Vob-Dateien zu h264?

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desputin
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Vob-Dateien zu h264?

Beitrag von desputin » 21.11.2017 18:07:00

Hallo Ihr,
ich sammle Musikvideos, aber der Ordner ist ziemlich groß geworden.
Nun wollte ich fragen, wie Ihr das handhaben würdet. Viele Videos sind VOB-mpeg2-Dateien, die direkt von DVD gerippt wurden.
Wie wäre Eurer Einschätzung nach der Qualitätsverlust und wie hoch der Platzgewinn, bei der Konvertierung nach H264. Oder würdet Ihr einen anderen Codec wählen?
Und kann man das so einstellen, daß die Tonspur einfach kopiert und nicht umkonvertiert wird? Oder ist das nicht empfehlenswert?

Würdet Ihr eine Konvertierung per Script durchführen? Oder gibt's eine gute Gui für Batchkonvertierungen dieser Art?
Und wenn per Script per ffmpeg oder so, dann mit Deinterlacing-Filter?

Was meint Ihr?

Viele grüße
desputin
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DeletedUserReAsG

Re: Vob-Dateien zu h264?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 21.11.2017 18:25:25

desputin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.11.2017 18:07:00
Wie wäre Eurer Einschätzung nach der Qualitätsverlust und wie hoch der Platzgewinn, bei der Konvertierung nach H264.
Hängt von den verwendeten Parametern ab. Erfahrungsgemäß lässt sich aber durchaus mehr als die Hälfte des Platzes bei kaum bis nicht wahrnehmbarem Qualitätsverlust einsparen.

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CH777
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Re: Vob-Dateien zu h264?

Beitrag von CH777 » 21.11.2017 18:45:20

desputin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.11.2017 18:07:00
Oder gibt's eine gute Gui für Batchkonvertierungen dieser Art?
Debianhandbrake finde ich gut.
desputin hat geschrieben:mit Deinterlacing-Filter?
Wenn das Ausgangsmaterial interlaced ist, dann ja.
desputin hat geschrieben: Und kann man das so einstellen, daß die Tonspur einfach kopiert und nicht umkonvertiert wird? Oder ist das nicht empfehlenswert?
Nicht unbedingt zu empfehlen, wenn schon dann h264+AAC im mp4-container.

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hikaru
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Re: Vob-Dateien zu h264?

Beitrag von hikaru » 22.11.2017 08:09:55

desputin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.11.2017 18:07:00
Oder würdet Ihr einen anderen Codec wählen?
Das kommt auf die Umgebung an. h264 ist heute sicher die "Failsafe"-Variante (abseits von mpeg2). Mit h265 könnte man wohl gegenüber h264 nochmals etwa die Hälfte sparen. Aber da stellt sich die Frage, wie gut deine Hardware mitspielt. Wenn das Quellmaterial DVDs sind, dann kriegen das auch die meisten halbwegs aktuellen Rechner in Software hin. Aber dabei werden sie möglicherweise laut. Wirklich aktuelle Hardware (Intel ab Skylake, Nvidia ab Maxwell 2, AMD vermutlich ab Polaris - ziemlich sicher ab Vega mit Kernel 4.15) können das in Hardware und sollten dabei keinen Lärm machen. Aber solche Hardware hast du möglicherweise nicht und falls du das Material woanders präsentieren solltest, dann würde ich mich nicht darauf verlassen, dass dort solche Hardware vorliegt.

