Audio Recording: jack, ardour XRun

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dnoob
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Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von dnoob » 04.02.2019 16:23:35

Hallo,

beim Audio Recording mit ardour und guitarix tauchen Probleme auf.

Zu meinem System:
Debian 9
kernel

Code: Alles auswählen

uname -a
Linux apple 4.19.0-0.bpo.1-rt-amd64 #1 SMP PREEMPT RT Debian 4.19.12-1~bpo9+1 (2018-12-30) x86_64 GNU/Linux
limits.conf:
http://nopaste.debianforum.de/40608
mein Nutzer ist in der Gruppe audio

Jack Einstellungen:
Treiber: alsa
Echtzeit: Haken gesetzt
Abstastrate: 48000
Frames/Periode= 256
Perioden/Puffer: 2
MIDI-Treiber: keiner

Guitarix latency Einstellung: 256


Problem:
In ardour laufen 10 Midispuren mit verschiedenen Synthesizern (AVL Drumkits, drumgizmo, fluidsynth) und eine Audiospur, auf die die Gitarre über Guitarix aufgenommen wird.

Beim Aufnehmen und auch beim Abspielen setzt das Midi-Schlagzeug teilweise aus, es kommt zu Knackgeräuschen oder der Ton fehlt völlig. In den Jack Meldungen tauchen viele XRuns auf:
NoPaste-Eintrag40609
Der Arbeitsspeicher ist nicht ausgelastet: 4,76 von 7,66 GB belegt.
CPU: Intel(R) Core(TM) i5-3340M CPU @ 2.70GHz

edit: als Audio Interface benutze ich ein Behringer UCG102
OS: Debian 10 Buster

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CH777
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Re: Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von CH777 » 04.02.2019 17:55:57

Einfach Puffer/Perioden und/oder Frames/Perioden erhöhen, bis keine xruns mehr auftreten. Superniedrige Latenzen bringen dir keinen Vorteil.

DeletedUserReAsG

Re: Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von DeletedUserReAsG » 04.02.2019 18:09:13

Einmal das, und wenn eh kein richtiges Instrument eingespielt wird, könnte man’s auch auf 44,1kHz setzen, um die höhere Latenz etwas zu kompensieren. Oder halt die Midispuren als Audio recorden, damit die betreffenden Soundgeneratoren keine Last mehr verursachen. 10 Spuren mit in Echtzeit generiertem Sound, womöglich noch mit paar rechenintensiven Effekten drauf – da braucht’s schon etwas mehr Feuer, als so’n älterer i5 bieten kann.

dnoob
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Re: Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von dnoob » 04.02.2019 20:15:49

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.02.2019 18:09:13
Einmal das, und wenn eh kein richtiges Instrument eingespielt wird, könnte man’s auch auf 44,1kHz setzen, um die höhere Latenz etwas zu kompensieren.
Ist eine Gitarre kein richtiges Instrument? Die spiele ich schon von Hand auf einer analogen Gitarre ein.
44,1 kHz geht nicht, mein Interface kann nur 48 kHz
OS: Debian 10 Buster

DeletedUserReAsG

Re: Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von DeletedUserReAsG » 04.02.2019 20:42:37

Ja, hatte ich überlesen, sorry. Auch das mit Guitarix – das ist, je nach Rack, schon sehr rechenintensiv – da wundert’s mich nicht zu sehr, dass es bei 256 Frames/Periode Xruns gibt. Insbesondere, wenn da halt noch ’zig MIDI-/Synthispuren parallel laufen.

Das Interface kann 32.0, 44.1 und 48kHz, btw.. Je höher, desto mehr Latenz. Mehr Abtastrate möchte man haben, wenn man das Audiomaterial nachbearbeiten oder mastern will. Allerdings ist’s von 44.1 auf 48kHz kein Quantensprung, 44.1 ist das, was ’ne normale Audio-CD hergibt. Kann man ruhig nehmen, solange man nicht die finale Version einspielt, die man dann zum Mastern geben möchte – und dann wären auch 48kHz zu wenig ;)

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SirArthur
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Re: Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von SirArthur » 05.02.2019 04:39:58

Die Latenz wird bei höherer Abtastrate und gleicher buffer size geringer.... Allerdings mag das die CPU gar nicht :-(

Was ist denn da alles am Start, nur die Synths oder sonst auch noch was?
Wenn der Computer bei dem ganzen Gedöns zu lahm ist, musst Du beim recording wohl ein paar Plugins deaktivieren, wenn
Du die Latenz nicht erhöhen willst.

