Tipps für Umkonvertieren von Handy-Videos gesucht

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debianoli
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Tipps für Umkonvertieren von Handy-Videos gesucht

Beitrag von debianoli » 18.01.2020 11:32:03

Hi,

ich erstelle gerade aus den gesammelten Handy-Filmchen der Familie pro Jahr einen Film für den Wohnzimmer-TV (Raspi mit Kodi). Das mache ich mit Debianflowblade , da ich dabei über die Filter und die Schnitt-Funktionen einfachere Änderungen schnell durchführen kann. Wie zB das Drehen der Filme. Allerdings ist das Ergebnis bei einigen Filmen sehr schlecht, der Ton etwa wird zu einem rhythmischen Krach oder das Bild wird pixelig. Dazu dauert das Rendering teilweise sehr lange, zB 1 Stunde für 10 Minuten Filme.
Dies ist nur bei bestimmtem Rohmaterial so. Ich habe jetzt teilweise die Audio-Spur per ffmpeg vom Film getrennt und nach mp3 umrechnen lassen. Danach alles wieder zusammengesetzt. Das dauert allerdings und ich treffe dann trotzdem oft nicht das richtige Zielformat (Bild wird irgendwie pixelig).

Wie geht ihr in diesen Fällen vor? Habt ihr mir Tipps, welches Zielformat man in Abhängigkeit vom Rohmaterial am Besten wählt, um möglichst gute Qualität zu haben? Und die Filme als ein Film auf anderen Geräten wie dem Kodi-Raspi gut abspielen zu können?

Hier sind die Ausgaben eines der Handy-Filme, die Probleme machen:

Code: Alles auswählen

mpv MOV_0142.mp4
Playing: MOV_0142.mp4
 (+) Video --vid=1 (*) (h264 1280x720 29.705fps)
 (+) Audio --aid=1 --alang=eng (*) (aac 2ch 48000Hz)
AO: [pulse] 48000Hz stereo 2ch float
VO: [gpu] 1280x720 yuv420p
AV: 00:00:04 / 00:03:11 (2%) A-V:  0.000
[ffmpeg/audio] aac: Input buffer exhausted before END element found
Error decoding audio.
AV: 00:00:05 / 00:03:11 (3%) A-V:  0.000


Exiting... (Quit)
Und ffmpeg sagt dazu:

