Plattenspieler mit USB verbinden und Platten aufnehmen

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wckl
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Re: Plattenspieler mit USB verbinden und Platten aufnehmen

Beitrag von wckl » 07.02.2018 14:36:04

Wie ihr schon festgestellt habt bin ich ein völliger Anfänger.
Deshalb noch eine Frage:
Kann ich an die USB-Compliante externe Soundkarte (z. B Behringer UAC222) direkt auch Lautsprecher-Boxen anschließen und die Qualität der Ausgabe direkt am Rechner steuern oder brauche ich wieder einen Verstärker dazwischen?

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MSfree
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Re: Plattenspieler mit USB verbinden und Platten aufnehmen

Beitrag von MSfree » 07.02.2018 14:57:16

wckl hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.02.2018 14:36:04
Wie ihr schon festgestellt habt bin ich ein völliger Anfänger.
Meine Erfahrungen mit Schallplattendigitalisierung sind ziemlich negativ.

OK, es ist in der Regel kein Problem, das Plattenspielersignal ggfls. durch eine Stereoanlage und Line-Out derselben auf den Rechner zu bekommen. Das geht sogar durch den Mic-Eingang von Notebooks ohne zu übersteuern. Du brauchst also eigentlich keine (teure) USB-Hardware.

Aber, die Resultate sind meinem Empfinden nach unbrauchbar. Es gibt keine Schallplatte, die nicht irgendwo knackst und mich nervt so etwas einfach grandios. Automatische Entknackser wirken aber wie ein Low-Pass-Filter und das "bereinigte" Ergebnis klingt dumpfer als die Aufnahme, weil durch den Entknackser leider die hochfrequenten Anteile auch weggefiltert werden.

Also versucht man es mit manueller Entknacksung, was schnell mal 2 Stunden Zeit pro 5 Minuten Musik kosten kann.

Wenn es sich also nicht um unwiederbringliche Originalaufnahmen wie dem Navajo Night Chant, Yeibichai Dance handelt, ist das Unterfangen meines Erachtens nach verrgeudete Zeit. Die meisten Musikstücke bekommt man auf Youtube in besserer Qualität als es mit einer digitalisierten Schalplatte erreichbar wäre.

Und ja, ich halte Schallplatten für eine minderwertige, analoge Tonkonserve.

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smutbert
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Re: Plattenspieler mit USB verbinden und Platten aufnehmen

Beitrag von smutbert » 07.02.2018 15:16:37

Einen Verstärker brauchst du, aber der darf und kann auch in den Lautsprechern eingebaut sein. Es gibt jede Menge mehr oder weniger brauchbare Aktivlautsprecher (so werden Lautsprecher mit eingebautem Verstärker meist genannt) für PCs.
Qualitativ sehr gut und und nur wenig teurer sind viele Studiomonitore/Nahfeldmonitore (mir fallen da zum Beispiel die hervorragenden JBL LSR305 ein), die den Namen Aktivlautsprecher auch wirklich verdienen.


Wenn du schon Lautsprecher hast, tut es in aller Regel auch ein günstiger Verstärker - es gibt zum Beispiel bei den üblichen Onlineverkaufsportalen eine Vielzahl an kleinen und recht guten Class D Verstärkern, etwa von SMSL.

Andererseits böte sich vielleicht auch ein klassischer HIFI-Verstärker mit eingebautem Phonovorverstärker an. Gebraucht wären die noch günstiger und neu wären sie nicht oder kaum teurer als ein getrennter Phonovorverstärker und ein Verstärker. Der eingebaute Phonovorverstärker lässt sich, wenn das Gerät über einen Tape-Out/Rec-Out/Line-Out verfügt auch zum Digitalisieren der Schallplatten verwenden.
Auf die Schnelle habe ich entsprechende Verstärker von Yamaha, Onkyo und Pionieer zwischen 150€ und 200€ gefunden.


wegen MSfrees berechtigten Einwand
Der Aufwand sinkt enorm, wenn die Platten sauber (gewaschen?!) sind und viele spielen sie (vor allem zum Digitalisieren) nass ab.
Bei der automatischen Entknacksung gibt es durchaus auch brauchbare Ansätze, so machen sich Knackser üblicherweise dadurch bemerkbar, dass sie im Frequenzspektrum über die ganze Breite sichtbar sind. So muss man nicht das gesamte Audiosignal durch ein Tiefpassfilter schicken oder ähnliches schicken.
(Die anzeige als Frequenzspektrum hiflt auch bei der manuellen Reperatur von Knacksern, weil man sich so meist nicht einmal das gesamte Stück anhören muss um die gröbsten Schnitzer zu finden und auszubessern.)

