DVB-T2 mit Debian Jessie

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matman
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DVB-T2 mit Debian Jessie

Beitrag von matman » 28.04.2018 21:41:09

Hallo, bei uns wurde am 25.4. DVB-T abgeschaltet, sodass ich gezwungen war mir eine DVB-T2 fähige TV-Karte zu besorgen. Weil ich eine möglichst gute Antenne brauche habe ich mich für eine PCIe Karte entschieden. Und zwar für die Hauppauge WinTV-HVR-5525. Allerdings stellt sich mir jetzt die Frage, ist damit DVB-T2 schon unter Debian nutzbar?

Ausgestrahlt wird DVB-T2 in Deutschland ja erst seit ca. einem Jahr und ich vermute, auch die Software muss darauf umgestellt werden. Oder genügt es, den für die Karte passenden Treiber zu haben?

Ich nutze derzeit noch Debian Jessie und habe aktuell nicht wirklich die Zeit mein komplettes System auf Stretch umzustellen. Dafür hängen bei mir einfach zu viele spezielle Einstellungen und Installationen dran. Eigentlich ist der Plan das nächste Stable-release abzuwarten.

Ich habe deshalb erstmal nur den Kernel auf 4.1.51 aktualisiert. Damit soll die Karte laut linuxtv.org / Hauppauge WinTV-HVR-5525 laufen. Aber leider geht aus dem Artikel nicht hervor, ob DVB-T2 so schon auf jedem System läuft. Die Karte kann ja auch noch DVB-T, DVB-C und DVB-S/S2. Mit me-tv jedenfalls finde ich keine Sender. Und meine Google-Recherche ergab keine Infos über DVB-T2. In den ganzen HowTo's, etwa zu w-scan mit Xine, VLC etc. ist immer nur von DVB-T die Rede.
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geier22

Re: DVB-T2 mit Debian Jessie

Beitrag von geier22 » 28.04.2018 23:12:45

Wird denn die Karte überhaupt vom System erkannt ?
mal die Ausgabe von

Code: Alles auswählen

lspci
hier posten auch mal

Code: Alles auswählen

# dmesg | grep DVB
Nach linux-tv
https://www.linuxtv.org/wiki/index.php/ ... V-HVR-5525

bräuchtest du noch Firmware
dvb-demod-si2168-b40-01.fw und dvb-demod-m88rs6000.fw
von dieser Seite:
https://github.com/OpenELEC/dvb-firmwar ... r/firmware

wie man die installiert bzw wo hin kopiert bin ich allerdings überfragt.

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matman
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Re: DVB-T2 mit Debian Jessie

Beitrag von matman » 29.04.2018 14:33:33

Das sollte alles gut sein.

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lspci -v
06:00.0 Multimedia video controller: Conexant Systems, Inc. CX23887/8 PCIe Broadcast Audio and Video Decoder with 3D Comb (rev 04)
        Subsystem: Hauppauge computer works Inc. Device f038
        Flags: bus master, fast devsel, latency 0, IRQ 48
        Memory at fae00000 (64-bit, non-prefetchable) [size=2M]
        Capabilities: <access denied>
        Kernel driver in use: cx23885

Code: Alles auswählen

grep | dmesg -i DVB
[    5.826185] tveeprom 0-0050: TV standards PAL(B/G) PAL(I) SECAM(L/L') PAL(D/D1/K) ATSC/DVB Digital (eeprom 0xf4)
[    5.826201] cx23885_dvb_register() allocating 1 frontend(s)
[    5.826222] cx23885[0]: cx23885 based dvb card
[    5.941257] DVB: registering new adapter (cx23885[0])
[    5.941261] cx23885 0000:06:00.0: DVB: registering adapter 0 frontend 0 (Montage M88RS6000)...
[    5.941595] cx23885_dvb_register() allocating 1 frontend(s)
[    5.941597] cx23885[0]: cx23885 based dvb card
[    5.947327] DVB: registering new adapter (cx23885[0])
[    5.947330] cx23885 0000:06:00.0: DVB: registering adapter 1 frontend 0 (Silicon Labs Si2168)...
[  316.239354] i2c i2c-0: m88ds3103: downloading firmware from file 'dvb-demod-m88rs6000.fw'
[  317.213188] si2168 0-0064: downloading firmware from file 'dvb-demod-si2168-b40-01.fw'
Die Firmware wird beim Booten auch geladen, wie man sieht. Antenne sollte auch ok sein. Ist auf jeden Fall gesteckt. Mit w_scan habe ich es auch schon probiert:

