Gelöst: Alsa Midi mit Jack

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BongoFury
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Gelöst: Alsa Midi mit Jack

Beitrag von BongoFury » 26.12.2018 15:20:37

Hallo,
ich würde mir gerne ein Master Keyboard anschaffen das mittels einem Software Synthesizer vor allem E-Piano und Orgel Sounds erzeugt. Ausgangsbasis ist ein etwas betagtes AMD Quad Core Laptop mit USB 3.0 Anschlüssen und 8G Ram und Debian Stretch auf einer SSD.

Die erste Frage wäre ob das überhaupt möglich ist, also ob die erwartbaren Latenzen normales spielen zulassen werden auf Basis der vorhandenen Hardware. Die zweite Frage wäre welches preiswerte Masterkeyboard (M-Audio?) dazu taugt, ob man ein Midi Interface dazu braucht, und welche Software eben diese Sounds erzeugen kann. Ich habe schon gesehen das FluidSynth Rhodes Sounds kann, aber das werden andere auch können, vielleicht weiß ja einer von euch schon welcher Synth das am besten kann.

Ich weiß, das ist jetzt etwas viel gefragt und ich schaue mich auch selbst gerade um, aber vielleicht hat ja hier einer von euch so etwas schon am laufen oder realisiert und kann mir ein paar schnelle Tips geben.

Die Tonstudio Seite im Wiki habe ich gefunden und ich wäre daran interessiert auch das zu machen, aber dann müsste ich auch externe Audiosignale verarbeiten können weil ich eher Instrumente spiele als programmiere. Ob dazu die Hardware und das Budget reicht.... mal sehen, das aber eher später.

Ich freue mich über jeden Tip,
Bongo
Zuletzt geändert von BongoFury am 05.01.2019 11:07:58, insgesamt 4-mal geändert.

DeletedUserReAsG

Re: (Master) Keyboard bzw. E-Piano mit Debian gesucht

Beitrag von DeletedUserReAsG » 26.12.2018 15:48:49

Die Überschrift drückt aus, dass du ein Gerät suchst, auf dem Debian läuft – die Existenz eines solchen Keyboards möchte ich nahezu ausschließen (von Einzellösungen von Bastlern vielleicht abgesehen).

Wenn du allerdings nur eines suchst, das an einem mit Debian laufenden Rechner betrieben werden kann: da geht jedes MIDI-Keyboard neueren Datums. Die haben üblicherweise eine „MIDI über USB“-Anbindung und benötigen daher in der Regel keine spezielle Hard- oder Software. Was du als Klangerzeuger hinterschaltest (Fluidsynth oder timidity mit entsprechendem Soundfont mit deinem Rhodes, oder direkt ’nen Synthesizer, oder was auch immer), ist Geschmackssache, bzw. von den eigenen Anforderungen abhängig.

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BongoFury
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Re: (Master) Keyboard bzw. E-Piano mit Debian gesucht

Beitrag von BongoFury » 26.12.2018 15:57:16

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.12.2018 15:48:49
Die Überschrift drückt aus, dass du ein Gerät suchst, auf dem Debian läuft – die Existenz eines solchen Keyboards möchte ich nahezu ausschließen (von Einzellösungen von Bastlern vielleicht abgesehen).
Ok, sorry, habe ich geändert.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.12.2018 15:48:49
Wenn du allerdings nur eines suchst, das an einem mit Debian laufenden Rechner betrieben werden kann: da geht jedes MIDI-Keyboard neueren Datums. Die haben üblicherweise eine „MIDI über USB“-Anbindung und benötigen daher in der Regel keine spezielle Hard- oder Software.
Ah, das wusste ich nicht. Vielen Dank für die Info.
Zuletzt geändert von BongoFury am 27.12.2018 12:39:04, insgesamt 1-mal geändert.

