Durch nachfragen Nachfrage schaffen?

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Bringt es etwas, durch Nachfragen Nachfrage nach Linux zu schaffen?

Ja, das wird auf Dauer Wirkung zeigen.
31
76%
Nein, das bringt nichts.
3
7%
Das ist gar nicht notwendig. Linux wird als das bessere System sowieso durchsetzen.
3
7%
Wozu Nachfrage schaffen? Linux kommt auch ohne diese Produkte aus.
4
10%
Ich habe keine Meinung.
0
Keine Stimmen
 
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Bückstück
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Durch nachfragen Nachfrage schaffen?

Beitrag von Bückstück » 07.01.2003 16:22:02

Ich habe nun in mehreren Fällen an Software-Firmen gewandt, die Produkte für den Heimanwenderbereich vertreiben, welche ich auch gerne für Linux hätte.

Die letzte Antwort, die ich erhielt, brachte eine wenig Licht in das Dunkel, was solche Firmen über die Portierung ihrer Produkte auf Linux denken bzw. was sie davon abhält.

Zur Info hier die komplette und wie ich finde interessante Antwort:

erstmal vielen Dank für das Lob und Ihr Interesse an unseren Produkten.

Das Linux-"Problem" ist natürlich nicht neu für uns. Anfragen nach
Linux-Versionen gehen immer wieder bei uns ein. Bisher haben allerdings
unsere Versuche, Entwickler zu finden, die für akzeptable Kosten unsere
Software auf Unix/Linux umschreiben könnten, keinen Erfolg gehabt. Die von
Ihnen angesprochene Tatsache, dass wir fast alle produkte auch für den Mac
anbieten, erklärt sich dadurch, dass man bei dem von uns normalerweise
verwendeten Entwicklungssystem Macromedia Director die Mac-Version des
Produktes quasi als "Abfallprodukt" ohne weitere Kosten dazubekommt. Für
eine Linux-Version müssten wir aber noch einmal etwa 20% bis 30% der
Entzwicklungskosten zusätzlich in die Hand nehmen. Im Moment lässt sich das
überhaupt nicht darstellen, auch wenn es mittlerweile vermutlich mehr
Linux-Anwender unter unseren Kunden gibt als Mac-Anwender.
Wir sprechen in diesem Jahr mit einigen osteuropäischen Entwicklern und
einer Firma in Indien, die dieses Problem vielleicht auf eine "elegante"
(sprich bezahlbare) Weise lösen können. Wenn das der Fall ist, werden Sie es
sicherlich mitbekommen, weil wir dann nämlich einen ordentlichen Rummel
darum veranstalten werden.
Bisher muss die Antwort aber leider noch "Nein" lauten.

Mit den besten Wünschen für das Neue Jahr

Mich würde interessieren, wie Ihr das seht. Bringt es etwas, durch direktes Nachfrage nachfrage zu schaffen?
Gruß
Bückstück
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chimaera
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Beitrag von chimaera » 07.01.2003 16:51:34

ich glaube hier wird in denmeisten fällen, wenn überhaupt, nur massives nachfragen erfolg zeigen (z.b petitionen.. daraufhin hat sogar sony sein end-search feature für md-recorder modifiziert..). Einzelne Anfragen, die nach und nach eintröpfeln, lassen die meisten hersteller eher ungerührt, da dann kein direkter handlungsbedarf entsteht..

aber auch enorme nachfrage bringt oft nichts.. (siehe 'vapowareized' neverwinter nights linux & mac port, der laut bioware zeitgleich mit dem linux-client kommen sollte.. ich glaube aber den windows-client schon in diversen regalen gesehen zu haben.. vor einem jahr ;-7 und die 'news' von bioware diesbezüglich erscheinen alle, nun, etwas lächerlich)
[..] Linux is not a code base. Or a distro. Or a kernel. It's an attitude. And it's not about Open Source. It's about a bunch of people who still think vi is a good config UI. - Matt's reply on ESR's cups/ui rant

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abi
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Beitrag von abi » 07.01.2003 17:47:29

stimme chimaera da zu.
Es kann helfen, muss aber nicht.
Sinnvoll währe es, von den Firmen vielleicht vorher eine Umfrage zu starten ob jenes von ihnen in Zukunft entwickelte Programm wirklich auch auf Linux Systemen auf Nachfrage stoßen würde.
Evlt könnten sie so bei der Projektplanung eine Pufferzeit einbauen oder schon von vorne herein so entwickeln das ein Linux Port schneller und einfacher zu realisieren ist, sollte die Nachfrage wirklich sprunghaft ansteigen.

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Six
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Re: Durch nachfragen Nachfrage schaffen?