Code: Alles auswählen

ffmpeg -i MOV_0142.mp4
ffmpeg version 4.1.4-1~deb10u1 Copyright (c) 2000-2019 the FFmpeg developers
  built with gcc 8 (Debian 8.3.0-6)
  configuration: --prefix=/usr --extra-version='1~deb10u1' --toolchain=hardened --libdir=/usr/lib/x86_64-linux-gnu --incdir=/usr/include/x86_64-linux-gnu --arch=amd64 --enable-gpl --disable-stripping --enable-avresample --disable-filter=resample --enable-avisynth --enable-gnutls --enable-ladspa --enable-libaom --enable-libass --enable-libbluray --enable-libbs2b --enable-libcaca --enable-libcdio --enable-libcodec2 --enable-libflite --enable-libfontconfig --enable-libfreetype --enable-libfribidi --enable-libgme --enable-libgsm --enable-libjack --enable-libmp3lame --enable-libmysofa --enable-libopenjpeg --enable-libopenmpt --enable-libopus --enable-libpulse --enable-librsvg --enable-librubberband --enable-libshine --enable-libsnappy --enable-libsoxr --enable-libspeex --enable-libssh --enable-libtheora --enable-libtwolame --enable-libvidstab --enable-libvorbis --enable-libvpx --enable-libwavpack --enable-libwebp --enable-libx265 --enable-libxml2 --enable-libxvid --enable-libzmq --enable-libzvbi --enable-lv2 --enable-omx --enable-openal --enable-opengl --enable-sdl2 --enable-libdc1394 --enable-libdrm --enable-libiec61883 --enable-chromaprint --enable-frei0r --enable-libx264 --enable-shared
  libavutil      56. 22.100 / 56. 22.100
  libavcodec     58. 35.100 / 58. 35.100
  libavformat    58. 20.100 / 58. 20.100
  libavdevice    58.  5.100 / 58.  5.100
  libavfilter     7. 40.101 /  7. 40.101
  libavresample   4.  0.  0 /  4.  0.  0
  libswscale      5.  3.100 /  5.  3.100
  libswresample   3.  3.100 /  3.  3.100
  libpostproc    55.  3.100 / 55.  3.100
Input #0, mov,mp4,m4a,3gp,3g2,mj2, from 'MOV_0142.mp4':
  Metadata:
    major_brand     : isom
    minor_version   : 0
    compatible_brands: isom3gp4
    creation_time   : 2013-07-25T04:46:39.000000Z
  Duration: 00:03:11.21, start: 0.000000, bitrate: 6134 kb/s
    Stream #0:0(eng): Audio: aac (LC) (mp4a / 0x6134706D), 48000 Hz, stereo, fltp, 128 kb/s (default)
    Metadata:
      creation_time   : 2013-07-25T04:46:39.000000Z
      handler_name    : SoundHandle
    Stream #0:1(eng): Video: h264 (Constrained Baseline) (avc1 / 0x31637661), yuv420p, 1280x720, 5996 kb/s, SAR 1:1 DAR 16:9, 29.70 fps, 29.67 tbr, 90k tbn, 180k tbc (default)
    Metadata:
      creation_time   : 2013-07-25T04:46:39.000000Z
      handler_name    : VideoHandle
      encoder         :                

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SirArthur
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Beitrag von SirArthur » 18.01.2020 12:51:36

Der Raspi spielt doch eh alles, oder? Warum nicht einfach mit ffmpeg "nur" drehen und den Rest mit '-codec copy' so belassen, wie es ist?
Die Audiospur dürfte dann unangetastet bleiben. Die Qualität wird ja durch simples konvertieren nicht besser.

Drehen geht mit -vf "transpose=1" bzw. -vf "transpose=2" (im Uhrzeigersinn / gegen den Uhrzeigersinn)

Und dann halt ggf. schneiden und wieder mit "copy" rausrechnen (wenn flowblade das kann).
Wenn nicht: schneiden geht mit Avidemux sehr sehr schnell und das Programm ist auch sehr flott beim schreiben des neuen Files.
Gibts auch als AppImage, wenn deb-multimedia nicht in den repos steht. Läuft bei mir mit Debian 10 ohne Probleme (Avidemux 2.7.2).
Einfach schneiden und Video bzw. Audo Output auf copy belassen.

Noch ein Tip: bei Avidemux beim Schneiden immer auf die Keyframes gehen, nicht auf die Frames.
Zuletzt geändert von SirArthur am 18.01.2020 13:03:17, insgesamt 1-mal geändert.

debianoli
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Re:

Beitrag von debianoli » 18.01.2020 13:02:10

SirArthur hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.01.2020 12:51:36
Die Audiospur dürfte dann unangetastet bleiben. Die Qualität wird ja durch simples konvertieren nicht besser.
...
Und dann halt ggf. schneiden und wieder mit "copy" rausrechnen (wenn flowblade das kann).
Das geht eben so nicht, das kann flowblade nicht.

Das Drehen per ffmpeg ist mir bekannt, nur ist das hier nicht der Kern des Problems. Denn ich würde gerne Filme verschiedener Formate in einen Film konvertieren, der problemlos läuft. Das geht bislang nicht, zumindest mit flowblade.

Die Qualität der Audiospur soll auch nicht besser werden, sondern das Audio wird beim oberen Film komplett verhunzt, es wird Krach daraus.

Deshalb ja auch meine Frage nach einem sinnvollen Zielformat.