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SirArthur
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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von SirArthur » 26.12.2018 18:38:11

Ich würde Dir eine externe USB Soundkarte ans Herz legen. Viel besserer sound als onboard, flexibler, vermutlich weniger latency und Du bist auch nicht abhängig von USB Midi...und daher auch unbegrenzt ausbaufähig. Bei weitem nicht jede gute Hardware, die man gerne verwenden würde, kann USB Midi.
Wenn Du mehrere Sounds bzw. Plugins probieren willst, wirst Du am Jack Audio Connection Kit irgendwann nicht mehr herumkommen.
Damit könntest Du einen Plugin Host mit Deinem Master keyboard beschicken und darin afaik sogar VST Plugins laden. Hatte das schon mal am Laufen, ist aber eine Zeit lang her.

Ist aber ein ziemlich dichter Dschungel, bis man mal dort ankommt.
Wenns billig und schnell gehen soll, der Sound nicht soooo wichtig ist und das Setup auch nicht augebaut werden soll....sparst Du Dir mit einem USB fähigem Keyboard vermutlich viel Nerven ;-)

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von DeletedUserReAsG » 26.12.2018 18:45:04

SirArthur hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.12.2018 18:38:11
Wenns billig und schnell gehen soll, der Sound nicht soooo wichtig ist und das Setup auch nicht augebaut werden soll....sparst Du Dir mit einem USB fähigem Keyboard vermutlich viel Nerven
Ich hätte es jetzt leicht anders geschrieben: wenn’s nicht zu teuer, aber ausbaufähig sein soll, und auch der Sound recht wichtig ist, dann wäre ein USB(-MIDI)-fähiges (Master)-Keyboard die passende Wahl. Damit trennt man Eingabegerät und Klangerzeuger, und kann die Teile je nach Bedarf austauschen/upgraden. USB-Soundinterface wäre dann auch nicht nötig (es sei denn, man will zusätzlich noch analoge Sachen aufnehmen – Gitarre oder Gesang oder so).

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von SirArthur » 26.12.2018 18:59:23

Ich hätte es jetzt leicht anders geschrieben: wenn’s nicht zu teuer, aber ausbaufähig sein soll, und auch der Sound recht wichtig ist, dann wäre ein USB(-MIDI)-fähiges (Master)-Keyboard die passende Wahl. Damit trennt man Eingabegerät und Klangerzeuger, und kann die Teile je nach Bedarf austauschen/upgraden. USB-Soundinterface wäre dann auch nicht nötig (es sei denn, man will zusätzlich noch analoge Sachen aufnehmen – Gitarre oder Gesang oder so).
Grad ein Interface macht den Sound besser. Die onboard D/A Wandlung von vielen Laptops ist mässig gut. Und es könnte sowieso von Anfang an schon an der Latenz scheitern. Ich halte auch nicht viel von USB Midi, weil es ab einer gewissen Grösse des Setups zu instabil ist, von Midi Clock brauchen wir gar nicht erst anzufangen. Aber das sind alles Dinge, die sich erst im Größeren bemerkbar machen.
Bei einer simplen Keyboard - Laptop Situation wird das reichen. Ob der onboard sound ausreicht - hängt vom Zuhörer ab...

Was ich mit der Wichtigkeit des Sounds noch gemeint habe - wenn nicht viele Plugins probiert werden müssen, um zufrieden zu sein ;-)
Weil dann brauchts auch kein Jack und keinen Plugin host und keinen Konfigurations Wald :-)

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von DeletedUserReAsG » 26.12.2018 19:22:00

Hmm. Der Threadstarter schrieb eigentlich recht verständlich, was er wollte: seinen Klangerzeuger mit einem Masterkeyboard steuern. Mir erschließt sich beim besten Willen nicht, wie dabei ein externes Interface von Vorteil sein soll.
Weder kann man das Masterkeyboard dranschließen, noch benötigt man für diesen Job gute AD-Wandler – das Signal bleibt digital, bis die Software es umsetzt. Latenz fügt es gegenüber einem Onboard-Interface allenfalls noch hinzu (weil USB nunmal langsamer, als PCI(e) ist), und an der Eingabelatenz würde es sowieso nix ändern.
Beim Abhören kann ein gutes Interface mit entsprechendem DA-Wandler dann von Vorteil sein, ja. Aber für den eigentlichen Job, der hier skizziert wurde, ist’s vollkommen unerheblich.

