Ein Plädoyer für Gnome-3

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rockyracoon
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Ein Plädoyer für Gnome-3

Beitrag von rockyracoon » 02.05.2019 15:43:50

Wie Viele, fand ich die Oberfläche von Gnome-3 zunächst inakzeptabel und verwendete zuerst Mate und dann XFCE-4.
Im Zug einer Neuinstallation (neuer PC; Buster) habe ich jetzt Gnome-3 installiert, weil es "Standard" und damit auf der Höhe der Zeit ist.
Ich hatte zudem festgestellt, dass bei XFCE-4 manche Funktionen (automatisches Einloggen; Nachtmodus; Farbprofil; Benachrichtigungen über Updates etc.) nicht, oder nur bedingt nutzbar waren.
Unter Gnome-3 gibt es da keine Probleme.
Weiterhin glaubte ich früher irrtümlich, dass die Oberfläche Gnome-3 kaum konfigurierbar sei.
Ich mag es, nur ein selbstgestaltetes Wallpaper mit dem Debian-Swirl zu sehen und sonst gar nichts. Programme starte ich mit Shortcuts.
Ich brauche kein "Nachäffen" von Windows a la KDE oder Cinnamon.
Die genauere Betrachtung der Erweiterungen belehrte mich eines Besseren. Die Oberfläche von Gnome-3 kann ich gestalten, wie ich es mag und Programme lassen sich mit selbst gestalteten Shortcuts öffnen. Mit den Erweiterungen "Dock To Dash, Brightness Control, Hide Top Panel, Hibernate Status Button, Apt Update Indicator" und Anderen, kann ich Gnome-3 so konfigurieren, wie ich es unter XFCE-4 gewohnt war, aber eben ohne die Einschränkungen von XFCE-4.
Wichtig ist es für mich, bei der Session "x.org" zu wählen, damit die Synaptic-Paketverwaltung neben "Software" ansprechbar bleibt.
Der Ressourcenverbrauch von Gnome-3 ist bei Verwendung eines neuen PC`s indiskutabel.
Nur bei einer alten, sehr ressourcenschwachen Maschine lohnt sich imho LXDE.

Ich denke, dass viele Gnome-3-Kritiker genau so waren wie manche Windows-zu-Linux-Wechsler: Sie waren nicht bereit, sich auf das neune System einzulassen und es erst einmal kennenzulernen.
Statt dessen erwarteten sie "the same procedure as last year"... :wink:

Nach langem "Distro-Hopping" bin ich bei "Debian-Stable/Gnome-3" in sicherem Hafen (sorglose, produktive Nutzung) gelandet. :THX:
Was so Alles über das anstehende Update für Windows-10 geschrieben wird, kostet mich nur ein müdes Lächeln...

bullgard
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Re: Ein Plädoyer für Gnome-3

Beitrag von bullgard » 09.06.2019 19:58:56

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
02.05.2019 15:43:50
Wie Viele, fand ich die Oberfläche von Gnome-3 zunächst inakzeptabel und verwendete zuerst Mate und dann XFCE-4.
Im Zug einer Neuinstallation (neuer PC; Buster) habe ich jetzt Gnome-3 installiert, weil es "Standard" und damit auf der Höhe der Zeit ist.
Ich hatte zudem festgestellt, dass bei XFCE-4 manche Funktionen (automatisches Einloggen; Nachtmodus; Farbprofil; Benachrichtigungen über Updates etc.) nicht, oder nur bedingt nutzbar waren.
Unter Gnome-3 gibt es da keine Probleme.
Weiterhin glaubte ich früher irrtümlich, dass die Oberfläche Gnome-3 kaum konfigurierbar sei.
Ich mag es, nur ein selbstgestaltetes Wallpaper mit dem Debian-Swirl zu sehen und sonst gar nichts. Programme starte ich mit Shortcuts.
Ich brauche kein "Nachäffen" von Windows a la KDE oder Cinnamon.
Die genauere Betrachtung der Erweiterungen belehrte mich eines Besseren. Die Oberfläche von Gnome-3 kann ich gestalten, wie ich es mag und Programme lassen sich mit selbst gestalteten Shortcuts öffnen. Mit den Erweiterungen "Dock To Dash, Brightness Control, Hide Top Panel, Hibernate Status Button, Apt Update Indicator" und Anderen, kann ich Gnome-3 so konfigurieren, wie ich es unter XFCE-4 gewohnt war, aber eben ohne die Einschränkungen von XFCE-4.
Wichtig ist es für mich, bei der Session "x.org" zu wählen, damit die Synaptic-Paketverwaltung neben "Software" ansprechbar bleibt.
Der Ressourcenverbrauch von Gnome-3 ist bei Verwendung eines neuen PC`s indiskutabel.
Nur bei einer alten, sehr ressourcenschwachen Maschine lohnt sich imho LXDE.

