund der Pauschalerhebung dem Nutzer jederzeit möglich sein, entsprechendes Material zu privaten, nichtkommerziellen Zwecken zu kopieren. ..."
Dem würde ich auch zustimmen. :)
NACK! man css. Es sei denn, du findest DVDs ohne css. Dann sollte das Kopieren "legal" sein. Aber IANAL.Joghurt hat geschrieben: Aber eine DVD darf man sich (meines Wissens nach) immer noch in der Videothek ausleihen und für private Zwecke kopieren
siehe: http://www.testticker.de/testticker/per ... =pc-direkt
oder: http://www.netscape.de/index.jsp?cid=64 ... o_Ratgeber
ciao, frank
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Ja klar, geb ich gerne zu, ich habe in Schwarz-Weiss gemalt ! Shame on me!Wie so oft tritt Schwarz-Weiss-Malerei anstelle einer sachlichen Diskussion.
Aber: Dass es viel Kreativität gibt kann nicht verdecken, dass die ganze Musik- und Film- und Buch- und Medienlandschaft zunehmend von wenigen Grossen gesteuert/beackert wird. z.B Buchhandlungen: Auch ich kenne sie noch, die kleine Buchhandlung um die Ecke wo man nicht nur mit den grossen Tischen mit einigen wenigen Bestsellern bedient wird.
Und um jetzt ein wenig grau zu malen Ich glaube auch nicht, dass das Kreative je ganz untergehen wird. Es gibt immer wieder genug Menschen die nicht der grossen Masse hinterherlaufen.
Vielleicht werde ich auch ganz einfach nur alt und älter und zunehmend pessimistisch: Vielleicht habe ich nur den Anschluss verpasst, wenn ich das Gefühl habe, das Einheitsbrei mehr und mehr dominiert.
(Und die ganze Kriminalsierungskampanie der Kleinkopierer finde ich total daneben)
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Das geht mir auch so. Nur ist die Ursache doch auch die, dass immer weniger Leute freiwillig einen angemessenen Preis bezahlen wollen, wenn sie die Möglichkeit haben, etwas zu kopieren. Oder sie lieber kleine Preise bei Amazon oder anderen Ketten bezahlen wollen, anstatt den kleinen Buchladen zu wählen. Wie war das nochmal mit: der preis ist geil oder geiz ist geil. :) Schwachsinn^3domo hat geschrieben: Aber: Dass es viel Kreativität gibt kann nicht verdecken, dass die ganze Musik- und Film- und Buch- und Medienlandschaft zunehmend von wenigen Grossen gesteuert/beackert wird. z.B Buchhandlungen: Auch ich kenne sie noch, die kleine Buchhandlung um die Ecke wo man nicht nur mit den grossen Tischen mit einigen wenigen Bestsellern bedient wird.
Nein, da hast du wohl Recht, er dominiert.Und um jetzt ein wenig grau zu malen Ich glaube auch nicht, dass das Kreative je ganz untergehen wird. Es gibt immer wieder genug Menschen die nicht der grossen Masse hinterherlaufen.
Vielleicht werde ich auch ganz einfach nur alt und älter und zunehmend pessimistisch: Vielleicht habe ich nur den Anschluss verpasst, wenn ich das Gefühl habe, das Einheitsbrei mehr und mehr dominiert.
dito! Eine Gegenkampagne wäre nur eine gerechte Antwort drauf.(Und die ganze Kriminalsierungskampanie der Kleinkopierer finde ich total daneben)
ciao, frank
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Ich bin vollkommen dafür, dass die Rechte des geistigen Eigentums geschützt werden.
Doch ich finde es immer sehr faszinierend, dass viele (oder es wird in den Medien nur so groß dargestellt) richtig bestürzt darüber sind, dass die Musikindustrie ein bisschen weniger verdient als zuvor. Es gibt viele andere Bereiche in der Wirtschaft denen es (dank dem, was ich unter dem Namen Globalisierung verstehe) mindestens genause schlecht geht, wie der Musikindustrie. Zum Beispiel geht es den Zeitung und der Buchbranche im Allgemeinen schlecht und doch kommt keiner auf die Idee in der Bücherei für jedes ausgeliehene Buch einen kleinen Beitrag abgeben zu müssen (oder dergleichen). Außerdem interessiert es keinem und schon gar nicht dem Staat, ob der Einzelne weniger verdient oder nicht. Bekanntlich ist das Einzige, was zählt Macht und die damit verbundene Lobby. Die Musikindustrie besitzt eine sehr große Lobby.