Ein anderer Gesichtspunkt für eine Codec-Wahl könnte Lizenz- und Patentfreiheit sein.
desputin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.11.2017 18:07:00
Und kann man das so einstellen, daß die Tonspur einfach kopiert und nicht umkonvertiert wird? Oder ist das nicht empfehlenswert?
Kann man machen, funktioniert in der Regel auch gut, allerdings gibt es auch Ausnahmen, wo irgendwelche Spezialsysteme zum Videoabspielen nicht mitmachen.
desputin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.11.2017 18:07:00
Und wenn per Script per ffmpeg oder so, dann mit Deinterlacing-Filter?
Hier wäre ich vorsichtig. Je nach Video führt mal der eine und mal der andere Filter zu einem besseren Ergebnis. Ich würde mich da nicht schon bei der Encodierung auf einen festlegen wollen, sondern das situationsabhängig dem Player überlassen.
desputin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.11.2017 18:07:00
Was meint Ihr?
Ich meine, dass ich das ganze Vorhaben verwerfen würde.
Es wäre vermutlich einfacher, eine größere HDD anzuschaffen (oder zwei, zwecks Backup). Wenn das nicht praktikabel ist weil du eh schon an der Grenze des aktuell technisch machbaren bist (in praktisch jedes Notebook passen heute mindestens 2TB), dann hast du so viel Material, dass dein Rechner mit Sicherheit auf Wochen, vielleicht sogar Monate mit dem Encodieren beschäftigt wäre.

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Re: Vob-Dateien zu h264?

Beitrag von TRex » 22.11.2017 08:45:03

Ich hab meine komplette frühere Sammlung von DVD-Rips auf x264 konvertiert und es nicht bereut. Platz war ein Faktor, (unnütz komplexe) Dateistruktur noch einer, Kompatibilität ein anderer - x264 genießt in vielen Geräten Hardwareunterstützung, bei MPEG2 hast du noch das Lizenzgeraffel am Hals. Ich kann zur Wirtschaftlichkeit des ganzen Vorhabens nichts sagen - mein i5 lief ein paar Tage durchgehend auf Volllast; ich hab in meinem Script von meiner NAS gezogen, auf ein lokales Scratchdrive geschrieben und dann zurück auf die NAS geschoben, damit I/O nicht das Bottleneck bildet.

Über den Sinn und Unsinn von Filtern hab ich mir keine Gedanken gemacht. Ich hab nur recherchiert, welcher constant rate factor Sinn macht (23±2) und hab damit einfach mal rumgespielt. Da das meiste Material eh nicht sooo gut war, hab ich da keinen großen Unterschied gesehen und blieb bei 23.
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Lord_Carlos
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Re: Vob-Dateien zu h264?

Beitrag von Lord_Carlos » 22.11.2017 08:48:57

Einfach mal mit handbreak oder ffmpeg rumspielen. Mit beiden ist es kein Problem ganze Ordner zu encoden.
Du kannst beiden Programmen sagen die sollen nur ein 30 sekunden stueck encoden. Dann dauert es nicht lange bis du die Qualitaet siehst.

__________________
h264 Details

Ich encode gerne mit "Konstanter Qualitaet", also dem -crf Parameter. Damit sagst du "Ich haette gerne Qualitaet X, passe bitte die bitrate so an das es immer passt"
Mit -crf 23 anfangen, und wenn du kein Qulitaetsunterschied zur DVD siehst gehst du langsam hoch auf z.B. -crf 26 etc. Und wenn du Qualitaet zu schlecht ist gehst du runter.

Bei Audio nehme ich Opus, aber meine Videos haben auch nur Stereo, ich weis nicht ob damit Surround geht. Sonnst kann ffmpeg auch .. AAC?
ffmpeg sagen er soll die tonsput einfach kopieren ist kein Problem. Aber wie hikaru sagt ist nicht sicher ob das alle abspielen koennen.

Als inspiration kannst du dir mein Windows ffmpeg .bat script angucken. (Alle mit REM ist ein kommentar.)
Handbreak macht das gleiche, und da hat man auch drag 'n drop.

Code: Alles auswählen

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╚═╝ ┴ └─┘ ┴ └─┘┴ ┴═╩╝ rockt das Forum!

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Re: Vob-Dateien zu h264?

Beitrag von hikaru » 22.11.2017 08:59:54

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.11.2017 08:09:55
Ich meine, dass ich das ganze Vorhaben verwerfen würde.
Nachtrag:
Der Satz galt für reine mpeg2-Videos. Leider hatte ich an der Stelle schon nicht mehr im Blick, dass es hier um ganze vob-Strukturen mit dem ganzen Geraffel um in Kapitel geteilte Videos, mehrere Tonspuren und möglicherweise Untertitel geht.
Ja, die würde ich auch irgendwie weiterverarbeiten bevor ich sie archiviere, und da würde ich auch zumindest die Option einer Recodierung prüfen.

