[ gelöst+ kleiner Nachtrag] KDE5 Akonadi-Server erzeugt hohe Systemlast

[orcape]

Hi Leute,
ich habe ein Problem mit einem Debian10/KDE Rechner, den ich schon vor einigen Jahren mit den Vorgänger-Versionen von Debian aufgesetzt hatte und dessen Systeme stets nur ein Versions-Upgrade erfahren haben.

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root@orca:~#uname -a
Linux orca 4.19.0-6-amd64 #1 SMP Debian 4.19.67-2+deb10u2 (2019-11-11) x86_64 GNU/Linux

Schon seit längerer Zeit macht mir da der Akonadi-Server zu schaffen.
Die Systemauslastung, des zugegeben nicht mehr taufrischen AMD 4-Kern Prozessors liegt dann bei um die 80% und das von Beginn der Sitzung, ohne mit dem Rechner überhaupt zu arbeiten. Entsprechend zähflüssig gestaltet sich die Arbeit. Die Dateisuche abzuschalten bringt es dann auch nicht.
Nur ein "akonadictl stop" bringt sofortige "Linderung" und lässt die Prozessorlast schlagartig auf unter 10% sinken.
Absofort lässt sich auch wieder mit dem Rechner arbeiten, ist aber wohl nicht im Sinne des Erfinders.
Hat jemand eine Idee, wie ich das Problem lösen kann, notfalls die dauerhafte Abschaltung, denn das nervt gewaltig
LG orcape

[RobertS]

Ich hatte vor einiger Zeit ein dezentes Chaos mit Akanodi. Weiß jetzt aber nicht mehr ob nach einem Update oder Selberdoof. Auf alle Fälle war eine Neueinrichtung der Mailgeschichte meine Wahl. Bis dann alle 27834 Mail frisch indiziert waren hat es sich etwas gezogen und mein System hat exakt die selben Symptome gezeigt. Seit die Indexierung durch ist wuppt es wie noch selten vorher.

[orcape]

Hi,
nun ja, er bringt mir nach dem Boot auch immer ein Fenster, das die KAlarme nicht indiziert werden können.
Wenn ich Akonadi in der Konsole abschalte und händisch wieder starte, ist da ein regelrechtes Feuerwerk an durchlaufenden Prozessen und Informationen.
Das Teil ist definitiv nur mit sich selbst beschäftigt und darum auch die hohe Prozessorlast.
Wo kann man das Ding dauerhaft abschalten, so das er beim Boot gar nicht erst gestartet wird. So einfach löschen lässt der sich ja nicht. Einfach zu viele Abhängigkeiten.
Gruß orcape

[debianoli]

Skript erstellen und von KDE beim Start ausführen lassen.

[orcape]

Super, nun bin ich aber nicht so der geborene Programmierer, der Scripting mit der Muttermilch eingesogen hat.
Gibt es da ein Tutorial, wie man da vorgeht?

[debianoli]

Mit Editor Datei akonadi.sh in Verzeichnis ~/skripte erstellen mit folgendem Inhalt:

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#!/bin/bash
akonadictl stop

Ausführbar machen:

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chmod +x ~/skripte/akonadi.sh

Dann in KDE - Systemeinstellungen - Starten und beenden - Autostart beim Punkt "Skript hinzufügen" das Skript auswählen und "Vor Sitzungsstart" wählen.

[orcape]

Hi debianoli,
und danke erst einmal für den Tipp.
Ich hatte da ein wenig Probleme, mit der Funktion des Skripts und dessen Ausführung. Dies habe ich aber letztlich dann etwas anders gelöst.
Die Erstellung der Skripts und das ausführbar machen, war nicht das Problem. Da es aber als root erstellt ist, lässt es sich als User nicht so einfach in die Systemeinstellungen integrieren.
Das habe ich dann mit root Rechten getan. Leider hat es das abschalten des Akonadi-Servers auch nicht verhindert.
Ich habe das Problem mit der hohen Prozessorlast jetzt anderweitig in den Griff bekommen.
Das KDE-Erinnerungsmodul hatte über 200 Einträge, von denen ich den Großteil entfernt habe und schon war gut.
Gibt es irgend eine Möglichkeit, dieses Erinnerungsmodul irgendwie auf einem normalen Level zu halten, denn ich befürchte, das sich das wiederholen wird.
Wenn ich mich dunkel erinnern kann, hatte ich das Problem vor längerer Zeit bereits schon einmal.
Gruß orcape

[debianoli]

...
Die Erstellung der Skripts und das ausführbar machen, war nicht das Problem. Da es aber als root erstellt ist, lässt es sich als User nicht so einfach in die Systemeinstellungen integrieren.
Das habe ich dann mit root Rechten getan. Leider hat es das abschalten des Akonadi-Servers auch nicht verhindert.
...