Wer vor Publikum spielt, wird’s in der Regel sowieso anders angehen – der kauft sich für ’nen mittleren vierstelligen Betrag ein entsprechendes Keyboard mit hochwertigem eingebauten Klangerzeuger. Wenn man das dann aufnehmen wollte, würde ein gutes Interface ins Spiel kommen – aber, wie gesagt, das ist dann wieder ’ne ganz andere Geschichte, als die, um die’s hier geht.

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von SirArthur » 26.12.2018 19:42:35

Sorry, ich hab natürlich ein Interface mit Midi In / Thru / Out gemeint, wo man den Controller und was auch immer noch dazu kommen mag, dranhängt. Hätte ich vielleicht dazu schreiben sollen.
Ausgangs Latenz kann man mit einem (guten) Interface auch deutlich verringern.

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von DeletedUserReAsG » 26.12.2018 20:10:05

Hmm. Einerseits gibt’s heute kaum noch Hardware mit den klassischen MIDI-Anschlüssen (diese runde DIN-Buchse da), andererseits hätte man gegenüber direktem MIDI über USB noch das Interface dazwischen, und da sehe ich wieder nicht, wie ein zusätzliches Gerät in der Signalkette die Latenz gegenüber dem direkten Anschluss verringern können soll, also wie Controller→[MIDI]→Interface→[USB]→Rechner schneller funktionieren können soll, als Controller→[MIDI über USB]→Rechner.

Was den Audiopfad angeht: Ich hab ein recht gutes USB-Interface (Focusrite Scarlett), damit bekomme ich ziemlich genau die gleiche Latenz hin, wie mit’m internen Interface. Der einzige Vorteil in diesem Szenario wäre die bessere Wiedergabequalität (bzw. bei mir die bessere Aufnahmequalität, die aber halt hier nicht von Belang ist).

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von SirArthur » 26.12.2018 21:14:26

Glaub mir, es gibt GENUG Hardware, mit klassischen MIDI Anschlüssen, auch aus dem Jahre 2018 ;-)
Ich würde sogar behaupten, daß MIDI Gerätschaften, die nur USB Midi können, in der Unterzahl sind. Du bist doch kein Troll, oder? :lol:
Just kidding.

Die Latenz bezieht sich nur auf die Audio Ausgabe, nicht auf die Verarbeitung des Controllers! Du drückst die Taste, der Ton erklingt. Ich hab selber u.A. ein Focusrite Interface hier und grad die Latenzen mit der internen Soundkarte verglichen, alter Laptop, bei "Volllast", um auf Nummer sicher zu gehen. Sprich böse CPU Auslastung mit allerhand Zeugs und die Musik läuft im Hintergrund.

Die Focusrite hat bis 36.irgendwas ms keine Dropouts, die interne Karte schafft das nur bis 130.irgendwas ms. Der Laptop ist alt, aber bei live Midi sollte die Latenz super gering sein, im Idealfall weit unter 36. Wenn man dann vielleicht noch ein paar Plugins laufen hat, die viel Rechenleistung brauchen, kommt was Neueres bei geringer Latenz, also kleiner Buffer Größe, mit der onboard Karte auch an seine Grenzen und stottert....

Ein weiterer Vorteil von "normalem" Midi wäre, daß einfach viel mehr Controller zur Auswahl stehen...und man auch schnell mal das Soundmodul aus irgendnem Keller anschliessen kann. Und derer gibt es zur Genüge, auch für Orgel usw.....
USB Midi ist in vielerlei Hinsicht consumer Ware, allein die super kleinen Buchsen sind auf einer Bühne, wo ein bisschen was passiert, extrem unsicher.....und wenn man mal die Clock misst, die ein "dedicated" Audio PC bei USB Midi raushaut, hat man eh keine Fragen mehr. :lol:

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von DeletedUserReAsG » 26.12.2018 21:34:15

Wie gesagt, nahezu alles an Soundhardware, mit dem ich bislang hantiert habe, arbeitet mit MIDI über USB. Masterkeyboards, oder Keyboards allgemein, sowieso. Darunter war übrigens auch so’n Teil von M-Audio, wie es im Eingangsbeitrag angefragt wurde. Das hat mich allerdings aus anderen Gründen (schwer reproduzierbare Anschlagsdynamik, gummiartiges Anschlagsgefühl) nicht so überzeugt.