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desputin
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Re: Vob-Dateien zu h264?

Beitrag von desputin » 22.11.2017 12:43:44

Hallo Ihr,
alles klar, danke für Eure Antworten! Ich werde mal mit Handbrake herumspielen, was ein guter Kompromiß zwischen Dateigröße und Qualität ist...
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Re: Vob-Dateien zu h264?

Beitrag von wanne » 24.11.2017 13:34:59

desputin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.11.2017 18:07:00
wie wäre Eurer Einschätzung nach der Qualitätsverlust und wie hoch der Platzgewinn, bei der Konvertierung nach H264. Oder würdet Ihr einen anderen Codec wählen?
Mit webm+VP9 kannst du deutlich mehr mehr rausholen (Kannst du je nach gewünschter Qualität bei gleicher Qualität 25%-60% zu h.264 einsparen. 4GiB schlechte DVD Qualität (ältere Serien) sind da in 400MiB unterbringbar. 9GiB bei Film DVD Qualität bekommt man auf ~1GiB.) Und du kannst das wirklich überall abspielen, weil Chrome, Firefox und Edge die Dateien öffnen können. (Youtube verwendet das.)
Ich würde aber aus einem anderen Grund bei h.264 bleiben:
desputin hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.11.2017 12:43:44
alles klar, danke für Eure Antworten! Ich werde mal mit Handbrake herumspielen, was ein guter Kompromiß zwischen Dateigröße und Qualität ist...
Der Kompromiss ist eher Rechenzeit vs. Kompression. Für VP9 zahlt man im Moment ca. 5 mal mehr für den Strom zum encodieren als für den Zusätzlichen Plattenplatz den man für h.264 mehr braucht (Wenn ich richtig überschlagen habe).
Daneben hat man wenig Lust Monatelang zu encodieren. (Zwar geht SD-Material vergleichsweise flott, aber wenn man eine ordentliche Sammlung hat, ist man da schnell bei einigen vielen Tagen.)

Zuletzt möchte ich dir noch Constant Quality bzw. crf ans Herz legen: Dateien werden deutlich kleiner als stur bei fester Bitraten, die abseits von Silberscheiben in 1x-Playern sinnlos sind, aber überall in allen Empfehlungen auftauchen.
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Re: Vob-Dateien zu h264?

Beitrag von hikaru » 24.11.2017 13:58:49

wanne hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.11.2017 13:34:59
Mit webm+VP9 kannst du deutlich mehr mehr rausholen (Kannst du je nach gewünschter Qualität bei gleicher Qualität 25%-60% zu h.264 einsparen. 4GiB schlechte DVD Qualität (ältere Serien) sind da in 400MiB unterbringbar. 9GiB bei Film DVD Qualität bekommt man auf ~1GiB.) Und du kannst das wirklich überall abspielen, weil Chrome, Firefox und Edge die Dateien öffnen können. (Youtube verwendet das.)
Auf älteren Multimedia-Boxen ohne Updatemöglichkeit lässt sich das oft nicht abspielen. Daher mein Einwand zum Bedenken der Abspielumgebung und meine Aussage zu h264 als "Failsafe"-Variante.

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Re: Vob-Dateien zu h264?

Beitrag von wanne » 24.11.2017 14:25:22

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.11.2017 13:58:49
Auf älteren Multimedia-Boxen ohne Updatemöglichkeit lässt sich das oft nicht abspielen.
An die habe ich gar nicht gedacht. Das gilt nicht unbedingt nur für ältere. Gibt da so einige neuere, die zwar auf Youtube zwar VP9 können (um HD und 4k-Content zu bekommen. Den liefern die nämlich nichtmer in h.264 aus.) aber dann die passenden Dateien nicht abspielen können.
Wir wollen da jetzt nicht negativ auf Samsung hinweisen.
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