Das die Kreativität bei Musikern durch höhere Einnahmen steigen, wage ich zu bezweifeln. Lebten nicht viele große Künstler (Maler, Dichter und Musiker) in wahrlich bescheidenen Verhältnissen? Das heißt nicht, dass ich der Meinung bin, Qualität und Kreativität nicht angemessen bezahlen zu wollen; nur das die Rechnung ein Euro hier eine Note dort nicht aufgeht.
Die Pauschalabgabe speziell für Computer halte ich nicht für gerechtfertigt, da der Computer nicht für eine einzige Sache konstruiert wurde und daher für alle Sachen, die mit ihm zu bewerkstelligen oder zu zerstören sind, herhalten müsse. Also auch die Versicherungen, die darunter zu leiden haben, dass Terroristen Computer für ihre Zwecke benutzen usw...
Dass die Privatkopierer durch die Medien in der Öffentlichkeit als Schwerstverbrecher dargestellt werden, halte ich sehr milde ausgedrückt für unverhältnismäßig. Aber hier wird wieder deutlich, wo sich die Lobby befindet und welche Interessen die Politik verfolgt. Es ist für mich schon erstaunlich, dass Kindesmisshandler, Mörder und alle Verbrecher, die aus den niedrigsten Beweggründen handeln und den Einzelnen wirklichen Schaden zufügen, in der Öffentlichkeit nicht so geächtet werden, wie Computer"verbrecher" (Ich erinnnere mich z.B. an ein bestimmtes Plakat im Kino). Vielleicht bin ich auch einfach zu naiv und denke, dass Menschenleben weitaus mehr bedeuten als Geld und materiellen Verlust. Vielleicht sollte ich mich wieder ein bisschen mit globaler Politik beschäftigen, speziell die Krisenherde dieser Erde, um mir zu verdeutchen, wie wenig Menschenleben wert sind.
Ich hoffe meine Argumente waren heute Abend nicht zu oberflächlich, mir fallen aber bestimmt noch mehr ein.
Außerdem hoffe ich, dass sich keiner durch meine Äußerungen angegriffen fühlt, was in solchen Diskussionen leicht passiert. Dies ist nur meine Meinung und ich lasse mich gerne belehren.
Einen schönen Sonntag Abend
router
Doch ich finde es immer sehr faszinierend, dass viele (oder es wird in den Medien nur so groß dargestellt) richtig bestürzt darüber sind, dass die Musikindustrie ein bisschen weniger verdient als zuvor. Es gibt viele andere Bereiche in der Wirtschaft denen es (dank dem, was ich unter dem Namen Globalisierung verstehe) mindestens genause schlecht geht, wie der Musikindustrie. Zum Beispiel geht es den Zeitung und der Buchbranche im Allgemeinen schlecht und doch kommt keiner auf die Idee in der Bücherei für jedes ausgeliehene Buch einen kleinen Beitrag abgeben zu müssen (oder dergleichen). Außerdem interessiert es keinem und schon gar nicht dem Staat, ob der Einzelne weniger verdient oder nicht. Bekanntlich ist das Einzige, was zählt Macht und die damit verbundene Lobby. Die Musikindustrie besitzt eine sehr große Lobby.
Das die Kreativität bei Musikern durch höhere Einnahmen steigen, wage ich zu bezweifeln. Lebten nicht viele große Künstler (Maler, Dichter und Musiker) in wahrlich bescheidenen Verhältnissen? Das heißt nicht, dass ich der Meinung bin, Qualität und Kreativität nicht angemessen bezahlen zu wollen; nur das die Rechnung ein Euro hier eine Note dort nicht aufgeht.
Die Pauschalabgabe speziell für Computer halte ich nicht für gerechtfertigt, da der Computer nicht für eine einzige Sache konstruiert wurde und daher für alle Sachen, die mit ihm zu bewerkstelligen oder zu zerstören sind, herhalten müsse. Also auch die Versicherungen, die darunter zu leiden haben, dass Terroristen Computer für ihre Zwecke benutzen usw...