Was Latenzen angeht: ich bekomme sowohl onboard, als auch über verschiedene externe Interfaces (Scarlett, GT10, THR10 hab ich derzeit da) ~5ms hin, bei 2,6ms kommt’s zu xruns. Das sollte für jeden reichen, der nicht auch falsch herum angeschlossene laufrichtungsgebundene Lautsprecherkabel „hört“.

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von SirArthur » 26.12.2018 22:01:23

Hängt natürlich von der Hardware ab. Nicht alle onboard Soundkarten klingen schlecht, aber viele. Man nehme nur mal gewisse iPads, alter Falter.....Wie's mit Latenzen aussieht, kann ich nur von meinen Geräten hier reden, da sind externe Karten klar vorne. Hab Laptop mässig nur älteres Zeug am Start (HP, Itronix), aber da der TE anscheinend auch was Altes hat und die Latenzen auch angesprochen hat, hab ichs mal erwähnt. Kann man ja auch leicht testen.

USB Midi kommt mir bis jetzt vermehrt eigentlich nur bei DJs unter. Für ein paar Controller reicht es auch. Hab hier viel Midi Zeugs rumstehen, auch aktuelles, und da sind eigentlich nur drei davon USB Midi fähig....und davon auch nur zwei USB only (Arturia Beatsteps).
Mir persönlich wären 5ms egal, da ich mit Tasten eigentlich nur Ambience mache. Rythmus machen die Sequenzer. ;-)
Für einen Profi Jazzer wären 2.5 viel zu viel.....oder zumindest gewöhnungsbedürftig.

Und was Bongo Fury davon ist, man weiß es nicht.

Umgekehrte Lautsprecherkabel sind mir persönlich relativ wurscht, solange die Phasenlage passt :lol:
Einen guten Wandler kann man mmn aber schon hören, wenn man eine zeitlang damit spielt..da muss man kein Pro sein.

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von DeletedUserReAsG » 26.12.2018 22:14:45

So im Grunde stimme ich zu, bin aber weiterhin der Meinung, dass BonguFury sich einfach ’n Keyboard mit USB-MIDI-Anschluss holen sollte, weil das für diesen Zweck nunmal am sinnvollsten, günstigsten und problemärmsten ist (bei mir funktionierten die Dinger immer ootb – das Einzige, was etwas Zuwendung bedurfte, war die klangerzeugende Software).

Aber eins muss ich noch einwerfen:
SirArthur hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.12.2018 22:01:23
Für einen Profi Jazzer wären 2.5 viel zu viel.....oder zumindest gewöhnungsbedürftig.
Das ist ungefähr die Zeit, in welcher der Schall in knapp ’nen ¾ Meter zurücklegt. Wenn’s also einen Profiwasauchimmer stört, soll er sich ’nen Meter dichter an die Box setzen, und es ist wieder wie gewohnt ;)

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von SirArthur » 26.12.2018 22:40:13

Das ist mir schon klar :-D Ich sags jetzt einfach mal offen raus, ich bin seit vielen Jahren als Techniker mit Bands auf Tour und kenne auch Studioarbeit ganz gut. Und man redet mit den Leuten und hört, wie sie spielen. Bei einem Flügel sind die Saiten so und so weit weg und man sitzt immer an der selben Stelle....ein Lautsprecher kann hier oder dort stehen....ist mir alles klar. Tatsache ist, wenn Du einem Profi einen Kopfhörer aufsetzt, fällt eine Latenz sofort auf und es wird gejammert. Deshalb verwende ich auch eine Soundkarte mit Direct monitoring und keine Effekte aus dem Computer raus.
Das es im Grunde das selbe ist, wie ein Monitorlautsprecher, der weit weg steht, ist da eigentlich egal. Live hat man sowieso x- verschiedene Laufzeiten und Bands sind mal tighter, mal weniger....abgesehen vom persönlichen Befinden, spielt da auch die Bühne eine große Rolle. In-ear monitoring verschafft da Abhilfe, aber das ist auch nicht jedermanns Sache.
Im Studio sind manche Leute aber ziemlich picky und dann tut man einfach, was getan werden muss. ;-)