Audio tracks kannst Du im Ardour mit Rechtsklick freezen. Da wird ein Audio File erzeugt, in dem die Effekte/Mixereinstellungen reingerechnet werden, dann werden die Effekte deaktiviert. Natürlich kannst Du die Effekte dann nicht verändern, solange der Track gefrozen ist.

Midi Tracks kannst Du einfach als seperate Audiospur exportieren und dann wieder als eigenen Audio track ins Ardour importieren...
alle zusammen oder einzeln.....dann kannst Du während dem recording die Synths deaktiveren. Schau einfach mal, was viel resourcen braucht. Oder halt einfach gleich alles exportieren, was nicht mehr verändert werden muss.

Beim mixdown dann einfach die buffer size rauf und wieder alles aktivieren/unfreezen, da ist die Latenz ja egal.

dnoob
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Re: Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von dnoob » 05.02.2019 22:15:29

SirArthur hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.02.2019 04:39:58
Audio tracks kannst Du im Ardour mit Rechtsklick freezen.
Wie genau geht das? Im Rechtsklick-Menü auf dem Track finde ich keine freeze Option.
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SirArthur
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Re: Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von SirArthur » 06.02.2019 13:56:15

Das geht nur bei Audio Tracks, sprich .wav files....steht bei mir im Kontextmenu ganz unten.
Debian Stretch, Ardour 5.5.0 (rev 1:5.5.0~dfsg-1+b1) Intel 64-bit

Synths muss man leider händisch exportieren / importieren. Wenn man die Marker richtig setzt, geht das aber
mit ein paar Klicks und alles ist, wo es hingehört.

dnoob
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Re: Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von dnoob » 20.02.2019 21:46:40

Kann das Latenzproblem auch am Interface liegen?
Das Behringer UCG102 ist ja nicht unbedingt das teuerste und beste.
Glaubt ihr es würde sich lohnen wenn ich mir ein besseres zulege?

Wenn ich i ardour einen Takt oder auch mehrere Loope kommt es immer am Ende jedes Loops zu einer kleinen Unterbrechung.

Ich habe jetzt nur noch eine Midispur mit Schlagzeug laufen und nehme dazu Gitarre auf, trotzdem gibt es noch xruns.
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brummer
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Re: Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von brummer » 21.02.2019 06:57:22

dnoob hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.02.2019 16:23:35
Jack Einstellungen:
Treiber: alsa
Echtzeit: Haken gesetzt
Abstastrate: 48000
Frames/Periode= 256
Perioden/Puffer: 2
MIDI-Treiber: keiner
Moin

Du solltest in jack auch die rt-Priorität erhöhen, unter dem Advanced tap. Ich habe jack immer mit "85" laufen.
dnoob hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.02.2019 21:46:40
Das Behringer UCG102 ist ja nicht unbedingt das teuerste und beste.
Glaubt ihr es würde sich lohnen wenn ich mir ein besseres zulege?
Die meisten USB interfaces laufen besser mit Perioden/Puffer = 3.
Das erhöht zwar die Latenz, erlaubt aber oftmals eine niedrigere Einstellung für Frames/Periode.

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Re: Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von pferdefreund » 21.02.2019 08:12:45

Ich habe den UAC222 von Behringer und absolut keine Probleme damit. Für das Teil reicht ja sogar USB 1.1 - Also von daher sehe ich da keine Notwendigkeit was anderes zu kaufen. Die Datenrate bei Audio ist ja nicht so wirklich riesig. Habe schon mit selbstgebastelten Programm Audio mit 44100 Stereo im lokalen Netz mit einem Telekom-Router von 2005 ! ohne Störungen von einem Rechner zum anderen übertragen (gepipte .wav von arecord nach xmms mit netcat und Metaplugin) und das lief ohne besondere Netzauslastung und problemlos.

DeletedUserReAsG

Re: Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von DeletedUserReAsG » 21.02.2019 12:22:47

pferdefreund hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.02.2019 08:12:45
Die Datenrate bei Audio ist ja nicht so wirklich riesig. Habe schon mit selbstgebastelten Programm Audio mit 44100 Stereo im lokalen Netz mit einem Telekom-Router von 2005 ! ohne Störungen von einem Rechner zum anderen übertragen
Roundabout 10MB/min bei .wav @44,1kHz – allerdings ging’s hier um die Latenz, und die hat damit wenig zu tun.

On-Topic: ich würde weiterhin mal schauen, ob eine Abtastrate von 44,1kHz nicht zu Verbesserungen führt. Sind auch immerhin rund 10% weniger Daten, die verarbeitet werden müssen. Und doch, dein Interface kann diese Abtastrate nativ, wenn man dem offiziellen Manual Glauben schenken darf.