Ich denke, dass viele Gnome-3-Kritiker genau so waren wie manche Windows-zu-Linux-Wechsler: Sie waren nicht bereit, sich auf das neune System einzulassen und es erst einmal kennenzulernen.
Statt dessen erwarteten sie "the same procedure as last year"... :wink:

Nach langem "Distro-Hopping" bin ich bei "Debian-Stable/Gnome-3" in sicherem Hafen (sorglose, produktive Nutzung) gelandet. :THX:
Was so Alles über das anstehende Update für Windows-10 geschrieben wird, kostet mich nur ein müdes Lächeln...
Das nächste Veröffentlichung von Xfce4 soll im Spätsommer 2019 erscheinen, habe ich irgendwo gelesen. Erst wenn sie Eingang in ziemlich fehlerfreie Debian-Pakete gefunden hat, bin ich überrhaupt bereit, mir das neue GNOME 3 anzusehen. Meine Erfahrungen mit GNOME 3 vor ein paar Jahren waren zu traumatisch.
Ein stabil funktionierendes Produktivsystem, das man selbst beherrscht, ist so viel mehr wert als "Dock To Dash, Brightness Control, Hide Top Panel, Hibernate Status Button, Apt Update Indicator"
u. ä.
Gruß
bullgard

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Re: Ein Plädoyer für Gnome-3

Beitrag von TRex » 09.06.2019 22:15:33

https://wiki.debianforum.de/Auswahl_ein ... opumgebung

Stimmt immer noch, und da lande ich nicht bei gnome* :)
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rockyracoon
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Re: Ein Plädoyer für Gnome-3

Beitrag von rockyracoon » 10.06.2019 12:21:40

@bullgard:
...ein stabil funktionierendes Produktivsystem, das man selbst beherrscht...
Ich finde XFCE4 nach wie vor auch sehr attraktiv, unter Gnome3 kann ich aber manche Wünsche wie zum Beispiel das automatische Anmelden einfacher realisieren. Im Benutzerkonto von Gnome3 geht das nach dem "Entsperren", im Benutzerkonto von XFCE4 läßt das die GUI nicht zu. Sicher gibt es dazu Konfigurationsmöglichkeiten über die Konsole, der Erwerb des Grundwissens dazu ist für mich aber zu umständlich.
Ich kann und mag nicht bei jeder Systemkonfiguration zu viel Zeit investieren. Linux gibt einem immer noch genug Aufgabenstellungen als potentielle Quelle für Erfolgserlebnisse. Heute zum Beispiel wollte ich das Android-Smartphone meiner Frau zum Im- und Export von Daten an meinen PC anschließen, aber das Smartphone nervte mich damit, dazu eine Exe-Datei installieren zu wollen/müssen. Nach einer kurzen Internetsuche war mir klar, dass ich zum Mounten des Smartphones Pakete wie mtp-tools, jmtpfs und go-mtpfs installieren muß, was dann auch tadellos geklappt hat.
Was ich sagen will: ein bißchen beherrsche ich mein System mittlerweile schon, aber wie schon gesagt, ich will daraus kein IT-Hobby machen.
Mir geht es wirklich nicht um "welche Oberfläche ist besser?" oder gar um "meine Oberflächenwahl ist die beste!", sondern mich interessieren die Erfahrungen anderer User.
Im Übrigen ist bei Linux ja das Betriebssystem getrennt von der Oberfläche und in Einem sind wir uns sicher in diesem Forum einig: wir haben bewußt Debian als Grundlage gewählt.

@TRex: Interessehalber, bei welcher Oberfläche "landest" Du nach dem Schema Deines aufschlußreichen Links?

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Re: Ein Plädoyer für Gnome-3

Beitrag von TRex » 10.06.2019 18:01:45

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.06.2019 12:21:40
@TRex: Interessehalber, bei welcher Oberfläche "landest" Du nach dem Schema Deines aufschlußreichen Links?
Debianawesome - sehr minimalistisch. Ich schau mir aber (im Gegensatz zu dir z. B.) gerne mal kleinere Tools wie slim/lightdm/i3lock an und integriere die, um selektiv (!) Funktionen nachzurüsten. Aber eigentlich hat mich awesome nur wegen des tiling-Konzepts gehalten, und die lua-config gefällt mir auch. Fürs Netzwerk verwende ich immer noch ifupdown mitsamt der wpa_supplicant-Integration (statt network-manager oder networkd) - da seh ich bei anderen Lösungen keine nennenswerten Vorteile (und es nicht so, als ob mir da kein Optimierungspotential einfallen würde). Es würde aber auch nichts gegen network-manager in awesome sprechen - ist ja nur ein icon im systray und ein daemon. Dafür muss man aber auch das Verständnis entwickeln.

