System schläft alle 30 Sekunden ein

[Seefahrer]

Hallo Debianfreunde!

Auf meinem schon etwas älteren Notebook (Samsung X20) habe ich ganz frisch jetzt das aktuelle Jessie (8.1) installiert. Davor hatte ich den Rechner mit Wheezy kfreeBSD (fast) problemlos betrieben.

Nun zu meinem nervtötenden Problem:
sobald ich mich auf einer virtuellen Konsole ([STRG] + [ALT] + [Fn]) befinde, schaltet das System nach etwa einer halben Minute (nach dem Booten erst nach ca. 2min) in den Bereitschaftsmodus, ganz gleich, ob ich gerade am Tippen bin, oder der Computer am Arbeiten ist (z. B. Internettransphere oder Dateizugriff etc.). Dieser Countdown läuft auch, wenn ich in der grafischen Desktopumgebung bin; sobald ich wechsle, geht der Rechner in den Bereitschaftsmodus. Allerdings ist dieses Problem nicht auf den Textmodus beschränkt; denn das Einschlafen geschieht auch, wenn ich mich in der grafischen Anmeldeumgebung - also ausgeloggt bin - befinde. Beim Herunterfahren dito, nachdem er Xorg beendet hat; denn das Zeitintervall für seinen Bereitschaftsmodus ist ja längst abgelaufen.

Zum Test habe ich das Powermanagement im Bios abgeschaltet, jedoch ohne resultat.

Wäre super, wenn jemand von Euch hierzu was wüßte.


Gruß
Seefahrer

[rendegast]

Mache mal eine weitere Installation (separate Partition, vielleicht 2-5GB).
Erstmal nur minimal, als Anwendungen vielleicht midnight-commander mc und ssh-Server.

[pferdefreund]

Oder mal spaßeshalber apt-get install sysvinit-core. Ich habe auch mit systemd beim Booten extreme Wartezeiten gehabt, bis eine Konsole erschien und der obige Befehl hat alles wieder gut gemacht. Ob es dann natürlich andere Probleme gibt - z. B. Abhängigkeiten zu gnome, kde usw - keine Ahnung - ich verwende keinen Desktop in der Art sondern den guten alten icewm und X wird bei mir per startx gestartet. Ich will hier systemd nicht ! madig machen - aber bei mir ging die Problemlösung so am einfachsten. Sicher - irgendwann werde ich mich auch um systemd kümmern - aber momentan hab ich nicht die Zeit dazu.

[Seefahrer]

Hallo Debianfreunde!

Vielen dank erst mal an Euch, pferdefreund und rendegast. War etwas im Streß und konnte mich nicht mehr um das Problem kümmern. Jedenfalls habe ich es nun mal mit sysvinit-core ausprobiert, und es ist noch schlimmer geworden; die 2minuten-Frist gleich nach dem Booten ist nun weg. Habe mein System wieder zurüch auf systemd umgestellt, aber die 2minuten nicht wieder bekommen. Das Üble hierbei ist, daß ich nun nichteinmal die möglichkeit habe, mich am Xfce anzumelden, bevor mein Schlaftop wieder in Bereitschaft geht. Auch findet er nun die Swap-Partition nicht mehr ist zwar nicht weiter schlimm, da ich im Terminalfenster durchaus arbeiten kann, aber nervig, daß einfach immer mehr dazukommt, als besser zu werden
(Nebenbei bemerkt ist mir die Konsole sympathischer )

Nun wende ich mich mal dem Tip von rendegast zu. Jedoch werde ich hierbei das Problem jetzt mal von der anderen Seite anpacken und nochmals Wheezy installaieren. Wie bereits erwähnt, hatte ich vorher kfreeBSD als Kernel am Laufen. Möchte einfach mal wissen, ob das Problem mit Linux zu tun hat.

Für weitere Tips und Anregungen bin ich auch weiterhin sehr dankbar.


Gruß
Seefahrer

[gbotti]

Hi.

...Möchte einfach mal wissen, ob das Problem mit Linux zu tun hat.

Oder einfach mit einer defekten Festplatte, da jetzt eventuell
- andere Blöcke genutzt werden, die bereits einen Defekt aufwiesen
- die Neuinstallation zu Fehlern auf der Oberfläche (wegen mehr Stress) geführt hat

Versuch dir mal glances zu installieren. Da kann man eventuell einen ersten Anhaltspunkt finden, was zu den Latenzen führt. Eventuell auch mal die Ausgabe von dmesg ansehen.

[Seefahrer]

Hallo gbotti!

Danke mal für den Tip mit glances. Habe das auch jetzt installiert; ist wirklich ein sehr schönes Programm Jedoch weiß ich nur grad nicht, wie diese mir nun anzeigen könnte, wo der Fehler nun steckt, bzw. ob da tatsächlich ein Festplattenfehler vorliegt. Sehen kann ich jetzt allerdings, daß ich keinen Swap-Speicher habe - konnte dieses Problem auch noch nicht lösen; die UUID in fstab stimmt jedenfalls

Aber beim Booten wird doch immer ein Festplattentest durchgeführt. Wenn da tatsächlich ein Datenfehler wäre, sollte Linux das doch längst festgestellt haben, oder?!
Aber um alle Zweifel zu beseitigen, führe ich nun heute Nacht einen intensiven Oberflächenscan meiner kompletten Platte durch.

Zum Feststellen, ob dies eventl. mit dem Linuxkernel prinzipiell zu tun haben könnte, kam mir noch eine andere (sehr viel bessere!) Idee: Knoppix und damit läuft mein Rechnerchen einwandfrei. Sogar die Compiz-Effekte funktionieren anstandslos. Allerdings ist die aktuelle Knoppixversion 7.4 und basiert somit noch auf Wheezy - was wiederum meinem Entschluß verstärkt, wieder auf Wheezy zurückzugreifen.


Gruß an alle Debianfreunde
Seefahrer

[gbotti]

Hi und guten Morgen.

In glances wird Beispielsweise ein iowait angezeigt. Der sollte auf "normalen" Systemen im Idealfall Null oder sehr nah an Null sein.

Wenn Knoppix einwandfrei läuft, dann denke ich nicht, dass es am RAM liegt. Wird in Knoppix der Swap erkannt?

Falls Nein, mach mal 'mkswap /dev/sdXY' (SWAP-Partition) und swapon /dev/sdXY. mkswap macht aber eine neue UUID. Ändere deswegen die fstab mal so ab, dass darin nicht die UUID sondern /dev/sdXY verwendet wird...

[Seefahrer]

OK, Georg. Der Oberflächnscan läuft noch, und der wird wohl auch noch ein paar Stündchen dauern. Tatsächlich hat er jedoch bis jetzt bereits einige (16) Fehlerhafte Stellen gefunden. Das Sicherste wäre evtl. nun doch, Jessie nochmals frisch aufzusetzen.


Will nun aber doch noch etwas damit herumexperimentieren, bevor ich das tue.

[niesommer]

Nur mal so als Idee, mal das hier: https://www.debian.org/releases/jessie/ ... dp62024720 Überprüfen.

[Seefahrer]

Hallo niesommer!

Danke für diesen heißen Tip. Wede das dann mal überprüfen...


Gruß
Seefahrer