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von DeletedUserReAsG » 26.12.2018 22:49:58

Naja, ist letztlich, wie mit vielen anderen Sachen: physiologisch kann ein Mensch 3ms Latenz nicht wahrnehmen, aber wenn er weiß, dass die drei Millisekunden da sind, stören sie ihn trotzdem. Wirksame Abhilfe: „Der Signalweg ist voll analog, ich schwör’!“

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von SirArthur » 26.12.2018 23:21:29

Klar, 3ms sind super wenig. Allerdings - nimm einen straighten Groove, der nach vorne geht und gut antreibt, und verzögere die Snare um 3ms. Et voila, Du bist laid back. Und das nimmt man schon wahr - nicht einen einzelnen Schlag, aber der Charakter des Beats ändert sich.
Du kannst nicht innerhalb von ein paar Millisekunden auf etwas reagieren - aber Du kannst, wenn Du vorher weißt, wann es kommen soll, sehr wohl auf die Millisekunde genau einen Akzent setzen. Grad bei einer sich wiederholenden Bewegung, zB ein Drumbeat. Deshalb ist what you do is what you get da auch so extem wichtig...

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von DeletedUserReAsG » 26.12.2018 23:44:07

Ganz ehrlich? Das geht für mich Richtung Voodoo. Die allgemeine Ansicht (also nicht nur meine) ist, dass ein Mensch zwei Schallereignisse nicht unterscheiden kann, wenn sie dichter als etwa 11ms zusammenliegen. Einige wenige nehmen wohl eine Latenz ab 5-7ms wahr, wenn sie selbst das Ereignis auslösen und das Ergebnis hören. Aber auf 1/1000s genau spielen? Da hätte ich gerne die beiden Spuren gesehen: die mit dem Klick, und die, bei der das Instrument kontinuierlich (also nicht nur auf fünfzig Klicks dreimal) mit dem Anfang des Klicks einsetzt (der Klick selbst ist ja auch nochmal einige ms lang). Und dann hätte ich gerne den Menschen befragt, der bei zwei Schallereignissen mit mehr als der statistisch zu erwartenden Zufallstrefferquote sagen kann, ob sie 1 oder 3ms auseinanderliegen, und welches jeweils das Erste ist.

Solange das nicht vorliegt, halte ich das, wie schon geschrieben, für Voodoo und sortiere es dort ein, wo die Sachen mit den laufrichtungsgebundenen Lautsprecherkabeln, den CD-Entmagnetisierern (lach’ nicht, gibt’s wirklich zu kaufen), den speziellen Hifi-Strom- und USB-Kabeln und so weiter zu finden sind.

Ob ein Mod den OT-Teil des Threads abtrennen mag?

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von SirArthur » 27.12.2018 02:05:08

Probiers doch einfach mal aus, mach einen Beat, spiel was darüber und dann verschiebe einen Teil davon um besagte 11ms, meinetwegen die Snare oder die Hihat. Das Ding fällt zusammen, wie ein Kartenhaus. Oder nimm einen Click Track auf und verschiebe einen der Clicks um 11ms. Solltest Du selber öfters mit Click spielen, wirst Du das hören...sehr klar.

Hier noch ein Link...sooo Voodoo ist das Ganze nicht: :-)
https://musicmachinery.com/2009/03/02/i ... ick-track/

CD-Entmagnetisierer? Warum erfahr ich das erst jetzt :-(

Sorry für OT....ihr könnt das auch gerne löschen, interessiert hier außer Niemand vermutlich eh niemand.

