Gelöst: o2 HomeBox 6641 lässt sich nicht anpingen

Gemeinsam ins Internet mit Firewall und Proxy.
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dolphin
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Gelöst: o2 HomeBox 6641 lässt sich nicht anpingen

Beitrag von dolphin » 17.04.2016 19:03:24

Der Internet-Anbieter o2 ist im Moment dabei, bei all seinen Kunden die Router-Technik umzustellen. Das alte DSL-Modem 'Alice 1421' wird durch ein neues mit dem Namen 'o2 HomeBox 6641' ersetzt.

Ich als Kunde war letzte Woche dran. Ein System, das jahrelang ohne Probleme funktionierte, sollte nun also durch ein neues ersetzt werden. Die Dokumentation suggerierte auch schon: "Einfach das alte Modem abbauen, das neue ran, konfiguieren und fertig. Alles ganz easy und total einfach. Geht alles ganz schnell und problemlos." Ich dachte mir, na das kann ja heiter werden.

Das neue DSL-Modem kam per Post an und ich legte los. Und schnell stellte ich fest. Einfach? Pustekuchen!

Diesen Beitrag schreibe ich, weil ich in Probleme reingerannt bin, die eigentlich ganz einfach hätten gelöst werden können, wenn in der Dokumentation die entscheidenden Schritte dokumentiert gewesen wären oder wenn das Personal an der Hotline Ahnung davon gehabt hätte, was ihr Arbeitgeber o2 eigentlich an seine Kunden verkauft.

Ich skizziere die Probleme, die ich hatte, nach denen ich erfolglos gegoogelt hatte, und anschließend poste ich die Lösung.

Ich mache das, damit der Nächste, der diese Probleme hat, die Lösung findet, wenn er nach den Problemen, die ich hatte, googelt.


Die wesentlichen Stationen meiner Odyssee
Zunächst einmal stellte ich fest, dass das neue Modem mit einer komplett anderen Technologie daherkommt als das alte. Ich hatte DSL-Modems unter Linux bis zum heutigen Tag mit Debianpppoe angesprochen. Von VirtualBox aus stellte ich auf Data-Link-Ebene (Layer 2 im OSI-Modell) Kontakt zum DSL-Modem her. So war diese VirtualBox gleichzeitig auch so etwas wie eine Firewall. Für den Host-Rechner und die anderen VirtualBox-Gäste war diese eine VM der Internet-Router. Mit dem neuen DSL-Modem ging das alles nicht mehr. Ich hatte versucht, pppoe neu zu konfigurieren, doch es erkannte das neue DSL-Modem nicht.

In der Dokumentation las ich, dass das neue DSL-Modem nun wie folgt konfiguriert werden soll:
  • Einfach einen Web-Browser aufmachen, da die IP-Adresse des DSL-Modems eintragen, also die '192.168.1.1', und schon kann ich das Ding angeblich konfigurieren.
Ich versuchte es, aber ich konnte die IP-Adresse noch nicht einmal anpingen. OK, dachte ich, ändere ich die IP-Adresse des Rechners mal von '10.53.120.4' nach '192.168.0.13' und setze die Netwerkmaske mal auf '255.0.0.0', doch nichts half: Wenn ich eine nichtexistente IP-Adresse aus dem 192er Bereich anpingte, dann kam ein
Destination Host Unreachable
zurück. Wenn ich stattdessen die '192.168.1.1' anpingte, dann kam gar nichts zurück. Die LED für 'LAN 1' blinkte zwar einmal pro Sekunde, aber das DSL-Modem gab kein Lebenszeichen von sich.

Der analoge Telefonanschluss wurde mit der Umstellung auf die neue Technik so umgestellt, dass ich das Telefon nun nicht mehr an den Splitter anstecke, sondern an das DSL-Modem. Ich habe jetzt also 'Voice over IP'. Komisch war: Telefonieren über 'Voice over IP' funktionierte. Nur Internet ging nicht.

Das Problem war: Ich hatte es hier mit etwas zu tun, von dem ich nicht wusste, womit ich es eigentlich zu tun hatte.