Auch würde ich den Rechner eher im Auge haben, als das Interface – das hat nämlich bei der Sache nicht viel zu tun. Limits sind okay? Im Hintergrund laufen keine ressourcenfressenden oder/und I/O-lastigen Sachen, fettes DE oder sowas? RAM-Auslastung ist im Rahmen? Passender Sheduler ist gewählt?

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SirArthur
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Re: Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von SirArthur » 21.02.2019 13:01:39

Hast Du im Ardour selbst mal an der Buffer size rumgeschraubt...? Preferences -> Audio
Was steht denn rechts oben in der Status Leiste bei Buffers und DSP?

brummer
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Re: Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von brummer » 21.02.2019 18:49:16

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.02.2019 12:22:47
On-Topic: ich würde weiterhin mal schauen, ob eine Abtastrate von 44,1kHz nicht zu Verbesserungen führt.
Wenn guitarix verwendet werden soll, würde ich davon abraten. 48/96kHz sind optimal für guitarix.
Der Grund dafür ist das guitarix intern 96kHz für all verzerre (distortion & co ) verwendet. 44,1kHz sind beim internen resampling nicht sehr hilfreich.

dnoob
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Re: Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von dnoob » 21.02.2019 22:37:28

Habe die prio in Jack auf 85 gestellt.
Habe folgende Frames/Periode und Perioden/Puffer Kombinationen ausprobiert:
128 - 2
256 - 2
512 - 2
1024 - 2
128 - 3
256 - 3
512 - 3
Xruns gab es immer und je nach Einstellung war die Verzögerung auch deutlich hörbar, also unbrauchbar.

Ich habe nix großartiges im Hintergrund laufen: Thunderbird, Firefox und Libreoffice Calc
Die CPU ist ca 30% augelastet, RAM 3,25 von 7,66 GB belegt
Was ist denn ein fettes DE?
Einen Scheduler habe ich nicht, kein Plan was das ist.

So sehen meine Audioeinstellungen aus:
2074
Die Buffers in der ardour Statusleiste gehen beim Aufnehmen nicht unter 50%, DSP ist bei ca. 30-40%

Wenn ich an den Frames bzw. Perioden Einstellungen rumfummel muss ich das dann immer in Jack und Guitarix synchron machen? Da kann man ja auch nochmal über Enginge->Latency was einstellen.
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DeletedUserReAsG

Re: Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von DeletedUserReAsG » 22.02.2019 07:06:40

Wenn es immer Xruns gibt, auch bei absurd hohen Werten, wie 1024/2, dann liegt irgendwo ’n grundlegenderes Problem vor. Einige der fettesten Anwendungen als „nix Großartiges“ zu bezeichnen, ist auch gewagt. Insbesondere der FF mag da noch auf ’ne andere Art reinspielen, weil der Pulse möchte, um Ton wiedergeben zu können. Du hast nicht zufällig Pulse auf Jack (oder umgekehrt)? Da könnte ich mir nämlich gut vorstellen, dass ein solches Konstrukt derartige Probleme verursachen mag.

Fettes DE wäre etwa KDE mit allen Effekten auf Anschlag, Indexer im Dauerbetrieb, etc..

pferdefreund
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Re: Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von pferdefreund » 22.02.2019 09:36:03

Ich würde das mal testen, wenn libreoffice-calc und Firefox geschlossen sind. Audio-Verarbeitung sollte ma eh machen, wenn sonst nix auf der Maschine läuft - ein blödes Java-Script langt da schon, damit die CPU mal kurz gestresst wird - oder das Anzeigen von Bildern (JPG-Dekodierung). Kenne das von meinem alten R52 THinkpad. Musik machen (recording usw) kann man mit wirklicher Qualität vergessen, so der FIrefox läuft - insbesondere bei den tollen Webseiten, die 20 MB Bilder senden für 1 Zeile Information.

ocram
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Re: Audio Recording: jack, ardour XRun

Beitrag von ocram » 24.02.2019 21:07:43

Lade mal das script hier und poste den output:

https://github.com/raboof/realtimeconfigquickscan

Versuch auch mal Vielfache von 48 als samples, d.h. z.b. 528 statt 512. Manche interface kommen damit besser zurecht. Glaube aber nicht, dass das hier das Problem ist. Das script wird weiterhelfen.
Quad core Intel Core i5-4460, H81M-E34
Intel Xeon E3-1200 v3/4th Gen Core Processor Integrated Graphics Controller
Desktop: Xfce 4.12.3 Distro: Debian GNU/Linux 10 (Buster), +KXStudio

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