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von DeletedUserReAsG » 27.12.2018 06:59:20

SirArthur hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.12.2018 02:05:08
Probiers doch einfach mal aus, mach einen Beat, spiel was darüber und dann verschiebe einen Teil davon um besagte 11ms, meinetwegen die Snare oder die Hihat. Das Ding fällt zusammen, wie ein Kartenhaus.
Das mag sein, um 11ms ist schließlich die Wahrnehmungsschwelle, und die ist nicht mal fix. Nun ging’s aber darum, dass du meintest, man würde 3ms sicher hören, und auf 1ms genau spielen können:
SirArthur hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
26.12.2018 23:21:29
Klar, 3ms sind super wenig. Allerdings - nimm einen straighten Groove, der nach vorne geht und gut antreibt, und verzögere die Snare um 3ms. Et voila, Du bist laid back. Und das nimmt man schon wahr - nicht einen einzelnen Schlag, aber der Charakter des Beats ändert sich.
Du kannst nicht innerhalb von ein paar Millisekunden auf etwas reagieren - aber Du kannst, wenn Du vorher weißt, wann es kommen soll, sehr wohl auf die Millisekunde genau einen Akzent setzen.
Dafür hätte ich gerne Belege gesehen.

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von BongoFury » 27.12.2018 12:37:25

Hi,
Zunächst mal vielen Dank für eure Antworten, ich werde mir das jetzt in Ruhe durchlesen, aber vorher noch ein kleines Update: Ich habe schon eine USB Soundkarte, allerdings ohne MIDI Anschlüsse, und zwar die Behringer U-Control UCA222. Die hatte ich schon vor einiger Zeit gekauft weil mein Laptop keinen guten Klang lieferte. Das Teil ist auch Plug and Play, was den Sound angeht ist es deutlich besser als die eingebaute Soundkarte. Der Stereo Verstärker daran ist ausreichend, die Boxen von JBL klingen gerade mal gut genug, sind halt nicht besonders groß... was meine Nachbarn sicherlich gut finden.

Dann habe ich mir, nachdem mich Niemand erleuchtet hatte (nochmal meinen Dank dafür), flott für 35€ ein M-Audio Oxygen 49 3.Generation Keyboard bei Ebay Kleinanzeigen gesichert, ich hole es heute Abend ab. Ich denke für den Preis kann man da wenig verkehrt machen.

Mein Laptop: Fluidsynth ist hier jetzt auch installiert, dann noch Hydrogen und LMMS. Was die DAW angeht bin ich noch unentschlossen, LMMS scheint recht intuitiv bedienbar zu sein, aber ich brauche die Möglichkeit Audio aufzunehmen weil ich eher Gitarre und Bass spiele, Keyboard habe ich nie gelernt und da muss ich erst mal sehen was ich damit machen kann. Ganz unbegabt bin ich nicht, die Frage ist wie ich meine vorhandenen Kenntnisse auf einem Keyboard umsetzen kann. Ein brauchbares Mikrophon habe ich noch nicht, muss ich mal sehen, ein Shure SM57 oder 58 müsste noch aufzutreiben sein, die halten ewig und das würde mir auch erst mal reichen.

Was das OS angeht habe ich Debian stable ganz normal mit Pulseaudio am laufen. Debian stable soll auch bleiben, ich will kein Ubuntu Studio, und KX Studio ist mir für den Anfang einfach zu viel, da bastle ich mir es lieber selbst hin wie ich es brauche.

Die Installation von Jack usw. wäre eher kein Problem, das mit dem RT Kernel schaue ich mir gerade an. Wie haltet ihr das? Sind moderne Rechner schnell genug das man mit einer Standard Installation Musik machen kann?

Weil das Musik machen eher nebenbei läuft muss ich mir also noch überlegen ob ich eine neue Installation mit RT Kernel usw. mache. Da mein /home eine eigene Partition ist und ich eher wenig an der Installation verändere wäre das eigentlich auch kein Problem, nur etwas Zeitaufwand.

Das nur als Update, ich habe mich über eure Reaktionen sehr gefreut und gehe das jetzt etwas selbstbewusster an. Bisher hatte ich nur https://linuxmusicians.com/ entdeckt, schön hier auch in Deutsch darüber reden zu können. Und was mir ganz schnell klar geworden ist, alleine schon beim durchlesen des Handbuches des Keyboards, ist, das ich wirklich wenig Ahnung von dem ganzen Komplex habe. Ich habe zwar einige Zeit als Tontechniker hinter mir, aber was Musikproduktionen angeht ist es doch lange her, also noch alles analog. Da kann ich kaum was von mitnehmen...