Code: Alles auswählen

w_scan -ft -c DE >> channels.conf
ERROR: Sorry - i couldn't get any working frequency/transponder
 Nothing to scan!!
Die komplette Ausgabe von w_scan gibt es hier: http://nopaste.debianforum.de/40300

Kann es sein das mir noch Infos darüber fehlen, wo w-scan die DVB-T2 Sender suchen muss? Immerhin ist die Jessie-Version von w-scan von 2013. Da gab es in DE noch kein DVB-T2 denke ich.
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Re: DVB-T2 mit Debian Jessie

Beitrag von pferdefreund » 30.04.2018 07:43:09

Wenn das w-scan nicht viele Abhängigkeiten hat, eventuell mal aus den Quellen der aktuellsten Version bauen. Sinnigerweise dann per checkinstall ins System bringen, damit die Paketverwaltung sauber bleibt.

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matman
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Re: DVB-T2 mit Debian Jessie

Beitrag von matman » 30.04.2018 12:54:10

Man kann w-scan einfach von Stretch nehmen. Das Paket hängt nur von der libc6 ab und läuft auch mit der Version von Jessie. Ich habe damit erfolgreich 21 DVB-T2 Sender gefunden.

Aber leider habe ich noch kein Programm mit dem ich nun DVB-T2 abspielen könnte. Keine Ahnung ob noch ne wichtige lib aktualisiert werden müsste.

Ich habe es erstmal mit VLC versucht, was laut diversen Artikeln, die man per Google so findet, mit DVB-T2 klar kommen soll. Aber leider nicht bei mir. Ich habe dazu mal einen neuen Post aufgemacht: Jessie: VLC und DVB-T2 mit adapter2 und channels.xspf

Aber vielleicht sollte man statt VLC lieber was anderes nehmen? Die Version von Stretch (2.2.7-1~deb9u1) scheint nur eine kleine Überarbeitung der Jessie-Version (2.2.7-1~deb8u1) zu sein und dürfte wenig Besserung bringen. Ist auch nicht so einfach auf Jessie zu portieren, weil viele Paketabhängigkeiten und dazu einige qt libs, die es nur in Stretch gibt.
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mitscherdinger
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Re: DVB-T2 mit Debian Jessie

Beitrag von mitscherdinger » 02.05.2018 12:16:26

Ich habe seit mehreren Monaten DVB-T2 auf einem Debian Testing laufen. VLC ist erst einmal eine prima Testumgebung, um DVB-T2 zu testen! Allerdings braucht VLC eine spezielle channels.conf, die dann auch nicht channels.conf, sondern channels.xspf heißt und die Du mittels

Code: Alles auswählen

w_scan -fc -c DE -L > ~/PROGRAMMPFAD/channels.xspf
erzeugst. Wenn Du "-L" weglässt, erzeugt w_scan Output für VCR. Eine brauchbare Tabelle dazu ist auf Ubuntuusers zu finden. Dass w_scan allerdings gar keine Kanäle gefunden hat, finde ich merkwürdig. Das wäre ja so, als wäre keine Antenne eingesteckt.
[Edit: Upps! Das mit VLC hast DU ja alles schon gemacht, wenn ich das richtig sehe.]
Mein Interface ist übrigens ein TechnoTrend TVStick CT2-4400 (USB) und funktioniert - bis auf kleinere Aussetzer, die sich in kurzen Bildstörungen zeigen und der Tatsache, dass ich es innerhalb von VDR/Kodi noch nicht geschafft habe, Timeshift zu konfigurieren - hervorragend.
[Edit: Kann es vielleicht sein, dass die Hauppage in einen bestimmten Mode geschaltet werden muss? DVB-C, -S, -T und -T2 in einem Tuner - das ist schon was Besonderes. Evtl. hilft aber tatsächlich nur ein Upgrade auf Testing - Zumindest bei mir ist seit VLC 3 vieles besser geworden. Zudem musste ich am Anfang ganz viele Player ausprobieren, weil auch mein System Probleme hatte, den Stream mit der verfügbaren Hardware zu dekodieren (AMD A8-APU). Da liefen mit manchen Kandidaten nur vereinzelte Kanäle flüssig.]