Ich hatte Google mit Suchbegriffen gefüttert, hatte die Dokumentation durchsucht und ich hatte ewig viel Zeit mit den Warteschleifen der o2-Hotlines verschwendet. Ich glaube, es waren 5 Stunden meiner kostbaren Lebenszeit, die ich mit Warten Irgendwas-Herumdaddeln verschwendet hatte, während die Warteschleifen diverser o2-Hotlines per Freisprechfunktion im Kreis liefen. Die Typen an den Hotlines hatten wenig oder absolut null Ahnung. Die meisten von denen kannten noch nicht einmal den Begriff pppoe. Nach vielen sinnlosen Telefonaten und einigen Tagen entschied man sich dann dafür, mir ein neues DSL-Modem zu schicken, weil man annahm, dass das alte kaputt war.

Ein paar Tage später kam das neue DSL-Modem, wieder eine 'o2 HomeBox 6641', und sie zeigte das gleiche Verhalten wie die alte: Sie ließ sich nicht anpingen. Es machte auch keinen Unterschied, ob die Netzmaske nun '255.0.0.0' oder '255.255.0.0' war. Ich rief wieder die Hotline an und verschwendete eine weitere Stunde meiner kostbaren Lebenszeit mit Warten Irgendwas-Herumdaddeln und der Computerlaie, der dieses Mal mit mir telefonierte, machte, wie es schon in den Tagen zuvor geschah, eine neue Störungsmeldung auf.

Ein oder zwei Tage später geschah dann ein Wunder. Ich war mit dem alten DSL-Modem im Internet und mein Handy war auf Empfang. Das Handy klingelte, und am anderen Ende der Leitung war endlich mal ein Techniker, der mir die Fragen, die ich hatte, kompetent beantworten konnte.

Unter anderem stellte sich heraus, dass auch schon das alte Alice-DSL-Modem mit der neuen Technologie (also ohne pppoe) hätte benutzt werden können. Nun ist es allerdings so, dass ich schon seit April 2005 Kunde bei Alice-DSL bin. Das sind jetzt tatsächlich 11 (!) Jahre. Und vor dem 'Alice 1421' hatte ich eine ganze Reihe verschiedener DSL-Modems (einige von denen waren angeblich von Siemens). Damals war pppoe der einzige mir bekannte Weg, um mit Linux ins Internet zu gehen. Und diesen pppoe-Ansatz hatte ich jahrelang nicht hinterfragt. Wozu auch? Es funktionierte doch alles bestens. Bis jetzt.

Die Lösung
Als ich mit dem kompetenten Techniker telefonierte, schien plötzlich alles ganz einfach. Ich machte meine Notizen und wartete auf das nächste Wochenende. Heute war das Wochenende und ich nahm mir die Zeit, meinen Internet-Rechner auf die neue Technologie umzustellen und alles akribisch genau zu dokumentieren. Für die nächsten 11 Jahre.

Es folgt das Know-how, das mir echt weitergeholfen hätte, wenn es in der Dokumentation an prominenter Stelle (also nicht auf Seite 88 in irgendeiner FAQ versteckt) gestanden hätte, wenn das Personal an der Hotline davon gewusst hätte oder wenn es in der Google-Trefferliste aufgetaucht wäre.

Code: Alles auswählen

0002: Inbetriebnahme
====================
- [X] Datum Start: 2016-04-17-So
- [X] Datum Ende: 2016-04-17-So


0001. Systemvoraussetzungen
---------------------------
Das DSL-Modem hat die folgenden Adress-Daten:
- IP-Adresse: 192.168.1.1
- Netzmaske: 255.255.255.0

Um Kontakt mit dem DSL-Modem per LAN-Kabel herzustellen,
gibt es 3 Optionen.

- Option A)
  - Der Rechner holt sich per DHCP vom DSL-Modem eine IP-Adresse

- Option B)
  - Der Rechner hat eine IP-Adresse im Bereich 192.168.1.0/24
  - Die Netzmaske lautet zwingend 255.255.255.0
  - Die IP-Adresse kann zum Beispiel 192.168.1.2 sein

- Option C)
  - Bei Parallelbetrieb von DHCP und festen IP-Adressen
    empfiehlt das Handbuch 'BDA_6641_V_1.00.pdf'
    auf Seite 88, eine IP-Adresse aus dem IP-Bereich
    von 192.168.1.251 bis 192.168.1.254 zu verwenden
  - Naheliegend wäre also die folgende Zuordnung:
    - LAN 1 = 192.168.1.251
    - LAN 2 = 192.168.1.252
    - LAN 3 = 192.168.1.253
    - LAN 4 = 192.168.1.254


0002. Erste Kontaktaufnahme zum DSL-Modem
-----------------------------------------
# ping 192.168.1.1

--> Wenn das DSL-Modem auf die Ping-Signale antwortet,
    dann wurde die erste Hürde überwunden.