Verfasst hatte ich den Artikel übrigens damals, als es losging mit "Hilfe, mein gnome 2 ist weg - was mach ich denn jetzt" und ich das Gefühl hatte, die vielen Argumente für die diversen Lösungen auf einem dutzend Seiten und Threads verteilt würden eher verwirren als nützen.
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Re: Ein Plädoyer für Gnome-3

Beitrag von uname » 11.06.2019 08:16:03

TRex hat geschrieben:als es losging mit "Hilfe, mein gnome 2 ist weg - was mach ich denn jetzt" und
Mittlerweile gibt es als sehr schönen Ersatz Mate (Debiantask-mate-desktop) .

Auch wenn ich praktisch nur Debianopenbox verwende, schaue ich mir immer wieder Desktop-Environments und Window Manager an und finde die Alternativen meist nicht schlecht. Die Ausfall kann man lieber oder auch hassen.

guennid

Re: Ein Plädoyer für Gnome-3

Beitrag von guennid » 11.06.2019 08:57:18

TRex hat geschrieben:Dafür muss man aber auch das Verständnis entwickeln.
Kann es sein, dass die DEs mit all dem, was sie mit sich bringen, dieses Verständnis eher erschlagen als befördern?

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Re: Ein Plädoyer für Gnome-3

Beitrag von TRex » 11.06.2019 20:46:20

guennid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
11.06.2019 08:57:18
TRex hat geschrieben:Dafür muss man aber auch das Verständnis entwickeln.
Kann es sein, dass die DEs mit all dem, was sie mit sich bringen, dieses Verständnis eher erschlagen als befördern?
Wenn du immer beim gleichen bleibst, ja.
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Re: Ein Plädoyer für Gnome-3

Beitrag von c1ue » 13.06.2019 17:35:49

Ich war/bin eingefleischter KDE Nutzer. Hab dann mal spaßeshalber Gnome3 ausprobiert und war zunächst begeistert (es war halt endlich mal was Anderes). Total modernes UI-Konzept und haste nicht gesehen.

Zwar konnte ich es nicht bis auf die letzte Schraube so konfigurieren, wie mein geliebtes KDE, welches dadurch meinen workflow optimal unterstützt, aber es war erst mal ein wow! Effekt.

Dann habe ich aber bestürzt feststellen müssen, dass GNOME3 alle meine Dateien in /var/log/messages protokolliert! Daraufhin bin ich dann wieder zurück zu meinem geliebten KDE.

Wenn das nicht gewesen wäre, wäre ich vielleicht sogar vorerst bei Gnome3 geblieben.
Wir erleben gerade die letzte Ruhe vor dem Sturm. Genießen wir sie, solange es noch geht

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Re: Ein Plädoyer für Gnome-3

Beitrag von jph » 13.06.2019 19:18:03

c1ue hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2019 17:35:49
Dann habe ich aber bestürzt feststellen müssen, dass GNOME3 alle meine Dateien in /var/log/messages protokolliert!
Merkwürdig, das macht es bei mir nicht. Kannst du mal ein Beispiel posten?

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Re: Ein Plädoyer für Gnome-3

Beitrag von atarixle » 14.06.2019 09:07:43

Ich war lediglich sehr enttäuscht darüber, dass GNOME-Shell 3.0 auf meinem Acer Aspire One mit 1,6GHz Atom und GMA945 rannte wie ein Wiesel, die aktuelle Version jedoch kaum richtig starten will.

Hier ist debian MATE aber gut und gern zu Hause.

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Re: Ein Plädoyer für Gnome-3

Beitrag von c1ue » 14.06.2019 11:00:46

jph hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2019 19:18:03
c1ue hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.06.2019 17:35:49
Dann habe ich aber bestürzt feststellen müssen, dass GNOME3 alle meine Dateien in /var/log/messages protokolliert!
Merkwürdig, das macht es bei mir nicht. Kannst du mal ein Beispiel posten?
Würd ich gern, aber

1. Hab kein Gnome mehr drauf
2. War das vor Jahren
3. Meine ich mich zu erinnern, dass die Dateien mitsamt den kompletten Pfaden in den messages aufgetaucht sind, wenn ich einen Container mounted habe.

Momentan ist meine Systempartition ziemlich zugemüllt. Daher habe ich keinen Platz, um das mal wieder auszuprobieren. Vielleicht nehm ich mir aber mal die Tage die Zeit, das zu testen & meld mich hier zurück.
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