[solved] XFCE nach Desktop-Start Mauszeiger "kreiselt" 30s

[ingo2]

Habe ein seltsames Schönheitsproblem - nur unter Buster und Bullseye, nicht unter Stretch.

Nach dem Login, sobald der Desktop aufgebaut ist hängt am Mauszeiger ein rotierender kleiner Kreisel, der für genau 30s läuft. Während der Zeit ist jedoch die Maus voll funktionsfähig und statrtet auch Programme. In einem X-term mit "top" sehe ich, dass während der Zeit der Prozeß "Xorg" ca. 5% CPU-Last generiert (im Ruhezustand sonst ca. 1%).

Es reicht ein Abmelden und wieder Anmelden am Desktop und das Spiel startet von vorn. Das ist irgendwann erst in Buster aufgetaucht ohne dass ich das einer installierten Anwendung zuordnen kann. Unter Stretch - aus dem mein Buster per Upgrade stammt - gibt's das Phänomen absolut nicht.

Hat da jemands eine Idee?

Gruß, Ingo

[smutbert]

Irgendein Programm, das gestartet wird und das vermutlich die Bibliothek libstartup-notification0 verwendet. Die sorgt dafür, dass Desktopumgebungen anzeigen können, dass ein Programm gerade dabei ist zu starten (und ein Fenster aufmachen wird/will).

Letzteres scheint bei dir ja nicht der Fall zu sein, aber ich würde einfach einmal bei den automatisch startenden Programmen suchen. Xfce-spezifisch können hier bestimmt andere besser helfen, aber bei Xfce gibt es ja diese „Sitzung speichern“-Option, damit beim Anmelden die zuletzt gelaufenen Programme wieder gestartet werden – bei dem Feature könnte ich mir gut vorstellen, dass das für solche Auffälligkeiten sorgt.
Sonst halt die üblichen verdächtigen in »/etc/xdg/autostart/« und »~/.config/autostart«, die man glaube ich auch in den Xfce-Einstellungen sieht und dort auch deaktivieren kann.

[willy4711]

Ist bei mir genauso, schon seit langem. auch auf dem Laptop.
Das verschwindet aber sofort, wenn ich auf einen Starter klicke.
Die CPU-Last von Xorg war bei mir irgendwann sogar mal höher, bis nach einem Kernel-Update sich das auf
Anfangs ca. 1 % "normalisierte". Xorg läuft nach diese Anfangsaktivität bei mir so um die 0,2 % (nach Conky)
Da ich auf Anhieb nichts gefunden hatte, hab ich das seitdem "ertragen".

[MSfree]

Xorg läuft nach diese Anfangsaktivität bei mir so um die 0,2 % (nach Conky)

Das kann man so pauschal nicht sagen.

Wenn du ein Terminal öffnest und dort top laufen läßt, werden die Ausgaben in das Terminal geschrieben. Das Terminal selbst braucht wiederum X11, um die ausgegebenen Buchstaben zu malen und beauftragt wiederum den X-Server, das zu tun. Dadurch entsteht eben immer etwas Last durch den X-Server, Selbst die Uhrzeit im Taskbar wird letzten Endes vom X-Serever gemalt, jedes Pixel, das sich auf dem Bildschirm ändert, geht über den X-Server.

Ein wirklich ruhender Desktop ohne Mausbewegungen und ohne eine laufende Urhzeit oder Textausgaben in einem Terminal verursacht darum auch wirklich Null Last durch den X-Server.

[hikaru]

Ich habe den Effekt auf keinem meiner Buster/Xfce-Systeme. Meine Xfce-Installationen kommen aber nicht aus Tasksel sondern wurden nachträglich auf eine Minimalinstallation ohne Recommends und Suggests aufgesetzt. Was auch immer da bei euch rumkreiselt gibt es vielleicht bei mir gar nicht.
Worum ich seit jeher einen großen Bogen mache ist tumbler. tumblerd rödelte vor mehreren Jahren öfter mal unvorhersehbar und ewig lange rum und machte dabei das System teils unbenutzbar. Keine Ahnung, ob das besser geworden ist.

[willy4711]

Worum ich seit jeher einen großen Bogen mache ist tumbler. tumblerd rödelte vor mehreren Jahren öfter mal unvorhersehbar und ewig lange rum und machte dabei das System teils unbenutzbar. Keine Ahnung, ob das besser geworden ist.

Das war zumindest mal ein Tipp:
tumbler ist bei mir installiert.
Hab dann testweise tumbler-plugins-extra installiert.
Nach einem Neustart hörte der Mauszeiger gar nicht mehr auf zu rödeln, Auswirkung auf die Benutzbarkeit gibt es aber nicht.
Deinstalliert ---> wieder "normales" rödeln.
Ich vermute aber mal, dass tumbler einen Einfluss auf die Darstellung der Symbole im Dateimanager hat, also gebraucht wird

Das kann man so pauschal nicht sagen.

Ja klar, wenn ich irgendein Fenster öffne, geht Xorg natürlich kurzfristig etwas hoch.