DeletedUserReAsG

Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von DeletedUserReAsG » 27.12.2018 12:58:08

BongoFury hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.12.2018 12:37:25
Was die DAW angeht bin ich noch unentschlossen, LMMS scheint recht intuitiv bedienbar zu sein, aber ich brauche die Möglichkeit Audio aufzunehmen weil ich eher Gitarre und Bass spiele, Keyboard habe ich nie gelernt und da muss ich erst mal sehen was ich damit machen kann.
LMMS soll recht einsteigerfreundlich und brauchbar sein (ich hatte es vor Jahren mal angeschaut – da war’s eher so‘n billiger FL-Clon, aber die Entwicklung wird ja auch weitergegangen sein). Persönlich würde ich aber zu Ardour raten: es braucht zwar etwas Einarbeitung, bis man mehr als die grundlegenden Funktionen sinnvoll nutzen kann, aber man hat dafür dann auch im Grunde alles, was man zum Aufnehmen, Mischen und teils gar zum Mastern braucht.
BongoFury hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.12.2018 12:37:25
Was das OS angeht habe ich Debian stable ganz normal mit Pulseaudio am laufen.
Pulse passt nicht in diesen Kontext. Durch Jack ersetzen, als Frontend vielleicht noch Debianqjackctl (ist auch prima, um das Audio- und MIDI-Zeugs zu routen, also Eingang→Fluidsynth→DAW, und so) und ab dafür. Mit RT-Kernel würde ich mich nicht weiter aufhalten, die „normalen“ Kernel kommen mit den benötigten Optionen. Was Performance angeht: aktiv Musik habe ich 2008-2012 gemacht, da hatte ich ’nen verhältnismäßig billigen Core2Duo zur Verfügung – nicht unbedingt ’n Leistungsmonster, selbst für damalige Verhältnisse. Hab damit aber recht problemlos meinen Kram machen können, ohne mich groß um Performanceoptimierungen kümmern zu müssen (zugegebenermaßen war das noch nicht die Zeit, in der man mit physikalischen Simulationen (von Röhrenamps) und Sachen wie Faltungshall in Echtzeit gearbeitet hat).

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von BongoFury » 27.12.2018 13:09:26

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.12.2018 12:58:08
Persönlich würde ich aber zu Ardour raten: es braucht zwar etwas Einarbeitung, bis man mehr als die grundlegenden Funktionen sinnvoll nutzen kann, aber man hat dafür dann auch im Grunde alles, was man zum Aufnehmen, Mischen und teils gar zum Mastern braucht.
Ok, ist ja da, kann man also machen. Ist die Adour Version aus den Repos auch auf 10 Minuten begrenzt?
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.12.2018 12:58:08
Pulse passt nicht in diesen Kontext. Durch Jack ersetzen, als Frontend vielleicht noch Debianqjackctl (ist auch prima, um das Audio- und MIDI-Zeugs zu routen, also Eingang→Fluidsynth→DAW, und so) und ab dafür.
Ok, wird gemacht, hatte ich mir aber auch schon gedacht, alleine wegen dem Routing.
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.12.2018 12:58:08
Mit RT-Kernel würde ich mich nicht weiter aufhalten, die „normalen“ Kernel kommen mit den benötigten Optionen.
Ok, gut zu wissen!
niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
27.12.2018 12:58:08
Was Performance angeht: aktiv Musik habe ich 2008-2012 gemacht, da hatte ich ’nen verhältnismäßig billigen Core2Duo zur Verfügung
Aha! Dann müsste doch auch mein oller AMD QuadCore mit 8Gig Ram erst mal reichen.

Danke!

DeletedUserReAsG

Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von DeletedUserReAsG » 27.12.2018 13:21:04

Ardour selbst ist freie Software, nur wenn du das Binary von der Seite lädst, gibt es irgendwie Beschränkungen. Wenn du die Sourcen lädst, und das Paket draus baust, sollte es voll funktional sein. Und da die Maintainer von Debianardour genau das machen, würde ich da nicht von Beschränkungen ausgehen. Mit Gewissheit kann ich es nicht sagen, weil ich auf den lokalen Rechnern kein Debian fahre – aber das Ardour in meiner Distri ist jedenfalls ohne Einschränkungen nutzbar. Wenn’s gefällt und häufiger genutzt wird, freut sich der Entwickler aber bestimmt trotzdem über eine kleine Spende.

