Mate: sehr langsam bei Alt + Tab (Fensterumschaltung)

[Dengo]

Hallo,
zumindest in den letzten Zeiten wird es auf meinem Thinkpad x220 i3 immer auffälliger, wie verzögert das Umschalten von einem zu anderen Fenstern vor sich geht. Wenn das Mechanismus normal funktioniert, kann man die Alt-Taste halten und dann mit aller Schnelligkeit flingt 1x, 2x .. auf TAB tippen, bis das gewünsche Fenster erreicht wird. Ist das Problem der Verlangsamung aufgetaucht, lande ich bei 2x auf TAB Drücken auf dem nächsten Fenster statt auf dem übernächsten. Und es wird immer langsamer, bald erreiche ich bei 3x-TAB lediglich das erste statt das über-übernächste Fenster.

Ich verwende Mate als graphische Oberfläche und Debian 10.

Ich schätze mal, dass es knapp 1Sekunde dauert, bis sich was tut, wenn ich Alt + Tab tippe. Sicher ist, dass ich somit nicht fließend arbeiten kann. Sobald das Minifenstermechanismus (nach knapp 1 Sekunde) gestartet ist, nehme ich eine normale Weiterwanderung auf das nächste Fensterchen, wenn Alt gehalten und Tab wiederholt getippt wird, wahr. Offensichtlich braucht das Programm dahinter zu viel Zeit zum Starten. Kann man dem betreffenden Programm z.B. eine höhere Priorität beim Starten vergeben? Wäre das an der richtigen Stelle geschraubt?

Es scheint für dieses Phänomen irrelevant zu sein, ob nur wenige oder viele Programme geöffnet sind.

Woran liegt diese Verzögerung? Welche Programme laufen da im Hintergrund? Wie könnte das Problem behoben werden?

Vielen Dank im Voraus!
Viele Grüße
Dengo

[Dengo]

Hat denn niemand eine Idee? Oder stimmt was nicht mit meiner Frage?

[DerMathias]

Hast Du mal eine Live-Distribution mit Mate als DE ausprobiert, um evtl. irgendwelche Hardware-Probleme auszuschließen?
Mathias

[Dengo]

Nein, das habe ich nicht. Ich versuche zurzeit weiter zu beobachten. Die Idee mit der Live-CD ist gut, doch liegt das Problem offensichtlich woanders, weil ein frisch hochgefahrenes System ohne solche Störung funktioniert, doch wird es dann langsamer und langsamer. Warum weiss ich noch nicht.
Ich verwende bestimmte Programme sehr intensiv, z.B. Emacs, auch mldonkey. top zeigt mir, dass die verbauten 16GB Ram immer voller werden, aber langsam wird es schon bevor 30% von "buff/cache" belegt wird.

Vor einigen Stunden hochgefahren, ist das Problem jetzt schon längst aktiv. Dabei sieht der Hauptspeicherverbrauch etc. so aus:

Code: Alles auswählen

%Cpu(s):  8,2 us,  3,2 sy,  0,0 ni, 88,6 id,  0,0 wa,  0,0 hi,  0,0 si,  0,0 st
MiB Mem :  15792,2 total,   8493,8 free,   2018,1 used,   5280,3 buff/cache
MiB Swap:  13000,0 total,  13000,0 free,      0,0 used.  12972,4 avail Mem 

Um "buff/cache/ zu leeren, führe ich inzwischen diesen Befehl aus:

Code: Alles auswählen

sudo sync && echo 3 > /proc/sys/vm/drop_caches

Aber der Aufruf der Tastanumschaltung wird dabei nicht schneller. Liegt also wohl doch nicht (nur) daran!

top zeigt, dass das System als Ganze alles anders als ausgelastet ist. Ist das eine Frage der Prioritätsetzung?

Auf folgender Seite bin ich auf diese mögliche Ursachen gestoßen:

Bei sehr großen Dateien und/oder Dateien mit vielen Zeilen kann Emacs sehr träge werden. Um das ganze zu Beschleunigen hilft es meist das Kommando M-x find-file-literally auszuführen. Dadurch wird zwar Highlight ausgeschaltet, und Emacs ist für die Datei dann im Fundamental Modus, dafür kann dann aber mit der Datei gearbeitet werden. Quelle: http://www.kruse-lathen.de/blog/orgnotes/emacs.html.

Auch danach kann ich keine Änderung bei der Langsamkeit feststellen. Viele digitalisierte Bücher werden geöffnet und geschlossen, auch mit caja verwaltet. Unter Emacs gibt es ausreichende Bastel-Dokumente, die alle mögliche Kodierungsfehler haben, weil immer wieder Zitate oder Material aus verschiedenen Sprachen und Texten reinkopiert werden - sollte ja nicht so sein (solang daraus keine Datei kompiliert wird, stellt es kein Problem da, aber vielleicht verzelltelt sich das System dami!?).

Verschiedene Festplatten sind meisten über das Lenovo Dockbasis angeschlossen. Ich werde den Rechner auch mal ohne dies Anhängseln unter gleichen Anwendungen testen.

Ich versuche weiter herauszufinden, in welchem Zusammenhang das Phänomen eintritt. Da ich ungern das System neu starte, hatte ich bisher wenig Gelegenheit dazu und nahm die Langsamkeit in Kauf, was aber wirklich lässtig ist.

Viele Grüße
dengo