0003. DNS / Nameserver
----------------------
- Als Nameserver können wie üblich die Nameserver von
  OpenDNS und/oder Google verwendet werden.

- Wenn allerdings Wert darauf gelegt wird, dass der
  Name 'o2.box' aufgelöst wird, dann muss im Rechner
  als ersten Nameserver die IP-Adresse des DSL-Modems
  eingetragen werden, also die '192.168.1.1'.
Ich hoffe, dass die Suchmaschinen das nun ordentlich verschlagworten, damit der Nächste deutlich schneller (und nicht erst nach 10 Tagen Auf-Irgendwas-Warten) zu einer Lösung kommen wird.



P.S.
Text jetzt blau gemacht, in der Hoffnung, dass Blau keine Moderator-Farbe ist.
Zuletzt geändert von dolphin am 17.04.2016 20:42:04, insgesamt 2-mal geändert.

Radfahrer

Re: o2 HomeBox 6641 lässt sich nicht anpingen

Beitrag von Radfahrer » 17.04.2016 19:20:42

Bei mir wurde auch vor kurzem der Netzzugang umgestellt. Hintergrund ist übrigens, dass das Netz VDSL-fähig gemacht wird. Daher die Umstellung und der neue Router. Habe ebenfalls einen uralten alice-Vertrag.

Ich habe an dem mir vorab angekündigten Termin (vorher geht es natürlich nicht, weil ja die Netzumstellung erfolgt sein muss.) den neuen Router (auch eine Homebox 6641) angeschlossen, im Browser die Adresse 192.168.1.1 eingegeben, woraufhin das Webinterface des Routers erschien.
Da habe ich dann die Zugangspin eingegeben und schon lief die Geschichte. Habe dann noch diverse Dinge eingestellt (Portforwarding, feste DHCP-IP-Reservierungen für meine Rechner, WLAN-Verschlüsselung,usw.) War alles völlig problemlos.
Habe dann noch gleich die jetzt an meinem Anschluss mögliche "Option Speed" (sprich VDSL) für 5 Euro monatlich gebucht und freue mich jetzt über 50Mbit/s (die auch tatsächlich erreicht werden). Vorher bin ich bei meinem 16Mbit/s-Anschluss mal gerade auf 7-8 Mbit/s gekommen.

Ich habe bei deinem Post auch nicht so ganz begriffen, was du da gemacht hast. Du hast geschrieben, dass der Techniker dir schnell und kompetent helfen konnte. Aber wo war denn nun überhaupt dein Problem? Warum ging es denn vorher nicht?
...IP-Adresse des DSL-Modems eintragen, also die '192.168.1.1',...
...
OK, dachte ich, ändere ich die IP-Adresse des Rechners mal von '10.53.120.4' nach '192.168.0.13' und setze die Netwerkmaske mal auf '255.0.0.0', doch nichts half
Und warum hast du die Netzwerkmaske nicht einfach auf 255.255.255.0 gesetzt und den Rechner dann in das gleiche Netzwerk wie den Router gehängt? Also z.B. auf 192.168.1.2? Oder einfach DHCP benutzt? Verstehe ich nicht.

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Re: Gelöst: o2 HomeBox 6641 lässt sich nicht anpingen

Beitrag von NAB » 17.04.2016 19:58:29

Fazit: Gebrauchsanweisungen lesen spart Zeit. Auf Seite 25 steht, wie man die 6641 in den PPPoE-Modus schaltet:
http://www.zyxel.de/uploads/images/spha ... 41_v16.pdf

Um das einschalten zu können, muss man aber anscheinend erst mal eine normale IP-Verbindung aufgebaut haben, wie oben beschrieben. Bei den Fritzboxen geht das hingegen auch über kryptische Telefonkommandos.