OT: du schreibst, dass du auch Gitarre/Bass spielst. Da gibt’s noch zwei Sachen, die man sich meiner Meinung nach mal anschauen sollte: Debianguitarix als Amp-/Effektsimulation (mit, wie ich finde, recht eindrucksvollem Klang und ebensolcher Dynamik), und Debiantuxguitar zum Komponieren, Songs lernen, GuitarPro-Files anhören, etc. (wobei man da vielleicht die Version vom Upstream selbst nehmen sollte – ist Java, sofern ein passendes JRE installiert ist, sollte es ootb ohne Installation funktionieren). Damit kann man auch Fluidsynth mit ’nem passenden Soundfont ansteuern, wenn man mag – aber ich find den eingebauten Klang schon recht brauchbar.

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von BongoFury » 28.12.2018 13:21:22

Hallo,
ich habe nun das keyboard und es funktioniert mit Fluidsynth, Midi über Alsa, das ist ja schon mal mein Minimalziel gewesen. Nun habe ich mich auch in das Thema etwas eingelesen und muss sagen das die Fragen dadurch eher mehr geworden sind. Das Thema kleines Studio mit Debian ist schon sehr komplex... sag ich jetzt mal. Mal sehen wie weit ich da gehen kann und will.

Der Vorbesitzer des keyboards hatte interessanter Weise auch Linux benutzt und riet zu KX Studio u.a. wegen Carla, das schaue ich mir jetzt alles mal was genauer an. Ich habe Carla zwar schon installiert, jedoch noch keine Plugins, das wird mich auch noch etwas beschäftigen... der Rhodes Sound von Fluidsynth ist jetzt nicht ganz so wie ich es gerne hätte...

Ja, TuxGuitar habe ich hier schon benutzt, guitarix noch nicht, ich habe ein Multieffektgerät was ähnliche Dinge anbietet. Und das mit dem Midi-Interface wird wohl auch noch kommen, Gründe dafür gibt es genug.

Nochmal vielen Dank für Deine Hilfe,
Bongo

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Re: (Master) Keyboard gesucht

Beitrag von SirArthur » 30.12.2018 06:50:12

@bongo fury
Am ehesten kommst Du noch mit einem Sample Pack + passenden Effekten an ein Rhodes ran, a'la Scarbee.
Sowas gibts für Linux aber nicht, so weit ich weiß. Eventuell gibts was in der Art als VST und man könnte es über WINE
im Linux in einem plugin host wie Carla einbinden. Ist aber sicher nicht unkompliziert und ob das mit Carla selbst geht, weiß ich nicht.
Es gibt aber wohl ein paar Projekte, die das anstreben. FSThost zum Beispiel, habs aber noch nicht probiert.
Klingt aber vielversprechend: https://sourceforge.net/projects/fsthost/
Wenn das Plugin einen Kopierschutz hat, wirds mit Wine allerdings eventuell Probleme geben.

Alternativ könntest Du auch einen Windows plugin host im Wine starten und dort das VST laden. Ich hatte mal Live Professor am Laufen, habs aber grad nochmal kurz probiert und es ging erstmal gar nichts. Aber es lief schon mal ;-)
Das wäre dann aber wahrscheinlich nicht in Jack einbindbar.

Ich habe auch noch keinen Softsampler für Linux gefunden, mit dem man sowas realisieren kann.
Weil Rhodes Sample Packs gäbe es genug. Dann noch zB ein Vibrato Plugin, steuerbar mit einem encoder auf dem Master keyboard....
Die Sampler, die ich getestet habe und out of the box laufen, sind sehr reduziert
The Linux Sampler Project sieht vielversprechend aus, aber ... ein Dschungel. Habs noch nicht hinbekommen.
https://linuxsampler.org/

@niemand
Der Link beißt nicht :-)
Werd beizeiten mal die besten Takes auf meiner Fesplatte raussuchen und die Abweichungen zählen, dann komm ich nochmal darauf zurück ;-)

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