[hikaru]

Ich vermute aber mal, dass tumbler einen Einfluss auf die Darstellung der Symbole im Dateimanager hat, also gebraucht wird

tumblerd macht die individuellen Dateiicons. Dazu muss es jede Datei öffnen und ein Bild generieren. Das kostet sowohl I/O als auch Rechenzeit und je mehr Dateien es durchsucht umso schlimmer wird es.
Ohne tumblerd kriegst du nur generische Icons auf Basis des Dateityps, aber kannst z.B. in Thunar nicht mehr anhand des Dateiicons erkennen ob das jetzt das Bild deines Hundes oder deiner Katze ist.

[MSfree]

tumbler ist bei mir installiert.

Nunja, der Dienst sucht nach Bildern auf der Platte/SSD und resampelt die runter auf Briemarkengröße (Thumbnails = Daumennagel). Je nach Bildgröße (Anzahl Pixel, nicht Dateigröße) kann das pro Bild zwischen einigen Minuten und zehntel Sekunden dauern. Und wenn da gerade ein Digitalbild von einer Phase-One mit über 100 Megapixel auf der Platte lungert, braucht das auch noch über 600MB RAM.

[ingo2]

Sonst halt die üblichen verdächtigen in »/etc/xdg/autostart/« und »~/.config/autostart«, ..

Danke @smutbert, das war der richtige Tipp!
Ein

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grep -i StartupNotify /etc/xdg/autostart/*

hat dann gleich den Verursacher gefunden: solaar.desktop. Den Wert von true -> false gestzt und schon ist die Welt wieder in Ordnung. Das muß ich mir wohl bei irgendeinem Update eingefangen haben. Aber auch im Debian-Paket aus den Repos ist diese Einstellung dann falsch auf "true" gesetzt.

Ingo

[ingo2]

tumblerd macht die individuellen Dateiicons. Dazu muss es jede Datei öffnen und ein Bild generieren. Das kostet sowohl I/O als auch Rechenzeit und je mehr Dateien es durchsucht umso schlimmer wird es.
Ohne tumblerd kriegst du nur generische Icons auf Basis des Dateityps, aber kannst z.B. in Thunar nicht mehr anhand des Dateiicons erkennen ob das jetzt das Bild deines Hundes oder deiner Katze ist.

Genau das war/ist wohl die Ursache für die Probleme mit dem Mount vom GMX-mediacenter als "davfs" über die fstab (s. viewtopic.php?f=30&t=179263. Seitdem ich das jetzt direkt mit Thunar mache ist das Problem weg und gvfsd-metadata rödelt auch nicht mehr - dafür habe ich dann generische Icons. Das kann Thunar natürlich nur selbst wissen wenn er auch den Mount selbst erstellt hat.

[willy4711]

Und ich hab den z.Z. Schuldigen auch geortet:
Bei mir ist es xpad
Sowie ich das starte, gibt es die Eieruhr. Einmal angeklickt ---> Eieruhr (bzw. Kreisel) weg
Jetzt muss ich mal sehen, ob es an den Einstellungen liegt, oder ob man da sonst noch was verändern kann.
Verzichten will ich auf das Teilchen nicht.

[KP97]

Schaue in /usr/share/applications in alle .desktop Dateien. Wenn dort eine Zeile mit

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StartupNotify=true

steht, setze diese entweder auf false oder lösche diese Zeile ganz.

[willy4711]

Schaue in /usr/share/applications in alle .desktop Dateien. Wenn dort eine Zeile mit

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StartupNotify=true

steht, setze diese entweder auf false oder lösche diese Zeile ganz.

Diese Zeile hat in den Desktop-Dateien, die in /usr/share/applications oder /.local/share/applications versammelt sind,
keinerlei Auswirkung darauf, ob sie auch tatsächlich beim Hochfahren gestartet werden oder nicht.

Nur dort hätte es Auswirkungen, da die "Eieruhr" nur nach dem Hochfahren erscheint und sonst nicht.

Gestartet werden doch nur die Programme, deren Desktop-Dateien in /etc/xdg/autostart/ oder ~/.config/autostart/
vorhanden sind.

[KP97]

Schon klar, es kann aber trotzdem sein, daß eins von diesen Programmen im autostart ist, im Hintergrund gestartet wird oder beim Start aus dem Menü eine kurze Verzögerung erfolgt.
Möglichkeiten gibt es mehrere, siehe Ingos Beitrag.
Ich hatte das mal bei Synaptic, da wurde im Hintergrund die Paketdatenbank geprüft und der Cursor zeigte das an.

[ralli]

Dieses Problem hatte ich auch unter dem Gnome Desktop. Aber nur bei einigen wenigen Programmen wie Firefox und Python IDLE. Dieses Verhalten nervte mich schon. Alles was hier anfangs vorgeschlagen wurde, waren eher spekulative Vermutungen. Allein Die Lösung von @KP97 war die einzig richtige Lösung. Ein beherzte Änderung in der jeweiligen Desktop Datei unter /usr/share/applikations

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StartupNotify=true

brachte die Lösung und sorgte für eine sofortige Abhilfe. Danke @KP97 dafür.

Grüße ralli