Dass die Privatkopierer durch die Medien in der Öffentlichkeit als Schwerstverbrecher dargestellt werden, halte ich sehr milde ausgedrückt für unverhältnismäßig. Aber hier wird wieder deutlich, wo sich die Lobby befindet und welche Interessen die Politik verfolgt. Es ist für mich schon erstaunlich, dass Kindesmisshandler, Mörder und alle Verbrecher, die aus den niedrigsten Beweggründen handeln und den Einzelnen wirklichen Schaden zufügen, in der Öffentlichkeit nicht so geächtet werden, wie Computer"verbrecher" (Ich erinnnere mich z.B. an ein bestimmtes Plakat im Kino). Vielleicht bin ich auch einfach zu naiv und denke, dass Menschenleben weitaus mehr bedeuten als Geld und materiellen Verlust. Vielleicht sollte ich mich wieder ein bisschen mit globaler Politik beschäftigen, speziell die Krisenherde dieser Erde, um mir zu verdeutchen, wie wenig Menschenleben wert sind.
Ich hoffe meine Argumente waren heute Abend nicht zu oberflächlich, mir fallen aber bestimmt noch mehr ein.
Außerdem hoffe ich, dass sich keiner durch meine Äußerungen angegriffen fühlt, was in solchen Diskussionen leicht passiert. Dies ist nur meine Meinung und ich lasse mich gerne belehren.
Einen schönen Sonntag Abend
router
Was waren es doch für schöne Zeiten, als es noch kein Amazon gab. Buchpreisbindung. Jeder Laden konnte für miesen Service Festpreise verlangen. Wettbewerb Fehlanzeige. Man muss die Buchläden echt bedauern oder besser mit Spenden unterstützen, damit ihre Marge ja nicht geschmälert wird. Die Schornsteinfegerinnung macht es schließlich vor, wie gut und teuer man ohne Konkurrenz leben kann.storm hat geschrieben:Oder sie lieber kleine Preise bei Amazon oder anderen Ketten bezahlen wollen, anstatt den kleinen Buchladen zu wählen. Wie war das nochmal mit: der preis ist geil oder geiz ist geil. Schwachsinn^3
Gruß
ernohl
ernohl
Auch Amazon muss sich an die Buchpreisbindung halten; und vor kurzem gab es ein Gerichtsurteil, dass feststellt, dass auch Verkäufer, die häufig Bücher bei eBay versteigern, den Listenpreis als Startpreis festlegen müssen.ernohl hat geschrieben:Was waren es doch für schöne Zeiten, als es noch kein Amazon gab. Buchpreisbindung.
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Was passiert wohl, wenn die Buchpreisbindung entgültig wegfällt? Auswahl:, egal ob bei Amazon oder im Buchladen, Bertelsmann oder Heyne mit Grisham. Toll.ernohl hat geschrieben:...
Wenn du nur Buchläden mit miesem Service kennst, verdienst du ehrlich mein Mitleid. Mir wäre eher daran gelegen zwischen Amazon und dem Buchladen um die Ecke zu wählen. Noch ist es so. Aber irgendwann gewinnt jede Gehirnwäsche.
siehe: http://www.zeit.de/2002/26/Kultur/20022 ... arkt2.html
obwohl, langsam isses OT.
nabend, frank
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Witzig, dass gerade amazon als Beispiel für Wettbewerb genannt wird. Der fragliche Service, die Versandkosten auf Bücher, die merkwürdigen Software-Patente, die horrenden (und meiner Meinung nach falsch deklarierten) Gebühren bei der Vermittlung von Gebrauchtverkäufen - das sind alles Punkte, die bei einem wirklich freien Wettbewerb die Leute in Scharen zu anderen Händlern treiben würden....
Eine generelle Abgabe auf Computer-Systeme ist in der aktuellen Gesetzeslage nur konsequent. Allerdings ist es wirklich mal an der Zeit, wo das GEMA/VG-Wort System an die technischen Entwicklungen angepasst wird. Es ist wirklich schwierig zu argumentieren, dass auf der einen Seite auf z.B: Audio-CD-Rohlinge eine GEMA-Gebühr zu zahlen ist, und auf der anderen Seite auf nahezu jeder CD (und vor allem auch auf älteren Werken) ein (meist) wirksamer Kopierschutz ist, und somit die "Privatkopie" verboten ist.
Mit Hilfe von DRM-Techniken hätte man ein sehr praktikables und faires Werkzeug an der Hand, das aber leider von sensationsgierigen Zeitschriften und "Internet-Newsportalen" schon bei blosser Erwähnung der drei verbotenen Buchstaben niedergemacht wird.