Wieso machst du das als Root? akonadi wird vom $USER gestartet. Das ist meines Wissens nach Standard.

[willy4711]

Schau mal hier:
viewtopic.php?f=29&t=175877&hilit=akonadi#p1225863

[orcape]

...
Die Erstellung der Skripts und das ausführbar machen, war nicht das Problem. Da es aber als root erstellt ist, lässt es sich als User nicht so einfach in die Systemeinstellungen integrieren.
Das habe ich dann mit root Rechten getan. Leider hat es das abschalten des Akonadi-Servers auch nicht verhindert.
...

Wieso machst du das als Root? akonadi wird vom $USER gestartet. Das ist meines Wissens nach Standard.

Richtig, nur ist " ~/skripte/akonadi.sh " doch wohl unter root gespeichert und da auch ~/skripte noch nicht unter root vorhanden ist, muss auch der Ordner erst erstellt werden.
Der Zugriff als User auf den Ordner-Root ist aber nicht erlaubt.

[willy4711]

Ein Skript ist absolut unnötig.
Entweder wie im Link oben beschrieben die akonadiserverrc bearbeiten, oder die [deb]akonadiconsole[/deb installieren. Dann einen Shortcut einrichten mit dem der Server gestoppt und gestartet werden kann.

[detix]

OT oder nicht OT: Wofür ist akonadi eigentlich gut?
Hier ergibt ‒ eher ergab ‒ eine Suche in $HOME danach mit:

Code: Alles auswählen

find $HOME -name '*akonadi*' 2>/dev/null

dieses [1], nur mail? Nur für kmail?
Hier habe ich mich für sylpheed entschieden und mal alles was mit akonadi in $HOME zu finden ist gelöscht:
Bitte nur nachvollziehen sofern man sich sicher darüber ist!

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find $HOME -name '*akonadi*' 2>/dev/null | xargs rm -rf

Nach Neustart des Systems kann ich zumindest hier keine Nachteile entdecken, in $HOME ist auch nichts mehr mit akonadi zu finden...
Vielleicht sind es nur irgendwelche Altlasten von akonadi die in $HOME stören...?
[1] 40979

[willy4711]

Das ganze Pim-Zeugs ist von Akonadi abhängig,
Wenn man das unbedingt meint zu brauchen, muss man damit leben.
Ich komme mit Thunderbird wunderbar aus. Aber jeder so, wie der leidensfähig ist

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apt-cache depends akonadi*

mal lieber nach -->40980

[ralli]

Hab zwar augenblicklich kein KDE am Start, erinnere mich aber, das ich bei der postconfiguration von KDE immer im Ordner .config/akonadi in der Datei aconadiserverrc den Start des Servers auf false gesetzt habe. Nach einem reboot wird akonadi erst garnicht gestartet, was auch erhebliche Resourcen spart und die Leistung erhöht. Voraussetzung ist natürlich, das kein kmail und Co genutzt wird. Ob das bei der aktuellen Version immer noch so gehandhabt werden kann, entzieht sich meinen Kenntnissen, da ich es momentan nicht überprüfen kann.

[orcape]

Hi Leute,
und vielen Dank für Eure Tipps.

apt-cache depends akonadi*

...zu posten abe ich mir erspart, mir ist vom anschauen schlecht geworden.
Habe den Akonadi gerade im Home-Ordner mit...

.config/akonadi in der Datei aconadiserverrc

auf "false" gesetzt.
KMail nutze ich schon lange nicht mehr, also sollten da auch keine Probleme auftreten.
Einziger Nachteil, KAlarm braucht das Teil und nun muss ich wohl selbst an die Geburtstage der Verwandtschaft denken.
LG orcape

[orcape]

Hi, und hier noch mal ein kleiner Nachtrag....
Da das komplette Abschalten des Akonadi eigentlich auch keine wirkliche Lösung darstellt, habe ich das ganze nun etwas modifiziert.
Um zumindest den "Geburtstags-Weckruf" nach dem Boot des Rechners weiter zu nutzen, eine Lösung.
Die von @debianoli aufgezeigte Lösung, nun nicht unter root, sondern im Home-Ordner unter Skripte das bewusste akonadi.stop-script erstellt und ausführbar gemacht.
Anschließend diese Datei einfach in den Systemabschnitt der Kontrolleiste gezogen und mit einem Akonadi-Symbol versehen.
So kann ich bei Bedarf mit einem Klick auf das Symbol, den Akonadi einfach abschalten.
Gruß orcape

PS: @debianoli
Vielleicht kann man das Skipt sogar noch modifizieren, so das man den Akonadi bei Bedarf auch mit einem erneuten Klick auf das Symbol wieder aktivieren kann.