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Re: Re:

Beitrag von SirArthur » 18.01.2020 13:04:36

debianoli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.01.2020 13:02:10
SirArthur hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
18.01.2020 12:51:36
Die Audiospur dürfte dann unangetastet bleiben. Die Qualität wird ja durch simples konvertieren nicht besser.
...
Und dann halt ggf. schneiden und wieder mit "copy" rausrechnen (wenn flowblade das kann).
Das geht eben so nicht, das kann flowblade nicht.

Das Drehen per ffmpeg ist mir bekannt, nur ist das hier nicht der Kern des Problems. Denn ich würde gerne Filme verschiedener Formate in einen Film konvertieren, der problemlos läuft. Das geht bislang nicht, zumindest mit flowblade.

Die Qualität der Audiospur soll auch nicht besser werden, sondern das Audio wird beim oberen Film komplett verhunzt, es wird Krach daraus.

Deshalb ja auch meine Frage nach einem sinnvollen Zielformat.
Achso sorry, habe das "einen" Film überlesen.

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Re: Tipps für Umkonvertieren von Handy-Videos gesucht

Beitrag von SirArthur » 18.01.2020 13:25:11

Dann würde ich Videos mit geringerer Auflösung als das Zielformat nicht hochstretchen, sondern einen schwarzen Rand dazurechnen lassen.
Dann ist das Bild von dem Video zwar kleiner am Screen, aber die Ratio ist die selbe und die Pixel werden auch nicht aufgeblasen.
Das sieht oft besser aus, als bildschirmfüllend.
Das geht afaik auch mit ffmpeg.

edit: damit kriegst du auch Hochkantvideos locker in das File. Die sind ja momentan recht angesagt und man muss nicht den Fernseher drehen :lol:

edit2: ich würde einfach alle Videos so mit ffmpeg bearbeiten, alles auf die selbe Auflösung (mit oder ohne schwarzem Rand) bringen und auch das Audio Format uniformieren (mp3 HQ zb). Vielleicht kommt flowblade damit dann besser klar und es kracht nicht mehr.

edit3:
Und die Filme als ein Film auf anderen Geräten wie dem Kodi-Raspi gut abspielen zu können?
Eine DVD machen.

Code: Alles auswählen

ffmpeg -i "fertiges hoffentlich nicht krachendes video.avi" -y -target pal-dvd -sameq -aspect 16:9 output.mpg
Den Rest mit Devede.
https://packages.debian.org/buster/devede

edit4: mit Devede kann man auch ein simples Menü erstellen, um einzelne Clips auszuwählen.
Devede konvertiert die Videos beim rendern auch auf DVD kompatibles mpg, aber ich hatte die beste Erfahrung damit, wenn ich die Files vorher mit ffmpeg mit oben genanntem Befehl auf das Format gebracht habe. Devede bringt mir sonst Fehlermeldungen.

Devede erstellt dann die Files, die auf die DVD kommen und ein .iso File. Für eine funktionierende DVD muss man das .iso brennen, nicht, wie im Netz manchmal beschrieben, einfach die Files auf die DVD brennen. Hab das zufällig gerade gestern gemacht, deshalb weiß ich das ;-)
Zuletzt geändert von SirArthur am 18.01.2020 14:50:34, insgesamt 1-mal geändert.

MaGe
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Re: Tipps für Umkonvertieren von Handy-Videos gesucht

Beitrag von MaGe » 18.01.2020 13:59:39

debianoli hat geschrieben: [...] Ich habe jetzt teilweise die Audio-Spur per ffmpeg vom Film getrennt und nach mp3 umrechnen lassen.[...]
warum nicht so?

Code: Alles auswählen

 ffmpeg -i mein-Video -c:v copy -c:a libmp3lame -b:a 128k mein-Video-neu 
-c:v copy = Video so lassen
-c:a libmp3lame = Audo ändern in mp3
-b:a 128k Audio bitrate


gruss MaGe
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