Dadrunter steht aber auch
Bitte beachten:
Aufgrund technischer Gegebenheiten kann diese Option an Ihrem Anschluss entfallen.
Da die 6641 für VoIP zwangsläufig als Router funktionieren muss, könnte es sein, dass PPPoE deswegen nicht möglich ist (wie sollte es?). Wenn man es trotzdem ausprobiert hätte, hätte man vermutlich eine funktionierende Internetverbindung gehabt, und dafür ein totes Telefon.
Never change a broken system. It could be worse afterwards.

"No computer system can be absolutely secure." Intel Document Number: 336983-001

dolphin
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Re: o2 HomeBox 6641 lässt sich nicht anpingen

Beitrag von dolphin » 17.04.2016 20:06:43

Radfahrer hat geschrieben:Ich habe bei deinem Post auch nicht so ganz begriffen, was du da gemacht hast. Du hast geschrieben, dass der Techniker dir schnell und kompetent helfen konnte. Aber wo war denn nun überhaupt dein Problem? Warum ging es denn vorher nicht?
...IP-Adresse des DSL-Modems eintragen, also die '192.168.1.1',...
...
OK, dachte ich, ändere ich die IP-Adresse des Rechners mal von '10.53.120.4' nach '192.168.0.13' und setze die Netwerkmaske mal auf '255.0.0.0', doch nichts half
Und warum hast du die Netzwerkmaske nicht einfach auf 255.255.255.0 gesetzt und den Rechner dann in das gleiche Netzwerk wie den Router gehängt? Also z.B. auf 192.168.1.2? Oder einfach DHCP benutzt? Verstehe ich nicht.
Das Problem war, dass ich nicht darauf gekommen bin, dass der Rechner sich zwingend im Netz 192.168.1.0/24 befinden muss und dass die Maske zwingend 24 sein muss.

Ich hatte auch die 255.255.255.0 ausprobiert, aber ich hatte vergessen, die IP von 192.168.0.13 nach 192.168.1.13 zu verlagern. Das war ein Flüchtigkeitsfehler. Wäre mir der nicht passiert, hätte ich das Problem ein paar Tage früher lösen können. Die Sache ist die, dass mir das Konzept, ein DSL-Modem per 192.168.1.1 zu kontaktieren, komplett neu war. Das gab es einfach vorher noch nie.

Für mich sah die Situation so aus: o2 ersetzt alte Technologie durch neue Technologie, unterstützt aber nur Windows- und Apple-User mit Treibern oder mit Dokumentation. Als ich merkte, dass ich mit dem Ding per LAN nichts anfangen konnte, glaubte ich, dass ich plötzlich zwingend WLAN bräuchte, nur um das komische Teil für LAN konfigurieren zu können. Für jemanden, der keine WLAN-Gegenstellen hat, ist das aber keine Option. In meinem Kopf kreisten tausend verschiedene Möglichkeiten, was hier nun der Schlüssel sein könnte: Braucht man WLAN, um das zu konfigurieren? Braucht man dafür Windows? Hat das Modem einen Defekt in der Elektronik? Ich meine, wenn ich es anpinge, blinkt die LED, aber es kommt nichts zurück. Ist etwa der Rückkanal blockiert? Haben die Arbeiter in der Fabrik in China irgendwelche Leitungen nicht eingelötet? Oder liegt es vielleicht daran, dass das neue Modem jetzt mit Gigabit-LAN statt mit 100-Megabit-LAN arbeitet? Das alte-Alice-Modem färbte die LED meiner Ethernet-Buchsen an den Rechnern grün ein, was für 100 MBit/s steht. Das neue o2-Modem färbte sie orange, was für 1 GBit/s steht. Ich steckte also meine zwei Rechner mit einem LAN-Kabel zusammen und pingte sie gegenseitig an. Das klappte, und beide arbeiteten im Modus Orange, also mit 1 GBit/s. Wenn es also eine Inkompatibilität mit Gigabit-LAN geben sollte, warum arbeiten dann meine Rechner im Modus 'Orange'?

Ich hatte, wie ich bereits schrieb, absolut keine Ahnung, was diese 'o2 HomeBox 6641' eigentlich ist. Wenn ich etwas Ähnliches schon mal irgendwo funktionierend gesehen hätte, dann hätte ich schon mal eine Peilung gehabt, wonach ich suchen soll, aber hier gab es 1000 verschiedene Gedanken, absolut keine Orientierung und keine echte Hilfe. Das war das Problem.

