USB Stick (Boot) klonen?

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frogger90
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USB Stick (Boot) klonen?

Beitrag von frogger90 » 27.11.2017 02:28:47

Ich nutze einen USB Stick mit ext2-Dateisystem als Boot und würde diesen gerne klonen, da ich im Falle eines Ausfalls des Sticks sonst nicht mehr in mein verschlüsseltes System reinkomme.

Ist das moglich und wenn ja wie stelle ich das an?
Die Sticks auf die ich spiegeln/klonen möchte haben die selbe Speicherkapazität.

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hikaru
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Re: USB Stick (Boot) klonen?

Beitrag von hikaru » 27.11.2017 08:11:21

Da gibt es im Prinzip zwei Ansätze:

1. Ohne Rücksicht auf den Inhalt eine byteweise Kopie anlegen, z.B. mit dd:

Code: Alles auswählen

dd if=/dev/sdX of=/dev/sdY bs=1M
Das ist langsam (durch das Kopieren von 1MB-Blöcken sollte zumindest sichergestellt sein, dass jede Flash-Zelle nur einmal beschrieben wird) und sollte man gerade bei billigen Sticks nicht zu oft machen, aber wenn du nicht gerade täglich eine neue Kopie ziehst, dann ist das ok.
Zu beachten ist dabei, dass der Zielstick mindestens so groß ist wie der Quellstick, sonst wird die Kopie unvollständig und du hast am Ende ein korruptes Dateisystem. Auf nominelle Angaben des Stickherstellers würde ich mich hier nicht verlassen, sondern selbst nachprüfen, denn oft weicht der vorhandene Speicherplatz im Bytebereich je nach Modell ab.
So ein Image würde ich mir zur Sicherheit auch nochmal in's Backup legen.

2. Kopieren der Inhalte vom Quellstickauf Dateisystemebene:
Dabei legst du eine neue Partition auf dem Zielstick an und kopierst dann die Inhalte der /boot-Partition des Quellsticks auf den Zielstick. Änderungen an der /boot-Partition kannst du auch einfach kopieren, z.B. mit rsync. Dann musst du noch den Bootloader installieren und dir etwas einfalllen lassen, wie du mit der geänderten UUID der Partition umgehst (z.B. über ein Label in der fstab).

In der Praxis würde ich wohl beide Ansätze mischen:
Initiales Anlegen des neuen Sticks und Backup nach Methode 1 und weitere Updates nach Methode 2. So brauchst du dich nicht um geänderte UUIDs kümmern (die alte wird mitkopiert) und der Zeitaufwand für Updates bleibt überschaubar.

frogger90
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Re: USB Stick (Boot) klonen?

Beitrag von frogger90 » 27.11.2017 15:45:44

Vielen Dank für deine Antwort hikaru!

Gehe ich richtig in der Annahme, dass der Backup-Stick etwas größer sein darf als der "Primary-Stick", nicht aber kleiner?

Gibt es eine Möglichkeit, dass ganze zu automatisieren, oder zumindest ein Tool mit dem ich Images vom Boot-Stick erstellen kann?

Bin absolut neu in der Materie und würde es für den Anfang gerne so einfach wie möglich halten.

Gruss frogger90

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hikaru
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Re: USB Stick (Boot) klonen?

Beitrag von hikaru » 27.11.2017 16:10:21

frogger90 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.11.2017 15:45:44
Gehe ich richtig in der Annahme, dass der Backup-Stick etwas größer sein darf als der "Primary-Stick", nicht aber kleiner?
Klares Jein! ;)
Wichtig ist nicht, wie groß die Sticks sind, sondern wie groß die darauf angelegten Partitionen sind. Wenn dein Primary-Stick z.B. 16GB hat, sich darauf aber nur eine 500MB-/boot-Partition befindet, dann reicht als Backup-Stick auch einer mit 512MB.
Nur wirst du vermutlich den gesamten Stick mit Partition(en) bis zum Ende belegt haben. Darum musst du dich kümmern, bevor du das Backup erstellst, indem du die Partition(en) verkleinerst (z.B. mit Debiangparted).
frogger90 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.11.2017 15:45:44
Gibt es eine Möglichkeit, dass ganze zu automatisieren, oder zumindest ein Tool mit dem ich Images vom Boot-Stick erstellen kann?
dd ist so ein Tool. Lies dich da am besten mal selbst ein [1], denn bei dessen Anwendung sollte man verstanden haben was man tut.
Nur so viel vorweg: Man kann sich damit wunderbar selbst in's Knie schießen, wenn man nur Ein- und Ausgabedatei verwechselt.
Später, wenn die grundlegende Struktur auf dem Backupstick vorhanden ist, würde ich, wie gesagt, nur noch die Inhalte der Partitionen sichern bzw. aktualisieren (Debianrsync [2]), einerseits weil das schonender für den Stick ist, andererseits weil es schneller geht.
Das geht alles im Terminal ohne Interaktion und lässt sich daher hervorragend scripten.


[1] https://wiki.ubuntuusers.de/dd/#Partitionen-klonen
[2] https://wiki.ubuntuusers.de/rsync/

frogger90
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Re: USB Stick (Boot) klonen?

Beitrag von frogger90 » 27.11.2017 16:27:00

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.11.2017 16:10:21
frogger90 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.11.2017 15:45:44
Gehe ich richtig in der Annahme, dass der Backup-Stick etwas größer sein darf als der "Primary-Stick", nicht aber kleiner?
Klares Jein! ;)
Wichtig ist nicht, wie groß die Sticks sind, sondern wie groß die darauf angelegten Partitionen sind. Wenn dein Primary-Stick z.B. 16GB hat, sich darauf aber nur eine 500MB-/boot-Partition befindet, dann reicht als Backup-Stick auch einer mit 512MB.
Nur wirst du vermutlich den gesamten Stick mit Partition(en) bis zum Ende belegt haben. Darum musst du dich kümmern, bevor du das Backup erstellst, indem du die Partition(en) verkleinerst (z.B. mit Debiangparted).
frogger90 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.11.2017 15:45:44
Gibt es eine Möglichkeit, dass ganze zu automatisieren, oder zumindest ein Tool mit dem ich Images vom Boot-Stick erstellen kann?
dd ist so ein Tool. Lies dich da am besten mal selbst ein [1], denn bei dessen Anwendung sollte man verstanden haben was man tut.
Nur so viel vorweg: Man kann sich damit wunderbar selbst in's Knie schießen, wenn man nur Ein- und Ausgabedatei verwechselt.
Später, wenn die grundlegende Struktur auf dem Backupstick vorhanden ist, würde ich, wie gesagt, nur noch die Inhalte der Partitionen sichern bzw. aktualisieren (Debianrsync [2]), einerseits weil das schonender für den Stick ist, andererseits weil es schneller geht.
Das geht alles im Terminal ohne Interaktion und lässt sich daher hervorragend scripten.


[1] https://wiki.ubuntuusers.de/dd/#Partitionen-klonen
[2] https://wiki.ubuntuusers.de/rsync/
Alles klar, danke.

Ich werde mich mal reinlesen und unter Umständen nochmal hier melden, wenn etwas unklar ist.

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