Beitrag von Six » 07.01.2003 17:53:14

Bückstück hat geschrieben: Das Linux-"Problem" ist natürlich nicht neu für uns. Anfragen nach
Linux-Versionen gehen immer wieder bei uns ein. Bisher haben allerdings
unsere Versuche, Entwickler zu finden, die für akzeptable Kosten unsere
Software auf Unix/Linux umschreiben könnten, keinen Erfolg gehabt. Die von
Ihnen angesprochene Tatsache, dass wir fast alle produkte auch für den Mac
anbieten, erklärt sich dadurch, dass man bei dem von uns normalerweise
verwendeten Entwicklungssystem Macromedia Director die Mac-Version des
Produktes quasi als "Abfallprodukt" ohne weitere Kosten dazubekommt. Für
eine Linux-Version müssten wir aber noch einmal etwa 20% bis 30% der
Entzwicklungskosten zusätzlich in die Hand nehmen. Im Moment lässt sich das
überhaupt nicht darstellen, auch wenn es mittlerweile vermutlich mehr
Linux-Anwender unter unseren Kunden gibt als Mac-Anwender.
Wir sprechen in diesem Jahr mit einigen osteuropäischen Entwicklern und
einer Firma in Indien, die dieses Problem vielleicht auf eine "elegante"
(sprich bezahlbare) Weise lösen können. Wenn das der Fall ist, werden Sie es
sicherlich mitbekommen, weil wir dann nämlich einen ordentlichen Rummel
darum veranstalten werden.
Bisher muss die Antwort aber leider noch "Nein" lauten.
Ich lach mich tot. Super. :lol:

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chimaera
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Beitrag von chimaera » 07.01.2003 19:11:16

try: ich glaube auch dass firmen, wenn sie von anfang an für verschiedene plattformen entwickeln, erheblich leichteres spiel haben, als später 'architektur-spezielisierten'-code zu portieren.. da liese sich bestimmt einiges an zeit- und kostenaufwand erheblich minimieren!

dazu kommt allerdings wie diese firmen die linuxuser sehen: geeks die in jedem satz 'freie software' verwenden? open source fanatiker? wintendo & microsoft-bashing-propheten?
so schlimm wirds nicht sein, aber ist der grossteil der linux-gemeinde überhaupt willens a) komplett auf linux umzusteigen und damit b) auch software zu kaufen weils halt mehr als ein system zum 'rumpfriemeln' ist?
und hier beisst sich die katze in den schwanz, da die standard-software halt nicht da ist und das gewohnheitstier nur schwer von msoffice auf openoffice umschwenkt, von firmen mit einer vohandenen datenbasis ganz zu schweigen. der user hat bedenken ganz zu wechseln. die industrie hat angst unnötig entwicklugskosten aufzuwenden.. eeein teufelskreis ;-)
also müssen sich neue standards an den user und dieser an die neuen standards annähern, und dafür braucht man halt geduld... (so es denn standards werden :-)

ich denke ihr seht den punkt.. man könnte hier wohl noch seitenweise die gedanken schweifen lassen aber.. oh.. der punkt (.)
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blackm
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Beitrag von blackm » 07.01.2003 23:24:11

Hi,

also ich hab bis jetzt noch nie für ein Problem keine Passende Software gefunden. Bei Software die auf bestimmte hardware wie NetMD oder so zugreift sieht das vielleicht anders aus aber sowas würde ich dann nicht kaufen.
Wenn es nicht eine sehr spezielle Software ist, dann denke ich wird sie sich schon irgendwo finden lassen. Irgendwann hatte bestimmt schonmal ein User das gleiche Problem wie ich und hat dafür dann eine passende Software geschrieben.

Bückstück, was ist das den für eine Software die die Firma da geschrieben hat?

by, Martin
Schöne Grüße

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Beitrag von x-eniac » 08.01.2003 14:14:28

Aber nicht nur die Nachfrage sondern auch der Boykott gehört dazu.
Wenn wir jammer das wir NWN nativ für Linux wollen, darf man sich auch nicht die Windows Version kaufen und mit WineX zum laufen bringen.

Erst wenn der Abstaz sinkt und die Nachfrage nach den Linux Ports steigt, werden sich die Softwarehersteller überreißen.
Das Crossplattform klappt sieht man ja sehr schön bei UT 2003, da kamen wirklich beide Versionen zeitgleich auf dem Markt. Auch bei Wolf3D, allerdings mit einer unnoblen Release Praktik. Ausserdem lassen sich sämtliche Linux Apps und Games in Nu auf Windows Portieren. Man man muß das ganze richtig anpacken.
Traue niemanden der nicht einmal bis 2 zählen kann!
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Beitrag von suntsu » 08.01.2003 14:23:37

x-eniac hat geschrieben:Das Crossplattform klappt sieht man ja sehr schön bei UT 2003,
Tja, nur leider wird die Linux-Client-Version von ut2003 von nur 0.69%(quelle epic) genutzt, so das ich zweifle ob sie den Aufwand noch einmal betreiben bei dem offensichtlich mässgen Erfolg.