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matman
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Re: DVB-T2 mit Debian Jessie

Beitrag von matman » 02.05.2018 21:34:19

Na das kann ja noch was werden. Ein Testing System kommt für mich leider nicht in Frage. Für ein flüssiges Abspielen ist wohl Hardwarebeschleunigung das derzeit sinnvollste Mittel. Also eine Grafikkarte, die H265 Dekodieren kann. Habe mir heute so eine besorgt. Damit läuft der Stream schon etwas länger friert aber dann trotzdem ein. Das kann bei mir auch am Empfang liegen. Der war schon mit DVB-T etwas schwierig. Dummerweise steht der nächste Sendemast von mir aus gesehen hinter einem Berg. Erstaunlich, das überhaupt was ankommt. Wir sind hier zwar ziemlich in der Nähe vom Gipfel, aber mindestens der Wald und mehrere Betonbauten stehen im Weg. Bei starker Bewölkung, wie heute leider mal, ist der Empfang merklich schlechter. Bin schon am überlegen mir ne spezielle Antenne zu basteln. Falls jemand Ideen hat.....

Ich brauche wohl aber auch einen Player, der fähig ist, den Stream zum GraKa-Dekoder zu schicken. Keine Ahnung ob VLC das kann. Und gut wäre es zu wissen, welcher Player das ab welcher Version hinbekommt. Einige meinen ja mit VDR geht das super. Habe ich jedenfalls auch in anderen Foren bei der Google-Suche gesehen. Aber nirgendwo steht dabei welche Version man mindestens braucht. Und außerdem habe ich keinen Plan wie es dann weiter geht. DVR ist doch nur ein Recoder, oder sehe ich das falsch? Ich würde jedenfalls gerne einfach nur TV sehen, ohne aufzunehmen. Da scheint mir VDR eher das Falsche für mich zu sein. Oder kann man VDR auch dirakt als Player benutzen?
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Re: DVB-T2 mit Debian Jessie

Beitrag von mitscherdinger » 03.05.2018 12:07:49

matman hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
02.05.2018 21:34:19
Ich brauche wohl aber auch einen Player, der fähig ist, den Stream zum GraKa-Dekoder zu schicken. Keine Ahnung ob VLC das kann.
In Version 3, angeblich ja. Ich habe zwischenzeitlich MPV, ein Fork von mplayer2, verwendet - das war eine Zeit lang der einzige Player, der alle Streams ohne eingefrorene Bilder, Ruckeln oder sonstige Beeinträchtigungen abspielen konnte. Nachteil ist, dass der Player nicht dazu da ist, zwischen den Programmen zu zappen - du musst ihn immer beenden und mit einem anderen TV-Programm starten. Und der Startvorgang benötigt auch einige Zeit.
Mit dem Dekodieren hat es jedenfalls irgendwann bei mir funktioniert - und das, obwohl meine AMD A8-APU offiziell kein HEVC mittels Hardware dekodieren kann. Das merke ich dann auch, wenn etwas parallel passiert - n Update per aptitude z.B. Da fängt's dann auch ordentlich an, zu ruckeln.
matman hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
02.05.2018 21:34:19
Und gut wäre es zu wissen, welcher Player das ab welcher Version hinbekommt. Einige meinen ja mit VDR geht das super. Habe ich jedenfalls auch in anderen Foren bei der Google-Suche gesehen. Aber nirgendwo steht dabei welche Version man mindestens braucht. Und außerdem habe ich keinen Plan wie es dann weiter geht. DVR ist doch nur ein Recoder, oder sehe ich das falsch? Ich würde jedenfalls gerne einfach nur TV sehen, ohne aufzunehmen. Da scheint mir VDR eher das Falsche für mich zu sein. Oder kann man VDR auch dirakt als Player benutzen?
Da kann ich Dir leider auch nicht weiter helfen. Bei mir läuft zwar VDR, aber in Verbindung mit Kodi, was zumindest von der Dekodierung und der Usability her sehr gut harmoniert. Ob VDR auch mit anderen Frontends gut läuft - keine Ahnung. Ob VDR den HEVC-Stream in der in stable zur Verfügung gestellten Version packt - auch keine Ahnung.
Was mich damals echt erschlagen hat, sind die wenigen Informationen bzgl. Linux und DVB-T2. Bei den meisten Programmen fehlt schlicht der Hinweis, ob -T2 überhaupt möglich ist. Und bei VDR hätte es mich gefreut, wenn ich irgendwo einen Hinweis gefunden hätte, welche PlugIns für meinen Zweck überhaupt nötig gewesen wären, ohne das Manual komplett zu studieren...
Aber so ist das bei relativ neuen Technologien - die Anleitungen müssen halt erst geschrieben werden. Und dass Deutschland hier auf 'ne Insel-Lösung setzt, macht die Sache natürlich nicht einfacher…

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