Eine generelle Abgabe auf Computer-Systeme ist in der aktuellen Gesetzeslage nur konsequent. Allerdings ist es wirklich mal an der Zeit, wo das GEMA/VG-Wort System an die technischen Entwicklungen angepasst wird. Es ist wirklich schwierig zu argumentieren, dass auf der einen Seite auf z.B: Audio-CD-Rohlinge eine GEMA-Gebühr zu zahlen ist, und auf der anderen Seite auf nahezu jeder CD (und vor allem auch auf älteren Werken) ein (meist) wirksamer Kopierschutz ist, und somit die "Privatkopie" verboten ist.
Mit Hilfe von DRM-Techniken hätte man ein sehr praktikables und faires Werkzeug an der Hand, das aber leider von sensationsgierigen Zeitschriften und "Internet-Newsportalen" schon bei blosser Erwähnung der drei verbotenen Buchstaben niedergemacht wird.
Die DRM-Systeme die ich bisher kenne, gängeln mich als Kunde dahingehend, dass ich nicht mehr frei Entscheiden kann, wie ich das gekaufte geniesen kann. Ich sehe durchaus auch die Notwendigkeit von Schutzmechanismen. Wenn jedoch nur der ehrliche Kunde der Dumme ist und unter den Einschrängungen und Vorgaben leidet, sollte sich die Industrie doch die Frage gefallen lassen, ob sie eventuell Fehler macht!LittleBoy hat geschrieben: Mit Hilfe von DRM-Techniken hätte man ein sehr praktikables und faires Werkzeug an der Hand, das aber leider von sensationsgierigen Zeitschriften und "Internet-Newsportalen" schon bei blosser Erwähnung der drei verbotenen Buchstaben niedergemacht wird.
Aber ich kann ja mein Recht als Kunde wahrnehmen und nicht kaufen. Ich hab einen gut gefüllten CD-Schrank mit vieler guter Musik (noch vor den ganzen Kopierschutzzeug gekauft), es gibt Alternativen [1],[2],[3] und immer noch (Online-)Radio.
Nur bitte soll sich die Industrie dann nicht ausheulen, weil sie nicht mehr so bequem Millionen scheffeln wie früher und sich auch mal wieder an neue Märkte anpassen müssen und nicht auf Besitzstandwahrung pochen.
cu
[1] http://opsound.org/opsound.html
[2] http://versbox.info/vers.box
[3] http://www.legaltorrents.com/
Na ja, man muss erstmal zwischen "kaufen" und "lizensieren" unterscheiden - künstlerische Werke konnte man noch nie wirklich "kaufen" - und man durfte noch nie "alles damit machen". DRM ist erstmal nur eine Technologie - mehr auch nicht. Bislang habe ich - abgesehen von MP3 Angeboten aus dem Netz und dem BigBrother-Livestream - keine real existierenden Anwendungen gefunden. Und gerade diese beiden Anwendungen zeigen doch sehr schön, das DRM auch funktionieren kann: Der Kunde weiss, wofür er bezahlt.tylerD hat geschrieben: Die DRM-Systeme die ich bisher kenne, gängeln mich als Kunde dahingehend, dass ich nicht mehr frei Entscheiden kann, wie ich das gekaufte geniesen kann. Ich sehe durchaus auch die Notwendigkeit von Schutzmechanismen. Wenn jedoch nur der ehrliche Kunde der Dumme ist und unter den Einschrängungen und Vorgaben leidet, sollte sich die Industrie doch die Frage gefallen lassen, ob sie eventuell Fehler macht!
Ich persönlich sehe darin auch einen Weg zurück zur freien Marktwirtschaft: Erst wenn der "Durchschnittskunde" spürt, was die Industrie mittlerweile alles durchgedrückt hat, wird sich das Kaufverhalten der Masse ändern - und nur dadurch wird wiederum die Industrie dort getroffen, wo es wehtut - am Geldbeutel...
So lange aber die meisten Kunden in die zu einfache Illeglität abdriften, hat die Industrie ein schönes Ziel. Was wäre denn, wenn DRM wirklich funktionieren würde, und trotzdem kauft keiner mehr den Scheiss, der aktuell als "Top-10-CDs" gehandelt wird...