Beim Server sieht das ganze schon anders aus, dort sind es um die 40% die unter Linux rennen.

gruss
man'dersichauchmehrherstellersupportwünscht'uel

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Beitrag von Bückstück » 08.01.2003 17:56:09

Hallo Blackm,

im Prinzip habe ich auch keine Probleme, für die Aufgaben, die ich mit dem Computer erledigen will, unter Linux eine passende Software zu finden.

Ich denke allerdings auch, dass ich vielmehr Leute für Linux begeistern könnte, wenn ich ihnen zeigen könnte, dass viele Programme auch für Linux erhältlich sind. Das führt zu mehr Anwendern, das wiederum zu einem größeren Marktanteil usw. bis hin zum Durchbrechen des Henne-Ei-Prinzips.

Am schönsten würde ich es finden, wenn es dann auch irgenwann die Stiesels auf meiner Arbeit (öffentlicher Dienst) begriffen hätten, dass die Tatsache, das 96 Fachanwendungen auf Linux portiert werden müssten, kein Grund ist, 250.000,00 Euro an Lizenzkosten für ein Update auf WindowsXP zu zahlen (da ist ist Umstellung des Office-Paktets noch nicht drin). Für das Geld kann man bessere Dinge tun.

Gerade bei knappen Kassen. Man stelle sich vor, mehrere Behörde dieser Größe (500 Clients) würde sich zusammenschließen (z. B. 5 größere Stadtverwaltungen) und würden dann mit den verfügbaren Mitteln (also mindestens 1.250.000,00 Euro mittelständische Software-Unternehmen damit beauftragen, die ganzen Fachanwendungen auf Linux zu portieren. Wenn man dann noch weiß, dass 3/4 dieser Fachanwendungen mit VBA auf Access programmiert bzw. eher selbst gestrickt sind, glaube ich dass hier eine Portierung sogar gut tun würde. Man könnte bei dieser Gelegenheit über Dateiformate nachdenken, in denen abgespeichert wird (und nicht dieser unsäglichen doc-Dateien). Mal ganz abgesehen von eine Neustruktierung der IT-Landschaft.

Wenn ich sehe, dass mit großem Aufwand das Kassenprogramm, das Einwohnermeldamtprogramm usw. von UNIX auf WindowsNT portiert wurde, bekomme ich die Kretze.

Den Overkill habe ich allerdings beim Amtsgericht im Grundbuchamt gesehen. Dort läuft eine Software serverseitig auf UNIX und die Clients wurden vor ca. zwei Jahren auf WindowsNT 4.0 umgestellt. Auf diesen Clients läuft dann das UNIX-Programm in einer Emulation.

Da fällt mir nichts mehr zu ein, außer dass die Entscheider beim meinem Arbeitgeber mal das neue Linux-Magazin lesen sollten. Schon der der Beginn des Artikels "Umzug ins freie" spricht Bände. Damit ich keine Urheberrechtsverletzung begehe, zitiere ich hier jetzt nicht. Aber nur soviel: Wenn man für ein IT-Projekt nur wenig Zeit bekommt, trotzdem pünktlich (!!!) fertig ist und die Auftraggeber auch noch hochzufrieden sind (trotz hoher Anforderungen), dann ist dies eindeutig ein gutes Argument für den Einsatz von freier Software in den Behörden (hier: Kartellamt, Monopolkommision :-) und Tiertechnische Versuchsanstalt).
Gruß
Bückstück
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Hersteller machen es sich selbst z. T. auch schön schwer

Beitrag von Ruhollah » 10.01.2003 21:08:18

Heute war ich im MediaMarkt und stand vor den Telefonverzeichnis-CDs. Das Dumme war nur, dass es nur Windoof-Versionen davon gibt. Ich habe kein Verständnis mehr dafür, dass solche Software immer noch nicht im plattformübergreifendem Java geschrieben ist. Stattdessen wird ein bisschen mit Delphi gespielt und ein Abfrageprogramm für eine Datenbank geschrieben und heraus kommt dann noch ein Programm, welches Abstürze verursacht und vieles nicht funktioniert, z. B. Lifetec Telefon-Auskunft. Dabei ist ein solches Programm nichts anderes als ein Datenbankabfrageprogramm.

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blackm
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Beitrag von blackm » 10.01.2003 22:59:05

Hi Bückstück,

also zum Thema Linux am Arbeitsplatz war auch schonmal in der C`t oder Xi ein Beitrag drin. Als beispiel hatten sie dort ein Versichtung. Zur Zeit der Umstellung hatte die IT Abteilung nur unwesentlich mehr Anrufe bekommen. War ein sehr gutes Beispiel wie einfach die Umstellung sein kann (wenn man nicht so viel Software hat die erst umgeschrieben werden muß).

by, Martin
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Titel

Beitrag von Ruhollah » 11.01.2003 13:58:09

Der Titel sollte geändert werden, denn mit Nachfrage versucht man ja schließlich das Angebot an Software für Linux zu erweitern und nicht weitere unerfüllte Nachfrage.

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