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Re: Gelöst: o2 HomeBox 6641 lässt sich nicht anpingen

Beitrag von dolphin » 17.04.2016 20:27:15

NAB hat geschrieben:Fazit: Gebrauchsanweisungen lesen spart Zeit. Auf Seite 25 steht, wie man die 6641 in den PPPoE-Modus schaltet:
http://www.zyxel.de/uploads/images/spha ... 41_v16.pdf

Um das einschalten zu können, muss man aber anscheinend erst mal eine normale IP-Verbindung aufgebaut haben, wie oben beschrieben. Bei den Fritzboxen geht das hingegen auch über kryptische Telefonkommandos.
Genau das ist es: Um PPPoE nutzen zu können, muss man das Modem erstmal konfigurieren können. Da das nicht ging, ging auch PPPoE nicht.

NAB hat geschrieben: Dadrunter steht aber auch
Bitte beachten:
Aufgrund technischer Gegebenheiten kann diese Option an Ihrem Anschluss entfallen.
Da die 6641 für VoIP zwangsläufig als Router funktionieren muss, könnte es sein, dass PPPoE deswegen nicht möglich ist (wie sollte es?). Wenn man es trotzdem ausprobiert hätte, hätte man vermutlich eine funktionierende Internetverbindung gehabt, und dafür ein totes Telefon.
Ich hab jetzt den Versuch gemacht und im laufenden Internet-Betrieb meine nun obsolete VirtualBox-Maschine gebootet. Ich habe in der obsoleten VirtualBox-Maschine mein übliches Skript gestartet, und, oh Wunder!, es gab mir, wie gewohnt, eine IP-Adresse zurück! Eine zweite IP-Adresse. Ich bin also jetzt in diesem Augenblick mit zwei echten IPv4-Adressen im Internet sichtbar.

Fazit: Wenn ich die 'o2 HomeBox 6641' konfiguriert habe, dann geht auch der Zugang per PPPoE wieder.

Allerdings wüsste ich jetzt nicht mehr, wozu ich PPPoE eigentlich zwingend brauche. Es geht doch jetzt auch ohne. Und ich kann mein DSL-Modem sehr detailreich konfigurieren: Das Internet, das Telefon, ich kann WLAN abschalten, damit es mich nicht bestrahlt, und, und, und. Wenn es läuft, und das tut es jetzt, ist es tatsächlich besser als der alte PPPoE-Ansatz.

Nur die Geschwindigkeit ist bei mir so, wie immer:
  • Download = 10012 kbit/s
  • Upload = 909 kbit/s
Das reicht mir aber zur Zeit. Sollte ich dennoch irgendwann mehr brauchen, könnte ich ja mal über andere Tarife nachdenken.

NAB
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Re: Gelöst: o2 HomeBox 6641 lässt sich nicht anpingen

Beitrag von NAB » 17.04.2016 20:55:47

dolphin hat geschrieben:Ich hab jetzt den Versuch gemacht und im laufenden Internet-Betrieb meine nun obsolete VirtualBox-Maschine gebootet. Ich habe in der obsoleten VirtualBox-Maschine mein übliches Skript gestartet, und, oh Wunder!, es gab mir, wie gewohnt, eine IP-Adresse zurück! Eine zweite IP-Adresse. Ich bin also jetzt in diesem Augenblick mit zwei echten IPv4-Adressen im Internet sichtbar.
Das ist nun aber wirklich interessant :mrgreen:

Sind beide Adressen stabil? Oder fliegst du aus der ersten raus, wenn du die zweite nutzt?
dolphin hat geschrieben:Allerdings wüsste ich jetzt nicht mehr, wozu ich PPPoE eigentlich zwingend brauche.
Im Moment benutzt du die 6641 als Router. Wenn du sie per PPPoE benutzen würdest, würdest du sie zum Modem degradieren und müsstest das Routing selber machen (was du innerhalb deiner VMs eh tust).

Da diese Kisten inzwischen eh alle einen Router mit verbaut haben, nutzen die meisten Leute sie inzwischen auch als Router.