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Natürlich durfte man früher alles damit machen! Glaubst du Shakespear, Goethe, Mozart oder wie sie alle heißen haben damal jemanden verboten ihr Stücke aufzuführen, vorzulesen, weiterzugeben,... ?LittleBoy hat geschrieben: Na ja, man muss erstmal zwischen "kaufen" und "lizensieren" unterscheiden - künstlerische Werke konnte man noch nie wirklich "kaufen" - und man durfte noch nie "alles damit machen".
Das Urheberrecht und Copyright entstand erst mit dem Buchdruck, also erst als eine Industrie zur Verbreitung von Werken entstand. Dadurch wird schon ersichtlich, dass es aus der Überlegung entstand die Industrie zu kontrollieren und nicht den Bürger zu kontrollieren.
Die Idee war, damit möglichst viele Bürger in den Genuß von gedruckten Bücher kommen, was einen gewissen Aufwand/Kosten für den Autor/Buchdrucker bedeutete, gibt man Autor+Buchdrucker eine zeitliches Monopol auf das drucken von Büchern damit sich die Umkosten für diese lohnen. Das Ziel war aber in erster Linie dafür zu sorgen das die gedruckten Bücher für den Bürger entstanden.
Haben besonders Arme Leute, die sich das gedruckte Buch nicht leisten konnten, das Buch abgeschrieben, oder besonders Reiche Leute, damit sie ein individuelles Exemplar hatten, das Buch abgeschrieben oder abschreiben lassen, dann wurde dagegen nie in irgendeiner Form vorgegangen. Ganz einfach, weil es nie als Regulierung des Bürgers gedacht war sondern immer als Regulierung der Industrie zum Vorteil der Bürger!
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Ok, dann haben sie mich als Kunden verlohren. Ich weiß, dass ich für ein Stück nichts bezahle, welches ich mir nur 3 mal oder nur auf einem bestimmten Abspielgerät (wenn ich wenigstens die Wahl zwischen verschiedenen Herstellern von Abspielgeräten für das selbe Format hätte) anhöhren kann.LittleBoy hat geschrieben: Der Kunde weiss, wofür er bezahlt.
Die Problematik sehe ich eh darin, dass die Industrie durch ihre (teilweise perverse) Werbung der Öffentlichkeit einreden will, das alles was mit Kopieren und MP3s zu tun hat illegal ist. Erzähl doch mal einem normalen Menschen auf der Strasse, unter Addresse X kannst dir coole Mukke runterladen. Das erste was kommt, wird sein:" und wo ist der Hacken? ".
Ich habe nichts gegen Abgaben und gerechter Vergütung. Meinetwegen bezahl ich auch auf einen Drucker nen Euro Aufschlag. Ich hab aber etwas gegen diese Angstmache und Verdummung. Ich fordere auch von der Industrie, Gesetzgebung und der Gema ein offensiveres Umgehen mit diesem Thema. Und dazu gehöhrt unter anderem auch, das es für den Privatanwender eine gewisse Rechtssicherheit gibt. Es kann nicht angehen, das Privatkopien defacto verboten werden und auf der anderen Seite die Abgabe zur Vergeltung der selben erweitert wird.
cu
ps: mano, eigentlich wollt ich mich aus dem Thread raushalten
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Genau, das wollte ich eigentlich auch noch schreiben, habe mich dann nur von der laufenden Diskussion etwas abbringen lassen.tylerD hat geschrieben: Ich habe nichts gegen Abgaben und gerechter Vergütung. Meinetwegen bezahl ich auch auf einen Drucker nen Euro Aufschlag. Ich hab aber etwas gegen diese Angstmache und Verdummung. Ich fordere auch von der Industrie, Gesetzgebung und der Gema ein offensiveres Umgehen mit diesem Thema. Und dazu gehöhrt unter anderem auch, das es für den Privatanwender eine gewisse Rechtssicherheit gibt. Es kann nicht angehen, das Privatkopien defacto verboten werden und auf der anderen Seite die Abgabe zur Vergeltung der selben erweitert wird.
Prinzipiell hätte ich nichts gegen eine gesetzliche Abgabe, aber dann müßte mir gleichzeitig auch gesetzlich die Privatkopie garantiert werden und zwar so, dass auch der normale Mensch von dem Recht gebrauch machen kann, d.h. kein Kopierschutz der das ausüben des Rechtes auf die Privatkopie verhindert bzw. erschwert!
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