Das mit dem Mikrofoneingang ist übrigens oft keine so gute Idee, weil die als einziges, bei vielen Onboardsounds und Soundkarten wirklich schlecht sind, oft sogar nur ein Mono-Signal liefern und das Phonosignal nicht entzerren. Das müsste man dann in Software machen, was mehr schlecht als recht funktioniert.
(Davon dass man wegen des schwachen Signals die Kabellänge bis zum Vorverstärker möglichst kurz halten will, will ich gar nicht erst anfangen...)

debianoli
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Re: Plattenspieler mit USB verbinden und Platten aufnehmen

Beitrag von debianoli » 07.02.2018 16:09:05

Gut zu wissen. Bei meinem Netbook erscheint der Eingang als richtiger Line-In, also nicht als Mikrofoneingang. Deshalb klappt das wohl auch ohne Probleme.

Übrigens: Wer Schallplatten nicht mag, der frisst auch kleine Kinder. (Frei nach Schwarzer Krauser)

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Re: Plattenspieler mit USB verbinden und Platten aufnehmen

Beitrag von NAB » 07.02.2018 16:35:27

Wenn es nicht etwas knackt und knistert, dann ist es auch keine ordentliche Schallplattenaufnahme. Nur die lauten Explosionen, die hätte man gerne raus ... oder das Stück neu aufnehmen.

Von Brummschleifen erzählen wir ihm noch nichts, oder? :mrgreen:
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Re: Plattenspieler mit USB verbinden und Platten aufnehmen

Beitrag von wckl » 07.02.2018 16:40:54

Aha, was ist das ? Wer oder was brummt ?

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Re: Plattenspieler mit USB verbinden und Platten aufnehmen

Beitrag von NAB » 07.02.2018 17:01:44

wckl, um die kümmert man sich, falls sie auftreten. Vorher Panik machen bringt nichts. Frag Google nach "Brummschleife" und du erfährst mehr als du wissen willst.
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Re: Plattenspieler mit USB verbinden und Platten aufnehmen

Beitrag von pferdefreund » 07.02.2018 19:24:55

Na ja, die meiste Musik von youtube hat eher nur Mittelwelle-Qualität, falls das den jungen Leuten noch was sagt - einfach nur bescheiden. Merkt man aber nur bei guten Lautsprecherboxen und nicht bei auf Bums dressierten Soundbars und ähnlichem Schrott. Die sind eher was fürs Kinoerlebnis mit der GLotze aber nicht für "Gute Musik hören".

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Re: Plattenspieler mit USB verbinden und Platten aufnehmen

Beitrag von wckl » 09.02.2018 17:47:11

Jetzt habe ich mir ein "behringer UCA202 besorgt".

Am Computer meldet es:
cat /proc/asound/cards
0 [PCH ]: HDA-Intel - HDA Intel PCH
HDA Intel PCH at 0xf7d10000 irq 31
1 [CODEC ]: USB-Audio - USB Audio CODEC
Burr-Brown from TI USB Audio CODEC at usb-0000:00:14.0-1, full speed

aplay -l
**** Liste der Hardware-Geräte (PLAYBACK) ****
Karte 0: PCH [HDA Intel PCH], Gerät 0: ALC892 Analog [ALC892 Analog]
Sub-Geräte: 0/1
Sub-Gerät #0: subdevice #0
Karte 0: PCH [HDA Intel PCH], Gerät 1: ALC892 Digital [ALC892 Digital]
Sub-Geräte: 1/1
Sub-Gerät #0: subdevice #0
Karte 0: PCH [HDA Intel PCH], Gerät 3: HDMI 0 [HDMI 0]
Sub-Geräte: 1/1
Sub-Gerät #0: subdevice #0
Karte 1: CODEC [USB Audio CODEC], Gerät 0: USB Audio [USB Audio]
Sub-Geräte: 0/1
Sub-Gerät #0: subdevice #0
Das UCA202 ist an einem Verstärker am "Out Rec" angeschlossen.
Im Alsa-Mixer wird das Gerät als "USB Audio CODEC" abgezeigt.
Gramofile meldet mir "/dev/dsp: No such file or directory"
Was muss ich einstellen, um gramofile richtig anzusprechen ?

NAB
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Re: Plattenspieler mit USB verbinden und Platten aufnehmen

Beitrag von NAB » 09.02.2018 17:55:33

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Re: Plattenspieler mit USB verbinden und Platten aufnehmen

Beitrag von debianoli » 09.02.2018 18:11:57

Oder du nimmst über Debianaudacity auf. Dort gibt es bei den Filtern auch einen, um Stille zu finden. Und man sieht den Pegel bei Aufnehmen.

Ebenso solltest du Debianpavucontrol ansehen, da du dort die einzelnen Kanäle regeln kannst (falls du pulseaudio installiert hast).

pferdefreund
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Re: Plattenspieler mit USB verbinden und Platten aufnehmen

Beitrag von pferdefreund » 09.02.2018 19:16:13

modprobe snd_mixer_oss modprobe snd_pcm_oss (als Root) sollte reichen. Macht mein Jessie sogar ganz alleine. Eventuell weils noch aus ner Zeit stammt (lenny) wo oss noch allgegenwärtig war.

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