PPPoE verwenden nur die Leute, die sich nicht alle zwei Jahre einen neuen Router kaufen wollen, weil der alte keine Sicherheitsupdates mehr vom Hersteller bekommt, und das Routing daher lieber gleich selber machen.
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Re: Gelöst: o2 HomeBox 6641 lässt sich nicht anpingen

Beitrag von dolphin » 18.04.2016 09:25:35

NAB hat geschrieben:
dolphin hat geschrieben:Ich hab jetzt den Versuch gemacht und im laufenden Internet-Betrieb meine nun obsolete VirtualBox-Maschine gebootet. Ich habe in der obsoleten VirtualBox-Maschine mein übliches Skript gestartet, und, oh Wunder!, es gab mir, wie gewohnt, eine IP-Adresse zurück! Eine zweite IP-Adresse. Ich bin also jetzt in diesem Augenblick mit zwei echten IPv4-Adressen im Internet sichtbar.
Das ist nun aber wirklich interessant :mrgreen:

Sind beide Adressen stabil? Oder fliegst du aus der ersten raus, wenn du die zweite nutzt?
Ich hatte mich gestern Abend noch eine Weile mit der Konstellation im Internet bewegt:
  • Die erste IP-Adresse, die mir die 6641 als Router zur Verfügung gestellt hatte, blieb offenbar so stabil, dass mir nichts aufgefallen ist. Der Zugriff aufs Internet funktionierte jedenfalls.
  • Die zweite IP-Adresse, die mir die 6641 als Modem zur Verfügung gestellt hatte, funktionierte insofern als dass ich einen Ping zu 'www.heise.de' absetzen konnte und dieser Ping auch funktionierte. Es gibt zwar eine Restwahrscheinlichkeit, dass der Ping über einen Umweg auf IP-Ebene über den Router (und nicht über das Modem) gegangen ist, aber sehr wahrscheinlich ist das nicht, denn diese VM hatte ich ja so konzipiert, dass sie explizit über das PPP-Interface routet.
Im Übrigen war es auch schon mit dem 'Alice 1421' so, dass ich mindestens 6 verschiedene IPv4-Adressen gleichzeitig haben konnte, wenn ich es unbedingt wollte. Einfach mehrere VirtualBoxen mit je einer PPPoE-Sitzung pro VM aufsetzen und es geht. Ich hatte das damals mal getestet, als mir ein Techniker von Alice verriet, dass das geht. Da ich aber keinen sinnvollen Use-Case hatte, hatte ich immer nur mit einer einzigen öffentlichen IPv4-Adresse gearbeitet. Und außerdem sind IPv4-Adressen ja eigentlich ein knappes Gut, das man nicht unbedingt verschwendet, wenn man es nicht zwingend braucht.
NAB hat geschrieben:
dolphin hat geschrieben:Allerdings wüsste ich jetzt nicht mehr, wozu ich PPPoE eigentlich zwingend brauche.
Im Moment benutzt du die 6641 als Router. Wenn du sie per PPPoE benutzen würdest, würdest du sie zum Modem degradieren und müsstest das Routing selber machen (was du innerhalb deiner VMs eh tust).

Da diese Kisten inzwischen eh alle einen Router mit verbaut haben, nutzen die meisten Leute sie inzwischen auch als Router.

PPPoE verwenden nur die Leute, die sich nicht alle zwei Jahre einen neuen Router kaufen wollen, weil der alte keine Sicherheitsupdates mehr vom Hersteller bekommt, und das Routing daher lieber gleich selber machen.
Das wiederum finde ich interessant. Das wäre in der Tat ein sinnvoller Use-Case für PPPoE. Ich plane zwar nicht, so schnell wieder zu PPPoE zurückzukehren, zumal ich ja im Ernstfall auch mit der 6641 eine Routing-Konstellation aufsetzen kann, die eine eigene Firewall in die Kette schalten könnte (bei mir intern arbeitet alles im 10er Netz, das 192.168.1er Netz des o2-Routers beginnt bei mir am o2-Router und endet am Host-Rechner, könnte aber auch in einer VM enden und den Host-Rechner außen vor lassen), aber es ist immer gut, für den Ernstfall noch weitere Optionen im Hinterkopf zu wissen.

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